Verfahren zur Navigation eines Fahrzeugs
Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Navigation eines Fahrzeugs in einem Straßennetz nach' der Gattung des Hauptanspruchs. Es sind schon Navigationsgeräte bekannt, die für den Betrieb einen Datenträger, z.B. eine Compact Disc oder eine DVD (Digital Versatile Disc) benötigen. Auf dem Datenträger ist eine digitale Karte mit einem Straßennetz aufgebracht, wobei für die Berechnung der Fahrtroute und für die Ausgabe von Fahranweisungen regelmäßig von der Navigationsvorrichtung auf den Datenträger zugegriffen wird. Das aufwendige Datenträgerlaufwerk steht damit im Fahrzeug nur für die Navigationsvorrichtung zur Verfügung bzw. kann während der Durchführung der Fahrzeugnavigation nicht für andere Datenträger verwendet werden. Ferner sind auch Navigationsverfahren bekannt, bei denen von einer Navigationsvorrichtung im Fahrzeug über eine Luftschnittstelle auf eine externe Datenbank zugegriffen wird, ohne dass im Fahrzeug ein Datenträger benötigt wird. Hierbei entstehen jedoch für die Datenübertragung zusätzliche Kosten.
Vorteile der Erfindung
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Navigation eines Fahrzeugs in einem Straßennetz mit den Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, dass unmittelbar nach dem Einlegen des Datenträgers in ein Datenträgerlaufwerk Navigationsdaten automatisch in einen Speicher der Navigationsvorrichtung übertragen werden. Für die Fahrzeugnavigation, also insbesondere für die Fahrtroutenberechnung, die Ausgabe von Fahranweisungen, aber auch für die Ausgabe von zusätzlichen Informationen stehen die übertragenen Daten nun der Navigationsvorrichtung zur Verfügung, ohne dass ein erneuter Zugriff auf den Datenträger erfolgen muss. Hierdurch kann das Datenträgerlaufwerk auch für andere Zwecke, z.B. für die Wiedergabe von Musik- oder -von Videodaten verwendet werden. Zudem steht in einem begrenzten Gebiet, sofern es die Speicherkapazität des Speichers der Navigationsvorrichtung zulässt, eine Navigation auch ohne Einlegen eines Datenträgers zur Verfügung. Durch den unmittelbaren Zugriff auf den der Navigationsvorrichtung zugeordneten Speicher wird zudem die Zugriffszeit auf die Navigationsdaten verkürzt.
Durch die in den ünteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Verfahrens möglich. Besonders vorteilhaft ist, dass der eingelegte Datenträger nach dem Übertragen der Navigationsdaten entnommen und ein anderer Datenträger eingesetzt werden kann, ohne dass eine Navigationsfunktion unterbrochen werden muss. Hierdurch können insbesondere die Daten von verschiedenen Datenträgern in der Navigationsvorrichtung verknüpft werden, z.B. die Datenträger von verschiedenen Herstellern bzw. Datenträger mit verschiedenem Inhalt, z.B. ein erster Datenträger mit
Kartendaten mit einem zweiten Datenträger mit touristischen Informationen, die dann von der Navigationsvorrichtung gemeinsam ausgewertet werden können.
Weiterhin ist vorteilhaft, dass auf einem ersten Datenträger ein erstes Kartengebiet und auf einem zweiten Datenträger ein zweites Kartengebiet gespeichert ist, so dass eine Fahrtroute von dem ersten Kartengebiet in das zweite Kartengebiet geplant werden kann. Soll z.B. eine Fahrt grenzüberschreitend .von Deutschland nach Frankreich erfolgen, kann zunächst die Deutschland-CD eingelegt werden, deren relevanten Daten in den Speicher übertragen werden. , Anschließend wird eine CD mit französischen Kartendaten eingelegt, wobei die Routenführung auch durch Frankreich geplant wird. Ein anschließendes Wechseln der Datenträger ist nicht mehr erforderlich, da die relevanten Navigationsdaten ohne eine Benutzeraufforderung automatisch in den Speicher der Navigationsvorrichtung übertragen worden sind. Die gespeicherten Daten können ferner eine Zusammenstellung aus mehreren Quelldaten sein, z.B. ein Reiseführer als Mixtour aus verschiedenen Reiseführerdatenträgern oder Navigationsdaten als Zusammenstellung von mehreren Gebietsdatenträgern.
Weiterhin ist vorteilhaft, dass auf dem zweiten Datenträger Audio- und/oder Videodaten gespeichert sind, so dass z.B. zur Musikwiedergabe weder die Navigation unterbrochen werden muss, noch ein zusätzliches Laufwerk z.B. für eine Compact Disc im Fahrzeug installiert werden muss.
Weiterhin ist vorteilhaft, die von dem Datenträger übertragenen Daten in der Navigationsvorrichtung nichtflüchtig zu speichern, so dass auch nach einem Abschalten des Fahrzeugs bzw. nach einem Spannungsausfall
die Daten für eine weitere Fahrzeugnavigation zur Verfügung stehen.
Weiterhin ist vorteilhaft, die Daten in Abhängigkeit von einer gewählten Funktion, von der geplanten Route oder der aktuellen Fahrzeugposition zu speichern. Hierdurch wird erreicht, dass insbesondere die Daten von dem Datenträger auf die Navigationsvorrichtung übertragen werden, auf die ein Zugriff besonders wahrscheinlich wird.
Hierbei ist insbesondere vorteilhaft, die Daten in der Umgebung einer Fahrtroute zu speichern, so dass bei einem Befahren der Fahrtroute für einen Korridor vorgegebener Breite kein erneuter Zugriff auf den Datenträger erforderlich ist.
Ferner ist vorteilhaft, die Navigationsdaten bei der Übertragung in ein anderes Datenformat umzuwandeln. Insbesondere für den Fall, dass die Daten auf dem Datenträger codiert gespeichert sind, können damit direkt unkodierte Daten in dem der Navigationsvorrichtung zugewiesenen Speicher abgelegt werden. Ferner ist es auf diese Weise auch möglich, Datenträger verschiedener Hersteller bei einer Übertragung der Daten auf den Speicher der Navigationsvorrichtung direkt in ein für die Navigationsvorrichtung kompatibles Datenformat umzuwandeln, so dass bei einem Zugriff auf die entsprechenden Daten für die Umwandlung in das Datenformat kein weiterer Zeitbedarf erforderlich ist.
Zeichnung
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert .
In der Figur 1 ist eine er'findungsgemäße Navigationsvorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Die Figuren 2 und 3 zeigen zwei Ausführungsbeispiele für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens .
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
In der Figur 1 ist eine Navigationsvorrichtung 1 dargestellt, die mit einer Anzeigeeinheit 2 verbunden ist. Die Navigationsvorrichtung 1 weist eine Recheneinheit 3, einen Arbeitsspeicher 4, einen Speicher 5 für Navigationsdaten und eine Wiedergabevorrichtung 6 für Audio- und/oder Videodaten auf. An die Navigationsvorrichtung 1 ist ferner ein Lautsprecher' 7 angeschlossen, vorzugsweise der Lautsprecher des Autoradios. Die Anzeigeeinheit 2 weist eine Anzeigefläche 8 auf, die vorzugsweise als eine Flüssigkristallanzeige ausgeführt ist. In der Anzeigefläche 8 wird eine Kartendarstellung 9 mit einer Straßendarstellung angezeigt. Ferner wird in der Anzeigefläche 8 ein Bedienmenü 10 angezeigt, das mit neben der Anzeigeflache 8 angeordneten Bedienelementen 11 zusammenwirkt und der Steuerung der Navigationsvorrichtung 1 dient. Über eine Ortungsvorrichtung 12, die vorzugsweise als eine Satellitenortungsvorrichtung des GPS (GPS = Global Positioning System) ausgeführt ist, kann mittels Kontakt zu einem Satelliten 13 eine Position des Fahrzeugs bestimmt werden, in dem die Navigationsvorrichtung 1 angeordnet ist. Über eine Funkschnittstelle 14 können weitere Daten von einem Mobilfunknetz 16 abgerufen werden. Insbesondere ist eine Verbindung zum Internet möglich. An die
Navigationsvorrichtung 1 ist ferner ein Datenträgerlaufwerk 15 angeschlossen, in das ein Datenträger 20 einlegbar ist. Der Datenträger 20 kann auf Benutzerwunsch ausgegeben werden und durch einen zweiten Datenträger 21 ersetzt werden. In
einem weiteren Ausführungsbeispiel kann das Datenträgerlaufwerk auch in die Navigationsvorrichtung 1 integriert sein oder ein Datenträger, z.B. eine Speicherkarte, kann selbst unmittelbar über eine geeignte Schnittstelle mit der Navigationsvorrichtung 1 verbunden werden.
Die Datenträger 20, 21 sind vorzugsweise als magnetische und/oder optische Datenträger ausgeführt, z.B. als eine Compact Disc, als eine magnetooptische Disc oder als eine DVD (Digital Versatile Disc) . Die Wiedergabevorrichtung 6 dient insbesondere als ein Audio- bzw. Videotuner, wobei ein Bildsignal über die Anzeigeeinheit 2 und ein Audiosignal über den Lautsprecher 7 ausgegeben wird. Der Arbeitsspeicher 4 ist als flüchtiger Speicher ausgeführt und der Recheneinheit 3 zugeordnet. Der Speicher 5 dient der Aufnahme der von dem Datenträger 20 an die
Navigationsvorrichtung 1 übertragenen Navigationsdaten. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Speicher 5 als ein nichtflüchtiger Speicher, z.B. als ein über einen Akkumulator gepufferten flüchtigen Speicher z.B. ein RAM (Random Access Memory) als eine Festplatte, als eine Speicherkarte oder als ein wiederbeschreibbarer magnetischer und/oder optischer Datenträger ausgeführt. Bei dem Einlegen des Datenträgers 20 in das Datenträgerlaufwerk 15 wird von der Recheneinheit 3 eine automatische Übertragung von Navigationsdaten an den Speicher 5 ausgelöst. Die Navigationsdaten sind insbesondere Daten einer digitalen Straßenkarte. Weitere Navigationsdaten sind z.B. zusätzliche Informationen, z.B. Informationen über eine Straßenbelastung, über Hotels und Gaststätten, über touristische Sehenswürdigkeiten oder über Tankstellen sowie Rastgelegenheiten. Über die Luftschnittstelle 14 können zudem aktuelle Verkehrsinformationen abgefragt und bei der Fahrzeugnavigation berücksichtigt werden. Nach Eingabe des
Benutzers über die Bedienelemente 12 berechnet die Navigationsvorrichtung 3 auf Basis der an den Speicher 5 übermittelten Navigationsdaten eine Fahrtroute von der über die Ortungsvorrichtung 12 ermittelten Fahrzeugposition zu einem über die Bedienelemente 11 eingegebenen Fahrziel. Hieraus bestimmt die Rechenvorrichtung 3 Fahranweisungen, die über den Lautsprecher und/oder die Anzeigeeinheit 2 an den Fahrer ausgegeben werden.
In einem ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Daten verschiedener Navigationsdatenträger eingelesen und für die Fahrzeugnavigation berücksichtigt. Wird von einem Benutzer z.B. eine Fahrt von einer Stadt nach Deutschland in eine französische Stadt gewünscht, und liegen die Straßenkarteninformationen nur auf zwei unterschiedlichen Datenträgern vor, so wird ein Benutzer zunächst zum Einlegen des ersten Datenträgers mit den deutschen Kartendaten aufgefordert. Ein Teil der Kartendaten wird entsprechend der aktuellen Fahrzeugposition in den Speicher 5 übertragen. Anschließend wird der Benutzer zum Einlegen des zweiten Datenträgers mit den französischen Kartendaten aufgefordert. Anhand der übertragenen Kartendaten wird die optimale Fahrtroute bestimmt. Entnimmt ein Benutzer der Datenträger zu früh aus dem Datenträgerlaufwerk 15, so wird eine Warnung hierzu über den Lautsprecher und/oder die Anzeige 2 ausgegeben.
In der Figur 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Verfahren dargestellt. Ausgehend von einem Aufforderungsschritt 30 wird ein Benutzer zum Einlegen eines Navigationsdatenträgers in das Datenträgerlaufwerk 15 aufgefordert. Anschließend werden in einem
Bestimmungsschritt 31 z.B. abhängig von der Fahrtroute bzw. von dem über die Bedienelemente 11 eingegebenen Fahrziel
diejenigen Daten bestimmt, die an den Speicher 5 der Navigationsvorrichtung 1 übertragen werden. In einem anschießenden Übertragungsschritt 32 werden diese Daten von dem Datenträger 20 möglichst unmittelbar nach Einlegen des Datenträgers 20 gelesen, an die Navigationsvorrichtung 1 übertragen und in dem Speicher 5 abgelegt. Hier stehen Sie für eine Verarbeitung durch die Recheneinheit 3 zur Verfügung. Eine Aufforderung zur Datenübertragung durch einen Benutzer ist nicht erforderlich, da die Datenübertragung automatisch von der Navigationsvorrichtung 1 gestartet wird. Eine weitere, vom Benutzer gewünschte Übertragung kann z.B. über die Bedieneinheit 11 zusätzlich angefordert werden. Gegebenenfalls werden die Daten bei der Übertragung von der Rechenvorrichtung 3 dekodiert. In einem anschließenden Hinweisschritt 33 wird dem Benutzer der Hinweis ausgegeben, dass eine erforderliche Datenübertragung abgeschlossen ist und der Datenträger zunächst nicht weiter benötigt wird. Wünscht der Benutzer nun eine Musik- oder Videowiedergabe, so kann er einen weiteren Datenträger 21 in das Datenträgerlaufwerk 15 einlegen und eine Musikwiedergabe 34 wird gestartet. In einem anschließenden Überprüfungsschritt 35 wird regelmäßig nach vorgegebenen Zeitabständen überprüft, ob der Datenträger erneut benötigt wird. Bei einem Abfahren. der zuvor berechneten Route wird dies nicht der Fall sein, da alle relevanten Daten hierfür in dem Speicher 5 gespeichert sind und damit der Recheneinheit 3 zur Verfügung stehen. Wird der Datenträger 20 nicht benötigt, so wird die Musikwiedergabe 34 weitergeführt. Wird dagegen festgestellt, dass der vorherige Datenträger erneut benötigt wird oder dass ein anderer Datenträger eingelegt werden muss, so wird zu dem Aufforderungsschritt 30 zurück verzweigt.
In der Figur 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Verfahren dargestellt. Ausgehend von einem
Routenberechnungsschritt 40 wird eine Fahrtroute von einem Startpunkt zu einem Fahrziel, gegebenenfalls mit erforderlichen Fahrhinweisen, berechnet. In einem anschließenden Bestimmungsschritt 41 werden die Navigationsdaten bestimmt, die von dem Datenträger 20 in den Speicher 5 übertragen werden. Hierbei wird insbesondere ein Korridor um die Fahrtroute herum ermittelt. Dieser Korridor kann z.B. in der Umgebung des Startpunktes und des Zieles schmal, dagegen in Richtung hin zu der Mitte der Fahrtroute jeweils verbreitert werden. Gegebenenfalls ist auch eine Zuordnung zu geographischen Sektoren möglich, die z.B. durch die Angabe von Grenzen in einem Koordinatensystem, z.B. den Längen und Breitengraden abgegrenzt sind. Gegebenenfalls können auch Fahrerpräferenzen, die vorzugsweise in der Navigationsvorrichtung 1 gespeichert sind oder durch diese vorgebbar sind, berücksichtigt werden. So können z.B. entweder insbesondere nur Nebenstraßen oder nur die Daten von Autobahnen übertragen werden. Diese Übertragung wird in dem nachfolgenden Übertragungsschritt 42 durchgeführt. In einem anschließenden Ausgabeschritt 43werden die einzelnen Fahranweisungen und gegebenenfalls touristische Zusatzinformationen über die Anzeigeeinheit 2 und/oder den Lautsprecher 7 optisch und/oder akustisch an den Benutzer ausgegeben. In einem anschließenden Positionüberprüfungsschritt 44 wird die aktuelle Fahrzeugposition überprüft. Wird festgestellt, dass das Fahrziel erreicht wurde, so wird die Fahrzeugnavigation in einem Endschritt 45 beendet. Wird festgestellt, dass sich das Fahrzeug noch innerhalb des zuvor festgelegten Korridors befindet, so wird zu dem Ausgabeschritt 43 zur Ausgabe der nächsten Fahranweisung zurück verzweigt. Wird in dem Positionsüberprüfungsschritt 44 festgestellt, dass der Korridor verlassen wurde, z.B. infolge einer Verkehrsstörung entweder auf den Wunsch des Benutzers oder einer erforderlichen Änderung der Fahrtroute in Folge einer über
die Luftschnittstelle 14 übertragenen Verkehrsstörung, wird zu dem Routenberechnungsschritt 40 zurück verzweigt und es wird eine Anpassung der Fahrtroute vorgenommen. Während nach dem Übertragungsschritt 42 zunächst der Datenträger nicht mehr benötigt wird, muss er nun erneut für den Routenberechnungsschritt 40 eingelegt werden.
In der Aήzeigefläche 8 kann zudem angezeigt werden, welche Zeit noch bis zum Abschluss der Übertragung der Daten in den Speicher 5 benötigt wird. Insbesondere kann der Hinweis zum Einlegen des Datenträgers auch über den Lautsprecher 7 akustisch ausgegeben werden. Ebenfalls wird eine Warnung ausgegeben, sollten die Daten noch nicht vollständig in den Speicher 5 übertragen worden sein.