Anlage zum klassierten Streuen von Holzspänen
im Zuge der Herstellung von Spanplatten
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum klassierten Streuen von mit einem Binder versehenen Holzspänen und von ähnlichem Streugut zu Preßgutmatten im Zuge der Herstellung von Spanplatten, wobei das Streugut mit Hilfe eines Austragbandes aus einem Streugutbunker ausgetragen und der Vorrichtung aufgegeben wird und wobei die Preßgutmatte auf einem unterhalb der Vorrichtung im wesentlichen horizontal bewegten Formband durch Aufstreuen aufgebaut wird. Klassiertes Streuen bezeichnet die Tatsache, daß grobe und feine Späne, mit Übergangsbereichen, separat an unterschiedlichen Stellen in bezug auf das Formband abgestreut werden. - Der Binder des Streugutes kann ein Kunstharzbinder oder ein hydratationsfähiger Binder sein.
Vorrichtungen der beschriebenen Zweckbestimmung sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Sie arbeiten zumeist mit Scheibensieben. Darunter werden rotierende Scheibenwalzen verstanden, deren Scheiben mit Spaltabstand angeordnet sind, wobei die Scheiben benachbarter Scheibenwalzen mit vorgegebener Eintauchtiefe in den Spaltabständen miteinander kämmen (DE 25 35 461 C3, DE 22 29 147 C3). Das hat sich bewährt, jedoch sind die Spaltabstände und die Eintauchtiefe nicht veränderbar. Der beschriebene Aufbau dient dazu, die groben Späne und die feinen Spänen klassiert zu streuen, z. B. die feinen Späne als Deckschicht, die groben als Mittelschicht. Die Klassierung und die Streuleistung der insoweit bekannten Vorrichtungen sind verbesserungsfähig. Bei einer Anlage,
bei der das Streugut vor der Ablage auf das Formband in mehreren Fraktionen unterschiedlicher Partikelgröße aufgebaut wird, ist es bekannt (EP 0 511 425 Bl), das Streugut einem Zwischenband aufzugeben, welches zwischen Austragband und Formband angeordnet ist und mit einer Bandgeschwindigkeit arbeitet, die um ein Vielfaches größer ist als die Bandgeschwindigkeit des Formbandes. Unter dem Zwischenband ist ein Umlaufsieb angeordnet, welches als Stangenrost ausgebildet ist, dessen Stangen alle den gleichen Siebspaltabstand aufweisen und nicht rotieren. Das Umlaufsieb allein kann keine klassierte Streuung bewirken.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung zum klassierten Streuen von mit einem Binder versehenen Holzspänen und ähnlichem Streugut zu Preßgutmatten im Zuge der Herstellung von Spanplatten zu schaffen, die das Streugut mit hoher Leistung und definierter Klassierung abstreut.
Zur Lösung dieses technischen Problems ist Gegenstand der Erfindung eine Vorrichtung zum klassierten Streuen von mit einem Binder versehenen Holzspänen und ähnlichem Streugut zu Preßgutmatten im Zuge der Herstellung von Spanplatten, wobei das Streugut mit Hilfe eines Austragbandes aus einem Streugutbunker ausgetragen und der Vorrichtung aufgegeben wird und wobei die Preßgutmatte auf einem unterhalb der Vorrichtung im wesentlichen horizontal bewegten Formband durch Aufstreuen aufgebaut wird, wobei zwischen dem Austragband und dem Formband ein endlos über
Umlenkstationen geführter Rollstab-Kettenrost mit zwei längslaufenden Laschenketten mit Laschenkettengliedern arbeitet, dessen Rollstäbe mit Siebspaltabstand angeordnet und um ihre Achse rotierend angetrieben sind.
Diese Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Siebspaltabstand der Rollstäbe mit Hilfe von mechanischen, an Laschenketten angreifenden Stellelementen veränderbar sowie eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, die längs des Weges des Rollstab-Kettenrostes im Obertrum und/oder im Untertrum auf den Rollstab-Kettenrost einwirkt, wobei die Steuereinrichtung so ausgelegt ist, daß sich der Siebspaltabstand in Längsrichtung des Rollstab-Kettenrostes im Obertrum und/oder im Untertrum verändert. - Nach Lehre der Erfindung ist die Vorrichtung so ausgebildet, daß unterschiedlich aufgebaute Preßgutmatten hergestellt werden können, die zu unterschiedlichen Spanplatten weiterverarbeitet werden. Die Rollstäbe können als massive Stangen oder auch als Rohre ausgeführt sein. Ihr Durchmesser liegt z. B. im Bereich von 30 mm. Er kann aber auch größer oder kleiner sein.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß beim Antrieb der Rollstäbe um ihre Achse mit hoher Winkelgeschwindigkeit der Rollstab-Kettenrost mit sehr hoher Leistung arbeiten kann, und zwar sowohl in bezug auf die groben Späne als auch in bezug auf die feinen Späne. Der Antrieb kann auf verschiedene Art und Weise und je nach den betrieblichen Verhältnissen unterschiedlich erfolgen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind längs des Obertrums und/oder des Untertrums des Rollstab-Kettenrostes Antriebsbahnen angeordnet, mit denen die Enden der Rollstäbe abrollend wechselwirken. Sie sind also durch Abrollen angetrieben. Die Antriebsbahnen können endlos umlaufenden Antriebsbändern angehören, die ihrerseits angetrieben sind. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Antriebsbänder sowohl im Obertrum als auch im Untertrum des Rollstab-Kettenrostes angeordnet und sind die Antriebsbänder im Obertrum und die im Untertrum mit unterschiedlicher Geschwindigkeit angetrieben. Wenn es in Abhängigkeit von der statistischen Verteilung der Länge und der Breite der Späne erforderlich ist, können bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Obertrum und/oder im Untertrum jeweils mehrere Antriebsbänder angeordnet sein, die ihrerseits mit unterschiedlicher Geschwindigkeit angetrieben sind. Um die Siebspaltabstände einzustellen oder zu verändern, bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten. Durch Einfachheit und Funktionssicherheit ausgezeichnet ist eine Ausführungsform, bei der in dem Rollstab-Kettenrost benachbarte Rollstäbe an ihren Enden durch Laschenpaare mit zwei gleichlangen Laschen verbunden sind, die ihrerseits zwischen den benachbarten Rollstäben durch einen rollstabfreien Gelenkbolzen verbunden sind, wobei jeweils die in Laufrichtung der Ketten voreilende oder nacheilende Lasche der Laschenpaare mit dem Stellelement verbunden ist, welches mit einer in
Bewegungsrichtung des Rollstab-Kettenrostes längslaufenden Steuerbahn für den Siebspaltabstand wechselwirkt. Die Stellelemente können an ihrem Ende eine Rolle aufweisen, die an der Steuerbahn abläuft. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist die Steuerbahn höheneinstellbar, so daß eine betriebsmäßige Verstellung des Siebspaltabstandes möglich ist. Im allgemeinen wird man die Stellelemente an die zugeordnete Lasche der Laschenketten anformen. In den Laschenketten können Rückstellfedern angeordnet sein, im allgemeinen reicht jedoch die Zugspannung der Laschenketten für die Rückstellung der Laschen. Zweckmäßigerweise ist die Oberfläche der Rollstangen aufgerauht oder mit einer Beschichtung aus Gummi oder einem elastomeren Kunststoff versehen, wobei die Beschichtung eine gewisse Elastizität aufweisen kann. Die Rollstäbe und der gesamte Rollstabkettenrost können bei jedem Umlauf gereinigt werden. - Es versteht sich, daß der Roststababstand so eingerichtet werden kann, daß Verklumpungen des Streugutes und Fremdkörper nicht passieren, sondern abgeworfen werden und aufgefangen werden können.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in scheraatischer Darstellung
Fig. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, Fig. 2 ein Schema, welches den Antrieb der
Rollenstäbe bei dem Gegenstand nach Fig. 1 erläutert.
Fig. 3 einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand der Fig. 2,
Fig. 4 eine andere Ausführungsform des Gegenstandes der Fig. 1,
Fig. 5 in wesentlich vergrößerter Darstellung Einzelheiten der Laschenkette des RollstabKettenrostes aus einem der Gegenstände 1 bis 4 und
Fig. 6 den Gegenstand nach Fig. 5 in anderer
Funktionsstellung. Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung dient zum klassierten Streuen von mit einem Binder versehenen Holzspänen und von ähnlichem Streugut S zu Preßgutmatten P im Zuge der Herstellung von Spanplatten. Man entnimmt aus den Fig. 1 und 4, daß das Streugut S mit Hilfe eines Austragbandes 1 aus einem Streugutbunker 2 ausgetragen und der Vorrichtung aufgegeben wird. Man erkennt fernerhin, daß die Preßgutmatte P auf einem unterhalb der Vorrichtung 3 im wesentlichen horizontal bewegten Formband 4 durch Aufstreuen aufgebaut wird. In den Figuren verdeutlichen Pfeile die Bewegungsrichtungen des Formbandes 4 und der sonstigen Bauteile.
Zwischen dem Austragband 1 und dem Formband 4 arbeitet ein endlos über Umlenkstationen 5 geführter Rollstab-Kettenrost 6 mit zwei längslaufenden Ketten 7,
die Laschenkettenglieder 8 aufweisen. Die Rollstäbe 9 des Rollstab-Kettenrostes 6 sind um ihre Achse 10 rotierend angetrieben. Sie sind mit Siebspaltabstand A angeordnet. Im Ausführungsbeispiel, aber nicht beschränkend, kann der Siebspaltabstand betriebsmäßig verändert werden, und zwar ist der Siebspaltabstand A der Rollstäbe 9 mit Hilfe von mechanischen, an den Laschenketten 7 angreifenden Stellelementen 11, die weiter unten erläutert werden, veränderbar. Man erkennt in den Fig. 1, 2 und 4 zwischen den einzelnen Rollstäben 9 unterschiedliche Siebspaltabstände A in definierter Verteilung. Anhand der Fig. 5 und 6 wird erläutert, wie dieses erreicht werden kann. Es ist nämlich eine Steuereinrichtung 12 vorgesehen, die längs des Weges des Rollstab-Kettenrostes 6 im Obertrum 13 und/oder im Untertrum 14 auf die Laschenketten 7 einwirkt. Die Steuereinrichtung 12 ist so ausgelegt, daß sich der Siebspaltabstand A in Längsrichtung des RollstabKettenrostes 6 im Obertrum 13 und/oder im Untertrum 14 verändert. Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind im übrigen längs des Obertrums 13 und/oder des Untertrums 14 des Rollstab-Kettenrostes 6 Antriebsbahnen 15 angeordnet, mit denen die Enden 18 der Rollstäbe 9 abrollend wechselwirken. Dazu wird auf die Fig. 2 verwiesen. Man erkennt, daß hier die Antriebsbahnen 15 endlos umlaufenden Antriebsbändern 16 angehören, die ihrerseits angetrieben sind. In der Fig. 4 ist die Anordnung so getroffen, daß Antriebsbänder 16 sowohl im Obertrum 13 als auch im Untertrum 14 des Rollstab-Kettenrostes 6 vorgesehen sind, was nicht gezeichnet wurde. Die Antriebsbänder 16 im
Obertrum 13 und die im Untertrum 14 sind mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten angetrieben. Es sind im Obertrum 13 die gleichen Antriebsmaßnahmen verwirklicht, die die Fig. 2 für den Untertrum 14 verdeutlicht. In der Fig. 2 wurde ergänzend dargestellt, daß im Obertrum 13 und/oder im Untertrum 14 jeweils mehrere Antriebsbänder angeordnet sein können, die ihrerseits mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten angetrieben sind. In der Fig. 2 erkennt man entsprechende Geschwindigkeitsvektoren unterschiedlicher Länge. Es versteht sich, daß die Antriebsbänder 16 der unterschiedlichen Geschwindigkeiten mittlere Uralenkrollen aufweisen, die nebeneinander liegen und mit den entsprechenden unterschiedlichen Geschwindigkeiten rotieren.
Im Ausführungsbeispiel sind in dem Rollstab-Kettenrost 6 benachbarte Rollstäbe 9 an ihren Enden 18 durch Laschenkettenpaare 19 mit jeweils zwei gleichlangen Laschen 20 verbunden, die ihrerseits zwischen den benachbarten Rollstäben 9 durch einen rollstabfreien Gelenkbolzen 21 verbunden sind. Dazu wird auf die Fig. 5 verwiesen. Man erkennt in der Fig. 5 und in der Fig. 6, daß jeweils die in Laufrichtung der Ketten 7 voreilende Lasche 20 der Laschenkettenpaare 19 mit dem Stellelement 11 verbunden ist, welches mit einer in Bewegungsrichtung des Rollstab-Kettenrostes 6 längslaufenden Steuerbahn 22 für den Siebspaltabstand A wechselwirkt. Die Stellelemente 11 tragen hier an ihrem Ende 23 eine Rolle 24, die an der Steuerbahn 22 abläuft. Vergleicht man die Fig. 5 und 6, so erkennt man, daß die Steuerbahn 22 auf unterschiedliche
Höhe eingestellt werden kann, - und wie der Sieb- spaltabstand A sich dabei verändert. Die Höhenverstellung der Steuerbahn 22 kann betriebsmäßig vorgenommen werder. Die Stellelemente 11 sind an die zugeordneten Laschen 20 angeformt.