Beschreibung
Weichenantrieb
Die Erfindung bezieht sich auf einen Weichenantrieb nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Ein solcher Weichenan¬ trieb in nicht aufahrbarer Ausführung ist in der DE 31 06 708 Cl und in auffahrbarer Ausführung in der DE 31 06 704 Cl im einzelnen beschrieben. Dort nimmt die Um- lenkeinrichtung für die Motordrehbewegung in eine translato¬ rische Stellschieberbewegung, nämlich eine auf einer Spindel geführte Spindelmutter, zu Beginn jedes Umstellvorganges vor dem Einleiten von Stellkräften in den oder die Stellschieber ein Schaltlineal mit und rückt mit diesem Schaltlineal einen Sperrschieber aus seiner Verriegelungsposition, in der er u. a. das unbeabsichtigte Lösen eines mechanischen Verschlus¬ ses für den an die jeweils anliegende Weichenzunge angelenk¬ ten Stellschieber verhindert, aus. Nach dem Ausrücken des Sperrschiebers löst die Umlenkeinrichtung unter Einwirkung des Antriebsmotors des Verschluß und ist dann in der Lage, Stellkräfte in den oder die Stellschieber einzuleiten. Er¬ reicht wird dieser Zwangslauf in der Sperrschieberbewegung und in der Verschlußauflδsung dadurch, daß die Umlenkeinrich¬ tung über eine Kulisse direkt am Schaltlineal angreift und während der Schaltlinealbewegung zu Beginn des Umstellvorgan¬ ges hinsichtlich der Verschlußeinrichtung zunächst einen Leerweg ausführt. Erst wenn der verriegelte Sperrschieber ausgerückt ist, kommt die Umlenkeinrichtung in kraftschlüssi¬ gen Kontakt zum Kupplungs- oder Verschlußgehäuse, löst den noch vorhandenen Verschluß und verstellt dann den oder die Stellschieber.
Die DE 29 28 194 C2 offenbart einen auffahrbaren Weichenan¬ trieb mit Außenverschluß, bei dem das Schaltlineal zum Aus- rücken eingefallener Sperrschieber mit der Kulisse für die Mitnahme der Festhaltekupplung baulich vereinigt ist. Auch
dort rückt die Umlenkeinrichtung zunächst den jeweils einge¬ fallenen Sperrschieber aus, bevor sie nach Durchlaufen eines vorgegebenen Leerweges über die Festhaltekupplung auf den einzigen Stellschieber einwirken kann. Die Sperrschieber fal- len bei diesem Weichenantrieb nicht nur in entsprechende Aus¬ nehmungen eines Prüferschiebers ein und legen sich von der einen bzw. anderen Seite an die Festhaltekupplung an, sondern sie fallen auch in dafür vorgesehene Ausnehmungen des Stell- Schiebers ein,* sie bewirken so eine zusätzliche mechanische Festhaltung und Überwachung des Stellschiebers.
Bei Weichen mit sehr großen Krümmungsradien, wie sie für Schnellfahrstrecken benötigt werden, genügt es nicht, die Weichenzungen über nur einen einzigen Antrieb zu bewegen, weil die Weichenzungen wegen ihrer großen Längen zu instabil sind und sich beim Einleiten von Stellkräften verbiegen würden. Die Weichenzungen solcher Weichen müssen zur Gewähr¬ leistung einer gleichbleibenden Spurweite mehrfach angetrie¬ ben und in ihren jeweiligen Endlagen festgehalten werden. Hierzu sieht die DE 35 11 891 AI die Installation mehrerer getrennter Weichenantriebe entlang der Weichenzungen einer solchen Weiche vor. Die Weichenantriebe werden gemeinsam angeschaltet und gemeinsam auf das Erreichen der jeweils vor¬ gegebenen Endlage überwacht, so daß diese Weiche mit mehreren Weichenantrieben vom Stellwerk her wie eine übliche Weiche mit nur einem Antrieb zu behandeln ist.
Ein Problem bei Hochgeschwindigkeitsweichen mit mehreren An¬ trieben besteht darin, daß die Antriebe abhängig von ihrem jeweiligen Einbauort unterschiedlichweite Stellhübe auszufüh¬ ren haben. Um dies zu realisieren, sieht die aus der DE-Of- fenlegungsschrift bekannte Stell-Sicherungs- und Überwa¬ chungseinrichtung an Weichen für die einzelnen Antriebe un¬ terschiedlich ausgebildete Stell- und Prüferschieber vor, d. h. Schieber, bei denen die Ausnehmungen für die Sperr¬ schieber in jeweils unterschiedlichen Abständen angeordnet
3 sind. Konkret vorgeschlagen werden dort Stell- und Prüfer¬ schieber, deren Länge in Abhängigkeit der jeweils auszufüh¬ renden Hübe eingestellt werden kann. Wie solche in ihrer Länge einstellbaren Stell- und Prüferschieber konstruktiv auszugestalten sind, ist nicht dargelegt; Anregungen hierzu kann der Fachmann der DE-PS 11 16 712 sowie den DE 32 28 759 AI und 37 26 548 AI entnehmen. Die Unterteilung der Stell- und Prüferschieber in mehrere gegeneinander ver¬ schiebbare oder gegeneinander verstellbare Teilschieber ist nicht nur konstruktiv aufwendig sondern auch bedenklich hin¬ sichtlich der von den Schiebern aufzunehmenden Kräfte. Ein¬ stückige in sich starre und in ihren Abmessungen festgelegte Stell- und Prüferschieber sind mehrstückigen, gegeneinander einstellbaren Stell- und Prüferschiebern auf jeden Fall vor- zuziehen. Im übrigen ist es so, daß es zur Realisierung unterschiedlichlanger Stellhübe nicht ausreicht, die Stell- und Prüferschieber konstruktiv zu verändern,* vielmehr müssen regelmäßig auch weitere Elemente der Weichenantriebe kon¬ struktiv verändert werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen wie mit herkömmlichen Weichenantrieben. Wie u. a. aus der
DE 31 06 704 Cl und der DE 31 06 708 Cl erkennbar ist, haben die Sperrschieber nämlich zusätzlich zu ihrer Funktion als von den Prüferschiebern gesteuerte Betätigungsmittel für die Antriebskontakte und als Festhalter für den Stellschieber auch noch die Funktion, das die Stellkraft auf den oder die Stellschieber übertragende Kuppelstück in seiner jeweils erreichten Endlage mechanisch festzuhalten und so zu verhin¬ dern, daß sich der Verschluß beim Befahren der Weiche durch stoßartige, von außen in den Antrieb eingebrachte Belastungen unbeabsichtigt lösen kann,* dies ist erst möglich, wenn der jeweils verriegelnde Sperrschieber beim Reversieren des An¬ triebes oder beim Auffahren der Weiche in die entriegelnden Stellung ausgerückt worden ist. Soll diese Funktion auch noch bei längenverstellbaren Stell- und Prüferschiebern beibehal- ten werden, so müssen für die Antriebe unterschiedlich ge¬ staltete Kupplungsstücke verwendet werden, gegen die sich die
Sperrschieber anlegen. Dies alles macht es nicht sinnvoll, für Antriebe mit unterschiedlichen Stellhüben in ihrer Länge einstellbare Stell- und Überwachungsschieber zu verwenden.
Aus der Firmendruckschrift der Siemens AG, Bestellnummer F522/115 "Endlagenprüfer ELP 319", ist eine Einrichtung zum Überwachen der Endlage von Weichen mittels von den Weichen¬ zungen gesteuerter Prüferschieber bekannt, die an beliebiger Stelle neben einer Weiche angeordnet sein kann und deshalb unterschiedlichlange Schieberhübe zu überwachen hat. Dies geschieht dort unter Verwendung immer gleicher Prüferschieber und unter Verwendung von Schaltkontakten zur Ereignismeldung, die von den Prüferschiebern betätigt werden. Der zu überwa¬ chende Schieberhub wird jeweils dadurch eingestellt, daß die Schaltkontakte in ihrer relativen Lage zu den beiden Prüfer¬ schiebern verändert werden. Bei einem größeren Schieberhub sind die Überwachungskontakte näher beieinander angeordnet als bei einem kürzeren Schieberhub. Dieser bekannte Endlagen¬ prüfer zum Überwachen unterschiedlicher Schieberhübe bei mechanisch unveränderten Prüferschiebern vermittelt dem Fach¬ mann Anregungen dahingehend, daß es möglich ist und zweckmä¬ ßig sein könnte, unterschiedliche Schieberhübe dadurch zu realisieren, daß bei unverändertem Schieberaufbau die relati¬ ve Lage der Schalter bzw. ihrer Betätigungsorgane gegeneinan- der in sinnfälliger Weise verändert wird. Bezogen auf einen Weichenantrieb für unterschiedlichlange Stellhübe würde dies bedeuten, daß der Fachmann zum Steuern und Überwachen des Antriebs zwei voneinander völlig unabhängige Sperrschieberan¬ ordnungen vorsieht, die getrennt im Antriebsgehäuse auszu- richten und festzulegen wären. Wie dies im einzelnen zu geschehen hat und insbesondere wie die Abstandssicherung der gegeneinander beweglichen Sperrschieberanordnungen bei unter¬ schiedlichen Stellhüben zu gewährleisten ist, dafür kann der Fachmann der vorgenannten Firmendruckschrift keinerlei Hin- weise entnehmen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Weichenan¬ trieb nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 so weiter¬ zubilden, daß mit ihm unterschiedlichlange Stellhübe ausführ¬ bar sind, ohne daß dazu unterschiedlich ausgeführte Stell- und Prüferschieber bereitzuhalten sind. Unterschiedliche Abstände zwischen den zusammenwirkenden Sperrschiebern zum Einsatz unterschiedlicher Stellhübe sollen sich ohne Meßar¬ beiten vor Ort nach einem vorgegebenen Schema leicht und zuverlässig einstellen lassen und der einmal eingestellte Abstand soll auch im rauhen Bahnbetrieb zuverlässig beibe¬ halten bleiben.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1. Durch die Anordnung der Sperrschieber zwischen im Gehäuse vorgesehenen Führungen und das Einbringen von den verbleibenden Freiraum zwischen den Führungen ausfüllenden Distanzelementen ist es auf einfache Weise möglich, den Abstand zwischen den einzelnen Sperrschie¬ bern durch Einfügen entsprechend dicker Distanzelemente ein- zustellen, wobei die zwischen den Führungen gehaltenen
Distanzelemente auch eine nachträgliche ungewollte Verände¬ rung des Abstandes zwischen den Sperrschiebern verhindern.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfin- dungsgemäßen Weichenantriebs sind in den Unteransprύchen angegeben.
Durch die Anwendung der Merkmale des Anspruches 2 lassen sich auf einfacher Weise unter Verwendung nur weniger Distanzele- ente beliebige Abstände zwischen den Sperrschiebern ein¬ stellen.
Die Merkmale des Anspruches 3 beinhalten die Mittel zum Auf¬ heben der Verriegelungen zu Beginn jedes Weichenumlaufs als Voraussetzung für die anschließende Stellschieberbewegung; die Länge des Schaltlineals ist dabei unabhängig von der
Länge des jeweils auszuführenden Stellhubes. Das Ausrücken der Sperrschieber über das Schaltlineal erfolgt nach der Leh¬ re des Anspruches 4, während sich das Kuppelstück für die Stellkraftübertragung entlang der antreibenden Spindel be- wegt; der Ausrückvorgang muß beendet sein, bevor die Stell- kraftkupplung gemäß Anspruch 5 gegen das Kupplungsgehäuse der Festhaltekupplung läuft.
Um die Geschwindigkeit der Stellbewegung zu verändern, kann der Antriebsmotor gemäß Anspruch 6 mit einem Getriebe verse¬ hen sein, das bedarfsweise mit Zahnrädern unterschiedlicher Zähnezahl zu bestücken ist. Zusätzlich oder unabhängig davon kann die Geschwindigkeit des StellVorganges nach der Lehre des Anspruches 7 auch dadurch verändert werden, daß der An- triebsmotor als Drehstrommotor ausgebildet ist, der über steuerbare Frequenzumrichter zu betreiben ist.
Der Anspruch 8 benennt die Merkmale, die den Weichenantrieb auffahrbar machen.
Wenn der erfindungsgemäße Weichenantrieb sowohl links als auch rechts des Gleises eingebaut werden soll, ist es von Vorteil, wenn er dem Gleis jeweils die gleiche Seite zuwen¬ det, weil dann der oder die Stellschieber nur an dieser Seite aus dem Gehäuse herauszuführen sind (kurze Gehäuselänge) .
Dies ist bislang mit herkömmlichen Antrieben aber nicht mög¬ lich, weil die Prüferschieber grundsätzlich auf der den Zun¬ genspitzen zugewandten Seite neben dem Stellschieber anzu¬ ordnen sind und diese Anordnung beim Drehen des Antriebes um 180° verloren geht. Um ein solches Drehen des Antriebs zu erreichen, sieht die Erfindung nach der Lehre des Anspruches 9 vor, im Weichenantriebsgehäuse getrennte Führungen für Prüferschieber auf beiden Seiten des oder der Stellschieber anzuordnen und die Prüferschieber nur auf der Seite des oder der StellSchieber anzuordnen, die den Zungenspitzen näher liegt. Eine vorteilhafte konstruktive Ausgestaltung der Füh-
rungen ist im Anspruch 10 beschrieben. Für die bedarfsweise Verriegelung des in der einen oder anderen Führung gelagerten Prüferschieberpaares sieht die Erfindung gemäß Anspruch 11 eine besondere Ausgestaltung der hierfür erforderlichen ge- trennten Sperrschieberpaare vor, die sich gegeneinander ab¬ stützen und beim Beginn jedes Weichenumlaufs gemeinsam aus dem Lichtraumprofil der Führungen für die Prüferschieber aus¬ gerückt werden; sie lösen dabei die Verriegelung, egal ob die Prüferschieber in der einen oder anderen Führung gelagert sind. Anspruch 12 benennt die Dimensionierung der Federn, die das Einfallen und Ausrücken der Sperrschieber in die bzw. aus den Ausnehmungen der Prüferschieber bewirken.
Für den bedarfsweisen Einbau eines Weichenantriebes zur einen oder anderen Seite eines Gleises hin mit unterschiedlichen Stirnseiten sieht Anspruch 13 vor, einen zweiten Satz von Distanzelementen bereitzuhalten, über den sich unterschied¬ lich lange Stellhübe zur anderen Seite des Antriebs ausführen lassen.
Die Ansprüche 14 und 15 beziehen sich auf die Anbringung des Weichenantriebes am Gleis. Bei Verwendung von Tragschwellen können dabei die Stell- und PrüfSchieber geschützt innerhalb einer Tragschwelle angeordnet sein. Wegen des kompakten Auf- baus ist es sogar möglich, diesen gemäß Anspruch 16 ebenfalls innerhalb der Tragschwellen unterzubringen.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Das Aus- führungsbeispiel zeigt in den Figuren 1 bis 4 mehrere
Schnittdarstellungen durch einen Weichenantrieb mit Außenver¬ schluß und in Figur 5 eine Einzelheit für das Ausrücken der Sperrschieber beim Anlaufen des Weichenantriebs. Im einzelnen zeigt Figur 1 einen senkrechten Schnitt durch den Antrieb, Figur 2 die Draufsicht auf das geöffnete Antriebsgehäuse und
die Figuren 3 und 4 die eine und die andere Seitenansicht des aufgeschnittenen Antriebsgehäuses.
Das Antriebsgehäuse besteht aus einer vorzugsweise metalli- sehen Wanne 1 und einem trittfesten und trittsicheren Deckel 2, die beide gemeinsam den Weichenantrieb aufnehmen. Ein bei¬ spielsweise als Drehstrommotor ausgeführter Elektromotor 3 bewegt über eine Getriebestufe mit dem Ritzel 4, dem Zwi¬ schenrad 5 und dem Großrad 6 einen Kugelgewindetrieb. Dieser besteht aus einer Spindel 7, einer auf der Spindel geführten, nicht dargestellten Spindelmutter und einer die Spindelmutter umfassenden einstellbaren Stellkraftkupplung 8. Beim Anlaufen des Antriebsmotors bewegt sich die die Spindelmutter umfas¬ sende, drehsicher längsgeführte Stellkraftkupplung 8 über einen Leerweg in Stellrichtung auf der Spindel 7, bis sie an einen Anschlag 9 bzw. 10 eines Kupplungsgehäuses 11 schlägt. Dieses Kupplungsgehäuse ist baulich vereinigt mit einer ein¬ stellbaren Festhaltekupplung 12, die über eine Rastung 13 kraft- und formschlüssig mit dem Stellschieber 14 des An- triebs verbunden ist. Nach dem Anschlagen der Stellkraft¬ kupplung 8 gegen den Anschlag 9 des Kupplungsgehäuses 11 wird dieses in der dargestellten Lage des Antriebes nach links in Stellrichtung mitgenommen und bewegt dabei über die Festhal¬ tekupplung 12 den Stellschieber 14 aus der einen dargestell- ten Endlage, in der sich der Stellschieber weitgehend im
Antriebsgehäuse befindet, in die andere Endlage, in der er am weitesten aus dem Antriebsgehäuse ausgefahren ist. An das Ende des Stellschiebers sind über einen nicht dargestellten Außenverschluß ebenfalls nicht dargestellte, in Stellrichtung hin und her zu bewegende bewegliche Weichenteile, nämlich
Weichenzungen oder ein bewegliches Herzstück, angeschlossen. Beim Rücklauf des Stellschiebers in die in der Zeichnung dargestellte Position durchläuft die Stellkraftkupplung 8 zunächst den freien Raum zwischen den Anschlägen 9 und 10 des Kupplungsgehäuses 11 und nimmt dann nach dem Auflaufen auf den Anschlag 10 den Stellschieber 14 über das Kupp-
lungsgehäuse 11 und die Festhaltekupplung 12 mit. Die jeweils erreichte Endlage des StellSchiebers 14 und die jeweilige Lage der vom Stellschieber gesteuerten beweglichen Teile werden im Weichenantrieb überwacht und an eine Steuerstelle gemeldet. Wie die Überwachung im einzelnen erfolgt, wird später erläutert.
Zur Erzielung unterschiedlicher Stellschiebergeschwindigkei¬ ten läßt sich die Abtriebsgeschwindigkeit der Getriebestufe durch Austauschen z. B. von Zwischenrad und Ritzel mindestens in Grenzen verändern. Eine andere, möglicherweise zusätzlich zu der Veränderung des Übersetzungsverhältnisses der Getrie¬ bestufe zur Anwendung kommende Möglichkeit zur Veränderung der Stellschiebergeschwindigkeit besteht darin, den Elek- tromotor als Drehstrommotor auszubilden und über steuerbare Frequenzumrichter zu betreiben.
Der aus der Spindel 7 und der nicht dargestellten Spindel- mutter bestehende Kugelgewindetrieb ist über Rollenlager 15 und einen mit der Gehäusewanne verbundenen Zapfen 16 im An¬ triebsgehäuse quasi fliegend gelagert. Sowohl die Stellkraft- kupplung 8 als auch die Festhaltekupplung 12 sind in Grenzen einstellbar ausgeführt. Bei der Festhaltekupplung 12 ge¬ schieht dies durch mehr oder weniger weites Eindrehen einer Gewindekappe 12.1 in das Kupplungsgehäuse 11 und die dadurch bewirkte Druckänderung der von der Kappe zusammengepreßten Tellerfedern. Die einstellbare Stellkraftkupplung 8 ist in der nicht vorverδffentlichten deutschen Patentanmeldung P 44 27 809 näher beschrieben. Die von der Stellkraftkupplung 8 aufbringbare Stellkraft liegt in bekannter Weise unterhalb der Festhaltekraft der Festhaltekupplung 12, um sicherzustel¬ len, daß die Stellkraftkupplung beim Überschreiten der vor¬ gegebenen Stellkraft durchdrehen kann, ohne daß die Festhal¬ tekupplung den Stellschieber freigibt. Die Festhaltekupplung 12 spricht nur an und gibt den Stellschieber 14 frei, wenn die Weiche aufgefahren wird und dabei hohe Kräfte von außen
her in den Weichenantrieb hineingetragen werden. Auf den Vorgang des Auffahrens einer Weiche wird später noch näher eingegangen.
Der Stellschieber 14 wird in an sich bekannter Weise in seinen beiden Endlagen kraft- und formschlüssig festgelegt. Hierzu dienen Sperrschieber 17 und 18, die in entsprechende Ausnehmungen 19 bzw. 20 des Stellschiebers 14 einfallen. Dies geschieht unter der Einwirkung von Schraubenfedern 21, 22; diese Schraubenfedern sind auf Führungsbolzen 23, 24 geführt, die über die Schraubenfedern gegen einen Anschlag an der In¬ nenwandung der Gehäusewanne 1 anliegen. Auf der Gegenseite stützen sich die Schraubenfedern in Ausnehmungen 25 (Fig. 3) der Sperrschieber ab. In der dargestellten Endlage des An- triebs ist der Sperrschieber 17 unter der Einwirkung seiner Schraubenfeder 21 in die Ausnehmung 19 des Stellschiebers 14 eingefallen. Dabei hatte ein in Figur 3 dargestellter An¬ triebskontakt 26 seine Schaltstellung geändert und den Spei¬ sestromkreis für den Antriebsmotor unterbrochen. Wenn der Weichenantrieb auf noch zu erläuternde Weise in die jeweils andere Lage umgesteuert wird, wobei der Sperrschieber 17 aus der Ausnehmung 19 des Stellεchiebers 14 ausgerückt wird und der Antriebskontakt 26 wieder umgesteuert wird, fällt der Sperrschieber 18 in die Ausnehmung 20 des Stellschiebers ein, sobald diese Ausnehmung mit der Längsachse des Sperrschiebers 18 fluchtet. Dabei wechselt dann ein dem Antriebskontakt 26 entsprechender Antriebskontakt, der vom Sperrschieber 18 gesteuert wird, seine Lage und unterbricht seinerseits den Speisestromkreis für den Antriebsmotor. Der Abstand der beiden Ausnehmungen 19 und 20 im Stellschieber gibt den maximal möglichen Stellhub des Antriebes vor und schließt auch die Verschlußwege ein.
Um nun diesen Stellhub bedarfsweise zu verringern, sieht die Erfindung vor, den gegenseitigen Abstand der beiden Sperr¬ schieber 17 und 18 bedarfsweise zu verändern. Zu diesem Zweck
sind die Sperrschieber zwischen senkrecht auf dem Stellschie¬ ber stehenden, in der Gehäusewanne l festgelegten Führungen 27 und 28 angeordnet, wobei der verbleibende Freiraum zwi¬ schen den Führungen und den Stellschiebern durch plane Distanzstücke 29 bis 32 ausgefüllt ist. Die Einbaulage des Sperrschiebers 17 direkt an der Führung 27 bleibt vornehmlich stets die gleiche. Wenn nun der vom Stellschieber 14 auszu¬ führende Stellhub beispielsweise um die Dicke des Distanz- Stückes 29 gegenüber dem maximal möglichen Stellhub verkürzt werden soll, so wird dieses Distanzstück zwischen die beiden Stellschieber 17 und 18 eingefügt. Der Sperrschieber 18 ist dann zwischen den Distanzstücken 29 und 30 gelagert. Als Folge des Abstandes zwischen den beiden Sperrschiebern 17 und 18 wird der Stellhub um die Dicke des Distanzstückes 29 ver- kürzt, weil der Sperrschieber 18 bei einer Stellschieber¬ bewegung von rechts nach links entsprechend früher in die Ausnehmung 20 des Stellschiebers einfällt als bei Anordnung direkt neben dem Sperrschieber 17.
Der Mindestabstand der beiden Führungen 27 und 28 voneinander ist gleich der Differenz zwischen dem vom Antrieb zu reali¬ sierenden größten und kleinsten Stellhub und der Breite der beiden Sperrschieber. Der Stellhub ist um so kleiner, je weiter die beiden Sperrschieber voneinander entfernt ange- ordnet sind. Die Distanzelemente sind wie auch die Sperr¬ schieber und die Führungen plan ausgeführt, so daß sie satt aneinanderliegen und ein Arbeiten der Sperrschieber unab¬ hängig von ihrer jeweiligen Lage zueinander gestatten, ohne daß es dabei zu irgendwelchen Verkantungen kommt. Für die Führung der Sperrschieber und für das gegenseitige Beabstan¬ den der Sperrschieber kann eine Vielzahl beliebig dünner planer Distanzstücke verwendet sein. Vorteilhafter ist es jedoch, Distanzstücke unterschiedlicher Dicke zu verwenden, wie es auch im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Fall ist. Ausgehend von einem Distanzstück 32 geringster Dicke sind die übrigen Distanzstücke jeweils doppelt so dick auszuführen wie
das nächst dünnere Distanzstück. Auf diese Art und Weise läßt sich durch Einfügen entweder nur eines Distanzstückes oder mehrerer Distanzstücke zwischen die beiden Sperrschieber jeder beliebige Stellschieberhub einstellen und zwar einfach und zuverlässig. Dabei ist lediglich dafür zu sorgen, daß weder die Sperrschieber noch die Distanzelemente aus den Führungen herausfallen können, was durch entsprechende Formgebung dieser Elemente in Bezug auf die Antriebswanne oder in der Antriebswanne angeordneter Elemente unschwer möglich ist. Der einmal eingestellte Abstand zwischen den
Sperrschiebern bleibt zuverlässig erhalten, kann aber jeder¬ zeit bei entsprechender Aufgabenstellung verändert werden, indem andere Distanzelemente aus der Reihe der zwischen den Führungen bereitgehaltenen Distanzelemente zwischen die Sperrschieber eingesetzt werden.
Zum Ausgleichen von Toleranzen ist es möglich, die Führungen 27 und 28 im Gehäuse justierbar anzubringen oder bedarfsweise ein zusätzliches steuerbares Distanzelement zwischen der Füh- rung 27 und dem Sperrschieber 17 anzuordnen,* diese Maßnahme beeinflußt den Abstand der Sperrschieber voneinander nicht und damit auch nicht die Länge des eingestellten Stellhubes.
Wenn der Weichenantrieb auf der jeweils anderen Seite eines Gleises zu installieren ist und wenn dabei der Stellschieber an der anderen Seite des Antriebsgehäuses herauszuführen ist, dann ist der Stellschieber um 180° gegenüber der dargestell¬ ten Anordnung zu drehen. Die Zuordnung der beiden Sperrschie¬ ber 17 und 18 zur eingefahrenen und ausgefahrenen Endlage des Antriebs ändert sich dann und die Distanzelemente sind dann links des Sperrschiebers 18 anzuordnen. Bedarfsweise können für das Einstellen des Stellhubes dort auch zusätzliche Distanzelemente bereitgehalten werden, wobei zur gemeinsamen Halterung dieser und der in der Zeichnung dargestellten Distanzelemente sowie der beiden Sperrschieber gemeinsame
Führungen zu beiden Seiten dieser Anordnung vorgesehen sein können.
Neben dem StellSchieber 14 zum Hin- und Herbewegen eines Weichenelementes besitzt der erfindungsgemäße Weichenantrieb noch Prüferschieber 33, 34 die dazu dienen, die tatsächliche Lage der vom Stellschieber gesteuerten Weichenelemente an den Weichenantrieb zurückzumelden. Auf diese Weise soll der Bruch des Stellschiebers, die nicht mehr vorhandene Anlenkung des Stellschiebers an ein bewegliche Weichenelement oder der
Bruch des Weichenelementes selbst erkannt werden. Zu diesem Zweck sind die Prüferschieber 33, 34 gelenkig mit einem zu bewegenden Weichenelement der Außenanlage verbunden. Sie werden ähnlich wie der Stellschieber im Antriebsgehäuse hin und her bewegt, allerdings nicht angetrieben vom Antriebs- motor wie der Stellschieber, sondern angetrieben von dem jeweils zu überwachenden Weichenelement. Die Prüferschieber 33, 34 haben wie auch der Stellschieber 14 einen rechteckigen Querschnitt und sind in der Lage, relativ große Kräfte zwi- sehen den Weichenelementen und dem Weichenantrieb zu übertra¬ gen. Die dienen außer zur Lageüberwachung auch dazu, die an¬ getriebenen Weichenelemente in ihren jeweiligen Endlagen festzuhalten und so eine vorgegebene Spurweite zwischen den Schienen einer Weiche zu gewährleisten.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß nicht nur der Stellschieber 14 in eine seiner Endstellungen gelangt ist, sondern daß auch die von ihm bewegten Weichen¬ zungen ihre vorgegebene Endlage einnehmen. Wenn dies so ist, befindet sich der an die anliegende Weichenzunge angelenkte Prüferschieber 33 in der dargestellten Lage. Gleichzeitig mit dem Einfallen der Nase 17.l des Sperrschiebers 17 in die Ausnehmung 19 des Stellschiebers 14 ist dabei auch die Nase 17.2 dieses Sperrschiebers in eine dafür vorgesehene Aus- nehmung 35 des Prüferschiebers 33 eingefallen. Die beiden
Nasen 17.l und 17.2 sind in dem Sperrschieber 17 baulich ver-
einigt. Mit dem gemeinsamen Einfallen der Nasen 17.1 und 17.2 in die zugehörigen Schieberausnehmungen war der Antriebskon¬ takt 26 betätigt worden, der den Speisestromkreis für den antreibenden Elektromotor auftrennte. Der in der Zeichnung untenliegende Pirüfersehieber 34 überwacht derweil die Endlage der abliegenden Weichenzunge.
In der anderen Endlage des Antriebes kann der Sperrschieber 18 mit seiner Nase 18.1 nur dann in die Ausnehmung 20 des Stellschiebers 14 einfallen, wenn gleichzeitig auch die Nase 18.2 des Sperrschiebers in eine dafür vorgesehene Ausnehmung 37 des Prüferschiebers 33 einfallen kann. Diese Ausnehmung 37 ist in Längsrichtung des Prüferschiebers 33 erheblich breiter als durch die Breite der Nase 18.2 des Sperrschiebers 18 be- dingt ist; hierauf wird später bei der Beschreibung des Auf- fahrvorganges näher eingegangen.
Zum Überwachen der beiden bewegbaren Weichenzungen in ihren anderen Endlagen dient eine in ihrer Formgebung der Ausneh- mung 35 entsprechende Ausnehmung 36 im Prüferschieber 34, über die die dann anliegende Weichenzunge überwacht wird und eine entsprechend breite Ausnehmung 38 für die Überwachung der abliegenden Weichenzunge.
Beim Auffahren der durch den Weichenantrieb gesteuerten Weiche (nur möglich bei der Steuerung von Weichenzungen, nicht möglich bei der Steuerung eines Herzstückes) werden nach dem Lösen des Verschlusses von der Weichenseite her über den Stellschieber 14 erhebliche Kräfte in den Weichenantrieb eingeleitet. Sobald dabei die Festhaltekraft der Festhalte¬ kupplung 14 überschritten wird, setzt sich der Stellschieber unter der Einwirkung der von außen auf ihn einwirkenden Kraft in die eine oder andere Richtung in Bewegung, in der vorlie¬ genden Darstellung nach links. Dabei wird über Anlaufschrägen an der Nase 17.1 des Sperrschiebers 17 und entsprechende Anlaufschrägen an der Ausnehmung 19 des Stellschiebers der
Sperrschieber 17 entgegen der Kraft der auf ihn wirkenden Andruckfeder 21 aus der Ausnehmung 19 ausgerückt. Während dieses Vorganges bewegt sich auch der an die abliegende Wei¬ chenzunge angelenkte Prüferschieber 34 um eine gewisse Weg- strecke. Damit es nicht zu Beschädigungen an Prüferschieber 34 und Sperrschieber 17 kommt, ist die Ausnehmung 38 des Prü¬ ferschiebers 34 so breit, daß der Prüferschieber sich bewegen kann, ohne dabei vom Sperrschieber 17 blockiert zu werden. Ist die Nase 17.1 des Sperrschiebers 17 schließlich aus der Ausnehmung 19 des Stellschiebers 14 vollständig ausgerückt, so hat der Sperrschieber 17 auch den Prüferschieber 34 voll¬ ständig freigegeben, so daß dieser der weiteren Bewegung der abliegenden Weichenzunge folgen kann. Mit dem Ausrücken des Sperrschiebers 17 bei abgeschaltetem Antriebsmotor wechselt der Antriebskontakt 26 seine Schaltstellung und meldet die eingetretene Störung im Zusammenwirken mit anderen Antriebs- kontakten an eine Überwachungseinrichtung, beispielsweise ein Stellwerk.
Ähnlich wie beim Auffahren der Weiche wird die Verriegelung des jeweils in den Stell- und in die Prüferschieber eingefal¬ lenen Sperrschiebers auch bei jeder Weichenumstellung gelöst. Hierzu dient ein von der Stellkraftkupplung 8 beim Anlaufen des Antriebs jeweils in Stellrichtung verfahrbares Schalt- lineal 39 (Figur 5) , das so gestaltet ist, daß es auf dem Weg der Stellkraftkupplung zwischen ihrer Ausgangsstellung zu Be¬ ginn eines Stellvorganges und dem Auftreffen auf den Anschlag 9 bzw. 10 des Kupplungsgehäuse 11 den jeweils in den Stell- und die Prüferschieber eingefallenen Sperrschieber 17, 18 aus den Ausnehmungen dieser Schieber ausrückt. Zu diesem Zweck ist das Schaltlineal 39 mit entsprechenden Anlaufschrägen 40, 41 versehen und die Sperrschieber 17 und 18 weisen senkrecht auf ihren Längsachsen und senkrecht auf den Längsachsen der Stell- und Prüferschieber stehende Rollen 42 bzw. 43 auf, gegen die die Anlaufschrägen 40 bzw. 41 des Schaltlineals 39 zu Beginn des StellVorganges laufen und dabei das Ausrücken
des jeweils eingefallenen Sperrschiebers veranlassen. Danach sind die beiden Schieber vollständig entperrt, so daß der Stellschieber 14 über das Kupplungsgehäuse 11 und die Fest- haltekupplung 12 motorisch in Stellrichtung bewegt werden und der Prüferschieber der jeweils vom beweglichen Weichenteil ausgeführten Bewegung folgen kann.
Abhängig von den äußeren Gegebenheiten einer Bahnanlage kann es notwendig sein, daß einzelne Weichenantriebe auf der einen Seite der Gleise und andere Antriebe auf der anderen Seite der Gleise anzuordnen sind. Dazu genügt es nicht, die Wei¬ chenantriebe entsprechend am Gleis anzuordnen. Vielmehr ist es so, daß die Prüferschieber grundsätzlich auf der Seite der Stellschieber anzuordnen sind, die den vom Stellschieber aus bewegbaren Zungenspitzen bzw. der bewegbaren Herzstückspitze zugeordnet sind. Diese Anordnung ließe sich erreichen, wenn man die Antriebe den Gleisen, abhängig von ihrem Einbauort links oder rechts davon, jeweils mit der einen oder anderen Frontseite zukehrt und die Stell- und Überwachungsschieber auf der einen oder anderen Seite des Antriebes aus dem
Antriebsgehäuse herausführt. Dies führt jedoch zu konstruk¬ tiven Schwierigkeiten hinsichtlich der Lagerung der Stell- und Prüferschieber und es führt insgesamt zu einer Vergröße¬ rung der Weichenantriebsgehäuse. Um nun einen Weichenantrieb bedarfsweise auf der einen oder anderen Seite eines Gleises anzuordnen, sieht eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfin¬ dung vor, grundsätzlich alle Weichenantriebe gleichartig auszuführen und sie so neben dem Gleis anzuordnen, daß sie dem Gleis stets die gleiche Frontseite zukehren. Um dabei die Prüferschieber immer an die Enden der beweglichen Weichentei¬ le anzulenken, ist im Weichenantriebsgehäuse neben einer ersten Nut zum Führen von Prüferschiebern eine zweite ent¬ sprechende Nut auf der anderen Seite des Stellschiebers vor¬ zusehen, in das die Prüferschieber einzusetzen sind, wenn der Weichenantrieb um 180° gedreht auf der anderen Seite des Gleises anzuordnen ist. In den Figuren 3 und 4 ist diese
zusätzliche Nut 44 gut zu sehen. Für die Führung der in der einen oder anderen Nut unterzubringenden Prüferschieber sind in einer Deckplatte 45 verstellbar eingelassene Andruckbolzen 46 vorgesehen, welche die Prüferschieber am Boden der Nut halten.
Für das unmittelbare Verriegeln der bedarfsweise in die Nut 44 einzulegenden Prüferschiebern 33, 34 sind die Sperrschie¬ ber 17 und 18 nicht geeignet. Die Verriegelung der Prüfer- Schieber dort geschieht mittelbar von den Sperrschiebern 17 und 18 über von ihnen betätigbare Verlängerungselemente, von denen in Figur 3 nur das Verlängerungselement 47 zu erkennen ist. Dieses Verlängerungselement ist zwischen dem Boden der Gehäusewanne 1 und einer Ausnehmung 48 des Sperrschiebers 17 in Verriegelungsrichtung verschiebbar gelagert. Das Verlänge¬ rungselement 47 steht unter der Einwirkung einer Schrauben¬ feder 49, die sich an einem Gehäuseteil abstützt und die das Verlängerungselement 47 entgegen der Verriegelungsrichtung des Sperrschiebers 17 gegen diesen andrückt. Das Verlänge- rungselement 47 und in entsprechender Weise das in Figur 3 hinter diesem Verlängerungselement angeordnete, vom Sperr¬ schieber 18 steuerbare Verlängerungselement weist an seinem der Schraubenfeder 49 bzw. der entsprechenden dahinterlie- genden Schraubenfeder zugekehrten Ende eine Ausgestaltung aus, die der der Nasen 17.2 bzw. 18.2 der Sperrschieber 17 und 18 entspricht. Diese Nasen greifen in genau der gleichen Weise in die bedarfsweise in der Nut 44 geführten Prüfer¬ schieber ein wie die entsprechenden Nasen 17.2 und 18.2 der Sperrschieber 17 und 18. Wird bei einem Weichenumlauf oder beim Auffahren der Weiche der in eine Ausnehmung des Stell¬ schiebers 14 eingefallene Sperrschieber 17 bzw. 18 entgegen der Federkraft der auf ihn wirkenden Schraubenfeder 21 bzw. 22 aus dem Stellschieber ausgerückt, so löst sich dabei auch die Sperrung des bislang festgehaltenen Prüferschieber und zwar unabhängig davon, ob er in die linke oder rechte Nut eingelegt wurde. Bei Anordnung in der rechten Nut, wie in
Figur 3 dargestellt, wird die Sperrung der Prüferschieber gelöst, weil die Nasen 17.1 und 17.2 bzw. 18.1 und 18.2 der Sperrschieber baulich vereinigt sind. Sind die Prüferschieber in der Nut 44 geführt, so wird ihre Sperrung ebenfalls ge- löst, sobald der jeweils eingefallene Sperrschieber 17 bzw. 18 ausgerückt wird. Dabei wird dieser Sperrschieber in der Zeichnung nach rechts hin bewegt, wobei sich auch der An¬ schlag für das Verlangerungselement 47 bzw. das dahinterlie- gende Verlängerungselement nach rechts bewegt. Die Schrauben- feder 49 für das Verlängerungselement 47 bzw. die entspre¬ chende Schraubenfeder für das in der Zeichnung dahinterlie- gende Verlängerungselemente bewegt das betreffende Verlänge¬ rungselemente dabei ebenfalls von links nach rechts, wobei die Nasen des bislang in die Prüferschieber eingefallenen Verlängerungselementes aus den entsprechenden Ausnehmungen der Prüferschieber ausgerückt werden. Das Einfallen der Ver¬ riegelungsnasen des Verlängerungselementes 47 bzw. des dahin- terliegenden Elementes beim Sperren der Prüferschieber in die Prüferschieber erfolgt in entsprechender Weise beim Einfallen des Sperrschiebers 17 oder 18 in eine Ausnehmung des Stell¬ schiebers. Dabei drückt die Schraubenfeder 21 bzw. 22 mittel¬ bar über den Sperrschieber 17 bzw. 18 das Verlängerungsele¬ ment 47 oder das hinterliegende Verlängerungselement nach links, wobei dessen Verriegelungsnase wieder in den Freiraum für die Aufnahme der Prüferschieber auf der linken Seite des Antriebs faßt. Um dies zu gewährleisten, muß die Andruckkraft der Schraubenfeder 21 bzw. 22 größer sein als die der Schrau¬ benfeder 49 bzw. die entsprechend dahinterliegende Schrauben¬ feder. Über eine Ausnehmung 48 zwischen den Sperrschiebern und den Verlängerungsstücken wird erreicht, daß die Verlän¬ gerungselemente beim Entriegeln nicht den gleichen Riegelweg zurücklegen müssen wie die Sperrschieber; der Grund für die unterschiedlichen Riegelwege liegt in der unterschiedlichen Dimensionierung der Stell- und Prüferschieber und in dem begrenzten Raum für die Unterbringung der Verlängerungs- elemente.
Bei Verwendung von Verlängerungselementen zur Überwachung und Festhaltung von auf der anderen Seite des Stellschiebers ge¬ führten Prüferschiebern sind die Distanzelemente für die Sperrschieber entsprechend zu verlängern oder es sind zusätz¬ liche Distanzelemente bereitzuhalten, die die Verlängerungs- elemente führen.
Der erfindungsgemäße Weichenantrieb kann bedarfsweise zum Umsteuern der Weichenzungen von Weichen oder auch zum Steuern beweglicher Herzstücke an Weichen verwendet sein. Er kann bedarfsweise auf der einen oder anderen Seite eines Gleises angeordnet werden und sein Stellhub läßt sich vor Ort auf jedes gewünschte Maß zwischen einem vorgegebenen maximalen und minimalen Stellhub zuverlässig und leicht einstellen, wobei der einmal eingestellte Stellhub sicher beibehalten wird. Der Weichenantrieb kann in an sich bekannter Weise frontseitig neben den Gleisen angeordnet sein, wobei seine Stell- und Prüferschieber jeweils zwischen zwei benachbarten Schwellen im Schwellenfach geführt sind. Bei Verwendung von Tragschwellen können die Schieber auch in der Tragschwelle geführt sein,* der Antrieb ist dann in Verlängerung der Tragschwellen anzuordnen oder er kann sogar wegen seiner kompakten Bauform innerhalb der Tragschwellen sitzen.
In dem in der Zeichnung dargestellten und vorstehend be¬ schriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der erfin¬ dungsgemäß ausgestaltete Weichenantrieb als auffahrbarer Antrieb mit Außenverschluß ausgeführt. Ein solcher Antrieb benötigt nur einen einzigen Stellschieber. Auch zum Steuern von beweglichen Herzstücken werden nur Antriebe mit einer einzigen Stellstange - allerdings in nicht auffahrbarer Aus¬ führung - benötigt. Bei auffahrbaren Weichenantrieben mit Innenverschluß sind grundsätzlich zwei Stellschieber erfor- derlich, wobei der zum Steuern der jeweils abliegenden Wei¬ chenzunge verwendete, über die Festhaltekupplung mit defi-
nierter Kraft festgehaltene Stellschieber beim Auffahren über ein gesondertes Schaltlineal den Verschluß für die jeweils anliegende Weichenzunge löst, bevor der jeweils eingefallene Sperrschieber ausgerückt wird. Solche Antriebe unterscheiden sich von dem beschriebenen noch dadurch, daß die Stellschie¬ ber ausschließlich über den Verschluß, nicht aber über die Sperrschieber festgehalten werden.
Die Sperrschieber dienen außer zur Überwachung und Festhal- tung der Prüferschieber und des Stellschieber (bei auffahrba¬ ren Antrieben mit Außenverschluß oder bei nicht auffahrbaren Antrieben) auch dazu, das Kupplungsgehäuse 11 in der jeweili¬ gen Antriebsendlage festzulegen. Auf diese Weise wird er¬ reicht, daß selbst dann, wenn durch stoßartige Belastungen des Antriebes beim Befahren der Weiche die mechanischen Ver¬ schlußelemente entriegelt werden sollten, der Verschluß den¬ noch nicht gelöst werden kann, solange die Weiche nicht auf¬ gefahren oder umgestellt wird; der die jeweils abliegende Weichenzunge verriegelnde Sperrschieber dient dabei als Anschlag für das Kupplungs- bzw. Verschlußgehäuse.