Spannvorrichtung für einen Zugmitteltrieb
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung für einen Zugmitteltrieb, insbesondere einen Riementrieb, mit einer an dem Riemen anliegenden und diesen dadurch spannenden Spannrolle.
Gattungsgemäße Spannvorrichtungen für Riementriebe werden bei Verbren- nungsmotoren für Kraftfahrzeuge eingesetzt. Der Riementrieb wird von der Kurbelwelle des Motors angetrieben und kann eine Nockenwelle und eventuell Nebenaggregate, beispielsweise eine Einspritzpumpe oder eine Wasserpumpe, antreiben. Steigende Riemenlängen sowie Drehungleichförmigkeiten der Kurbelwelle begünstigen dynamische Effekte wie Schwingungen des Riemens, die sich nachteilig auf die Nockenwellen übertragen können. Problematisch ist ebenfalls die temperaturbedingte Ausdehnung des Riemenmaterials, die zu einer Veränderung der Riemenspannung bei sehr hohen oder sehr tiefen Temperaturen führt. Ferner neigen Riemen im Laufe der Zeit dazu, sich verschleißbedingt auszudehnen, so dass anfangs eine eigentlich zu hohe Vorspannkraft gewählt wird, die im Laufe der Zeit immer weiter absinkt.
Die dynamischen Effekte treten verstärkt bei hohen Drehzahlen auf, so dass es wünschenswert ist, die Riemenspannung bei hohen Drehzahlen zu erhöhen und bei niedrigen Drehzahlen zu verringern. Betreibt man den Riementrieb mit einer an die hohen Drehzahlen angepassten, konstanten Riemenspannung, so treten bei niedrigen Drehzahlen, beispielsweise im Leerlauf eines Mo.tors, störende Geräusche auf. Bei den bekannten Spannvorrichtungen muss jeweils ein Kompromiss eingegangen werden, um einerseits die dynamischen Effekte und andererseits die Geräuschentwicklung in den Griff zu bekommen. Dieser Zustand ist jedoch unbe- friedigend, da geringere Toleranzen eingehalten werden müssen und dementsprechend höhere Fertigungskosten in der Serienfertigung entstehen.
Zusammenfassung der Erfindung
Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, die genannten Nachteile zu vermeiden und eine optimale Riemenspannung bei allen Betriebszuständen zu gewährleisten.
Zur Lösung dieses Problems ist bei einer Spannvorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Spannvorrichtung ein Mittel zur Steuerung und/oder Regelung der Riemenspannung in Abhängigkeit wenigs- tens eines erfassten, ein Maß für die Riemenspannung darstellenden Parameters aufweist.
Bei einer erfindungsgemäßen Spannvorrichtung kann die Riemenspannung in Abhängigkeit von der Riemenscheibendrehzahl gesteuert werden. Dabei ist jeder Drehzahl oder einem vorbestimmten Drehzahlbereich eine bestimmte Riemenspannung zugeordnet, die von der Spannvorrichtung automatisch eingestellt wird. Auf diese Weise kann das bei höheren Drehzahlen benötigte hohe Riemenvor- spannkraftniveau realisiert werden, ebenso kann die Riemenvorspannkraft im Bereich der Leerlaüfdrehzahl abgesenkt werden, um bei diesem ebenfalls sehr wich- tigen Betriebspunkt Zahnriemengeräusche gar nicht erst entstehen zu lassen. Es entfällt das umfangreiche experimentelle Aufsuchen eines Mittelwertes der Vorspannung, der über den ganzen Drehzahlbereich konstant bleibt.
Der Parameter kann ein direktes oder ein indirektes Maß für die Riemenspannung sein. Die erfindungsgemäße Spannvorrichtung kann auch zur Erfassung der Riemenkraft ausgebildet sein. Es ist zweckmäßig, sowohl die Riemendrehzahl als auch die Riemenkraft als Parameter zu berücksichtigen und mit diesen Eingangsgrößen eine Regelung bzw. Steuerung der Riemenspannung durchzuführen.
Ein besonders ruhiger Lauf lässt sich erreichen, wenn die durch den Riementrieb erzeugten Geräusche messtechnisch erfasst werden. Zu diesem Zweck kann im Bereich des Zugmitteltriebs ein Mikrofon angeordnet sein. Dabei ist es besonders
vorteilhaft, wenn die Spannvorrichtung des Zugmitteltriebs sowohl das Riemengeräusch als auch die Riemendrehzahl zur Regelung bzw. Steuerung berücksichtigt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich besonders gut für Spannvorrich- tungen, bei denen die Spannrolle auf einer Mantelfläche eines Arbeitsexzenters drehbar gelagert ist, der von einer Torsionsfeder beaufschlagt und in Richtung einer die Riemenspannung erhöhenden Stellung bewegt wird, wobei sich die Torsionsfeder einerseits an dem Arbeitsexzenter und andererseits an einer dreh- und/oder verschiebbar gelagerten Grundplatte abstützt. Der Arbeitsexzenter er- möglicht eine bestimmte Voreinstellung bei der Vormontage. Er weist einen bestimmten radialen Schwenkbereich auf und erzeugt eine permanente Vorspannkraft, die zu einer Erhöhung der Riemenspannung führt. Kommt es im Laufe der Zeit zu einer Dehnung des Riemens, so wird diese durch eine entsprechende größere Drehung des Arbeitsexzenters kompensiert.
Um die Riemenspannung während des Betriebs der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung zu beeinflussen ist vorgesehen, das auf den Riemen einwirkende Drehmoment der Torsionsfeder durch die Verschiebung bzw. Verdrehung der Grundplatte zu steuern und/oder zu regeln. Die Grundplatte weist dazu einen Be- festigungspunkt auf, der zur Befestigung der Spannvorrichtung an einem anderen Bauteil, beispielsweise an einem Motorgehäuse dient. Um diesen Befestigungspunkt ist die Grundplatte in einem gewissen Winkelbereich drehbar. Ebenso kann die Steuerung bzw. Regelung der Riemenspannung über eine lineare oder kurvenförmige Verschiebung der Grundplatte erfolgen, bevorzugt wird jedoch die Befestigung an einem Drehpunkt und die Verdrehung der Grundplatte um diesen Punkt, indem ein Antrieb an einem anderen, vorzugsweise an einem äußeren Punkt der Grundplatte angreift. Alternativ kann auch eine Adapterplatte verschoben bzw. verdreht werden, auf der die Grundplatte befestigt ist.
Es hat sich als besonders günstig herausgestellt, wenn die Grundplatte elektrisch antreibbar ist, beispielsweise in dem ein Elektromotor als Antrieb verwendet wird. Denkbar ist ebenfalls, die Steuerung bzw. Regelung der Riemenspannung rein mechanisch auszuführen. Infrage kommen aber auch hydraulische Lösungen, bei-
spielsweise kann ein Hydraulikzylinder verwendet werden. Alternativ ist auch eine pneumatische Lösung denkbar, die mittels einer Unterdruckdose verwirklicht wird. Daneben sind selbstverständlich auch sämtliche sinnvollen Kombinationen dieser Antriebskomponenten möglich. Anstelle der Grundplatte kann auch die Adapter- platte zur Steuerung bzw. Regelung der Riemenspannung bewegt werden.
Der Antrieb der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung kann beispielsweise ein elektromotorischer Spindelantrieb sein, der an einem drehpunktfernen Abschnitt der Grundplatte oder der Adapterplatte angreift. Auf diese Weise ergibt sich ein relativ langer Hebelarm zum Drehpunkt, so dass eine geringe Antriebskraft und ein geringer Betätigungsweg ausreicht. Der Antrieb kann eine rotatorische Bewegung ausführen, angesichts der relativ kleinen Antriebsbewegungen im Millimeterbereich kann der Antrieb auch eine lineare Bewegung ausführen, die dennoch zu einer Drehung der Grundplatte oder der Adapterplatte um ihren Dreh- bzw. Befes- tigungspunkt führt. Es können auch zusätzliche Feder- und/oder Dämpferelemente vorgesehen sein, um eine bestimmte Federungs- oder Dämpfungscharakteristik einzustellen oder um unerwünschte Schwingungen zu beseitigen. Sollte die Steuerung bzw. die Regelung der Riemenspannung ausfallen, beispielsweise durch eine Unterbrechung der Stromversorgung des Antriebsmotors, kann vorgesehen sein, dass die Torsionsfeder die Spannrolle in eine mittlere Stellung bewegt, so dass die Riemenspannung zwar nicht in allen Drehzahlbereichen optimal ist, dennoch ist der sichere Betrieb der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung gewährleistet.
Der Antrieb lässt sich besonders einfach an einem Zeiger befestigen, der standardmäßig bei Spannvorrichtungen vorhanden ist. Dieser Zeiger wird zur or^ montage bzw. später nach einem Austausch des Riemens benötigt, um die Relativlage des Arbeitsexzenters zur Grundplatte anzuzeigen. Dazu ist der Zeiger einstückig mit dem Arbeitsexzenter verbunden und bewegt sich synchron mit die- sem, so dass eine einfache optische Kontrolle der Stellung und damit der Riemenspannung möglich ist. Der Antrieb lässt sich sehr einfach mit der Grundplatte verbinden, indem der Endabschnitt der Grundplatte mit dem Antrieb verbunden wird. Auf diese Weise kann ein mechanisches Riemenspannsystem in einer Grundver-
sion mit konstanter Riemenspannung und in einer verbesserten Version mit einer Steuerung bzw. Regelung der Riemenspannung hergestellt werden.
Bei bestimmten Platzverhältnissen kann der Fall auftreten, dass sich die Spann- Vorrichtung nicht ohne weiteres auf oder an einem Motorengehäuse anbringen lässt. Dieses kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn die gehäuseseitigen Befestigungspunkte zu weit von der Position der Spannvorrichtung entfernt sind. Um die Spannvorrichtung dennoch einsetzen zu können empfiehlt es sich, die Grundplatte auf einer dreh- und/oder verschiebbar gelagerten Adapterplatte anzu- ordnen. Die Grundplatte ist fest mit der Adapterplatte verbunden, diese wiederum ist um ihren Befestigungspunkt herum drehbar. Alternativ kann selbstverständlich auch hier eine lineare Bewegungsmöglichkeit bzw. eine Kombination vorgesehen sein. Neben dem Drehpunkt weist die Adapterplatte vorzugsweise in ihrem Randbereich einen Anschlusspunkt auf, an dem ein Antrieb angreift. Die Bewegung des Antriebs führt zu einer Drehung der Adapterplatte mitsamt der Grundplatte und der darauf befestigten Spannrolle um ihren Drehpunkt. Als Antriebe kommen die gleichen Antriebe wie bei der Grundplatte infrage, vorzugsweise ein Elektromotor oder eine Unterdruckdose.
Eine vorteilhafte und besonders kostengünstige Variante der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung ergibt sich, wenn die Spannrolle nur zwei Betriebsstellungen besitzt, wobei die erste Stellung einer geringen Riemenkraft und die zweite Stellung einer hohen Riemenkraft zugeordnet ist. Eine dementsprechende Steuerung oder Regelung kann besonders einfach und damit kostensparend aufgebaut sein.
Die erfindungsgemäße Spannvorrichtung eignet sich insbesondere für einen Riementrieb eines Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeugs. Darin ist jedoch keine Beschränkung zu sehen, sondern die der Erfindung zugrunde liegende Idee eignet sich ebenso für Keilriemen, Bänder, Ketten und dergleichen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus den Figuren, in denen:
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Fig. 1 eine Detailansicht der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung im Be- reich des Arbeitsexzenters zeigt;
Fig. 2 die mit einem Antrieb gekoppelte Grundplatte der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung zeigt;
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt, bei dem der Antrieb an einem
Zeiger angreift; und
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt, bei dem die erfindungsgemäße Spannvorrichtung auf einer Adapterplatte angeordnet ist.
Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Spannvorrichtung in einer Vorderansicht gezeigt. Die Spannvorrichtung 1 weist eine Spannrolle 2 auf, auf deren äußerer Lauffläche ein nicht dargestellter Riemen geführt wird. Dieser Riemen ist mit einer weiteren, ebenfalls nicht dargestellten, von einer Kurbelwelle angetriebenen Antriebsscheibe verbunden. Der Riementrieb umfasst weitere Scheiben bzw. Riemenscheiben, die mit einer Nockenwelle und Nebenaggregaten verbunden sein können. Die in Fig. 1 dargestellte Spannrolle 2 befindet sich zwischen zwei ande- ren Rollen des Riementriebs und dient zur Beeinflussung der Riemenspannung und zur Erzeugung einer Riemenvorspannkraft.
Die gesamte Spannvorrichtung 1 ist durch eine zentrale Befestigungsschraube 3 an einem Gehäuse eines Verbrennungsmotors befestigt. Die Spannrolle 2 ist auf einem schwenkbar gelagerten Einstellexzenter 4 gelagert, zur Voreinstellung ist der Einstellexzenter 4 nach dem Lösen der Befestigungsschraube 3 in einem gewissen Winkelbereich drehbar. Die Bohrung der Befestigungsschraube 3 stellt dabei den Drehpunkt des Einstellexzenters 4 dar. Auf diese Weise kann die Position
des Einstellexzenters 4 und die auf ihm gelagerte Spannrolle 2 sowohl horizontal als auch vertikal entlang eines radialen Pfads verschoben werden. Die Verschiebung der Spannrolle 2 bewirkt unmittelbar eine leichte Änderung der Länge des Riemenwegs, so dass in der Folge die Riemenspannung beeinflusst und auf einen gewünschten Wert eingestellt werden kann.
Auf der gehäusenahen Seite der Spannvorrichtung 1 weist diese ferner eine Grundplatte 5 auf, von der in Fig. 1 nur der äußere Abschnitt 6, der über den Um- riss der Spannrolle 2 hervorragt, zu erkennen ist.
In Fig. 2 ist die Grundplatte 5 dargestellt. Die Grundplatte 5 weist in ihrem Zentrum eine kreisförmige Öffnung auf, die eine Drehbewegung der Grundplatte 5 ermöglicht. In dem in Fig. 2 auf der rechten Seite liegenden Randbereich der Grundplatte 5 befindet sich ein Einhängepunkt 7 für eine in Fig. 2 nicht dargestellte Schenkel- feder. Bei der Schenkelfeder handelt es sich um eine Torsionsfeder, deren Drehachse mit dem Mittelpunkt des in Fig. 1 dargestellten Einstellexzenters 4 übereinstimmt. Die Schenkelfeder stützt sich einerseits an dem Befestigungspunkt 7 der Grundplatte 5 und andererseits an dem in Fig. 4 abgebildeten Arbeitsexzenter 12 ab. Dadurch wirkt auf den Arbeitsexzenter 12 ein permanentes Torsionsmoment ein, das bei einer Dehnung des Riemens zu einer Nachführung des Arbeitsexzenters 12 und der Spannrolle 2 führt, so dass die Riemenspannung annähernd konstant gehalten werden kann. Bei bekannten Bauformen dient die im Bereich des äußeren Abschnitts 6 angeordnete halbkreisförmige Einbuchtung 8 zur AbStützung der Grundplatte 5 an einem gehäuseseitigen Bauteil, beispielsweise ei- nem in das Motorgehäuse eingeschraubten Bolzen. Auf diese Weise wird eine freie Verdrehung der Grundplatte 5 unter der Wirkung der Torsionsfeder verhindert. Dieser Bolzen wird hier jedoch nicht verwendet.
Bei der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung ist im Bereich des äußeren Ab- Schnitts 6 der Grundplatte 5 ein Antriebshebel 9 gelenkig mit der Grundplatte 5 gekoppelt. Der Antriebshebel 9 ist mit einem Antrieb verbunden. Der Antriebshebel 9 kann auch als Drehspindel ausgebildet sein, die mit einem Elektromotorantrieb 10 verbunden ist. Durch den an dem äußeren Abschnitt 6 angreifenden An-
triebshebel 9 wird ein Gegendrehmoment zu dem Torsionsmoment der Schenkelfeder aufgebracht, so dass sich ein Momentengleichgewicht einstellt, das die Grundplatte 5 in einer bestimmten Stellung halt.
Um die Vorspannkraft des Riemens zu verändern, wird der Elektromotor 10 eingeschaltet, der den mit ihm bewegungsgekoppelten Antriebshebel 9 beispielsweise nach rechts bewegt. Dadurch wird der äußere Abschnitt 6 der Grundplatte 5 nach rechts bewegt, so dass die Grundplatte 5 insgesamt eine Drehbewegung im Ur- zeigersinn durchführt. Dabei dreht sich die Grundplatte 5 um ihr Zentrum 11. Dementsprechend bewegt sich der Einhängepunkt 7 der Schenkelfeder ebenfalls auf einer Kreisbahn um das Zentrum 11. Durch die Bewegung des Einhängepunktes 7 der Schenkelfeder wird die Vorspannkraft der Torsionsfeder bzw. das Torsionsmoment verändert. Je nachdem, ob der Antriebhebel 9 in Richtung des Elektromotors 10 oder vom Elektromotor 10 weg bewegt wird, wird das Torsions- moment erhöht bzw. verringert. Da sich die Torsionsfeder mit ihrem anderen Ende an dem Arbeitsexzenter 1 abstützt, wird dieser zwangsläufig ebenfalls gedreht, wobei die Größe der Drehbewegung auch von weiteren Parametern, beispielsweise der Federsteifigkeit der Torsionsfeder abhängt. Der Verdrehweg des Arbeitsexzenters 12 wird durch Reibungs- und Dämpfungseffekte im Allgemeinen geringer als der Drehweg des Einhängepunktes 7 sein. Durch die Rotation des Arbeitsexzenters 1 verändert sich analog auch die Position der Spannrolle 2, so dass die Riemenspannung entweder erhöht oder gesenkt wird.
Die erfindungsgemäße Spannvorrichtung kann derart ausgebildet sein, dass die Riemenspannung in bestimmten Zeitabständen messtechnisch erfasst wird. E- benso wird die momentane Motor- oder Riemenscheibendrehzahl berücksichtigt. Ein Sensor zur Erfassung der Drehzahl ist ohnehin bei jedem Verbrennungsmotor vorhanden. Das entsprechende Signal kann einfach vom Steuergerät des Motors abgegriffen werden. Gegebenenfalls können weitere Parameter berücksichtigt werden, beispielsweise die Außentemperatur oder andere spezifische Motorendaten. Aus den gemessenen Parametern ergibt sich ein optimaler Wert für die Riemenspannung, der mit dem aktuellen Wert verglichen wird. Die Riemenspannung kann durch die Verdrehung der Grundplatte geregelt werden, so dass Soll-
und Istwert zusammenfallen. Dementsprechend wird die Grundplatte 5 bei langsamen Drehzahlen, beispielsweise beim Leerlauf des Motors vom Riemen weg bewegt, so dass die Riemenspannung gering ist. Auf diese Weise werden störende Geräusche des Riementriebs vermieden. Bei höheren Drehzahlen, die zum Auftreten dynamischer Effekte führen können, wird die Grundplatte 5 in die entgegengesetzte Richtung gedreht, so dass die Spannrolle 2 in den Riementrieb hineinbewegt wird und den Riemen strafft. Durch die höhere Riemenspannung werden unerwünschte Schwingungen vermieden, die ansonsten im Extremfall zu einem Überspringen des Riemens und zu Beschädigungen des Motors führen könnten.
Ein weiteres, ebenfalls besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung ist in Fig, 3 dargestellt. Der Aufbau der Spannrolle 2 und des Einstellexzenters 4 entspricht demjenigen von Fig. 1. Zusätzlich weist die in Fig. 3 dargestellte Spannvorrichtung einen Zeiger 13 auf, der einstückig mit dem Arbeitsexzenter 12 verbunden ist und über die Außenkontur der Spannrolle 2 hervorragt. Der Zeiger 13 dient zur optischen Kontrolle der richtigen Einstellung des Arbeitsexzenters 12 und wird bei der Vormontage der Spannvorrichtung 1 oder später während des Betriebs benutzt, um eine Grundeinstellung vorzunehmen. An dem Zeiger 13 ist der Antriebshebel 9 gelenkig befestigt, der an den Elektromotor 10 angeschlossen ist. Im Gegensatz zu dem ersten Ausführungsbeispiel greift der motorische Antrieb 10 nicht an der Grundplatte, sondern direkt an dem Arbeitsexzenter 12 an.
Ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung geht aus Fig. 4 hervor. Bei bestimmten Platzverhältnissen kann die erfindungsgemäße Spannvorrichtung 1 nicht unmittelbar am Motorgehäuse befestigt werden, sondern es wird die Verwendung einer Adapterplatte 14 erforderlich. Derartige Adapterplatten sind normalerweise über wenigstens zwei Befestigungspunkte mit einem Gehäuse oder dergleichen verbunden. Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Adapterplatte 14 über einen einzigen Befestigungspunkt 15 mit dem Gehäuse oder einem anderen Motorteil verbunden. Die Spannvorrichtung 1 ist fest mit der Adapterplatte 14 verbunden, beispielsweise geschraubt oder ge-
nietet. Die Spannvorrichtung 1 ist wie zuvor beschrieben aufgebaut und umfasst die Spannrolle 2 und den Arbeitsexzenter 12. Im Unterschied zu den vorherigen Ausführungsbeispielen dient die zentrale Befestigungsschraube 16 zur Befestigung der Einzelteile der Spannvorrichtung 1 , sie ist jedoch nicht mit dem Motorge- häuse verbunden, so dass die auf der Adapterplatte 14 angeordnete Spannvorrichtung 1 insgesamt um den Befestigungspunkt 15 drehbar ist. Dementsprechend kann die Spannrolle 2 eine Schwenkbewegung um den Befestigungspunkt 15 ausführen und die Riemenspannung entsprechend erhöhen oder senken. Das Schwenken der Adapterplatte 14 erfolgt durch den Antriebshebel 9, der von dem Elektromotor 10 angetrieben wird. Der Antriebshebel 9 greift im Randbereich der Adapterplatte an einem Befestigungspunkt 17, der zwischen dem Befestigungspunkt 15 und der Spannvorrichtung 1 liegt, an. Der Antriebshebel 9 kann eine lineare Bewegung durchführen, die aufgrund der gelenkigen Befestigung im Punkt 17 zu einer Schwenkbewegung der Adapterplatte 14 führt. Es ist jedoch auch möglich, dass der Antriebshebel 9 eine Drehbewegung ausführt.