Vorrichtung und Verfahren zur Überprüfung eines Tankentlüftungssystems
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Überprüfung eines Tankentluftungssystems gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 bzw 4
Es ist bekannt, das Tankentluftungsventil eines Tankentluftungssystems zur Überprüfung seiner Funktionsfahigkeit gezielt zu offnen und zu schließen Die Motorreaktionen auf das Offnen oder Schließen des Tankentluftuπgsventils wird dann un- tersucht Beispielsweise andern sich die Drehzahl und die Luftmasse beim Offnen oder Schließen des Tankentluftungsventils Bei den bisherigen Systemen ist es jedoch nur bekannt, jedes Betriebsdatum für sich mit einem Schwellwert zu vergleichen, um die Funktionsfahigkeit des Tankentluftungssystems insgesamt zu überprüfen
Je nachdem, wie schnell ein Leerlaufregler jedoch auf die durch ein Offnen oder Schließen des Tankentluftungsventils vorgenommenen Änderungen reagiert, kommt es zu unterschiedlichen Reaktionen Bei einem langsamen Leerlaufregler wird es überwiegend zu einer Reaktion bei der Drehzahl kommen Bei einem schnellen Leerlaufregler wird es überwiegend zu einer Reaktion bei der Luftmasse kommen Überdies sind naturlich auch alle dazwischenliegenden Reaktionen möglich, bei denen sich sowohl die Drehzahl als auch die gemessene bzw vorgesteuerte Luftmasse ändert Insgesamt bedeutet dies, daß die jeweilige Reaktion stark
von der Applikation abhangig ist Für den Fall, daß sich die Drehzahl und die Luft- masse gleichzeitig andern, können die Amplituden eines jeden einzelnen Signals unterschiedlich groß ausfallen Dies fuhrt insgesamt zu einem schlechten Rauschabstand
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Überprüfung eines Tankentluftungssystems anzugeben, welche bzw welches unabhängig von den Applikationen eines Leerlaufreglers eine genaue und einwandfreie Überprüfung dessen Funktionsfahigkeit zulaßt
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 bzw durch die im Anspruch 4 angegebenen Merkmale gelost
Ein Kerngedanke der vorliegenden Erfindung ist darin zu finden, daß die jeweiligen Einzelgroßeπ (Betriebsdaten) nicht für sich mit einem eigenen Schwellwert verglichen werden Vielmehr werden die verschiedenen Änderungen der Einzelgroßen zu einer Gesamtreaktion zusammengefaßt, welche dann beurteilt wird Bei der Beurteilung kann man dann den an sich bekannten Vergleich mit einem Schwellwert vornehmen
Bei der erfindungsgemaßen Vorrichtung bzw dem erfindungsgemaßeπ Verfahren wird die Annahme zugrundegelegt, daß sich die jeweiligen Luftmassen und Drehzahlen bei leerlaufendem Motor annähernd proportional zueinander verhalten (n ~ ml) Insbesondere wird davon ausgegangen, daß bei einem geschlossen Tankent- luftungsventil der Quotient aus Luftmasse und Drehzahl in etwa konstant ist (ml0 n0 = ungefähr konstant)
In der Regel wird die über das Tankentluftungsventil zusätzlich zugefuhrte Luftmasse nicht gemessen oder bestimmt Daher bekommt der Motor bei geöffnetem Tankentluftungsventil mehr Luft zur Verfugung gestellt, als dies über den Leerlaufsteller vorgesteuert wird Die Gesamtluftmasse bei einem geöffneten Tankentluftungsventil ergibt sich somit aus der gemessenen Luftmasse (ml) sowie der über das Tankentluftungsventil zusätzlich zustromenden Luftmasse (mlTεv)
Anstelle einer mit einem Luftmasseπsensor gemessenen Luftmasse (ml) kann auch der vorgesteuerte Luftmassensollwert (ml_soll) des Leerlaufreglers als Luftmassensignal verwendet werden Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der gemes- sene Luftmassenwert nicht fein genug auflösbar ist oder zu stark schwankt Natürlich eignet sich die Verwendung des Luftmassensollwertes als Luftmassensignal auch gerade dann, wenn kein Luftmassensensor vorhanden ist
Bei einer vorteilhaften Ausfuhrungsform wird aus der Luftmasse und der Motor- Drehzahl bei geöffnetem Tankentluftungsventil sowie der Luftmasse und der Drehzahl bei geschlossenem Tankentluftungsventil eine relative Änderung der Luftmasse berechnet Die relative Luftmasse kann insbesondere aus einer Differenz des Quotienten aus der Drehzahl bei geöffnetem Tankentluftungsventil und der Drehzahl bei geschlossenem Tankentluftungsventil einerseits sowie dem Quotienten aus der Luftmasse bei geöffnetem Tankentluftungsventil und der Luftmasse bei geschlossenem Tankentluftungsventil andererseits berechnet werden
Die in den Patentansprüchen angegebenen Verfahren eignen sich zum Betrieb der erfindungsgemaßen Vorrichtung
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausfuhruπgsbeispiels und mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen naher erläutert Die Zeichnungen zeigen in
Fig 1 ein schematisches Blockdiagramm einer Ausfuhrungsform der vorliegenden Erfindung und
Fig 2 eine Darstellung eines einfachen Verfahrens zum Betrieb der Vorrichtung gemäß Fig 1
In Fig 1 ist in schematischer Blockschaltweise ein Motor 1 mit einem Abgaskanal 5 und einem Ansaugbereich 3 dargestellt Im Ansaugbereich 3 sind eine Drosselklappe 2 und ein Luftmassenmesser 12 in Serie angeordnet Der Luftmassenmesser 12
erfaßt die sich durch einen Ansaugkanal bewegende Luftmasse und gibt ein entsprechendes Signal an eine Auswerteeinrichtung 14 ab
Zudem ist im Motor 1 ein Drehzahlsensor 10 vorgesehen, der sein Drehzahlsignal ebenfalls an die Auswerteeinheit 14 abgibt In der Auswerteeinheit 14 ist ferner ein Schwellwert 16 gespeichert
Die Drosselklappe 2 wird unter anderem von einem Leerlaufregler 13 beaufschlagt, der einen dem Drosselklappenoffnungsgrad entsprechenden Luftmassensollwert mi_soll an die Auswerteeinrichtung 14 abgibt
Ferner ist ein Tankentluftungssystem vorgesehen, von dem vorliegend lediglich das Tankentluftungsventil 7 mit einem Zufuhrkanal 6 dargestellt ist Über den Zufuhrkanal 6 wird die durch das Tankentluftungsventil 7 stromende Luft dem Ansaugbe- reich 3 zugeführt Das Tankentluftungsventil 7 kann geschlossen oder geöffnet werden (vgl Ansteuerung durch Pfeil dargestellt)
Je nach Schaltzustand des Tankentluftungsventils 7 erfolgt eine Motorreaktion in Form einer Änderung der Motordrehzahl und/oder der durch den Ansaugbereich 3 stromenden Luftmasse
Eine Überprüfung des Tankentluftungssystems erfolgt nun bei dem vorliegenden Ausfuhrungsbeispiel in der Weise, daß zunächst bei geschlossenem Tankentluftungsventil 7 die Luftmasse ml0 sowie die zugehörige Drehzahl n0 erfaßt wird (Schritt 50 in Fig 2)
Sodann wird das Tankentluftungsventil 7 geöffnet (Schritt 52)
Anschließend wird die Luftmasse ml sowie die zugehörige Drehzahl n bei geoffne- tem Tankentluftungsventil 7 erfaßt (Schritt 54)
Nachfolgend wird im Schritt 56 ein Gesamtreaktionswert errechnet Beim vorliegenden Ausfuhrungsbeispiel geht man davon aus, daß sich bei leerlaufendem Motor
die Luftmasse und die Drehzahl annähernd proportional verhalten (n ~ ml) Daraus folgt, daß der Quotient aus Luftmasse und Drehzahl in etwa konstant ist
mL konst
Bei geöffnetem Tankentluftungsventil 7 ergibt sich dagegen eine Gesamtluftmasse ml + ΠITEV, wobei mlTE die Luftmasse über das Tankentluftungsventil 7 beschreibt
Damit ergibt sich insgesamt die Gleichung
mL ml + ml τrι
Nach einer Umformung erhalt man daraus
ml τrι ml ml0 n0 ml0
Dabei bezeichnet der Quotient aus mlTEv/mlo die relative Änderung der Luftmasse Dies ist vorliegend auch der Gesamtreaktionswert, der die Motorreaktion gesamthaft beschreibt
Vorteilhafterweise wird das Tankentluftungsventil 7 kontinuierlich, d h rampenfor- mig oder treppenformig geöffnet Gleichzeitig werden die Schritte 54, 56 und 58 ausgeführt Erreicht man in Schritt 58 den Schwellwert, braucht das Tankentluftungsventil 7 nicht mehr weiter geöffnet zu werden
Natürlich kann man analog auch die Reaktionsbewertung von einem geöffnetem Tankentluftungsventil zu einem geschlossenen Tankentluftungsventil durchfuhren Bei Durchfuhrung des Verfahrens in beide Richtungen erhalt man eine maximale Information aus dem jeweiligen gezielten Offnen oder Schließen des Tankentluftungsventils und eine damit einhergehenden Diagnosesicherheit
Den Gesamtreaktionswert, vorliegend also die relative Änderung der Luftmasse, vergleicht man dann mit dem Schwellwert 16 und erhalt je nach Unter- oder Überschreiten des Schwellwerts eine Information darüber, ob das Tankentluftungsventil 7 und das Tankentluftungssystem insgesamt einwandfrei funktionieren
Schwankt das vom Luftmassenmesser 12 stammende Luftmassensignal zu stark, kann man auf den vom Leerlaufregler 13 stammenden Luftmassensollwert ml_soll ausweichen, der dann als Ersatz für den an sich zu messenden Luftmassenwert ml verwendet wird
Mit der vorliegenden Erfindung ist man relativ unabhängig von einer Applikation des Leerlaufreglers Überdies erreicht man ein besseres Rauschverhaltnis als mit dem eingangs genannten Verfahren Überdies muß das Tankentluftungsventil nicht weit geöffnet werden bis eine bestimmte Reaktion erfolgt Dies bedeutet somit eine kleinere Störung des Leerlaufs wahrend eines Testlaufs Im übrigen gestaltet sich das vorliegende Verfahren einfacher als das ursprünglich angewendete Verfahren, da man nur eine Große, nämlich die Gesamtreaktioπ applizieren muß