DE19749596C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines traktorlosen Aufzeichnungsträger-Antriebes in einem elektrografischen Drucker - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines traktorlosen Aufzeichnungsträger-Antriebes in einem elektrografischen DruckerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Steuerung eines traktorlosen Aufzeichnungsträger-Antriebes
Als bahnförmiger Aufzeichnungsträger kann Papier, Folienmate
rial, Etiketten oder andere Materialien verwendet werden.
Beim Bedrucken von Papier finden verschiedenste Papiersorten
Anwendung. Im elektrografischen Hochleistungs-Druckbereich
mit Druckleistungen von mehr als 40 Seiten pro Minute wird
vorwiegend sogenanntes randgelochtes Papier verwendet. Dieses
Papier hat an seinen Längskanten seitliche Löcher zum Trans
port und zur Positionsüberwachung des Papiers. Es wird dabei
von Traktorraupen angetrieben, die in die seitlichen Trans
portlöcher eingreifen. Häufig hat dieses Papier auch Querper
forationen, entlang derer die einzelnen Seiten voneinander
getrennt werden.
Die Randlochung wird insbesondere bei der Verarbeitung von
vorbedrucktem Papier genutzt. Bei diesem Papier soll die im
elektrografischen Drucker nachträglich aufgebrachte Informa
tion, beispielsweise Daten, die in ein vorbedrucktes Formular
gedruckt werden, möglichst genau an vorgegebenen Stellen des
Vordrucks zu liegen kommen. Für lagegenaues Drucken muß die
Lage der Papierbahn in Transportrichtung exakt auf deren An
trieb bzw. auf die Bewegung der Fotoleitertrommel justiert
bzw. synchronisiert sein.
Zur genauen Positionierung von derartigem Papier wird die er
ste Seite der Papierbahn genau an eine bestimmte Position be
züglich der Traktorraupen angelegt. Eine Seitenbeginn-Marke
des Vordrucks bzw. die Querperforation gibt dabei genau den
Beginn der Seite vor. Alle weiteren Seiten werden wegen der
Zwangsführung durch die Traktorraupe automatisch exakt posi
tioniert, wenn die erste Seite richtig eingelegt war.
Der Vorschub des gelochten Papiers erfolgt in der Regel in
einem bestimmten, den Lochabständen entsprechenden Raster,
beispielsweise in einem ½-Zoll-Raster oder in einem 1/6-Zoll-
Raster. Die Papierbahn wird dann nicht stufenlos, sondern
schrittweise um ein Vielfaches des Rasterabstandes bewegt.
Im Hochleistungs-Druckbereich besteht häufig auch die Forde
rung, Rollenpapier, das keine solche Randlochung aufweist, in
Druckern für Endlospapier verwenden zu können. Zu dieser For
derung tragen sowohl wirtschaftliche als auch ökologische
Überlegungen bei. Beim Bedrucken von randgelochtem Papier ist
nämlich ein Verarbeitungsschritt notwendig, bei dem der Rand
streifen von der bedruckten Seite entfernt wird, wobei der
dabei entstehende Abfall entsorgt werden muß.
Ein Drucker, der zur Verarbeitung von Rollenpapier ohne Rand
lochung geeignet ist, ist beispielsweise in der
WO 95/19929 A1 beschrieben. Zum genauen Transport des Papiers
ist in diesem Drucker eine erste Anlagekante vorgesehen, die
die seitliche Position des Papiers vorgibt, sowie Stabilisie
rungsrollen, eine Unterdruckbremse und eine Rollenanordnung
mit einem Schlaufenzieher.
Obwohl mit einem derartigen Gerät im Prinzip Endlospapiere
sowohl mit Randlochung als auch ohne Randlochung verarbeitet
werden können, treten beim Bedrucken von Formularen Probleme
auf. Will man mit einem derartigen Drucker vorbedrucktes Pa
pier verarbeiten, so ist keine direkte Zuordnung der vorbe
druckten Bereiche zu den nachzudruckenden Informationen mög
lich. Infolgedessen können die nachträglich zu druckenden In
formationen nicht lagerichtig in den Vordruck eingepaßt wer
den.
Ursachen für Fehlpositionierung sind zum Beispiel Schwankun
gen der Papierlänge, die sich aus unterschiedlichen Umgebung
stemperaturen oder Unterschiedlichen Feuchtigkeitsgraden der
Papierbahn ergeben. Derartige Schwankungen können pro Seite
bis zu einigen Millimetern betragen. Druckbildabweichungen in
dieser Größe sind beim Bedrucken von Formularen nicht akzep
tabel.
Hinzu kommt bei traktorlosen Friktionsantrieben das Problem,
daß die Transportgenauigkeit in Vorschubrichtung nicht immer
genau eingehalten werden kann. Hierzu können beispielsweise
Schlupf zwischen der Antriebswalze und der Papierbahn oder
Fertigungstoleranzen der Antriebsmechanik beitragen.
Aus der DE 19 37 699 A ist ebenfalls ein Friktionsantrieb für
Datendrucker bekannt. Bei diesem Antrieb ist ein Abtaster
vorgesehen, der eine am Formularrand vorgedruckte Markierung
erkennt. Mit dem Abtastergebnis wird jeweils mit dem Formula
ranfang eine Neuzuordnung der Zeilenhöhe zur Druckstelle vor
nimmt. Nachteilig bei diesem Antrieb ist, daß eine an den
Sensor angepaßte Marke an einer bestimmten Position des For
mulars vorgedruckt werden muß, damit die Regelungsfunktion
durchgeführt werden kann.
Aus der US 4,732,501 A ist ein Drucker bekannt, bei dem eine
Aufzeichnungsträgerbahn in einem Einlege-Modus mit einer er
sten, langsameren Geschwindigkeit transportiert wird. In die
sem Modus kann der Bediener die Bahn innerhalb des Antriebes
ausrichten, bevor der Drucker mit mit einer zweiten, höheren
Transportgeschwindigkeit einen Druckbetriebs-Modus übergeht.
Das Umschalten zwischen diesen beiden Geschwindigkeiten kann
durch einen Sensor gesteuert werden, der eine Kante der Auf
zeichnungsträgerbahn an einer bestimmten Position detektiert.
Zur Verarbeitung vorbedruckter Aufzeichnungsträgerbahnen sind
in diesem Drucker jedoch keine spezifischen Maßnahmen vorge
sehen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur Steuerung eines traktorlosen Aufzeichnungsträger-An
triebes in einem elektrografischen Drucker anzugeben, mit de
nen unbestimmt vorbedruckte bahnförmige Aufzeichnungsträger
positionsgenau transportiert werden können.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach
Patentanspruch 1 und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
nach Patentanspruch 11 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Mit der Erfindung wird ermöglicht, daß der Antrieb für die
Bahn des Aufzeichnungsträgers schon nach einer Seite Vorschub
auf die Seitenlänge synchronisiert wird. Positionsabweichun
gen der Bahn, die durch ungenaues Einlegen der Papierbahn
oder durch erhöhten Schlupf zwischen Antrieb und Bahn auftre
ten, werden dadurch bereits bei der ersten Druckseite ausge
glichen. Die Regelung benötigt nur eine vernachlässigbare
Zeit zum Einschwingen. Makulatur, d. h. überschüssiges unbe
drucktes Papier wird dadurch weitgehend vermieden. Bereits
mit der ersten Druckseite erfolgt der Druck positionsgenau
innerhalb des Vordrucks.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung umfaßt
die Antriebssteuerung (Auswerte-Einrichtung) einen Speicher,
in dem mindestens ein Wert für eine Standard-Seitenlänge ge
speichert ist. Der mit dem Sensor ermittelte Wert für eine
Seitenlänge wird von der Auswerte-Einrichtung mit dem Stan
dard-Wert oder mit den Standard-Werten auf Plausibilität ge
prüft, bevor der ermittelte Wert als Wert für die Seitenlänge
identifiziert wird. Hierdurch ist es möglich, den Antrieb
auch dann genau auf die Seitenlänge des Vordrucks zu synchro
nisieren, wenn die Seitenlänge vom theoretischen Sollwert ab
weicht.
In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform der Erfin
dung wird der Sensor auf die Markierungen und/oder auf den
Hintergrund der Markierungen sensibilisiert. Weiterhin ist es
vorteilhaft, den Sensor quer zur Aufzeichnungsrichtung ver
schieblich anzuordnen. Die Marke kann dann an einer beliebi
gen Stelle des Formulars liegen. Selbst Bestandteile des For
mulars wie Texte, Grafiken oder Fensterausschnitte können
dann als Marke verwendet werden. Der Sensor der Erfindung ist
also an den jeweiligen Formularinhalt anpaßbar, indem er auf
eine ausgewählte Information sensibilisiert wird.
Der Sensor kann insbesondere optoelektronischer Bauart sein,
die Sensibilisierung erfolgt in einem bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiel auf bestimmte Farben des Hintergrunds bzw. der
Marke. Die Sensibilisierung des Sensors kann alternativ oder
zusätzlich auch hinsichtlich einer geometrischen Form der
Markierungen oder hinsichtlich der Oberflächenstruktur der
Aufzeichnungsträgerbahn erfolgen. Beispielsweise können die
Marken dabei in Papierbahnen vorgesehene Kerben oder Fenster
ausschnitte in Formularvorlagen sein. Ein bei der Sensibili
sierung ermittelte Sensoreinstellwert wird vorzugsweise ge
speichert und für spätere Messungen wiederverwendet.
Die Sensibilisierung des Sensors erfolgt vorzugsweise, indem
das Papier mindestens einmal in und entgegen der Trans
portrichtung transportiert wird, wobei während dieser Vor- und
Rückwärtsbewegung von der Auswerte-Einrichtung überprüft
wird, ob und wann der Sensor ein Signal abgibt. Dabei kann
vorgesehen sein, daß mehrere Zyklen von Vor- und Rückwärts
bewegungen durchgeführt werden und daß nach jedem Zyklus ein
Einstellwert am Sensor verändert wird. Die abschließend er
mittelten Sensor-Einstellwerte können dann gespeichert und
für spätere Sensibilisierungsvorgänge wiederverwendet werden.
Dabei kann ein quasi selbstlernendes System erzeugt werden,
indem zu Beginn eines Sensibilisierungsvorgangs eine gewisse
Anzahl der am häufigsten und/oder zuletzt benutzten Einstell
werte verwendet wird.
Mit der erfindungsgemäßen Startprozedur wird insbesondere er
reicht, daß der Druckvorgang mit der ersten Seite beginnen
kann, die der zur Sensibilisierung des Sensors benötigten
Seite folgt.
Die erfindungsgemäße Verfahrensweise ist weitgehend automati
sierbar. Bedienungsfehler beim Einlegen des Papiers sind da
her weitgehend angeschlossen bzw. können ausgeglichen wer
den. Der Vorgang benötigt nur wenig zeit, wodurch die effek
tive Druckzeit des Druckers hoch ist.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
einiger Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Drucker mit einem traktorlosen Papierantrieb,
Fig. 2 einen Schnitt durch ein Antriebsaggregat,
Fig. 3 eine Ansicht des Antriebsaggregats,
Fig. 4 eine Sensoranordnung,
Fig. 5 ein Blockschaltbild zur Steuerung des Antriebs,
Fig. 6 ein Ablaufdiagramm zur Steuerung des Antriebs, und
Fig. 7 ein Ablaufdiagramm für die Sensibilisierung des Sen
sors.
Die in Fig. 1 dargestellte Druckvorrichtung entnimmt einen
bahnförmigen Aufzeichnungsträger 5 aus Papier von einem Pa
piereingabebehälter 1 oder von einer Vorratsrolle 11. Im Rol
lenbetrieb wird die Papierbahn 5 über eine Schlaufe 12 einer
Umlenkeinrichtung 2 und anschließend in einer Bahnvorzen
triereinrichtung 3 entlang einer Anlagekante Friktions-
Antriebsrollen 4 zugeführt. Anschließend wird sie von einem
Antrieb 8 über eine Unterdruckbremse 6 gezogen, welche mit
einer Vakuumpumpe 7 verbünden ist, die den Unterdruck er
zeugt. Durch den Unterdruck wird die Papierbahn 5 gebremst
und dabei die Zugspannung der Papierbahn 5 erhöht. Je höher
die Zugspannung ist, desto stabiler läuft die Papierbahn 5 in
Transportrichtung A, d. h. desto weniger gleitet sie lateral
aus der Soll-Papiertransportrichtung. Nach der Unterdruck
bremse 6 durchläuft die Papierbahn 5 eine Stabilisierungszo
ne, die aus mehreren Umlenkrollen 9 und einem Schlaufenzieher
10 besteht. Die Papierbahn 5 umschlingt die Umlenkrollen 9 um
mindestens 180°, wodurch die Papierbahn seitlich noch weiter
stabilisiert wird.
Bevor die Papierbahn 5 einem Druckaggregat 14 zugeführt wird,
tastet eine Sensoranordnung 17 das Papier 5 optisch ab. Die
Sensoranordnung 17 ist dabei so ausgelegt, daß sie das brei
teste im Drucker verarbeitbare Papier 5 noch über seine ge
samte Breite abtasten kann. Die Breite der Sensoranordnung 17
ist damit sowohl an die mechanischen Komponenten zum Papier
transport angepaßt als auch an die aufzeichnungsseitigen Pa
rameter der Druckeinrichtung 14, die die bedruckbare Breite
festlegen. Sie ist insbesondere an die Breite einer Fotolei
tertrommel 16 angepaßt. Die verarbeitbare Papierbreite reicht
im vorliegenden Ausführungsbeispiel von 6,5 Zoll (165 mm) bis
19 Zoll (482,6 mm).
Von der Sensoranordnung 17 wird die Papierbahn 5 über ein An
triebsaggregat 13 einer Umdruckstation zugeführt. Die Um
druckstation umfaßt im dargestellten Ausführungsbeispiel die
Fotoleitertrommel 16, die mit einer Corotron-Einrichtung 16a
zusammenwirkt. Die Fotoleitertrommel 16 wird dabei in bekann
ter Weise durch Licht mit einer Information beaufschlagt, wo
durch ein Ladungsbild aufgebracht wird. Anschließend nimmt
sie einen magnetisierten Toner auf, der im Umdruckbereich auf
die Papierbahn 5 übertragen wird. Anschließend entlädt die
Corotron-Einrichtung 16a den entsprechenden Bereich der Foto
leitertrommel 16 wieder, so daß diese erneut mit Informatio
nen beschrieben werden kann.
Im dargestellten Beispiel ist die Sensoranordnung 17 im Be
reich der Papierzufuhreinrichtung 15 angeordnet, sie kann
aber auch innerhalb des Druckaggregats 14 vorgesehen sein.
Die Papierbahn 5 wird in der Papiertransportrichtung A trans
portiert.
Fig. 2 zeigt das im Bereich der Umdruckstation bzw. der Fo
toleitertrommel 16 des elektrofotografischen Druckers ange
ordnete Antriebsaggregat 13 genauer.
An die Antriebswalze 40 drückt eine Rollenanordnung 20 mit
vorgegebener Federkraft an. Hierdurch wird das zwischen den
Walzen 40 und 20 hindurch transportierte Papier 5 durch Reib
schluß (Friktion) von der Antriebswalze 40 bewegt. Die An
triebswalze 40 ist wiederum über einen Zahnriemenantrieb mit
dem Schrittmotor 41 verbunden. Das gesamte Antriebsaggregat
13 ist an einem Druckergehäuse über den Lagerbock 44 an
geflanscht. Am Lagerbock 44 ist durch das Kugellager 43 eine
gemeinsame Lagerachse 42 gelagert, die zum einen die Drehbe
wegung der Antriebswalze 40 aufnimmt und zum anderen eine
Schwenkbewegung der Antriebselemente um die Schwenkachse B.
Um die Schwenkbewegung zu ermöglichen, sind die Antriebskom
ponenten auf einer Trägerplatte 47 montiert, die über eine
Gasdruckfeder 49 sowie über die Lagerachse 42 mit dem Lager
bock 44 verbunden ist.
Im Lagerbock 44 befindliche Gewinde 45 dienen der Aufnahme
von Befestigungsschrauben, die durch das Druckergehäuse ge
führt werden. Das gesamte Antriebsaggregat ist über Führungs
flächen 46 innerhalb des Druckergehäuses justierbar. Die Trä
gerplatte 47 ist wiederum bezüglich dem Lagerbock 44 justier
bar, wobei eine erste Justage-Schraube 51 und eine zweite Ju
stage-Schraube 52 im Lagerbock 44 vorgesehen sind, an die
trägerseitige Zylinderstifte anschlagen.
Die Gasdruckfeder 49 ist mit dem Träger 47 durch die Ver
schraubung 50 verbunden und mit dem Lagerbock 44 durch die
Verschraubung 48. Träger 47 und Lagerbock 44 sind gegeneinan
der mit der Verriegelungseinrichtung 54 verriegelbar.
Eine Papierbahn 5, die in das Antriebsaggregat 13 zwischen
der Antriebswalze 40 und der Gegendruckwalze 20 eingeführt
wird, wird von einem Führungsblech 53 zu einem Papiersensor
55 geführt. Der Papiersensor 55 tastet das Papier 5 über die
gesamte Breite des druckfähigen Bereichs der Fotoleitertrom
mel 16 ab, wodurch sowohl die seitlichen Papierkanten als
auch etwaige Randlochungen der Papierbahn 5 erkannt werden
können. Im Bereich der Umdruckzone des Druckgeräts wird das
Papier 5 durch gefederte Schwenkbacken 56 an die Oberfläche
der Fotoleitertrommel 16 angepreßt. Eine an sich bekannte
elektrische Corotron-Einrichtung 57 erzeugt eine Hochspan
nung, durch die der auf der Fotoleitertrommel 16 befindliche
Toner zum Papier 5 hingezogen wird. Umlenkwalzen 58 führen
das Papier 5 weiter zu einem Markensensor 59, der etwaige,
auf der Papierbahn vorhandene Druck- oder Schneidmarken 109
erkennt. Geerdete, elektrische Verbindungen 61 (Antistatik-
Bleche) führen etwaigen, auf dem Papier 5 befindliche elek
trische Restladungen ab.
Wird mit dem Papiertransport randgelochtes Papier 5 transpor
tiert, so kann mit einem Stachelrad 60 die Randlochung abge
tastet werden.
Fig. 3 zeigt den Papierantrieb 13 in einer dreidimensionalen
Darstellung. Hieraus sind insbesondere der an der Trägerplat
te 47 montierte Zylinderstift 66 zu erkennen, welcher mit der
im Lagerbock 44 eingeschraubten Justage-Schraube 52 zusammen
wirkt, sowie die Verschraubung 50 der Gasdruckfeder 49.
Oberhalb der Umlenkwalzen 58 wird das Papier 5 von einer Füh
rungsfläche 69 geführt. In diesem Bereich erfolgt auch die
Abtastung des Papiers 5 mit dem Markensensor 59. Weiterhin
ist in diesem Bereich ein Anlagelineal 65 vorgesehen, welches
für den Druckerstart verwendet wird. Neu eingelegtes Papier
5, welches Randlochungen aufweist, wird dabei mit einem Sei
tenanfang an eine der Seitenlänge entsprechende Markierung
65a des Lineals 65 angelegt, die Randlochung in Eingriff mit
dem angeschwenkten Stacheldraht 60 gebracht, und der Druck
vorgang eingeleitet. Das Stachelrad 60 ist Bestandteil einer
Sensoranordnung, die in Fig. 4 genauer beschrieben wird.
Im Umdruckbereich zieht ein Antriebsmotor 68 einen Coro
trondraht entsprechend der zu bedruckenden Seitenbreite aus
der Corotrondraht-Kassette 57. Der Markensensor 59 ist ent
lang einer Stange 73 in Richtung E verschiebbar. Ein Blech
deckt den Antriebsmotor 41 ab und dient insbesondere der
elektromagnetischen Abschirmung. Entsprechend dem vorderen
Lagerbock 44 ist auch ein hinterer Lagerbock 67 vorgesehen,
welcher ebenfalls am Druckergehäuse befestigt ist.
Fig. 4 zeigt den Stachelradsensor 85, welcher das Stachelrad
60 umfaßt. In der gezeigten Stellung ist das Stachelrad 60
abgeschwenkt, d. h., die Stacheln ragen nicht über die Papier
führungsebene 69 hinaus. Mit dem Betätigungshebel 86 läßt
sich das Stachelrad 60 in Richtung F an- bzw. abschwenken.
Das Stachelrad 60 ist auf einer Achse 87 gelagert, die eben
falls ein Zahnrad 88 trägt. Ein magneto-resistiver Sensor 91
detektiert Impulse der Metall-Zahnräder des Zahnrads 88. Die
se Impulse lassen sich eindeutig der Drehbewegung des Sta
chelrades 60 zuordnen, so daß damit eine Abtastung der Rand
lochung von Papier 5 erfolgen kann, das über die Papierebene
69 läuft und im Eingriff mit dem Stachelrad 60 steht. Aus
diesen Impulsen läßt sich folglich die Geschwindigkeit der
Papierbahn 5 sowie ihre Position im Bezug auf das Transpor
traster der Antriebsvorrichtung ermitteln. Die Signale des
Sensors 85 werden deshalb als Eingangssignale für eine Anti-
Schlupf-Regelung des Papierantriebs verwendet. Die Sensorbau
gruppe 89 ist dazu elektrisch mit einer Gerätesteuerung ver
bunden (Fig. 5).
Ein zweiter magneto-resistiver Sensor 92 detektiert, ob sich
der Stachelradsensor 85 in der an- oder abgeschwenkten Posi
tion bezüglich der Papierführungsebene 69 befindet. Er wirkt
hierzu mit dem Magneten 93 zusammen, der auf der Führungsflä
che 69 montiert ist. Mit einem Rastmechanismus 90 kann der
gesamte Stachelradsensor 85 in der abgeschwenkten bzw. ange
schwenkten Position verrastet werden.
Fig. 5 zeigt elektronische Steuerungskomponenten des Druckers
sowie ihr Zusammenwirken mit der Antriebsmechanik und
Sensorik. Das Antriebs-Aggregat 13 besitzt eine Antriebs-
Steuerung 100, die über einen allgemeinen Datenbus 112 mit
einer übergeordneten Druckersteuerung 101 verbunden ist. Über
ein Bedienfeld 105 können vom Bediener Befehle eingegeben
werden. Die Antriebssteuerung 100 erhält die Signale des Pa
pierbreitensensors 17 bzw. 55 über dessen Schnittstelle 104.
Hieraus ermittelt sie sowohl die Papierbreite als auch die
Papierart, d. h., ob Randlochungen vorhanden sind. Die An
triebssteuerung 100 erhält ferner die Abtast-Signale des Sta
chelrad-Sensors 85 über dessen Elektronik 103 sowie die des
Markensensors 59 über dessen Elektronik 107. Aus den Signalen
der Komponenten 103 bzw. 107 wird in der Antriebssteuerung
100 die Geschwindigkeit der Papierbahn 5 berechnet. Das Er
gebnis wird zur Anti-Schlupf-Regelung des Schrittmotor-
Antriebs 102 verwendet. Die Soll-Geschwindigkeitssignale wer
den dabei von der Drucker-Steuerung 101 geliefert.
Zur Vorbereitung eines Druckvorgangs (Start-Betriebsart) nach
dem Einschalten des Druckers oder nach dem Einlegen einer
neuen Papierbahn 5 wird wie folgt vorgegangen:
Eine Papierbahn 5 wird manuell in den Drucker durch die ver
schiedenen Aggregatekomponenten bis zum Antriebsaggregat 13
eingezogen. Dort wird die Vorderkante 110 der Papierbahn 5
bis zu der Führungsfläche 69 in den Bereich des Lineals 65
eingefädelt.
Falls die Papierbahn 5 eine Randlochung aufweist, wird diese
in Eingriff mit den Stacheln 82 des angeschwenkten Stachelra
des 60 gebracht. Falls sie Papierbahn 5 keine Randlochung
aufweist, wird das Stachelrad 60 in den abgeschwenkten Zu
stand gesetzt.
Im Bereich des Lineals 65 erfolgt der Vorschub der Papierbahn
5 bereits über den Antriebsmotor 41. Der Bediener bestimmt
dabei die Richtung des Vorschubs (vorwärts/rückwärts) um den
Anfang einer Seite genau auf eine der Seitenlänge entspre
chende Markierung des Lineals 65 auszurichten. Der Vorschub
erfolgt dabei relativ langsam und in kleinen Rasterschritten.
Im Falle randgelochten Papiers 5 betragen die Transport
schritte in der Start-Betriebsart nur Bruchteile des Lochra
ster-Abstands, welcher typischer Weise 1/6 Zoll (ungefähr 4,3
Millimeter) beträgt. Die Schrittweite beträgt beispielsweise
1/20 Rasterabstände (ungefähr 0,21 Millimeter). Bei dieser
Transportart wird mit dem Stachelradsensor 85 die Geschwin
digkeit oder die Position des Papiers 5 erfaßt und mit der
Geschwindigkeit oder Position des Antriebsmotors 41 vergli
chen. Auftretender Schlupf, d. h., eine Diskrepanz zwischen
diesen beiden Geschwindigkeiten oder Positionen wird dabei
festgestellt und von der Antriebssteuerung 100 durch zusätz
lichen Vortrieb (zusätzliche Schritte in Transportrichtung)
ausgeglichen.
Falls Papier 5 ohne Randlochung verwendet wird, werden Posi
tion und/oder Geschwindigkeit der Papierbahn 5 mit dem Mar
kensensor 59 abgetastet, dessen elektronische Komponenten 107
entsprechende Signale an die Antriebssteuerung 100 liefern.
Statt dem oben beschriebenen Sensor 59 können auch andere, an
sich bekannte Sensoren zum Messen von Geschwindigkeiten ver
wendet werden.
Die Vorgehensweise zum richtigen Einlegen und Transportieren
des Papiers 5 sowie zum Sensibilisieren des Markensensors 59
wird im folgenden anhand der Fig. 5, 6 und 7 beschrieben.
Zunächst wird die Papierbahn 5 mit ihrer Vorderkante 110 im
Bereich des Sensors 59 bzw. des Lineals 65 grob positioniert.
Dem Bediener wird hierbei eine gewisse Toleranz von bei
spielsweise einigen Millimetern zugestanden, um die die Lage
der Vorderkante (Seitenanfang) der Papierbahn 5 von der Soll-
Lage abweichen darf. Für die Soll-Lage ist eine entsprechende
Einlegemarkierung 65a auf dem Lineal 65 vorgesehen. Hierfür
sind verschiedene Einlegevorschriften möglich. Beispielsweise
kann die Einlegemarkierung 65a je nach Seitenlänge an ver
schiedenen Stellen des Lineals 65 liegen. Es kann alternativ
auch vorgesehen sein, für verschiedene Seitenlängen eine ge
meinsame Einlegemarkierung 65a auf dem Lineal 65 vorzusehen.
Schließlich kann die Einlegemarkierung 65a auch direkt unter
dem Sensor 59, d. h. an dessen Abtastpunkt, liegen. (Schritt
S1). Am Bedienfeld 105 des Druckers wird dann die dem Vor
druck zugrunde liegende Seitenlänge eingegeben und der Wert
im Speicher 106 abgespeichert (Schritt S2).
Aus den auf der Papierbahn 5 vorgedruckten Formularen wird
dann eine bestimmte Information ausgewählt, die als Marke 109
dienen soll. Diese Marke 109 kann sowohl ein Text als auch
graphische Information sein, wobei auch denkbar ist, eine ge
änderte Oberflächenstruktur, beispielsweise einen in Formula
ren eingestanzten Fensterausschnitt zu verwenden. Der Sensor
59 ist an die jeweils ausgewählte Markeninformation angepaßt.
Im vorliegenden Ausführungsbespiel wird ein optoelektroni
scher Sensor 59 verwendet, der eine hohe Kontrastempfindlich
keit sowie eine Farbempfindlichkeit hat. Würde man Fenster
ausschnitte als Markeninformation benutzen, so könnte bei
spielsweise auch ein mechanisches Abtastgerät oder ein Ultra
schallsensor als Markensensor 59 geeignet sein. Als Marke 109
sollte eine solche Information des Formulars verwendet wer
den, die, bezogen auf die Vorschubrichtung A, nur einmal pro
Formularseite vorkommt. Kommt sie öfter vor, so muß die Aus
werteelektronik 107 des Sensors 59 bzw. die Aggregatesteue
rung 100 in der Lage sein, die Wiederholungen innerhalb der
Seite auszufiltern, so daß der Antrieb jeweils genau auf die
Seitenanfangs-Informationen geregelt werden kann.
Falls charakteristische Eigenschaften der Marke 109 wie Größe
des Kontrastübergangs, Farbe des Hintergrunds, Farbe der Mar
keninformation etc. bekannt sind, können diese ebenfalls über
das Bedienfeld 105 eingegeben und im Speicher 106 abgespei
chert werden (Schritte S3, S4).
Auch die Information, in welchem Bereich des Formulars die
Marke 109 liegt, wird abgefragt und ggf. abgespeichert. Hier
durch wird ein Fenster innerhalb des Formulars vorgegeben,
indem der Sensor 59 auf die Markeninformation reagiert.
Durch die Vorgabe eines Markenfensters ist auch gewährlei
stet, daß die Markeninformation seitenrichtig zugeordnet
wird, selbst dann, wenn ein und dieselbe Marke 109 mehrfach
identisch auf einer Formularseite vorkommt. Der Datentransfer
zwischen Bedienfeld 105, übergeordneter Druckersteuerung 101
und Aggregatesteuerung 100 erfolgt über den Datenbus 112.
Die charakteristischen Daten über die Marke 109 können auch
von der Druckersteuerung 101 bereitgestellt werden, sofern
sie diese Daten anderweitig erhält. Beispielsweise können die
Daten im Header-Bereich eines Druckauftrags (job) mitgelie
fert werden. Ein Operator, der diesen Druckjob auf einem
übergeordneten Steuerungscomputer (Druckserver) zusammen
stellt, kann diese Angaben in diesem Stadium dem Druckjob
beifügen, wodurch der Druckvorgang beim Ankommen des Druck
jobs weiter automatisiert ist.
Falls die charakteristischen Werte der Marke 109 nicht be
kannt sind, wird eine automatische Prozedur 111 in Gang ge
setzt, mit der die Aggregatesteuerung 100 vollautomatisch die
charakteristischen Werte der Marke 109 erfaßt und abspei
chert. Dieser sog. Sensibilisierungsvorgang wird später im
Zusammenhang mit Fig. 7 genauer beschrieben.
Zurückkommend zur Fig. 6 erfolgt ein schrittweiser Vorschub
des Antriebs 13 in einem sehr kleinen Raster, welches nur
1/20 des Lochrasterabstandes von randgelochtem Papier 5 ent
spricht. In dieser Phase wird die tatsächliche Seitenlänge
eines Formulars auf der Papierbahn 5 bestimmt. Mit jedem Vor
schubschritt (S5) wird ein Zähler n um den Wert 1 erhöht
(Schritt S6) und anschließend überprüft, ob die Marke 109 er
kannt wurde (Schritt S7). Falls nicht, wird erneut um einen
Schritt vorgeschoben und der Zähler n wiederum erhöht
(Schritte S5, S6). Falls die Marke 109 erkannt wurde, wird
der Seitenlängenwert aus dem Speicher 106 entnommen und um
knapp eine Seitenlänge vorgeschoben, d. h. um eine
Schrittzahl, die um x kleiner ist als die Schrittzahl der
Seitenlänge (nS1, Schritt S8).
Anschließend wird wiederum um jeweils einen Schritt vorge
schoben, und der Schrittzähler n um den Wert 1 erhöht
(Schritte S9, S10). Danach wird wiederum überprüft, ob die
nächstfolgende Marke 109 erkannt wurde (Schritt S11), falls
nicht, wird erneut vorgeschoben und hochgezählt, falls ja,
dann wird der Wert n als aktueller Seitenlängenwert festge
halten und im Speicher 106 abgespeichert (Schritt S12). An
schließend wird eine Meldung "fertig zum Drucken" erzeugt
(Schritt S13). Bevor der Druckvorgang auf der Fotoleitertrom
mel 16 gestartet werden kann, wird das Papier 5 mit den zuvor
ermittelten Werten für die Seitenlänge und für die Markenpo
sition noch lagerichtig zur Fotoleitertrommel 16 positio
niert.
Mit dem beschriebenen Verfahren kann sowohl die genaue Posi
tion des Vordrucks auf dem Papier 5 relativ zum Druckwerk er
mittelt werden als auch die für den Papiertransport wichtige,
tatsächliche Formularlänge. Mit der genauen Information über
die Lage der Formulare und über die Länge der Formulare kann
der Druckvorgang sofort mit hoher Paßgenauigkeit gestartet
werden.
Zur Sensibilisierung des Sensors 59 (Fig. 7) wird in der Ver
fahrensweise 111 zunächst der Sensor auf den Hintergrund der
Papierbahn 5 justiert. Dazu wird die unbedruckte Papierbahn 5
vom Sensor 59 abgetastet und die Sensorsignale gelesen und
zwischengespeichert (Schritt S15). Anschließend wird über
prüft, ob die Hintergrundinformation eine ausreichend große
Signalstärke aufweist (Schritt S16). Falls nicht, werden Sen
sorparameter wie Verstärkung, Beleuchtungsintensität oder
dergl. verändert und der Schritt S15 wiederholt, bis die Sen
sorsignale ausreichend groß sind. Anschließend wird die Pa
pierbahn 5 in Aufzeichnungsrichtung vorwärts bewegt (Schritt
S17), solange, bis der Sensor 59 eine ausreichend große, vom
Hintergrund zu unterscheidende Markierung 109 detektiert
(Schritt S18). Falls bei einer vorgegebenen Anzahl von Vor
schubschritten keine Marke 109 hinreichend genau feststellbar
ist, so wird die Papierbahn 5 nochmals vollständig zurückge
zogen, die Einstellungen am Sensor 59 verändert und ein er
neuter Suchlauf gestartet. Die Sensoreinstellungen werden da
bei solange verändert, bis der Sensor 59 eine Marke 109 er
kennt. Der Suchvorgang kann vom Bediener jederzeit abgebro
chen werden. Neben der Heiligkeit der im Sensor 59 integrier
ten Lichtquellen kann auch deren spektrale Verteilung (rot,
grün, blau) verändert werden. Hierdurch können farbige Mar
kierungen vor farbigem Hintergrund vom Sensor 59 sicher er
kannt werden. Die ermittelten Werte für den Hintergrund und
die Marke 109 werden im Speicher 106 abgespeichert (Schritt
S19). Nach dem Schritt S19 wird die Startprozedur mit Schritt
S8 fortgesetzt. Hierzu wird ein Anweisungsbefehl "return to
main" (Schritt S20) abgegeben.
Während der Normal-Betriebsart, bei der der Druckvorgang
läuft, wird die Papierbahn 5 seitengenau verarbeitet, wobei
stets vollständige Seiten gedruckt werden. Schlupf zwischen
Antrieb 13 und Papierbahn 5 wird in dieser Betriebsart ähn
lich wie in der Start-Betriebsart erfaßt, aber nicht durch
zusätzlichen Vorschub, sondern durch eine höhere Geschwindig
keit des Antriebsmotors 41 ausgeglichen. Wenn Papier 5 mit
Randlochung verwendet wird, werden die Randlöcher vom Sta
chelradsensor 85 kontinuierlich abgetastet und die Abtastsi
gnale zur Anti-Schlupf-Regelung verwendet. Wenn Papier 5 ohne
Randlochung verwendet wird, dann wird die Markierung 109
seitenweise abgetastet und dieses Abtastergebnis zur Anti-
Schlupf-Regelung verwendet. Diese seitenweise Abtastung kann
statt oder zusätzlich zur Abtastung des Stachelradsensors 85
auch bei randgelochtem Papier 5 verwendet werden. Bei dieser
seitenweisen Regelungsvariante kommt es jedoch darauf an, daß
der Antrieb 13 derart genau ist, daß innerhalb einer Seite am
Seitenende (bzw. kurz vor der Marke 109 der nächsten Seite)
keine zu großen Verschiebungen des Druckbildes vorliegen.
Wird aus dem laufenden Druckbetrieb heraus ein Druckerstopp
nötig, so bewirkt die Antriebssteuerung 100 keinen sofortigen
Stopp des Antriebs, sondern einen Stopp zum nächsten Seiten
wechsel. Durch diese Maßnahme bleibt die Zuordnung der
Schritte des Antriebsmotors 41 zu den abgetasteten Marken 109
sehr gut erhalten.
Beim Fortsetzen des Druckvorgangs nach einem Druckstopp wird
der Antrieb zunächst einige Schritte oder sogar Seitenlängen
entgegengesetzt zur Drucktransportrichtung A bewegt und dann
in Richtung A beschleunigt. Der Beschleunigungsvorgang kann
dabei genau entsprechend der Bewegung der Start-Betriebsart
erfolgen. Charakteristische Werte über den nötigen Vorschub-
Ausgleich werden deshalb in der Startphase ebenfalls gespei
chert und können bei der Fortsetzung eines abgebrochenen
Druckvorgangs verwendet werden.
Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß der Druckbetrieb
nach einem Druckstopp seitengenau fortgesetzt werden kann und
Makulatur vermieden wird. Da die Seitenlänge der Papierbahn 5
aus der Start-Betriebsart bekannt ist, kann ihr Wert nach ei
nem Druckstopp wiederverwendet werden. Auf die Prozedur zur
Ermittlung der Seitenlänge (Fig. 6) kann dann verzichtet wer
den.
Falls es nach einem Druckstopp nötig ist, die Papierbahn 5
neu einzulegen, z. B. nach einem Papierriß, so wird folgender
maßen vorgegangen: zunächst positioniert der Bediener die
neue Papierbahn 5 grob im Einlegebereich am Lineal 65. Danach
wird die Papierbahn 5 vom Antriebsaggregat 13 mit erster,
langsamer Geschwindigkeit soweit vorwärts transportiert, bis
der Markensensor 59 eine Marke 109 detektiert. Anhand dieser
ermittelten Markenposition und der vor dem Druckstopp ermit
telten Seitenlänge wird die Papierbahn 5 wiederum seitenge
recht zur Druckstation 14 positioniert und der Druckvorgang
fortgesetzt.
In einer weiter verbesserten Ausführungsvariante der Start-
Betriebsart wird die Papierbahn 5 relativ zum Markensensor 59
nach dem Identifizieren zweier aufeinanderfolgender Marken
ein- oder mehrmals zwischen den detektierten Marken 109 vor
und zurück transportiert. Hierdurch können dynamische Gege
benheiten bei der Beschleunigung der Papierbahn 5 genauer er
mittelt werden und die Antriebsregelung in der Beschleuni
gungsphase weiter verbessert werden. Insbesondere wird dabei
ein optimaler Geschwindigkeitsverlauf des Antriebs ermittelt,
durch den Schlupf weitgehend ausgeglichen ist. Diese Werte
können job- bzw. papierspezifisch abgespeichert werden und
bei Fortsetzung nach einem Druckstopp für eine zusätzliche
Geschwindigkeitsregelung des Antriebs verwendet werden.
Mit den Signalen des Papierbreitensensors 17 kann die An
triebssteuerung 100 auch feststellen, ob und welche Art von
Papier 5 in den Drucker eingelegt ist. Dazu wird der An
triebsmotor 41 mehrmals vor- und zurückgefahren und die Sen
sorsignale ausgewertet. Werden ein oder mehrere Löcher er
kannt, so wird eine gelochte Papierbahn 5 angenommen. Anhand
der erkannten Lochpositionen kann dann auch eine automatische
Ausrichtung auf das Lochraster erfolgen.
Obwohl die Erfindung vorwiegend mit Ausführungsbeispielen be
schrieben war, die Papier als Aufzeichnungsträger 5 verwen
den, ist sie selbstverständlich auch in Verbindung mit ande
ren Aufzeichnungsträgern 5 wie beispielsweise Folien anwend
bar. Sie ist auch nicht an bestimmte bildgebende Mittel wie
Fotoleitertrommeln gebunden, sondern kann beispielsweise in
Verbindung mit bandförmigen Übertragungsmitteln wie Fotolei
terbändern oder magnetografischen Einrichtungen verwendet
werden.
Durch Vorsehen mehrerer Regelungsmarken auf einer Formular
seite könnte die Regelungsgenauigkeit innerhalb einer Seite
auch bei randlochfreiem Papier 5 erhöht werden. Schließlich
könnte mit einem motorischen Antrieb, der in der Startbe
triebs-Phase auf den Markensensor 59 quer zur Papiertrans
portrichtung (Richtung E in Fig. 5) wirkt, erreicht werden,
daß der Sensor 59 die Marke 109 auch in dieser Raumrichtung
automatisch detektiert. Der Automatisationsgrad und damit die
Bedienungssicherheit könnte dadurch weiter erhöht werden.
Eine weitere Automatisierung kann erreicht werden, wenn der
Markensensor 59 zu seiner Sensibilisierung motorisch entlang
der Achse 73 in Richtung E verschoben wird (Fig. 3).
1
Papiereingabebehälter
2
Umlenkachsen
3
Bahnvorzentriereinrichtung
4
Friktionsrollen
5
Papierbahn
6
Unterdruckbremse
7
Vakuumpumpe
8
Antrieb
9
Umlenkrollen
10
Schlaufenzieher
11
Vorratsrolle
12
Schlaufe
13
Antriebsaggregat
14
Druckaggregat
15
Papierzufuhreinrichtung
16
Umdruckstation/Fotoleitertrommel
16
a Corotron
17
Papierbreitensensor (Sensoranordnung)
20
Gegendruck-Walze
40
Antriebswalze
41
Schrittmotor
42
Lagerwelle
43
Kugellager
44
Lagerbock
45
Gewinde für Gehäuseverschraubung
46
Führungsfläche für Gehäusejustage
47
Träger
48
Verschraubung
49
Gasdruckfeder
50
Verschraubung
51
erste Justageschraube
52
zweite Justageschraube
53
Führungsblech
54
Verriegelungs-Einrichtung
55
Papiersensor
56
Schwenkbacken
57
Corotron-Kassette
58
Umlenkwalzen
59
Markensensor
60
Stachelrad
61
Antistatik-Bleche
65
Lineal
65
a Einlegemarke
66
Zylinderstift
67
hinterer Lagerbock
68
Antriebsmotor für Corotronschieber
69
Papierführungsfläche
82
Stacheln
85
Stachelradsensor
86
Schwenkhebel
87
Achse
88
Zahnrad
89
Sensorbaugruppe
90
Rastmechanismus
91
erster Sensor
92
zweiter Sensor
93
Magnet
100
Antriebssteuerung
101
Drucker-Steuerung
102
Schrittmotor
103
Stachelrad-Sensor
104
Papierbreiten-Sensor
105
Bedienfeld
106
Speicher
107
Markensensor-Elektronik
108
Formular-Information
109
Marke
110
Vorderkante der Papierbahn
111
Unterprogramm "Teach"
112
Datenbus
A Papiertransportrichtung
D Schwenkrichtung des Antriebsaggregats
E Verschieberichtung des Markensensors
F Schwenkrichtung des Stachelradsensors
S1 . . . S13 Verarbeitungsschritte
S1 . . . S20 Verarbeitungsschritte im Unterprogramm
A Papiertransportrichtung
D Schwenkrichtung des Antriebsaggregats
E Verschieberichtung des Markensensors
F Schwenkrichtung des Stachelradsensors
S1 . . . S13 Verarbeitungsschritte
S1 . . . S20 Verarbeitungsschritte im Unterprogramm
Claims (11)
1. Verfahren zur Steuerung eines traktorlosen Aufzeichnungs
träger-Antriebs (8) in einem elektrografischen Drucker,
der Informationen auf einem vorbedruckten, bahnförmigen
Aufzeichnungsträger (5) ausgibt, welcher Aufzeichnungsträ
ger (5) seitenweise eine gleichartige optische Markie
rung (109) aufweist, wobei
- - ein Sensor (59, 85) während des Transportvorgangs einen vorgegebenen Bereich des Aufzeichnungsträgers (5) abtastet und Abtastsignale an eine Antriebssteuerung (100) zum Feststellen einer Markierung (109) sendet und
- - die Markierung (109) als Kennzeichen einer neuen Seite verwendet wird, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- - die Vorderkante (110) des Aufzeichnungsträgers (5) wird in einem Eingabebereich an eine vorbestimmte Einlegemarke (65a) des Druckers angelegt,
- - der Aufzeichnungsträger (5) wird mit einer niedrigeren ersten Geschwindigkeit um eine vorbestimmte Strecke in ei ner Transportrichtung (A) transportiert,
- - die zwischen zwei von der Antriebssteuerung (100) fest gestellten aufeinanderfolgenden gleichartigen Markierungen (109) liegende Transportlänge wird von der Antriebssteue rung (100) als Wert für eine Seitenlänge identifiziert,
- - der Druckvorgang wird mit einer höheren zweiten Ge schwindigkeit eingeleitet und der Transport mit dem iden tifizierten Wert für die Seitenlänge gesteuert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
von der Antriebssteuerung (100) ermittelte Transportlänge
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Markierungen (109) mit
gespeicherten Standardwerten auf Plausibilität geprüft
wird, bevor sie als Wert für die Seitenlänge identifiziert
wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Aufzeichnungsträger (5) nach dem
Identifizieren der Seitenlänge mindestens einmal derart
entgegengesetzt zur Transportrichtung (A) bewegt wird, daß
die erste Markierung (109) im Wirkungsbereich des Sensors
(59, 85) zu liegen kommt, und daß er anschließend unter
Berücksichtigung der identifizierten Seitenlänge erneut
zur zweiten Markierung (109) beschleunigt wird, wobei die
dabei verwendeten charakteristischen Antriebswerte zur Be
nutzung nach einem Druckstopp gespeichert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Sensor (59) auf die Markierun
gen (109) und/oder auf den Hintergrund der Markierungen
(109) sensibilisiert wird, bevor er den Aufzeichnungsträ
ger auf Markierungen (109) abtastet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sensibilisierung des Sensors (59) erfolgt, indem der Auf
zeichnungsträger (5) mindestens einmal in und entgegen der
Transportrichtung (A) transportiert wird und daß während
dessen von der Antriebssteuerung (100) überprüft wird, ob
und wann der Sensor (59) ein Abtastsignal abgibt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Sensibilisierung des Sensors (59)
spektral erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Sensibilisierung des Sensors (59)
hinsichtlich der Form der Markierung (109) erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein bei der Sensibilisierung ermittelter
Sensoreinstellwert gespeichert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Markierung (109) Information enthal
tende Bestandteile vorgedruckter Formulare, insbesondere
Textbestandteile, verwendet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Aufzeichnungsträger (5) eine Papier
bahn verwendet wird.
11. Vorrichtung zur Steuerung eines traktorlosen Aufzeich
nungsträger-Antriebs (8) in einem elektrografischen Drucker,
der Informationen auf einem vorbedruckten, bahnförmi
gen Aufzeichnungsträger (5) ausgibt, welcher Aufzeich
nungsträger (5) seitenweise eine gleichartige optische
Markierung (109) aufweist, mit
- - einer Antriebssteuerung (100) zum Ansteuern eines Transportmotors (41),
- - einem Sensor (59, 85) zum Abtasten eines vorgegebenen Bereichs des Aufzeichnungsträgers (5) während des Transportvorgangs und zum Senden von Abtastsignalen an die Antriebssteuerung (100) zum Feststellen einer Mar kierung (109), dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Antriebssteuerung (100) den Transportmotor (41) zum Transportieren des Aufzeichnungsträgers (5) um eine vorgegebene Länge mit einer niedrigeren ersten Geschwin digkeit in einer Transportrichtung (A) ansteuert,
- - die zwischen zwei von der Antriebssteuerung (100) fest gestellten aufeinanderfolgenden gleichartigen Markie rungen (109) liegende Transportlänge von der Antriebs steuerung (100) als Wert für eine Seitenlänge identifi ziert wird,
- - die Antriebssteuerung (100) nach der Identifizierung des Wertes für die Seitenlänge den Transportmotor (41) zum Transportieren des Aufzeichnungsträgers (5) mit ei ner höheren zweiten Geschwindigkeit ansteuert, wobei der Transport mit dem identifizierten Wert für die Sei tenlänge gesteuert wird.
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