Rundstrickmaschine für mehrfarbigen Plüsch
Die Erfindung betπfft eine Pluschplatme für eine Rundstrickmaschine, eine Ein- schließ- und Abschlagplatine für eine Rundstrickmaschine sowie eine Rundstrickmaschine gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 3 Weiterhin betπfft die Erfindung Pluschmaschenware mit einem durch einen Grundfaden gebildeten Grundgestrick und mit Henkeln welche von dem Grundgestrick abstehen
Es ist bekannt, gestrickte Maschenware mit ein- oder beidseitig aus dem Warengrund hervorstehenden Fadenschleifen beziehungsweise Henkeln zu versehen Eine derartige Maschenware bezeichnet man als Plüsch Werden die aus dem Warengrund hervorstehenden Schleifen als geschlossene Henkel stehen gelas- sen so entsteht eine sogenannte Epinglee-Flache Ebenso ist es möglich, die Kehren der Henkel abzuschneiden, so dass aus dem Warengrund abstehende Einzelfaden übrig bleiben In diesem Falle erhalt man eine sogenannte Velour- Oberflache
Die Herstellung von Pluschmaschenware kann insbesondere in einer Rundstπck- maschine erfolgen Rundstrickmaschinen bekannter Art enthalten folgende Elemente a) eine Reihe kreisförmig angeordneter Nadeln zur Bildung der Maschen und Henkel, deren Auf- und Abbewegung durch ein Nadelschloss entlang einer Nadelkurve geregelt wird b) eine Einschließ- und Abschlagplatine (im folgenden kurz Einschließplatine genannt) sowie eine Pluschplatme, wobei die Einschließplatine und die Pluschplatme parallel zueinander zwischen je zwei Nadeln angeordnet sind und eine zu den Nadeln waagerechte Hm- und Herbewegung ausfuhren können, die durch ein Plati- nenschloss entlang einer ersten Platinenkurve für die Einschließ- und Abschlag- platine und einer anderen Platinenkurve für die Pluschplatme geregelt wird,
c) Steuerelemente zur mustergemaßen Nadelauswahl, wobei die Auswahl einer Nadel dazu fuhrt dass diese der an ihrem momentanen Aufenthaltsort vorliegenden Nadelkurve folgt wahrend eine nicht ausgewählte Nadel in einer Grundstellung (Rundlaufstellung) verbleibt, d) Fadenfuhrungsmittel für die Zufuhr von einem Grundfaden sowie von mindestens zwei Henkelfaden zur Erzeugung der Pluschhenkel
Bei einer derartigen Rundstrickmaschine ist es möglich, für eine bestimmte Masche der hergestellten Maschenware über die Steuerelemente festzulegen, ob bei dieser Masche mit dem ersten und/oder dem zweiten Henkelfaden ein Pluschhen- kel gebildet werden soll oder nicht Die Erzeugung eines Pluschhenkels erfolgt nur dann wenn beim Passieren der genannten Masche am jeweiligen Henkelfaden vorbei die zu dieser Masche gehörende Nadel von den Steuerelementen ausgewählt wird Durch Verwendung unterschiedlicher Garne für die Henkelfaden ist es möglich Pluschhenkel unterschiedlicher Farbe beziehungsweise Garnqua tat zu erzeugen
Die Hohe der aus dem Warengrund herausstehenden Pluschhenkel wird bei der Rundstrickmaschine mit der Pluschplatme kontrolliert, über deren Oberkante der Henkelfaden zurückgehalten wird, wahrend die Nadel nach unten eine Schleife aus dem Faden zieht (sogenanntes Vorkulieren) Weitere Einzelheiten zum Aufbau und zur Funktionsweise von Rundstrickmaschinen können zum Beispiel dem Buch "Rundstricken - Theorie und Praxis der Maschentechnik" von lyer Mammel, Schach - Bamberg Meisenbach (1991 ) entnommen werden
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, eine Pluschmaschenware und eine zu ihrer Herstellung geeignete Rundstrickmaschine anzugeben, wobei die Maschenware einen neuartigen, optisch ansprechenden Aufbau haben soll
Diese Aufgabe wird durch eine Pluschplatme für eine Rundstrickmaschine gelost welche dadurch gekennzeichnet ist, dass sie mindestens zwei Ebenen zur Kulie- rung eines Henkelfadens aufweist Wie oben erläutert wird die Lange eines Pluschhenkels durch die Höhenlage der Oberkante einer Pluschplatme bestimmt Herkömmliche Pluschplatmen besitzen zur Kuherung des Henkelfadens nur eine
Oberkante so dass die Henkellange (auch Polhohe genannt) für alle Pluschhenkel gleich groß ist Bei der erfindungsgemaßen Pluschplatme sind dagegen an der Pluschplatme zwei Ebenen zur Kuherung eines Henkelfadens ausgebildet, welche sich in verschiedenen Höhenlagen befinden und dementsprechend zu verschie- denen Polhohen der über die jeweilige Ebene kulierten Henkelfaden fuhren Welche Ebene für die Kuherung eines Henkelfadens eingesetzt wird, kann dabei durch das Ausmaß des radialen Vorschubes der Pluschplatme bestimmt werden Die zur Kuherung zu benutzende Ebene ist dabei bis zum Nadelkreis vorzufahren
Durch die Verwendung der erfindungsgemaßen Pluschplatme ist es möglich, Pluschhenkel unterschiedlicher Polhohe zu erzeugen Durch Verwendung der Pluschplatme bei einer Rundstrickmaschine, welche mindestens zwei Henkelfaden verarbeiten kann können somit Pluschhenkel unterschiedlicher Hohe aus jeweils unterschiedlichem Garnmaterial hergestellt werden Die Herstellung einer derartigen Maschenware war bisher nicht bekannt und nicht möglich Die Erfindung betrifft weiterhin eine Einschließ- und Abschlagplatine (im Folgenden kurz Einschließplatine genannt) für eine Rundstrickmaschine, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass sie mindestens zwei Ebenen zum Nachspannen eines Henkelfadens aufweist Eine derartige Einschließplatine kann in einer Rundstrickmaschine der oben genannten Art verwendet werden, um Henkelfaden nachzu- spannen die Pluschhenkel unterschiedlicher Polhohe bilden Das Nachspannen der Henkelfaden von Pluschhenkeln ist grundsätzlich bekannt und dient dazu, einen festen und gleichmäßigen Sitz der Pluschhenkel im Warengrund zu garantieren Zur Ermoghchung des Nachspannens wird die Einschließplatine mit einem Schnabel versehen, welcher die Pluschhenkel mehrerer früherer gebildeter Rei- hen erneut aufnimmt und etwas nachspannt, so dass deren Verankerung im Warengrund verbessert und die Henkellange vergleichmaßigt wird Die Oberkante des Schnabels bildet dabei die Ebene für das Nachspannen der Pluschhenkel, so dass ihre Höhenlage der Polhohe der Pluschhenkel entsprechen muss
Bei den bekannten Emschließplatinen ist nur eine Ebene in einer gegebenen Hohe zum Nachspannen der Pluschhenkel vorhanden Bei der erfindungsgemaßen Einschließplatine sind dagegen mindestens zwei Ebenen zum Nachspannen des Henkelfadens vorhanden, so dass diese Einschließplatine auch bei der Herstel-
lung einer Maschenware mit Pluschhenkel unterschiedlicher Polhohe verwendet werden kann
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Rundstrickmaschine zur Herstellung von Pluschmaschenware welche folgende Elemente enthalt a) Nadeln zur Bildung von Maschen und Pluschhenkeln, deren Auf- und Ab- bewegung durch ein Nadelschloss entlang einer Nadelkurve geregelt wird b) eine Einschließ- und Abschlagplatine sowie eine Pluschplatme, welche parallel zueinander angeordnet sind und deren zu den Nadeln beziehungsweise zu der Nadelbewegung senkrechte Hm- und Herbewegung durch ein Platmenschloss entlang je einer Platinenkurve für die Einschließplatine beziehungsweise Pluschplatme geregelt wird c) Steuerelemente zur mustergemaßen Nadelauswahl, wobei eine ausgewählte Nadel der an ihrem Aufenthaltsort vorliegenden Nadelkurve folgt, d) Fadenfuhrungsmittel für die Zufuhr von einem Grundfaden sowie minde- stens zwei Henkelfaden
Die Rundstrickmaschine ist dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Pluschplatme der oben erläuterten Art enthalt Eine derartige Pluschplatme erlaubt aufgrund ihrer zwei Ebenen zur Kuherung eines Henkelfadens, dass eine Pluschmaschenware unterschiedlicher Henkellange (Polhohe) hergestellt wird, wobei sich die ver- schieden langen Pluschhenkel zusätzlich noch im Material des Henkelfadens (d h in Garnqualitat Farbe etc ) unterscheiden können
Die genannte Rundstrickmaschine enthalt vorzugsweise weiterhin eine Einschließ- und Abschlagplatine der oben erläuterten Art, welche mindestens zwei Ebenen zum Nachspannen eines Henkelfadens aufweist Mit einer derartigen Emschheß- platine kann sichergestellt werden, dass die verschiedenen Henkelsysteme unterschiedlicher Polhohe alle individuell nachgespannt werden und somit alle fest im Warengrund verankert sind
Schließlich betrifft die Erfindung Pluschmaschenware mit einem durch einen
Grundfaden gebildeten Grundgestrick und mit Pluschhenkeln, welche von dem Grundgestπck abstehen Die Pluschmaschenware ist dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens zwei Gruppen von Pluschhenkeln gibt, wobei die Pluschhen-
kel einer Gruppe sich in Henkelhöhe und Fadenart von denen der anderen Grup- pe(n) unterscheiden Diese Pluschmaschenware weist aufgrund der unterschiedlichen Polhόhe der Pluschhenkel eine ästhetisch ansprechende, strukturierte Hoch- Tiefoptik auf, welche zusätzlich dadurch unterstützt wird, dass die Pluschhenkel verschiedener Hohe aus verschiedenen Materialien gebildet sind, was insbesondere verschiedene Farben einschließen kann.
Vorzugsweise wird die Pluschmaschenware dadurch weiterverarbeitet, dass die höheren Pluschhenkel abgeschert werden, so dass aus jedem Plüschhenkel zwei aus dem Warengrund abstehende Endfaden entstehen Ein derartiges Scheren führt zu einer Oberflache, die als Velour bezeichnet wird. Da erfindungsgemaß nur die höheren Pluschhenkel geschert werden, bleiben die niedrigeren Pluschhenkel ungeöffnet als Schleifen stehen und bilden ein sogenanntes Epmglee Insgesamt weist die Pluschmaschenware somit in ihrer Struktur eine Mischung aus Velour und Epmglee auf, wobei die beiden zugrundeliegenden Fadensysteme-Materialien sich in ihrer Art und insbesondere Farbe unterscheiden können.
Im folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren beispielhaft erläutert. Es zeigen
Fig 1 einen schematischen Ausschnitt aus einer Rundstrick-Maschenware;
Fig 2 einen schematischen Ausschnitt aus einer Pluschmaschenware mit Pluschhenkeln verschiedener Polhöhe und verschiedener Farben,
Fig 3 schematisch den Fadenverlauf an einer Rundstrickmaschine sowie eine aus einem Grundsystem und zwei Henkelsystemen bestehende Systemgruppe,
Fig 4 perspektivisch einen Ausschnitt aus einer Rundstrickmaschine zur Verdeutlichung der relativen Bewegung von Einschließplatinen und
Nadeln,
Fig 5 eine Seitenansicht der Nadelschlosser einer Systemgruppe sowie die dazugehörige Nadelkurve,
Fig 6 einen Schnitt durch das Nadelschloss entlang der Linie A-A von Fi-
ig 7 eine Systemgruppe mit einem Grundfaden und einem Henkelfaden
ig 8 eine Systemgruppe mit einem Grundfaden und drei Henkelfaden
ig 9 eine Aufsicht auf die Platmenschlosser einer Systemgruppe sowie die zugehörigen Platinenkurven für die Einschließplatine und die Pluschplatme sowie weiterhin einen Schnitt durch ein Platmen- schloss entlang der Linie IX-IX,
Fig 10 eine Paralleldarstellung der Nadelkurve sowie der Platinenkurven der
Einschließplatine und der Pluschplatme für eine Systemgruppe X
Fig 11 bis 20 das Zusammenwirken von Nadeln und Einschließplatine sowie Pluschplatme beim Abarbeiten einer Systemgruppe,
Fig 21 eine erfmdungsgemaße Pluschplatme
Fig 22 eine erfmdungsgemaße Einschließ- und Abschlagplatine
In Figur 1 ist zur Erläuterung der verwendeten Sprechweise ein Ausschnitt aus einer Rundstrick-Maschenware schematisch dargestellt Im Mittelpunkt der Dar- Stellung ist eine einzelne Masche 20 als Baustein der Maschenware schwarz hervorgehoben dargestellt Die Masche 20 besteht aus einer Maschenschleife, die an ihren zwei unteren Enden (den Fußen) vom Maschenkopf der vorangehenden Maschenschleife gehalten wird und deren Maschenkopf seinerseits die Fuße der nachfolgenden Masche halt Hierdurch entsteht insgesamt ein formstabiles Ma- schenwerk Das Maschenwerk wird in horizontaler Richtung (Laufrichtung des Fadens) in Maschenreihen 23 sowie in vertikaler Richtung in Maschenstabchen 24 eingeteilt
Die Fortsetzung der das Maschenwerk bildenden Faden ist für ein Rundgestrick durch eine gepunktete Fortsetzungslmie 21 für einen ersten Faden und eine durchgezogene Fortsetzungslmie 22 für einen zweiten Faden angedeutet Hieraus wird ersichtlich dass die Faden spiralartig umlaufen Zur Beschleunigung des Stπckvorganges sowie gegebenenfalls zur Musterbildung können dabei zwei oder im allgemeinen noch mehr Faden parallel verlaufende, ineinander geschachtelte Spiralen bilden wie es in Figur 1 am Beispiel von zwei Faden 21 , 22 angedeutet ISt
In Figur 2 ist ein vergrößerter Ausschnitt aus einer erfindungsgemaßen Pluschmaschenware schematisch dargestellt Die gezeigte untere Maschenreihe besteht dabei aus drei grundsätzlich parallel verlaufenden Faden, nämlich dem Grundfaden G durch welchen das Grundgestrick bzw der Warengrund gebildet wird Par- alle! hierzu verlaufen zwei unterschiedliche Henkelfaden F1 und F2, welche insbesondere aus verschiedenem Material mit verschiedener Farbe bestehen können Der Henkelfaden F1 (gepunktete Linie) folgt von links nach rechts gesehen in der ersten Masche dem Grundfaden G, bildet dann jedoch auf dem Verbindungsstuck zwischen erster Masche und zweiter Masche (sogenannte Platinenmasche) eine Schleife die aus dem Warengrund nach oben abstehend vorzustellen ist und als sogenannter Pluschhenkel 32 bezeichnet wird Die Ausbildung derartiger Pluschhenkel ist grundsätzlich bekannt und fuhrt zu einer Epmglee-Struktur Im weiteren Verlauf folgt der erste Henkelfaden F1 dem Grundfaden G parallel in der zweiten Masche und in der dritten Masche Der zweite Henkelfaden F2 (gestrichelte Linie) verlauft von links nach rechts gesehen in der ersten Masche ebenfalls parallel zum Grundfaden, verlauft dann weiterhin parallel zum Grundfaden G zur zweiten Masche, durch welche er dem Grundfaden G parallel folgt Zwischen der zweiten Masche und der dritten Masche bildet er einen Pluschhenkel 31 Anschließend an diesen Pluschhenkel 31 folgt der Henkelfaden F2 wiederum dem Grundfaden durch die dritte Masche
Von Bedeutung bei dem Maschenwerk nach Fig 2 ist, dass der erste Pluschhenkel 32 und der zweite Pluschhenkel 31 unterschiedliche Henkellangen (Polhohen) aufweisen und dass sie zusätzlich aus verschiedenen Faden F1 und F2 bestehen, die sich zum Beispiel in ihrer Farbe unterscheiden können Hierdurch werden ge- stalteπsche Spielräume eröffnet, die eine ästhetisch ansprechende Hoch- Tiefstruktur der Pluschmaschenware mit Epmglee unterschiedlicher Polhohe und unterschiedlicher Farbe ermöglichen
Weiterhin ist es möglich, in einer Nachbearbeitung die Maschenware zu scheren und dabei die Schleifen der längeren Pluschhenkel 31 entlang einer Trennlinie 33 aufzuschneiden Hierdurch werden die anfänglich geschlossenen Pluschhenkel 31 zu aus dem Grundgestrick abstehenden Einzelfaden, die eine sogenannte Velour- Struktur bilden Bei der erfindungsgemaßen Maschenware sind somit ein Epmglee
emer ersten Farbe mit einem Velour einer zweiten Farbe (oder Garnqua tat) kom- binierbar
In Figur 3 ist schematisch die Arbeitsweise einer Rundstrickmaschine skizziert Zu erkennen ist der prinzipielle Verlauf des Grundfadens G und zweier Henkel- faden F1 und F2, die zu einer ersten sogenannten Systemgruppe X gehören Dies bedeutet dass diese drei Faden in einer Maschenreihe miteinander verarbeitet werden wie es zum Beispiel in Figur 2 dargestellt ist
Die in Figur 3 von rechts kommenden Faden G, F1 , F2 verlaufen dabei insgesamt spiralförmig entlang der schlauchformigen Rundstπckware Das heißt, dass die drei Faden am linken Ende von Figur 3 in den Hintergrund treten und spiralförmig zum rechten Rand von Figur 3 zurücklaufen, wo sie an den entsprechend mit G F1 und F2 gekennzeichneten Punkten ankommen
Einen analogen Verlauf nehmen die Faden G', F1 ' und F2' einer zweiten Systemgruppe Die zwei parallel und spiralförmig verlaufenden Fadensysteme G, F1 , F1 sowie G' F1 ' und F2' entsprechen somit den beiden Einzelfaden 21 und 22 aus Figur 1 Weitere Fadensysteme zu weiteren Systemgruppen sind durch Punkte angedeutet
Ferner ist in Figur 3 schematisch angedeutet, dass die jeweiligen Faden G, F1 , F2 sowie G' F1 ' und F2' zu Fadenzufuhrungseinπchtungen 40 beziehungsweise 41 verlaufen wo die entsprechenden Materialien auf Spulen bevorratet sind und von wo sie der jeweiligen Verarbeitungsstelle an der Rundstrickmaschine über einen Fadenfuhrer zugeführt werden
In Figur 3 sind ferner schematisch die parallel und senkrecht zu den Faden verlaufenden Nadeln 10 einer sogenannten Systemgruppe X dargestellt Die System- gruppe X besteht aus einem Grundsystem G1 , dessen Nadeln das Verstricken des Grundfadens G vornehmen, sowie zwei Henkelsystemen H1 und H2, welche den ersten Henkelfaden F1 beziehungsweise den zweiten Henkelfaden F2 in der zugehörigen Maschenreihe verstricken
Die in Figur 3 dargestellte Systemgruppe X ist nach links und rechts durch auf ei- ner Kreisbahn (sogenannter Nadelkreis) angeordnete weitere Systemgruppen
fortgesetzt zu denken Die rechts benachbarte Systemgruppe (nicht dargestellt) dient dabei dem Verstricken der drei Faden G , F1 ' und F2'
In Figur 4 sind perspektivisch zwei Nadeln 10a, 10b sowie zwei Einschließplati- nen 12a 12b und zwei Pluschplatmen 13a, 13b dargestellt Eine derartige wech- selnde Folge von Nadeln und Platinen ist bei der Rundstrickmaschine auf dem Nadelkreis 18 rundum laufend vorzustellen, so dass jedes Maschenstabchen von genau einer Nadel bearbeitet wird
Die Nadeln 10a 10b sowie die Platinen 12a, 12b, 13a, 13b fuhren dabei einerseits zusammen mit der Maschenware eine kreisende Bewegung entlang des Nadel- kreises 18 aus welche in Figur 4 durch den Pfeil 1 angedeutet ist Wahrend dieser Kreisbewegung bewegen sich die Nadeln 10a, 10b zusätzlich auf und ab (Doppelpfeil) um beim Passieren eines ortsfesten Fadenfuhrers 51 gegebenenfalls den Faden 50 zu fangen und über die oberen Kanten der Einschheßplatmen 12a, 12b zu kuheren das heißt hieraus eine Schleife zu bilden Diese Schleife kann dann insbesondere durch die zuletzt von der Nadel 10a beziehungsweise 10b gebildete Masche gezogen werden, wodurch die letztgenannte Masche abgeschlagen und aus dem Faden 50 eine neue Masche gebildet wird Eine solche Mascheπbildung aus dem Faden 50 erfolgt nur dann, wenn die Nadel 10a beziehungsweise 10b entsprechend eines musterabhangigen Steuerprogramms zum Fangen des Fa- dens 50 ausgetrieben wurde Bleibt eine Nadel dagegen in der sogenannten Rundlaufstellung, wird der Faden 50 von ihr nicht gefangen und verlauft als Flot- tung an dem entsprechenden Maschenstabchen entlang
Die Einschheßplatmen 12a, 12b und die Pluschplatmen 13a, 13b können senkrecht zu den Nadeln 10a, 10b hin- und herbewegt werden (Doppelpfeil), um so am Nadelkreis die jeweils benotigte Kantenhohe zur Auflage des Fadens 50 oder der Maschenware 52 bereitzustellen Je eine Einschließplatine und eine Pluschplatme werden dabei parallel in einem Platinenkanal gefuhrt
Nachfolgend wird mit Hilfe der Figuren 5 bis 10 die konkrete Ausgestaltung einer Rundstrickmaschine beschrieben, mit welcher die in Figur 2 dargestellte Ma- schenware bei Einsatz einer Pluschplatme 113 gemäß Figur 21 und einer Einschließplatine 112 gemäß Figur 22 hergestellt werden kann Die Darstellung gilt der grundsätzlichen Erläuterung der Herstellung von zweifarbigem Plüsch und er-
folgt somit anhand von Einschheßplatmen 12 beziehungsweise Pluschplatmen 13 gemäß dem Stand der Technik
Bei der zur Herstellung des kombinierten Epinglee-Velour-Gestπcks ausgewählten Maschine handelt es sich um eine Rechts/Lmks-Rundstπckmaschine mit einer elektronisch gesteuerten Einzelnadelauswahl Eine solche Maschine dient der Herstellung von jacquardgemusterten Rechts/Lmks-Scherpluschgestπcken Ein besonderes Kennzeichen dieser Gestricke ist die spezielle Verarbeitung von mehreren Henkelfaden (Pluschfaden) innerhalb einer Grundfadenreihe Die Henkelfaden werden durch ausgewählte Nadeln zu Pluschhenkeln verstrickt Bei nicht aus- gewählter Nadel bildet der Henkelfaden eine Flottung, die in der Ausrüstung der Maschenware weggeschnitten wird
Die Maschen- und Pluschhenkelbildung einer Maschenreihe erfolgt jeweils innerhalb einer Systemgruppe der Rundstrickmaschine Jeweils ein Grund- und ein bis fünf Henkelsysteme bilden eine Maschenreihe Die Anzahl der Henkelsysteme einer Systemgruppe wird dabei durch die Anzahl der zu verarbeitenden Pluschfar- ben bestimmt Die Pluschhenkel- und Maschenbildung erfolgt durch eine Doppel- platinentechnik, bei welcher jeder Platinenkanal eine Plüsch- und eine Emsch eß- und Abschlagplatine fuhrt
Figur 5 zeigt im unteren Teil eine Seitenansicht auf die Bedienseite des soge- nannten Zylmderschlosses der Rundstrickmaschine Das Zy nderschloss umgibt die Rundstrickmaschine einmal kreisförmig und ist in einzelne Segmente 17 unterteilt Die Segmente enthalten auf ihrer (in Figur 5 nicht sichtbaren) Innenseite sogenannte Schlosskanale, in welchen eine Nadel 10 mit einem entsprechenden Fuß gefuhrt ist, um den vertikalen Verlauf des Schlosskanals zu folgen, was die gewünschte Auf- und Abbewegung der Nadel 10 erzeugt
Die Fuhrung der Nadel wird aus Figur 6 verständlicher, die einen Querschnitt entlang der Linie Vl-Vl von Figur 5 zeigt Dort ist eine Nadel 10 zu erkennen, welche in einem vertikalen Kanal des Zylinders 19 gelagert ist Der Zylinder 19 rotiert wahrend der Arbeit der Rundstrickmaschine und nimmt dabei die Nadel 10 sowie die dann hangende Maschenware mit Gegenüber dem rotierenden Zylinder 19 ist ortsfest das Zyhnderschloss angeordnet, welches aus dem Nadelschloss N1 und dem Steuerplatinenschloss S2 besteht Im oben erwähnten Schlosskanal an der
Innenseite des Nadelschlosses N1 hakt die Nadel 10 mit einem Fuß ein und wird somit bei der Relativbewegung zwischen Zylinder 19 und Zyhnderschloss entsprechend dem vertikalen Verlauf des Schlosskanals auf und ab bewegt.
Die sich auf diese Weise einstellende Auf- und Abbewegung der Nadel 10 ist in Figur 5 oberhalb des Zylmderschlosses durch die sogenannte Zylindernadelkurve oder kurz Nadelkurve 66 dargestellt Hieraus wird ersichtlich, dass sich das Zyhnderschloss in Umfangsπchtung der Rundstrickmaschine in funktionell eigenständige Systemgruppen X zusammenfassen lässt. Jede Systemgruppe X beginnt mit einem Grundsystem G1 , dem je nach Anzahl der Henkelfarben ein, zwei, drei oder mehr Henkelsysteme H1 , H2, H3, .. folgen Eine Systemgruppe mit zwei Henkelsystemen ist in Figur 5 dargestellt, während eine Systemgruppe X mit einem Henkelsystem H1 in Figur 7 und eine Systemgruppe X mit drei Henkelsystemen H1 , H2, H3 in Figur 8 abgebildet ist. Entsprechend kann mit der Zylindernadelkurve von Figur 7 einfarbiger Plüsch hergestellt werden, mit der Zylmder- nadelkurve von Figur 5 zweifarbiger Plüsch und mit der Zylindernadelkurve von Figur 8 dreifarbiger Plüsch
Das Grundsystem G1 ist der Verarbeitung (Verstrickung) eines Grundfadens G zugeordnet Im Henkelsystem H1 erfolgt die Verarbeitung eines ersten Henkelfadens F1 mit einer ersten Farbe und entsprechend im zweiten und gegebenenfalls dritten Henkelsystem H2 beziehungsweise H3 die Verarbeitung eines zweiten beziehungsweise dritten Henkelfadens mit einer zweiten beziehungsweise dritten Farbe In jeder Systemgruppe bilden das Grundsystem und die Henkelsysteme gemeinsam eine Pluschmaschenreihe, wobei jede Masche der Reihe vorzugsweise einen Henkel enthält (vgl Figur 2). Die Nadeln 10 sowie die Einschließplatinen 12 und Pluschplatmen 13 durchlaufen das in Figur 5 dargestellte Zyhnderschloss von rechts nach links in Richtung des Pfeils 1 Das in den Figuren 5 und 6 dargestellte Zyhnderschloss erfüllt dabei hinsichtlich der Nadeln 10 zwei sich ergänzende Aufgaben, nämlich a) das Steuern und Fuhren der Nadeln 10, und b) das Auswahlen, Steuern und Führen der Steuerplatmen 11
Aufgabe a) wird im oberen Schlossbereich, dem Nadelschloss N1 ausgeführt, wahrend Aufgabenteil b) im unteren Schlossbereich, dem Steuerplatmen- schloss S2 durchgeführt wird In den Systemen G1 , H1 und H2 erfüllen das Nadelschloss N1 und das Steuerplatmenschloss S2 im Einzelnen folgende Funktio- nen
Grundsystem G1 Bereich Steuerplatmenschloss S2
Schlossbereich zum Fuhren der Steuerplatmen 11 in Rundlauf Die Steuerplatmen durchlaufen das Schloss in Rundlaufstellung und werden für die Musterauswahl am folgenden Henkelsystem H1 vorbereitet Grundsystem G1 , Bereich Nadelschloss N1
Das Grundsystem G1 hat im Nadelschloss N1 in Laufrichtung der Maschine betrachtet zunächst einen Maschenabstrickbereich G1 X und diesem folgend einen Nadelaustriebs- und Nadele zugsbereich G1 1 Beide Bereiche G1 X und G1 1 sind in einem Grundsystem G1 zusammengefasst Maschenabstrickbereich G1 X
Der Maschenabstrickbereich G1 X ist der Endbereich jeder Systemgruppe X In diesem Bereich werden die in der vorhergehenden Systemgruppe X vorbereiteten Maschen und Henkel einer Maschenreihe vollständig ausgebildet und abgeschlagen Nadelaustriebs und Nadelemzugsbereich G1 1
Der Nadelaustriebs- und Nadelemzugsbereich G1 1 ist der Beginn einer Systemgruppe X Alle Nadeln werden in Strickstellung angehoben und erfassen wahrend ihrer Einzugsbewegung den Grundfaden Die Maschen der Grundfadenreihe werden vorbereitet indem der Grundfaden zu Schleifen vorkuhert wird Die Nadeln werden lediglich bis auf Fang auf der Nadel abgezogen Die alte Masche wird nicht abgeschlagen sie verbleibt auf der geschlossenen Zunge der Nadel
Henkelsystem H1 Bereich Steuerplatmenschloss S2
Schlossbereich zum Auswahlen, Fuhren und Steuern der Steuerplatmen 11 in die Rundlauf- oder Strickstellung Die Steuerplatmen heben die zugeordneten Na- dein 10 in Strickstellung an oder belassen sie in Rundlaufstellung
Henkelsystem H1 Bereich Nadelschloss N1
Schlossbereich zum Fuhren und Steuern der Nadeln 10 in Rundlauf- oder Strickstellung In Strickstellung angehobene Nadeln erfassen den Henkelfaden der Farbe 1 bilden einen Henkel und werden bis auf Fang auf der Nadel abgezogen In Rundlauf geführte Nadeln bilden mit Farbe 1 eine Flottung
Figur 9 zeigt im unteren linken Teil die Aufsicht auf die Bedienseite eines Platinen- schlosses für die Systemgruppe X aus Figur 5 Das Platmenschloss ist in einzelne Segmente 16 unterteilt, welche auf ihrer Innenseite (nicht dargestellt) Nuten haben, die den im oberen Teil von Figur 9 dargestellten Verlauf entsprechend der Platinenkurven 69, 71 aufweisen
Wie aus dem rechts in Figur 9 dargestellten Querschnitt entlang der Linie IX-IX erkennbar ist werden die Einschließplatine 12 und die Pluschplatme 13 mit entsprechenden Fortsätzen in den Nuten bzw Schlosskurven 14 für die Einschließplatine beziehungsweise 15 für die Pluschplatme gefuhrt Sie fuhren hierdurch ei- ne Bewegung senkrecht zur Nadel beziehungsweise zum Nadelkreis 18, 18' aus Diese (in Bezug auf den rotierenden Zylinder) radiale Bewegung der Platinen 12 13 erfolgt, wenn die nebeneinander angeordneten Platinen sich in Richtung des Pfeils 1 durch die Segmente 16 des Platinenschlosses bewegen
Die Systemgruppen X am Platmenschloss und am Zyhnderschloss müssen eman- der gegenüberliegend stets die gleiche Systemaufteilung aufweisen, damit Nadeln und Platinen in gewünschter Weise synchron zusammenwirken können Figur 9 setzt somit das Beispiel aus Figur 5 fort, bei welchem ein Zweifarbenplusch aus einem Grundsystem G1 und zwei Henkelsystemen H1 , H2 hergestellt wird
Die Funktion der Platinenschlosser in Bezug auf die Systemgruppe X ist wie folgt Grundsystem G1
Plüsch- und Einschheßplatmen werden wahrend der vollständigen Ausbildung der Maschen und Henkel vom Nadelkreis zurückgezogen (Endbereich G1 X) Im Nadelemzugsbereich (Anfangsbereich G1 1 ) werden beide Platinen zur Vorbereitung der Grundmaschenreihe zum Nadelkreis vorgeschoben
Henkelsysteme H1 , H2 H3
Die Einschheßplatmen durchlaufen diese Systeme in geringfügig zurückgezogener Stellung und verbleiben funktionslos Die Pluschplatmen stehen zum Nadelkreis in vorgeschobener Stellung und bilden die Pluschhenkel Die Funktionen der Hen- kelsysteme H1 H2 H3 sind identisch
In Figur 10 sind für die Systemgruppe X die Nadelkurve 66, die Plat enkurve 69 der Einschließplatine 12 sowie die Platmenkurve 71 der Pluschplatme 13 parallel dargestellt Aus der Zusammenstellung wird das nachfolgend erläuterte Zusammenwirken der Elemente ersichtlich Die Maschen- und Henkelbildung einer Maschenreihe erfolgt innerhalb der Systemgruppe X die aus einem Grundsystem G1 und aus zwei Henkelsystemen H1 , H2 besteht Die verschiedenen Nadelstellungen I bis X beziehen sich auf die Figuren 1 1 bis 20 und entsprechen dem Maschen- und Henkelbildungsvorgang an den einzelnen Systemen Zu erkennen ist die Nadelkurve 66, die der Kopf der Nadel 10 in der Bewegungsrichtung 65 in Bezug auf die untere Maschenabschlagkante 60 der Einschließplatine 12 beschreibt Darunter ist die Kurve 69 der Einschließplatine 12 (Einschließkehle) dargestellt Der Pfeil 68 markiert die Bewegungsrichtung der Einschheßplatmen in Bezug auf den Nadelkreis 67 Das unterste Diagramm zeigt die Kurve 70 der Pluschplatme 13 (senkrechte Abpresskante) Der Pfeil 70 markiert dabei die Bewegungsrichtung der Pluschplatme in Bezug auf den Nadelkreis 67
Ferner sind dargestellt die obere Abschlagkante 61 und die Einschließkehle 62 der Einschließplatine die obere Abschlagkante 64 und die untere Abschlagkante 63 der Pluschplatme 13, sowie die Laufrichtung 1 der Nadeln und Platinen in Um- fangsπchtung
Die Nadel- und Platinenfunktionen beim Maschen- und Henkelbildungsvorgang an den verschiedenen Systemen sind wie folgt
Grundsystem G1 Anfangsbereich G1 1
Alle Nadeln werden in Strickstellung ausgetrieben, nehmen den Grundfaden auf und werden bis auf Fang auf der Nadel eingezogen (Nadelstellungen I bis III)
Henkelsystem H1
Nadeln für Farbe 1 werden mustergemäß in Strickstellung ausgetrieben, nehmen den Pluschfaden (Farbe 1 ) auf und werden bis auf Fang auf der Nadel eingezogen In Rundlauf geführte Nadeln bilden eine Flottung (Nadelstellungen IV bis VI) Henkelsystem H2
Nadeln für Farbe 2 werden mustergemäß in Strickstellung ausgetrieben, nehmen den Pluschfaden (Farbe 2) auf und werden bis auf Fang auf der Nadel eingezogen In Rundlauf geführte Nadeln bilden eine Flottung (Nadelstellungen VII bis IX)
Grundsystem G1 , Abstrickbereich G1.X Alle Nadeln werden zum Endkulieren in die Maschenabschlagstellung eingezogen Alle Maschen einer Maschenreihe werden fertig kuliert (Nadelstellung X).
Die Herstellung von zweifarbigem Plüsch ist in den einzelnen Phasen in den Figuren 1 1 bis 20 dargestellt Hierbei finden eine erfindungsgemäße Einschließplatine 112 sowie eine erfindungsgemäße Plüschplatine 113 Verwendung. Der Funktionsbereich der Plüschplatine 1 13 ist in Figur 21 detaillierter dargestellt. Zu erkennen sind die zwei parallelen Ebenen 90, 91 , welche die Plüschplatine 113 an ihrer Oberseite bietet, um hierüber einen Henkelfaden kulieren zu können. Welche der Ebenen 90, 91 jeweils für die Kuherung verwendet wird, kann über den radialen Vorschub der Pluschplatme 113 gesteuert werden. Die Einschließ- und Abschlagplatine 112 enthält gemäß Figur 22 wie bekannte Einschheßplatmen eine Abschlagkante 98, über welche das Abschlagen der fertigen Masche erfolgt, sowie eine Oberkante 95, über welche der Grundfaden kuliert wird Anders als herkömmliche Einschheßplatmen zur Herstellung von Plüsch enthalt die erfindungsgemäße Einschließplatine 1 12 jedoch eine zweigeteilte Nase mit den parallelen Stegen 96 und 97. Diese Stege dienen dazu, Plüschhenkel vorangegangener Maschen nachzuspannen. Da erfindungsgemäß Plüschhenkel verschiedener Polhόhe gestrickt werden, findet das Nachspannen über die zur jeweiligen Polhohe passende Kante 96 oder 97 statt
Selbstverständlich ist auch die Herstellung von Pluschmaschenware mit mehr als zwei Henkelsystemen möglich, wobei die Pluschplatme in diesem Falle entspre-
chend viele Kuherebenen und die Einschließplatine entsprechend viele Stege zum Nachspannen aufweisen musste
Gemäß den Figuren 1 1 bis 20 wird eine Systemgruppe X bei einer erfindungsgemaßen Rundstrickmaschine in folgenden Schritten durchlaufen: Nadelstellung I, Fig 11 (Grundsystem G1 , Anfangsbereich G1.1 , Grundfaden)
Grundstellung von Nadel 10, Einschließplatine 112 und Plüschplatine 113.
Die Nadel steht in Rundlaufstellung. Der Nadelkopf ist mit der unteren Maschenabschlagkante 98 der Einschließplatine 112 bündig. Im Nadelkopf hängt die zuletzt gebildete zweifadige Masche aus Grund- und Henkelfaden. Die Pluschplatme ist zur Nadel vorgeschoben
Nadelstellung II, Fig 12 (Grundsystem G1 , Mittelbereich G1.1 , Grundfaden)
Fadenzufuhrstellung für den Grundfaden G.
Die Nadel wurde in Strickstellung angehoben. Sie nimmt mit dem geöffneten Nadelkopf den Grundfaden G vom Fadenführer 80 auf. Die zuletzt gebildete Masche wurde über die geöffnete Nadelzunge auf den Nadelschaft gestreift. Die Einschließplatine wurde nach vorne zur Nadel vorgeschoben und spannt den vorher gebildeten Henkel über den oberen Steg 96 nach. Dieses Nachspannen ist einstellbar Die Einschließplatine steht in Einschließstellung Die zuletzt gebildete Masche wird in der Einschließkehle gehalten. Die Pluschplatme steht gegenüber der Nadel in zurückgezogener Stellung. Sie ist funktionslos.
Nadelstellung III, Fig. 13 (Grundsystem G1 , Endbereich G1.1 , Grundfaden):
Kulierstellung für den Grundfaden.
Die Nadel wurde in Kuherstellung (Fang auf der Nadel) eingezogen Der Grundfaden wurde über die obere Abschlagkante der Einschließplatine zu einer Schleife kuliert Die Schleifengröße ist einstellbar.
Die zuletzt gebildete Masche wird nicht abgeschlagen Sie verbleibt auf dem geschlossenen Nadelkopf Die vorkuherte Grundfadenschleife wird zwischen Nadelkopf und oberer Abschlagkante der Einschließplatine gehalten. Die zuletzt gebildete Masche wird in der Einschließkehle gehalten Die Plüschplatine wurde nach vorne zur Nadel geschoben
Nadelstellung IV Fig 14a (Henkelsystem H1 , Henkelfaden F1 )
Fadenzufuhrstellung für den Henkelfaden F1 , Farbe 1
Eine für Farbe 1 ausgewählte Nadel 10a wurde in Strickstellung angehoben Sie nimmt mit dem geöffneten Nadelkopf den Henkelfaden F1 (Farbe 1 ) auf Die vor- ku erte Grundfadenschleife wird durch die senkrechte Abpresskante der Pluschplatme um die Nadel gespannt gehalten Dieses Nachspannen ist über die volle Systembreite H1 einstellbar Die zuletzt gebildete Masche wird in der Einschließkehle gehalten
Nadelstellung IV Fig 14b (Henkelsystem H1 , Henkelfaden F1 ) Rundlauf einer nicht ausgewählten Nadel 10b
Die Nadel wurde nicht für Farbe 1 ausgewählt Sie durchlauft das System H1 in der Rundlaufstellung Der Henkelfaden F1 (Farbe 1 ) bildet eine Flottung Die vor- kuherte Grundfadenschleife wird durch die senkrechte Abpresskante der Pluschplatme um die Nadel gespannt gehalten Dieses Nachspannen ist über die Systembreite H1 einstellbar Die zuletzt gebildete Masche wird in der Einschließkehle gehalten
Nadelstellung V Fig 15 (Henkelsystem H1 , Henkelfaden F1 )
Schleifenbildung mit dem Henkelfaden F1 (Farbe 1 )
Die (gemäß Nadelstellung IV) ausgewählte Nadel 10a wird nach unten gefuhrt und zieht über die obere Abschlagkante der Pluschplatme eine Pluschschleife
In Rundlauf geführte Nadeln 10b bilden dagegen eine Flottung
Die vorkuherte Grundfadenschleife wird durch die senkrechte Abpresskante der Pluschplatme um die Nadel gespannt gehalten Die zuletzt gebildete Masche wird in der Einschließkehle gehalten Nadelstellung VI Fig 16 (Henkelsystem H1 , Henkelfaden F1 )
Kuherstellung für den Henkelfaden F1 (Farbe 1 )
Die Pluschplatme wurde von der Nadel 10a zurückgezogen Die Nadel wird in Ku- herstellung (Fang auf der Nadel) eingezogen Der Henkelfaden F1 (Farbe 1 ) wird über die mittlere Abschlagkante 90 der Pluschplatme zu einer Pluschschleife ku-
ert Die Schleifengrόße ist einstellbar. Grundfaden und Henkelfaden F1 (Farbe 1 ) sind im Nadelkopf eingeschlossen. Beide Fäden bilden Schleifen. Die zuletzt gebildete Masche wird nicht abgeschlagen Sie ist in der Einschließkehle eingeschlossen und verbleibt auf dem geschlossenen Nadelkopf. Nadelstellung VII, Fig 17a (Henkelsystem H2, Henkelfaden F2)-
Rundlauf einer nicht ausgewählten Nadel 10a
Die Nadel wurde nicht für Farbe 2 ausgewählt Sie durchlauft das System H2 in der Rundlaufstellung Der Henkelfaden F2 (Farbe 2) bildet eine Flottung. Die vor- kuherte Grundfadenschleife wird durch die senkrechte Abpresskante der Pluschplatme um die Nadel gespannt gehalten. Dieses Nachspannen ist über die volle Systembreite H2 einstellbar Die zuletzt gebildete Masche wird in der Einschließkehle gehalten
Nadelstellung VII'. Fig. 17b (Henkelsystem H2, Henkelfaden F2).
Fadenzufuhrstellung für den Henkelfaden F2 (Farbe 2). Eine für Farbe 2 ausgewählte Nadel 10b wurde in Strickstellung angehoben. Sie nimmt mit dem geöffneten Nadelkopf den Henkelfaden F2 (Farbe 2) auf. Die vor- kuherte Grundfadenschleife wird durch die senkrechte Abpresskante der Pluschplatme um die Nadel gespannt gehalten Dieses Nachspannen ist über die volle Systembreite H2 einstellbar. Die zuletzt gebildete Masche wird in der Ein- schließkehle gehalten Der flott hegende Henkelfaden F1 der Farbe 1 wird von dem oberen Absatz der Plüschplatine nach innen auf den Nadelrücken gedrängt, wenn die Nadel austreibt
Nadelstellung VIII, Fig 18 (Henkelsystem H2, Henkelfaden F2):
Schleifenbildung mit dem Henkelfaden F2 (Farbe 2). Die ausgewählte Nadel 10b (gemäß Nadelstellung VII) wird nach unten geführt und zieht über die obere Abschlagkante der Plüschplatine eine Plüschschleife. Die vorku erte Grundfadenschleife wird durch die senkrechte Abpresskante der Pluschplatme um die Nadel gespannt gehalten Die zuletzt gebildete Masche wird in der Einschließkehle gehalten
Nadelstellung IX Fig 19 (Henkelsystem H2, Henkelfaden F2)
Kulierstellung für den Henkelfaden F2 (Farbe 2)
Die Pluschplatme wurde von der Nadel 10b zurückgezogen Die Nadel wird in Ku- lierstellung (Fang auf der Nadel) eingezogen Der Henkelfaden F2 (Farbe 2) wird über die untere Abschlagkante 91 der Pluschplatme zu einer Pluschschleife kuliert Die Schleifengroße ist einstellbar Grundfaden und Henkelfaden F2 (Farbe 2) sind im Nadelkopf eingeschlossen Beide Faden bilden Schleifen Die zuletzt gebildete Masche wird nicht abgeschlagen Sie ist in der Einschließkehle eingeschlossen und verbleibt auf dem Nadelkopf Nadelstellung X Fig 20 (Grundsystem G1 , Abstrickbereich G1 X)
Endkulieren und Maschenabschlagstellung
Einschließplatine und Pluschplatme werden von den Nadeln 10a, 10b zurückgezogen und geben die Henkelfadenschleife und Grundfadenschleife frei Die Schleifen vom Grundfaden G und Henkelfaden F1 oder F2 (Farben 1 oder 2) wer- den durch die zuletzt gebildete Masche durchgezogen und über die untere Abschlagkante der Einschließplatine abgeschlagen
Mit Beginn der folgenden Systemgruppe wiederholt sich die Arbeitsfolge der Nadelstellung Die im Nadelkopf hangende Masche wird am Ende der folgenden Systemgruppe abgeschlagen