Ergonomische Schreibeinrichtung
Das technische Gebiet der Erfindung sind Schreibeinrichtungen, wie Tintenkuli, Rollerball, Faserschreiber oder Füller, die der Handhabung beim Schreiben ergonomisch angepaßt sein sollen, und die einfacher und vielseitiger gefertigt werden sollen bzw. aufgrund ihres Aufbaus modular als verschiedene Arten von Schreibgeräten gestaltbar sein sollten, worin die Erfindung ihre Problemstellung sieht. Erreicht wir das mit den vorgeschlagenen Lösungen gemäß Anspruch 1 oder 2 oder 25. Bevorzugt werden Tintenschreiber gemäß der Erfindung gefertigt, die eine Schreibspitze haben, in der eine Kugel als "Schreibende" vorgesehen ist.
Durch die schräg zur Hauptachse des Schreibgerätes (die Achse der Hülse) ausgerichtete Schreibspitze in dem konischen Endabschnitt am Frontende der Hülse kann die handhabbare Schreibeinrichtung in einem flacheren Schreibwinkel geführt werden, als das mit einer Schreibspitze möglich wäre, die in der Hauptachse verläuft. Die dadurch mögliche flachere Schreibhaltung, also die Reduzierung des "Schreibwinkels" der Schreibeinrichtung gegenüber der Schreibfläche entspricht eher und besser der ergonomischen Schreibhaltung, die ohne Verkrampfung länger eingehalten werden kann. Wird diese ergonomische Schreibhaltung verwendet, so kann bei Anwendung der Erfindung auf einen Rollerball oder ein solches Schreibgerät, das in der Schreibfront, also der vordersten Spitze, die den Schreibstoff auf die Schreibfläche aufträgt, eine Kugel beinhaltet, auch das Kratzen vermieden werden, das sich bei Ausrichtung des Schreibgerätes hin zu flacheren Schreibwinkeln mit solchen "Kugel-Schreibgeräten" ergibt, die eine in der Achse des Schreibgerätes ausgerichtete Schreibspitze haben. Das erwähnte Kratzen ergibt sich durch die seitliche Halterung der Kugel, die gemäß der Erfindung weiterhin seitlich gehalten werden kann und dennoch einen flacheren Schreibwinkel dauerhaft erlaubt, was eine gelöstere Schreibhaltung mit geringer Neigung zur Anspannung oder Verkrampfung von Muskeln und Sehnen ermöglicht.
Die Montage solcher Stifte hat sich im Stand der Technik als schwierig und komplex erwiesen. So ist aus FR 1.458.917 (I.R.C. Ltd.) ein Zug/Druck-Umformen eines Hülsenstücks bekannt, das mit einem vorne schräg verlaufenden Stempel durch eine Matrize gedrückt wird, um einen schrägen vorderen Verlauf zu erhalten. In der WO 97/22482 (Gillette) ist dagegen vorgeschlagen worden, zwei Hülsenstücke mit zueinander passenden Stirnbereichen stumpf aufeinanderzusetzen und durch ein Schweißverfahren miteinander zu verbinden oder ein tiefgezogenes Spitzenstück (vgl. dort Fig. 22-25) mit Laser-Schweißen am Frontende des Schaftes zu befestigen.
Gemäß der Erfindung wird der unsymmetrische vordere konische Endabschnitt, der die Schreibspitze trägt, auf einfache Weise in das Frontende der Schreibhülse eingesteckt und dort klemmend befestigt. Dazu weist der konische Endabschnitt einen nach rückwärts weisenden zylindrischen Einsteckabschnitt auf, der entweder als ein
Tintenleiter oder als ein der Hülse entsprechendes Hülsenstück ausgebildet ist, das nur einen etwas kleineren Durchmesser aufweist. Sofern Rotationskräfte durch die Schrägneigung der Spitze auftreten, können diese durch eine umfängliche Verriegelung aufgefangen werden, die durch eine einseitige Abflachung oder durch eine Nut/Feder-Komponente am nach rückwärts weisenden Bereich des konischen Endabschnitts und in entsprechender axialer und radialer Positionierung an der Innenseite der oder in der Griffhülse plaziert ist (Anspruch 23).
Sowohl die Schreibspitze wird frontseitig in einen Führungsabschnitt des konischen Endabschnitts klemmend eingeschoben (Anspruch 15,25), als auch der konische Endschnitt von frontseitig in die Hülse zur klemmenden Befestigung eingesteckt, so daß keine weiteren Arbeitsgänge erforderlich sind (Anspruch 26). Die Herstellung kann vereinfacht und kostengünstig gestaltet werden. Die so ausgebildete Herstellung für die ergonomische Schreibeinrichtung ist auch vielseitig, da unterschiedliche Arten von konischen Endabschnitten, entweder solche mit einer Schreibkugel oder einem flexiblen kapillaren Kanal zum Eingreifen in einen kapillaren Schreibstoffspeicher oder mit einem Tintenleiter zwischen einem Flüssig-Tintenspeicher und der Schreibspitze. Für alle diese konischen Schreibspitzen mit geneigter Schreibspitze kann ein und derselbe Schaft verwendet werden, in den die jeweils gewünschte Schreibspitze eingeschoben und durch Kraftschluß haltend befestigt ist.
Zumeist wird der konische Endabschnitt zunächst vormontiert mit Schreibspitze und Schreibdocht oder mit einem am Endabschnitt angeordneten Tintenleiter und dann die so vormontierte Einheit direkt in die Front des Schaftes gesteckt; hinsichtlich des Tintenleiters ist aber auch eine mehrteilige Montage denkbar, so daß erst der Tintenleiter in die Front der Hülse eingeschoben wird und danach der konische Endabschnitt.
Die Hülse gemäß der Erfindung kann entweder im Durchmesser stärker (dicker) ausgestaltet sein, so daß sie als Griffhülse angesehen wird, sie kann aber auch als eine Minenhülse angesehen werden, die in ihrem Durchmesser denjenigen von dünnen Austausch-Schreibminen in Kugelschreibern entspricht. Die Anwendung der Erfindung auf eine Großraum-Schreibmine ist ebenfalls möglich, dann ergibt sich eine Art
Kombination aus einem dickeren rückwärtigen Schreibpasten-Speicher und einem dünneren Hülsenabschnitt im vorderen Bereich, der an seinem Frontende die Schreibspitze mit der Schreibkugel aufnimmt.
Die Griffhülse leitet in dem eingeschobenen vorderen schrägen Kegel oder schiefen Konus über (Anspruch 5), der die Schreibspitze schräggestellt aufnimmt.
Beide Neigungen sind ausgehend von der als Bezugsachse dienenden Hülsenachse (100) in die gleiche Richtung orientiert (Anspruch 6); es erfolgt kein Wechsel der Neigungsrichtung des unsymmetrischen konischen Endabschnitts und der in ihn eingesetzten Schreibspitze, wie es noch in der WO 97/22482 in der dortigen Figur 25 als erforderlich gehalten wurden, um montagegerecht zu sein. Vielmehr erlaubt der Vorschlag der Erfindung ein harmonischeres Gesamtaussehen des Schreibstiftes bei montagetechnisch stark vereinfachten Arbeitsabläufen, die zudem nur mit einfachen Steckvorgängen und mechanisch klemmenden Kraftschlüssen in Axialrichtung sowie einer vorteilhaft noch zu ergänzenden radialen Verriegelung durch eine nach axialem Einstecken in umfänglicher Richtung wirkender Sperrvorrichtung, bei der sich ein Formschluß als vorteilhaft erwiesen hat.
Die Schreibspitze ist mit ihrem frontseitigen Ende so ausgerichtet, daß dieses Ende entweder genau in der Achse der Griffhülse liegt oder seitlich (radial) aus dieser Achse versetzt ist (Anspruch 11 ,12). Die oben erwähnte unsymmetrische Gestalt des konischen Endabschnittes (schräggestellter Konus oder schiefer Kegel) kann so beschrieben werden, daß zwei Mantelabschnitte erläutert werden, einer davon ist in der Schreibstellung obenliegend, also von der Schreibfläche wegweisend, und der andere zeigt in Richtung der Schreibfläche. Der obenliegende Mantelabschnitt ist stärker geneigt gegenüber der Achse der Hülse. Der untenliegende hat eine geringere oder gar keine Neigung gegenüber der Hülsenachse und kann fast ohne Knick eine durchgehende Verlängerung des Mantels der Hülse im unteren Endbereich sein. Aufgrund der Eigenschaft des Konusses wird in den Seitenbereichen, die hier nicht näher angesprochen werden, ein zum oberen Mantelabschnitt stärker werdender Knick gegenüber dem Mantel der Griffhülse erfolgen. Am stärksten ist der Knick an der obersten Mantellinie des oben erwähnten oberen Mantelabschnitts (Anspruch 5).
Eine in dem konischen Endabschnitt liegende zylindrische Führung nimmt die
Schreibspitze klemmend auf (Anspruch 13,15) und die Führung kann zu dem stärker geneigten oberen Mantelbereich des schrägen Konus bzw. dessen Mantellinie im wesentlich parallel orientiert sein, so daß zwei verschiedene, aber in gleiche Richtung
orientierte Neigungen entstehen (Anspruch 14), zum einen die Achse des unsymmetrischen Konus (102) gegenüber der Hülsenachse (100) und zum anderen die Neigung der Schreibspitze mit ihrer Achse (101), die parallel zur oberen Mantellinie verläuft und noch ein wenig stärker gegenüber der Hülsenachse geneigt ist als die Achse des unsymmetrischen Konus.
Eine andere Umschreibung des unsymmetrischen Konus ist im Anspruch 16 und 17 enthalten.
Wird ein Tintenreservoir mit Flüssigtinte oder ein Kapillarspeicher als Schreibspeicher verwendet (Anspruch 10), wird die Schreibspitze mit einem flexiblen Kanal zu dem Kapillarspeicher verbunden oder über ein Tintenleit- und -ausgleichssystem mit dem Flüssigspeicher gekoppelt. Der Kanal kann selbst als kapillarförmig wirkender Docht ausgestaltet werden; er gleicht die Schrägstellung der Schreibspitze aus und erlaubt ein frontseitig leichtes Eindringen in einer etwa axialen Richtung in den kapillaren Tintenspeicher.
Bevorzugte Winkel der Schrägstellung (Anspruch 7) liegen im Bereich eines spitzen Winkels, orientiert an der Achse der Hülse (Griffhülse oder Minenhülse). Die genaue Neigung der Schreibspitze wird an der Handstellung des Benutzers orientiert, zum Erreichen eines möglichst flachen Schreibwinkels (Anspruch 19), hier kann es Abstimmungen auf den jeweiligen Benutzer ebenso geben wie eine Abstimmung auf den jeweils betroffenen Typ des Schreibgerätes (Tintenkuli, Rollerball oder Faserschreiber), so daß ein Bereich zwischen 10° und 45° die praktisch wichtigen Fälle der Neigung der Schreibspitze umschreibt, bevorzugt wird bei einem Kugelschreiber oder Tintenroller ein Bereich von etwa 10° bis 25°, insbesondere etwa um 15°.
Wird ein Kapillarspeicher verwendet, kann die dickere Griffhülse von rückwärtig lösbar verschlossen sein, um den Kapillar-Schreibstoffspeicher auswechselbar zu gestalten. Der rückwärtige Stopfen kann die axiale Lage des Schreibstoffspeichers fixieren (Anspruch 9). Ein Schreibstoffspeicher, der Flüssigtinte speichert, braucht einen rückwärtigen lösbaren Verschluß dagegen nicht, so daß das Schreibgerät insoweit rückwärtig gänzlich verschlossen sein kann. Eine Schreibmine wird rückwärtig zumindest einen Luftdurchlaß zum Ausgleich des sich an der Schreibspitze verbrauchenden Schreibpastenvorrats aufweisen; sie ist im übrigen nach rückwärts stopfenartig festgelegt.
Die Erfindung(en) werden nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele erläutert und ergänzt.
Figur 1 erläutert perspektivisch ein erstes Ausführungsbeispiel, in dem die Schreibspitze 1 , 1 a, 1 b statt eines festen Schaftes einen gekrümmten
Kanal 2 zur Übertragung des Schreibstoffes aus einem kapillaren Tintenreservoir 10 hat.
Figur 1a erläutert das erste Ausführungsbeispiel in einem Längsschnitt.
Figur 1b, Figur 1c sind eine Aufsicht und eine Seitenansicht eines unsymmetrischen konischen Endabschitts 11a, der in der Aufsicht mit zwei seitlichen Mantellinien symmetrisch zur Schreibspitze zusammenläuft und in der Seitenansicht mit den zwei sichtbaren Mantellinien ein unsymmetrisches Dreieck bildet.
Figur 2 erläutert das Ausführungsbeispiel von Figur 1 in einem perspektivischen vergrößerten Ausschnitt des Griffendes,
Figur 3 erläutert das Ausführungsbeispiel von Figur 1 in vollständiger perspektivisch dargestellter Ansicht zusammen mit der Verschlußkappe 20.
Figur 4a ist eine seitliche Schnittansicht des vorderen Abschnitts des Schreibgeräts von Figur 1a, wobei die Achsen eingezeichnet sind, namentlich die Achse 100 der Hülse 11 und die Achse 101 der um alpha2 schräggestellten Schreibspitze 1 mit Schreibende 1a.
Figur 4b ist ein Ausführungsbeispiel in axialer Schnittdarstellung, bei dem die Schreibspitze 1 eine Schreibkugel 1a aufweist, die leicht gegenüber der
Hauptachse 100 der Hülse 11 versetzt ist; der Versatz ist als Radialmaß V eingezeichnet.
Figur 4c ist eine Beispiel einer Schreibeinrichtung mit schräggestellter Schreibspitze 1 und Flüsssigschreibstoff-Speicher 22. Figur 5a,
Figur 5b,
Figur 5c,
Figur 5d sind jeweils Seitenansicht und rückwärtige Ansichten von konischen Endabschnitten 11a mit einem rückwärtigen Hülsenabschnitt 11c, der zum Einstecken in die Griffhülse 11 dient und dort zum klemmenden
Festlegen angepaßt ist. Speziell in der Fig. 5d sind die drei Achsen 100,102,101 dargestellt, die zur Erläuterung der Ausrichtung der Schreibspitze 1 dienen. In diesen Figuren ist eine Schreibkugel 1a als
Schreibspitze verwendet. Der an sie anschließende Kanal 2 ist nicht dargestellt, er entspricht aber demjenigen von Fig. 5a.
Figur 6a,
Figur 6b, Figur 6c,
Figur 6d stellen zu den Figuren 5 korrespondierendes Beispiele dar, bei denen jeweils eine Seitenansicht und eine rückwärtige Ansicht eines konischen Endabschnitts 11a mit einem daran angeordneten Tintenleiter 21 dargestellt ist, der zum Einschieben in die Griffhülse 11 gedacht ist und dort die Festlegung des konischen Endabschnitts durch umfänglich verriegelnd wirkende Elemente 30,31 ,32 ermöglicht.
Figur 7 ist eine Beispiel einer Schreibeinrichtung als Schreibmine 12 mit dünnem
Schaft und schräggestellter Schreibspitze 1 zum auswechselbaren Einsetzen in eine dickere Griffhülse.
In einer Hülse 11 ist in Figur 1 ein langgestreckter Tintenspeicher 10 vorgesehen, der auswechselbar sein kann. Mit einem Stopfen 12 ist er von rückwärts fixiert. Die Schreibspitze 1 ist an einem konischen Endabschnitt 11a der Hülse 11 schräg eingesetzt, wobei der Winkel α2 (alpha2) zwischen 10° und 25°, insbesondere etwa die zeichnerisch dargestellten 15°±5°, beträgt, den die Achsen 100 (der Hülse) und 101 (der Schreibspitze) gegeneinander haben. Die Schreibspitze 1 mit Schreibende 1a und Halteschaft 1b sowie der Kapillar-Tintenspeicher 10 sind durch einen flexiblen Kanal 2 miteinander verbunden, der stirnseitig in den Speicher 10 mündet und außerhalb des Schreibvorrates liegt. Er ist nicht in der Achse 100 angeordnet. Die konische Zuspitzung der Hülse beginnt in der Achse 100, nur die Öffnung an ihrem stirnseitigen Ende ist in Richtung α2 der Achse 101 der Schreibspitze 1,1a orientiert, um die Schreibspitze schräg aufzunehmen, und einen schiefen Konus (schrägen Kegel) auszubilden, als räumliche Verbindungsfläche von der Schreibspitze 1a zu der Griffhülse 11.
Das Schreibgerät von Figur 1 als Schreibgerät mit einer Schreibkugel 1a in der Schreibspitze 1 und mit rückwärtigem langgestreckten Kapillarspeicher 10 kann vom Benutzer in einem flacheren Winkel gegenüber der Schreibfläche gehalten werden, dennoch orientiert sich die Schreibspitze in einem Winkel, der demjenigen üblicher Schreibgeräte entspricht. Der steilere Winkel der Schreibspitze 1 ,1a entlang der Achse 101 - vgl. dazu die Figur 1c, in der die Achsen eingezeichnet sind, die am Frontende der Figur 1a zur Erläuterung der schräggestellten Schreibspitze dienen - sichert hinsichtlich der Spitze einen Schreibwinkel, bei dem das Papier als
Schreibfläche nicht mit den seitlichen Haltebereichen für die Schreibkugel in Berührung kommt, dennoch muß der Benutzer nicht die ergonomisch ungünstige steilere Schreibhaltung verwenden, sondern kann den Stift entlang seiner Längserstreckung mit der Hülse 11 in einer - der Handhaltung besser angepaßten - Winkelstellung führen.
In Figur 1a ist dargestellt, daß das Schreibende mit der frontseitig eingezeichneten Schreibkugel 1a direkt auf der Achse 100 der Hülse 11 plaziert ist, obwohl die Achse 101 aus dieser Schreibgeräteachse (Hauptachse 100) um den oben erwähnten spitzen Winkel α2 geneigt ist. Diese Positionierung des Endes und der Richtung der Schreibspitze 1 wird erreicht durch einen schrägen oder schiefen Konus 11a, der zwar in der Hauptachse 100 beginnt, aber zum spitzen Ende hin nicht symmetrisch zur Achse 100 verläuft, sondern so verläuft, daß die schräg eingeführte Schreibspitze 1 in der Achse 101 aufgenommen werden kann. Bevorzugt verläuft dabei derjenige Mantelbereich des schrägen oder schiefen Konuses, der von der Schreibfläche im Benutzungsfalle abgewandt ist, ein Stück direkt parallel zu dem Schaft 1b der Schreibspitze, der den flexiblen Kanal 2 auf der einen Seite aufnimmt und am anderen Ende die Schreibkugel 1a über einen symmetrischen kleinen Kegel aufnimmt und hält. Der Schaft 1b sitzt kraftschlüssig in einer zylindrischen Führungsaufnahme 14, die im konischen Endabschnitt 11a integriert ist.
Das Ausführungsbeispiel von Figur 1b und 1c ist gegenüber dem Beispiel von Figur 1a am Schreibende 1a deutlich verlagert, dort endet die Schreibkugel 1a um einen Radialabstand A verlagert aus der Hauptachse 100 des Schaftes 11. Der Abstand hat einen Betrag, der größer ist als die Abmessung der Schreibkugel und 50% bis 100% des Radiuses von der Achse 100 bis zur hypothetischen Verlängerung der Mantelfläche der Griffhülse 11 beträgt. Dieser Abstand dient der ergonomischen Anpassung an eine möglichst flache Schreibstellung und dennoch einem möglichst dem üblichen Gebrauch von nicht geneigten Schreibspitzen entsprechenden Schreibgefühl durch den Benutzer. Durch den radialen Abstand, der auch deutlicher ausgeprägt werden kann, entsteht ein schiefer oder schräger Konus als konischer Endabschnitt 11 a, der im folgenden als unsymmetrischer Konus 11 a bezeichnet wird. Sein im Benutzungsfalle der Schreibfläche zugewandter Mantelbereich 11a" verläuft mit seiner Mantellinie in etwa parallel zum Griffschaft 11. Der abgewandte Mantelabschnitt 11 a' verläuft deutlich geneigt unter dem Winkel α2 gegenüber der Achse 100 der Hülse 11. In dieser Neigungsrichtung α2 verläuft auch die zuvor erwähnte Führung 14, so daß die Schreibspitze 1a in Richtung dieses oberen Mantelabschnitts oder der diesbezüglichen Mantellinie ausgerichtet ist. Die Achse 102
des schiefen Konus 11a verläuft unter einem geringeren Winkel α1 , welche Achse man sich dadurch gebildet denken kann, daß der Mittelpunkt des Endes des schiefen Konus, der einem Kreis entspricht, und der Mittelpunkt der Schreibspitze 1a durch eine Linie 102 verbunden werden, wie auch in Figur 5d dargestellt.
Durch die Ausbildung gemäß Fig. 1b und 1c entsteht eine doppelt geneigte Schreibspitze, jeweils in die gleiche Richtung; zunächst ausgehend vom Schaft durch den unsymmetrischen Konus 11a eine erste Neigung und dann eine zweite Neigung durch das Einsetzen der Schreibspitze in das Frontende des unsymmetrischen Kegels 11a. Eine entsprechende Beschreibung gilt für die Schreibmine 12 von Figur 7.
Die Schreibmine ist in Figur 7 als weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt, mit einer im Durchmesser an übliche Schreibminen angepaßte Traghülse 12c, in die ein pastenförmiges Schreibmedium 12b eingefüllt ist, das am Ende 12 verschlossen ist und zumindest aber eine Lüftungsöffnung zum Ausgleich des verbrauchen Pastenvorrats haben sollte. Am vorderen Ende der Minenhülse 12c ist die Schreibspitze 1 ,1a als Kugelschreiber-Schreibspitze schräg eingesetzt, über einen schrägen oder schiefen Konusabschnitt 12a, der entsprechend der Beschreibung zu Figur 1c ausgebildet ist, nur hier von einem sehr viel geringeren Durchmesser der Minenhülse ausgeht. Eine Frontansicht ist in Figur 7 links neben dem Schreibende 1a dargestellt, sie zeigt eine länglich-ovale Gestalt, mit dem Schreibende 1a an dem dargestellten Kreuz der Stimansicht. Das dort dargestellte Kreuz entspricht gemäß Figur 1c der Achse 100 von Schreibgeräten, in die die Mine 12 eingesetzt wird oder entspricht bei Einsetzen der Mine 12 in übliche Schreibgeräte einem deutlichen Verlagern um das - zum geringeren Durchmesser der Schreibmine proportionalen - Maß A gemäß Figur 1c.
Die Führung 14, die zuvor erwähnt wurde und zum Halten des zylindrischen Schaftes 1b der Schreibspitze 1 dient, ist in Fig. 4a und 4b deutlicher erkennbar. Die Schreibspitze 1 besteht aus dem kleinen Kegel zum Halten der Kugel 1a am Frontende und aus dem zylindrischen Abschnitt 1b, der kraftschlüssig von dem ein Stück weit in dem unsymmetrischen konischen Abschnitt 11a integriert angeordneten Führungs- und Halteabschnitt 14 aufgenommen wird. Dem Führungsabschnitt 14 nachgeordnet ist der kapillare Docht 2 zur Überleitung aus dem Speicher 10 zur Schreibspitze 1. Ähnlich wie die Fig. 4a ist auch die Fig. 4b mit dem Führungsabschnitt 14 ausgebildet, nur liegt er hier so, daß ein nur geringer radialer Versatz V entsteht, was durch Verändern der Kegelneigung 11a einerseits erreicht werden kann, andererseits aber auch durch eine veränderte Neigung des Führungsabschnitts 14, der integriert in dem konischen Endabschnitt 11a ausgebildet ist. Die geringfügige Verlagerung V um einen Betrag, der
nicht viel größer ist als die Abmessung der Schreibkugel oder maximal des doppelten Durchmessers der Schreibkugel, bevorzugt etwas kleiner als der Durchmesser der Schreibkugel ist, dient der Abstimmung auf eine ergonomische Stifthaltung.
Figur 4c veranschaulicht die Anwendung der schräggestellten Schreibspitze 1 auf ein Schreibgerät mit Tintenleit- und -ausgleichssystem 21 ,23, das zwischen dem Flüssigspeicher und das mit schräggestelltem oder schiefen Konus versehene Ende 23 der Hülse eingefügt ist. Ein Schreibdocht oder flexibler Kanal 2 zwischen Schreibspitze 2 und Tintenspeicher 22 kann entfallen. Die Hülse 11 ist rückwärtig verschlossen, ohne einen lösbaren Stopfen.
Aus Vereinfachungsgründen war der konische Abschnitt 11a zur Erläuterung der Achsen noch als zum Schaft 11 gehörig beschrieben worden. Die Figuren 5 und 6 zeigen in jeweiligen einzelnen Darstellungen, wie die Montage eines solchen konischen Endabschnitts 11a vorteilhaft, einfach und schnell sowie vielseitig unter mehrfacher Verwendung desselben Griffschaftes mit unterschiedliches Schreibköpfen vonstatten gehen kann.
Fig. 5a zeigt ebenso wie Fig. 6a eine jeweilige Art eines Schreibgeräts durch Vorgeben eines unsymmetrischen konischen Endabschnitts 11a, einer Schreibspitze 1 und zur Aufnahme und Weitergabe des Schreibstoffes entweder einen Tintenleiter 21 für Flüssigtinte oder einen kapillaren Docht 2 zur Aufnahme und Überführung von Schreibstoff aus einem Kapillarspeicher im Schaft 11.
In Fig. 5a ist ein Hülsenabschnitt 11c direkt an dem konischen Abschnitt 11a angeformt, der zum Einschieben oder Eindrücken in das Frontende des Schaftes 11 vorgesehen ist. Allein durch Kraftschluß wird eine Haltung erreicht. Entsprechend arbeitet die Fig. 6a, hier dient zum kraftschlüssigen Halten der Tintenleiter 21 selbst, der als zylindrisches Einschubstück in das Frontende der Hülse 11 vorgesehen ist und den konischen Abschnitt 11a mit der Schreibspitze 1 trägt. Jeweils links in den Figuren 5a und 6a ist die Ansicht von rückwärts auf den Tintenleiter 21 bzw. das Einschub-Hülsenstück 11c zu sehen.
Um eine radiale Verdrehung auszuschließen oder zumindest praktisch erheblich zu vermeiden, wird eine umfängliche Verriegelung vorgesehen, die anhand der
Figuren 5b-5d und 6b-6d sich einfach aus den bildlichen Darstellungen erschließt. Nach Einschieben des konischen Abschnitts 11a mit dem zylindrischen Ansatzstück 11c bzw. 21 wird gleichzeitig eine durch Formschluß verwirklichte
Verriegelung gegen umfängliches Verdrehen erreicht. Dieses kann durch Abflachen des Hülsenstücks 11c und durch Belassen einer korrespondierenden Sekantenfläche in der Hülse 11 geschehen, die nicht dargestellt ist, aber als Komplementärstück jeweils formschlüssig leicht vorstellbar ist. Ebenso wie die Abflachung des Hülsenstücks 11c kann auch der Tintenleiter 21 selbst leicht abgeflacht sein, um bei 30 eine formschlüssige umfängliche Verriegelung oder Verklemmung zu erreichen.
Nach Art eines Formschlusses arbeiten auch die Figuren 5c, 5d sowie 6c, 6d, jeweils durch einen in Axialrichtung orientierten Ansatz 31 ,32 oder 41 ,42, der entweder am Tintenleiter oder nahe beim Tintenleiter am rückwärtigen Ende des konischen Abschnitts 11a angeordnet ist, soweit die Tintenleiter-Spitze gemäß den Figuren 6 verwendet wird und welcher axial orientierte Steg 41 ,42 bei der Hülsenbefestigungsvariante gemäß Figuren 5c,5d direkt an dem Hülsenstück 11c nahe dem rückwärtigen Ende des konischen Endabschnitts oder direkt am rückwärtigen Stirnabschnitt des Einschubstücks 11c vorgesehen ist.
Eine jeweils komplementäre, zum formschlüssigen Aufnehmen vorgesehene tangential orientierte Wand oder axial orientierte Abflachung am Schaft oder im Schaft 11 (Griffhülse), die nicht zwingend berühren muß, sondern nur im praktisch erheblichen Umfang eine umfängliche Bewegung vermeiden soll, ist leicht anhand der Figuren vorstellbar.
Noch einmal soll auf Figur 5d verwiesen werden, die alle drei Achsen, 100,102,101 der Hülse 11 , des unsymmetrischen Konus 11a und der Führung 14, die hier durch die Achse der Schreibspitze 1 repräsentiert ist, darstellt.