Verfahren zum Verarbeiten von Wärmedäiπmplattβn fύr die Fasβadendäπrmu-nq
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verarbeiten von Wärmedämmplatten für die Fassadendämmung. Bei diesen Wärmedämmplatten kann es sich beispielsweise um EPS- Dämmplatten oder um Mineralfaserdämmplatten handeln.
Beim Anbringen von Warmedammplatten an Gebäudefassaden wird bisher derart verfahren, daß die Wärmedämmplatten zunächst manuell oder durch Schrägaufzüge auf die ein¬ zelnen Geschoßböden des Fassadengerüsts transportiert werden. Dort lagern sie dann im Arbeitsbereich der Bau¬ arbeiter, was deren Bewegungsfreiheit einschränkt. Hinzu kommt, daß neben den Wärmedämmplatten zumeist auch noch Behältnisse für den Mörtelkleber auf den Geschoßböden des Fassadengerüsts ruhen oder aber über die Geschoßböden ein Förderschlauch zum maschinellenAuftragen von Mörtelkleber verläuft. Da zum einen der Transport der Wärmedämmplatten auf das Gerüst umständlich und zeit- sowie personalinten¬ siv ist und zum anderen die auf dem Gerüst gestapelten, zu verarbeitenden Wärmedämmplatten die Bewegungsfreiheit der Bauarbeiter stark einschränken, ist die bisherige Verfah¬ rensweise in mehrerlei Hinsicht nachteilig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Verarbeiten von Wärmedämmplatten für die Fassadendäm- mung zu schaffen, mit dem sich die Wärmedämmplatten zeit- und personaleffektiv an der Fassade anbringen lassen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Ver¬ fahren zum Verarbeiten von Wärmedämmplatten für die Fassa- dendämmung vorgeschlagen, bei dem außen am Fassadengerüst mehrere Stapel übereinanderliegender Wärmedämmplatten an¬ geordnet werden und die Wärmedämmplatten dieser Stapel mit Mörtelkleber versehen und an die Fassade geklebt werden.
Hauptgesichtspunkt der neuen Verfahrensweise ist es, die übereinanderliegenden Wärmedämmplatten nicht mehr auf den Geschoßböden des Fassadengerüsts sondern vor diesem, d.h. außerhalb der Geschoßböden, zu lagern. Damit sind die Ge- schoßbδden des Fassadengerüsts nicht länger durch Stapel von Wärmedämmplatten zugestellt. Die Anbringung der zu verarbeitenden Wärmedämmplatten von außen an dem Fassaden¬ gerüst hat darüber hinaus den Vorteil, daß vor dem eigent¬ lichen Anbringen der Wärmedämmplatten an der Fassade die Baukolonne zunächst das Fassadengerüst mit zu verarbeiten¬ den Wärmedämmplatten bestücken kann, um erst danach mit der eigentlichen Arbeit, nämlich der Anbringung der Warme¬ dammplatten an der Gebäudefassade, zu beginnen. Auf diese Weise können die beiden Arbeitsgänge, nämlich die Verbrin- gung der zu verarbeitenden Wärmedämmplatten in die einzel¬ nen Geschosse des Fassadengerüsts und die eigentliche An¬ bringung der Wärmedämmplatten an der Gebäudefassade in verfahrensδkonomisch optimaler Weise voneinander getrennt werden, ohne daß durch die Lagerung der Stapel von Wärme- dämmplatten Bewegungsfreiraum auf den Geschoßbδden des Fassadengerüsts eingebüßt wird.
Je nach dem Gewicht, welches die zu verarbeitenden Warme¬ dammplatten aufweisen, ist es von Vorteil, die Wärmedämm- plattenstapel . in Lagerungsvorrichtungen unterzubringen, die über Aufhängevorrichtungen an dem Fassadengerüst ange¬ ordnet werden. Bei leichteren Wärmedämmplatten, wie bei¬ spielsweise EPS-Dämmplatten ist es hingegen ausreichend, wenn die Stapel durch umlaufende Gurte o.dgl. gehalten und vor dem Fassadengerüst aufgehängt werden. Palettierte Ware hingegen sollte in speziellen Lagerungsvorrichtungen untergebracht werden. Dies gilt beispielsweise für Mine¬ ralfaserdämmplatten, die zwecks besserer Haftung an der Gebäudefassade vorzugsweise mit Mörtelkleber vorbeschich- tet sind und dadurch ein noch größeres Gewicht aufweisen.
Leichtdämmstoffplatten, wie die bereits zuvor angesproche¬ nen EPS-Platten weisen zweckmäßigerweise Verpackungen mit integrierten Aufhängevorrichtungen auf. Über diese Auf¬ hängevorrichtungen läßt sich der verpackte Stapel an Leichtdämmstoffplatten problemlos an der Brustwehr der Gebäudefassade anbringen. Pro Feld können dabei ein oder mehrere derartige Verpackungen an das Fassadengerüst ange¬ hängt werden. Sofern die Aufhängevorrichtungen beidseitig des Stapels angeordnet sind, ist es möglich, die Beschich- tung der Warmedammplatten außen am Fassadengerüst vorzu¬ nehmen, indem sich der Bauarbeiter an die Brustwehr stellt und die oberste Wärmedämmplatte mit Mörtel bestreicht, um sie danach an die Gebäudefassade anzubringen. Sollten die Aufhängevorrichtungen nicht stabil genug ausgeführt sein oder im mittleren Bereich des Stapels verlaufen, so ist es zweckmäßig, den außen lagernden Stapel an Wärmedämmplatten unmittelbar vor der Verarbeitung auf den betreffenden Ge¬ schoßboden abzustellen, um dann mit der weiteren Be- und Verarbeitung der Wärmedämmplatten fortzufahren. Bei dieser Vorgehensweise werden zwar einzelne Stapel von Warmedamm¬ platten auf den Geschoßbδden des Fassadengerüsts gelagert. Hierbei ist jedoch anzumerken, daß jeweils nur diejenigen Plattenstapel gelagert werden, deren Platte gerade ver¬ arbeitet werden. Die später zu verarbeitenden Wärmedämm- plattenstapel verbleiben außerhalb der Geschoßbδden und hängen weiterhin außen an den Brustwehren des Fassadenge¬ rüsts.
Sofern aus Gewichtsgründen oder aus Gründen der Beschich- tung der Wärmedämmplatten mit Mörtelkleber bei von außen an dem Fassadengerüst befindlichen Stapel auf spezielle Lagerungsvorrichtungen oder spezielle Verpackungen zurück¬ gegriffen werden muß, ist es von Vorteil, wenn diese Lage¬ rungsvorrichtungen bzw. Verpackungen zum Fassadengerüst hin geöffnet werden können, so daß die beschichteten War-
medammplatten von oben vom Stapel abgenommen und an die Fassade gebracht werden können.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es erstmals mög- lieh, die beiden beim Anbringen der Wärmedämmplatten an die Fassade durchzuführenden Verfahrensschritte, nämlich die Versorgung des Fassadengerüsts mit zu verarbeitenden Wärmedämmplatten und die Verarbeitung der Wärmedämmplatten selbst, vollständig voneinander zu trennen. Auf diese Weise ist es möglich, die "hilfsweise Tätigkeit" der Be¬ stückung des Fassadengerüsts mit Wärmedämmplattenstapel vollständig von der eigentlichen Tätigkeit der Anbringung der Wärmedämmplatten zu trennen. Dies ist aus Verfahrens- ökonomischen Gründen von Vorteil, da nun die Be- und Ver- arbeitung der Warmedammplatten zur Anbringung an der Ge¬ bäudefassade nicht länger durch die Versorgung des Fassa¬ dengerüsts mit Stapel von zu verarbeitenden Warmedammplat¬ ten unterbrochen wird und durch die Vorab-Bestückung des Fassadengerüsts mit Wärmedämmplattenstapel keinerlei Be- wegungsfreiräum auf dem Fassadengerüst eingebüßt wird, da die Wärmedämmplattenstapel außerhalb des Fassadengerüsts lagern und für die Bauarbeiter leicht zugänglich sind.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht eines Fassadengerüsts mit an diesem außen angehängten Lagerungsvorrichtungen zur Aufnahme von Wärmedämmplattenstapeln,
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeils II der Fig. 1
Fig. 3 eine Vorderansicht eines Fassadengerüsts mit an dessen Brustwehre angehängten Leichtdämmstoff- stapeln mit integrierten Aufhängungsvorrichtungen und
Fig. 4 eine Ansicht in Richtung des Pfeils IV der Fig. 3.
Gemäß Fig. 1 weist ein Fassadengerüst 10 eine Vielzahl von Geschoßböden 12 auf, die in Form von Metall- oder Holzboh- len realisiert sind. Diese Bohlen liegen auf Querträgern 14 auf, die jeweils zwei zueinander parallele Vertikal- stützen 16 untereinander verbinden. Unmittelbar oberhalb der Geschoßböden 12 befinden sich aufragende Fußleisten 18, die aus Sicherheitsgründen vorhanden sein sollten. In Oberschenkel-, Becken- bzw. Brusthöhe sind wie die Fu߬ leisten 18 auf der der Gebäudefassade gegenüberliegenden Vorderseite des Baugerüsts 10 Brustwehre 20 angeordnet, die mit den Vertikalstützen 16 verbunden sind.
Gemäß Fig. 1 sind an die Brustwehre 20 käfigähnliche Lage¬ rungsvorrichtung 22 angehängt, die an den beiden Schmal¬ seiten und der Oberseite eines Stapels 24 von übereinan¬ derliegenden Mineralfaserdämmplatten 26 verlaufen und (Holz-)Paletten 27 seitlich untergreifen, auf denen die Stapel 24 ruhen. Auf den dem Fassadengerüst 10 abgewandten Außenseiten dieser Lagerungsvorrichtungen 22 befinden sich Verzurrungselemente 28. Demgegenüber sind die der Gebäude¬ fassade zugewandten Seiten der Lagerungsvorrichtungen 22 frei, so daß die Stapel 24 von dem Fassadengerüst 10 aus frei zugänglich sind. Anstelle der Lagerungsvorrichtung 22, bei der die Auflagefläche für den Stapel 24 von einer Palette 27 gebildet ist, kann ebenso gut auch eine ge¬ schlossene (viereckige) Rahmenstruktur aufweisende Lage¬ rungsvorrichtung mit einem oberen und einem unteren sowie diese verbindendes Rahmenelement eingesetzt werden, bei der der Stapel auf dem unteren Rahmenelement ruht. Eine solche Rahmenstruktur sowie die Lagerungsvorrichtung 22 sind insbesondere zusammenlegbar bzw. -klappbar ausge¬ führt.
Vor Beginn der Verarbeitung der Wärmedämmplatten werden die Brustwehre 20 des Fassadengerüsts 10 mit Lagerungsvor¬ richtungen 22 bestückt, die über Hakenelemente 29 von oben die Brustwehren 20 umgreifen. Im unteren Bereich liegen die Lagerungsvorrichtungen 22 außen an den Fußleisten 18 an. Diese Situation sowie die Entnahme der einzelnen Plat¬ ten der Stapel 24 ist in Fig. 2 dargestellt.
In Fig. 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfin- düng dargestellt. Auch hier befinden sich außen am Fassa¬ dengerüst 10 einzelne Stapel von Wärmedämm-Material, des¬ sen Gewicht jedoch wesentlich geringer ist als dasjenige des Wärmedämm-Materials gemäß den Fign. 1 und 2. Bei dem Wärmedämm-Material gemäß Fig. 3 handelt es sich um EPS- Dämmplatten, die jeweils auf einem Pappboden 30 mit seit¬ lich hochstehenden Rändern ruhen. Mehrere EPS-Platten 32 sind übereinander angeordnet, wobei der gesamte Stapel 34 von einer Verpackungsfolie 36 umgeben ist. An den hoch¬ stehenden Seitenrändern der Bodenplatte 30 sind Seile 38 befestigt, die durch Hakenelemente 40 hindurchgeführt sind, welche ihrerseits in die Brustwehre 20 einhängbar sind. Weitere Einzelheiten ergeben sich aus der Darstel¬ lung gemäß Fig. 4.