Beschreibung
Verfahren zur Herstellung einer LeuchtstoffSchicht
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer LeuchtstoffSchicht .
Aus der DE 195 16 450 Cl ist ein Verfahren zum Herstellen einer aus CsJ:Tl bestehenden LeuchtstoffSchicht bekannt. Dabei ist vorgesehen, dass der Druck in der Bedampfungsanlage zumindest während des Bedampfens höher als der Dampfdruck des Thalliumjodids ist. Aus diesem Verfahren lässt sich eine LeuchtstoffSchicht herstellen, deren Lichtausbeute verbessert ist.
Die DE 198 52 326 AI offenbart ein Verfahren, welches sich insbesondere zur Beschichtung eines Substrats mit GaBr dotierten Leuchtstoffen eignet. Dabei wird der Leuchtstoff in der Bedampfungskämmer im Vakuum auf eine ■ erwärmte Verdamp- fungsquelle gegeben, wo er sofort verdampft und sich auf dem Substrat abscheidet.
Die DE 44 29 013 AI beschreibt eine Vorrichtung zum Bedampfen eines Substrats mit einer Röntgenmessvorrichtung zur Messung der Schichtdicke. Um eine möglichst gleichmäßige Schichtdicke zu erzielen, wird die Bedampfungsrate in Abhängigkeit des Messergebnisses der Schichtdickenmessung geregelt.
Aus der DE 24 35 629 AI ist ein Verfahren zur Glättung der Oberfläche einer auf einem Substrat aufgebrachten LeuchtstoffSchicht bekannt . Dabei wird die Oberfläche nach Art des Schmiedens mit Schmiedekörpern bearbeitet.
Die DE 28 32 141 AI offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Strahlenwandlerschirmen, bei dem eine auf einem Substrat aufgebrachte Leuchtstoffschicht zur Erzielung einer gleichmäßigen Schichtdicke geschliffen und poliert wird. - Dabei
werden zwar über die LeuchtstoffSchicht hinausragende Unebenheiten beseitigt. Beim Schleifen und Polieren werden jedoch relativ langwellige Unebenheiten erzeugt. Außerdem werden beim Schleifen relativ große Schleifmittelkörner in die Leuchtstoffschicht eingearbeitet. Diese vermindern die optische Qualität der Leuchtstoffschicht .
Um diesem Nachteil entgegenzuwirken, ist es nach dem Stand der Technik auch versucht worden, beim Verdampfen die Leucht- stoffquelle in einem möglichst großen Abstand vom Substrat anzuordnen. Die auf diese Weise abgeschiedenen Leuchtstoff- schichten sind in ihrer Schichtdicke relativ gleichmäßig. Es muss hier allerdings viel Material beim Verdampfen eingesetzt werden, da hier nur etwa 10 Gew. % des verdampften Materials auf dem Substrat abgeschieden werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu beseitigen. Es soll insbesondere ein Verfahren angegeben werden, mit dem auf möglichst einfache Weise eine Leuchtstoffschicht mit einer möglichst gleichmäßigen Schichtdicke herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 10.
Nach Maßgabe der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer Leuchtstoffschicht mit folgenden Schritten vorgesehen:
a) Abscheiden des Leuchtstoffs aus der Dampfphase auf einem Substrat derart, dass der Abstand der Leuchtstoffquelle vom Substrat so gewählt wird, dass mindestens 30 Gew. % des eingesetzten Leuchtstoffs auf dem Substrat abgeschieden werden und
b) abrasiver Abtrag der Leuchtstoffschicht auf eine vorgegebene, gleichmäßige Schichtdicke mittels eines Poliermittels .
Inde mindestens 30 Gew. % des eingesetzten Leuchtstoffs auf dem Substrat abgeschieden werden, wird die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens erhöht. Eine gleichmäßige Schichtdicke kann dann durch einen anschließenden abrasiven Abtrag der Leuchtstoffschicht mit einem Poliermittel erzielt werden.
Zweckmäßigerweise wird das Substrat beim Schritt a) rotiert. Als Poliermittel wird vorteilhafterweise ein aus Kunststoff hergestellter Schwamm oder Filz verwendet. In dem Schwamm oder Filz kann pulverförmiger Leuchtstoff aufgenommen sein. Dabei handelt es sich zweckmäßigerweise um denselben Leuchtstoff, welcher auf dem Substrat abgeschieden worden ist. Als Leuchtstoff kommen hier insbesondere dotierte Alkalihalogenide, wie z.B. CsI:Na, CsI:Tl oder CsBr:Eu in Betracht. Durch die Aufnahme des pulverförmigen Leuchtstoffs im Schwamm oder Filz wird beim abrasiven Abtrag erreicht, dass in der Leuchtstoffschicht befindliche Risse mit dem pulverförmigen Leuchtstoff ausgefüllt werden. Es wird eine Glättung der Leuchtstoffschicht erzielt.
Der abrasive Abtrag kann mittels einer nichtwässrigen Flüssigkeit, vorzugsweise Ethanol, Silikonöl oder Cyclohexan, durchgeführt werden.
Der Flüssigkeit können Korund- oder Diamantpartikel zugesetzt sein. Damit kann die Geschwindigkeit des abrasiven Abtrags erhöht werden.
Nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal kann vor dem Schritt b) die Schichtdickenverteilung der abgeschiedenen Leuchtstoffschicht ortsaufgelöst gemessen und die entsprechenden Daten können gespeichert werden. Zur Durchführung einer solchen ortsauflösenden Messung kann die auf der Oberflä-
ehe des Substrats abgeschiedene Leuchtstoffschicht mittels eines Tastkopfs einer CNC-Meßmaschine oder mit einem optischen Verfahren, wie z.B. der Schräglichtlaserinterferome- trie, gemessen werden. Es kommt auch eine Messung der Schichtdicke mittels Röntgenabsorptionsmessung in Betracht. Auf das Poliermittel kann ein Anpressdruck aufgebracht werden, dessen Größe umgekehrt proportional zur gemessenen Schichtdicke ist. D.h. der Anpressdruck wird auf das Poliermittel dort erhöht, wo die Schichtdicke groß ist. Ferner kann die Relativgeschwindigkeit des Substrats zum Poliermittel umgekehrt proportional zur gemessenen Schichtdicke sein. D.h. die Rotations- bzw. Umfangsgeschwindigkeit des Substrats ist an den Stellen besonders hoch, wo die gemessene Schichtdicke gering ist; sie ist dort gering, wo die gemessene Schicht- dicke hoch ist. Das vorbeschriebene Verfahren zum abrasiven
Abtrag wird zweckmäßigerweise computergestützt und unter Verwendung der gemessenen Daten durchgeführt. Dabei kann das Poliermittel z.B. radial über das rotierende Substrat bewegt werden.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme einer Inhomogenität in einer Leuchtstoffschicht,
Fig. 2 eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme einer
Bruchkante einer Leuchtstoffschicht durch eine Inhomo- genität und
Fig. 3 eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme auf die Oberfläche einer Leuchtstoffschicht .
Zur Herstellung einer Leuchtstoffschicht für einen Strahlen- wandlerschirm wird ein z.B. aus einer ebenen Aluminiumscheibe hergestelltes Substrat in eine an sich bekannte Bedampfungs-
anläge eingebracht. Eine solche Bedampfungsanlage ist z.B. aus der DE 195 16 450 Cl bekannt, deren Offenbarungsgehalt hiermit einbezogen wird. Die Temperatur des Substrats wird so eingestellt, dass der Sättigungsdampfdruck über der auf dem Substrat kondensierenden Leuchtstoffschicht kleiner ist als das beim Bedampfen herrschende Vakuum. Es wird eine Leuchtstoffschicht mit einer Dicke von etwa 500 μm aufgedampft. Dabei wird der Abstand zwischen der Quelle des zu verdampfenden Leuchtstoffs und dem Substrat so gewählt, dass mindestens 30 Gew. %, vorzugsweise 50 Gew. %, des verdampften Leuchtstoffs sich auf dem Substrat niederschlagen.
Die aufgedampfte Leuchtstoffschicht weist insbesondere die in Fig.l und 2 gezeigten punktförmigen Inhomogenitäten auf, wel- ehe durch Riesenkornwachstum verursacht werden. Daneben kann auch eine durch das Bedampfen bedingte ungleichmäßige Schichtdickenverteilung auf dem Substrat auftreten.
Zur Herstellung einer gleichmäßigen Schichtdicke wird die Leuchtstoffschicht mittels eines Poliermittels auf eine vorgegebene gleichmäßige Schichtdicke reduziert. Als Poliermittel wird zweckmäßigerweise ein Filz, vorzugsweise ein Kunststofffilz, oder ein mit Kunststoffborsten bestücktes Poliermittel verwendet. Das Polieren erfolgt nass, vorzugsweise mit einer nichtwässrigen Flüssigkeit, z.B. Ethanol, Silikonöl oder Cyclohexan. Der Flüssigkeit können Diamantpartikel zugesetzt sein. Um ggf. an der Oberfläche der Leuchtstoffschicht vorhandene Risse zu verfüllen, können im Poliermittel Leuchtstoffpartikel aufgenommen sein. Dazu wird das Poliermittel zweckmäßigerweise in eine gesättigte wässrige Lösung des zu polierenden Leuchtstoffs gelegt und anschließend getrocknet.
Die Schichtdickenmessung der auf das Substrat aufgebrachten Leuchtstoffschicht erfolgt z.B. mit dem Tastkopf einer CNC- Meßmaschine, einem optischen Verfahren, wie z.B. der
Schräglichtlaserinterfero etrie, oder durch Röntgenabsorp- tionsmessungen.
Die bei der Schichtdickenmessung gewonnenen Daten werden einer nach dem zonalen Korrekturprinzip arbeitenden Poliervorrichtung zur Verfügung gestellt. Eine solche Poliervorrich- tung wird z.B. von der Firma JenOptik AG unter der Bezeichnung "Feinkorrekturmaschine FK 300" angeboten. Mit einer solchen Poliervorrichtung wird an Stellen hoher Schichtdicke eine geringe Umfangsgeschwindigkeit des Substrats und gleichzeitig ein hoher Anpressdruck auf das Poliermittel einge- stellt. Bei einer geringen Schichtdicke wird eine höhere Umfangsgeschwindigkeit und ein geringerer Anpressdruck eingestellt. Die Steuerung der Umfangsgeschwindigkeit, des Anpressdrucks und die radiale Position des Schleifmittels gegenüber dem rotierenden Substrat erfolgt automatisch, vorzugsweise computergestützt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gelingt es, die Schichtdicke der Leuchtstoffschicht mit einer Abweichung von weniger als 2% einzustellen. Das entspricht im Falle einer z.B. aus CsBr:Eu hergestellten Leuchtstoffschicht einer maximalen Schichtdickenabweichung von weniger als lOμm.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass gleichzeitig an der Oberfläche der Leuchtstoff- schicht befindliche Risse, wie sie z.B. in Fig. 3 gezeigt sind, durch die im Poliermittel aufgenommenen Leuchtstoffpartikel verschlossen werden.