Beschreibung
Verfahren und Schaltungsanordnung zum Drucken eines Druckbil¬ des
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Drucken eines Druck¬ bildes auf ein Endlos-Trägermaterial bezüglich einer vorgege¬ benen Position in einem elektrografischen Drucker.
Bekannt sind elektrografische Drucker, bei denen ein Motor eine Transportvorrichtung antreibt, die das Trägermaterial an einer Umdruckstation im wesentlichen gemäß einer vorgegebenen Druckgeschwindigkeit vorbeitransportiert. Beim Druckvorgang werden von einer Drucksteuerung erzeugte Druckbilder nachein- ander an der Umdruckstation mit der Druckgeschwindigkeit auf das Trägermaterial gedruckt. Überträgt die Transportvorrich¬ tung eine Vorwärtsbewegung durch Formschluß auf das Trägerma¬ terial, wie es z.B. beim Eingreifen von Transportstacheln in Transportlöcher eines in den Randbereichen perforierten Trägermaterials der Fall ist, so wird in bestimmten Grenzen ein Zwanglauf zwischen dem Trägermaterial und der Transport- Vorrichtung realisiert.
Überträgt die Transportvorrichtung jedoch die Vorwärtsbewe- gung durch Kraftschluß auf das Trägermaterial, indem eine gummierte Transportwalze oder ein Transportband mit dem Trägermaterial kraftschlüssig in Berührung stehen, so wird ein Zwanglauf zwischen Trägermaterial und Transportwalze bzw. Transportband durch verschiedene Einflußfaktoren verhindert. Zu diesen Einflußfaktoren zählt der Mikroschlupf, der dadurch auftritt, daß der Kraftschluß zwischen Antriebswalze und Trägermaterial nicht hundertprozentig gewährleistet ist. Ein anderer Einflußfaktor liegt in den mechanischen Toleranzen bei der Fertigung der Antriebswalze und bei deren Lagerung in der Transportvorrichtung. Ein Zwanglauf zwischen Trägermate¬ rial und Antriebswalze findet somit nicht statt. Da die Transportgeschwindigkeit des Trägermaterials somit niemals
vollständig mit der Geschwindigkeit der Antriebswalze über¬ einstimmt, ist ein Gleichlauf zwischen Trägermaterial und Druckvorgang ausgeschlossen. Sind z.B. auf dem Trägermaterial durch Offset-Druck aufgebrachte Formularvordrucke vorhanden, in die beim Druckvorgang Zahlen oder Buchstaben in vorgege¬ bene Formularfelder gedruckt werden sollen, so wird ein Versatz zwischen den Buchstaben und den Formularfeldern aufgrund des minimalen Geschwindigkeitsunterschiedes mit jedem bedruckten Formular größer. Ein Unterbrechen des Druck- Vorganges ist unvermeidlich, um den Versatz wieder zu korri¬ gieren.
Die genannten Probleme bezüglich des Versatzes treten jedoch auch auf, wenn die Transportvorrichtung die Vorwärtsbewegung formschlüssig auf das Trägermaterial überträgt. In diesem
Fall ist in der Umdruckstation an einer Fotoleitertrommel ein
Taktgeber befestigt, der über einen Regelkreis für die Phase
(PLL - phase locked loop) die Frequenz eines Schrittmotors zum Antrieb der Transportvorrichtung und für eine Belich- tungszeile zum Belichten der Fotoleitertrommel generiert. Nachteilig an dieser Lösung ist, daß mechanische Schwergän- gigkeiten, Netzfrequenzschwankungen usw. nicht vollständig ausgeregelt werden. Außerdem sind zum Realisieren der Phasen¬ regelung komplexere elektronische Baueinheiten notwendig, die meist nach einem analogen Prinzip arbeiten, d.h. kontinuier¬ liche Spannungswerte verarbeiten.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache, digitale Lösung zum Bedrucken von Endlos-Trägermaterial anzugeben, die einen versatzfreien Druck bezüglich einer vorgegebenen Position ermöglicht .
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Die Erfindung geht von der Erkennt- nis aus, daß bei im wesentlichen gleichbleibender Transport¬ geschwindigkeit des Trägermaterials der Versatz kumulativ von Druckbild zu Druckbild vergrößert wird. Um den Versatz zu
korrigieren sind demzufolge nur minimale Geschwindigkeitsän¬ derungen der Transportgeschwindigkeit des Trägermaterials notwendig. Die Transportgeschwindigkeit kann demzufolge trotz geringfügiger Schwankungen als Bezugsgröße für eine Messung des Versatzes verwendet werden.
Bei der Erfindung sind auf dem Trägermaterial in regelmäßigen Abständen Markierungen zum Positionieren der Druckbilder in Transportrichtung vorhanden. Zu Beginn des Drucks eines Druckbildes wird von der Drucksteuerung ein Druckbild-An¬ fangssignal erzeugt. Bei einem versatzfreien Druck müssen die Markierungen aufgrund des gleichen Abstandes und der im wesentlichen konstanten Transportgeschwindigkeit beim Auftre¬ ten des Druckbild-Anfangssignals immer an gleichen Stellen bezüglich der Umdruckstation sein. Ein Versatz äußert sich, indem die Markierungen bezüglich einer ausgewählten Bezugs- stelle in der Umgebung der Umdruckstation ihre Lage langsam von Druckbild zu Druckbild verändern, wenn jeweils nur Mo¬ mentaufnahmen an der Bezugsstelle zum Zeitpunkt des Druck- bild-Anfangssignals betrachtet werden.
Bei der Erfindung wird ein Signalaufnehmer ortsfest bezüglich der Umdruckstation befestigt, der beim Erfassen einer Markie¬ rung ein Markierungssignal erzeugt. Bei einem Versatz werden sich in Transportrichtung vor dem Signalaufnehmer liegende Markierungen auf den Signalaufnehmer zu bewegen bzw. von diesem entfernen, wenn aufeinanderfolgende Momentaufnahmen zu Zeitpunkten mit aktivem Druckbild-Anfangssignal betrachtet werden, je nachdem, ob die Transportgeschwindigkeit des Trägermaterials etwas größer oder etwas geringer als die Druckgeschwindigkeit ist.
Aufgrund des größeren bzw. kleineren Abstandes bezüglich des
Signalaufnehmers kann die Entfernung der in Transportrichtung am nächsten vor dem Signalaufnehmer liegende Markierung zur
Messung des Versatzes verwendet werden, indem die Zeit gemes-
sen wird, die diese Markierung braucht, um bis zum Signalauf¬ nehmer zu gelangen.
Deshalb wird beim Auftreten des Druckbild-Anfangssignals ein Zählvorgang von Taktsignalen in einem Zähler gestartet. Der Zählvorgang wird beim Auftreten des nächsten Markierungssi¬ gnals am Signalaufnehmer unterbrochen. Das Zählergebnis steht in einem durch die Taktsignale bestimmten Verhältnis zur Zeit, die die nächste Markierung bis zum Signalaufnehmer braucht . Aus dieser Zeit kann durch Multiplikation mit der Druckgeschwindigkeit die Entfernung der Markierung vom Si¬ gnalaufnehmer zum Zeitpunkt des Druckbild-Anfangssignals berechnet werden. Insbesondere kann bei einer Veränderung dieser Entfernung von Druckbild zu Druckbild ein Versatz erkannt werden. Bei der Erfindung wird das Zählerergebnis mit einem Sollwert verglichen, der einem Zählerstand bei versatz¬ freier Positionierung der Druckbilder bezüglich der Markie¬ rung entspricht. Ist das Zählergebnis größer als der Soll¬ wert, so wird die Frequenz einer Stromimpulsfolge, die einen Schrittmotor steuert, der die Transportvorrichtung antreibt, erhöht. Ist das Zählergebnis kleiner als der Sollwert, so wird die Frequenz der Stromimpulsfolge verringert, so daß sich die Markierung beim nächsten Druckbild-Anfangssignal wieder vom Signalaufnehmer entfernt.
Sowohl der Zähler als auch die Schrittmotorsteuerung können digital ausgeführt werden. Da im Drucker ein Mikroprozessor vorhanden ist, kann auch der Vergleich leicht digital ausge¬ führt werden. Bei der Erfindung müssen zum Synchronisieren der Transportgeschwindigkeit des Trägermaterials und der Druckgeschwindigkeit nur ein Zähler und eine leicht modifi¬ zierte Impulssteuerung für den Schrittmotor verwendet werden.
Als Markierungen können z.B. die Transportlöcher des Träger- materials oder eine gegebenenfalls vorhandene Querperforation am Anfang und am Ende einer Druckseite dienen, so daß auch durch die Markierungen kein Mehraufwand entsteht. Bei trans-
portlöcherfreiem Trägermaterial ist ein versatzfreies Drucken nur erforderlich, wenn das Trägermaterial bereits vor dem Druckvorgang z.B. durch Offset-Druck mit Formularvordrucken bedruckt wird. Der notwendige Mehraufwand zum Aufbringen der Markierungen bei Offset-Druck ist ebenfalls gering, da die Markierungen gleichzeitig mit den Formularvordrucken aufge¬ druckt werden.
In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung enthält ein Im- pulsgeber einen Teiler und einen Frequenzvervielfacher, wobei der Teiler eingangsseitig mit einem Grundtakt der Grundfre¬ quenz getaktet wird und eine Ausgangsimpulsfolge ausgibt, die eine Frequenz hat, die durch das Verhältnis aus Grundfrequenz und einem durch das Vergleichsergebnis bestimmten Teilerwert definiert ist . Der Frequenzvervielfacher vervielfacht die Frequenz der Ausgangsimpulsfolge um einen ganzzahligen Wert und gibt die Steuerimpulsfolge aus . Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß die Positioniergenauigkeit erhöht wird, da zum Erreichen eines z.B. durch die Transportvorrichtung mitbe- stimmten Arbeitsfrequenzbereiches des Schrittmotors höhere Teilerwerte notwendig sind als ohne Verwenden eines Frequenz- vervielfachers. Bei höheren Teilerwerten ergeben sich trotz der nachfolgenden Frequenzvervielfachung je Teilerwert- schritt, d.h. einer Erhöhung oder einer Erniedrigung um eins, im vorgegebenen Frequenzarbeitsbereich kleinere Frequenzände¬ rungen. Kleinere Frequenzänderungen haben zur Folge, daß auch das Trägermaterial nur um kleine Strecken versetzt wird, so daß auch ein kleiner Versatz korrigiert werden kann.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Schaltungsanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Die Schaltungsanordnung dient zum Durchführen des Verfahrens nach der Erfindung, so daß sich die oben genannten Wirkungen auch auf die Schal¬ tungsanordnung übertragen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei¬ spielen beschrieben. Dabei zeigen:
Figur 1 eine Prinzipdarstellung eines elektrogr¬ afischen Druckers,
Figur 2 drei Lagebeziehungen zwischen einem
Sensor und einer Markierung auf dem Trä¬ germaterial,
Figur 3 drei Varianten zum Erzeugen einer Stro- mimpulsfolge für einen Schrittmotor,
Figur 4 ein Diagramm zum Darstellen des Zusam¬ menhangs zwischen Teilerwert und Fre¬ quenz der Stromimpulsfolge,
Figur 5 Zeitverläufe eines Seitenanfangssignals, eines Markierungssignals und eines Zähl- signals,
Figur 6 ein Flußdiagramm eines Verfahrens zum versatzfreien Drucken der Druckbilder bezüglich der Markierungen.
Figur 1 zeigt eine Prinzipdarstellung eines elektrografischen Druckers 10 und ein Blockschaltbild wesentlicher elektrischer Funktionseinheiten zum Ansteuern eines Schrittmotors 12. Der Drucker 10 hat eine durch den Schrittmotor 12 über eine Welle 13 angetriebene Transportvorrichtung 14, die nahe einer Umdruckstation 16 angeordnet ist und Endlos-Trägermaterial 20 an der Umdruckstation 16 im wesentlichen gemäß einer vorgege¬ benen Druckgeschwindigkeit VD vorbeitransportiert. In der Umdruckstation 16 wird ein auf einer Fotoleitertrommel 18 aufgebrachtes, mit Toner eingefärbtes Ladungsbild mittels einer Koronaeinrichtung (nicht dargestellt) auf das Endlos- Trägermaterial 20 übertragen. Die Fotoleitertrommel 18 dreht sich dabei in Richtung des Pfeiles 22. Nach dem Umdruck werden Reste des Toners entfernt und die Oberfläche der
Fotoleitertrommel 18 dreht sich an einer Belichtungszeile 24 vorbei, die die Fotoleitertrommel 18 wieder belichtet.
Nachdem das Trägermaterial 20 an der Umdruckstation 16 vor- beitransportiert wurde, wird es einer Fixierstation 26 zuge¬ führt, in der das noch verwischbare Tonerbild in das Träger¬ material mit Hilfe von Druck und Temperatur wischfest einge¬ schmolzen wird. In der durch einen Pfeil 28 angedeuteten Transportrichtung gesehen vor der Umdruckstation 12 ist eine erste Umlenkeinheit 30 angeordnet, die das Trägermaterial 20 der Umdruckstation 16 zuleitet. Eine zweite Umlenkeinheit 32 ist in Transportrichtung gesehen nach der Fixierstation 26 angeordnet. Diese zweite Umlenkeinheit 32 stapelt das be¬ druckte Trägermaterial 20 auf einen Stapel 34. Das Trägerma- terial 20 wird zu Beginn des Druckvorgangs von einem Stapel 36 durch die erste Umlenkeinheit 30 entnommen. Anstelle der beiden Stapel 34 und 36 werden auch Rollen verwendet, auf denen das Trägermaterial 20 aufgerollt ist.
Der Druckvorgang wird von einer Drucksteuerung 38 gesteuert. Die Drucksteuerung 38 erzeugt die Druckbilder seitenweise, indem die Bildinformationen jeweils einer Zeile an die Be¬ lichtungszeile 24 über Datenleitungen 40 übermittelt werden. Die Druckbilder werden nacheinander an der Umdruckstation 16 mit der Druckgeschwindigkeit auf das Trägermaterial 20 ge¬ druckt. Dabei wird zu Beginn des Drucks einer Seite von der Drucksteuerung 38 ein Seitenanfangssignal SAS auf einer Datenleitung 42 erzeugt, das einen Zähler 44 freigibt, der die Impulse einer Zähltaktfolge auf einer Zähltaktleitung 46 zählt. Die Frequenz der Zähltaktfolge ZTF liegt bei etwa 100 kHz.
Auf dem Trägermaterial 20 befinden sich in regelmäßigen Abständen Markierungen 48, die vor dem Druckvorgang auf das Trägermaterial 20 durch einen Offset-Druck aufgedruckt wur¬ den. Die Markierungen 48 wurden gleichzeitig mit Formularvor¬ drucken 50 auf das Trägermaterial 20 aufgedruckt und sind in
einer fest vorgegebenen Lage bezüglich der Formularvordrucke 50 angeordnet.
Eine Lichtschranke 52 tastet das Trägermaterial 20 nach den Markierungen 48 ab. Die Lichtschranke 52 enthält einen Licht- sender 54 zum Aussenden eines Lichtstrahls 56 und einen Lichtempfänger 58, auf den der Lichtstrahl 56 auftrifft, wenn keine der Markierungen 48 zwischen Lichtsender 54 und Licht- empfänger 58 ist. Der Lichtempfänger 56 enthält eine Schal- tung, die beim Erfassen einer Markierung ein Markierungssig¬ nal MS erzeugt, das auf einer Signalleitung 60 zum Zähler 44 übermittelt wird und den Zählvorgang im Zähler 44 unter¬ bricht .
Die Drucksteuerung 38 enthält weiterhin einen Mikroprozessor 62, der nach Abschluß des Zählvorganges das Zählergebnis aus dem Zähler 44 über Datenleitungen 64 ausliest und mit einem Sollwert vergleicht. Der Sollwert entspricht einem Zähler¬ stand bei versatzfreier Positionierung der Druckbilder bezüg- lieh der Markierungen 48. Versatzfrei bedeutet, daß in den Druckbildern enthaltene Buchstaben genau in die dafür vorge¬ sehenen Felder der Formularvordrucke 50 gedruckt werden.
Wird eine Abweichung zwischen Zählergebniε und Sollwert festgestellt, so muß der Schrittmotor 12, der über die Welle 13 mit der Transportvorrichtung 14 drehfest verbunden ist, so angesteuert werden, daß er sich je nach Richtung der Abwei¬ chung schneller oder langsamer dreht. Der Schrittmotor 12 wird durch eine Stromimpulsfolge SIF angesteuert, die von einem Impulsgeber 66 erzeugt wird. Die Stromimpulsfolge SIF wird vom Impulsgeber 66 über eine Steuerleitung 68 zum Schrittmotor 12 übertragen.
Der Impulsgeber 66 wird eingangsseitig mit einem Grundtakt getaktet, der eine Grundtaktfrequenz von 10 MHz hat. Die
Frequenz der Stromimpulsfolge SIF steht in einem durch einen ganzzahligen Teilerwert TW bestimmten Verhältnis zur Grund-
frequenz. Der Teilerwert TW wird durch den Mikroprozessor 62 über Datenleitungen 72 zum Impulsgeber 66 übertragen. Zu Beginn des Druckvorgangs wird der Teilerwert TW durch den Mikroprozessor 62 so vorgegeben, daß die Geschwindigkeit V des Trägermaterials 20 in Transportrichtung der Druckge¬ schwindigkeit VD entspricht. Treten während des Druckvorgangs Differenzen zwischen der Geschwindigkeit V und der Druckge¬ schwindigkeit VD z.B. durch Mikroschlupf einer Antriebsrolle der Transportvorrichtung 14 auf dem Trägermaterial 20 auf, so wird das Zählergebnis vom Sollwert abweichen. Der Teilerwert TW wird durch den Mikroprozessor 62 erhöht, wenn die Ge¬ schwindigkeit V größer ist als die Druckgeschwindigkeit VD. Die Markierungen 48 sind in diesem Fall in Transportrichtung 28 gegenüber dem Druckbild vorversetzt sind. Der Teilerwert TW wird durch den Mikroprozessor 62 verringert, wenn die Markierungen 48 in Transportrichtung 28 gegenüber den Druck- bildern zurückversetzt sind.
Die Drucksteuerung 38 ist über Datenleitungen 74 mit einem Ein-/Ausgabegerät 76 verbunden, über das z.B. die Druckge¬ schwindigkeit VD von einer Bedienperson vorgegeben werden kann.
Figur 2 zeigt drei Lagebeziehungen zwischen der Lichtschranke 52 und Markierungen 48a, 48b, 48c, die auf dem Trägermaterial 20 aufgebracht sind. Dabei werden in der Figur 2 jeweils Momentaufnahmen dargestellt, die einer Lage der Markierungen 48a, 48b und 48c jeweils zu Beginn des Drucks einer Druck¬ seite entsprechen, also genau zu dem Moment, in dem das Seitenanfangssignal den Anfang einer neuen Druckseite signa¬ lisiert .
Teil a der Figur 2 zeigt eine Markierung 48a, die zu Beginn einer neuen Druckseite um die Strecke sl von der Licht- schranke 52 entfernt ist. Die Momentangeschwindigkeit V des Trägermaterials 20 entspricht im wesentlichen der Druckge¬ schwindigkeit VD. Praktisch weicht die Momentangeschwindig-
keit V nur um maximal einige Tausendstel von der Druckge¬ schwindigkeit VD ab, so daß die Momentangeschwindigkeit V bei der Bestimmung der Entfernung zwischen Markierung 48a und Lichtschranke 52 zum Zeitpunkt eines neuen Seitenanfangs als konstant betrachtet wird.
Wird der Zähler 44 mit Beginn der neuen Druckseite gestartet und unterbrochen, wenn die Marke 48a den Lichtstrahl 56 unterbricht, so entspricht das Zählergebnis einer Zeit tl, die die Markierung 48a braucht, um die Strecke sl zu durch¬ laufen. Der Mikroprozessor kann die Länge der Strecke sl berechnen, indem er die angenommene Momentangeschwindigkeit V mit der Zeit tl multipliziert. Im Fall des Teils a der Figur 2 stellt der Mikroprozessor fest, daß die Strecke sl genau einer Sollstrecke sO entspricht, die gewährleistet, daß die Druckbilder bezüglich der Markierungen 48 ausgerichtet sind. Speziell wird auch das Druckbild nahe der Markierung 48a bezüglich dieser Markierung ausgerichtet sein.
Teil b der Figur 2 zeigt den Fall, daß zum Zeitpunkt des Druckbeginns einer Seite eine Strecke S2 zwischen einer Markierung 48b und der Lichtschranke 52 vorhanden ist. Das Zählergebnis ist im Fall b höher als das Zählergebnis im Fall a, da die angenommene Momentangeschwindigkeit V als konstant angesehen wird und eine größere Strecke s2 zurückzulegen ist. Der Mikroprozessor 22 berechnet die Strecke s2, indem er die Momentangeschwindigkeit V mit einer dem erhöhten Zählergebnis entsprechenden Zeit t2 multipliziert. Somit kann der Mikro¬ prozessor 62 feststellen, daß die Strecke s2 größer als die Sollstrecke sO ist. Die Markierung 48b liegt in Transport¬ richtung vor einer Strichlinie 80, welche einen Endpunkt der Sollstrecke sO darstellt. Der andere Endpunkt der Sollstrecke sO ist die Lichtschranke 52. Die Markierungen 48 eilen den Druckbildern hinterher. Zur Korrektur wird der Mikroprozessor 62 den Teilwert TW im Impulsgeber 66 erhöhen.
Teil c der Figur 2 zeigt den Fall, daß eine Strecke s3 zwi¬ schen einer Markierung 48c und der Lichtschranke 52 zum Zeitpunkt des Druckbeginns einer Seite kleiner als die Soll- strecke sO ist. Die Markierung 48c liegt in Transportrichtung hinter der Strichlinie 80. Das Zählergebnis im Zähler 44 liegt im Fall c unter dem Sollwert. Der Mikroprozessor 62 bestimmt die Länge der Strecke s3, indem er wiederum die angenommene Momentangeschwindigkeit V mit dem Zählergebnis, das einer Zeit t3 entspricht, multipliziert. Die Markierungen 48 eilen im Fall c den Druckbildern voraus. Die Markierung 48c befindet sich also bezüglich eines in seiner Nähe zu druckenden Druckbildes in Transportrichtung vorversetzt . Zur Korrektur wird der Mikroprozessor 62 den Teilerwert TW ver¬ ringern.
Figur 3 zeigt drei Varianten I bis III zum Erzeugen der Stromimpulsfolge SIF für den Schrittmotor 12 im Impulsgeber 66.
Teil a der Figur 3 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel des Impulsgebers 66. Der Impulsgeber 66 enthält einen Teiler 90, der eingangsseitig mit dem Grundtakt auf der Grundtaktleitung 70 getaktet wird und in den über die Datenleitungen 72 der Teilerwert TW gespeichert wird. Der Ausgang des Teilers 90 ist direkt mit der Steuerleitung 68 verbunden. Somit ist die Frequenz der Stromimpulsfolge SIF durch das Verhältnis aus Grundfrequenz und Teilerwert TW definiert.
Teil b der Figur 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Impulsgebers 66', der anstelle des Impulsgebers 66 verwendet wird. Der Impulsgeber 66' enthält einen Teiler 90' , dessen Funktionsweise der des bereits bei Teil a der Figur 3 erläuterten Teilers 90 entspricht. Eine Ausgangsimpulsfolge AIF des Teilers 90' wird über eine Datenleitung 92 eingangs- seitig an einen Frequenzverdoppler 94 geschaltet. Der Fre- quenzverdoppler 94 verdoppelt die Frequenz der Ausgangsim¬ pulsfolge AIF und erzeugt ausgangsseitig auf der Steuerlei-
tung 68 die Stromimpulsfolge SIF. Das Verwenden des Impulsge¬ bers 66' führt wie unten anhand der Figur 4 erläutert, zu einer genaueren Positionierung des Trägermaterials 20 als beim Verwenden des Impulsgebers 66.
Teil c der Figur 3 zeigt eine dritte Variante III zum Erzeu¬ gen der Stromimpulsfolge SIF, bei der der Impulsgeber 66' verwendet wird. Für eine Feinpositionierung wird das Zeitin¬ tervall zwischen zwei aufeinanderfolgenden Vergleichen des Mikroprozessors 62 in zwei Zeitabschnitte unterteilt. Im ersten Zeitabschnitt wird ein Teilerwert TW1 im Teiler 90' gespeichert und im zweiten Zeitintervall wird ein Teilerwert TW2 im Teiler 90' gespeichert. Die Wirkungsweise der Variante III wird ebenfalls anhand der Figur 4 im folgenden erläutert.
Figur 4 zeigt in einem Diagramm die Abhängigkeit der Frequenz der Stromimpulsfolge SIF von der Größe des Teilerwertes TW im Impulsgeber 66 bzw. 66'. Auf der Abszissenachse 100 ist der Teilerwert TW abgetragen. Dabei beziehen sich Zahlen in geschweiften Klammern auf eine Grundtaktfrequenz von 1 MHz, Zahlen ohne Klammern auf eine Grundtaktfrequenz von 10 MHz und Zahlen in eckigen Klammern auf eine Grundtaktfrequenz von 100 MHz. Auf der Ordinatenachse 102 ist die Frequenz der Stromimpulsfolge SIF in Hertz abgetragen. Ein Kurvenverlauf 104 stellt den Zusammenhang zwischen dem Teilerwert TW und der Frequenz der Stromimpulsfolge SIF für die Variante I dar. Zum Beispiel beträgt die Frequenz der Stromimpulsfolge SIF bei einer Grundtaktfrequenz von 10 MHz und einem Teilerwert TW von 2000 an einem Punkt Pl 5000 Hz. Da der Teilerwert TW nur ganzzahlige Werte annehmen kann, besteht der Kurvenver¬ lauf 104 aus einer Punktfolge. Je höher die Grundtaktfrequenz ist, um so mehr Punkte befinden sich zwischen zwei vorgegebe¬ nen Punkten, z.B. Pl und P2 des Kurvenverlaufs 104. Im Aus- führungsbeispiel wurde, wie bereits erwähnt, eine Grundtakt- frequenz von 10 MHz gewählt. Dies stellt einen Kompromiß zwischen Schaltungsaufwand und dem Abstand zweier benachbar¬ ter Punkte auf dem Kurvenverlauf 104 dar.
In der Variante II der Figur 3 stellt ein Kurvenverlauf 106 den Zusammenhang zwischen Teilerwert TW und Grundtaktfrequenz her. In der Variante II muß der Teilerwert zum Einstellen der gleichen Frequenz der Stromimpulsfolge SIF doppelt so hoch sein wie in der Variante I. Einem Punkt Pl ' ist ein Teiler¬ wert TW von 4000 und eine Frequenz der Stromimpulsfolge SIF von 5000 Hz zugeordnet. Einem Punkt P2 ' ist ein Teilerwert TW von 6000 und eine Frequenz der Stromimpulsfolge von 3333 Hz zugeordnet. Zwischen den Punkten Pl * und P2 ' liegen doppelt so viele Punkte auf dem Kurvenverlauf 106 wie zwischen den Punkten Pl und P2 auf dem Kurvenverlauf 104. Demzufolge hat sich die Auflösung des Kurvenverlaufs 106 gegenüber dem des Kurvenverlaufs 104 verdoppelt. Das bedeutet, daß mit der Variante II kleinere Positionsabweichungen korrigiert werden können als mit der Variante II, da z.B. eine Erhöhung des Teilerwertes TW um den Wert 1 nur eine kleine Änderung der Frequenz der Stromimpulsfolge SIF zur Folge hat, und die damit verbundene Änderung der Transportgeschwindigkeit des Trägermaterials 20 nur zu einem kleinen Versatz des Trägerma¬ terials 20 führt.
Die Variante III der Figur 3 geht von dem Kurvenverlauf 106 aus, jedoch wird die Auflösung gegenüber der Variante II nochmals erhöht, indem der durch den ganzzahligen Teilerwert TW vorgegebene Frequenzsprung der Stromimpulsfolge SIF da¬ durch abgeschwächt wird, daß nur ein unbedingt notwendiger Teil des FrequenzSprunges für die Korrektur der Position der Markierungen 48 gegenüber dem Druckbild wirksam wird. Das Prinzip der Variante III kann selbstverständlich auch in einer Variante IV bei dem Impulsgeber 66 verwendet werden.
Figur 5 zeigt einen Zeitverlauf 110 des Seitenanfangssignals SAS, einen Zeitverlauf 112 des Markierungssignals MS und einen Zeitverlauf 114 eines Zählsignals ZS. Weiterhin ist in Figur 5 ein Teil eines Zeitstrahles 116 dargestellt, der als Bezugsgröße für die Zeitverläufe 110 bis 114 dient. Zu einem
Zeitpunkt ZP1 wird durch einen Spannungsimpuls II des Seiten¬ anfangssignals SAS der Spannungswert des Zählsignals ZS erhöht, wodurch der Zählvorgang im Zähler 44 gestartet wird. Zu einem Zeitpunkt ZP2, an dem eine Markierung 48 die Licht- schranke 52 passiert, wird durch einen Spannungsimpuls 12 des Markierungssignals MS das Zählsignal ZS auf einen niedrigeren Spannungswert geschaltet, wodurch der Zählvorgang im Zähler 44 gestoppt wird.
Der Mikroprozessor 62 bestimmt aus dem Zählergebnis im Zähler 44 je nach Variante I, II, III oder IV einen neuen Teilerwert TW1 und speichert ihn im Teiler 90 bzw. 90' ab, falls er vom Teilerwert TWO abweicht. In den Varianten III und IV wird nach einer vorgegebenen Zeit t4 ein Teilerwert TW2 in den Teiler 90' gespeichert. Zu einem Zeitpunkt ZP3 wird durch die Drucksteuerung 38 ein Spannungsimpuls 13 des Seitenanfangssi¬ gnals SAS erzeugt, der wie oben beschrieben einen neuen ZählVorgang einleitet. Nach Abschluß dieses Zählvorganges wird ein Teilerwert TW3 im Zähler 90 bzw. 90' gespeichert.
Figur 6 zeigt ein Flußdiagramm des Verfahrens zum versatz- freien Drucken der Druckbilder bezüglich der Markierungen 48. Das Verfahren beginnt in einem Schritt 200 mit einer Initia¬ lisierungsphase aus Schritten 202 und 204. Im Schritt 202 wird der Teiler 90 bzw. 90' mit einem Teilerwert TW initiali¬ siert, der zu einer Geschwindigkeit V des Trägermaterials 20 führt, die in etwa der Druckgeschwindigkeit VD entspricht. Zu Beginn des Druckvorgangs wird das Trägermaterial 20 in Trans¬ portrichtung 28 so ausgerichtet, daß die Markierungen 48 an einem Einstellineal ausgerichtet werden, so daß die ersten Druckbilder keinen Versatz bezüglich der Markierungen 48 haben. Im Schritt 204 wartet der Mikroprozessor 62, bis ein erster ZählVorgang im Zähler 44 abgeschlossen ist.
In einem Schritt 206 liest der Mikroprozessor 62 das Zähler¬ gebnis aus dem Zähler 44 aus und bestimmt in einem Schritt 208 einen neuen Teilerwert im Fall der Varianten I und II
bzw. zwei neue Teilerwerte TW im Fall der Varianten III und IV. Im Schritt 210 wird der Teilerwert TW1 über die Datenlei¬ tungen 72 zum Teiler 90 bzw. 90' übertragen.
In einem Schritt 212 prüft der Mikroprozessor 62, ob die Varianten III oder IV aktiv sind. Ist dies nicht der Fall, so wird das Verfahren in einem Schritt 218 fortgesetzt. Ist die Variante III oder IV aktiv, so wartet der Mikroprozessor 62 in einem Schritt 214, bis eine im Schritt 208 berechnete Zeit vorbei ist, um anschließend in einem Schritt 216 den zweiten Teilerwert TW2 zum Teiler 90 bzw. 90" zu übermitteln. An¬ schließend wird das Verfahren im Schritt 218 fortgeführt, in dem der Mikroprozessor 62 auf ein neues Zählergebnis wartet. Ist ein neues Zählergebnis vorhanden, so prüft der Mikropro- zessor 62 in einem Verfahrensschritt 220, ob der Druck been¬ det werden soll. Ist dies nicht der Fall, so wird das Verfah¬ ren in einer Schleife aus den Schritten 206 bis 220 fortge¬ setzt. Stellt der Mikroprozessor 62 im Schritt 220 fest, daß der Druck beendet werden soll, so beendet er das Verfahren in einem Schritt 222.