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Beschreibung
Antrieb und Lager für einen schaftlosen OE-Spinnrotor
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für eine 0E-Spinnmaschine mit Antrieb und Lager für einen schaftlosen Spinnrotor nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Eine derartige Vorrichtung mit Antrieb und Lager für einen schaftlosen OE-Spinnrotor ist aus der Patentanmeldung WO 92/01096 bekannt-. Deren kombiniertes Magnet- Gaslager mit planparallelen Lagerflächen zeichnet sich durch extrem niedrige Reibungsverluste und durch eine radialkräftefreie Rotation des darauf gelagerten Spinnrotors um die Schwerachse im überkritischen Drehzahlbereich aus. Eine solche Vorrichtung eignet sich besonders für den Antrieb sehr schnell rotierender Spinnrotoren. Der Aufbau der Vorrichtung ist noch zu kostenaufwendig. Nachteilig ist auch, daß sich durch die vielen Bauteile der Vorrichtung zahlreiche Fügetoleranzen summieren können und dadurch die exakte Lage der Spinnrotorachse zur Achse der Abzugsdüse in der Spinnmaschine beeinträchtigt werden kann. Die Toleranzanforderungen, die Herstellungs- und Einbaukosten verteuern die bekannte Vorrichtung. Beschädigungen des Spinnrotors bei möglichen extremen Auslenkungen des Spinnrotors können mit .dieser Vorrichtung nicht verhindert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beseitigen, die
Betriebssicherheit und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Auch soll der axiale Raumbedarf reduziert werden. Die Vorrichtung soll für den Antrieb unterschiedlich großer Spinnrotoren geeignet sein.
Diese Aufgabe wird mit der Vorrichtung nach Anspruch 1 gelöst.
In einem einteiligen Statorgehäuse, beispielsweise aus gespritztem Kunststoff, sitzt fest der Statorkern mit seiner Wicklung. In diesem Statorgehäuse sind auch das Gehäuse für das Gaslager, die Gasverteilung, Bereiche für die Kühlung des Stators und des Lagers sowie Halter für die Feder- und Dämpfungselemente der Statoraufhängung ausgeformt. Dieses einteilige Statorgehäuse hat den Vorteil, daß Lageabweichungen, die beim Fügen mehrerer Teile entstehen, ausgeschlossen werden. Damit wird erreicht, daß die magnetische Führungsachse mit der Schwerachse des Spinnrotors übereinstimmt, weil Ungenauigkeiten durch Fügetoleranzen und magnetische Toleranzen bei der Montage nicht auftreten.
In das Statorgehäuse sind die Jochscheibe des Magnetlagers und Anschlüsse für die Versorgungsleitungen integriert. Der Raum für das Druckgas im Statorgehäuse ist auf seiner offenen Seite mit einem Gaslagerdeckel abgedichtet. Das Zusammenfassen mehrerer Teile und Funktionen zu einem gemeinsamen Statorgehäuse senkt die Herstellkosten der Vorrichtung, weil dadurch mehrere
Arbeitsschritte mit positionsgenauem Fügen und Kleben und zwischengeschaltetem Aushärten entfallen. Die Verbesserungen durch das neue einstückige Statorgehäuse mit den ausgeformten Teilen der Vorrichtung führen auch zu einer zuverlässigeren Vorrichtung. Der Führungsring, der den eingesetzten Spinnrotor mit einem Ringspalt umgibt, begrenzt dessen mögliche Auslenkung, so daß der Spinnrotor das Feld der Halte- und Zentriermagnete im Statorgehäuse nicht verlassen kann, sondern wieder in das Lagerzentrum zurückgeführt wird.
Gemäß Anspruch 2 weist eine in das Statorgehäuse eingespritzte Jochscheibe einen Gewindezapfen für den Gaslagerdeckel und der Gaslagerdeckel einen Gasanschlußstutzen mit Gewindebohrung auf.
Nach -Anspruch 3 wird die Formstabilität des Lagers durch Verstärkungsrippen im Gasraum des Statorgehäuses verbessert.
In der Ausgestaltung nach Anspruch 4 besteht das Vorrichtungsgehäuse aus Gehäuseoberteil und Gehäuseunterteil, wobei die Feder- und Dämpfungselemente für den Stator einteilig mit dem Gehäuseunterteil ausgeformt sind.
Nach Anspruch 5 ist das Statorgehäuse mit seinen Haltern auf Stabfedern gesetzt, die in Haltern am freien Ende von Blattfedern des Gehäuseunterteiles sitzen. Eine einstückige Ausbildung nach Anspruch 6 von Statorgehäuse und Gehäuseunterteil, in der die gedämpfte Statoraufhängung mittels elastischer Verbindungen beider Gehäuse realisiert wird, vereinfacht die Montage der Vorrichtung weiter. Diese Ausgestaltung kombiniert einen kompakten Aufbau mit der elastischen Aufhängung des Stators.
Nach Anspruch 7 wird die Breite des Ringspaltes zwischen Führungsring und eingesetztem Spinnrotor so bemessen, daß ein Anlaufen des Spinnrotors an der Spinnmaschine, beispielsweise beim Durchfahren der kritischen Drehzahl im freien Auslauf, sicher verhindert wird.
Nach Anspruch 8 sind auf der als Leiterfolie ausgebildeten Sensorplatine sowohl die Hallsensoren zur Motorsteuerung als auch Temperatursensoren zur Kontrolle der Lagertemperatur positioniert und kontaktiert. Beide Arten von Sensoren liegen in den freien Wicklungsspalten, wobei vorzugsweise die Temperatursensoren in anderen Wicklungsspalten wie die Hallsensoren liegen. Die Anschlüsse der Sensorplatine und der Wicklung sind jeweils durch segmentförmige Öffnungen des Statorgehäuses zu einer Kontaktstelle geführt.
Nach Anspruch 9 wird eine besonders effektive Wärmeabfuhr aus dem Stator und dem Gaslager durch einen von Kühlflüssigkeit durchströmten Kühlkanal im Bereich der Wicklung erzielt.
Bei einer besonders einfachen Ausführung nach Anspruch 10 dienen fensterartige Öffnungen des Statorgehäuses im Bereich der Wicklung der Wärmeabfuhr an die ümgebungsluft. In beiden Fällen wird die gute Wärmeleitfähigkeit der Wicklung zur Kühlung der Lagerfläche wirksam eingesetzt.
Nach Anspruch 11 wird besonders für größere Rotoren eine vorteilhafte und kostengünstig herstellbare Druckverteilung in der .Lagerfläche dadurch erreicht, daß die Austrittsbohrungen im Querschnittsbereich des Kerns des Stators liegen und daß die GasVerteilung, ohne die" Gleichmäßigkeit des magnetischen Flusses zu stören, in einem Ringspalt erfolgt, der von konzentrischen Teilkernen gebildet und beidseitig von miteinander verbundenen Ringen abgeschlossen wird, in die die Austrittsbohrungen einfach einzubringen sind.
Nach Anspruch 12 ergibt sich für besondere Betriebsbedingungen eine vorteilhafte Ausführung dadurch, daß das Gaslager als ZweikreisSystem mit Austrittsbohrungen im Bereich des Innendurchmessers und des Querschnitts des Statorkerns ausgebildet ist, wobei die beiden Kreise gemeinsam oder je einzeln, mit gleichem oder verschiedenem Gasdruck, betrieben werden können. Diese Ausführung ermöglicht verschiedene Kombinationen, mit denen man den unterschiedlichsten Anforderungen bezüglich Betriebszustände oder Betriebssicherheit gerecht werden kann. Bei Störungen in einem Kreis wird durch den anderen Kreis die Betriebssicherheit gewährleistet.
Gemäß Anspruch 13 sind Drucksensoren vorgesehen, die beim Einkreis- GasSystem und beim ZweikreisSystem in der Gasverteilung und im Ringspalt oder in der Gaszuleitung angeordnet sind. Damit ist eine spezifische Überwachung und Regelbarkeit des Lagergasdruckes möglich.
Mit dem Verfahren zum Positionieren des Lagerzentrums der Vorrichtung nach Anspruch 14 können auf sehr einfache Weise Maß- und magnetische Ungleichmäßigkeiten der Halte- und Zentriermagnete kompensiert werden, die zu einem Versatz des Lagerzentrums führen, nach dem sich die Rotationsachse des Spinnrotors ausrichtet. In Einbaulage der Vorrichtung wird diese Rotationsachse, mit Hilfe eines aufgesetzten und überkritisch drehenden Spinnrotors ermittelt und auf eine zentrische Position zu den Paßelementen des Vorrichtungsgehäuses positioniert und fixiert. Dies geschieht zweckmäßigerweise mittels einer Justiereinrichtung, mit deren Hilfe die Rotationsachse des Spinnrotors erfaßt und in die zentrische Position zu den Paßelementen für die Spinnmaschine gebracht wird.
Die Positionierung erfolgt nach Anspruch 15 durch die Verschiebung des Gehäuseunterteils zum Gehäuseoberteil, das in die Spinnmaschine eingesetzt wird.
Die Ansprüche 16 und 17 geben verschiedene Ausführungsformen der Paßelemente an, zu denen nach dem Verfahren nach Anspruch 14 der Stator zentriert wird.
Eine Reduzierung der vielen Einzelteile der Vorrichtung verringert auch deren Bauraumbedarf.
Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 Längsschnitt durch die Vorrichtung mit einem Einkreis- Gassyste ;
Fig. 2 Draufsicht auf den Stator ohne das Vorrichtungsgehäuse mit zwei Teilschnitten im Statorgehäuse;
Fig. 3 Längsschnitt durch das Statorgehäuse und
Gehäuseunterteil als Ausführung mit einteiligem gemeinsamen Gehäuse;
Fig. 4 Längsschnitt durch den Stator mit einem Zweikreis- Gassystem;
Fig. 5 Längsschnitt durch die beiden Ringe der Ausführung nach Fig. 4;
Fig. 6 Draufsicht auf den oberen Ring in der Ausführung nach Fig. 4.
Figur 1 zeigt einen Längsschnitt der Vorrichtung mit aufgesetztem Spinnrotor 1, die so in einer nicht dargestellten Spinnmaschine positioniert ist, daß Rotations- und Abzugsdüsenachse fluchten. Ein Kern 2 des Stators mit mehrphasiger Wicklung 3 ist in ein einteiliges Statorgehäuse 4 fest und dicht mit einer Vergußmasse 5 eingegossen.
Im Statorgehäuse 4 sind folgende Elemente zu einem Teil zusammengefaßt bzw. an diesem ausgeformt:
Gaslagergehäuse mit Gasverteilung 6, ein Kühlkanal 7 für die Kühlung des Stators und einer Lagerfläche 8, Halter 9 für die Feder- und Dämpfungselemente 10; 11, ein Träger 12 für eine Sensorplatine 13. Eine Jochscheibe 14 für Halte- und Zentriermagnete 15 und Anschlüsse 16 für Versorgungsleitungen 17 sind in das Statorgehäuse 4 • integriert. Auf der rotorzugewandten Seite des Stators bildet die die Wicklungsspalte ausfüllende Vergußmasse 5 zusammen mit der Wand des Statorgehäuses 4 und den Halte- und Zentriermagneten 15 die planparallele Lagerfläche 8. In diese münden aus einem Gasraum 18 kommende und dicht an dessen Rand liegende Austrittsbohrungen 19.
Die offene Seite des Gasraumes 18 im Statorgehäuse 4 wird durch einen Gaslagerdeckel 20 mit eingespritztem, eine Gewindebohrung enthaltenden Anschlußstutzen 21 abgedichtet. Der Gaslagerdeckel 20 ist mit einem Gewindezapfen 22 der in das Statorgehäuse 4 eingespritzten Jochscheibe 14 verschraubt. Der Gasraum 18 des Statorgehäuses 4 ist durch innenliegende Rippen 23 verstärkt. Auf dem Täger 12 des Statorgehäuses 4 liegt die Sensorplatine 13, die als flexible Leiterfolie ausgebildet ist und in der Lagerfläche 8 durch die Vergußmasse 5 fixiert wird. Die Wicklungsanschlüsse 24 sind durch segmentförmige Öffnungen im Statorgehäuse 4 herausgeführt und zusammen mit der Sensorplatine 13 an einer Kontaktstelle 25 angeschlossen.
Die elastische Aufhängung des Stators besteht aus den Feder- und Dämpfungselementen 10 und 11, die als an einem Gehäuseunterteil 26 eines Vorrichtungsgehäuses 27 angespritzte Blattfedern 10 und an deren freien Enden angeformte Stabfedern 11 ausgebildet sind. Die Stabfedern 11 sind in die Halter 9 des Statorgehäuses 4 eingerastet.
Als Paßelement 28 für den Einbau der Vorrichtung in die Spinnmaschine dient der Zentrierhals des Vorrichtungsgehäuses 27. Zu diesem wird das von den Halte- und Zentriermagneten 15 bestimmte Lagerzentrum positioniert, indem es mit Hilfe des in der Einbaulage der Vorrichtung überkritisch drehenden Spinnrotors 1 ermittelt und durch radiale Verschiebung des Gehäuseunterteils 26 gegenüber einem Gehäuseoberteil 29 in die zentrische Lage gebracht und dort durch Verbindungsschrauben 30 des Vorrichtungsgehäuses 27 fixiert wird.
Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Zwischen Gasdruck und der Magnetkraft der Halte- und Zentriermagneten 15 bildet sich ein Gleichgewicht aus, so daß der Spinnrotor 1 berührungslos und überkritisch um seine Schwerachse rotieren kann. Damit der Spinnrotor 1 problemlos kritische Drehzahlen durchfahren kann, werden die dabei auftretenden und über eine steife magnetische Führung auf den Stator übertragenen Schwingungen durch dessen elastische Aufhängung im Vorrichtungsgehäuse 27 gedämpft. Der Spinnrotor 1 ist unter Bildung eines Ringspaltes 31 von einem Führungsring 32 des Vorrichtungsgehäuses 27 umgeben, der die Rotorauslenkung z.B. in der kritischen Drehzahl, begrenzt.
Fig. 2 zeigt als Draufsicht den Stator mit zwei Teilschnitten seines Statorgehäuses 4. In einem Teilschnitt sind die im Statorgehäuse 4 integrierten Anschlüsse 16 der Versorgung für den Kühlkanal 7 sichtbar gemacht. Der andere Teilschnitt zeigt die unter der Vergußmasse 5 befindliche Wicklung 3 und die Sensorplatine 13 mit einem Sensor 33 im Wicklungsspalt 34. Im Zentrum sind als Ringe das kombinierte Magnet-Gaslager 35 dargestellt; um die ringförmigen Halte- und Zentriermagnete 15 ist ein Kreis von Gas- Austrittsbohrungen 19 im Statorgehäuse 4 sichtbar. Durch eine segmentförmige Öffnung im Statorgehäuse 4 ist die Sensorplatine 13 zur Kontaktstelle 25 geführt.
Fig. 3 zeigt im Längsschnitt eine Ausführung mit einem einteiligen Stator-und Vorrichtungsgehäuse. Das Statorgehäuse 4 und das Gehäuseunterteil 26 sind ein gemeinsames Teil, wobei zwischen beiden Verbindungen 36 als Feder- und Dämpfungselemente ausgeführt sind. Die Positionierung dieses einstückigen Gehäuses erfolgt mit- den gleichen Mitteln des beschriebenen Ausführungsbeispiels.
Fig. 4 zeigt das Ausführungsbeispiel eines Stators mit einem Gaslager 35 als Zweikreissystem, bei dem die Austrittsbohrungen 19 des einen Kreises im Innendurchmesserbereich des Kerns 2 und Austrittsbohrungen 37 des zweiten Kreises im Querschnittsbereich des Kerns 2 liegen. Die beiden Kreise können je nach den Betriebsbedingungen einzeln oder gemeinsam, mit gleichem oder unterschiedlichem Gasdruck zugeschaltet werden. Der Kern 2 besteht aus zwei konzentrischen Teilkernen 38; 39, die einen Ringspalt 40 zur Gasverteilung bilden, der an beiden Enden von Ringen 41; 42 dichtend abgeschlossen wird. Diese sind in den Figuren 5 und 6" genauer dargestellt.
Fig. 5 zeigt die beiden Ringe 41; 42 im Längsschnitt. Der obere Ring 41 ist mit dem unteren Ring 42 durch Stege 43 verbunden, deren Dicke kleiner als die Breite des Ringspaltes 40 ist. Der obere Ring 41 besitzt axiale Vorsprünge 45 für die Austrittsbohrungen 37. Die Vorsprünge 45 liegen nach der Montage in Wicklungsspalten 34 des Stators und haben die Länge der vergossenen Wicklung 3. Der untere Ring 42 weist eine mit einem Anschlußstutzen 44 verbindbare Gaseintrittsöffnung 46 auf.
Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf den oberen Ring 41; in 3 Teilschnitten sind die Stege 43 sichtbar. Auf dem oberen Ring 41 sind die axialen Vorsprünge 45, die in der Lagerfläche 8 nach der Montage des Stators enden, mit den Austrittsbohrungen 37 dargestellt.
Für Spinnrotoren größeren Durchmessers kann das Ausführungsbeispiel nach Figur 4 vereinfacht werden, indem auf den inneren Gaslagerkreis verzichtet wird. Dadurch entfallen die inneren Austrittsbohrungen 19 und der Gaslagerdeckel 20 mit Anschlußstutzen. Liegen die Austrittsbohrungen 37 im Querschnittsbereich des Stators, erhält man eine auf den größeren Rotordurchmesser abgestimmte Gasdruckverteilung.