Tierlieαeplatz-Auflage
Die Erfindung betrifft eine Tierliegeplatz-Auflage für Klein- oder Großtiere, bestehend aus einem den Liegeplatz abdeckenden, mit Wasser gefüllten Folienkissen aus am äußeren Rand wasserdicht miteinander verbundenen wasserdichten Folienzuschnitten.
Derartige Tierliegeplatz-Auflagen können für Rinder, Pferde, Schweine, Hunde, Katzen oder dergleichen verwendet werden. Insbesondere sind sie jedoch für sogenannte Saugferkel vorgesehen, d. h. Ferkel in den ersten Wochen nach der Geburt.
Die ersten Stunden nach der Geburt stellen die kritische Phase im Leben eines Ferkels dar. Etwa 80% aller Ferkelverluste treten in den ersten drei Tagen nach der Geburt auf. Neugeborene Saugferkel haben einen hohen Wärmebedarf, so daß immer für eine ausreichende Nestwärme gesorgt werden muß. Aus diesem Grunde ist es bereits seit geraumer Zeit üblich, in den Ställen beheizbare Ferkelliegeflächen vorzusehen, die entweder mit einer Fußbodenheizung versehen sind oder von oben mittels Strahlungswärme beheizt werden. Ferner verbringen die Ferkel in den ersten Lebenswochen etwa 75% der Zeit im Liegen, wobei sie ein weiches, vollflächig gleichwarmes Ferkeinest bevorzugen. Ein solches Ferkelnest hat man früher dadurch hergestellt, daß ausreichend dick Stroh eingestreut wurde. Wegen arbeitswirtschaftlicher und hygienischer Nachteile ist der Einsatz von Stroh als Einstreu aber nachteilig. Es ist deshalb bereits bekannt, den Tieriiegeplatz als Wasserbett auszubilden.
BES^βUNGSKDPIE
Ein derartiges Wasserbett ist beispielsweise aus der DE 298 03 758 bekannt. Dieses nach dem Stand der Technik bekannte Wasserbett ist verhältnismäßig dick ausgebildet und weist einen wannenförmigen, starren Rahmen aus Holz oder Metall auf, in den ein von Kunststoff-Folien umschlos- sener Wasserkern eingesetzt ist. Ein solches Wasserbett ist außerordentlich groß und schwer und dementsprechend beispielsweise bei der Reinigung oder bei der Umrüstung des Stalles schlecht zu handhaben.
Nach dem Stande der Technik (GB 2 305 349 A) ist weiterhin ein Tierliegeplatz-Auflage der eingangs genannten Art bekannt, deren mit Wasser gefüll- tes Folienkissen aus einem ebenen, sehr steifen Folienzuschnitt besteht, auf den ein gewölbter, ebenfalls sehr steifer Folienzuschnitt aufgesetzt ist, wobei beide Folienzuschnitte in den Randbereichen durch Schrauben und Bolzen miteinander verbunden sind.
Eine solche Tierliegeplatz-Auflage ist ebenfalls außerordentlich schwer und infolge der Verwendung von sehr steifen Folien für die Tiere zu hart.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, die Tierliegeplatz-Auflage der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß sie einerseits leicht, weich und anpassungsfähig ist und andererseits dennoch für den Gebrauch ausreichend formstabil ist. Insbesondere muß sichergestellt sein, daß die Auflage von den Tieren nicht von den Rändern her zusammengeschoben oder eingefaltet werden kann, ohne auf die Verwendung eines starren Kastenrahmens oder steifer und harter Folien angewiesen zu sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ausgehend von einer Tierliegeplatz-Auflage der eingangs genannten Art vor, daß das Folienkissen im Flächenbereich flach, dünn und biegsam ausgebildet ist und am äußeren Umfang mit einem elastischen Versteifungsrand versehen ist.
Die Auflage gemäß der Erfindung ist im Vergleich mit den nach dem Stande der Technik bekannten, mit Wasser gefüllten Folienkissen außerordentlich leicht und kann dementsprechend bei der Reinigung oder Umrüstung des Stalles einfach gehandhabt werden. Es hat darüber hinaus den Vorteil, daß
es im Flächenbereich sehr weich und anschmiegsam ist und auf diese Weise den Saugferkeln das richtige Nestgefühl vermittelt. Der am äußeren Umfang vorgesehene elastische Versteifungsrand verhindert, daß die Tiere die Auflage von den Seiten her anheben, umschlagen oder zusammenschieben. Selbst wenn die Ferkel den elastischen Versteifungsrand mit dem Rüssel anheben, stellt sich dieser unter dem Einfluß der elastischen Rückstellkräfte des elastischen Versteifungsrandes von selbst wieder in seine Ursprungsstellung zurück.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß im Inneren des Folienkissens zusätzlich eine sich über die Fläche des Folienkissens erstreckende Stützeinlage angeordnet ist. Diese Stützeinlage hat in erster Linie die Funktion, bei einer kleinflächigen Belastung des Folienkissens durch die Füße oder Klauen der Tiere zu verhindern, daß auf die auf dem Untergrund aufliegende Folie eine zu hohe örtliche Flächenpressung ausgeübt wird. Diese Flächenpressung könnte nämlich dazu führen, daß die auf dem Untergrund aufliegende Unterfolie durch von unten eindringende scharfe Körner aus dem Betonfußboden des Stalles beschädigt wird. Die in dem Folienkissen zusätzlich angeordnete Stützeinlage verteilt die von den Füßen oder Klauen der Tiere eingetragenen Kräfte auf einen größeren Flächen- bereich, so daß diese Beschädigungen zuverlässig vermieden werden können.
Die Stützeinlage besteht zweckmäßig aus porösem, wasserdurchlässigem Material und wird von dem in dem Folienkissen befindlichen Wasser durchflössen. Auf diese Weise behält das Folienkissen trotz der darin angeord- neten Stützeinlage im wesentlichen die Eigenschaften eines Wasserbettes, allerdings mit dem Vorteil, daß das Wasser im Innenraum des Folienkissens nicht frei hin und her schwappen kann sondern sich aufgrund des Strömungswiderstandes des wasserdurchlässigen Materials nur langsam bewegt. Das hat den zusätzlichen Vorteil, daß sich die Bewegungen eines Tieres nicht störend auf andere auf dem Folienkissen liegende Tiere übertragen. Das in dem Folienkissen frei bewegliche Wasser sorgt gleichzeitig für eine gute und gleichmäßige Wärmeverteilung über den Flächenbereich der Auflage.
Vorzugsweise besteht die Stützeiniage aus einem ausreichend lockeren Filz oder Vlies.
Falls der Stall einen ungeheizten Fußboden hat, kann es zweckmäßig sein, wenn die Stützeinlage ihrerseits von einer wasserdichten Folie umhüllt oder abgedeckt ist, den Boden des Folienkissen von oben abdeckt und aus einem wärmedämmenden Material besteht. In diesem Fall hat die Stützeinlage zugleich die Funktion einer Wärmedämmung, die verhindert, daß die Wärme aus dem Folienkissen nach unten in den Stallboden abfließt.
Der elastische Versteifungsrand des Folienkissens kann beispielsweise von einem umlaufenden Kunststoffprofil gebildet werden, welches eine nach Innen vorstehende Befestigungslasche aufweist, an der die Außenränder der das Folienkissen bildenden Folienzuschnitte befestigt sind. Die Befestigung kann durch übliche Befestigungsmethoden durch Nähen, Kleben, Klammern oder dergleichen erfolgen. Vorzugsweise sind jedoch die Außenränder der das Folienkissen bildenden Folienzuschnitte mit der Befestigungslasche des Kunststoffprofiles verschweißt.
Alternativ kann der elastische Versteifungsrand auch von einer Kederwulst gebildet werden, die eine nach innen vorstehende Kederfahne aufweist, die mit den Außenrändern der das Folienkissen bildenden Folienzuschnitte ver- bunden ist. Auch hier kann die Befestigung wieder durch Nähen, Kleben, Klammern oder Schweißen erfolgen.
Die Kederwulst wird zweckmäßig von einem langgestreckten zylindrischen Körper aus elastischem Material gebildet, welches von einem Folienstreifen umschlungen ist, dessen freie Ränder die nach innen vorstehende Keder- fahne bilden. Der zylindrische Körper kann beispielsweise als Stahlseil, Kunststoffseil, Kordel, Stab oder Rohr ausgebildet sein und hat eine für die Funktion als Versteifungsrand ausreichende Steifigkeit. Die freien Ränder des Folienstreifens können die Außenränder der das Folienkissen bildenden Folienzuschnitte zwischen sich aufnehmen. Alternativ können die freien Ränder des Folienstreifen zwischen den Außenrändern der das Folienkissen bildenden Folienzuschnitte liegen.
Eine zweckmäßige Weiterbildung sieht vor, daß das den Versteifungsrand bildende Kunststoffprofil zwei nach innen vorstehende Befestigungslaschen aufweist, die an den einander zugewandten Seiten mit ineinandergreifenden Zahnprofilierungen versehen sind.
Zweckmäßig ist weiterhin die Stützeinlage im Inneren des Folienkissens lagefixiert. Hierdurch wird sichergestellt, daß sich die Stützeinlage innerhalb des Folienkissens nicht verschiebt oder zusammenschiebt. Die Lagefixierung der Stützeinlage erfolgt zweckmäßig durch Befestigungsfahnen, die mit den Außenrändern der das Folienkissen bildenden Folienzuschnitte und/oder mit der Kederfahne verbunden sind. Bei dieser Ausbildung der Lagefixierung der Stützeinlage wird sichergestellt, daß die Stützeinlage in Bezug auf die Außenränder des Folienkissens exakt festgelegt wird.
Falls die oben erwähnten Zahnprofilierungen vorhanden sind, kann die Lagerfixierung der Stützeinlage auch zwischen den Zahnprofilierungen der Befestigungslaschen erfolgen.
Um die Auflage gemäß der Erfindung immer ausreichend warm zu halten, kann sie ggf. mit einer integrierten Heizung versehen sein.
Schließlich ist zweckmäßig die Oberseite des Folienkissens schwarz eingefärbt. Hierdurch wird sichergestellt, daß die ggf. durch eine Strahlungshei- zung aufgebrachte Wärme von der Auflage absorbiert und für die Tiere bereitgehalten wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 , 2 und 3: drei verschiedene Ausführungs- formen von Auflagen gemäß der
Erfindung schematisch in Draufsicht;
Fig. 4 - 12: im Schnitt jeweils den Randbereich von Auflagen gemäß der Erfindung in neun verschiedenen Ausführungsformen.
In der Zeichnung ist die Tierliegepiatz-Auflage in ihrer Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Sie hat bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 - 3 die Form eines Rechteckes oder eines Trapezes, wobei sich zwei Trapeze zu einem Rechteck ergänzen lassen. Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispielen können die Auflagen natürlich auch rund, oval oder sechseckig sein bzw. jede andere Form haben.
Jede Auflage besteht aus einem Folienkissen 2, welches aus einem oberen Folienzuschnitt 3 und einem unteren Folienzuschnitt 4 zusammengesetzt ist. Die Foiienzuschnitte 3 und 4 sind an ihren Außenrändern wasserdicht verbunden, beispielsweise durch Nähen, Kleben oder Klammern. Vorzugsweise sind die Folienzuschnitte 3 und 4 allerdings durch Schweißen miteinander verbunden. Hierzu bestehen die Folien natürlich aus einem schweißbaren Material, welches darüber hinaus reiß- und bißfest ist, so daß es von den Tieren nicht zerstört werden kann.
Wie den Fig. 4 bis 1 2 entnommen werden kann, ist das Folienkissen 2 am äußeren Umfang mit einem elastischen Versteifungsrand 5 versehen.
Dieser elastische Versteifungsrand 5 besteht beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 aus einer Kederwulst, die von einem langgestreckten zylindrischen Körper 6 aus elastischem Material gebildet wird, welches von einem Folienstreifen 7 umschlungen ist. Die nach innen vorstehenden freien Ränder dieses Folienstreifens 7 bilden eine nach innen vorstehende Kederfahne, die mit dem äußeren Umfang der Folienzuschnitte 3 und 4 verschweißt ist. Der langgestreckte zylindrische Körper 6 kann als Drahtseil, Kunststoffseil, Kordel, Kunststoffstab, Kunststoffrohr oder dgl. ausgebildet sein.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 liegen die äußeren Ränder der Folienzuschnitte 3 und 4 von oben und unten an der Kederfahne an und sind mit dieser verschweißt.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 5 ist im Inneren des Folienkissens 2 eine Stützeinlage 8 angeordnet. Diese Stützeinlage 8 besteht aus einem offenporigen Filz oder Vlies, der porös und gut wasserdurchlässig ist, so daß das in dem Folienkissen 2 enthaltene Wasser die Stützeinlage 8 in allen Richtungen leicht durchströmen kann.
Die Stützeinlage 8 ist innerhalb des Folienkissens 2 durch Befestigungsfahnen 9 lagefixiert, die mit den Außenrändern der das Folienkissen 2 bildenden Folienzuschnitte 3 und 4 bzw. den Kederfahnen verbunden sind.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 ist die Stützeinlage 8 an ihrer Oberseite von einem weiteren wasserdichten Folienzuschnitt 1 o abgedeckt und besteht aus wärmedämmendem Material. Durch diese wasserdichte Abdeckung wird hier die Stützeiniage 8 nicht von Wasser durchströmt und ist dementsprechend stark wärmedämmend, so daß die Wärme aus dem Folienkissen 2 nicht in den kalten Fußboden abfließen kann.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 7 ist der elastische Versteifungsrand 5 von einem umlaufenden Kunststoffprofil 1 1 gebildet, welches eine nach innen vorstehende Befestigungslasche 1 2 aufweist, an der die Außenränder der das Folienkissen 2 bildenden Folienzuschnitte 3 und 4 befestigt sind, vorzugsweise hier auch wieder durch Schweißen.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 8 entspricht weitgehend dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4, mit dem Unterschied, daß hier die Ränder des Folienstreifens 7 von oben und unten auf den Außenrändern der das Folienkissen 2 bildenden Folienzuschnitte 3 und 4 aufliegen und mit diesen verschweißt sind.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 9 entspricht weitgehend dem Ausführungsbeispiel der Fig. 7, mit dem Unterschied, daß hier an dem Kunststoffprofil 1 1 zwei Befestigungslaschen 1 2 vorgesehen sind, die mit den Außenrändern der das Folienkissen 2 bildenden Folienzuschnitte 3 und 4 verbunden sind.
Bei den Ausführungsbeispielen nachden Fig. 1 o und 1 1 sind die beiden Befestigungslaschen 1 2 innen mit ineinandergreifenden Zahnprofilierungen 1 3 versehen, die beim Zusammendrücken formschlüssig ineinandergreifen. Diese Zahnprofilierungen 1 3 können ggf. zur Fixierung der Stützeinlage 8 verwendet werden, wie in Fig. 1 1 dargestellt ist.
Wie schließlich aus Fig. 1 2 ersichtlich ist, kann das Folienkissen 2 auch mit einer integrierten Heizung 1 4 versehen sein.
Ansprüche