Beschreibung
Vorrichtung zum Trennen von Sendungen in Dickenklassen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trennen von Sendungen in Dickenklassen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Um die Sendungen beim Sortier- und Verteilprozess maschinell bearbeiten zu können, müssen sie beim Eingang in verschiedene Größenklassen separiert werden, da die Transport- und Sortierausrüstungen auf unterschiedliche Klassen zugeschnitten sind. So gibt es unterschiedliche Anlagen für Pakete und Päckchen, Großbriefe und Normalbriefe. Diese unterscheiden sich neben dem Format vor allem in den Dicken.
Zum automatischen Unterteilen der ankommenden Sendungen in unterschiedliche Dickenklassen sind schon seit längerem trommeiförmige Separatoren bekannt. Diese besitzen an ihrem zy- lindrischen Rahmen überlappte Lamellen, die zwischen zwei Stellungen schwenkbar sind. Die an den Stirnseiten offene Trommel ist in ihrer Längsachse zur Horizontalen leicht geneigt (ca. 4°) .
Die Lamellen sind in Drehrichtung der Trommel zur tangentia- len Richtung nach innen geneigt und zwischen zwei durch Anschläge begrenzte Neigesteilungen schwenkbar. An jeder Lamelle greift ein am Rahmen befestigtes Federelement so an, dass im unteren Trommelbereich die Lamelle an den Anschlag gezogen wird, der die geringe Neigung begrenzt, d.h. zwischen den Lamellen sind nur schmale Spalte, z.B. 6 mm, durch die während der Umdrehung beim Hochfahren im unteren Teil die entsprechend dünnen Sendungen rutschen und unterhalb der Trommel aufgefangen und abtransportiert werden. Die dickeren Sendun- gen, die nicht durch diese Spalte passen, verbleiben in der Trommel und werden in einer schraubenförmigen Bewegung infolge der Schräglage der Trommel, zu ihrem unteren Ende trans-
portiert, wo sie gesammelt oder abtransportiert werden. Bei diesem Transport durch die Trommel kommt es vor, dass Sendungen sich in den Spalten zwischen den Lamellen verklemmen. Damit sie aus dieser Verklemmung wieder gelöst werden, sind die Lamellen schwenkbar gelagert. Im Laufe der Drehbewegung gelangen die Lamellen in den oberen Teil der Trommel. Dabei wird der Abstand des Masseschwerpunktes der Lamellen von ihrem Drehpunkt immer größer. Übersteigt das dadurch erzeugte Drehmoment das von dem Federelement erzeugte Drehmoment, so werden die Lamellen stärker geneigt (bis zum zweiten Anschlag) und die Spalte zwischen den Lamellen werden vergrößert. Damit werden in den Spalten eingeklemmte Sendungen frei und sie fallen auf den Grund der Trommel . Des weiteren fallen dicke Sendungen hinunter, die nicht in die Spalte passen, aber durch die Zentrifugalkraft relativ weit nach oben mitgenommen werden, bevor sie ebenfalls nach unten fallen (GB 21 00 691 A) . Harte und kompakte Sendungen (z.B. Päckchen) oder Sendungen schweren Inhalts mit verhältnismäßig großen und labilen Umschlägen prallen dabei mehrmals im unte- ren Bereich der Trommel auf und können sich und andere Sendungen zerstören oder beschädigen.
Um dies zu verhindern, wurde eine Lösung geschaffen, bei der in der sich drehenden Trommel zwei gespannte Membrane räum- lieh fest übereinander angeordnet sind, so dass die große Fallhöhe reduziert wird (DE 100 38 690 C 1) . Diese Trommeln zur Trennung in zwei Klassen sind aber sehr groß und aufwändig (beweglich gelagerte Lamellen) . Sollen die Sendungen in mehr als zwei Klassen getrennt werden, so müssen mehrere dieser großen Trommeln eingesetzt werden.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine aufwandsarme Vorrichtung zum Trennen von flachen Sendungen in Dickenklassen zu schaffen, die bei geringem Platzbedarf auch die Möglichkeit der Trennung in mehr als zwei Dickenklassen gestattet .
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst .
Durch die starre Anordnung der Lamellen auf zwei endlosen auf zwei Umlenkrollen umlaufenden Zugmitteln wird ein Lamellenfόrderband gebildet, wobei die Lamellen in den Trumbereichen im gleichen Winkel nach außen geneigt sind, so dass zwischen ihnen nach innen führende Spalte entstehen. Das Lamellenförderband ist so gegenüber der Horizontalen ge- neigt, dass Sendungen, die auf den unteren Teil des die Sendungen nach oben transportierenden Trums befördert werden, auf Grund ihrer Schwerkraft durch die nach untenführenden Spalte ins Innere des Lamellenförderbandes gleiten können, falls sie dünner als die Spaltbreite sind. Mit Hilfe von fes- ten Führungen im Inneren des Lamellenförderbandes rutschen die aussortierten Sendungen auf ein Transportmittel, das diese Sendungen seitlich aus dem Lamellenförderband heraus transportiert . In geringem Abstand ist dahinter mit gleichem Neigungswinkel zur Horizontalen wenigstens ein weiteres gleichartiges Lamellenförderband so angeordnet, dass die Sendungen, die nicht zwischen den Lamellen ins Innere des jeweiligen Lamellenförderbandes gleiten, von der oberen Umlenkung aus mit Hilfe von Führungsmitteln nach unten auf den unteren Abschnitt des die Sendungen nach oben transportierenden Trums des sich jeweils anschließenden Lamellenförderbandes geleitet werden. Dabei sind die Dicken der seitlich aus den Lamellenförderbändern seitlich heraustransportierenden Sendungen kleiner als die Spaltbreiten in Trumabschnitt. Haben sich Sendungen zwischen den Lamellen verklemmt, so werden sie an den Umlenkungen wieder frei, da dort aufgrund der gebogenen Bahn der Zugmittel die daran starr befestigten Lamellen auseinander gespreizt werden. Diese Vorrichtung ermöglicht eine kompakte und aufwandsarme Bauweise.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargelegt .
So ist es vorteilhaft, zur Aufteilung des Sendungsstromes in mehr als zwei Dickenklassen die Spaltbreiten zwischen den Lamellen bei den nachfolgenden Lamellenförderbändern zu erhöhen.
Zur Unterstützung des Sortiervorganges auf den Lamellenförderbändern ist es vorteilhaft, diese auf Vibrationen erzeugende Schwingungsgebern zu lagern.
Vorteilhaft ist es auch, die freien Enden der Lamellen von den Zugmitteln weg abzukrδpfen, so dass sich der Spalt nach außen vergrößert und die Sendungen leichter zwischen die Lamellen gelangen.
Anschließend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt
FIG 1 eine schematische Seitenansicht einer Trennvorrichtung mit drei Trennstufen.
Als erstes gelangen die flachen Sendungen 10 über eine Zuführeinrichtung 1, die sowohl aktiv als angetriebenes Unterflurband als auch passiv als Rutsche ausgebildet sein kann, auf den unteren Teil eines die Sendungen 10 nach oben transportierenden Trums eines angetriebenen Lamellenförderbandes, das gegenüber der Horizontalen nach oben geneigt ist. Damit die Sendungen 10 nicht nach unten vom Lamellenförderband rutschen können, befindet sich am unteren Ende des Trums ein senkrecht zur Trumfläche ausgerichtetes Auffangblech 2.
Das Lamellenförderband besteht aus zwei umlaufenden, endlosen, über Umlenkrollen 4 geführten und angetriebenen Zugmitteln 3, an denen mit ihren seitlichen Enden mit ihren Längsachsen senkrecht zur Bewegungsrichtung in gleichen Abstand nach außen geneigt die Lamellen starr befestigt sind. Das Lamellenförderband ist, nach oben gegen die Horizontale geneigt. Die Neigung der Lamellen 5 gegenüber den Zugmitteln 3
wird gemäß der gewünschten Spaltbreite und die Neigung des Lamellenförderbandes gegenüber der Horizontalen so gewählt, dass die entsprechend schmalen Sendungen 10 beim Transport nach oben auf den Lamellen 5 aufgrund ihrer Schwerkraft leicht durch die zwischen den Lamellen 5 gebildeten Spalte ins Innere des Lamellenförderbandes gleiten können. Im Inneren befinden sich senkrecht zueinander zwei Förderbänder 7 als Transportmittel, das die aussortierten Sendungen 11 senkrecht zur Betrachtungsebene hinausbefördert und ein Leit- blech 6 als Führungsmittel, das die durch die Spalte gleitenden Sendungen 11 zu den Förderbändern 7 leitet. Die Lamellen 5 sind an ihren Spitzen nach außen abgekröpft, um das Einfädeln der Sendungen 11 in die Spalte zu erleichtern. Beim Transport nach oben gleiten große Sendungspulks teilwei- se zurück bis zum Auffangblech 2, um dann von den Lamellen 5 erneut mitgenommen zu werden.
Zu dicke Sendungen 10 und kleine Sendungspulks, die sich in den Spalten verklemmt haben, werden zur oberen Umlenkung transportiert. Dort werden die Lamellen 5 wegen des Umlenkra- dius auseinandergespreizt, die Verklemmungen lösen sich und alle Sendungen 10 rutschen vom oberen Ende des transportierenden Trums über ein weiteres Leitblech 8 als Führungsmittel auf den unteren Teil eines zweiten dicht hinter dem ersten befindlichen gleichartigen Lamellenförderbandes. Hier erfolgt die Aussonderung in der gleichen beschriebenen
Art und Weise bzw. die nicht aussortierten Sendungen gelängen über das weitere Leitblech 8 dieses Lamellenförderbandes auf das dritte und letzte gleichartige Lamellenförderband. Die in allen drei Stufen aussortierten und über die Förderbänder 7 abtransportierten Sendungen 11,12,13 gelangen in einen Sammelbehälter oder werden aus drei separaten Behältern der Weiterverarbeitung zugeführt. Die nicht aussortierten Sendungen 10 werden über das weitere Leitblech 8 der letzten Stufe einem Förderband 9 zugeführt, oder sie werden über weitere nicht dargestellte Sortierstufen für größere Dicken in weitere Dickenklassen sortiert.