Strahlrohr für ein Hochdruckreinigungsgerät
Die Erfindung betrifft ein Strahlrohr für ein Hochdruckreinigungsgerät mit einem von einer Reinigungsflüssigkeit durchflossenen Rohrstück und mit einer Halterung an dem Rohrstück, an der ein Druckmeßinstrument abgedichtet und lösbar gehalten ist, dessen druckempfindlicher Sensor mit dem Innenraum des Rohrstückes in Verbindung steht.
Ein solches Strahlrohr ist beispielsweise in der DE 94 00 583 U beschrieben, weitere Anordnungen von Druckmeßinstrumenten in Handspritzpistolen von Hochdruckreinigungsgeräten ergeben sich beispielsweise aus der DE 87 09 954 U oder der DE 33 08 160 AI. Es ist auf diese Weise möglich, den Druck der Reinigungsflüssigkeit bei der Anwendung des Gerätes zu überwachen. Die dabei verwendeten Druckmeßinstrumente können unterschiedlich aufgebaut sein, üblich ist die Verwendung von einfachen Manometern mit druckabhängig verschiebbaren Kolben. Bei bekannten Anordnungen werden derartige Manometer mit dem Rohrstück dadurch verbunden, daß spezielle Schraubhalterungen vorgesehen sind, in die Teile des Manometers oder das Manometer insgesamt eingeschraubt werden können. Nachteilig bei einer solchen Schraubverbindung ist einmal, daß der Montage- und Demontagevorgang relativ lange dauert, da das Druckmeßinstrument gegenüber dem Rohrstück über einen größeren Winkel verdreht werden muß, außerdem ergibt sich das
Problem, daß die Endlage des Druckmeßinstrumentes am Rohrstück nicht exakt definiert ist. Dies ist nachteilig, da die meisten Druckmeßinstrumente kreisförmige Anzeigeskalen aufweisen und konzentrisch zur Einschraubachse verlaufen. Die unterschiedliche Einbaulage führt dann dazu, daß für ein und denselben Druckwert die Anzeigezeiger in unterschiedliche Richtung weisen. Schließlicht besteht bei Gewindeverbindungen die Gefahr, daß die Lösbarkeit nach längerem Betrieb nicht sicher gewährleistet werden kann, weil die Instrumente im harten Einsatz stehen und da die Gewindeverbindungen unter Umständen durch Chemieeinwirkung etc. angegriffen sind.
Es ist Aufgabe der Erfindung, diese Nachteile zu vermeiden und eine einfache Befestigungsmöglichkeit der Druckmeßinstrumente an dem Rohrstück vorzuschlagen.
Diese Aufgabe wird bei einem Strahlrohr der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Druckmeßinstrument als komplette Baueinheit ausgebildet ist und mit der Halterung durch eine Bajonettverriegelung lösbar verbindbar ist.
Die Verwendung einer Bajonettverbindung führt dazu, daß die Herstellung dieser Verbindung durch eine einfache Drehung zwischen Druckmeßinstrument und Rohrstück hergestellt werden kann, und zwar über einen relativ geringen Drehwinkel, beispielsweise einen Drehwinkel von 30°. Weiterhin erlaubt eine Bajonettverriegelung eine exakte Positionierung der beiden verriegelten Teile zueinander, so daß das Druckmeßinstrument nach dem Ein-
setzen in allen Fällen reproduzierbar relativ zum Rohrstück dieselbe Position einnimmt. Ein Festfressen der Verbindung durch Chemieeinwirkung ist bei Bajonettverriegelungen praktisch ausgeschlossen, so daß jederzeit auch nach längerem Betrieb das Druckmeßinstrument aus seiner Halterung gelöst werden kann, beispielsweise für den Fall, daß ein Druckmeßinstrument mit anderem Druckmeßbereich eingesetzt werden soll.
Es ist dabei günstig, wenn die Halterung die Form einer einseitig offenen Hülse aufweist mit einer Längsachse, die quer zur Längsrichtung des Rohrstückes verläuft und in die von der offenen Seite her das Druckmeßinstrument einsetzbar ist. Eine derartige Aufnahmehülse mit Bajonettverriegelung erleichtert das Einsetzen des Druckmeßinstrumentes zusätzlich, da es genügt, das Druckmeßinstrument in die Hülse einzuführen und um deren Längsachse zu verdrehen, um eine einwandfreie Fixierung sicherzustellen. Feine Justierarbeiten sind dabei nicht notwendig, die Justierung wird über das Einführen des Druckmeßinstrumentes in die Aufnahmehülse bewerkstelligt, so daß auch die empfindlichen Teile des Druckmeßinstrumentes beim Einsetzen optimal geschont werden.
Der Innenraum der Hülse kann über eine zentrale Öffnung im Boden des Innenraumes mit dem Innenraum des Rohrstückes in Verbindung stehen.
Es ist insbesondere vorteilhaft, wenn bei in die Hülse eingesetztem Druckmeßinstrument in die zentrale Öffnung ein aus dem Druckmeßinstrument vorstehender, axial ver- schieblicher Sensorstift hineinragt. Dieser Sensorstift
kann durch die Wirkung der Flüssigkeit gegen eine Feder in dem Druckmeßinstrument verschoben werden, wobei diese Verschiebung ein Maß für den Druck der Flüssigkeit abgibt.
Vorteilhaft ist es, wenn die zentrale Öffnung von einer zwischen Hülse und Druckmeßinstrument angeordneten Ringdichtung umgeben ist. Diese kann vorzugsweise in einer Vertiefung des Bodens der Hülse angeordnet sein.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Bajonettverriegelung zwei diametral zueinander angeordnete Riegelvorsprünge und zwei diametral zueinander angeordnet, mit den Riegelvorsprüngen zusammenwirkende Riegelrücksprünge umfaßt. Beispielsweise können die RiegelvorSprünge an dem Druckmeßinstrument angeordnet sein.
Diese Anordnung hat den Vorteil, daß das Druckmeßinstrument relativ zum Rohrstück in zwei um 180° verdrehten Positionen eingesetzt werden kann, so daß beispielsweise für Linkshänder und Rechtshänder das Druckmeßinstrument passend eingesetzt werden kann, ohne daß dazu irgendwelche baulichen Änderungen notwendig sind. In beiden Fällen ist jedoch bei vollständiger Verriegelung eine definierte Lage erreicht, die jeweils genau um 180° unterschiedlich ist.
Vorzugsweise ist die Halterung einstückig mit dem Rohrstück ausgebildet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Rohrstück im Innern eines Gehäuses angeordnet und das Druckmeßinstrument ist durch ein Fenster im Gehäuse ablesbar. Dieses Gehäuse kann beispielsweise ein Griffgehäuse eines Griffteiles sein.
Das Fenster kann durch transparentes Material im Gehäuse ausgebildet sein, bei einer besonders einfachen Ausführungsform ist das Fenster eine Durchbrechung des Gehäuses .
Insbesondere kann vorgesehen sein, daß das Gehäuse aus zwei Hälften besteht, in denen sich jeweils ein Teil des Fensters befindet, so daß die zwei Hälften gemeinsam im zusammengesetzten Zustand die Durchbrechung ausbilden.
Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
Figur 1 : eine Längsschnittansicht durch ein Handstück eines Hochdruckreinigungsgerätes;
Figur 2: eine vergrößerte Draufsicht auf das Druckmeßinstrument in Richtung des Pfeiles A in Figur 1 und
Figur 3: eine Schnittansicht längs Linie 3-3 in Figur 2.
In der Zeichnung ist eine Handspritzpistole 1 eines sonst nicht dargestellten Hochdruckreinigungsgerätes gezeigt mit einem Gehäuse 2 und mit im Innern des Gehäuses 2 angeordneten, winkelig zueinander verlaufenden Rohrstücken 3 und 4. In das Gehäuse 2 tritt eine flexible Hochdruckleitung 5 ein, die an das Rohrstück 4 anschließt und die in nicht ersichtlicher Weise mit dem Druckauslaß des Hochdruckreinigungsgerätes verbunden ist, und das Rohrstück 3 endet in einer Spritzdüse 6 am vorderen Ende des Gehäuses 2, so daß über diese Spritzdüse 6 vom Hochdruckreinigungsgerät geförderte und unter hohem Druck stehende Reinigungsflüssigkeit versprüht werden kann.
Die Abgabe kann durch ein Schließ- und Dosierventil 7 kontrolliert werden, welches über einen am Gehäuse 2 verschwenkbar gelagerten Griff 8 betätigbar ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich das Dosier- und Schließventil 7 im Übergangsbereich zwischen dem Rohrstück 4 und dem Rohrstück 3.
An das Rohrstück 3 ist seitlich angeformt eine im Querschnitt kreiszylindrische Hülse 9, deren Innenraum 10 an seiner dem Rohrstück 3 zugewandten Seite durch einen Boden 11 verschlossen ist, während dieser Innenraum 10 zur gegenüberliegenden Seite hin offen ist. Die Längsachse des Innenraumes 10 verläuft quer zur Längsrichtung des RohrStückes 3 und der Innenraum 10 steht über eine zentrale Durchgangsöffnung 12 im Boden 11 mit dem Innenraum 13 des Rohrstückes 3 in Verbindung. Eine Vertiefung 14 im Boden 11 umgibt diese Durchgangsöffnung 12 konzentrisch und nimmt eine ebenfalls konzentrisch
zur Durchgangsöffnung 12 diese umgebende Ringdichtung 15 auf.
In den Innenraum 10 der Hülse 9 ist ein im wesentlichen kreiszylindrisches Druckmeßinstrument 16 eingesetzt, welches so hoch ausgebildet ist, daß etwa die untere Hälfte des Druckmeßinstrumentes 16 in den Innenraum 10 eintaucht, die obere Hälfte dagegen aus der Hülse 9 hervorsteht.
Im Inneren dieses Druckmeßinstrumentes 16 ist ein in der Zeichnung nicht näher dargestellter Steuerkolben axial verschiebbar gelagert, der an der Unterseite des Druckmeßinstrumentes 16 in Form eines Sensorstiftes 17 aus dem Druckmeßinstrument 16 hervorragt, und dieser Sensorstift 17 taucht in die Durchgangsöffnung 12 der Hülse 9 ein, wenn das Druckmeßinstrument 16 in den Innenraum 10 eingesetzt ist. Dadurch gelangt der Sensorstift 17 in Kontakt mit der Flüssigkeit im Innenraum 13 des Rohrstückes 3, und abhängig vom Druck dieser Flüssigkeit wird der Sensorstift 17 gegen die Wirkung einer im Druckmeßinstrument 16 angeordneten Feder mehr oder weniger tief in dieses eingeschoben. Die Einschubtiefe ist ein Maß für den Druck der Flüssigkeit, und diese Verschiebung des Sensorstiftes 17 wird durch geeignete Mittel an der Oberseite 18 des Druckmeßinstrumentes 16 sichtbar gemacht, beispielsweise durch einen Zeiger, der um die Längsachse des Druckmeßinstrumentes 16 verdrehbar in diesem gelagert ist und dadurch relativ zu einer festen Skale 18 des Druckmeßinstrumentes 16 unterschiedliche Positionen einnehmen kann.
Zur Festlegung des Druckmeßinstrumentes 16 in der Hülse 9 trägt das Druckmeßinstrument 16 an seinem unteren Ende zwei diametral einander gegenüberliegende, radial abstehende, sich über einen begrenzten Winkelbereich von etwa 30° erstreckende Riegelvorsprünge 19 (Figur 3).
In die Außenwand der Hülse 9 sind zwei einander gegenüberliegende, in Umfangsrichtung über einen Winkel von etwa 30° sich erstreckende Schlitze 20 eingearbeitet, die sich an einer Seite in achsparallele, nutförmige Rücksprünge 21 an der Innenseite der Hülse 9 öffnen. Diese Rücksprünge 21 sind so bemessen, daß die Riegelvorsprünge 19 des Druckmeßinstrumentes 16 innen in axialer Richtung frei verschiebbar sind, daß heißt, das Druckmeßinstrument 16 kann in einer Winkelposition, in der die Riegelvorsprünge 19 in die Rücksprünge 21 eintauchen, in axialer Richtung in den Innenraum 10 der Hülse 9 eingeschoben bzw. aus diesem herausgezogen werden.
Die Schlitze 20 sind in einer Höhe in der Hülse 9 angeordnet, die der Höhe der Riegelvorsprünge 19 entspricht, wenn das Druckmeßinstrument 16 vollständig in den Innenraum 10 der Hülse eingeschoben ist, und sobald diese Position erreicht ist, können die Riegelvorsprünge 19 durch Verdrehung des Druckmeßinstrumentes 16 in der Hülse 9 seitlich in diese Schlitze 20 eingedreht werden, so daß das Material der Wand der Hülse 9 die Riegelvorsprünge 19 auf der Oberseite und auf der Unterseite umgibt, das Druckmeßinstrument 16 also in axialer Richtung feststeht ( Figur 3 ) .
Zur Verdrehung des Druckmeßinstrumentes 16 kann der aus der Hülse 9 herausragende obere Teil beispielsweise die Form eines Sechskantes aufweisen, so daß dort ein Einschraub- oder Verdrehinstrument angesetzt werden kann.
Das Druckmeßinstrument 16 kann in zwei verschiedenen Einbaulagen mit dem Rohrstück 3 verbunden werden, da sowohl die Riegelvorsprünge 19 als auch die Rücksprünge 21 diametral einander gegenüberliegen und im übrigen jeweils gleich aufgebaut sind. Die Einbaulagen unterscheiden sich damit um 180°.
Das Gehäuse 2 der Handspritzpistole 1 besteht bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei spiegelbildlichen, gemeinsam das Gehäuse 2 ausbildenden Gehäusehälften, die die von ihnen aufgenommenen Teile zwischen sich einschließen und die zur Ausbildung des Gehäuses von beiden Seiten her aufeinander zugeführt werden. Beide Gehäusehälften bilden gemeinsam an der Oberseite der Handspritzpistole 1 eine fensterartige Durchbrechung 22 aus, welche das Druckmeßinstrument 16 an dessen Oberseite umschließt und ein Ablesen desselben von der Außenseite her ermöglicht.