Verfahren und Einrichtung zum Betrieb einer Audioeinrichtung in einem
Kraftfahrzeug.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Einrichtung zum Betrieb einer Audioeinanlage in einem Kraftfahrzeug, bei welchem Verkehrsfunksendungen per Empfang einer spezifischen Kennung erkannt werden, und von der momentanen Audiowiedergabe auf den Verkehrsfunk automatisch geschaltet und / oder manuell geschaltet wird und am Ende der Verkehrsfunkdurchsage wieder zurückgeschaltet wird, wobei während der Zeit der Verkehrsfunkdurchsage eine Pegelanhebung der Lautstärke bewirkt wird, gemäß Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 9.
Die meisten aller für Kraftfahrzeuge vorgesehenen Audioanlagen, sprich Autoradio, verfügen über eine elektronische Erkennung von Verkehrsfunkdurchsagen. Die allgemeine Betriebsart der Autoaudioanlagen ist dabei so, daß auch beim aktuellen
Hören eines Nichtverkehrsfunksenders, oder dem Hören von Musikträgern wie Kassette oder CD dieselben bei Empfang einer Senderkennung für eine Verkehrsfunkdurchsage unterbrochen werden. Im Radiobetrieb bedeutet dies, daß das Radiogerät bei Empfang einer solchen Kennung sofort vom aktuell gehörten Sender umschaltet, falls dieser kein
Verkehrsfunksender ist, zum besagten Verkehrsfunksender auf der aktuell eine
Durchsage folgt. Für den Fall, daß der aktuell eingestellte Sender oder der aktuell gehörte Sender nicht der Verkehrsfunksender ist, kehrt nach Ende der
Verkehrsdurchsage durch eine zweite Kennung das Gerät wieder automatisch auf den ursprünglichen Sender bzw. auf die ursprüngliche Musikträgerwiedergabe zurück.
Desweiteren sind Systeme bekannt, bei denen mittels AM-Sendern mit geringer
Reichweite auf definierten Frequenzen für diesen Abschnitt gültige spezifische
Verkehrsmeldungen gesendet werden, die sich auf einem Endlosband ständig wiederholen und bei Bedarf aktualisiert werden. Da diese Frequenzen fest definiert sind, wird häufig eine Stationstaste der Audioanlage mit entsprechenden Frequenz belegt.
Andere Audioanlagen prüfen selbst, auf welcher Frequenz Verkehrsmeldungen empfangen werden und belegen ein zum Abruf der Verkehrsmeldungen vorgesehenes
Bedienelement damit. Dies hat den Vorteil, daß der Nutzer nicht erst auf den AM-Bereich umschalten muß, um die entsprechende AM-Stationstaste betätigen zu können.
Dabei ist es üblich, daß für die Verkehrsfunkdurchsage eine Pegelanhebung der Lautstärke automatisch erfolgt. Hierdurch soll erreicht werden, daß die Verkehrsfunkdurchsage klar und deutlich und unmißverständlich verstanden werden kann, ohne die Lautstärke entsprechend nachregeln zu müssen. Viele Geräte haben daher eine Voreinstellung der Lautstärke einer Verkehrsfunkdurchsage d.h. der Benutzer kann dieselbe entweder begrenzen oder beliebig anheben und den besagten Pegel auch abspeichern.
Darüber hinaus gibt es für die Anbietung von Verkehrsfunkdurchsagen verschiedene Vorgehensweisen. Angebunden sind die Verkehrsfunkdurchsagen bzw. die Verkehrsfunksender an die lokal oder regional gültigen Sender. Dabei sollen die Staumeldungen oder Verkehrsfunkdurchsagen ja aktuell und begrenzt sein auf das Einzugsgebiet der im Empfangbereich des jeweiligen Senders liegt.
Oftmals sind am Rand der Autobahnen Beschilderungen angebracht, die die entsprechend aktuellen Verkehrsfunksender mit entsprechender Frequenz anzeigen. Der Fahrzeugführer kann sodann besagte Frequenz wählen oder beispielsweise bei einem RDS-Gerät den entsprechenden Sender abrufen. Hierzu bedarf es einer entsprechenden Einstellung, die mehrfach nachgeregelt werden muß, wenn der Fahrzeugführer einen Sendebereich verläßt und in den Wirksamkeitsbereich eines neuen Senders hineinfährt.
Aus der EP 0 558 918 B 1 ist es bekannt eine Anpassung der Lautstärke beim umschalten im sogenannten EON-Betrieb vorzunehmen. EON-Betrieb meint diejenige Betriebsart, bei welcher ein beliebiger Sender gehört werden kann, und bei jeder aktuellen Verkehrsdurchsage eine Umschaltung auf den Verkehrsfunksender bewirkt wird und anschließend wieder eine Rückkehr auf den ursprünglich eingestellten Sender erreicht wird.
Aus der DE 195 26 092 A 1 ist es bekannt die Lautstärke einer Audioanlage im Kraftfahrzeug anzupassen an den Hintergundgeräuschpegel.
Aus der EP 0 795 974 A 2 ist ein Verfahren sowie ein Empfänger zur Wiedergabe von empfangenen gesprochenen Meldungen bekannt, sowie auch ein Verfahren zum Senden von gesprochenen Meldungen. Hierbei ist vorgesehen, daß beim Empfang einer Gruppe des Datensignals mit vorgegebenen Inhalt, die Wiedergabeeinrichtung auf die Wiedergabe von gleichzeitig empfangenen Audiosignalen mit einer vorgegebenen Lautstärke eingestellt wird und oder die gleichzeitig empfangenen Audiosignale
gespeichert werden. Dadurch können wichtige gesprochene Meldungen, die im TMC- System nicht codierbar sind, beim Empfänger mit erhöhter Lautstärke bzw. nach Abschaltung der Wiedergabe einer Aufzeichnung wieder- gegeben werden. Es wird ferner ein Verfahren zum Senden von gesprochenen Meldungen und ein Empfänger zum Empfang von gesprochenen Meldungen beschrieben, die der o. g. Betriebsweise auch entsprechen.
Aus der EP 0 580 157 B 1 ist eine sogenannte Fahrzeugstreckenführungsvorrichtung angegeben, mit anderen Worten ein Navigationssystem für Kraftfahrzeuge, welches mit einer automatischen Lautstärkepegelanpassung versehen ist. Hierbei wird bei dem Durchkommen einer Wegzielführungsinformation der Lautstärkepegel angehoben um eine deutliche Verständlichkeit zu erreichen und sich von übrigen Hintergrundgeräuschen abzuheben.
Allen Verfahren und Einrichtungen ist gemein, daß die Lautstärkepegelanhebung undifferenziert erfolgt und somit automatisch einen Pegel annehmen kann, der für den betreffenden Fahrer möglicherweise akustisch unangenehm ist.
Hierbei soll besondere Berücksichtigung finden, daß verschiedenartige Musikrichtungen auch bei unterschiedlichen Lautstärken gehört werden. So werden beispielsweise Musikwiedergaben von Klassikmusiksendern in der Regel eher leiser gehört als Wiedergaben von Popmusiksendern.
Ein entsprechender Pegelangleich in der bekannten Weise berücksichtigt jedoch hier keine Differenzierung.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde ein Verfahren sowie eine Einrichtung der gattungsgemäßen Art dahingehend zu verbessern, daß die relativen Pegelanpassungen der Lautstärke differenzierter an die zuvor und nachfolgend gehörte Musikwiedergabe angepaßt wird.
Die gestellte Aufgabe ist bei einem Verfahren der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den abhängigen Ansprüchen 2-8 angegeben.
Im Hinblick auf eine gattungsgemäße Einrichtung ist die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patenanspruches 9 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Einrichtung sind in abhängigen Ansprüchen in 10 und 12 angegeben.
Kern der verfahrensgemäßen Erfindung ist hierbei, daß der Lautstärkepegel während der Verkehrsfunkdurchsage abhängig von der Modulation des vor der Verkehrsfunkdurchsage aktuell eingestellten Senders oder der vorher gehörten Musikträgerwiedergabe geregelt wird.
Datei kann sowohl in Abhängigkeit des mittleren AM-Modulationsgrades als auch in Abhängigkeit vom mittleren FM-Hub des vor der Verkehrsfunkdurchsage aktuell eingestellten Senders oder der Wiedergabe oder in Abhängigkeit von beiden geregelt werden.
Den Vorgehensweisen, die entweder gemeinsam oder auch jeweils separat einsetzbar sind, liegt die Erkenntnis zu Grunde, daß Klassiksender einen geringen FM-Hub und eine geringe AM-Modulation aufweisen und daher leise wirken. Popsender dagegen haben einen großen FM-Hub und einen großen AM-Modulationsgrad. Der Pegelangleich soll nun abhängig von der mittleren Modulation des vor der Verkehrsfunkdurchsage eingestellten und nach der Verkehrsfunkdurchsage wieder zurückkehrenden Senders oder der Wiedergabe eingestellt bzw. geregelt werden.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, daß der mittlere AM- Modulationsgrad und oder der mittlere FM-Hub für jeden Sender ermittelt wird und darauf der mittlere Lautstärkepegel auf den bei einer Verkehrsfunkdurchsage angehoben wird, bestimmt wird.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, daß der jeweils senderspezifische mittlere FM-Hub und oder der mittlere AM-Modulationsgrad jeweils dem abgespeicherten Sender zugewiesen und ebenfalls abgespeichert wird, bzw. auch regelmäßig erneuert wird. Letzteres geschieht automatisch. Dies hat den Vorteil, daß den jeweiligen Senderbzw. Stationstasten auch die jeweilig gültigen Pegelverhältnisse zwischen normaler Wiedergabe oder normalem Empfang und Verkehrsfunkempfang auf den charakteristischen Sender hin abgestimmt zugewiesen und abgespeichert wird. Hierzu
müssen die entsprechenden aktuellen Pegelwerte den entsprechenden Sendern zugewiesen und abgespeichert sein.
Dies wird erreicht, daß bei Wahl eines entsprechenden Senders mittels Stationstastendruck die jeweilige mittlere AM-Modulation bzw. der mittlere FM-Hub ebenfalls abgerufen wird, der für den entsprechenden Sender typisch ist, und in entsprechenderweise eine Lautstärkepegelbeeinflussung erfolgt, sobald Verkehrsfunkdurchsagen aufgeschaltet werden.
Weiterhin ist vorteilhaft, daß auch bei spontan eingestellten Sendern eine entsprechende Bestimmung von mittlerem FM-Hub und oder von mittlerer AM-Modulation erfolgt, um im Moment einer Verkehrsdurchsage und am Ende derselben den Lautstärkepegel wieder entsprechend anzupassen bzw. anpassen zu können.
Im Hinblick auf die erfindungsgemäße Einrichtung ist vorgesehen, daß dieselbe also die Empfangseinheit eine AM-Modulations- und oder eine FM-Hub- Bewertungseinheit aufweist, deren ermittelte Werte dem jeweils aktuell eingestellten Sender, oder dem aktuell wiedergegebenen Medium zugeordnet abspeicherbar ist, und daß die besagte Einheit mit der Lautstärkepegelsteuerung logisch verschaltet ist.
Weiterhin vorteilhaft ist ausgestaltet, daß die Lautstärkepegelsteuerung logisch mit dem Senderspeicher verschaltet ist, um die besagte zugewiesene Abspeicherung der Pegelwerte zu den Sendern zu gewährleisten.
Weiterhin ist vorgesehen, daß ein manueller bzw. ein hierarchisch übergeordneter manueller Lautstärkepegeleingriff möglich sein soll und damit vorgesehen ist. Mit Hilfe diesem kann die automatische Pegelanpassung annulliert werden und es erfolgt eine manuelle persönliche Einstellung. Diese kann jedoch auch wiederum abspeicherbar sein.
Die Erfindung trägt sowohl in verfahrensgemäßer als auch in einrichtungsgemäßer Weise dem Rechnung, daß sogenannte fixe Offsets im Hinblick auf die Pegelanhebung oder -Absenkung, wie sie in üblichen Einrichtungen verwendet werden, nur ein Kompromiß sind.
Die Erfindung dagegen unterscheidet im wesentlichen mehrere Gruppen von Sendern, wobei die Unterscheidung auch elektronisch vollziehbar ist. Sender, beispielsweise Klassiksender, die in der Regel leise gehört werden, unterscheiden sich demnach
deutlich von Sendern, beispielsweise Popsender, die in der Regel laut gehört werden. Die Dynamik in den Musikrichtungen ist jedoch elektronisch erfassbar durch den AM- Modulationsgrad und den FM-Hub, in der bereits dargestellten Weise. Weiterhin kann auch hierbei vorgesehen sein, daß der Verkehrsfunk über eine spezielle Verkehrsfunktaste einstellbar ist, und dann immer den lokalstärksten verkehrsfunksendefähigen Sender erfasst. Auf diese Weise braucht nicht zwischen einzelnen Frequenzen oder Sendern manuell hin- und hergeschaltet zu werden, wenn mehrere Bereiche bei einer längeren Fahrt durchfahren werden.
Es wird vermieden, daß nach der Verkehrsfunkdurchsage der zuvor gehörte Sender die Fahrzeuginsassen sozusagen anbrüllt und ein erneuter Griff zur Lautstärkeregelung vorgenommen werden muß. Die gesamte Ausregelung sowohl des Pegelanhebens während der Verkehrsfunkdurchsage als auch der Pegelabsenkung bei Rückkehr auf den ursprünglichen Sender oder die ursprüngliche Wiedergabe, erfolgt nunmehr automatisch und in einer Weise, die für die Insassen, insbesondere für den Fahrzeugführer komfortabel ist bzw. sind.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend näher beschrieben.
Die Abbildung zeigt als zentrale Einheit eine Empfangseinheit 1. Die Empfangseinheit 1 ist mit einer hier nicht weiter dargestellten Antenne versehen, die entsprechend Rundfunksignale, also auch die der Verkehrsfunksender empfängt. Der Empfangseinheit nachgeschaltet sind die Bewertungseinheiten 10 und 20, die für die Ermittlung bzw. die Bewertung des AM-Modulationsgrades bzw. des FM-Hubes benötigt werden.
Die Darstellung der einzelnen Komponenten der Abbildung entspricht dabei nicht unbedingt der vorteilhaft gewählten Kopierung der einzelnen elektronischen Elemente, sondern ist hier so dargestellt daß man funktionale Zusammenhänge und ggf. auch den Verfahrensablauf erkennen kann. So werden über die besagten Bewertungseinheiten für den AM-Modulationsgrad und für den FM-Hub 10, 20 die besagten Werte in der Empfangseinheit 1 bezüglich der aktuell eingestellten Sender erfasst.
Das heißt, daß beim Hören eines Popsenders oder auch einer Wiedergabe von Popmusik von einem Tonträger, ein hoher AM-Modulationsgrad bzw. ein hoher FM-Hub erfasst wird, und die Musikrichtung dadurch elektronisch identifizierbar ist.
Nachfolgend sind die Signale der Bewertungseinheiten 10 und 20 für die AM-Modulation und den FM-Hub der Lautstärkepegelsteuerung 30 zugeführt. Innerhalb der Lautstärkepegelsteuerung werden die ermittelten AM-Modulationsgradwerte und die FM- Hubgröße entsprechend umgesetzt, wenn von der Empfangseinheit 1 eine Verkehrsfunkdurchsage über eine, auf den entsprechenden Sender kurzfristig umgeschaltete Verbindung hereinkommt. Es erfolgt damit eine übliche Lautstärkepegelanhebung damit die Sprachnachricht entsprechend gut und unmißverständlich von den Insassen, insbesondere vom Fahrzeugführer erfaßt werden kann. Das heißt der Ausgang der Lautstärkepegelsteuerung 30 wirkt dabei auf die Lautsprecheranlage 40 im Kraftfahrzeug. Zwischen der Empfangseinheit 1 und der Lautstärkepegelsteuerung 30 ist ein Senderspeicher 50 eingesetzt, welcher die in der Empfangseinheit einkommenden, oder über dieselbe empfangbaren Sender abspeichern kann. Zwischen dem Senderspeicher 50 und der Lautstärkepegelsteuerung 30 ergibt sich im übrigen auch eine weitere informationstechnische Verbindung die darin besteht, daß entsprechend abgespeicherten Sendern nach ihrer charakteristischen Wiedergabe bzw. ihrer charakteristischen Musikwahl, also ihren charakteristischen AM- Modulationswerten und FM-Hubwerten eine entsprechende Pegelanhebung zugeordnet und abgespeichert wird.
So kommt es neben der Abspeicherung und auch abrufbaren Speicherwahl von Sendern zu einer entsprechenden Zuordnung bei Wahl eines Sender zu dem dazugehörigen charakteristischen Pegelsteuerungswert für die Lautstärkepegelanhebung bei Verkehrsfunkdurchsagen. Somit ergibt sich eine individuell an den entsprechend charakteristischen Sender angepaßte Lautstärkepegelanhebung, was den Komfort und auch die Zuverlässigkeit des Erfassens der Verkehrsdurchsage verbessert.