Tintenstrahldrucker mit einer Düsenabdeckungsund -Reinigungseinrichtung
Die Erfindung betrifft einen Tintenstrahldrucker mit einer Abdeckungs- und Reinigungseinrichtung für die Tinten- düsen eines Tintendruckkopfes nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein Tintenstrahldrucker mit einer Abdeckungs- und Reinigungseinrichtung für die Tintendüsen eines Tintendruckkopfes ist aus der DE-C-36 11 666 bekannt. Darin ist ein parallel zu einer Druckzeile verschieblicher Tintendruckkopf und ein der Abstützung eines AufZeichnungsträgers gegenüber dem Tintendruckkopf dienendes, parallel zur Druckzeile ausgerichtetes walzenförmiges Druckgegenlager beschrieben. Neben dem Druckbereich, also dem von dem Aufzeichnungsträger maximal einnehmbaren und von dem Tintendruckkopf maximal bedruckbaren Bereich, ist ein Parkbereich mit einer Abdeckeinrichtung und einer Reinigungseinrichtung für die Tintendüsen des Tintendruckkopfes angeordnet .
Durch den Parkbereich erhält der Drucker eine Breite, die bei manchen Anwendungsfällen nicht hingenommen werden kann. Dies gilt besonders für Kassendrucker der Art, wie sie beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung 197 09 941.6 beschrieben ist. Solche Kassendrucker werden häufig in einen Ausschnitt in einem Kassentisch eingebaut, so daß sich für deren Grundfläche ein Quasistandard herausgebildet hat mit einem Breitenmaß, das nur wenig größer als die Breite des größten mit dem Drucker zu bedruckenden Belegs ist. Dieser hat DIN A4-Format, also ei- ne Breite von 210 mm. Bei Druckern dieser Klasse ist das Tintendruckprinzip deshalb bisher nicht angewendet worden.
In der US-A-5 051 761 ist bereits vorgeschlagen worden, die Abdeckeinrichtung und die Reinigungseinrichtung am Umfang einer im Druckbereich des Tintendruckkopfes angeordneten kreis- oder kreissegmentförmigen Scheibe anzu- bringen, die um eine durch den Kreismittelpunkt verlaufende Achse drehbar ist. Der Aufzeichnungsträger wird dabei im Druckbereich von einem endlosen Transportband abgestützt, das zwischen zwei Umlenkrollen ausgespannt ist. Die eine dieser Transportrollen ist dabei -in Trans- portrichtung des AufZeichnungsträgers gesehen- vor dem Druckbereich und die andere hinter diesem angeordnet . Aus dem Transportband ist ein Fenster ausgeschnitten, durch welches hindurch die Abdeckeinrichtung bzw. die Reinigungseinrichtung an dem Tintendruckkopf angreifen, wenn die Scheibe in Richtung des Druckbereiches angehoben wird. Die Anordnung aus Transportband und Umlenkrollen ist aufwendig und benötigt relativ viel Platz. Hinzu kommt, daß das Transportband zunächst in eine bestimmte Umfangsstellung relativ zu dem Tintendruckkopf gebracht werden muß, bevor die Abdeckeinrichtung oder die Reinigungseinrichtung an dem Tintendruckkopf angreifen kann. Dies erfordert zusätzliche Überwachungseinrichtungen und Steuerungsmaßnahmen für die Positionierung des Transportbandes und macht den Drucker langsamer, da der Aufzeich- nungsträger erst das Transportband verlassen haben muß, bevor das Fenster in den Bereich des Tintendruckkopfes gebracht werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, für einen Tintenstrahldrucker mit einer im Druckbereich des Tintendruck- kopfes angeordneten Abdeck- und Reinigungseinrichtung für die Tintendüsen des Tintendruckkopfes eine Stützeinrichtung für einen Aufzeichnungsträger vorzuschlagen, die an Stelle der Abdeck- und Reinigungseinrichtung in den Druckbereich gebracht werden kann.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst .
Die Abdeckeinrichtung und die Reinigungseinrichtung sind im Druckbereich des Tintendruckkopfes angeordnet . Da- durch, daß die Abdeckeinrichtung, die Reinigungseinrichtung und der Stützabschnitt für den Aufzeichnungsträger am Umfang einer kreis- oder kreissegmentförmigen Scheibe angeordnet sind, die um eine durch den Kreismittelpunkt verlaufende Achse drehbar ist, wird kein zusätzlicher Platz für einen Parkbereich außerhalb des Druckbereichs oder vor und hinter dem Tintendruckkopf benötigt. Die Scheibe kann im Druckbereich irgendwo innerhalb der Druckzeile angeordnet sein. Durch die Drehung der Scheibe um ihre Achse kann die Abdeckeinrichtung vor die Düsen- platte des Tintendruckkopfes gebracht, die Reinigungseinrichtung an der Düsenplatte vorbeibewegt oder der Stütz - abschnitt in den Druckbereich geschwenkt werden. Da vor einem Druckvorgang die Abdeckeinrichtung ohnehin vor der Düsenplatte weggeschwenkt werden muß, kann der Stützab- schnitt durch einfaches Weiterdrehen der Scheibe ohne zusätzlichen Aufwand in den Druckbereich gebracht werden.
Die Achse kann sowohl parallel zum Druckgegenlager als auch senkrecht zu diesem und parallel zur Ebene des Aufzeichnungsträgers ausgerichtet sein.
Vorzugsweise wird die Scheibe durch einen Motor, insbesondere einen Schrittmotor gedreht. In letztem Fall kann die Winkelposition der Scheibe einfach durch Zählen der Motorschrittimpulse festgehalten werden. Der Antrieb der Scheibe erfolgt bevorzugt über eine Verzahnung an zumin- dest einem Teil ihres Umfangs, die mit einem durch den Motor angetriebenen Zahnrad kämmt .
In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Scheibe entlang dem Druckgegenlager verschieblich. Da-
durch kann bei einem Kassendrucker mit einer Bon- Druckstation, wie er aus der deutschen Patentanmeldung 197 09 941.6 bekannt ist, die Scheibe in den Teil des Druckbereichs verschoben werden, der nicht von dem Bon- Papierstreifen belegt ist. Wird nebeneinander eine Bon- und eine Journal -Druckstation verwendet, kann die Scheibe in die Lücke zwischen dem Bon- und dem Journal-Papierstreifen gebracht werden.
Um ein flächennormales Abheben der Abdeckeinrichtung von der Düsenplatte des Tintendruckkopfes sicherzustellen, ist die Abdeckeinrichtung mit der Scheibe über einen radial verstellbaren Schieber verbunden, und an dem Schieber ist ein Steuerzapfen befestigt, der in einer im Tintenstrahldrucker angeordneten, die Achse schneckenförmig umgebenden Steuerkurve geführt ist. Die Steuerkurve ist an einer an der Achse gehaltenen, gegenüber der Scheibe ortsfesten, also nicht mit der Scheibe mitdrehenden Steuerplatte ausgebildet.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, welche in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen erläutern. Es zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Tintenstrahldruckers in einer schematischen perspek- tivischen Vorderansicht,
Fig. 2 eine schematisierte Seitenansicht des in Fig. 1 dargestellten Tintenstrahldruckers ,
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Tintenstrahldruckers in einer schematischen Drauf- sieht.
In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Tintenstrahldruckers 10 in einer schematischen perspektivi-
sehen Vorderansicht dargestellt, in der alle nicht erfindungsrelevanten Druckerteile fortgelassen sind. Darin ist eine Seitenwand eines Druckergestells mit 12 bezeichnet. Von der zum Druckerinneren weisenden Seite der Seitenwand 12 steht ein balkenförmiges Druckgegenlager 14 flächennormal ab. Dieses ist durch eine Lücke 16 im Mittelbereich des Tintenstrahldruckers in zwei Teile 14', 14" geteilt. Das Druckgegenlager 14 ist an einer Papierleitfläche 38 (Fig. 2) ausgebildet. Entlang dem Druckgegenlager 14 und parallel zu diesem ist ein Tintendruckkopf 18 unter Bildung einer Druckzeile in Richtung eines Doppelpfeils A verschieblich gelagert.
In der Lücke 16 ist eine zylinderförmige Scheibe 20 um eine Achse 22, die mit der Zylinderachse zusammenfällt, drehbar gelagert. Die Achse 22 verläuft parallel zu dem Druckgegenlager 14 auf dessen dem Tintendruckkopf 18 abgewandten Seite. Am Umfang der Scheibe 20 sind, jeweils gegeneinander winkelversetzt, eine Abdeckeinrichtung 24, eine Reinigungseinrichtung 26 und ein Stützabschnitt 28 angeordnet . Die Abdeckeinrichtung 24 hat die Form einer gegenüber der Düsenplatte des Tintendruckkopfes 18 offenen Kappe und besteht aus einem elastisch verformbaren tintenresistenten Kunststoff oder Gummi. Die Reinigungseinrichtung 26 hat die Gestalt einer radial von der Um- fangsfläche der Scheibe 20 abstehenden axial ausgerichteten Platte. Sie ist ebenfalls aus einem elastisch verformbaren tintenresistenten Kunststoff oder Gummi gebildet. Der Stützabschnitt 28 ist ein Abschnitt vergrößerten Scheibendurchmessers. Er erstreckt sich über die gesamte Breite der Scheibe 20. Ist letztere so gedreht, daß der Stützabschnitt 28 dem Tintendruckkopf 18 gegenübersteht, ist die Oberfläche des Stützabschnitts 28 flächengleich mit dem Druckgegenlager 14.
Die Scheibe 20 ist innerhalb der Lücke 16 in Richtung ei- nes Doppelpfeils B zwischen den Positionen 20' (mit
durchgezogenen Linien dargestellt) und 20" (gestrichelt gezeichnet) verschieblich. In der Position 20" ist die Scheibe 20 in einer Winkelstellung dargestellt, in der die Abdeckeinrichtung 24 dem Tintendruckkopf 18 zugewandt ist. In dieser Winkelstellung ist die kappenförmige Gestalt der Abdeckeinrichtung 24 zu erkennen. Durch die Verschiebbarkeit der Scheibe 20 wird es möglich, unterschiedlich breite Bon-Papierstreifen 30 oder Journal- Papierstreifen 32 zu verwenden. Die Einstellung der Scheibe 20 beim Bedrucken eines die Lücke 16 übergreifenden Belegs 34 wird weiter unten beschrieben.
Fig. 2 zeigt eine schematisierte Seitenansicht des in Fig. 1 dargestellten Tintenstrahldruckers 10. Die Scheibe 20 ist auf einer koaxialen Welle 36 gelagert. Ferner ist sie in ihrem der Papierleitfläche 38 abgewandten Umfangs- bereich mit einer Verzahnung 40 versehen, die mit einem durch einen Schrittmotor 42 antreibbaren Zahnrad 44 kämmt .
Die Abdeckeinrichtung 24 ist an einem Ende eines radial zu der Scheibe 20 verstellbaren Schiebers 46 angeordnet, der zusammen mit der Scheibe 20 drehbar ist. An dem Schieber 46 ist ein parallel zu der Welle 36 ausgerichteter Steuerzapfen 48 befestigt, der in einer schneckenförmig die Achse 22 umgebenden Steuerkurve 50 geführt ist. Diese wiederum ist an einer an der Achse 22 gehaltenen, gegenüber der Scheibe 20 ortsfesten, also nicht mit dieser mitdrehenden Steuerplatte 52 ausgebildet. Der Schieber 46 ist im Bereich der Welle 36 mit einem Langloch 54 versehen, mit dem er auf der Welle 36 längsverschieblich gelagert ist.
Wenn die Scheibe 20 im Gegenuhrzeigersinn gedreht wird, läuft der Steuerzapfen 48 in der Steuerkurve 50 entlang. Der Schieber 46 wird dabei radial in Richtung der Achse 22 verschoben, so daß die Abdeckeinrichtung 24 von der
Düsenplatte des Tintendruckkopfes 18 abgehoben und nach oben vor diesem weggeschwenkt wird. Bei weiterer Drehung der Scheibe 20 gelangt die Reinigungseinrichtung 26 in den Bereich des Tintendruckkopfes 18. Sie wird dabei ela- stisch ausgelenkt, so daß ihre voreilende, parallel zu der Achse 22 ausgerichtete Kante 56 die Düsenplatte des Tintendruckkopfes 18 überstreicht und dabei auf dieser haftende Verunreinigungen abstreift . Durch mehrfaches Hin- und Herdrehen der Scheibe 20 kann die Reinigungswir- kung noch erhöht werden. Zum Drucken wird die Scheibe 20 weitergedreht, bis der Stützabschnitt 28 dem Druckbereich 18 gegenübersteht. Nun kann letzterer in Druckzeilenrichtung über den gesamten Druckbereich verschoben werden.
Soll ein die Lücke 16 übergreifender Beleg 34 bedruckt werden, wird die Scheibe 20, ausgehend von der in Fig. 2 dargestellten Stellung, in der der Druckbereich 18 abgedeckt ist, folgendermaßen gesteuert: Die Vorderkante eines dem Tintenstrahldrucker 10 in Richtung des Pfeils C zugeführten Belegs 34 wird von einer vor dem Druckgegen- lager 14 angeordneten ersten Lichtschranke 58 erkannt, worauf eine nicht dargestellte Belegtransporteinrichtung angehalten wird. Anschließend wird die Scheibe 20 wie oben beschrieben gedreht, bis der Stützabschnitt 28 dem Tintendruckkopf 18 gegenübersteht. Die Lücke 16 ist da- durch weitgehend geschlossen, so daß der Beleg 34 auch in diesem Bereich unterstützt wird. Das Erreichen dieser Stellung wird an Hand der Zahl der dem Schrittmotor 42 zugeführten Impulse festgestellt und damit die Belegtransporteinrichtung freigegeben. Nach dem Bedrucken des Belegs 34 wird dieser entweder in oder gegen die Richtung des Pfeils C aus dem Tintenstrahldrucher 10 transportiert. Der Beleg 34 hat den Tintenstrahldrucher 10 mit Sicherheit verlassen, wenn weder die erste Lichtschranke 58 noch eine oberhalb des Druckgegenlagers 14 angeordnete zweite Lichtschranke 60 das Vorhandensein eines Belegs
meldet. Die Scheibe 20 wird dann im Uhrzeigersinn in die Stellung zurückgedreht, in der die Abdeckeinrichtung 24 die Düsenplatte des Tintendruckkopfes 18 abdeckt, was wiederum an Hand der Zahl der dem Schrittmotor 42 zuge- führten Impulse festgestellt wird.
Fig. 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Tintenstrahldruckers 100 in einer schematischen Draufsicht. Dieser unterscheidet sich von dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Tintenstrahldrucker 10 dadurch, daß die Achse 122 und damit die Welle 136 der Scheibe 120 senkrecht zu dem Druckgegenlager 114', 114" und parallel zur Ebene eines AufZeichnungsträgers 134 ausgerichtet ist. Die Scheibe 120 ist in ihrer druckbereiten Stellung gezeigt, sonst ist die Anordnung aber mit der in Fig. 2 ge- zeigten identisch. Gleiche Positionen sind deshalb mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.