Stellmechanik, Rückenbezug und Armlehne für einen Stuhl
Anwendungsgebiet der Erfindung
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Stuhl, insbesondere ein Bürodreh- stuhl, mit höhenverstellbarer Sitzfläche und in der Neigung verstellbarem Rückenteil, wobei mit der Verstellung des Rückenteils eine synchrone Positionsänderung der Sitzfläche einhergeht. Der Stuhl weist eine über die Breite der Sitzfläche verlaufende Schwenkachse auf, die durch Gelenkverbindungen am Sitzträger gebildet ist. Die gesamte Stuhlmechanik ist unterhalb der Sitz- platte angeordnet. Höhen- und Neigungsverstellung werden mittels Federn, vorzugsweise Gasfedern, realisiert. Um die Kinematik der Neigung zu optimieren und zur Einstellung einer die Gasfeder überlagernder Vorspannung, ist es Praxis, eine zusätzliche Schraubendruckfeder vorzusehen. Die Gasfedern werden durch Stellhebel betätigt, welche unterhalb der Sitzplatte angeordnet sind und zu denen der Benutzer im Sitzen bequemen Zugriff hat. Ist die Arretierung der Neigungsverstellung gelöst, kann man aus der Vertikalposition durch Verlagerung seines Körpergewichts in die Neigungsposition gelangen, wobei die Sitzplatte der Verstellung folgt. Stühle diesen Typs bieten dem Benutzer einen erhöhten Komfort, da sich das Rückenteil und die Sitzfläche der jeweils einge- nommenen Sitzhaltung ergonomisch vorteilhaft anpasst.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf einen Bezug für das Rückenteil sowie auf eine höhenverstellbare Armlehne.
Stand der Technik
Aus der CH-A-568 738 ist das Prinzip der Unterteilung der Sitzfläche in eine feststehende Oberschenkelauflage und eine schwenkbare Gesässauflage, welche in die Rückenlehne übergeht, bekannt. Die Unterteilung wird mit Scharniergliedern realisiert, die in den Seitenteilen des Tragrahmens angeordnet sind.
In der CH-A-582 498 wird ebenfalls ein Stuhl mit schwenkbarer Rückenlehne und damit verbundener Gesässauflage vorgeschlagen, wobei der Bezug der
Sitzfläche über die Schwenkachse hinaus sich bis an das Hinterteil des Rahmens erstreckt. Für die Neigungsverstellung wird eine Gasfeder eingesetzt. Es fehlen aber die Höheneinstellbarkeit sowie eine integrierte Stellmechanik.
Die WO-A-98/16140 offenbart einen Stuhl mit einem schwenkbaren Rückenteil, dessen Drehachse einen hinteren Bereich auf der Sitzfläche mit Gesässauflage definiert. Ein Abschnitt des Rückenteils erstreckt sich bis zur Drehachse, wo das Rückenteil in einer Scharnierverbindung am Sitzträger angelenkt ist. Ein einteiliger Polsterbezug wird am Sitzträger befestigt und verläuft von der Sitz- fläche über die Drehachse hinaus bis zum Rahmenteil hinter der Gesässauflage. Das Rückenteil setzt sich aus dem in der Schamierverbindung angelenkten Rückenträger und einem darüber zu fixierenden, bügeiförmigen Rückenspanner zusammen, der in das Rückenteil des Polsterbezugs eingeschoben wird. Als ein Stück überspannt der Polsterbezug die Sitzfläche und das Rücken- teil. Der Rückenträger besitzt einen Querholm, an dem der Polsterbezug befestigt ist und ab dort auf das Rückenteil übergeht. Die Sitzfläche ist quasi bei einer Neigung der Rückenlehne feststehend, nur die Gesässauflage als Polsterabschnitt folgt einer veränderten Neigung, so dass kein vollständiger Synchronablauf zwischen Rückenteil und Sitzfläche realisiert ist. Ausserdem fehlen Arm- lehnen an diesem Stuhl.
Aufgabe der Erfindung
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für einen Stuhl mit einer über die Sitzfläche verlaufenden Schwenkachse, den vollen Synchronablauf zwi- sehen der Schwenkbewegung des Rückenteils und der Sitzfläche zu realisieren. Die Stuhlmechanik soll in ihrem Grundaufbau möglichst unaufwendig, funktionssicher, servicearm und bequem in der Bedienung sein. Ferner soll sich die Mechanik als kompakte Konstruktion unscheinbar im Stuhl integrieren. Der Rückenbezug soll eine gute Unterstützung des Lumbaibereichs des Benut- zers bieten. Ausserdem muss der Stuhl mit höhenverstellbaren Armlehnen ausgestattet werden, die sich bequem verstellen lassen und dennoch hohe Stabilität in der gewählten Einstellung besitzen. Schliesslich sich soll der Stuhl auf rationelle und kosteneffiziente Weise in Serie herstellen lassen und dabei eine originelle Ästhetik ermöglichen.
Übersicht über die Erfindung
Die Stellmechanik ist für einen Stuhlsitz konzipiert, der auf ein an sich bekanntes Untergestell mit einer zur Höhenverstellung vertikal eingesetzten Gasfeder, aufgesetzt wird. Hierbei ist der zuunterst des Sitzes angeordnete Sitzträger auf die teleskopisch ausfahrbare Kolbenstange der Gasfeder aufgesetzt. Der Sitzträger trägt eine Sitzplatte, und ein schwenkbarer Rückenträger ist auf einer Hauptdrehachse angelenkt, welche oberhalb, quer über die Sitzplatte, parallel zu ihrer Vorderkante, verläuft. Eine Neigungsfeder ist einerseits am Sitzträger auf einer feststehenden Drehachse und andererseits am Rückenträger auf einer bewegten Drehachse angelenkt. An ihrer Unterseite weist die Sitzplatte Führungskulissen auf, in die Tragarme des Sitzträgers quer zur Hauptdrehachse verschiebbar eingreifen. Die Sitzplatte ist auf der bewegten Drehachse, zusammen mit der Neigungsfeder, am Rückenträger angelenkt. Es sind vorteilhaft zwei zueinander beabstandete Führungskulissen nahe der Vorderkante der Sitzplatte vorgesehen, wobei die Führungskulissen vorn eine Stirnbegrenzung als Anschlag aufweisen. Zuvorderst an den freien Enden der Tragarme angeordnete Lagerzapfen greifen in die Führungskulissen ein.
Zwei Arme des Rückenträgers, die sich oberhalb seitlich der Sitzplatte erstrecken, und im Prinzip zwei vertikale Äste - diese stellen abgewinkelte Verlängerungen von unterhalb der Sitzplatte verlaufenden Querauslegern des Sitzträgers dar -, sind in der Hauptdrehachse miteinander gelenkig verbunden. Die Äste besitzen je eine Einstecköffnung zur Aufnahme einer Armlehne. Der Rückenträger hat einen Querholm, der sich zwischen den Armen, parallel zur Hauptdrehachse erstreckt, und weist zwei Stützen auf, die vom Zusammentreffen des Querholms mit dem jeweiligen Arm aufwärts verlaufen. Am Querholm ist ein Achsstab befestigt ist, durch den die bewegliche Drehachse mit der angelenkten Sitzplatte und der angelenkten Neigungsfeder verläuft. Als Neigungs- feder kommt vorrangig eine Gasfeder mit aufgesteckter Schraubenfeder in Betracht. Zwischen den Armen ist ein Rückenbezug aufspannt, wobei an die Arme ein bogenförmiger Rückenspanner angesetzt sein kann, so dass die Arme nur stumpfförmig gestaltet sind.
Am Achsstab ist beidseits der angelenkten Neigungsfeder je eine Scharnierplatte angelenkt, und auf den Scharnierplatten ist die Sitzplatte in variablem Abstand zur Drehachse befestigt. Im Sitzträger befindet sich eine Kugelpfanne zur Aufnahme einer Auslösekugel, welche über einen Seilzug und einen Bedienhebel gegen die Ventilstange der Neigungsgasfeder bewegt werden kann, wodurch die Arretierung der Neigungsgasfeder - als Freischaltung - aufgehoben wird.
Im Rückenbezug ist eine höhenverschiebbare und in der gewählten Höhe fixierbare Lumbal-Verstärkungseinlage - in Form einer flexiblen Platte -angeordnet. Von der Platte erstreckt sich eine nach oben ragende Fixierzunge. Die Verstärkungseinlage wird in eine nach oben offene Tasche eingeschoben, die im Rückenbezug eingearbeitet ist. Auf der aus dem Rückenbezug durch einen Schlitz herausragen Fixierzunge und am Rückenbezug sind zur lösbaren Befestigung Fixierkomponenten, z.B. Klettverschlüsse, vorgesehen. Auf diese Weise kann die gewählte Höhenposition der Lumbal-Verstärkungseinlage beibehalten werden. An seiner Unterkante ist der Rückenbezug rückseitig des Querholms fixiert. Dies geschieht vorteilhaft mit durch den Querholm ragenden Befesti- gungselementen, mit welchen zugleich der Achsstab am Querholm befestigt ist.
Die Armlehne weist eine etwa senkrechte Stütze mit einer oben angeordneten Armauflage auf, wobei an der Stütze eine Kerbenpartie mit einem systematischen Kerbenraster vorhanden ist. Die Kerben liegen in einer Zeile übereinan- der und sind halbkreisförmig. Die Kerbenpartie wird in die Einstecköffnung des aufgerichteten Astes des Sitzträgers eingesteckt. In diesen Ast ist eine Bohrung eingebracht, welche die eingeschobene Kerbenpartie partiell tangiert. In der Bohrung sitzt ein von einer Feder gestützter Bedienknopf, der arretierend in die Kontur einer in Position zum Bedienknopf stehenden Kerbe eingreift. Der Querschnitt der Stütze ist vorzugsweise elliptisch, wobei die Kerben auf einem Hauptscheitel der Ellipse liegen. Der Bedienknopf ist axial mit einem Tellerelement verbunden, von dem ein Kreissegment in die positionierte Kerbe eingreift.
Die essentiellen Vorzüge der Stellmechanik liegen in der effizient und komfortabel realisierten Synchronisierung zwischen den Bewegungsabläufen von Rückenträger und Sitzplatte. Vervollkommnet wird der Stuhl durch höhenverstellbare Armlehnen, wobei die Verstellung für den Benutzer einfach zu hand- haben ist und eingestellte Positionen stabil, auch bei höherer Belastung, beibehalten werden. Die höhenvariabel in den Rückenbezug einsetzbare Lumbal- Verstärkungseinlage erbringt eine individuell rasch positionierbare Unterstützung für den Lumbaibereich des Benutzers.
Zeichnungen und Ausführungsbeispiel
Anhand der beiliegenden Zeichnungen erfolgt nachstehend die detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen zur erfindungsgemässen Stellmechanik, dem Rückenbezug und der Armlehne. Es zeigen:
Figur 1A: einen gesamten Stuhl in Seitenansicht;
Figur 1B: den Stuhl gemass Figur 1A von unten in Perspektivansicht;
Figur 2A: einen Sitzträger mit angelenktem Rückenträger und die Neigungsgasfeder in Seitenansicht als Teilschnitt; Figur 2B: den angelenkten Rückenträger mit der Sitzplattenhalterung in Perspektivansicht;
Figur 3A: den Sitzträger von hinten;
Figur 3B: den Sitzträger gemass Figur 3A in Seitenansicht als Teilschnitt; Figur 3C: den Sitzträger gemass Figur 3A in der Draufsicht;
Figur 4: den Bewegungsablauf des Stuhls zwischen Vertikalposition und Neigungsposition als Prinzipdarstellung;
Figur 5A: eine einzelne Armlehne;
Figur 5B: einen Abschnitt der Stütze der Armlehne gemass Figur 5A mit den Rastkerben in Vergrösserung;
Figur 5C: die Arretiermechanik an der Armlehne gemass Figur 5A im Horizontalschnitt;
Figur 6A: den aufgeschnittenen Rückenbezug mit einer eingesetzten Lumbal-Verstärkungseinlage in Perspektivansicht auf die Stuhlrückseite; Figur 6B: die Lumbal-Verstärkungseinlage aus Figur 6A; und Figur 6C: den Rückenbezug mit eingesetzter Lumbal-Verstärkungseinlage ge- mäss Figur 6A in Seitenansicht als Teilschnitt.
Figuren 1A und 1 B
Der gesamte Stuhl gliedert sich in zwei Ebenen, das an sich bekannte Untergestell U und den auf das Untergestell U aufgesetzten Sitz S, welcher die Er- findungen beinhaltet. Das Untergestell U besteht aus einem typischen fünfar- migen Sternfuss 1 mit an den Enden der Arme 10 angesetzten Rollen 11 , die auf den Boden aufsetzen. Das Zentrum des Sternfusses 1 wird von einem Hülsenstück 12 gebildet, in welchem senkrecht eine Höhengasfeder 13 eingesetzt ist. Aus der Höhengasfeder 13 ragt auf der Achse A eine teleskopisch aus- fahrbare Kolbenstange 14 heraus, auf die der Sitzträger 2, welche das Basisteil des gesamten Sitzes S darstellt, aufgesetzt ist. Der Sitz S ist sowohl um die Achse A drehbar als auch mit dem Aus- bzw. Einfahren der Kolbenstange 14 auf der Achse A in der Höhe verstellbar. Zum Sitz S gehören neben dem Sitzträger 2, eine Sitzplatte 3 mit aufgesetztem Sitzpolster 34, ein Rückenträ- ger 4, eine Neigungsgasfeder 5, auf deren Kolbenstange eine Schraubenfeder 52 aufgeschoben ist, ein Rückenbezug 6 und zwei Armlehnen 7.
An der hinteren Basispartie 20 des Sitzträgers 2 ist die schräg aufsteigend angeordnete Neigungsgasfeder 5 in der horizontalen Drehachse D1 angelenkt. Andererseits ist die Neigungsgasfeder 5 am Querholm 40 des Rückenträgers 4 in der horizontalen Drehachse D2 angelenkt. Aussen vom Querholm 40 erstrecken sich aufsteigend zwei Vertikalstützen 41 und zwei praktisch nach vorn - hin zur Vorderkante 30 der Sitzplatte 3 - rechtwinklig abgehende, horizontale Arme 42. Zuvorderst sind die Arme 42 scharnierförmig mit dem Sitzträger 2 ver- bunden, so dass hier die Hauptdrehachse D gebildet wird, um die der Rückenträger 4 als Ganzes schwenkbar ist. An die beiden Vertikalstützen 41 setzt nach oben ein bügeiförmiger Rückenspanner 43 an, der vom Rückenbezug 6 überzogen ist.
Der im Prinzip vierarmige, massive Sitzträger 2 weist die hintere Basispartie 20 mit der Bohrung 200 auf, in welche die Kolbenstange 14 der Höhengasfeder 13 eingesteckt ist. Von der Basispartie 20 erstreckt sich nach beiden Seiten, hori- zontal und parallel zur Hauptdrehachse D, je ein Querausleger 21. An den Enden setzen sich die Querausleger 21 mit einem nach oben abgewinkelten Ast 22 fort, in den die unteren, freien Enden der Stützen 71 der Armlehnen 7 eingesteckt sind und durch den sich die Hauptdrehachse D mit dem angelenkten Rückenträger 4 erstreckt. Die Höhenlage der Armlehnen 7 lässt sich mit einem seitlich am Ast 22 zugänglichen Bedienknopf 70 fixieren. Die Stützen 71 erstrecken sich vom Ast 22 aufwärts zur horizontal angeordneten Armauflage 72. Ebenfalls von der Basispartie 20, zwischen beiden Querauslegern 21 , gehen zwei Tragarme 23 ab, welche der Vorderkante 30 der Sitzplatte 3 zustreben.
An der Unterseite der Sitzplatte 3 sind zwei zueinander beabstandete Führungskulissen 32 angeordnet, die auf die Vorderkante 30 der Sitzplatte zulaufen. Vorn, nahe der Vorderkante 30, schliessen die Führungskulissen 32 mit einer Stirnbegrenzung 320 ab. In die Führungskulissen 32 greifen die freien Enden der Tragarme 23, an denen sich Lagerzapfen 230 befinden, ein. Auch an der Unterseite der Sitzplatte 3 sind die vom Benutzer im Sitzen mit seinen Händen gut erreichbare Bedienhebel 130,50 für die Betätigung der Höhengasfeder 13 und der Neigungsgasfeder 5 angebracht. Schliesslich ragen aus der Unterseite der Sitzplatte 3, nahe deren Hinterkante 31 , zwei zueinander beabstandete, lösbare Befestigungselemente 33 - z.B. Schrauben - heraus. Mittels dieser Befestigungselemente 33 lässt sich die auf zwei Scharnierplatten 8 aufliegende Sitzplatte 3 in einstellbarem Abstand zum Querholm 40 des Rückenträgers 4 fixieren. Bei geringerem Abstand fahren die Lagerzapfen 230 der Tragarme 23 weiter in die Führungskulissen 32 hinein, d.h. in Richtung deren Begrenzung 320. Damit kann die Sitztiefe an die individuellen Benutzerbedürf- nisse anpassen. Die Fluchtlinie beider Lagerzapfen 230 ergibt die horizontale Gleitachse G. Die Scharnierplatten 8 sind, wie die Neigungsgasfeder 5, am Querholm 40 angelenkt.
Figuren 2A und 2B
In der gezeigten Darstellung ist die Sitzplatte 3 maximal in Richtung des Rückenträgers 4 fixiert. Die Lagerzapfen 230 des Sitzträgers 2 befinden sich am weitesten vorn, unmittelbar vor den Stirnbegrenzungen 320 der Führungs- kulissen 32, während die Befestigungselemente 33 in den Langlöchern 80 der Scharnierplatten 8 am hinteren Anschlag stehen. Die Scharnierplatten 8 sind zusammen mit der Neigungsgasfeder 5 auf der horizontalen Drehachse D2 schwenkbar befestigt. Die Drehachse D2 wird durch einen längs des Querholms 40 feststehend befestigten Achsstab 81 gebildet, wobei zwischen den beiden Scharnierplatten 8 die Neigungsgasfeder 5 angeordnet ist und die Drehachse D2 parallel zu Hauptdrehachse D liegt. Der Achsstab 81 ist partiell in den Querholm 40 eingebettet. Ein Befestigungselement 33 besteht vorzugsweise aus einem aus der Unterseite der Sitzplatte 3 herausragenden Gewindebolzen 330 und einer von unten gegen die Scharnierplatte 8 aufschraubba- ren Mutter 331. Der Gewindebolzen 330 steckt fest in der Sitzplatte 3 und durchragt einen Längsschlitz 80 in der Scharnierplatte 8, so dass diese über die Ausdehnung des Längsschlitzes 80 verschiebbar fixiert werden kann und damit die Position der Gleitachse G festgelegt wird. Zur Betätigung der Höhen- und Neigungsgasfeder 13,5 verlaufen von den Bedienhebeln 130,50 Bowden- züge 131,51. Die Ventilstange zur Auslösung der Neigungsgasfeder 5 ist der Basispartie 20 des Sitzträgers 2 zugewandt. In die Basispartie 20 ist eine Kugelpfanne 201 eingesetzt, in der eine Lagerkugel 202 als Abstützung für die Neigungsgasfeder 5 auf der Drehachse D1 , liegt. Durch die Lagerkugel 202 erstreckt sich ein Fortsatz der Ventilstange der Neigungsgasfeder 5. An die- sem Fortsatz steht ein Schalteiement, welches über einen Bowdenzug mit dem zugehörigen Bedienhebel 50 verbunden ist. Bei Betätigung des Bedienhebels 50 bewegt das Schaltelement die Ventilstange der Neigungsgasfeder 5, die somit in Offenstellung kommt. Wird kein Körperdruck auf den Rückenträger 4 ausgeübt, fährt die Kolbenstange aus und der Rückenträger 4 richtet sich bis zur Vertikalposition auf. Wird Körperdruck auf den Rückenträger 4 ausgeübt - die Neigungsgasfeder 5 befindet sich nicht bereits in maximal eingefahrenem Zustand -, so lässt sich der Rückenträger 4 in seine maximale Neigungsposition drücken.
im Ast 22 befindet sich eine von oben zugängliche Einstecköffnung 220 für die Aufnahme der unteren Kerbenpartie 710 (s. Figuren 5A und 5B) der Stütze 71 der einsteckbaren, höhenverstellbaren Armlehne 7. Der Bedienknopf 70 für die Höhenarretierung der Armlehne 7 liegt an der Aussenwandung des Astes 22 und ist tangential an der Einstecköffnung 220 vorbei ausgerichtet. Die Gelenkverbindung auf der Hauptdrehachse D zwischen dem Ast 22 und dem zulaufenden Arm 42 wird durch jeweils eine Aussparung 221 ,421 halber Materialstärke gebildet, so dass die entstandenen, vorn abgerundeten Zapfen 222,422 in die jeweils gegenüber liegende Aussparung 421 ,221 eingreifen. Durch die aneinander liegenden Zapfen 222,422 erstreckt sich auf der Hauptdrehachse D ein fest sitzender Achsstift 423. Der Rückenbezug 6 ist über die Länge des Achsstabes 81 bis an die Hinterseite des Querholms 40 gezogen und mittels durch den Achsstift 423 gehende Befestigungselemente 424 - z.B. Schrauben - dort fixiert. Im Eckbereich, wo der Querholm 40, die Vertikalstütze 41 und der Arm 42 zusammen kommen, weist der Rückenbezug 6 eine Aussparung 60 auf.
Figuren 3A bis 3C Erkennbar sind in der Basispartie 20 die Bohrung 200 zur Aufnahme der Kolbenstange 14 der Höhengasfeder 13, neben der Bohrung 200 die Führungen 203 für die Bowdenzüge 51,131 und weiter hinten die Kugelpfanne 201 zur Aufnahme der Auslösekugel 202 für die Neigungsgasfeder 5 und neben der Kugelpfanne 201 eine Aussparung 204 für den ankommenden Bowdenzug 51. Am Ast 22 sieht man die hinein gehende Einstecköffnung 220, den Bedienknopf 70 und die auf der Hauptdrehachse D gelegenen Zapfen 222 und die jeweils zugehörigen Aussparungen 221. Die Tragarme 23 zeigen vorn die nach der Seite herausstehenden Lagerzapfen 230.
Figur 4
Betrachtet wird das Verhalten von Rückenträger 4 und Sitzplatte 3 beim rückwärtigen Neigen des Rückenträgers 4. Die Sitzplatte 3 ist mittels der Befestigungselemente 33 in einer definierten Position fixiert. In Vertikalposition des
Rückenträgers 4 liegt die Gleitachse G innerhalb der Führungskulissen 32 auf der Position Po, d.h. von den Stirnbegrenzungen 320 relativ entfernt und die Sitzplatte 3 hat ihre Normallage.
Wird der Rückenträger 4 nun um den maximal möglichen Stellwinkel α um die Hauptdrehachse D nach hinten in die Neigungsposition bewegt, so verkürzt sich die Distanz zwischen der Drehachse D2 und der ursprünglichen Position Po- Da die Sitzplatte 3 quer verschiebbar zur Hauptdrehachse D mit den Führungskulissen 32 auf den Lagerzapfen 230 der Tragarme 23 des Sitzträgers 2 hängt, wird die Sitzplatte 3 in Richtung der Vorderkante 30 geschoben. Die Gleitachse G verlagert sich um die Wegstrecke s auf die Position P-j. Zugleich senkt sich die Sitzplatte 3 an der Hinterkante 31 deutlich ab, während an der Vorderkante 30 ein proportionales, relativ geringes Anheben geschieht. Somit besteht ein synchroner Bewegungsablauf zwischen Rückenträger 4 und Sitz- platte 3.
Figuren 5A bis 5C
Die Armlehne 7 besitzt die etwa senkrechte Stütze 71 , an der oben die etwa horizontale Armauflage 72 befestigt ist. Unten hat die im Prinzip elliptische Stüt- ze 71 eine Kerbenpartie 710, mit einem systematischen Kerbenraster, bestehend aus gleichmässig beanstandeten halbrunden Kerben 711, die übereinander nach der Geometrielehre auf einem Hauptscheitel liegen. Die Rundungen der Kerben 711 weisen auf die Mittelachse M der Stütze 71 hin. Im aufsteigenden Ast 22 des Sitzträgers 2 ist eine tangential an der Einstecköffnung 220 vorbei ausgerichtete Bohrung 73 vorgesehen, die intern eine Verengung 730 aufweist. Von der einen Bohrungsseite ist ein als Druckknopf ausgebildeter, federbelasteter Bedienknopf 70 eingesetzt; von der anderen Seite ein Tellerelement 74, dessen durchmesserverminderter Schaft 740 durch die Verengung 730 ragt und fest mit dem Bedienknopf 70 verbunden ist. Eine Schraubenfeder 75 ist bestrebt, den Bedienknopf 70 nach aussen zu drücken und zieht dabei das Tellerelement 74 in die Bohrung 73 hinein. Hierbei greift ein Kreissegment 741 des Tellerelements 74 in die auf das Niveau des Bedienknopfs 70 gestellte
Kerbe 711 ein. Die Armlehne 7 ist damit in der ausgezogenen Höhe fixiert. Zum Lösen muss man den Bedienknopf 70 gegen die Wirkung der Schraubenfeder 75 eindrücken, so dass Tellerelement 74 und die anstehende Kerbe 711 ausser Eingriff kommen. Nun lässt sich die Armlehne 7 in ihrer Höhe verstellen bis eine mit der gewünschten Höhe korrespondierende Kerbe 711 vom Tellerelement 74 belegt wird.
Figuren 6A bis 6C
Der Rückenbezug 6 weist im Lumbaibereich eine interne, nach oben offene Tasche 61 auf, in die eine plattenförmige Lumbal-Verstärkungseinlage 9 eingesteckt ist. Die Verstärkungseinlage 9 besitzt querverlaufende Elastizitätsschlitze 90 sowie eine nach oben ragende Fixierzunge 91. Diese Fixierzunge 91 ragt durch einen Schlitz 62 im Rückenbezug 6 auf der Hinterseite des Stuhls, wobei der Schlitz 62 oberhalb der Tasche 61 liegt. Auf der Vorderseite, hin zum Benutzer hat der Rückenbezug eine Polsterung 63.
Will man die Höhenlage der Verstärkungseinlage 9 verstellen, wird die Fixierzunge 91 vom Rückenbezug 6 gelöst und die Verstärkungseinlage 9 weiter in die Tasche 61 eingeschoben oder herausgezogen. Zum Festlegen der Fixier- zunge 91 in der gewählten Höhe bietet sich an, deren Rückseite mit einer ersten Schicht 910 eines Klettverschlusses zu versehen und die komplementäre zweite Schicht 911 des Klettverschlusses am Rückenbezug 6, gegenüber der ersten Schicht 910 aufzubringen. Die unteren Enden des Rückenbezugs 6 sind auf der Hinterseite des Querholms 40 festgelegt.