Motorbetriebene Handschleifmaschine
Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einer motorgetriebenen Hand- Schleifmaschine nach der Gattung des Anspruchs 1.
Gemäß EP-Patent 0694 365 ist eine Handschleifmaschine bekannt, die durch Wechsel unterschiedlicher Schleifteller sowohl als Schwing- als auch als Exzenterschleifer verwendbar ist. Ein erster Schleifteller ist so mit der Handschleifmaschine kuppelbar, daß der Schleifteller eine nicht drehende Orbitalbewegung im Modus Schwingschleifer ausführt. Ein zweiter Schleifteller ist nach Demontage des ersten Schleif- tellers so mit der Handschleifmaschine kupppelbar, daß er eine Dreh- und gleichzeitig eine Orbitalbewegung im Modus Exzenterschleifer ausführt. Dabei ist die Schleif- Abtragsleistung im Exzenterschleifermodus durch die Dreh-Orbitalbewegung höher als im Schwingschleifermodus.
Die bekannte Handschleifmaschine hat sowohl als Exzenterschleifer als auch als Schwingschleifer den gleichen Exzenterhub bzw. Schwingkreisdurchmesser. Dieser ist gegenüber bisherigen, nur als Schwingschleifer dienenden Geräten verhältnismäßig groß und die erreichbare Oberflächengüte beim Schwingschleifen verhältnismäßig gering bzw. zu grob. Ande-
rerseits ist der Exzenterhub bzw. der Schwingkreisdurchmesser für Exzenterschleifer zu klein und führt zu einer verhältnismäßig geringen Abtragsieistung beim Exzenterschleifen.
Vorteile der Erfindung
Die erfindungsgemäße Handschleifmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, daß sowohl beim Schwing- als auch beim Exzenterschleifen infolge mehrerer wählbarer, unterschiedlicher Exzenterhubgrößen das Leistungsoptimum für die jeweilige Schleifaufgäbe erreichbar ist, indem die Handschleifmaschine mindestens zwei Exzenterzapfen mit unterschiedlicher Exzentrizität, insbesondere gemeinsam fest ein- gebaut, aufweist, wobei jeweils einem der zwei Exzenterzapfen ein Schleifteller zugeordnet ist. Dabei ist der Exzenterhub nur durch Wechsel des Schleiftellers änderbar, so daß mit dem Schwingschleifteller eine geringere Abtragsleistung aber hohe Oberflächenqualität und mit dem Exzenterschleif- teller eine höhere Abtragsleistung ohne die beim Schwingschleifen mögliche hohe Oberflächenqualität erreichbar ist.
Durch die Anordnung zweier axial benachbarter, unterschiedlicher Exzenterzapfen sind diese besonders einfach herstell- bar und es kann sowohl im Schwing- als auch im Exzenterschleifermodus mit unterschiedlichem Exzenterhub gearbeitet werden, so daß sich gegenüber bisherigen Handschleifmaschi- nen eine höhere Leistungsvielfalt ergibt.
Dadurch, daß die Exzenterzapfen mit unterschiedlichen
Schleiftellern, insbesondere unterschiedlich hinsichtlich Masse und Grundfläche, koppelbar sind, ist die Handschleif- maschine den Bedingungen für groß- und kleinflächige Schleifarbeiten besser anpaßbar.
Dadurch, daß die Exzenterzapfen unterschiedliche Durchmesser haben und die unterschiedlichen Schleifteller nicht an andere als die zugeordneten Exzenterzapfen passen, ist deren versehentliche Koppelung mit einem dafür nicht vorgesehenen Schleifteller nicht möglich. Dadurch ist eine Kodierung geschaffen, durch die eine Verwechslung der Schleifteller ausgeschlossen ist. Dies ist vorteilhaft, weil dadurch ungünstige Betriebsbereiche bzw. Einsätze außerhalb des Leistungsoptimums sicher vermeidbar sind.
Dadurch, daß die Exzenterzapfen gemeinsam am freien Ende eines Ventilators der Handschleifmaschine sitzen, ist dieser einfach herstellbar, wobei auch die Schleifteller einfach aufbaubar und leicht montierbar sind.
Dadurch, daß die Tellerlager sich in der Montagelage der Schleifteller an einer gleichen axialen Stützfläche des Exzenterträgers abstützen, ist die Biegesteifigkeit bzw. die Kippsicherheit der Schleifteller beim Schleifen deutlich verbessert, wobei die als Lagersitze der Tellerlager dienenden Exzenterzapfen gegen Biegen entlastet werden.
Dadurch, daß die unterschiedlichen Schleifteller , d.h. der für Schwingschleifen und der für Exzenterschleifen so dimen- sioniert sind, daß jeweils das Produkt der Schleiftellerma- sse und des vorgesehenen Exzenterhubs gleich ist, ist eine optimale Auswuchtung und Vibrationsfreiheit der Handschleifmaschine sowohl beim Schwingschleifen als auch beim Exzenterschleifen gesichert .
Zeichnung
Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels mit zugehöriger Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 eine teilweise längsgeschnittene Explosionsdarstellung der erfindungsgemäßen Handschleifmaschine mit zwei auswechselbaren Schleiftellern,
Figur 2, die Handschleifmaschine teilweise längsgeschnitten als Schwingschleifer und
Figur 3 die teilweise längsgeschnittene erfindungsgemäße Handschleifmaschine als Exzenterschleifer.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
Die in Figur 1 ausschnittsweise dargestellte Handschleifma- schine 10 besteht aus einem Gehäuse 12, das einen nichtdar- gestellten Handgriff mit Schalter zur Betätigung des ebenfalls nicht dargestellten Elektromotors sowie eine Abtriebswelle 18 trägt, die mit dem Motor gekoppelt ist und um eine Wellenachse 19 drehbar in einem Wälzlager 20 geführt ist.
Das untere Ende der Abtriebswelle 18 sitzt drehfest in einer zentrischen Bohrung 21 eines Ventilators 22. Der Ventilator 22 trägt nicht näher bezeichnete Lüfterflügel, sowohl auf seiner der Abtriebswelle 18 zugewandten Seite als auch auf seiner der Abtriebswelle 18 abgewandten Seite. Der Ventilator 22 ist radial gegenüber dem Gehäuse 12 abgedichtet, so daß ihn in axialer Richtung kein Luftstrom passiert . Dadurch wirkt sein der Abtriebswelle 18 zugewandter Bereich als Kühlventilator zur Motorlüftung und der der Abtriebswelle 18 abgewandte Bereich als Saugventilator zum Absaugen und zum Abtransport des Schleifstaubs durch einen Ausblasstutzen 52 in einen daran befestigbaren, nichtdargestellten Staubbehälter.
Der Ventilator 22 trägt Ausgleichsmassen 24, die die Unwucht der exzentrisch angetriebenen, axial unterhalb des Ventilators 22 angeordneten Schleifteller 34, 40 ausgleichen.
Der Ventilator 22 trägt auf seinem unteren axialen Ende zwei Exzenterzapfen 26, 28 mit jeweils unterschiedlicher Exzentrizität und eine im zweiten Exzenterzapfen 28 zentrische, gegenüber der Wellenachse 19 exzentrische Gewindebohrung 30 zur Aufnahme einer Schraube 32 mit Unterlegscheibe 44 zur Befestigung der Schleifteller 34, 40. Außerdem weist der
Ventilator 22 eine für die Exzenterzapfen 26, 28 gemeinsame axiale Stützfläche 53 zur Anlage der Rückseite der Schleifteller 34, 40 bzw. der nicht näher bezeichneten Stirnseiten der Lager-Innenringe der Lager 38, 42 (Fig. 2, 3) auf.
Der der Handschleifmaschine 10 zunächst benachbarte Schleifteller 34 trägt elastische Schwingelemente 36, die in Auf- nahmebohrungen 37 des Gehäuses 12 festlegbar sind und die, wie bei Schwingschleifern bekannt, den Schleifteller 34 am Rotieren hindern, ohne dessen kreisende Bewegung zu beeinträchtigen.
Der Schleifteller 34 trägt mittig ein als Wälzlager ausgestaltetes Tellerlager 38 und einen mit dessen nicht näher bezeichneten Innenring gekoppelten, gegenüber der Drehachse 35 des Schleiftellers 34 zentralen Zwischenring 39. Der Zwischenring 39 ist dem zweiten Exzenterzapfen 28 zugeordnet und umgreift diesen in der Montagelage des Schleiftellers 34 mit geringem Spiel. Der Innenring des Wälzlagers 38 über- greift dabei auch den ersten und den zweiten Exzenterzapfen
26, 28 mit radialem Spiel und stützt sich axial an der unteren Stirnseite 53 des Ventilators 22 ab, so daß die Lage des Schleiftellers 34, 40 beim Schwing- bzw. Exzenterschleifen sicher und insbesondere beim Exzenterschleifen gegen Kippen
stabil ist, wobei die Massenschwerpunkte der Schleifteller 34, 40 je auf gleicher axialer Ebene liegen.
Der Schleifteller 34 trägt auf seiner unteren, den Schwinge- lementen 36 abgewandten Seite, einen Klettbelag 46, mit dem ein auf seiner Rückseite mit Velour 48 beschichtetes Schleifblatt 50 verbindbar ist.
In Betrachtungsrichtung nach unten folgt auf den Schleiftel- 1er 34 ein gegen diesen austauschbarer zweiter Schleifteller 40. Der Schleifteller 40 dient als Exzenterschleifteller , wobei dessen Tellerlager 42 dem ersten Exzenterzapfen 26 zugeordnet ist, so daß es in der Montagelage mit seinem nicht näher bezeichneten Innenring den Exzenterzapfen 26 spielfrei und den zweiten Exzenterzapfen 28 mit radialem Spiel umgreift und sich dabei stirnseitig an der axialen Stützfläche 53 des Ventilators 22, insbesondere gegen Kippen sicher abstützt .
Durch Einschrauben der Schraube 32 mit Unterlegscheibe 44 in die Gewindebohrung 30 ist der Schleifteller 40 gegenüber dem Exzenterzapfen 26 axial gesichert festlegbar. Auf seiner Unterseite trägt der Schleifteller 40 einen Klettbelag 46 zum Festhalten eines Schleifblatts 50 an dessen mit Velour 48 beschichteten Rückseite. Der Schleifteller 40 und das Schleifblatt 50 sind kreisrund, während der (Schwing) - Schleifteller 34 eine z.B. runde, dreieckige oder anderweitig vieleckige Grundfläche haben kann. Mit diesen Grundflächen stimmen die zugeordneten Schleifblätter 48 überein.
Figur 2 zeigt die Handschleifmaschine 10 in Kombination mit dem ersten Schleifteller 34 zur Verwendung als Schwingschleifer. Dabei werden die Einzelteile gemäß Erläuterung zu Figur 1 nicht wiederholt aufgeführt, sondern nur darauf hin- gewiesen, daß die verhältnismäßig geringe Exzentrizität el
aus dem Abstand der Wellenachse 19 gegenüber der Drehachse 35 des Schleiftellers 34 bzw. gegenüber der Mitte des Exzenters 28 gut erkennbar ist.
In Figur 3 ist die Handschleifmaschine 10 gemäß Figur 1 mit montiertem Schleif eller 40 zur Verwendung als Exzentertellerschleifer dargestellt. Ebenfalls sollen hier die in Figur 1 angeführten Einzelheiten nicht nochmals aufgeführt werden, es soll nur darauf hingewiesen werden, daß die ge- genüber dem Schwingschleifer nach Figur 2 etwa doppelt so große, aber zumindest größere Exzentrizität e2 zwischen der Wellenachse 19 und der Drehachse 41 des Schleiftellers 40 bzw. gegenüber der Mitte des Exzenters 26 deutlich erkennbar ist. Erkennbar ist auch, daß die Schraube 32 gegenüber dem Schleifteller 40 nicht zentrisch angeordnet ist, sondern nur gegenüber dem Schleifteller 34 gemäß Figur 2.
Die Figuren 2 und 3 lassen erkennen, daß die Schleifteller 34 und 40 unterschiedlich groß und schwer sind. Genauer ge- sagt, ist die Masse des Schwing-Schleiftellers 34 gegenüber der des Exzenter-Schleiftellers 40 doppelt so groß, so daß sich durch die beim Schleifteller 34 gegenüber dem Schleifteller 40 halbe Exzentrizität bei beiden Schleiftellern 34, 40 gleiche Auswuchtungsbedingungen ergeben und somit eine einzige Auswuchtmassen-Anordnung für beide Betriebszustände der Handschleifmaschine 10, d.h. als Exzenter- und. als Schwingschleifer ausreicht.