00001 Verschluß 00002
00003 Die Erfindung betrifft einen Verschluß, vorzugsweise
00004 einen Schraubverschluß für eine Glasflasche, insbesonde-
00005 re eine kleine Milchflasche, mit einer Originalitätssi-
00006 cherung. 00007
00008 Derartige Verschlüsse sind in vielfacher Hinsicht be-
00009 kannt. 00010
00011 Die Erfindung beschäftigt sich mit dem technischen
00012 Problem, einen verbesserten Verschluß anzugeben. 00013
00014 Der Verschluß, vorzugsweise der Schraubverschluß gemäß
00015 der Erfindung besitzt oberseitig, in seiner Decke, eine
00016 Drück-/Ziehlasche. Diese Lasche zeichnet sich dadurch
00017 aus, daß sie bei einteiligem Spritzen über eine dünne
00018 Verbindungslinie als Originalitätssicherung an die
00019 Decke der Schraubkappe angespritzt ist. Sie ist über
00020 einen Steg von der Decke beanstandet, derart, daß eine
00021 obere Drückplatte es ermöglicht, durch Herunterdrücken
00022 der Lasche die Originalität zu zerstören. Sodann kann
00023 die Lasche aufgeklappt werden und die Öffnung zur Ausga-
00024 be des Flascheninhaltes, insbesondere Milch, ist freige-
00025 geben. In weiterer Hinsicht ist von Bedeutung, daß die
00026 Verschlußkappe innenseitig, einer Stirnfläche des Fla-
00027 schenrandes zugeordnet, auf welchen der Verschluß aufzu-
00028 schrauben ist, eine Weichkunststoffdichtung aufweist.
00029 Darüber hinaus kann unterseitig an der Flasche noch
00030 eine weitere Originalitätssicherung vorgesehen sein,
00031 etwa als gesonderter Originalitätsring der mit dem
00032 untersten Gewindegang oder einer unteren, unter dem
00033 Gewinde sich erstreckenden umlaufenden Randkante des
00034 Flaschenhalses zusammenwirkt. Dadurch, daß die genannte
00035 Weichdichtung vorgesehen ist, ergibt sich erst die
ORIGINAL UNTERLAGEN
00036 Möglichkeit, die Schraubkappe auf die Flasche aufzu-
00037 schrauben, ohne daß eine Beschädigung der Drück-/Ziehfla-
00038 sehe zu befürchten ist. Das Aufzieh-Drehmoment hat
00039 einen weichen Anstiegsverlauf. Es kann nicht zu Verwer-
00040 fungen im Deckenbereich der Schraubkappe kommen, welche
00041 zu Spannungen und Aufreißungen der Originalitätssiche-
00042 rung der Drück-/Ziehlasche führen könnten. Etwaige
00043 Unebenheiten des Stirnrandes der Glasflasche werden
00044 ausgeglichen, ohne daß sich wesentliche Spannungen in
00045 dem Verschluß, insbesondere der Verschlußdecke, aufbau-
00046 en. Gleiches gilt auch, wenn man die Kappe nicht als
00047 Schraubkappe sondern als Aufprell-Kappe ausbildet. Der
00048 senkrechte Aufprelldruck wird durch die Weichdichtung
00049 auch abgefedert. Einerseits ermöglicht die Weichdich-
00050 tung ein so weites Einfedern, daß ein Überschnappen
00051 über Halterungswulste beim Aufprellen sicher erreichbar
00052 ist, andererseits erfolgt eine gewisse Rückfederung,
00053 wenn das Überschnappen durchgeführt ist, ohne daß die
00054 Dichtwirkung unter einen kritischen Wert absinkt. 00055
00056 In diesem Zusammenhang ist auch die Eigenschaft des
00057 Weichkunststoffes von Bedeutung. Es handelt sich bevor-
00058 zugt um ein in TPE-Material mit einer geringen Shore-
00059 Härte. Bspw. einer Shore-Härte im Bereich von 60 bis
00060 80. 00061
00062 Von weiterer Bedeutung ist auch, daß die Druck-/Ziehla-
00063 sehe eine solche radiale Erstreckung in bezug auf einen
00064 im wesentlichen kreisförmigen Grundriß des Verschlusses
00065 aufweist, daß sie länger ist als ein Radius der Ver-
00066 schlußdecke. Sie ist jenseits eines Mitelpunktes der
00067 Verschlußdecke angebunden. Es ergibt sich eine vorteil-
00068 hafte große Länge der hierdurch freigebbaren Öffnung,
00069 bei insgesamt langgestreckter Ausbildung der Drück-/Zieh-
00070 lasche. Hierdurch ist eine gute Ausgießcharakteristik
00071 erreichbar. 00072
00073 Im übrigen ist die Drück-/Ziehlasche durch eine umlau-
00074 fende Ringstruktur deckenoberseitig überragt. Dies aus
00075 Gründen der Stapelsicherheit. 00076
00077 Von weiterer Bedeutung ist die Verfahrenstechnik zur
00078 Herstellung der Kappe in bezug auf die Weichdichtung.
00079 Die Weichdichtung ist angespritzt. Im einzelnen wird
00080 die Weichdichtung radial angespritzt. Hierzu ist ein
00081 Gewindekern vorgesehen, welcher zunächst, mit der Hart-
00082 kunststoffkomponente, das Ausspritzen des Kappenkörpers
00083 als solches ermöglicht. Sodann wird der Gewindekern um
00084 ein weniges zurückgedreht, bspw. um einen Weg von 1,5
00085 mm, und sodann der Weichkunststoff eingespritzt. Von
00086 weiterer Bedeutung ist hierbei, daß der Kern mit der
00087 Außenkontur der Form des fertigen Verschlusses an einer
00088 Schrägfläche zusammentrifft, wobei die Schrägfläche
00089 sich zur Achsrichtung des Kerns etwa in einem Winkel
00090 von 45° erstreckt. Beim Zurückdrehen ergibt sich auf-
00091 grund der DurchdringungsVerhältnisse hier eine etwa
00092 linsenförmige Öffnung. Durch diese linsenförmige Öff-
00093 nung wird durch eine zweite Spritzdüse, welche in die
00094 Schrägfläche integriert ist, derart, daß die Düsenmün-
00095 düng etwa bündig mit der Schrägfläche abschließt, nach
00096 dem genannten Zurückziehen des Kerns die zweite Weich-
00097 komponente eingespritzt. An dem fertigen Verschluß ist
00098 die Schrägfläche zu erkennen. Es kann auch festgestellt
00099 werden, daß in diese Schrägfläche nach außen, bei ferti-
00100 gern Verschluß, die Weichkomponente mündet bzw. diese
00101 Schrägfläche nach innen verschließt. Bevorzugt wird
00102 jedoch eine solche farbliche Einstellung der zweiten,
00103 weichen Komponente vorgenommen, daß die Komponenten
00104 selbst auf Anhieb nicht unterscheidbar sind. Lediglich
00105 tastmäßig. 00106
00107 Das Einspritzen der ersten und zweiten Komponente er-
00108 folgt bei durchgehend geschlossener Form, wo also je-
00109 weils der Formschlußdruck gegeben ist. Durch die Ausbil-
00110 düng des Kerns als Drehkern läßt sich dies beherrschen.
00111 Der Drehkern ist weiter im einzelnen von einem Zugkern
00112 durchsetzt, zur Ausbildung der Unterfläche der Decken
00113 und des sich über die Weichdichtung hinaus erstrecken-
00114 den Bereiches. Desgleichen auch zur radial inneren
00115 Begrenzung der Weichdichtung. 00116
00117 Die Einspritzdüse für die zweite Komponente in der
00118 genannten Schrägfläche ist dort fest einbezogen. Es
00119 handelt sich um einen Heißkanal. Auch die erste Kompo-
00120 nente wird über einen Heißkanal gespritzt. 00121
00122 Die Weichdichtung kann in unterschiedlicher Dicke ge-
00123 spritzt sein. 00124
00125 Der Drehkern läßt auch in einfacher Weise eine unter-
00126 schiedlich Dicke beim Spritzen der Weichdichtung zu.
00127 Über die Dicke der Weichdichtung kann eine erforderli-
00128 ehe Anpassung an die AufSchraubverhältnisse des ferti-
00129 gen Verschlusses auf die Flasche gefunden werden, so,
00130 daß mit Sicherheit keine Vorbeschädigung der Originali-
00131 tätssicherung der Drück-/Ziehlasche eintritt. Es läßt
00132 sich eine hundertprozentige Qualität garantieren. 00133
00134 Die erste Komponente wird in an sich herkömmlicher
00135 Weise zentral von außen im Deckenbereich, vorzugsweise
00136 nahe dem Zentrum, gespritzt. 00137
00138 Nachstehend ist die Erfindung des weiteren anhand der
00139 beigefügten Zeichnung, welche lediglich Ausführungsbei-
00140 spiele darstellt, erläutert. Hierbei zeigt: 00141
00142 Fig. 1 einen Querschnitt durch den Schraubverschluß,
00143 aufgesetzt auf eine Glasflache, bei angedeute-
00144 tem Flaschenhals; 00145
00146 Fig. 2 eine Rückansicht der Flasche mit aufgesetztem
00147 Schraubverschluß; 00148
00149 Fig. 3 eine Seitenansicht des Gegenstandes gemäß
00150 Fig. 2; 00151
00152 Fig. 4 eine Vorderansicht des Gegenstandes gemäß Fig.
00153 2; 00154
00155 Fig. 5 eine Draufsicht auf den Deckenbereich der
00156 Verschlußkappe; 00157
00158 Fig. 6 einen Querschnitt durch die Spritzgußform mit
00159 Anspritzdüse für Hartkomponente und Anspritzdü-
00160 se für Weichkomponente. 00161
00162 Dargestellt und beschrieben ist zunächst mit Bezug zu
00163 Fig. 1, eine Schraubkappe 1, die auf den Hals 2 einer
00164 Glasflasche 3 aufgeschraubt ist. Der Hals 2 der Glasfla-
00165 sehe 3 besitzt ein Außengewinde 4 und die Schraubkappe
00166 1 ein entsprechendes Innengewinde. Die Wandstärke des
00167 Flaschenhalses ist strichliniert angedeutet. 00168
00169 Die Schraubkappe 1 besitzt einen unteren Originalitäts-
00170 ring 5, der mit einem etwa horizontal umlaufenden unte-
00171 ren Randwulst 6 des Flaschenhalses zusammenwirkt. Über
00172 im einzelnen nicht im Detail dargestellte Abreißstege 7
00173 ist der Originalitätsring 5 in an sich bekannter Weise
00174 an den eigentlichen Körper der Schraubkappe 1 angebun¬
00175 den. Darüber hinaus ist ein weiterer, dickerer Verbin¬
00176 dungssteg zwischen dem Originalitätsring und der Kappe
00177 vorgesehen, so daß der Originalitätsring auch bei einem
00178 Bruch der Originalität in der Regel mit der Kappe ver¬
00179 bunden bleibt. Im Gegensatz zu einer sonstigen Anwen¬
00180 dung eines derartigen Originalitätsringes ist aber bei
00181 dem hier vorliegenden Verschluß ein Abreißen des Origi¬
00182 nalitätsringes 5 im Zuge des Gebrauches nicht vorgese¬
00183 hen.
00184
00185 Eine vergleichbare (zweifache, s. nachstehende Erläute¬
00186 rung der Lasche) Originalitätssicherung ist auch bei
00187 einer aufgeprellten Kappe gegeben. Die aufgeprellte
00188 Kappe insgesamt kann nicht ohne eine bleibende Schädi¬
00189 gung von dem Flaschenhals entfernt werden.
00190
00191 Vielmehr besitzt die Verschlußkappe 1 eine weitere
00192 Originalitätssicherung in ihrer Verschlußdecke 8. Diese
00193 Originalitätssicherung ist durch eine Drück-/Ziehlasche
00194 9 gegeben. Die Drück-/Ziehlasche 9 ist über eine dünne
00195 Abreißverbindung bei 10, welche sich im wesentlichen
00196 beidseitig der Schnittebene über die gesamte Länge der
00197 Lasche erstreckt, mit Ausnahme einer hinteren Scharnier¬
00198 verbindung, mit einer Mantelwandung 11 der Verschlußkap¬
00199 pe 1 verbunden. Durch Hinunterdrücken der Lasche 9 wird
00200 diese Originalitätssicherung zerstört und durch nachfol¬
00201 gendes Anheben der Lasche 9 ist eine Ausgußöffnung
00202 geschaffen. Nach Gebrauch kann durch nochmaliges Herun¬
00203 terdrücken jedenfalls eine reibschlüssige Verbindung
00204 und damit ein gewisser Verschluß wird erreicht werden.
00205
00206 Unterhalb der Anbindung 10 weist die Kappe ein schulter-
00207 förmige Erweiterung 12 nach radial außen auf. Untersei-
00208 tig der Schulter 12 ist eine kreisringförmige Weich-
00209 kunststoffdichtung 13 angeordnet. Die Weichkunststoff-
00210 dichtung 13 ist angespritzt, und zwar über eine radiale
00211 Öffnung 14. 00212
00213 Im einzelnen ist hierzu an dem insgesamt rotationssymme-
00214 trisch (mit Ausnahme der vorragenden Verschlußlasche)
00215 ausgebildeten Verschluß rückseitig, entgegengesetzt zum
00216 vorderen Ende der Verschlußlasche 9, eine Schrägfläche
00217 15 ausgebildet. Diese Schrägfläche 15 schließt mit
00218 einer Mittelsenkrechten 16 der Verschlußkappe 1 einen
00219 Winkel Alpha von ca. 45° ein. 00220
00221 Aufgrund der rotationssymmetrischen und zudem sich in
00222 dem Schulterbereich erweiternden Gestalt der Schraubkap-
00223 pe 1 besitzt die Schrägfläche 15 - vgl. Ansicht gem.
00224 Fig. 2 - eine etwa linsenförmige Gestalt. Innerhalb der
00225 Schrägfläche 15, welche zunächst aus der Hartkunststoff-
00226 komponente gebildet ist, ist ein Durchbruch 17, welcher
00227 von der Weichkunststoffkomponente 18 (vgl. wiederum
00228 Fig. 2) ausgefüllt ist. 00229
00230 Auch der Durchbruch bzw. die Öffnung 17 besitzt eine
00231 etwa linsenförmige Gestalt. 00232
00233 Unter Bezug auf Fig. 6 sind die verfahrenstechnischen
00234 Aspekte erläutert. Es ist eine erste Anspritzdüse 19 zu
00235 erkennen, für den Hartkunststoffkomponente und eine
00236 zweite Anspritzdüse 20 für die Weichkunststoffkomponen-
00237 te. Die Düsen sind etwa in einem rechten Winkel, beim
00238 Ausführungsbeispiel sogar hinsichtlich ihrer Mittelach- 00239 se in einem spitzen Winkel (Querschnitt) zueinander
00240 angeordnet. Weiter ist in Fig. 6 ein Teilabschnitt des
00241 Spritzlings zu erkennen, mit der Decke 8 und der Ver-
00242 schlußlasche 9.
00243 Im Inneren des Verschlusses ist ein zweigeteilter Kern
00244 ausgebildet, der aus einem ersten mittigen Verschiebe-
00245 kern 21 und einem zweiten äußeren Drehkern besteht. Der
00246 Drehkern 22 bildet das Innengewinde der Verschlußkappe
00247 1 aus und ist über dieses Innengewinde zurückdrehbar.
00248 Von Bedeutung ist auch, wie in Fig. 1 angedeutet, daß
00249 sich das Innengewinde 23 bis in den Weichkunststoffring
00250 13 fortsetzt. Im einzelnen ergibt sich hierdurch auch
00251 eine formschlüssige Halterung des Weichkunststoffringes
00252 13 in der Verschlußkappe 1. 00253
00254 Die Spritzmündung 24 der Spritzdüse 20 ist in die
00255 Schrägfläche 15 (mit Bezug zu Fig 6: die Schrägfläche
00256 des Formwerkzeuges) integriert. In Fig. 6 ist der Dreh-
00257 kern 22 bereits im zurückgedrehten Zustand dargestellt.
00258 Im hochgedrehten Zustand füllt der Drehkern 22 prak-
00259 tisch vollständig den Raum 25, welcher in Fig. 6 be-
00260 reits mit Weichkunststoff ausgespritzt dargestellt ist,
00261 aus. Dies aufgrund der Fortsetzung des Gewindes bis in
00262 die Schulter 12 der Verschlußkappe 1. Der nach innen
00263 vorstehende Gewindegang des Innengewindes wird also mit
00264 der Hartkomponente durchgehend gespritzt. Nach dem
00265 Zurückziehen des Kerns 22 bleibt der Fortlauf des Gewin-
00266 deganges bereits nach innen vorstehend, in den Raum,
00267 welcher eigentlich durch den Weichkunststoff ausgefüllt
00268 wird, stehen. In einer Stellung gemäß Fig. 6 wird dann
00269 die Einspritzung des Weichkunststoffes vorgenommen.
00270 Danach folgt zum Entfernen des Kerns ein vollständiges
00271 Herausdrehen deε Kernes 12, zusammen mit dem Innenkern
00272 21. 00273
00274 Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In
00275 die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der
00276 Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Priori-
00277 tätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung)vollinhalt-
00278 lieh mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser
00279 Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit
00280 aufzunehmen.