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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prüfung der Funktion
eines Tankentlüftungsventils gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Um
zu verhindern, dass aus Kraftstofftanks von Kraftfahrzeugen, deren
Brennkraftmaschinen mit Ottokraftstoff betrieben werden, Kraftstoffdämpfe
in die Umgebung entweichen, sind für diese Kraftfahrzeuge
in den meisten Staaten Tankentlüftungssysteme vorgeschrieben,
mit denen der Kraftstofftank entlüftet und die Kraftstoffdämpfe
aus dem Kraftstofftank zur Verbrennung in der Brennkraftmaschine
in deren Ansaugtrakt zugeführt werden. Die Tankentlüftungssysteme
umfassen zumeist einen mit dem Kraftstofftank kommunizierenden Kraftstoffdampfspeicher
in Form eines mit Aktivkohle gefüllten Speicherbehälters,
durch den zum Regenerieren der Aktivkohle Luft aus der Umgebung
in den Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine gesaugt werden kann. Um
die Regenerierung einzuleiten, wird ein üblicherweise als Tankentlüftungsventil
bezeichnetes, normalerweise geschlossenes Regenerierungsventil in
einer Verbindungsleitung zwischen dem Kraftstoffdampfspeicher und
dem Ansaugtrakt geöffnet. Da im Falle eines Defekts oder
einer Störung des Tankentlüftungsventils keine
Regenerierung der Aktivkohle möglich ist, muss die ordnungsgemäße
Funktion des Tankentlüftungsventils regelmäßig
geprüft werden, um den Defekt oder die Störung
frühzeitig zu erkennen und durch Austausch des Ventils
ein Entweichen von Kraftstoffdämpfen in die Umgebung zu
verhindern.
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Verfahren
zur Prüfung der Funktion eines Tankentlüftungsventils
sind zum Beispiel aus der
DE 100
43 071 A1 , der
DE
103 24 813 A1 , der
DE 10 2005 049 068 A1 und der
DE 10 2006 034 807 A1 bekannt.
Bei dem aus der
DE
103 24 813 A1 bekannten Verfahren der eingangs genannten
Art wird das Tankentlüftungsventil in einem Betriebszustand
der Brennkraftmaschine mehrmals geöffnet, um der Brennkraftmaschine
den gespeicherten Kraftstoffdampf aus dem Kraftstoffdampfspeicher
zuzuführen und die Reaktion des Kraftstoff/Luft-Verhältnis-Regelkreises
auf das Öffnen des Tankentlüftungsventils zu erfassen,
um daraus auf die Funktion des Tankentlüftungsventils zu
schließen.
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Wie
bei dem in der
DE
103 24 813 A1 beschriebenen Verfahren ist die vom Öffnungszustand des
Tankentlüftungsventils abhängige Größe
häufig das Kraftstoff/Luft-Verhältnis im Abgasstrom
der Brennkraftmaschine, das mittels einer Lambda-Sonde gemessen
und ausgewertet wird. Da bei geöffnetem Tankentlüftungsventil
zusätzliches Kraftstoff/Luft- Gemisch in den Ansaugtrakt
und damit der Verbrennung zugeführt wird, ändert
sich der λ-Wert im Abgasstrom kurzzeitig.
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Neben
dem Kraftstoff/Luft-Verhältnis im Abgasstrom können
jedoch auch andere System- oder Reglergrößen überwacht
werden, wie beispielsweise die Änderung des Saugrohrdrucks
im Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine beim Öffnen bzw.
Schließen des Tankentlüftungsventils oder die Änderung
eines Energiestroms über die Drosselklappe gemäß der
DE 100 43 071 A1 ,
wobei dieser Energiestrom das Produkt aus der durch die Drosselklappe
strömenden Luft und dem Wirkungsgrad ist, mit dem diese
Luft nach der Vermischung mit Kraftstoff verbrannt wird.
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Die Änderungen
werden gewöhnlich mit einem Schwellenwert verglichen, wobei
auf eine ordnungsgemäße Funktion des Tankentlüftungsventils geschlossen
wird, wenn die Änderung den Schwellenwert übersteigt,
während ein Defekt oder eine Fehlfunktion angenommen wird,
wenn die Änderung den Schwellenwert nicht übersteigt.
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Die
Funktionsprüfung des Tankentlüftungsventils wird
zumeist im Leerlauf der Brennkraftmaschine vorgenommen, wo über
einen längeren Zeitraum konstante Betriebsbedingungen herrschen, was
die Auswertung der zu überwachenden Größe erleichtert.
Jedoch kann die Funktionsprüfung gemäß der
DE 10 2005 049 068
A1 auch während eines aktiven Tankentlüftungsbetriebs
oder gemäß der
DE 103 24 813 A1 unter Last vorgenommen werden,
wobei im zuletzt genannten Fall Betriebszustände mit geringer
Last bevorzugt werden, da dort die Änderungen der Betriebsbedingungen
weniger dynamisch erfolgen.
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In
Abhängigkeit vom Lastzustand der Brennkraftmaschine und
der zu überwachenden Größe wird deren Änderung
dem Öffnen des Tankentlüftungsventils mit einem
mehr oder weniger großen Zeitversatz folgen.
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Den
bekannten Verfahren ist gemein, dass die zu überwachende
Größe, wie zum Beispiel das Kraftstoff/Luft-Verhältnis
im Abgasstrom oder der Saugrohrdruck, eine sehr kleine Amplitude
besitzen kann, was in Verbindung mit dem Zeitversatz zwischen dem Öffnen
des Tankentlüftungsventils und der Änderung der
zu überwachenden Größe die Erfassung
der letzteren erheblich erschweren oder gar unmöglich machen
kann.
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Ausgehend
hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass selbst im
Fall von sehr kleinen und/oder zeitversetzten Amplituden der zu überwachenden
Größe eine zuverlässige Funktionsprüfung
des Tankentlüftungsventils möglich ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass die erste Ableitung des zeitlichen Verlaufs der Größe
ausgewertet wird, wobei gemäß einer bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung die Zeitspannen zwischen benachbarten
Nulldurchgängen der ersten Ableitung ermittelt und mit
zugehörigen Öffnungs- und/oder Schließzeiten
des Tankentlüftungsventils verglichen werden, indem zweckmäßig
Differenzbeträge der Zeitspannen und der zugehörigen Öffnungs-
und/oder Schließzeiten mit einem vorgegebenen Schwellenwert
verglichen werden.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass bei einer ordnungsgemäßen
Funktion des Tankentlüftungsventils im Falle eines mehrmaligen, in
kurzen Zeitabständen aufeinanderfolgenden Öffnens
und Schließens die zu überwachende Größe zwischen
einer der Zahl der Öffnungs- bzw. Schließvorgänge
entsprechenden Zahl von Maxima bzw. Minima schwankt, wobei die Minima
jeweils dem Zeitpunkt des Öffnens des Tankentlüftungsventils
und die Maxima jeweils dem Zeitpunkt des Schließens des Tankentlüftungsventils
entsprechen, oder umgekehrt. Da diese Maxima bzw. Minima mit den
Nulldurchgängen der ersten Ableitung der zu überwachenden
Größe zusammenfallen, bedeutet dies, dass die
Zeitspanne zwischen zwei benachbarten Nulldurchgängen ziemlich
genau der zugehörigen Öffnungs- bzw. Schließzeit
des Tankentlüftungsventils entsprechen wird. Dies hat zur
Folge, dass die Zeitspannen zwischen benachbarten Nulldurchgängen
der ersten Ableitung der zu überwachenden Größe
große Übereinstimmungen mit den Öffnungs-
bzw. Schließzeiten des ordnungsgemäß funktionierenden
Tankentlüftungsventils aufweisen werden, so dass es bei
einem Vergleich der Zeitspannen und der zugehörigen Öffnungs-
bzw. Schließzeiten nicht zur Überschreitung des
vorgegebenen Schwellenwerts kommen wird.
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Wenn
hingegen das Tankentlüftungsventil im Falle eines Defekts
oder einer Störung nicht mehr öffnet oder nicht
mehr schließt, werden die Maxima und die Minima im zeitlichen
Verlauf der zu überwachenden Größe und
damit auch die Zeitspannen zwischen benachbarten Nulldurchgängen
der ersten Ableitung dieser Größe in keiner messbaren
Korrelation zu den Zeitpunkten stehen, in denen das Tankentlüftungsventil
zum Öffnen oder Schließen angesteuert wird. Dies
bedeutet, dass es beim Vergleich der Zeitspannen zwischen benachbarten
Nulldurchgängen der ersten Ableitung der zu überwachenden
Größe und der gesteuerten Öffnungs- bzw.
Schließzeiten des Tankentlüftungsventils sehr
häufig zur Überschreitung des vorgegebenen Schwellenwerts
kommen wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ist wesentlich robuster
als die bekannten Verfahren, bei denen stets die zu überwachende
Größe selbst und nicht deren erste Ableitung ausgewertet
wird. Darüber hinaus bietet das erfindungsgemäße
Verfahren die Möglichkeit, die Funktionsprüfung
auch in Lastzuständen der Brennkraftmaschine durchzuführen,
in denen mit den bekannten Verfahren eine Funktionsprüfung
des Tankentlüftungsventils nicht oder nur sehr eingeschränkt
möglich ist. Dies ist besonders bei Kraftfahrzeugen mit
Hybridantrieb und Start-Stop-Automatik von Vorteil, wo die Brennkraftmaschine
im Stillstand oder in Fahrzuständen mit geringer Last abgeschaltet
wird, was eine Funktionsprüfung des Tankentlüftungsventils
im Leerlauf oder unter geringer Last unmöglich macht.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, dass nur ein sehr geringer Applikationsaufwand notwendig
ist, da die zur Auswertung herangezogene Zeitspanne zwischen benachbarten
Nulldurchgängen der ersten Ableitung der zu überwachenden
Größe von den in einem Regelungssystem zur Regelung
der Brennkraftmaschine gewählten Reglerparametern oder
Reglerdaten unabhängig ist, während bei bekannten
Verfahren nach einer Veränderung der Reglerparameter oder Reglerdaten
der Schwellenwert, mit dem die zu überwachende Größe
verglichen wird, neu bestimmt werden muss.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden die Öffnungszeiten
des Tankentlüftungsventils so gewählt, dass sie
in einem vorbestimmten Verhältnis zu den Schließzeiten
stehen. Wenn dieses Verhältnis vorteilhaft gleich 1:1 gewählt
wird, d. h. die Öffnungszeit der Schließzeit entspricht,
können beliebige Paare von benachbarten Nulldurchgängen
der ersten Ableitung der zu überwachenden Größe
ermittelt und mit den Öffnungszeiten des Tankentlüftungsventils
verglichen werden.
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Darüber
hinaus hat diese Vorgehensweise den Vorteil, dass eventuell auftretende
Nulldurchgänge der ersten Ableitung, die nicht durch ein
Maximum oder Minimum sondern durch einen stetig ansteigenden oder
abfallenden Kurvenabschnitt mit einer lokalen Steigung von Null
verursacht werden, infolge der Abweichung der ermittelten Zeitspanne
zum benachbarten Nulldurchgang leicht als Ausreißer erkannt und
bei der Auswertung unberücksichtigt gelassen werden können.
Zur Erkennung von Nulldurchgängen der ersten Ableitung
ohne echtes Minimum oder Maximum kann jedoch bei der Auswertung
auch die zweite Ableitung der zu überwachenden Größe
herangezogen werden.
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Wenn
das Verhältnis ungleich 1:1 gewählt wird, müssen
diejenigen Paare von Nulldurchgängen ausgesondert werden,
zwischen denen das Tankentlüftungsventil geschlossen ist,
was jedoch aufgrund der unterschiedlichen Dauer der Schließ-
und Öffnungszeiten ebenfalls keine Probleme bereitet.
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Um
zu gewährleisten, dass Ausreißer unberücksichtigt
bleiben, sieht eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung
vor, dass der Vergleich der Zeitspannen zwischen benachbarten Nulldurchgängen
der ersten Ableitung und den Öffnungszeiten des Tankentlüftungsventils
mehrere Male wiederholt wird, wobei nur in denjenigen Fällen
auf eine nicht-ordnungsgemäße Funktion des Tankentlüftungsventils
geschlossen wird, wo entweder ein Mittelwert der Differenzbeträge
der ermittelten Zeitspannen und der zugehörigen Öffnungs-
und/oder Schließzeiten den Schwellenwert überschreitet
oder wo der Anteil der Überschreitungen des Schwellenwerts
durch einzelne Differenzbeträge über einem vorgegebenen
Grenzwert liegt.
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Das
heißt, es wird vorteilhaft auf eine ordnungsgemäße
Funktion des Tankentlüftungsventils geschlossen, wenn die
Differenzbeträge zwischen den ermittelten Zeitspannen und
den zugehörigen Öffnungs- und/oder Schließzeiten
des Tankentlüftungsventils einen vorgegebenen Schwellenwert
immer oder fast immer unterschreiten, während auf eine
nicht-ordnungsgemäße Funktion des Tankentlüftungsventils
geschlossen wird, wenn die Differenzbeträge zwischen den
ermittelten Zeitspannen und den zugehörigen Öffnungs-
und/oder Schließzeiten des Tankentlüftungsventils
einen vorgegebenen Schwellenwert häufiger überschreiten.
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Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Öffnungs-
und/oder Schließzeiten des Tankentlüftungsventils
in einem vorbestimmten Muster verändert werden, um im Falle eines
Zeitversatzes zwischen den Öffnungs- und/oder Schließzeiten
und der aufgezeichneten Größe eine einfachere
Zuordnung der Öffnungs- und/oder Schließzeiten
zu der aufgezeichneten Größe bzw. deren erster
Ableitung zu ermöglichen. Weiter werden die Öffnungs-
und/oder Schließzeiten des Tankentlüftungsventils
vorteilhaft in Abhängigkeit von einem augenblicklichen
Luftmassendurchsatz durch den Ansaugtrakt verändert.
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Um
die Genauigkeit des Verfahrens zu verbessern, ist es möglich,
an Stelle des zeitlichen Verlaufs von einer vom Öffnungszustand
des Tankentlüftungsventils abhängigen Größe
den zeitlichen Verlauf von mehreren derartigen Größen
aufzuzeichnen und deren erste Ableitungen auszuwerten.
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Das Öffnen
und Schließen des Tankentlüftungsventils im Betrieb
der Brennkraftmaschine und die Aufzeichnung des zeitlichen Verlaufs
der vom Öffnungszustand des Tankentlüftungsventils
abhängigen Größe(n) werden vorteilhaft
nur unter konstanten Betriebsbedingungen vorgenommen, was sowohl
im Leerlauf als auch unter Last erfolgen kann.
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Die
vom Öffnungszustand des Tankentlüftungsventils
abhängige Größe ist vorzugsweise das in
einem Abgastrakt der Brennkraftmaschine gemessene Kraftstoff/Luft-Verhältnis,
kann jedoch beispielsweise auch ein in einem Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine
gemessener Saugrohrdruck, ein Ausgangssignal eines Drosselklappenreglers
oder ein Ausgangssignal eines Gemischreglers sein.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs
mit einem Kraftstofftank und einem Tankentlüftungssystem;
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2 ein
Ablaufdiagram eines Verfahrens zur Funktionsprüfung eines
Tankentlüftungsventils des Tankentlüftungssystems;
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3 ein
Schaubild einer durch Messung ermittelten Beziehung zwischen Öffnungs-
und Schließzeiten des Tankentlüftungsventils und
einer vom Öffnungszustand abhängigen Größe
bzw. deren erster Ableitung.
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Die
in 1 schematisch dargestellte Brennkraftmaschine 1 eines
Kraftfahrzeugs wird aus einem Kraftstofftank 2 mit Ottokraftstoff
gespeist. Der Kraftstofftank 2 weist ein Tankentlüftungssystem 3 auf,
das einen über eine Tankentlüftungsleitung 4 mit dem
Kraftstofftank 3 verbundenen Kraftstoffdampfspeicher 5 und
im Inneren des Kraftstoffdampfspeichers 5 angeordnete Aktivkohle 6 umfasst.
Die Aktivkohle 6 dient dazu, Kraftstoffdämpfe
aufzufangen, die sich oberhalb des flüssigen Kraftstoffs 7 im
Kraftstofftank 2 sammeln und dann über die Tankentlüftungsleitung 4 in
den Kraftstoffdampfspeicher 5 gelangen.
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Um
eine Regeneration der Aktivkohle 6 zu ermöglichen,
ist der Kraftstoffdampfspeicher 5 durch eine Regenerierungsleitung 8 mit
einem Saugrohr 9 eines Ansaugtrakts 10 der Brennkraftmaschine 1 verbunden.
Die Regenerierungsleitung 8 enthält ein steuerbares Tankentlüftungsventil 11,
dessen Stellorgan 12 über eine Signalleitung 13 mit
einem zur Regenerierung der Aktivkohle 6 und zur Prüfung
der Funktion des Tankentlüftungsventils 11 dienenden Regenerier-
und Diagnosemodul 14 des Tankentlüftungssystems 3 verbunden
ist.
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Zur
Regenerierung der Aktivkohle 6 wird das Tankentlüftungsventil 11 vom
Diagnosemodul 14 geöffnet, um Luft aus der Umgebung
durch den Kraftstoffdampfspeicher 5 in das Saugrohr 9 zu
saugen, wie durch den Pfeil R in 1 dargestellt,
wobei die von der Aktivkohle 6 gespeicherten Kraftstoffdämpfe an
die angesaugte Umgebungsluft abgegeben und mit dieser einer Verbrennung
in der Brennkraftmaschine 1 zugeführt werden.
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Zur
Prüfung der Funktion des Tankentlüftungsventils 11 ist
das Diagnosemodul 14 über eine weitere Signalleitung 15 mit
einer Lambda-Sonde 16 in einem Abgastrakt 17 der
Brennkraftmaschine 1 verbunden, mit der das Kraftstoff/Luft-Verhältnis
im Abgastrakt 17 kontinuierlich gemessen wird. Ein Ausgangssignal
der Lambda-Sonde 16 wird kontinuierlich zum Diagnosemodul 14 übermittelt,
wo es zur Prüfung der Funktion des Tankentlüftungsventils 11 ausgewertet
werden kann.
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Im
folgenden wird das Verfahren zur Funktionsprüfung des Tankentlüftungsventils 11 unter
Bezugnahme auf 2 beschrieben:
Nachdem
die Funktionsprüfung in einem ersten Schritt S1 gestartet
worden ist, wird in einem zweiten Schritt S2 geprüft, ob
die Brennkraftmaschine 1 unter konstanten Betriebsbedingungen
arbeitet. Wenn dies nicht der Fall ist, wird in einem dritten Schritt
S3 die Funktionsprüfung abgebrochen und nach einer vorgegebenen
Zeitdauer erneut mit dem Schritt S1 gestartet.
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Wenn
die Brennkraftmaschine 1 unter konstanten Betriebsbedingungen
arbeitet, wird in einem vierten Schritt S4 das Tankentlüftungsventil 11 in
Abhängigkeit vom aktuellen Luftmassendurchsatz unter der
Steuerung des Diagnosemoduls 14 in einem speziellen Muster
wiederholt für kurze Zeit geöffnet und geschlossen.
Dabei werden vom Diagnosemodul 14 die abwechselnden Öffnungs-
und Schließzeiten des Ventils 11 aufgezeichnet,
wie in 3 durch die Rechteckkurve I dargestellt, in der
ein Wert von 100% ein vollständig geöffnetes Tankentlüftungsventil 11 und
ein Wert von 0% ein vollständig geschlossenes Tankentlüftungsventil 11 repräsentiert.
Bei dem in 3 dargestellten Muster stehen
die beispielhaft durch einen Doppelpfeil 18 dargestellten Öffnungszeiten des
Tankentlüftungsventils 11 mit der jeweils nachfolgenden
Schließzeit in einem Zeitverhältnis von 1:1.
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Während
des wiederholten Öffnens und Schließens des Tankentlüftungsventils 11 wird
zeitgleich mit dem vierten Schritt 84 in einem fünften Schritt 85 im
Diagnosemodul 14 das von der Lambda-Sonde 16 übermittelte
Ausgangssignal mit dem gemessenen Kraftstoff/Luft-Verhältnis
im Abgasstrom aufgezeichnet, wie durch die Kurve II in 3 dargestellt.
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In
einem nachfolgenden sechsten Schritt S6 wird vom Diagnosemodul 14 zur
Auswertung die erste Ableitung der Kurve II, d. h. des aufgezeichneten Kraftstoff/Luft-Verhältnisses
im Abgasstrom während des wiederholten Öffnens
und Schließens des Tankentlüftungsventils 11 berechnet,
wobei diese Ableitung in 3 durch die Kurve III dargestellt
ist.
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Nach
der Berechnung der ersten Ableitung werden in einem siebenten Schritt
S7 die Nulldurchgänge der ersten Ableitung berechnet, an
denen die Steigung der Kurve II Null beträgt. Diese Nulldurchgänge,
die in 3 auf der horizontalen Zeitachse t liegen und
durch einen Kreis gekennzeichnet sind, fallen in Richtung der horizontalen
Zeitachse t mit hoher Korrelation mit den Minima und den Maxima
des Kraftstoff/Luft-Verhältnisses in Kurve II zusammen,
in 3 abgesehen von einem einzigen Nulldurchgang 19,
der einer lokalen Steigung von Null entlang eines ansteigenden Abschnitts
der Kurve II entspricht.
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Anschließend
wird vom Diagnosemodul 14 in einem achten Schritt 88 die
jeweilige Zeitspanne Δt zwischen zwei benachbarten Nulldurchgängen
ermittelt, und in einem neunten Schritt 89 erneut festgestellt,
ob die Brennkraftmaschine 1 unter konstanten Betriebsbedingungen
arbeitet. Wenn sich die Betriebsbedingungen verändern,
wird die Funktionsprüfung in einem zehnten Schritt 810 abgebrochen
und nach einer vorbestimmten Zeitdauer mit dem Schritt S1 erneut
gestartet, während im Fall von konstanten Betriebsbedingungen
in einem elften Schritt 811 die ermittelten Zeitspannen Δt
zwischen benachbarten Nulldurchgängen der ersten Ableitung
mit den zugehörigen Öffnungszeiten des Tankentlüftungsventils 11 verglichen
werden.
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Zum
Vergleich der ermittelten Zeitspannen Δt zwischen benachbarten
Nulldurchgängen der ersten Ableitung mit den Öffnungszeiten
des Tankentlüftungsventils 11 wird im Schritt
S11 jeweils die Differenz D zwischen der Öffnungszeit des
Tankentlüftungsventils 11 und der zugehörigen
Zeitspanne Δt zwischen zwei benachbarten Nulldurchgängen
der ersten Ableitung gebildet, wobei sich die Zugehörigkeit
durch das spezielle Muster der Öffnungs- und Schließzeiten
ermitteln lässt, das sowohl etwas längere und
etwas kürzere Öffnungs- und Schließzeiten umfasst,
wie in 3 dargestellt.
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In
einem nachfolgenden zwölften Schritt S12 wird der Betrag
|D| dieser Differenz D gebildet und festgestellt, ob der Betrag
|D| über oder unter einem vorbestimmten Schwellenwert S
liegt, d. h. ob |D| > S oder
|D| < S ist.
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Nachdem
die Schritte S2 bis S12 mehrere Male wiederholt worden sind, wird
in einem dreizehnten Schritt S13 auf einen Defekt des Tankentlüftungsventils
geschlossen, wenn der Betrag häufiger über dem
Schwellenwert liegt, während in einem vierzehnten Schritt
S14 auf eine ordnungsgemäße Funktion des Tankentlüftungsventils 11 geschlossen
wird, wenn der im Schritt S12 gebildete Betrag der Differenz den
Schwellenwert nie oder nur selten übersteigt.
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- 1
- Brennkraftmaschine
- 2
- Kraftstofftank
- 3
- Tankentlüftungssystem
- 4
- Tankentlüftungsleitung
- 5
- Kraftstoffdampfspeicher
- 6
- Aktivkohle
- 7
- flüssiger
Kraftstoff
- 8
- Regenerierungsleitung
- 9
- Saugrohr
- 10
- Ansaugtrakt
- 11
- Tankentlüftungsventil
- 12
- Stellorgan
- 13
- Signalleitung
- 14
- Diagnosemodul
- 15
- Signalleitung
- 16
- Lambda-Sonde
- 17
- Abgastrakt
- 18
- Doppelpfeil Öffnungzeit
- 19
- Nulldurchgang
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10043071
A1 [0003, 0005]
- - DE 10324813 A1 [0003, 0003, 0004, 0007]
- - DE 102005049068 A1 [0003, 0007]
- - DE 102006034807 A1 [0003]