Hydrophobierte Doppelschichthydroxid-Verbindungen
Gegenstand der Erfindung
Die Erfindung betrifft neue hydrophobierte Doppelschichthy- roxid-Verbindungen, ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen durch Umsetzung von Doppelschichthydroxiden mit aliphatischen Mono- und/oder Dicarbonsäuren in einem organi- chen Lösungsmittel oder in einem Kneter sowie die Verwendung der hydrophobierten Doppelschichthydroxid-Verbindungen als Alkoxylierungskatalysatoren für Verbindungen mit aktiven H- Atomen oder für Fettsäureester.
Stand der Technik
Zwei-dimensionale anorganische Polykationen mit innerkri¬ stallinem Ladungsausgleich durch bewegliche Zwischenschicht- anionen sind auch unter der Bezeichnung "DoppelSchicht- hydroxid-Verindungen" bekannt und mehrfach in der Literatur beschrieben [ himia
99 (1970)]. Chemisch stellen diese Verbindungen gemischte Hydroxosalze 2- und 3-wertiger Me¬ tallionen dar und lassen sich durch die allgemeine Formel charakterisieren:
[M( II )
1.
xM(III )
x(OH)
2]B * n H
20
wobei
M(II) für mindestens ein 2-wertiges Metallion, M(III) für mindestens ein 3-wertiges Metallion und B für ein Äquivalent einer ein- und/oder mehrbasischen, anorganischen Säure
stehen und
x eine Zahl von 0,2 bis 0,4 sowie n eine Zahl von 0 bis 10 bedeuten.
Einige Eigenschaften dieser Verbindungsklasse, etwa deren Verwendung als Katalysatormaterial, als Ionenaustauscher und einige medizinische Anwendungen wurden von W. T. Reichle zu¬ sammenfassend beschrieben [CHEHTECH, Jan. 1986, 58]. Ver¬ schiedene Möglichkeiten zur technischen Herstellung dieser Verbindungen werden in der DE-OS 20 61 156 angegeben.
Ein gut charakterisierter Vertreter dieser Stoffgruppe ist der als Mineral in der Natur vorkommende Hydrotalcit. Es sind auch synthetisch hergestellte Hydrotalcite bekannt, die z.B. in den DE-C-15 92 126, DE 33 46 943 AI, DE 33 06 822 AI und EP 0 207 811 AI beschrieben sind. Hydrotalcit ist ein natür¬ liches Mineral mit der Idealformel
[Mg6Al2(OH)16]Cθ3 * 4 H20,
dessen Struktur von derjenigen des Brucits (Mg(OH)2) abge¬ leitet ist. Brucit kristallisiert in einer Schichtstruktur mit den Metallionen in Oktaederlücken zwischen zwei Schichten aus dichtgepackten Hydroxylionen, wobei nur jede zweite Schicht der Oktaederlücken besetzt ist. Im Hydrotalcit sind einige Magnesiumionen durch Aluminiumionen ersetzt, wodurch das Schichtpaket eine positive Ladung erhält. Diese wird durch die Anionen ausgeglichen, die sich zusammen mit zeolithischen Kristallwasser in den Zwischenschichten befin¬ den.
Als weitere typische Vertreter dieser Stoffgruppe seien
- Magaldrat [ gιoAl5(OH)3i (SC"4) * n H 0,
- Pyroaurit [Mg6Fe (OH)i6]co3 * 4,5 H 0 und
- Hydrocalu it [Ca2Al(OH)6]Nθ3 * n H20
genannt.
Calcinierte Hydrotalcite sind bereits als Ethoxylierungs- und Propoxylierungskatalysatoren mit ausgezeichneten Ergebnissen eingesetzt worden [DE 38 43 713 AI]. Sie weisen allerdings den Nachteil auf, daß sie aus den natürlichen und syntheti¬ schen Hydrotalciten durch mehrstündiges Erhitzen auf Tempe¬ raturen von z.B. 400 bis 600°C, in eine für katalytische Zwecke geeignete, calcinierte Form überführt werden müssen. Weiterhin sind calcinierte Verbindungen anfällig gegen Was¬ serspuren und das Kohlendioxid aus der Luft (Rückreaktion der Calcinierung) , so daß ihr Anwendungsbereich und ihre Lager¬ stabilität infolge des Aktivitätsverlustes begrenzt sind.
Hydrophobierte Hydrotalcite, die durch die Behandlung von Hydrotalcit mit Anionen von Säuren, z.B. Fettsäuren, entste¬ hen, werden gemäß den [DE 30 19 632 AI, US 4.761.188, EP 0 142 773 AI, EP 0 189 899 AI, EP 0 256 872 AI] bereits als Stabilisatoren für thermoplastische Harze eingesetzt. Bei dieser Oberflächenbehandlung wird mit anionischen, ober¬ flächenaktiven Mitteln in einer Menge von 1 bis 10 Gew.-% - bezogen auf den Hydrotalcit - gearbeitet.
Aus der Lehre der DE 37 31 919 AI ist weiterhin bekannt, daß man Verbindungen der allgemeinen Formel AlxMgy(OH)35_zRz * n H20, worin R das Anion einer Monocarbonsäure bedeutet, als Verdickungs-, Thixotropierungs-, Stabilisierungs- oder Anti- absetzmittel einsetzen kann. Die in dieser Offenlegungs- schrift offenbarten Verbindungen werden durch einen voll¬ ständigen Austausch von Sulfationen gegen Monocarbonsäure- anionen mittels einer wäßrigen Suspension des Alkalisalzes der Monocarbonsäure hergestellt.
Gemäß der DE 40 10 606 AI werden hydrophobierte Hydrotalcit- Verbindungen der allgemeinen Formel MgxAl(OH)y(Cθ3)m(A)n * z H20, in der A für ein Dianion einer aliphatischen Dicarbon- säure oder für zwei Monoanionen einer aliphatischen Monocar¬ bonsäure stehen, als Alkoxylierungskatalysatoren beschrieben.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand nunmehr darin, neue hydrophobierte Doppelschichthydrσxid-Verbindungen zur Verfügung zu stellen, in denen das dreiwertige Aluminium bzw. zweiwertige Magnesium gegen gleichwertige Metallkationen er¬ setzt wird und das Verhältnis des auszutauschenden Anions B zum hydrophobierend wirkenden Anion A variiert werden kann.
Weiterhin sollten bekannte Doppelschichthydroxid-Verbindung- en, die bisher weder in reiner Form noch durch Calcinierung als Katalysator für Alkoxylierungsreaktionen in Frage kamen, durch Hydrophobierung in eine aktive Katalysatorform über¬ führt werden.
Beschreibung der Erfindung
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind dementsprechend hydrophobierte Doppelschichthydroxid-Verbindungen der allge¬ meinen Formel (I),
[M(II)1_xM(III)x(OH)2]Aa Bb * z H20 (I)
in der M(II) ein zweiwertiges Metallkation, ausgewählt aus der von Magnesium, Zink, Calcium, Eisen, Cobalt, Kupfer, Cadmium, Nickel und Mangan gebildeten Gruppe, bedeutet,
in der M(III) ein dreiwertiges Metallkation, ausgewählt aus der von Aluminium, Eisen, Chrom, Mangan, Wismut und Cer ge¬ bildeten **G_ ruppe, bedeutet,
in der A für ein Äquivalent eines Monoanions einer alipha¬ tischen Monocarbonsäure mit 2 bis 34 C-Atomen oder für ein Äquivalent eines Dianions einer aliphatischen Dicarbonsaure mit 4 bis 44 C-Atomen steht,
in der B ein Anion, aus der von Carbonat, Hydrogencarbonat, Sulfat, Nitrat, Nitrit, Phosphat, Hydroxid und Halogeniden gebildeten Gruppe, bedeutet
und in der die Bedingungen
0,1 £ x < 0,5
0 < a <_ 0,5 0 < b <_ 0,5 0 < a + b 0,5
0 <_ z <_ 10
gelten, wobei Verbindungen, die die Kombinationen von Mag¬ nesium und Aluminium mit Carbonat und/oder Sulfat enthalten, ausgeschlossen sind.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von hydrophobierten Doppelschicht- hydroxid-Verbindungen der allgemeinen Formel (I), das sich dadurch auszeichnet, daß man Doppelschichthydroxid-Verbin- dungen der allgemeinen Formel (11)/
[M(II)!_X M(III)x(OH)2] B * z H20 (II)
in der M(II), M(III), B, x und z die oben genannte Bedeutung besitzen,*• ausschließlich der Verbindungen, die die Kombina¬ tion von Magnesium und Aluminium mit Carbonat und/oder Sulfat enthalten, mit wenigstens einer aliphatischen Monocarbonsäure mit 2 bis 34 C-Atomen und/oder wenigstens einer aliphatischen Dicarbonsaure mit 4 bis 44 C-Atomen entweder
a) in einem organischen Lösungsmittel umsetzt und das Lö¬ sungsmittel durch Trocknen bei 20 bis 150 °C entfernt oder
b) durch Rühren oder Kneten direkt miteinander umsetzt oder
c) die Doppelschichthydroxid-Verbindungen der allgemeinen
Formel (II) mit einem Alkali- und/oder Erdalkalimetall¬ salz der Mono- und/oder Dicarbonsäuren in wäßriger Sus¬ pension umsetzt.
Die Anionen A der Monocarbonsäuren, die für die Hydrophobie¬ rung von Doppelschichthydroxid-Verbindungen eingesetzt werden können, sind z.B. diejenigen der Monocarbonsäuren mit 2 bis 34 C-Atomen, vorzugsweise Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlen¬ stoffatomen natürlicher oder synthetischer Herkunft, insbe¬ sondere geradkettige, gesättigte oder ungesättigte. Fettsäuren einschließlich technischer Gemische derselben, wie sie durch Fettspaltung aus tierischen und/oder pflanzlichen Fetten und Ölen zugänglich sind, z.B. aus Kokosöl, Palmkernöl, Palmöl, Soyaöl, Sonnenblumenöl, Rüböl, Baumwollsaatöl, Fischöl, Rin¬ dertalg und Schweineschmalz.
Typische Beispiele sind Capronsäure, Caprylsäure, Caprin- säure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmit- oleinsäurje, Stearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselin- säure, Linolsäure, Linolensäure, Arachinsäure , Gadoleinsäure, Behensäure und Erucasäure; weiterhin methylverzweigte, ge¬ sättigte und ungesättigte Fettsäuren mit 10 bis 22 Kohlen¬ stoffatomen, die bei der Dimerisierung von den entsprechenden ungesättigten Fettsäuren als Nebenprodukte entstehen. Es können aber auch Monocarbonsäuren mit 2 bis 5 Kohlenstoff¬ atomen, wie vorzugsweise Essigsäure oder Propionsäure einge¬ setzt werden. Besonders bevorzugt werden allerdings Laurin¬ säure und Stearinsäure eingesetzt.
Typische Beispiele für Dicarbonsäuren A, die für die Hydro¬ phobierung von Doppelschichthydroxid-Verbindungen geeignet sind, sind Bernsteinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Adipin- säure, Pimelinsäure, Suberinsäure (Korksäure), Sebacinsäure und dergleichen; weiterhin auch sogenannte Dimerfet säuren, die z.B. aus Öl- oder Tallölfettsäuren erhalten werden können und bis zu 44 Kohlenstoffatome aufweisen. Weiterhin können die Dimerisierungsprodukte von gesättigten, einfach und/oder mehrfach ungesättigten Ci -C22~Monomerfettsäuren/ wLe Pal¬ mitoleinsäure, Ölsäure, Gadoleinsäure, Erucasäure, Ricinol- säure, Linolsäure, Linolensäure, Arachidonsäure und Behen- säure eingesetzt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfin¬ dung werden zur Hydrophobierung der Doppelschichthydroxid- Verbindungen die Anionen A von Monocarbonsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen oder von Dicarbonsäuren einschließlich Dimerfettsäuren, mit 8 bis 36 Kohlenstoffatomen eingesetzt.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung werden die Anionen B, je nach der Herkunft der Doppelschichthydroxid-Verbindungen der allgemeinen Formel II, aus der von Carbonat, Hydrogencarbo- nat, Sulfat, Nitrat, Nitrit, Phosphat, Hydroxid und Haloge¬ niden gebildeten Gruppe ausgewählt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung soll in den hydropho- bierten Doppelschichthydroxid-Verbindungen der allgemeinen Formel (I) das Zahlenverhältnis von a zu b im Bereich von 0,49 : 0,01 bis 0,05 : 0,45, insbesondere von 0,3 : 0,02 bis 0,05 : 0,25, liegen. Erfindungsgemäß wird ein hoher Aus¬ tausch- bzw. Hydrophobierungsgrad in den Verbindungen der
allgemeinen Formel (I) angestrebt, so daß möglichst alle ein- oder mehrbasisehen, anorganischen Anionen B in den Verbin¬ dungen der allgemeinen Formel (I) ausgetauscht werden. Eine vollständige Hydrophobierung tritt erfindungsgemäß insbeson¬ dere in den Fällen ein, in denen a > x erreicht wird.
Deswegen sind auch hydrophobierte Doppelschichthydroxid-Ver- bindungen der allgemeinen Formel (I) bevorzugt, die, bezogen auf ihr Gesamtgewicht, 15 - 70 Gew.-%, insbesondere 20 bis 50 Gew.-% der Anionen A von Monocarbonsäuren mit 6 bis 22 Koh¬ lenstoffatomen oder 10 bis 60 Gew.-%, insbesondere 15 bis 50 Gew.-% der Dianionen A der Dicarbonsäuren mit 8 bis 36 Koh¬ lenstoffatomen enthalten.
Die Herstellung der hydrophobierten Doppelschichthydroxid- Verbindungen kann auf verschiedenen Wegen erfolgen, z.B. durch direkte Umsetzung von natürlichen oder synthetischen Doppelschichthydroxid-Verbindungen mit Mono- und/oder Dicar¬ bonsäuren im Kneter oder in Anwesenheit von organischen Lö¬ sungsmitteln sowie durch Umsetzung der Doppelschichthy- droxidVerbindungen mit einer wäßrigen Suspension eines Mono- und/oder „Dicarbonsäuresalzes.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfin¬ dung werden die hydrophobierten Doppelschichthydroxid- Ver¬ bindungen in einem niedrigsiedenden organischen Lösungsmit¬ tel, vorzugsweise Alkohole mit 1 bis 6 C-Atomen, offenkettige und cyclische Ether und/oder Ketone, durch Umsetzung von Monocarbonsäuren und/oder Dicarbonsäuren mit den Doppel¬ schichthydroxidVerbindungen der allgemeinen Formel (I) her¬ gestellt. Besonders bevorzugt wird die Hydrophobierung in
iso-Propanol, Diethylether, Tetrahydrofuran und/oder Aceton durchgeführt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird mit einem Molverhältnis zwischen der eingesetzten Doppelschichthy- droxid-Verbindung und der Monocarbonsäure (bzw. Dicarbon¬ saure) von 6 : 1 (3 : 1) bis 1 : 10 (1 : 5), vorzugsweise 3 : 1 (1,5 : 1) bis 1 : 3 (1 J 1,5) gearbeitet. Wie dem Fachmann bekannt ist, wird man das Mσlverhältnis auf die beim Aus¬ tausch zur Verfügung stehenden Anionen der jeweilig einge¬ setzten Doppelschichthydroxid-Verbindungen einstellen müssen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Temperaturen von 20 bis 120 °C, vorzugsweise bei 40 bis 100 °C durchgeführt werden, wobei man im allgemeinen die Doppelschichthydroxid- Verbindung und die Carbonsäure (bzw. Dicarbonsaure) für 0,5 bis 8 Stunden, vorzugsweise 1 bis 6 Stunden, im jeweiligen organischen Lösungsmittel unter Rückfluß erhitzt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegen¬ den Erfindung wird das organische Lösungsmittel in 0,5 bis 3 Stunden, vorzugsweise 1 bis 2 Stunden, bei Temperaturen von 20 bis 150 °C, vorzugsweise 50 bis 120 °C, entfernt.
Die erfindungsgemäßen, hydrophobierten Doppelschichthy- droxid-Verbindungen können weiterhin auch durch direkte Um¬ setzung von DoppeIschichthydroxid-Verbindungen mit Mono- und/oder Dicarbonsäuren ohne Zusatz eines Lösungsmittels mit einem beliebigen Rührwerkzeug, vorzugsweise einem Kneter, erhalten werden.
Prinzipiell lassen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel (I) auch analog dem aus der Lehre der DE 37 31 919 AI bekannten Verfahren durch Umsetzung von Dop- pelschichthydroxid-Verbindungen mit einer wäßrigen Suspension eines Alkali- und/oder Erdalkalimetallsalzes, vorzugsweise Natriumsalze einer Mono- und/oder Dicarbonsaure, herstellen.
Schließlich können die hydrophobierten Doppelschichthydroxid- Verbindungen auch aus calzinierten Doppelschichthydroxid- Verbindungen durch Umsetzung derselben mit den Mono- oder Dicarbonsäuren erhalten werden; dabei können unter Luft- bzw. C02-Ausschluß oder in Gegenwart von Kohlendioxid carbonat- freie oder carbonathaltige Produkte erhalten werden.
Anhand von Röntgenbeugungsdiagrammen konnte gezeigt werden, daß in den hydrophobierten Doppelschichthydroxid-Verbindungen die Schichtstruktur unter Aufweitung der Schichtabstände er¬ halten geblieben ist.
Der stöchiometrische Wassergehalt der hydrophobierten Doppelschichthydroxid-Verbindungen kann - in Abhängigkeit von der Art der Herstellung und den Trocknungsbedingungen - im Bereich von 0 bis 10 Moleküle liegen; bevorzugt ist ein Be¬ reich von 0 bis 4 Molekülen, der sich im allgemeinen ein¬ stellt, wenn man die hydrophobierten Doppelschichthydroxid— Verbindungen bei Temperaturen im Bereich 100 bis 250°C, vor¬ zugsweise von 150 bis 220°C bis zur Gewichtskonstanz trock¬ net, so daß eine besonders hohe katalytische Aktivität ge¬ währleistet werden kann.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung von hydrophobierten Doppelschicht ydroxid- Verbindungen der allgemeinen Formel (I), ausschließlich der Verbindungen, die die Kombination von Magnesium und Aluminium mit Carbonat enthalten, als Alkoxylierungskatalysator für Verbindungen mit aktiven H-Atomen oder für Fettsäureester.
Die vorliegende Erfindung beruht dabei auf der Erkenntnis, daß sich hydrophobierte Doppelschichthydroxid-Verbindungen für die Ethoxylierung bzw. Propoxylierung von Verbindungen mit aktiven H-Atomen sowie von Fettsäureestern eignen; diese Erkenntnis ist überraschend, denn unbehandelte natürliche bzw. synthetische Doppelschichthydroxid-Verbindungen, d.h. solche in nicht-calcinierter Form, als auch eine Vielzahl von calcinierten Verbindungen sind als Ethoxylierungs- bzw. Pro¬ poxylierungskatalysatoren nicht aktiv.
Unter Verbindungen mit aktiven H-Atomen im Sinne der Erfin¬ dung sind z.B. Fettalkohole, Fettsäuren und Amine zu verste¬ hen, die bei der Ethoxylierung bzw. Propoxylierung nichtio¬ nische Detergentien bilden. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Umsetzung von Fettalkoholen mit üblicherweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen mit Ethylenoxid und/oder Propylenoxid in Gegenwart von Katalysatoren, wobei die Fettalkohole mit meh¬ reren Molekülen Ethylenoxid und/oder Propylenoxid reagieren.
Als Katalysatoren für die vorgenannte Polyalkoxylierung sind hierfür u.a. die folgenden eingesetzt worden:
Calcium- und Strontiumhydroxide, -alkoxide und -phenoxide [EP 0 092 256 AI],
- Calciu alkoxide [EP 0 091 146 AI],
- Bariumhydroxid [EP 0 115 083 Bl], basische Magnesiumverbindungen, z.B. Alkoxide [EP 0 082 569 AI] ,
- Magnesium- und Calciumfettsäuresalze [EP 0 085 167 AI].
Die vorgenannten Katalysatoren weisen u.a. den Nachteil auf, daß sie schlecht in das Reaktionssystem einarbeitbar und/oder schwierig herstellbar sind. Gebräuchliche Alkoxylierungska- talysatoren sind weiterhin Kaliumhydroxid und Natriummethy- lat.
Für Fettalkoholpolyalkoxylate ist eine enge Bandbreite des Polyalkoxylierungsgrades von besonderer Bedeutung [JAOCS, 63, 691 (1986), HAPPI, 52 (1986). Die sogenannten "narrow-ränge" -Alkoxylate weisen demnach insbesondere die folgenden Vor¬ teile auf:
niedrige Fließpunkte höhere Rauchpunkte weniger Mole Alkoxid zum Erreichen der Wasserlöslichkeit - weniger Hydrotope für das Einbringen in flüssige Univer¬ salwaschmittel ein geringerer, durch Anwesenheit freier (nicht umgesetz¬ ter) Fettalkohole bedingter Geruch
Reduzierung des Plumings beim Sprühtrocknen von Waschmit- telslurries, die Fettalkoholpolyalkoxylat-Tenside enthal¬ ten.
Unter erfindungsgemäßer Verwendung hydrophobierter Doppel- schichthydroxid-Verbindungen als Katalysatoren können
Verbindungen mit aktiven H-Atomen und Fettsäureester bei kurzen Reaktionszeiten mit hohen Ausbeuten polyalkoxyliert werden; dabei weisen die Reaktionsprodukte eine enge Band¬ breite bzw. Homologenverteilung auf, wobei die Verteilungs¬ kurve der nach Poisson berechneten sehr nahe kommt. Die erfindungsgemäß eingesetzten hydrophobierten Doppelschichthydroxid-Verbindungen weisen den Vorteil auf, daß sie in das Reaktionsgemisch der Alkoxylierung leicht eingearbeitet werden und wegen ihrer Unlöslichkeit in dem Reaktionsgemisch durch einfache Maßnahmen wieder abgetrennt werden können. Sie können jedoch auch in dem Reaktionsgemisch verbleiben, wenn ihre Anwesenheit bei der Weiterverwendung der Reaktionsprodukte nicht stört.
Beispiele für erfindungsgemäß unter Verwendung von hydropho¬ bierten Doppelschichtverbindungen alkoxylierbare Verbindungen sind im folgenden aufgeführt.
Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen natürlicher oder synthetischer Herkunft, insbesondere geradkettige, gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren einschließlich technischer Ge¬ mische derselben, wie sie durch Fettspaltung aus tierischen und/oder pflanzlichen Fetten und Ölen zugänglich sind, z.B. aus Kokosöl, Palmkernöl, Palmöl, Soyaöl, Sonnenblumenöl, Rüböl, Baumwollsaatöl, Fischöl, Rindertalg und Schweine¬ schmalz.
Typische Beispiele sind Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäu- re, Laurinsäure, Myrisitinsäure, Palmitinsäure, Palmitolein¬ säure, Stearinsäure, Ölsäure, elaidinsäure, Petroselinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure,
Behensäure, Erucasäure, Arachidonsäure und Clupanodonsäure; weiterhin methylverzweigte, gesättigte und ungesättigte Fettsäuren mit 10 bis 22 Kohlenstoffatomen, die bei der Di¬ merisierung von den entsprechenden ungesättigten Fettsäuren als Nebenprodukte entstehen, und Monocarbonsäuren mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen.
Hydroxyfettsäuren natürlicher oder synthetischer Herkunft, insbesondere mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen, z.B. Ricinol- säure oder 12-Hydroxystearinsäure.
Fettsäureamide. Derivate der oben genannten geradkettigen, gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren mit Ammoniak oder primären aliphatischen Aminen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in dem aliphatischen Substituenten.
Alkanole. Gesättigte oder ungesättigte Monoalkanole, insbe¬ sondere Hydrierungsprodukte der oben genannten geradkettigen, gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren bzw. Derivate der¬ selben wie Methylester oder Glyceride; aliphatische oder cyclische Alkanole mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, z.B. Ethanol, Propanol, Butanol, Hexanol und Cyclohexanol; ein¬ schließlich der von den vorgenannten Monoalkanolen abgelei¬ teten Guerbet-Alkohole.
Alkylphenole. Mono-, Di- oder Trialkylphenole, insbesondere mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen in den Alkylgruppen.
Polyglykole. Polyethylen- oder Polypropylenglykole (durch¬ schnittlicher Polymerisationsgrad 2 bis 2000).
Fettamine. Insbesondere primäre Fettamine, die aus Nitrilen der oben genannten geradkettigen, gesättigten oder ungesät¬ tigten Fettsäuren oder den entsprechenden Fettalkoholen zu¬ gänglich sind; weiterhin auch Mono- und Dialkylamine mit Ci-Cδ-Alkylgruppen.
Fettsaurealkanoland.de. Derivate der oben genannten geradket¬ tigen, gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren mit Mono- oder Dialkanolaminen, insbesondere Mono- oder Diethanolamin.
vicinale hydroxy- bzw. alkoxy-substituierte Alkane. Ringöff¬ nungsprodukte von 1,2-Epoxyalkangemischen mit 12 bis 22 Koh- lenstoffatσmen in der Kette mit mehrwertigen Alkanolen mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen und 2 bis 6 Hydroxylgruppen; diese Verbindungen jedoch nur, wenn sie mit Ethylenoxid oder zu¬ nächst mit Ethylenoxid und anschließend mit Propylenoxid um¬ gesetzt werden.
Fettsäureester, gebildet von den gegebenenfalls methylver¬ zweigten Fettsäuren bzw. Monocarbonsäuren und Hydroxyfett- säuren gemäß der obigen Aufstellung und den Alkanolen der obigen Aufstellung; weiterhin Ester dieser Säuren mit Poly- olen, z.B. mit Ethylenglykol, 1,2-Propylenglykol, 1,2-Buty- lenglykol, Neopentylglykol, Glycerin, Diglycerin, Trigly- cerin, Tetraglycerin, Trimethylolpropan, Di-trimethylolpro- pan, Pentaerythrit, Di-Pentaerythrit, und Zuckeralkohole, insbesondere Sorbitan.
Wie bereits eingangs ausgeführt wurde, können im Falle von Estern der obengenannten Fettsäuren mit den vorgenannten Po- lyolen diese auch als Partialester bzw.
Partialester-enthaltende technische Estergemische, insbeson¬ dere in Form von Glyceriden, vorliegen.
Bevorzugte Fettsäureester für die erfindungsgemäße Ethoxylierung und/oder Propoxylierung sind von gesättigten oder ungesättigten, gegebenenfalls ethylverzweigten oder gegebenenfalls hydroxysubstituierten Fettsäuren mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen mit Alkanolen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder mit Glycerin gebildet.
Die Struktur der erfindungsgemäß erhaltenen ethoxylierten bzw. propoxylierten Fettsäureester ist nicht immer eindeutig feststellbar. Während Ester aus Fettsäuren und Monoalkanolen bzw. Vollester derselben mit Polyolen unter Einschub von Ethylenoxy- und/oder Propylenoxy-Einheiten in die Esterbin¬ dung reagieren dürften, läßt sich nicht feststellen, zu wel¬ chen Reaktionsprodukten die Reaktion von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid mit Partialestern von Fettsäuren und Polyolen oder von hydroxy-substituierten Fettsäuren und Monoalkanolen führt; hier sind auch Reaktionen an den freien OH-Gruppen denkbar, und zwar insbesondere bei freien, primären OH-Grup¬ pen.
Die erfindungsgemäß unter Verwendung von hydrophobierten Doppelschichthydroxid-Verbindungen herzustellenden Derivate sind handelsübliche Produkte, so daß sich eine nähere Erläu¬ terung erübrigt. Sie werden durchweg durch Ethoxylierung und/oder Propoxylierung aktive Wasserstoffatome aufweisender Ausgangs erbindungen bzw. von Fettsäureestern hergestellt. Typische Vertreter sind beispielsweise ein Anlagerungsprodukt von 9 Mol Ethylenoxid an Kokosölfettsäure, ein
Anlagerungsprodukt von 2 Mol Ethylenoxid an ein Fettalkohol¬ gemisch der Kettenlänge C12-14, ein Anlagerungsprodukt von 3 Mol Ethylenoxid und 8 Mol Propylenoxid an ein Fettalkoholge¬ misch der Kettenlänge C12-18, ein Anlagerungsprodukt von 10 Mol Ethylenoxid an Nonylphenol, ein Anlagerungsprodukt von 7,3 Mol Ethylenoxid an Glycerin, ein Anlagerungsprodukt von 10 Mol Ethylenoxid an ein Diolgemisch, das durch Umsetzung eines 1,2-Epoxyalkangemisches der Kettenlänge C12-16 mit Ethylenglykol erhalten wurde, ein Anlagerungsprodukt von 12 Mol Ethylenoxid an ein Fettamingemisch der Kettenlänge C10-18 und ein Anlagerungsprodukt von 4 Mol Ethylenoxid an Kokos- fettsäuremonoethanolamid; weiterhin Anlagerungsprodukte von 41 mol Ethylenoxid an Ricinusöl, Anlagerungsprodukte von 25 mol Ethylenoxid an gehärtetes Ricinusöl, Anlagerungsprodukte von 7 Gew.-Teilen Ethylenoxid an 10 Gew.-Teile eines Palmi- tinsäure-/Stearinsäuremono-/diglyceridgemisches mit einem Anteil von 40 bis 45 Gew.-% Monoglycerid und Anlagerungsprodukte von 20 mol Ethylenoxid an Sorbitanmono- stearat.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die unter Verwendung der hydrophobierten Doppelschichthy- droxidVerbindungen ethoxylierbaren bzw. propoxylierbaren Verbindungen mit aktiven H-Atomen aus der von Fettsäuren, Hydroxyfettsäuren, Fettsäureamiden, Alkanolen, Alkylphenolen, Polyglykolen, Fettaminen, Fettsäurealkanolamiden oder vicinal hydroxy- bzw. alkoxy-substituierten Alkanen gebildeten Gruppe ausgewählt.
Weiterhin bevorzugt ist, die hydrophobierten Doppelschicht- hydroxid-Verbindungen in einer Menge von 0,1 bis 3,
vorzugsweise 0,5 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Endprodukt der Ethoxylierung bzw. Propoxylierung, einzusetzen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Reaktion zwischen Verbindungen mit aktiven Wasserstoffatomen oder Fettsäureestern einerseits und Ethylen- und/ oder Pro¬ pylenoxid andererseits in Gegenwart der erfindungsgemäßen hydrophobierten Doppelschichhydroxidverbindungen bei einer Temperatur von 125 bis 180, vorzugsweise 150 bis 160°C und einem Druck von 1 bis 5 bar durchgeführt. Die dafür benötigte Zeitspanne ergibt sich aus dem gewünschten Alkoxylierungsgrad und beträgt üblicherweise 0,5 bis 5 Stunden.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.
Beispiele
Beispiel 1:
Umsetzung von Magaldrat mit Natriumlaurat. 20 g Magaldrat (kommerzielles Produkt der Fa.Giulini, Ludwigshafen) der Idealformel [Mgκ)Al5(OH)3i] (Sθ4)2 * z H20 wurden in 200 ml Wasser suspendiert und mit einer Lösung von 7,6 g Natrium¬ laurat in 70 ml Wasser versetzt und für 15 Stunden bei 70 °C gerührt. Nach dem Abfiltrieren und Auswaschen wurde der weiße Niederschlag bei 200 °C und 100 mbar getrocknet.
Auswaage : 20,2 g hydrophobierter Magaldrat
Analytik 17,7 Gew.-% Mg 9,5 Gew.-% AI
18,7 Gew.-% C 1,8 Gew.-% SO4
Mg/AI-Verhältnis : 2,1 Al/Laurat-Verhältnis : 2,71
25,9 Gew.-% Laurat, x = 0,33; a = 0,14; b = 0,04
Beispiel 2 :
Umsetzung von chloridhaltigern Hydrotalcit mit Natriumlaurat.
20 g chloridhaltigen Hydrotalcit [MgδAl2(OH)i6 Cl2 * H20 wurden in 200 ml Wasser suspendiert und mit einer Lösung aus 15 g Natriumlaurat in 100 ml Wasser versetzt und für 3 Stun¬ den bei 70 °C gerührt. Nach dem Abfiltrieren und Auswaschen wurde der Niederschlag bei 105 °C und 100 mbar getrocknet. Als Katalysator wurde das Produkt bei 200 °C und 100 mbar noch nachgetrocknet.
Auswaage : 26,3 g hydrophobierter Hydrotalcit
Analytik 12,7 Gew.-% Mg 7,6 Gew.-% AI
25,7 Gew.-% C 0,5 Gew.-% Cl
Mg/AI-Verhältnis : 1,9 Al/Laurat-Verhältnis : 1,58
35,5 Gew -% Laura, x = 0,35; a = 0,22; b = 0,02
Beispiel 3 :
Umsetzung von nitrathaltigem Hydrotalcit mit Natriumlaurat.
20 g eines getrockneten, nitrathaltigen Hydrotalcits der Idealformel [Mg5Al2(OH)15] (Nθ3)2 * n H20, hergestellt durch Fällung einer Magnesium- und Aluminiumnitrat - Lösung mit überschüssigem Ammoniak, wurden in 200 ml Wasser suspendiert und mit einer Lösung aus 13,4 g Natriumlaurat in 100 ml Was¬ ser versetzt und über Nacht bei 70 °C gerührt. Nach dem Ab¬ filtrieren und Auswaschen wurde der Niederschlag bei 105 °C und 100 mbar getrocknet.
Auswaage : 27,4 g hydrophobierter Hydrotalcit
Analysen 17,3 Gew-% Mg 6,9 Gew.-% AI
27,1 Gew.-% C 6,8 Gew.-% H 3,0 Gew.-% 03"
Mg/AI-Verhältnis : 2,78 AI/Laurati-Verhältnis : 1,36
37,5 Gew.-% Laurat, x = 0,26; a = 0,19; b = 0,05
Beispiel 4 :
Umsetzung von Pyroaurit mit Laurinsäure. 10 g eines synthe- ischen Pyroaurits der Idealformel [Mg6Fe2(0H)ιg]C03 * 4,5 H20 wurden in 150 ml Isopropanol suspendiert und mit 6,05 g Lau¬ rinsäure in 50 ml Isopropanol bei Raumtemperatur versetzt. Es wurde auf Rückflußtemperatur erhitzt und für 5 h bei dieser Temperatur gehalten. Nach dem Abfiltrieren und Waschen mit Isopropanol wurde das Produkt bei 105 °C und 100 mbar ge¬ trocknet.
Auswaage : 13,5 g hydrophobierter Pyroaurit
Analysen 16.8 Gew.-% Mg 12,7 Gew.-% Fe
34.9 Gew.-% C 6,8 Gew.-% H
<0,1 Gew.-% CO32"
Mg/Fe-Verhältnis : 3,04 Fe/Laurat-Verhältnis : 0,94
48,3 Gew.-% Laurat, x = 0,25; a = 0,26
Beispiel 5 :
Umsetzung der Zn/AI-Phase mit Laurinsäure. Die Zn/Al-Phase der Idealformel [Znι_xAlx(OH)2] (Cθ3)x/2 * n H 0 mit x = 0,17 wurde synthetisiert durch Reaktion von Zinkoxid mit wäßriger, natriumcarbonathaltiger Aluminiumnitrat-Lösung. Nach Filtra¬ tion und Waschen wurde das Produkt getrocknet. 40 g dieser Phase wurden mit 18,8 g Laurinsäure in 300 ml Isopropanol unter Rückflußtemperatur umgesetzt. Nach dem Abfiltrieren und Waschen mit Isopropanol wurde das Produkt bei 105 °C und 100 mbar getrocknet.
Auswaage : 51,9 g hydrophobierte Zn/Al-Phase
Analysen 39,1 Gew.-% Zn 3,3 Gew.-% AI
30,4 Gew.-% C 5,8 Gew.-% H
<0,1 Gew.-% C032"
Zn/Al-Verhältnis : 4,89; AI/Laura %-Verhältnis : 0,58;
42 Gew.-% Laurat, x = 0,17; a = 0,29
Beispiel 6 :
Umsetzung von Hydrocalumit mit Laurinsäure. Hydrocalumit der Idealformel [Ca Al(0H)g]N03 * n H20 wurde durch die Reaktion von Calcium- und Aluminiumnitrat in alkalischer Lösung unter Luftausschluß synthetisiert. Nach Filtration und Waschen wurden 20 g des getrockneten Produktes mit 12,2 g Laurinsäure in 300 ml Wasser für 5 h bei 70 °C umgesetzt, gewaschen und bei 110 °C und 100 mbar getrocknet.
Auswaage 27,3 g hydrophobierter Hydrocalumit
Analysen 30,5 Gew.-% Ca
9,7 Gew.-% AI
34,5 Gew.-% C
7,2 Gew.-% H
Ca/Al-Verhältnis : 2,12; Al/Laurat-Verhältnis : 1,50
47,7 Gew.-% Laurat, x = 0,32; a = 0,21
Beispiel 7 :
Herstellung einer Zn/Al-Phase und Umsetzung mit Laurinsäure.
Eine Lösung aus 178,5 g Zinknitrat (0,6 mol) und 75,0 g Alu¬ miniumnitrat (0,2 mol) wurde zu einer alkalischen Natrium- carbonatlösung gegeben, sodaß der pH-Wert immer größer 9 war. Nach vollendeter Zugabe wurde für 5 Stunden auf 70 °C er¬ hitzt, danach abfiltriert und gewaschen. Bis zur Massenkon¬ stanz wurde das farblose Pordukt bei 110 °C getrocknet.
Auswaage: 70 g farbloses Pulver
Analytik: 33,5 Gew.-% Zn
16,5 Gew.-% AI (x = 0,5)
10 g des Pulvers wurden in 200 ml Tetrahydrofuran mit 1,25 g Laurinsäure unter Rückfluß für 5 h bei 70 °C umgesetzt, da¬ nach abfiltriert, gewaschen und bei 110 °C und 100 mbar ge¬ trocknet.
Auswaage: 10,9 g teilhydrophobierte Zn/Al-Phase
Analytik : 30,5 Gew.-% Zn
15,3 Gew.-% AI
7,0 Gew.-% C
8,0 Gew.-% Cθ32~
Al/Laurat-Verhältnis : 11,76
9,61 Gew.-% Laurat, x = 0,5; a = 0,05; b = 0,24
Beispiel 8 :
Beispiel 3 wurde unter Verwendung 8,2 g Natriumcapronat wie¬ derholt.
Auswaage : 24,6 g hydrophobierter Hydrotalcit
Analytik 22,5 Gew.-% Mg
7.0 Gew.-% AI
5.1 Gew.-% C 8,5 Gew.-% N03 *
Al/Capronat-Verhältnis : 3,66
8,17 Gew.-% Capronat, x = 0,22; a = 0,08; b = 0,12
Beispiel 9 :
Beispiel 3 wurde unter Verwendung von 18,4 Natriumsteart wiederholt.
Auswaage : 35,4 g hydrophobierter Hydrotalcit
Analytik : 12,9 Gew.-% Mg
4,0 Gew.-% AI
32,6 Gew.-% C
4,7 Gew.-% NO3-
Al/Stearat-Verhältnis : 0,98
42,8 Gew.-% Stearat, x = 0,22; a = 0,22; b = 0,10
Beispiel 10 :
Beispiel 3 wurde unter Verwendung von 36,1 g des Natriumsal¬ zes einer C35~Dimerfettsäure wiederholt.
Auswaage 30,7 g hydrophobierter Hydrotalcit
Analytik • 21,1 Gew.-% Mg 6,5 Gew.-% AI
11,1 Gew.-% C 7,8 Gew.-% 03"
Al/Dicarboxylat-Verhältnis : 9,38
14,5 Gew.-% Dicarboxylat, x = 0,22; a = 0,06; b = 0,16
Beispiel 11 :
Umsetzung einer Zn/Al-Phase mit Stearinsäure im Kneter. 60 g
[Znι_xAlx(OH)2](Cθ3)x/ * z H20 mit x = 0,24 wurden mit 20,1 g Stearinsäure bei 80 °C in einem Kneter miteinander für 3 h zur Reaktion gebracht. Dabei resultierte ein farbloses Pul¬ ver.
Auswaage 79,0 g hydrophobierte Zn/Al-Phase
Analytik 38.6 Gew.-% Zn 5,1 Gew.-% AI
20.7 Gew.-% C
Al/Stearat-Verhältnis : 1,97;
27,1 Gew.-% Stearat, x = 0,24; a = 0,13
Beispiel 12 :
Umsetzung von nitrathaltigem Hydrotalcit mit Stearinsäure im
Kneter. 40 g der Hydrotalcit-Phase [Mgι_xAlx(0H)2] (Nθ3)x * z H20 mit x = 0,25 wurden mit 40 ml Isopropanol zu einer pastenförmigen Konsistenz verknetet und anschließend mit 8,5 g Stearinsäure versetzt. Nach Zugabe von 5 ml konzentriertem Ammoniak (25 %-ig) wurde der Kneter auf 80 °C erwärmt und bis zur Trocknung verknetet.
Auswaage : 47,0 g hydrophobierter Hydrotalcit
Zur Zersetzung des Ammoniumnitrats wurde das Produkt vor¬ sichtig bei 200 °C getrocknet.
Analytik 18,3 Gew.-% Mg 6 , 9 Gew.-% AI
15,5 Gew.-% C 7,0 Gew.-% Nθ3-
Al/Stearat-Verhältnis : 3,57
20,3 Gew.-% Stearat, x = 0,25; a = 0,07; b = 0,11
Beispiel 13 :
Herstellung einer Mg/Bi-P ase und Umsetzung mit Laurinsäure.
Eine Lösung aus 237 g Wismutnitrat (0,6 mol) in verdünnter Salpetersäure wurden mit einer Lösung von 461,5 g Magnesium¬ nitrat (1,8 mol) vereinigt und verrührt. Diese Mischung wurde zu einer alkalischen Natriumcarbonat-Lösung, die stets in Überschuß vorhanden war, unter intensivem Rühren gegeben. Dabei trat eine gelbliche Fällung auf, die im Laufe der Re¬ aktionszeit farblos wurde. Zur Reaktionsvervollständigung erwärmte man die Suspension auf 80 °C. Nach dem Abkühlen wurde abfiltriert, gewaschen und getrocknet. Zur Auswaage kamen 285 g eines farblosen Pulvers.
Analytik : 10,0 Gew.-% Mg
56,0 Gew.-% Bi, x = 0,39
135 g des Pulvers wurden in 400 ml Isopropanol suspendiert und mit einer Lösung aus 56,1 g Laurinsäure in 200 ml Isopropanol versetzt. Die erhaltene Suspension wurde für 5 h auf Rückfluß erhitzt, anschließend filtriert, gewaschen und getrocknet.
Auswaage : 180 g hydrophobierte Mg/Bi-Phase
Analytik : 7,4 Gew.-% Mg
47,2 Gew.-% Bi 23,2 Gew.-% C
Bi/Laurat-Verhältnis : 1,40;
32,1 Gew.-% Laurat, x = 0,43; a = 0,30
Allgemeine Herstellvorschrift zur Herstellung von Alkoxylaten von Verbindungen mit aktiven H-Atomen unter Verwendung der erfindungsgemäßen Katalysatoren:
Die zu alkoxylierende Verbindung wurde in einem Druckreaktor mit Rührwerk vorgelegt und mit den in den Beispielen 1 bis 8 hergestellten Katalysatoren, die bei 200 °C und 100 mbar vorgetrocknet wurden, versetzt. Der Reaktor wurde mit Stick¬ stoff gespült und 30 min bei einer Temperatur von 100 °C evakuiert. Anschließend wurde die Temperatur auf ca. 150 - 160 °C erhöht und Ethylenoxid bzw. Propylenoxid bei einem Druck von max. 4 - 5 bar aufgedrückt. Die Reaktionstemperatur der exothermen Reaktion sollte 180 °C nicht überschreiten. Nach Beendigung der Reaktion ließ man 30 min nachreagieren und evakuierte ebenfalls 30 min bei 120 °C. Man erhielt das gewünschte Reaktionsprodukt nach Abkühlen und Abfiltrieren des heterogenen Katalysators.
Unter Verwendung eines handelsüblichen C*L2/Ci4-Fettalkohol- schnitts (Lorol(R) Spezial, Hydroxylzahl 280, Fa.Henkel KGaA, Ansatzgröße jeweils 300 g Fettalkohol) wurde nach der obigen Vorschrift ein Fettalkoholethoxylat durch Anlagerung von 3 mol Ethylenoxid pro Mol Fettalkohol hergestellt.
In der folgenden Tabelle 1 sind die jeweils eingesetzten Ka¬ talysatoren, die Einsatzkonzentration, die Reaktionszeit und die Hydroxylzahlen der Reaktionsprodukte aufgelistet. Des¬ weiteren sind in den darauf folgenden Abbildungen der Bei¬ spiele 1 bis 6 die entsprechenden Produktverteilungen, die durch GC-Analyse erhalten wurden, dargestellt.
Tabelle 1 :
Legende: c(Kat) = Katalysatorkonzentration t = Reaktionszeit
OHZ = Hydroxylzahl
HLV = Homologenverteilung