Vorrichtung und Verfahren zur Stabilisierung einer Panierbahn in einer Papiermaschine im Bereich einer Walze
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Stabilisierung einer Papierbahn in einer Papiermaschine im Bereich einer Walze, bis zu der die Papierbahn auf einem Band geführt ist, mit einem sich vor der Walze entlang des Bandes auf der der Papierbahn abgewandten Seite erstreckenden Kasten, dessen Innenraum zum Band hin offen ist und in dem ein Unterdruck zur Ansaugung der Papierbahn an das Band erzeugt wird.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Stabilisierung einer Papierbahn in einer Papiermaschine im Bereich einer Walze, bis zu der die Papierbahn auf einem Band geführt wird, bei dem entlang des Bandes ein Unterdruck erzeugt wird, durch den die Papierbahn an das Band angesaugt wird.
Eine derartige Vorrichtung und ein derartiges Verfahren zum Stabilisieren einer Papierbahn sind grundsätzlich bekannt (DE-A- 44 02 105, DE-A-35 04 820) .
Bei hohen Bahnlaufgeschwindigkeiten besteht insbesondere bei der Herstellung von Papieren mit niedrigen Flächengewichten die Gefahr einer Blasenbildung bei der Übergabe der Papierbahn von einem Band auf eine Walze. In dem Nip zwischen dem Band, das bspw. ein Preßfilz sein kann, und der Walze wird nämlich der von der Schnellaufenden Papierbahn unweigerlich mitgeführte Luftstrom zwischen Papierbahn und Band abgequetscht und muß somit seitlich ausweichen. Dies führt ohne zusätzliche Gegen¬ maßnahmen zur Ausbildung einer Blase zwischen der Papierbahn und dem Band vor dem Einlauf in den Nip (Berührungsstelle zwischen Band und Walze) . Die in der Blase eingeschlossene Luft muß an den seitlichen Rändern der Papierbahn entweichen. Es versteht sich, daß eine derartige Blasenbildung unerwünscht ist, da sie zu Betriebsstörungen und zu einer verschlechterten Papierqualität führen kann.
Gemäß der zuvor genannten DE-A-3504 820 wird hierzu im Bereich vor der Übergabe der Papierbahn auf die Walze ein Unterdruck erzeugt, durch den die Papierbahn an das Band angesaugt wird, so daß einer Blasenbildung entgegengewirkt wird. Ferner ist es aus der zuvor genannten DE-A-4402 105 bekannt, einen Preßfilz vor dem Einlauf in den Preßspalt über einen ersten Bereich des Filzlaufweges einem Unterdruck auszusetzen und in einem nachfol¬ genden Bereich mit Dampf zu beaufschlagen, um den Preßfilz zu
entwässern und somit den Trockengehalt zu erhöhen. Darüber hinaus wirkt der erzeugte Unterdruck hierbei einer Blasenbildung entgegen.
Die bekannten Vorrichtungen und Verfahren sind jedoch relativ aufwendig und nicht ohne weiteres in verschiedenen Bereichen einer Papiermaschine, also bspw. in Pressenpartien einerseits und in Trockenpartien andererseits einsetzbar.
Die Aufgabe der Erfindung besteht demnach darin, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Stabilisierung einer Papierbahn im Bereich einer Walze zu schaffen, womit eine Blasenbildung auch bei Schnellaufenden Papierbahnen mit niedrigen Flächengewichten sicher vermieden wird und eine sichere Bahnführung auf kosten¬ günstige Weise in verschiedenen Bereichen innerhalb einer Papier¬ maschine gewährleistet werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung gemäß der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß auf der der Papierbahn abgewandten Seite des Kastens eine Luftdeflektorfläche vorgesehen ist, über die die vom Band mitgeführte Luft nach außen abgelenkt wird und die über einen Saugschlitz mit dem zum Band hin offenen Innenraum des Kastens in Verbindung steht.
Die Aufgabe der Erfindung wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
Erfindungsgemäß wird der von der Papierbahn bzw. dem Band mitgerissene Luftstrom selbst dazu ausgenutzt, den Unterdruck innerhalb des Kastens zu erzeugen. Hierzu wird erfindungsgemäß die Luftdeflektorfläche zur Ablenkung der mitgerissenen Luft genutzt, um über einen Saugschlitz einen Unterdruck innerhalb des Kastens zu erzeugen. Erfindungsgemäß wird somit der zur Vermeidung der Blase notwendige Unterdruck innerhalb des Kastens
auf besonders einfache Weise erzeugt, da ein Gebläse nicht erforderlich ist. Infolge des besonders einfachen Aufbaus läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung an zahlreichen Stellen einer Papiermaschine einsetzen, etwa zur Übergabe einer Papier¬ bahn von einem Preßfilz auf eine Leitwalze oder Saugleitwalze bzw. auf ein Band, das um eine solche Walze geschlungen ist, oder zur Übergabe einer Papierbahn auf eine glatte Preßwalze, auf eine Glättwalze oder auf einen Trockenzylinder innerhalb der Trockenpartie einer Papiermaschine, oder aber zur Stabili¬ sierung der Papierbahn bei der Führung auf einem Sieb im Bereich einer Siebantriebswalze.
Die Luftdeflektorfläche weist in vorteilhafter Ausführung der Erfindung eine von dem Band nach außen gerichtete Krümmung auf, wodurch eine gute Saugwirkung erreicht wird.
In einer ersten Ausführung der Erfindung ist der Saugschlitz am Ende der Deflektorfläche ausgebildet.
Besonders bevorzugt ist es jedoch, gemäß einer alternativen Ausführung der Erfindung den Saugschlitz so anzuordnen, daß er die Deflektorfläche unterbricht, wodurch eine verbesserte Saugwirkung erreicht wird. Besonders vorteilhaft ist es, den Saugschlitz am Anfang der Deflektorfläche auszubilden, da hier die vom Band mitgeführte Luft die höchste Geschwindigkeit hat und somit ein besonders hoher Unterdruck über dem Saugschlitz erzeugt werden kann.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die Papierbahn auf die Walze übergeben, während das Band über eine zweite Walze geführt ist.
Bei dieser Ausführung wird die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders vorteilhaft im Bereich eines Nips eingesetzt, mit dem die Übergabe der Papierbahn von dem Band auf die erste Walze erfolgt, wobei die gerade in diesem Bereich kritische Blasenbil¬ dung durch die erfindungsgemaße Vorrichtung auf besonders einfache und kostengünstige Weise vermieden wird.
In zusätzlicher Weiterbildung dieser Ausführung ist der Innenraum des Kastens gegen die zweite Walze abgedichtet.
Auf diese Weise wird eine sorgfältige Abdichtung zwischen der Luftdeflektorfläche und der Leitwalze erreicht, so daß Druck¬ verluste möglichst niedrig gehalten werden, um eine möglichst gute Unterdruckwirkung innerhalb des Kastens zu erreichen.
Die Aufgabe der Erfindung wird auf alternative Weise bei einer Vorrichtung gemäß der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß der Kasten eine erste und eine zweite Zone aufweist, wobei die erste Zone als Unterdruckzone zur Ansaugung der Papierbahn an das Band ausgebildet ist, und wobei die zweite Zone in Bahnlaufrichtung gesehen hinter der ersten Zone angeordnet und als Druckzone ausgebildet ist.
Obwohl die erste Alternative der Erfindung für die meisten Anwendungsfälle ausreichend ist, ermöglicht diese zweite Alternative eine besonders gezielte Beeinflussung der Papierbahn zur Vermeidung von Blasenbildung, wobei gleichzeitig durch die sich an die Unterdruckzone anschließende Druckzone die Übergabe der Papierbahn auf die Walze unterstützt wird und somit eine besonders sichere Übergabe auf die Walze gewährleistet wird. Die Papierbahn wird somit in der vor dem Nip auftretenden Zone erhöhten Druckes ausreichend sicher an das Band angesaugt und gleichzeitig durch die nachfolgende Druckzone in besonders vorteilhafter Weise auf die Walze übergeben. In vielen Fällen kann dadurch infolge der Druckunterstützung eine Ausführung
der Walze als Saugwalze vermieden werden und stattdessen eine einfache Walze verwendet werden. Dies führt zu einer erheblichen Kostenersparnis.
In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung wird in dem Kasten eine Luftströmung entlang des Bandes im wesentlichen in Bahnlauf¬ richtung erzeugt, die am hinteren Ende des Kastens über eine Engstelle zum Band hin abgelenkt wird.
Auf diese Weise wird die Luftführung innerhalb des Kastens besonders einfach gestaltet.
Wiederum kann neben der Walze eine zweite Walze angeordnet sein, über die das Band geführt ist, während die Papierbahn von dem Band auf die erste Walze übergeben wird.
Ferner ist der Kasten an seiner in Bahnlaufrichtung gesehen vorderen Begrenzungsfläche in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung durch eine Dichtleiste zum Band hin abgedichtet.
Ferner ist der Kasten in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung durch eine Dichtleiste gegen die zweite Walze abgedich¬ tet.
Durch diese Maßnahmen wird eine verbesserte Abdichtung des Kastens gegenüber dem Band bzw. der zweiten Walze gewährleistet.
Wie zuvor bereits erwähnt, kann die erste Walze als Leitwalze, bspw. als Saugleitwalze ausgebildet sein, über die ein Preßfilz oder ein glattes Band geführt ist, und die zweite Walze als Filz-Leitwalze ausgebildet sein, über die das gleichfalls als Preßfilz ausgebildete Band geführt ist, von dem aus die Papier¬ bahn auf den anderen Preßfilz übergeben wird.
Desweiteren kann die erste Walze auch als Preßwalze, als Siebleitwalze, als Glättwalze oder als Trockenzylinder ausgebil¬ det sein, worauf die Papierbahn von dem Band aus übergeben wird.
Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe der Erfindung ferner dadurch gelöst, daß bei einem Verfahren gemäß der eingangs genannten Art in Bahnlaufrichtung gesehen hinter dem Unterdruck ein zur Papierbahn hin gerichteter Überdruck erzeugt wird.
Auf diese Weise wird erfindungsgemäß einerseits eine Blasen¬ bildung vor der Übergabe der Papierbahn auf die Walze sicher vermieden und andererseits die Übergabe der Papierbahn auf die Walze durch den Überdruck unterstützt, was die zuvor bereits erwähnten Vorteile mit sich bringt.
Dabei kann entlang des Bandes eine Luftströmung im wesentlichen in Bahnlaufrichtung erzeugt werden, die zum Band hin umgelenkt wird.
Dadurch kann die Luftführung zur Erzeugung des Unterdruckes und des Überdruckes besonders einfach gestaltet werden.
In zusätzlicher Weiterbildung dieser Ausführung wird am führer- seitigen und am triebseitigen Ende des Bandes Luft nach außen hin und in Bahnlaufrichtung ausgeblasen.
Auch hierdurch ergibt sich eine besonders wirksame Unterdrucker¬ zeugung bzw. Druckerzeugung in den verschiedenen Zonen.
In alternativer Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst, daß bei einem Vefahren gemäß der eingangs genannten Art ein vom Band mit- geführter Luftstrom abgelenkt und zur Erzeugung eines Unter-
druckes genutzt wird, durch den die Papierbahn an das Band angesaugt wird.
Auf diese Weise läßt sich der notwendige Unterdruck zur Ver¬ meidung der Blasenbildung auf besonders einfache Weise erzeugen, da der von dem Band mitgerissene Luftstrom selbst ausgenutzt wird, so daß die Verwendung eines Gebläses vermieden werden kann.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachste¬ hend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Darin zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführung der Erfindung in schematischer Darstellung im Bereich eines Nipε, in dem eine Papierbahn von einem Band auf eine erste Walze übergeben wird, während das Band über eine zweite Walze umgelenkt wird, wobei eine Druckluftzufuhr zur Erzeugung eines Unterdruckes vorgesehen ist;
Fig. 2 eine zweite Ausführung der Erfindung ebenfalls mit Druckluftzufuhr im Bereich eines Nips in schematischer Darstellung;
Fig. 3 eine dritte Ausführung der Erfindung ohne Druckluft¬ zufuhr im Bereich eines Nips in schematischer Darstel¬ lung;
Fig. 4 eine vierte Ausführung der Erfindung ohne Druckluft¬ zufuhr im Bereich eines Nips in schematischer Darstel¬ lung und
Fig. 5 eine fünfte Ausführung der Erfindung in schematischer Darstellung, wobei die erfindungsgemäße Vorrichtung vor einer Siebantriebswalze angeordnet ist;
Fig. 6 eine sechste Ausführung der Erfindung in schematischer Darstellung, wobei die erfindungsgemäße Vorrichtung vor dem Einlauf der Papierbahn in einen Preßspalt angeordnet ist ,-
Fig. 7 eine weitere Anwendungsmδglichkeit der Erfindung bei der Übergabe auf eine glatte Preßwalze in schemati¬ scher Darstellung und
Fig. 8 eine weitere Anwendungsmöglichkeit der Erfindung bei der Übergabe der Papierbahn auf einen Trockenzylinder in schematischer Darstellung.
In Fig. l ist ein Ausschnitt aus einer Pressenpartie einer Papiermaschine dargestellt, in dem eine Papierbahn 18, die auf einem als Preßfilz ausgebildeten Band 20 geführt ist, von dem Band 20 auf einen Preßfilz 24 übergeben wird, der über eine als Saugwalze ausgebildete Walze 12 umläuft und von dort an eine nachfolgende Preßwalze 16 übergeben wird.
Das Band 20 wird über eine kurz hinter der Saugwalze 12 ange¬ ordnete Filzleitwalze 14 geführt und umgelenkt. In dem Bereich vor den beiden Walzen 12, 14 ist unterhalb des Bandes 20 eine erfindungsgemäße Vorrichtung 10 zur Stabilisierung der Papierbahn 18 angeordnet, die sich im wesentlichen parallel zu dem Band 20 über die gesamte Breite der Papierbahn 18 erstreckt.
Von dem Band 20 und dem Preßfilz 24 werden infolge der hohen Laufgeschwindigkeit zwangsläufig Luftschichten mitgerissen, so daß sich oberhalb der Papierbahn 18 eine Luftströmung 28 in Bahnlaufrichtung 26 ergibt, sowie eine dazu parallele Luftströmung 30 unterhalb des Bandes 20, die gleichfalls in Bahnlaufrichtung 26 verläuft. Darüber hinaus ergibt sich auch an der Oberfläche des Preßfilzes 24, der über die Walze 12 geführt ist, eine entsprechende Luftströmung 32 in Bewegungs- richtung des Preßfilzes 24.
Da das Band 20 mit der Papierbahn 18 die Walze 12 in sogenannten Filznip 13 berührt, werden an dieser Berührungslinie die Luftströmungen 28 und 32 abgequetscht. Außerdem wird zwischen Papierbahn 18 und Band 20 eine durch Filzrelaxing bzw. Rückbe¬ feuchtung der Papierbahn entstandene Luftschicht mitgeführt und am Filznip ebenfalls abgequetscht. Die so aufgestaute Luft führt insbesondere bei hohen Bahnlaufgeschwindigkeiten und bei niedrigen Flächengewichten zu einer Ausbauchung oder Blase der Papierbahn 18, die in Fig. 1 durch die gestrichelte Linie 34 angedeutet ist. Das heißt, vor dem Filznip 13 hebt sich die Papierbahn 18 leicht von dem Band 20, auf dem sie geführt ist, nach oben ab und "schwimmt" auf dem durch die Luftströmung 28 gebildeten Polster, wobei ein Teil der Luft seitlich an den Rändern der Papierbahn 18 aus der Blase 34 entweichen kann.
Es versteht sich, daß eine derartige Blasenbildung äußerst unerwünscht ist, da hierdurch ein Stδrfallrisiko erhöht wird und ggf. die Papierqualität hierdurch nachteilig beeinflußt wird.
Zur Vermeidung einer derartigen Blasenbildung ist erfindungsgemäß die Vorrichtung 10 vorgesehen.
Die Vorrichtung 10 umfaßt einen nach außen hin abgeschlossenen Kasten 11, der unterhalb des Bandes 20 angeordnet ist und sich unter Wahrung eines gewissen Luftspaltes 37 in der Größenordnung von etwa 20 mm zur Unterseite des Bandes 20 hin parallel zum Band 20 bis kurz vor die Oberfläche der Walze 14 erstreckt. An seiner in Bahnlaufrichtung 26 gesehen vorderen Begrenzungs- fläche 41 ist der Kasten 11 durch eine sich quer zur Bahnlauf¬ richtung 26 erstreckende Dichtleiste 40 zum Band 20, d.h. zum Preßfilz hin abgedichtet. Zur Walze 14 hin ist der Kasten 11 durch eine Begrenzungsfläche 43 begrenzt, die sich vor der Oberfläche der Walze 14 parallel dazu erstreckt. An seiner Unterseite ist der Kasten 11 durch eine weitere Dichtleiste 42 gegen die Walze 14 abgedichtet.
Entlang des zwischen der Oberfläche des Kastens 11 und der Unterseite des Bandes 20 gebildeten Luftspaltes 37 wird durch ein nicht näher dargestelltes Gebläse Luft in den Innenraum des Kastens 11 eingeblasen, wie durch den Pfeil 33 angedeutet ist. Die Luft tritt über einen Ausblasschlitz 35 zur Führerseite und zur Triebseite und ggf. in Bahnlaufrichtung 26 gegen die Filzleitwalze 14 aus, wie durch die Pfeile 36 angedeutet ist. Als Folge stellt sich in dem Kasten 11 unterhalb des Bandes 20 ein Unterdruck ein, so daß eine Blasenbildung vor dem Filznip 13 unterbunden wird und sich eine Luftströmung in Richtung der Pfeile 38 das Band 20 hindurch einstellt.
Eine abgewandelte Ausführung der Erfindung ist in Fig. 2 dargestellt.
Bei dieser Figur und auch bei den nachfolgenden Figuren werden für entsprechende Teile gleiche Bezugsziffern verwendet.
Die insgesamt mit der Ziffer 10a bezeichnete Vorrichtung umfaßt wiederum einen im Querschnitt etwa trapezförmigen Kasten 11, der sich über die gesamte Papierbahnbreite entlang der Unterseite des Bandes 20 unter Wahrung eines Luftspaltes 37 zur Unterseite des Bandes 20 erstreckt. An seiner in Bahnlaufrichtung 26 gesehen vorderen Begrenzungsfläche 41 ist der Kasten 11 wiederum durch eine Dichtleiste 40 gegenüber dem Band 20 abgedichtet. Die hintere, der Walze 14 zugewandte Begrenzungsfläche 43 des Kastens 11 ist jedoch im Unterschied zu der Ausführung gemäß Fig. 1 in einem gewissen Abstand von der Oberfläche der Walze 14 angeordnet und nicht durch eine Dichtung gegenüber der Walze 14 abgedichtet. Somit besteht ein Luftspalt zwischen der hinteren Begrenzungsfläche 43 des Kastens 11 und der Oberfläche der Walze 14. Am hinteren, der Walze 14 zugewandten Ende des Kastens ist der Luftspalt 37 durch eine Engstelle 44 verengt, die zu einer Beschleunigung der Luftströmung in Richtung der Pfeile 46 durch die Engstelle hindurch in den dahinterliegenden Bereich B führt.
Es wird Luft entlang des Luftspaltes 37 zur Triebseite und zur Führerseite hin und in Bahnlaufrichtung 26 in Richtung zur Walze 14 hin ausgeblasen, so daß sich unterhalb des Bandes 20 eine Luftströmung von der Unterdruckzone A durch die Engstelle 44 in die Zone B ergibt, wie durch die Pfeile 46 angedeutet ist. Im Bereich B hinter der Engstelle 44 ergibt sich zwischen dem Kasten 11 und der Walze 14 lediglich eine Zone leichten Über¬ druckes, da die einströmende Luft sowohl durch den Spalt 44 sich zwischen der hinteren Begrenzungsfläche 43 des Kastens 11 und der Walze 14 staut und nach unten als auch durch das Band 20 in Richtung der Pfeile 36 nach oben hin austritt, wodurch die Übergabe der Papierbahn 18 auf die Walze 12 unterstützt wird.
Eine weitere gegenüber den vorbeschriebenen Ausführungen etwas vereinfachte Ausführung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in Fig. 3 dargestellt und mit der Ziffer 10b bezeichnet.
Diese umfaßt wiederum einen Kasten 11, der sich unterhalb des Bandes 20 über die gesamte Papierbahnbreite bis kurz vor die Walze 14 erstreckt. An seinem in Bahnlaufrichtung 26 gesehen vorderen Ende ist der Kasten 11 durch eine Dichtleiste 40 gegenüber dem Band 20 hin abgedichtet.
Im Unterschied zu den zuvor beschriebenen Ausführungen wird bei dieser Ausführung auf eine Gebläseunterstützung verzichtet und die Luftströmung 30 an der Unterseite des Bandes 20 zur Erzeugung eines Unterdruckes im eingeschlossenen Raum zwischen Kasten 11 und Band 20 ausgenutzt. Hierzu wird die Luftströmung 30 von der Unterseite des Bandes 20 durch eine sich über die gesamte Bahnbreite verlaufende Dichtleiste 40 nach unten hin abgelenkt und entlang einer gekrümmten Luftdeflektorfläche 48 abgelenkt, wie durch die Pfeile 51 angedeutet ist. Auf der Unterseite des Kastens 11 befindet sich eine zur Walze 14 hin abschirmende Wand 50, die ein Entgegenströmen der von der Walze 14 mitgerissenen Luft verhindert. Durch die in Richtung des Pfeiles 54 nach unten austretende Luftströmung ergibt sich somit eine Diffusorwirkung, die zur Ausbildung eines Unterdruckes in einem Saugschlitz 52 führt, der zwischen dem unteren Ende der Luftdeflektorfläche 48 und der Wand 50 gebildet ist, so daß sich in dem eingeschlossenen Innenraum 39 des Kastens 11, der durch die Unterseite des Bandes 20, durch die Luftdeflektor¬ fläche 48 und durch die Wand 14 und stirnseitig durch Stirndicht- platten abgeschlossen ist, ein etwas verringerter Druck ein¬ stellt, der in Fig. 3 mit p2 bezeichnet ist. Da in dem Bereich oberhalb der Papierbahn 18 vor dem Filznip 13 ein etwas erhöhter Druck auftritt, der in Fig. 3 mit p! bezeichnet ist, ergibt sich
ein Druckgefälle p2 - p,, das zur Ausbildung einer Luftströmung in Richtung der Pfeile 38 durch das Band 20 hindurch nach unten hin führt, die durch den Saugschlitz 52 in Richtung des Pfeiles 54 nach unten hin aus dem Kasten 11 austritt.
Auf der Führer- und der Stirnseite ist der Kasten 11 stirnseitig zum Band 20 und zur Walze 14 hin jeweils durch eine Stirndicht¬ platte mit einem minimal eingestellten Spalt abgedichtet.
Insgesamt läßt sich so eine Blasenbildung vor dem Filznip 13 auch ohne zusätzliche Gebläseunterstützung vermeiden.
Eine Abwandlung der zuvor anhand von Fig. 3 beschriebenen Ausführung ist in Fig. 4 dargestellt. Bei der insgesamt mit der Ziffer 10c bezeichneten Vorrichtung wird wiederum die Luft¬ strömung 30 von der Unterseite des Bandes 20 durch die Dicht- leiste 40 nach unten abgelenkt und mittels der sich über die gesamte Bahnbreite erstreckende nach unten hin gekrümmten Deflektorfläche 48 nach unten hin abgelenkt, um in dem Kasten 11 einen Unterdruck zu erzeugen.
Im Unterschied zuvor anhand von Fig. 3 beschriebenen Ausführung ist der Saugschlitz 52 jedoch nicht am Ende der Deflektorfläche 48, sondern am Beginn der Deflektorfläche 48 angeordnet, und zwar unmittelbar hinter der Dichtleiste 40, durch die der Kasten 11 gegenüber dem Band 20 an seinem in Bahnlaufrichtung 26 gesehen vorderen Ende abgedichtet ist. Der Innenraum 39 des Kastens ist an seinem der zweiten Walze 14 zugewandten Ende durch eine Wand 50 gegenüber der zweiten Walze 14 abgedichtet, die gegenüber der Walze 14 anstellbar ist. Wiederum ist der Kasten 11 auf der Führer- und Triebseite stirnseitig abgedichtet.
Insgesamt wird so eine gute Abdichtung des Innenraums 39 nach außen hin und zur zweiten Walze 14 hin gewährleistet, während
durch die Anordnung des Saugschlitzes 52 am Beginn der Deflek¬ torfläche 48 eine besonders gute Saugwirkung erreicht wird. Dabei geht der Saugschlitz 52, der sich von der Luftdeflek¬ torfläche 48 aus zum Kasteninneren hin erstreckt, in eine Begrenzungsfläche 55 über, die im Innenraum 49 des Kastens 11 zunächst etwa parallel zum Band 20 verläuft und schließlich etwa rechtwinklig vom Band 20 hin nach unten hin abgewinkelt ist und dann an ihrem unteren Ende durch die Wandleiste 42 gegenüber der zweiten Walze 14 abgedichtet ist. Durch die Luftdeflektorfläche 48 und die Begrenzungsfläche 55 entsteht so ein vollständig abgeschlossenes Volumen mit einem etwa dreieckförmigen Querschnitt, das den Innenraum 39 des Kastens 11 verkleinert und somit die Unterdruckwirkung innerhalb des Innenraums 39 erheblich vergrößert.
Auf diese Weise ergibt sich auch ohne zusätzliche Gebläseunter¬ stützung eine gute Unterdruckwirkung innerhalb des Innenraums 39 des Kastens, so daß eine Blasenbildung vermieden wird und eine sichere Bahnführung gewährleistet ist.
Es versteht sich, daß eine derartige Vorrichtung zur Stabili¬ sierung der Papierbahn nicht nur im Bereich einer Pressenpartie einer Papiermaschine vorgesehen sein kann, wie dies anhand der Fig. l bis 4 erläutert wurde. Vielmehr läßt sich eine derartige Vorrichtung immer dann einsetzen, wenn eine Papierbahn von einem Band auf eine Walze übergeben werden soll.
Dies soll im folgenden anhand der Fig. 5 bis 8 verdeutlich werden.
In Fig. 5 ist ein Ausschnitt aus einer Papiermaschine im Bereich der Übergabe von einer Siebpartie 65 zu einer nachfolgenden Pressenpartie 78 dargestellt.
Die Papierbahn 18 wird in der Siebpartie 65 auf dem als Sieb ausgebildeten Band 20 über Siebantriebswalzen 60, 61 geführt. Vor der Siebantriebswalze 60 ist eine erfindungsgemäße Vorrich¬ tung lOd angeordnet, die ähnlich der Ausführung gemäß Fig. 4 ausgebildet sein kann. Durch den Kasten 11 wird eine Ansaugung der Papierbahn 18 an das Band 20 erreicht, so daß die Sieban¬ triebswalze 60, über die das Sieb geführt ist, nicht als Saugwalze ausgebildet sein muß, was zu entsprechenden Kosten¬ einsparungen führt. Vom Sieb wird die Papierbahn 18 anschließend in an sich bekannter Weise mittels einer als Siebwalze ausgebil¬ deten Abnahmewalze 64 abgenommen und zwischen einem Oberfilz 68 und einem Unterfilz 70 durch einen ersten Preßspalt hin¬ durchgeführt, der von einer Schuhpresse mit einer oben an¬ geordneten Schuhpreßwalze 72 und einer darunter angeordneten Gegenwalze 74 gebildet ist. Der Oberfilz 68 läuft in bekannter Weise über eine Filzleitwalze 62, die Abnahmewalze 64 durch den Preßspalt um und ist nach dem Preßspalt durch eine Filzleit- walze 76 umgelenkt. Der Unterfilz 70 wird durch eine Filzleit¬ walze 66 kurz hinter der Abnahmewalze 64 an die Papierbahn 18 herangeführt.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit der Erfindung ist in Fig. 6 dargestellt. Hierbei ist die erfindungsgemäße Vorrichtung lOe, deren Aufbau der Vorrichtung 10c gemäß Fig. 4 entsprechen kann, an der Einlaufseite der Papierbahn 18 in einem Preßnip 85 angeordnet, der etwa von einer freistehenden Schuhpresse 12, 14 mit untenliegender Schuhpreßwalze gebildet sein kann.
Die Papierbahn 18 wird von einer Walze 80, die die Zentralwalze der Pressenpartie sein kann, mittels einer Abnahmewalze 82 abgenommen und sodann auf das als Unterfilz ausgebildete Band 20 übergeben, das über Filzleitwalzen 84, 87 geführt ist. Nach Durchtritt durch den Preßspalt 85 wird die Papierbahn 18 mittels
einer Abnahmewalze 86 von der Walze 12 abgenommen und dann in eine nachgeordnete nicht dargestellte Trockenpartie übergeben.
Die Walze 80 und die Walze 12 werden in an sich bekannter Weise durch Schaber 88, 89 gesäubert.
Weitere grundsätzliche Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung sind anhand von Fig. 7 und 8 erläutert.
In Fig. 7 ist durch eine Walze 12 und eine Gegenwalze 92 ein Preßnip gebildet, durch den, falls erforderlich, ein Preßfilz 98 über Filzleitwalzen 94, 96 geführt sein kann.
Die Papierbahn wird auf dem als Preßfilz ausgebildeten Band 20 über eine vordere Filzleitwalze 90 und über die hintere Filzleitwalze 14 geführt und vom Band 20 auf die als glatte Preßwalze ausgebildete Walze 12 übergeben. Im Bereich des Filznips 13 ist wiederum eine erfindungsgemäße Vorrichtung angeordnet, die insgesamt mit der Ziffer lOf bezeichnet ist und die je nach den Erfordernissen gemäß Fig. 1, Fig. 2, Fig. 3 oder gemäß Fig. 4 ausgeführt sein kann. Auf jeden Fall ergibt sich ein Unterdruck im Bereich des Filznips 13, durch den eine Blasenbildung verhindert wird. Soweit die Vorrichtung lOf mit aktiver Gebläseunterstützung ausgeführt ist, wird ferner noch am in Bahnlaufrichtung gesehen hinteren Ende der Vorrichtung lOf ein gewisser Überdruck erzeugt, durch den die Übergabe der Papierbahn auf die Walze 12 unterstützt wird.
Es versteht sich, daß es sich bei der Walze 12 auch um anders¬ geartete Walzen, wie etwa eine Glättwalze oder einen Trocken¬ zylinder handeln kann.
Die Übergabe einer Papierbahn auf eine als Trockenzylinder ausgebildete Walze 12 ist anhand von Fig. 8 dargestellt. Hierbei wird die Papierbahn von dem Band 20 auf die als Trockenzylinder ausgebildete Walze 12 einer Trockenpartie 104 übergeben, von der die Papierbahn über ein Trockensieb 100 weiter geführt wird, das über eine Umlenkwalze 102 über die Walze 12 geführt ist.