Beschreibung
Farbwerk
Die Erfindung betrifft ein Farbwerk gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1, 5, 6 oder 7.
Derartige Farbwerke werden in Druckmaschinen, insbesondere
Rollenrotationsdruckmaschinen, eingesetzt, um die Druckfarbe aus einem Vorratsbehälter in geeigneter Form auf die Plattenzylinder zu übertragen. Bei der Förderung der Druckfarbe aus dem Vorratsbehälter kommen geeignete Farbfördereinrichtungen, beispielsweise Farbduktoren, zum Einsatz. Unter derartigen Farbfördereinrichtungen sollen ganz allgemein Vorrichtungen verstanden werden, mit denen die pastöse Druckfarbe aus dem Vorratsbehälter herausgefördert und auf nachgeordnete Walzen aufgetragen werden können. Dazu weisen herkömmliche Farbduktoren beispielsweise Farbmesser und Farbförderwalzen auf.
Weiterhin weisen Farbwerke zumindest eine Farbauftragswalze auf, deren Mantelfläche an der Mantelfläche des Plattenzylinders zur Anlage bringbar ist. Die auf die Mantelfläche der Farbauftragswalzen nachgeförderte Druckfarbe kann durch den Kontakt mit der Mantelfläche des Plattenzylinders auf den Plattenzylinder übertragen werden. Zur Förderung der Druckfarbe vom Farbduktor zur Farbauftragswalze sind in Farbwerken Zwischenwalzen erforderlich. Diese Zwischenwalzen sind in Förderrichtung der Druckfarbe derart angeordnet, dass die Mantelfläche einer Zwischenwalze jeweils auf der Mantelfläche einer nachgeordneten Zwischenwalze abrollt. Durch den Kontakt der Mantelflächen der in Förderrichtung hintereinander angeordneten Zwischenwalzen wird die Druckfarbe ausgehend vom Farbduktor zur Farbauftragswalze gefördert. Als Zwischenwalzen kommen insbesondere Farbübertragswalzen und Farbreibwalzen zum Einsatz. Unter Farbreibwalzen sollen dabei Walzen bzw. Zylinder verstanden werden, die eine axiale Bewegung in Richtung ihrer Rotationsachse ausführen können, so dass die
Druckfarbe aufgrund dieser linearen Relativbewegung auf der vorgelagerten bzw. nachgeordneten Zwischenwalze verrieben wird. Derartige Farbreibwalzen, die auch als Farbreibzylinder bezeichnet werden, weisen zumeist einen eigenen Rotationsantrieb auf. Die Mantelfläche der Farbreibwalzen wird zumeist von einem harten Kunststoffüberzug, beispielsweise aus Rilsan, gebildet.
Die EP 0 028 421 A1 zeigt ein Farbwerk, dessen Farbwalzen in Richtung des Farbflusses länger werden.
Die DE 1 090 682 offenbart ein Feuchtwerk, wobei sich die Längen der aneinanderliegenden Feucht- und Tauchwalzen in Richtung Farbwalzen verringern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Farbwerk zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 , 5, 6 oder 7 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass der Aufwand zur Anpassung eines Farbwerkes auf unterschiedlich breite Materialbahnen verringert wird. Bei manchen Anwendungsfällen sollen nämlich auf Druckmaschinen mit einer bestimmten Nominalbreite, beispielsweise 1.000 mm, schmalere Materialbahnen, beispielsweise mit einer Materialbahnbreite von 500 mm, verarbeitet werden. Um dies zu ermöglichen, werden nach dem bisherigen Stand der Technik alle Walzen des Farbwerkes auf die Breite der zu verarbeitenden Materialbahn gekürzt. Durch den Einsatz von Zwischenwalzen bzw. Farbauftragswalzen unterschiedlicher Länge ist es möglich, nur einen Teil der Zwischenwalzen bzw. Farbauftragswalzen spezifisch auf die jeweils gewünschte Materialbahnbreite anzupassen. Zumindest ein Teil der den spezifisch angepassten Walzen vorgelagerten Zwischenwalzen können ihre Nominallänge behalten. Dadurch wird es insbesondere auch möglich, für alle Materialbahnbreiten jeweils
Farbduktoren gleicher Länge zu verwenden. Bei der Walzenlänge im Sinne der vorliegenden Erfindung ist dabei die effektive Breite der Mantelfläche der jeweiligen Walze zu verstehen, auf der Farbe übertragen werden kann. Die Länge der Walze zusammen mit ihren Lagerzapfen ist dagegen irrelevant.
Durch die abgestufte Länge der Zwischenwalzen wird außerdem erreicht, dass die Enden der Walzenmantelflächen, an denen sich Farbringe aufbauen können, durch die jeweils nächst längere Zwischenwalze überrollt werden, so dass Farbspritzer vermieden werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 ein schematisch dargestelltes Farbwerk in seitlicher Ansicht;
Fig. 2 das Farbwerk gemäß Fig. 1 in schematisch dargestellter Ansicht von vorne;
Fig. 3 das Farbwerk in einer schematischen Ansicht, wobei die Längen der Walzen zueinander dargestellt sind.
Das in Fig. 1 dargestellte Farbwerk 01 ; 31 dient dem Auftrag von Druckfarbe 11 ; 41 auf einen Formzylinder 02; 32 der seinerseits die Druckfarbe 11 ; 41 auf einen Gummituchzylinder 03; 33 überträgt. Eine in Fig. 1 nicht dargestellte Materialbahn, beispielsweise eine Papierbahn, wird zwischen dem Gummituchzylinder 03; 33 und einem Gegendruckzylinder 04 durchgeführt und wird durch den Kontakt mit dem Gummituchzylinder 03; 33 mit dem gewünschten Druckbild bedruckt. Zur Zuführung der bei der Übertragung des Druckbildes erforderlichen Feuchtigkeit ist ein Feuchtwerk 06 mit einer Sprüheinrichtung 07 und diversen Feuchtwalzen 08 vorgesehen.
In einem als Farbkasten 09 ausgebildeten Vorratsbehälter 09 ist eine bestimmte Menge einer pastösen Druckfarbe 11 ; 41 gespeichert. Durch Einsatz einer Fördereinrichtung 12; 42, z. B. eines Farbduktors 12; 42, im Zusammenwirken mit einem Farbmesser 13 kann die Druckfarbe 11 ; 41 in geeigneter weise nachgefördert werden. Ein Farbfilm bestimmter Dicke wird vom Farbduktor 12; 42 auf eine nachgeordnete Zwischenwalze 14; 44, z. B. einer Filmwalze 14; 44, übertragen. Durch Abrollen der jeweils aneinanderliegenden Mantelflächen der Zwischenwalzen 16; 17; 46; 47, z. B. Farbübertragswalzen 16; 17; 46; 47 bzw. der jeweils nachgeordneten Zwischenwalzen 18; 19; 48; 49, z. B. Farbreibwalzen 18; 19; 48; 49, wird die Druckfarbe 11 ; 41 dann auf zwei Farbauftragswalzen 21 ; 22; 51 ; 52 übertragen.
In Fig. 2 ist das Farbwerk 01 zusammen mit dem Formzylinder 02 und dem Gummituchzylinder 03 in schematischer Ansicht von vorne dargestellt. Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform soll mit dem Gummituchzylinder 03 eine Bedruckstoffbahn bedruckt werden, die schmaler als die Nominalbreite des Druckwerkes ist. Die Nominalbreite des Druckwerks, d. h. die maximale Druckbreite des Druckwerkes entspricht der Länge der Farbübertragswalze 16, die als Referenzwalze 16 dient. Die Filmwalze 14 und der Farbduktor 12 sind in Fig. 2 durch den Vorratsbehälter 09 verdeckt dargestellt, so dass von der Filmwalze 14 in Fig. 2 lediglich die Achse zur Lagerung am Maschinengestell 23 zu erkennen ist. Die Breite der Farbauftragswalzen 21 ; 22 entspricht der Breite des Formzylinders 02, insbesondere der Breite der Druckform, bzw. des Gummituchzylinders 03. Die den Farbauftragswalzen 21 ; 22 unmittelbar vorgelagerte Farbreibwalze 19 ist etwas länger als die Farbauftragswalzen 21 ; 22. Entsprechend dieser Differenzlänge sind auch die jeweils vorgelagerten Farbübertragswalzen 16; 17 bzw. die dazwischen angeordnete Farbreibwalze 18 jeweils etwas länger als die nachfolgende Walze, so dass sich im Ergebnis ausgehend von der als Referenzwalze 16 dienenden Farbübertragswalze 16 eine abgestufte Länge der einzelnen Zwischenwalzen 14; 16; 17; 18; 19 ergibt.
Fig. 3 zeigt ein weiteres Farbwerk 31 zusammen mit dem Formzylinder 32 und dem Gummituchzylinder 33 in einer vereinfachten schematischen Ansicht, wobei die Längen der Walzen zueinander dargestellt werden.
In dem Farbwerk 31 entspricht die Anordnung der Walzen im Wesentlichen der Anordnung gemäß Fig. 2. Jedoch wird auf die Darstellung des Vorratsbehälters 09 verzichtet. Statt dessen werden die Filmwalze 44 und der Farbduktor 42 dargestellt.
Das Farbwerk 31 besteht aus mindestens einer Farbauftragswalze 51 ; 52, zwei Reibwalzen 48; 49, einer Zwischenwalze 46; 47, einer Filmwalze 44 und einem Farbduktor 41.
Eine Länge der Farbauftragswalze 51 ; 52 ist kürzer als eine Länge der Reibwalze 48; 49.
Erste Reibwalze 48, zweite Reibwalze 49, Farbduktor 42, Filmwalze 44 und eine an der Filmwalze 44 anliegende Zwischenwalze 46 sind gleich lang. Ebenso weisen die Farbauftragswalzen 51 ; 52 und der Formzylinder 32, insbesondere der Druckform, gleiche Länge auf.
Eine Länge einer Zwischenwalze 47, die zwischen den beiden Reibwalzen 48; 49 angeordnet ist, ist kleiner oder gleich einer Länge der Reibwalzen 48; 49.
Eine Länge der Zwischenwalze 46; 47 ist länger als eine Länge der Farbauftragswalze 51 ; 52.
Unter Länge der Walze ist die Länge des wirksamen Ballens zu verstehen.
Bezugszeichenliste
01 Farbwerk
02 Formzylinder
03 Gummituchzylinder
04 Gegendruckzylinder
05 -
06 Feuchtwerk
07 Sprüheinrichtung
08 Feuchtwalze
09 Vorratsbehälter, Farbkasten
10 -
11 Druckfarbe
12 Fördereinrichtung, Farbduktor
13 Farbmesser
14 Zwischenwalze, Filmwalze
15 -
16 Zwischenwalze, Farbübertragswalze, Referenzwalze
17 Zwischenwalze, Farbübertragswalze
18 Zwischenwalze, Farbreibwalze
19 Zwischenwalze, Farbreibwalze
20 -
21 Farbauftragswalze
22 Farbauftragswalze
23 Maschinengestell
24 bis 30 -
31 Farbwerk
32 Formzylinder
33 Gummituchzylinder
40 - Druckfarbe Fördereinrichtung, Farbduktor - Zwischenwalze, Filmwalze - Zwischenwalze, Farbübertragswalze Zwischenwalze, Farbübertragswalze Zwischenwalze, Farbreibwalze, Reibwalze, erste Zwischenwalze, Farbreibwalze, Reibwalze, zweite - Farbauftragswalze Farbauftragswalze