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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Überwachung
einer Abgasrückführungsanordnung,
insbesondere zur Überwachung,
ob eine Versottung in einer Abgasrückführungsleitung oder einem Abgasrückführungsventil
zu einer fehlerhaften Einstellung einer Abgasrückführungsrate führt.
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Stand der Technik
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Bei
Verbrennungsmotoren, die eine Anordnung zur Abgasrückführung aufweisen,
ist die korrekte Einstellung einer Abgasrückführungsrate (AGR-Rate) eine
Schlüsselfunktion
zur Erreichung der gesetzlich vorgeschriebenen Abgasemissionen. Die
AGR-Rate entspricht dem prozentualen volumetrischen Anteil des Abgases
im Frischgemisch. Die AGR-Rate wird dabei im geschlossenen Regelkreis mittels
einer Einstellung des Abgasrückführungsventils
(AGR-Ventil) in einer Abgasrückführungsanordnung,
die zwischen einem Abgasabschnitt zum Abführen des Verbrennungsabgases
und einem Saugrohr zum Zuführen
eines Luft-/Kraftstoffgemisches in die Zylinder des Verbrennungsmotors
angeordnet ist, und durch die Stellung einer Drosselklap pe, die
die Luftzufuhr in das Saugrohr bestimmt, geregelt. Die Regelgröße kann
beispielsweise die Luftmasse oder die AGR-Rate sein.
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Bislang
kann ein Fehler im Abgasrückführungssystem
lediglich durch Überwachung
der Regelabweichung erkannt werden. Dies ist ausreichend, um einen
Defekt der verwendeten Steller, wie AGR-Ventil und Drosselklappe
zu erkennen.
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Eine
weitere Fehlermöglichkeit
besteht darin, dass in der Abgasrückführungsanordnung eine Versottung
auftreten kann, d. h. eine Ablagerung von Ruß und Öldämpfen, die den Strömungsquerschnitt durch
Leitungen der Abgasrückführungsanordnung verringern
kann oder die Funktionsweise des AGR-Ventils beeinträchtigen
kann. Eine Versottung kann jedoch nicht durch die Überwachung
der Regelabweichung erkannt werden, da bei einer Regelung dies durch
ein verstärktes Öffnen des
AGR-Ventils bzw. durch eine stärkere
Androsselung der Frischluftmasse durch die Drosselklappe ausgeglichen
wird.
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Die
stärkere
Androsselung der zugeführten Frischluftmasse
beeinflusst die Führung
des Verbrennungsmotors, was zu einer Verschlechterung der Qualität der Abgasemissionen
führen
kann. Insbesondere bei Betriebspunkten mit hoher Abgasrückführungsrate
kann die Luftmasse dann nicht mehr über die Stellung des AGR-Ventils
eingeregelt werden, wobei die Luftmasse in diesem Fall durch stärkere Androsselung
der Drosselklappe eingeregelt wird.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Verfügung
zu stellen, mit denen es möglich
ist, im Betrieb des Verbrennungsmotors eine Verringerung der Querschnittsfläche der
Abgasrückführungsleitung,
des Abgasrückführungskühlers bzw.
eine Behinderung eines AGR-Ventils zu detektieren.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird durch das Verfahren zur Überwachung einer Abgasrückführungsanordnung gemäß Anspruch
1 sowie durch die Vorrichtung gemäß dem nebengeordneten Anspruch
gelöst.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß einem
ersten Aspekt ist ein Verfahren zur Diagnose einer Abgasrückführungsanordnung
in einem Verbrennungsmotor vorgesehen. Das Verfahren umfasst die
folgenden Schritte:
- – Durchführen einer Regelung zum Einstellen
einer Abgasrückführungsrate
durch Einstellen einer Drosselklappe;
- – Bereitstellen
einer Druckdifferenzangabe, die eine Druckdifferenz in einem Luftzuführungsabschnitt
des Verbrennungsmotors oder eine Druckdifferenz über die Abgasrückführungsanordnung angibt;
- – Bestimmen
eines Druckdifferenz-Referenzwertes abhängig von einer oder mehrerer
Betriebsgrößen des
Verbrennungsmotors;
- – Erkennen
eines Fehlers der Abgasrückführungsanordnung
abhängig
von der Druckdifferenzangabe und dem Druckdifferenz-Referenzwert.
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Insbesondere
kann die Druckdifferenzangabe
- – einer
Angabe über
die Stellung der Drosselklappe in dem Luftzuführungsabschnitt des Verbrennungsmotors,
oder
- – einer
Angabe über
einen Druckunterschied zwischen dem Druck vor der Drosselklappe
und dem Druck nach der Drosselklappe, insbesondere einer Druckdifferenz
oder eines Druckverhältnisses; oder
- – einer
Angabe über
den Druckunterschied zwischen dem Druck in einem Abgasabschnitt
des Verbrennungsmotors und einem Luftzuführungsabschnitt des Verbrennungsmotors,
insbesondere einer Druckdifferenz oder eines Druckverhältnisses,
entsprechen.
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Eine
Idee des obigen Verfahrens besteht darin, über ein Druckverhältnis innerhalb
des Luftzuführungsabschnittes
oder zwischen dem Luftzuführungsabschnitt
und dem Abgasabschnitt eines Verbrennungsmotors bzw. über eine
Stellung des Drosselventils festzustellen, ob eine Versottung in
der Abgasrückführungsanordnung
vorliegt. Dies erfolgt durch Bezugnahme auf den Druckdifferenz-Referenzwert,
der für
den durch die Betriebsgrößen bestimmten
Betriebspunkt vorgegeben ist. Stellt man anhand des Druckdifferenz-Referenzwertes eine
Abweichung der Druckdifferenzangabe am Betriebspunkt fest, so könnte eine
Versottung vorliegen.
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Bei
Betriebspunkten mit hoher Abgasrückführungsrate,
d. h. bei Betriebspunkten, bei denen das AGR-Ventil geöffnet ist,
und bei aktiver Luftmassenregelung bzw. AGR-Ratenregelung wird z.
B. die Position der Drosselklappe beobachtet. Durch die Versottung
verringert sich der Abgasmassenstrom, der in das Saugrohr geführt wird.
Bei vollständig
geöffnetem
AGR-Ventil wird deswegen zum Erreichen der Soll-Luftmasse bzw. der
Soll-AGR-Rate im Versottungsfall durch die Regelung die Drosselklappe stärker angedrosselt
als bei einer ordnungsgemäßen Abgasrückführungsanordnung.
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Weiterhin
kann eine Freigabeerfüllungszeit als
Gesamtzeit des Vorliegens von Freigabezuständen bei einem oder mehreren
Betriebszuständen
abhängig
von einer oder mehrerer Betriebsgrößen ermittelt werden, wobei
der Freigabezustand angibt, wenn sich der Verbrennungsmotor in einem
statischen Betriebszustand befindet.
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Weiterhin
kann vorgesehen werden, dass ein Freigabezustand nur dann vorliegt,
wenn ein Abgasrückführungsventil
in der Abgasrückführungsanordnung
um mehr als einen Ventilstellungs-Schwellwert geöffnet ist.
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Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass ein Fehler nur erkannt wird, wenn die
Freigabeerfüllungszeit
einen Freigabezeit-Schwellwert übersteigt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
können
die weiteren Schritte vorgesehen sein:
- – Vergleichen
der Druckdifferenzangabe mit dem Druckdifferenz-Referenzwert; und
- – Ermitteln
einer Fehlerzeit abhängig
von dem Ergebnis des Vergleichens und abhängig von dem Vorliegen des
Freigabezustands, wobei die Fehlerzeit die Gesamtzeit angibt, während der
die Druckdifferenzangabe von dem Druckdifferenz-Referenzwert abweicht
und während
der Freigabezustand vorliegt;
- – Erkennen
eines Fehlers abhängig
von der Freigabeerfüllungszeit
und von der Fehlerzeit.
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Da
insbesondere bei dynamischen Betriebszuständen des Verbrennungsmotors
eine erhöhte Abweichung
zwischen der Druckdifferenzangabe und dem Druckdifferenz-Referenzwert
auftreten kann, sollte die Robustheit des Verfahrens erhöht werden.
Für ein
intaktes Fahrzeug (ohne Vorliegen einer Versottung) kann als der
Druckdifferenz-Referenzwert ein Grenzwert der Stellung der Drosselklappe
ermittelt werden, die nur sehr selten bzw. nie überschritten wird. Beim Versotten
der AGR-Leitung wird dieser Grenzwert jedoch häufiger überschritten. Das obige Verfahren
prüft mehrfach
bei erfüllten
Freigabebedingungen, ob die Druckdifferenzangabe den Druckdifferenz-Referenzwert übersteigt. Übersteigt das
Verhältnis
der Zeit, während
der bei erfüllten Freigabebedingungen
die Druckdifferenzangabe den Druckdifferenz-Referenzwert übersteigt, zu der Zeit, während der
die Freigabebedingungen erfüllt
sind, einen Fehlerverhältnis-Schwellwert
so kann auf einen Fehler in der Abgasrückführungsanordnung geschlossen
werden.
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Insbesondere
kann ein Fehler erkannt werden, wenn das Verhältnis zwischen der Fehlerzeit und
der Freigabeerfüllungszeit
einen Fehlerverhältnisschwellwert übersteigt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann
der Druckdifferenz-Referenzwert
abhängig
von einer oder mehrerer Betriebsgrößen des Verbrennungsmotors
und anhand einer Referenzwert-Funktion, insbesondere anhand einer
Kennlinie, eines Kennfeldes und/oder anhand einer Lookup-Tabelle ermittelt
werden. Die Referenzwert-Funktion kann bei einer vollständig intakten
Abgasrückführungsanordnung
durch Erfassen der Druckdifferenzangabe bei mehreren durch die eine
oder die mehreren Betriebsgrößen bestimmten
Betriebspunkten bestimmt werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt ist eine Vorrichtung zur Diagnose einer Abgasrückführungsanordnung
in einem Verbrennungsmotor vorgesehen. Die Vorrichtung umfasst:
- – eine
Motorsteuereinheit zum Durchführen
einer Regelung zum Einstellen einer Abgasrückführungsrate durch Einstellen
einer Drosselklappe;
- – eine Überprüfungseinheit
zum Empfangen einer Druckdifferenzangabe, die eine Druckdifferenz
in einem Luftzuführungssystem
des Verbrennungsmotors oder eine Druckdifferenz über die Abgasrückführungsanordnung
angibt;
- – Referenzwerteinheit
zum Bestimmen eines Druckdifferenz-Referenzwertes abhängig von
einer oder mehrerer Betriebsgrößen des
Verbrennungsmotors;
- – eine
Einrichtung zum Erkennen eines Fehlers der Abgasrückführungsanordnung
abhängig
von der Druckdifferenzangabe und dem Druckdifferenz-Referenzwert.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt ist ein Motorsystem mit einem Verbrennungsmotor
mit einem Luftzuführungsabschnitt,
mit einem Abgasabschnitt, mit einer Abgasrückführungsanordnung und mit der obigen
Vorrichtung vorgesehen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt ist ein Computerprogrammprodukt vorgesehen, das
einen Programmcode enthält,
der, wenn er auf einer Datenverarbeitungseinheit ausgeführt wird,
das obige Verfahren ausführt.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Blockdarstellung eines Verbrennungsmotors mit einer
Abgasrückführung;
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2 eine
schematische Darstellung der Funktion zum Detektieren einer Versottung
in der Abgasrückführungsanordnung
des Verbrennungsmotors der 1;
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3 ein
Flussdiagramm zur Veranschaulichung der Funktion zur Erkennung einer
Versottung in der Abgasrückführungsanordnung;
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4a und 4b Darstellungen
der Funktionsweise der Versottungserkennung bei einer Begrenzung
des Öffnens
des AGR-Ventils auf 50% und 70% im Vergleich zu einem funktionsfähigen AGR-Ventil
sowie einer Darstellung der resultierenden Fehlerraten; und
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5a und 5b Darstellungen
der Funktionsweise der Versottungserkennung bei einer reduzierten
Empfindlichkeit des AGR-Ventils von 60% bzw. 70% im Vergleich zu
einem funktionsfähigen AGR-Ventil
sowie einer Darstellung der resultierenden Fehlerraten.
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Beschreibung von Ausführungsformen
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Verbrennungsmotors 1 mit
einem Motorblock 2, in dem Zylinder 3 angeordnet
sind. Dem Verbrennungsmotor 1 wird Luft über einen
Luftzuführungsabschnitt 4 zugeführt, der
ein Saugrohr 5 und eine Drosselklappe 6 stromaufwärts des
Saugrohres 5 aufweist. Die Drosselklappe 6 dient
dazu, die Frischluftzufuhr in das Saug rohr 5 einzustellen.
Dazu wird die Drosselklappe 6 durch eine Motorsteuereinheit 10 gesteuert
bzw. geregelt. Die Motorsteuereinheit 10 kann dazu eine
Luftmengenregelung vorsehen, die die Luftmenge zum Bereitstellen
eines Sollmoments einstellt.
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Die
Luft in dem Saugrohr 5 wird mit Kraftstoff gemischt. Das
so entstehende Luft-/Kraftstoffgemisch wird über ein jeweiliges Einlassventil 7 in
die betreffenden Zylinder 3 z. B. gesteuert durch eine Nockenwelle
(nicht gezeigt) oder durch die Motorsteuereinheit 10 eingelassen.
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Verbrennungsabgas
aus den Zylindern 3 wird über einen Abgasabschnitt 8 abgeführt. Zwischen
dem Abgasabschnitt 8 und dem Saugrohr 5 ist eine
Abgasrückführungsanordnung 9 vorgesehen, die
einen Abgasrückführungskühler (AGR-Kühler) 11,
ein Abgasrückführungsventil
(AGR-Ventil) 12, die in Reihe an einer Abgasrückführungsleitung (AGR-Leitung) 13 angeordnet
sind, aufweist. Weiter kann der AGR-Kühler 11 eine Bypassleitung 14 aufweisen,
in der ein Bypassventil 15 angeordnet ist, um den AGR-Kühler 11 bei
bestimmten Betriebsbedingungen kurzzuschließen. Die AGR-Rate wird u. a. durch
Einstellen des AGR-Ventils 12 durch die Motorsteuereinheit 10 bestimmt.
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In
der Abgasrückführungsanordnung 9 können sich
Verunreinigungen durch Ruß und Ölrückstände, die
in dem Abgasabschnitt 8 abgeleiteten Abgas enthalten sind,
absetzen und somit zu einer Versottung führen, d. h. zu einer Anlagerung
von Feststoffen in Bereichen der Abgasrückführungsanordnung 9,
die zu einer Verringerung des effektiven Querschnittes der AGR-Leitung 13 bzw.
zu einer Beeinträchtigung
der Funktionsfähigkeit
des AGR-Ventils 12 führen
können.
In beiden Fällen
wird weniger Abgas in das Saugrohr 5 geleitet, als durch
die Stellung des AGR-Ventils 12 vorgegeben wird. Bei einer aktivierten
Abgasrückführungsregelung,
die in der Motorsteuereinheit 10 implementiert sein kann,
wird bei einer reduzierten Menge des rückgeführten Abgases die Drosselklappe 6 weiter
geschlossen als dies bei dem eingestellten Betriebspunkt der Fall
wäre, um
die AGR-Rate im Saugrohr 5 auf den gewünschten Wert einzuregeln. Insgesamt
wird die Luftfüllung
der Zylinder 3 beeinflusst, was zu einer Verschlechterung
der Abgasemissionen führen
kann.
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Aus
diesem Grunde ist eine Funktion zur Erkennung einer Versottung in
der Abgasrückführungsanordnung 9 oder
allgemein zur Erkennung einer Beeinträchtigung eines Durchlasses
von Abgas durch die Abgasrückführungsanordnung 9 implementiert, vorzugsweise
im Motorsteuergerät 10. 2 zeigt ein
Funktionsblockdiagramm zur Darstellung der Funktion einer Versottungserkennung. 3 zeigt das
dazugehörige
Flussdiagramm, das einer alternativen Darstellung der in 2 dargestellten
Funktion entspricht.
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In
einem Schritt S1 wird zunächst überprüft, ob der
aktuelle Betriebszustand des Verbrennungsmotors 1 geeignet
ist, eine Versottung festzustellen. Dazu müssen eine oder mehrere Freigabebedingungen
erfüllt
sein, die einem Betriebszustand entsprechen, bei dem die Menge des
durch die Abgasrückführungsanordnung 9 geleiteten
Abgases eine bestimmte Höhe übersteigt.
Das Vorliegen der Freigabebedingung wird z. B. anhand aller oder
einer Teilmenge der Betriebsgrößen Drehzahl,
Last, einzustellende AGR-Rate und Einspritzmenge festgestellt. Für einen
Teil oder alle diese Betriebsgrößen können Schwellenwerte
definiert werden, die für
ein Freigeben des Diagnosevorgangs überschritten sein müssen. Die
Funktion des Überprüfens, ob
die Freigabebedingungen erfüllt
sind, ist in 2 durch den Freigabeblock 21 realisiert.
Im Freigabeblock 21 werden die entsprechenden Betriebsgrößen Drehzahl,
Last, AGR-Rate sowie Einspritzmenge in Form der Betriebsgrößen BZ zugeführt und
z. B. anhand eines Kennfelds oder einer vordefinierten Freigabefunktion bestimmt,
ob eine Diagnose durchgeführt
werden soll.
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Sind
die Freigabebedingungen erfüllt
(Alternative: Ja), wird in einem Schritt S2 die Stellgröße zum Einstellen
der Drosselklappe 6 (Drosselklappenstellgröße DKS)
mit einem Referenzwert RW in Beziehung gesetzt und überprüft, ob die
Drosselklappenstellgröße DKS größer ist
als der Referenzwert RW. Dazu ist für verschiedene Betriebsgrößen BZ eine
entsprechende Funktion, z. B. in Form eines Kennfeldes, einer Look-up-Tabelle
oder dgl. hinterlegt, die dem durch die oben genannten Betriebsgrößen bestimmten
Betriebszustand den Referenzwert RW zuordnet. Diese Zuordnung erfolgt
in einer Referenzwerteinheit 22. Der Referenzwert RW wird
einer Überprüfungseinheit 23 bereitstellt.
Die Überprüfungseinheit 23 vergleicht
die Stellung der Drosselklappe 6 mit dem Referenzwert RW
und stellt bei einer Abweichung einen Fehler fest, der in Form eines Fehlerzustands
FZ ausgegeben wird.
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Wird
in dem Überprüfungsblock 23 festgestellt,
dass eine Abweichung zwischen der Drosselklappenstellgröße DKS und
dem vorgegebenen Referenzwert RW besteht (Alternative: Ja), so werden
in einem ersten Zählerblock 24 die
Zeiten addiert (Schritt S3), in denen sowohl ein Fehlerzustand festgestellt
worden ist als auch die Freigabebedingungen erfüllt sind. In einem zweiten
Zählerblock 25 werden die
Zeiten ermittelt, in denen lediglich die Freigabebedingung erfüllt ist
(Schritt S4). Den Zählerblöcken 24, 25 wird
jeweils ein periodisches Zeitsignal zuführt, das zu einer Inkrementierung
eines entsprechenden Zählerwerts
führt,
wenn die jeweiligen Bedingungen erfüllt sind.
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In
einem Berechnungsblock 26 wird das Verhältnis der von dem ersten Zählerblock 24 ausgegebenen
Zählerwert,
der einer Fehlerzeit FT entspricht, zu dem von dem zweiten Zählerblock 25 ausgegebenen
Zählerwert,
der einer Freigabeerfüllungszeit
BT entspricht, gebildet und ein Fehlerverhältnis FV an einen ersten Vergleichsblock 27 weitergegeben.
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Um
die Robustheit zu erhöhen,
wird ein Fehler aufgrund einer erkannten Abweichung der Drosselklappenstellgröße DKS von
dem Referenzwert RW erst dann als Fehler erkannt und somit eine
Versottung festgestellt, wenn die Freigabeerfüllungszeit BT angibt, dass
der Zeitraum, während
dessen die Freigabebedingungen erfüllt waren, ausreichend groß ist. Dies
wird in einem zweiten Vergleichsblock 28 festgestellt,
in dem die Freigabeerfüllungszeit
BT mit einem Freigabezeit-Schwellwert BTS, der fest vorgegeben sein
kann, verglichen wird (Schritt S5).
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Wird
in Schritt S5 festgestellt, dass die Freigabeerfüllungszeit BT größer ist
als der Freigabezeit-Schwellwert BTS (Alternative: Ja), wird in
dem ersten Vergleichsblock 27 das Fehlerverhältnis FV mit
einem vorgegebenen Fehlerverhältnis-Schwellwert
FVS verglichen und das mögliche
Vorliegen einer Versottung festgestellt, wenn das Fehlerverhältnis FV
größer ist
als der Fehlerverhältnis-Schwellwert FVS
(Schritt S6). Wird in Schritt S6 festgestellt, dass das Fehlerverhältnis FV
größer ist
als der Fehlerverhältnis-Schwellwert
FVS (Alternative: Ja). Am Ausgang des ersten Vergleichsblocks 27 wird
dann ein Fehlersignal F ausgegeben.
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Erst
wenn die Freigabeerfüllungszeit
BT größer ist
als der Freigabezeit-Schwellwert
BTS, wird das Fehlersignal F als Angabe über eine Versottung der Abgasrückführungsanordnung
bereitgestellt.
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In
Schritt S7 kann ein entsprechender Fehler ausgegeben oder gespeichert
werden, wenn dies das Fehlersignal F anzeigt.
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Die Überprüfung des
Vorliegens von Freigabebedingungen und das mehrfache Überprüfen der Abweichung
zwischen der Drosselklappenstellgröße DKS und dem zugehörigen Referenzwert
RW erhöht die
Robustheit des Verfahrens, da insbesondere beim dynamischen Betrieb
des Verbrennungsmotors 1 Betriebszustände auftreten können, bei
denen die Drosselklappenstellgröße DKS von
dem Referenzwert abweicht, ohne dass tatsächlich eine Versottung vorliegt.
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In 4a ist
der Verlauf zwischen einem Ansteuersignal S für das AGR-Ventil 12, das die Stellung
des AGR-Ventils 12 vorgibt, und der tatsächlichen Öffnungsstellung
(S(100%)) des Abgasrückführungsventils 12 in
einem vollständig
funktionsfähigen Zustand
sowie in den Fällen
dargestellt, bei denen sich das Abgasrückführungsventil nur zu 50% (S(50%))
bzw. zu 70% (S(70%) ) der vollständigen Offenstellung öffnen lässt. Dies
kann bei Versottung des AGR-Ventils 12, d. h. eine Behinderung
der ordnungsgemäßen Funktion
des AGR-Ventils 12, auftreten.
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In
den Diagrammen der 4b ist ein normaler Fahrzyklus
eines Fahrzeuges anhand des Geschwindigkeitsverlaufs v (4b oben)
dargestellt. Im unteren Diagramm der 4b ist
der Verlauf des Fehlerverhältnisses
FV über
der Zeit dargestellt. Man erkennt, dass bei einer ordnungsgemäßen Funktion des
AGR-Ventils 12 das Fehlerverhältnis bei wenigen Prozent liegt,
während
es bei einer Beschränkung
auf 70% der Offenstellung langsam von ca. 25% auf ca. 50% ansteigt.
Das Fehlerverhältnis
nimmt jedoch bereits nach 300 Sekunden einen Wert von ca. 95% an, wenn
die Offenstellung des Abgasrückführungsventils
auf 50% beschränkt
ist.
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In
dem oberen Diagramm der 4b sind weiterhin
die Verläufe
des von dem zweiten Zählerblock 25 ausgegebenen
Freigabeerfüllungszeit
BT aufgetragen. Man erkennt, dass sich entsprechend der Freigabebedingungen
der diesbezügliche
Zählerwert
immer dann ändert,
wenn die Geschwindigkeit des Fahrzeugs sich nur langsam oder gar
nicht ändert.
Dies zeigt, dass die Einflüsse
dynamischen Verhaltens des Verbrennungsmotors 1 auf die
Diagnose weitestgehend reduziert sind.
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In 5a sind
die Verläufe
der Stellung des AGR-Ventils 12 über das Ansteuersignal S des AGR-Ventils 12 dargestellt,
wobei die Empfindlichkeit gegenüber
der vollständig
funktionsfähigen
Abgasrückführungsanordnung
und einer versotteten Abgasrückführungsanordnung
auf 70% bzw. 60% des Wer tes der vollständig funktionsfähigen Abgasrückführungsanordnung
reduziert. Mit einer derartigen Funktionsweise des AGR-Ventils 12 lassen
sich Fälle simulieren,
bei denen eine Versottung in der Abgasrückführungsleitung 13 mit
der Folge einer Querschnittsverengung der Abgasrückführungsleitung 13 auftritt.
Daher kann selbst bei einem vollständig geöffneten AGR-Ventil 12 nur
ein Abgasstrom in das Saugrohr erreicht werden, der einer Öffnung des AGR-Ventils
von 60 bzw. 70% eines Massenstroms des rückgeführten Abgases bei einer vollständig funktionsfähigen Abgasrückführungsanordnung
entspricht.
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In 5b ist
ein Fahrverhalten durch den Verlauf der Geschwindigkeit v über der
Zeit in dem obigen Diagramm der 5b dargestellt.
In dem unteren Diagramm der 5b erkennt
man, dass nur ein Fehlerverhältnis
FV von wenigen Prozent festgestellt wird, wenn keine Funktionsbeeinträchtigung
der Abgasrückführungsanordnung
vorliegt. Bei einer effektiven Veränderung der Empfindlichkeit
bei der Ansteuerung des AGR-Ventils 12, wie es beispielsweise bei
einer Versottung der AGR-Leitung 13 der Fall ist, erhält man bei
einer Empfindlichkeitsreduzierung von 30% auf insgesamt 70% ein
Fehlerverhältnis
von ca. 50% nach einer Freigabezeit FT von 300 s und bei einer Empfindlichkeitsreduzierung
auf 60% ein Fehlerverhältnis
FV von 80% nach einer Freigabezeit FT von 300 s. Zum Erkennen eines
Fehlers kann nun ein Fehlerverhältnis-Schwellwert
FVS, beispielsweise je nach gewünschter
Empfindlichkeit, festgelegt werden, z. B. auf einen Wert von 40%,
um Empfindlichkeitsreduzierungen auf 60% bzw. 70% zu detektieren und
um weiterhin eine Funktionsbeeinträchtigung des AGR-Ventils 12,
bei dem sich die Offenstellung nur zu 50% bzw. 70% anfahren lässt, zu
detektieren.