Ausstattungsmaschine zur Behandlung von Gefäßen
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Ausstattungsmaschine zur Behandlung von Gefäßen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es ist üblich, zum Aufbringen von Ausstattungsmaterial auf Gefäße diese auf einen Drehteller aufzuschieben, der an einem umlaufend angetriebenen Drehtisch einer Ausstattungsmaεchine befestigt ist, wobei der drehbar auf dem Drehtisch gelagerter Drehteller mittels einer Kurvenrolle durch eine Nutkurve gesteuert wird, die üblicherweise unter dem Drehtisch feststehend angeordnet ist und ein bestimmtes, durch den Verlauf der Nutkurve festgelegtes Drehprogramm enthält. Speziell bei Formflaschen oder auch aufwendigen Ausstattungen, wie sie häufig bei Spirituosen vorkommen, sind verschiedene Drehprogramme, d.h. Nutkurven erforderlich, um spezielle Bewegungen bei der Übergabe des Ausstattungsmaterials und auch beim Anstreichen und/oder Andrücken ausführen zu können. So ist es beispielsweise bekannt, bei Gefäßen mit unterschiedlichen Durchmessern am Rumpf- und Hälsbereich oder kegeliger Oberfläche im Moment der Etikettenübergabe eine der Drehrichtung des Drehtisches entgegengesetzte Drehung des Drehtellers auszuführen, während in anderen Fällen wiederum das Gefäß bei der Etikettenübergabe gleichsinnig, in Umlaufrichtung des Drehtisches angetrieben wird, um möglichst lange Etiketten auf zylindrische Flächen übergeben
zu können. Bei Standardauεstattungen kann das Gefäß die Übergabestation auch stillstehend passieren. Die Form des Gefäßes und die Ausstattung bestimmen auch den Verlauf der Anstreich- und Andrückstrecke nach der Ausstattungsstation. In diesem Bereich konnte man sich bisher dadurch behelfen, daß die Nutkurve für jede zu verarbeitende Gefäß- bzw. Ausstattungsart einen entsprechenden Abschnitt enthält, an dem die Anbürstkörper, Schwammrollen etc. plaziert werden, während die übrigen Abschnitte ungenutzt durchfahren werden. Diese Konstruktion hat den Nachteil, daß die erforderliche Nutkurve und damit der Drehtisch aufgrund des universellen Drehprogramms erheblich größer ausfallen, als bei einer für nur eine bestimmte Gefä߬ bzw. Ausstattungsart ausgelegten Maschine.
Ferner ist durch die DE-OS 33 23 919 bereits eine Konstruktion bekanntgeworden, bei der zur Steuerung eines Drehtellerε zwei vollständige Nutkurven, die unterschiedliche Drehprogramme beinhalten können, unter dem Drehtisch vorgesehen sind. Nachteilig an dieser Ausführung ist die Tatsache, daß zur Umstellung von einem Drehprogramm auf das andere jeder Drehteller mit seiner einen Rollenhebel aufweisenden Steuereinrichtung einzeln von Hand vom Drehtisch gelöst, angehoben und in die zweite Nutkurve eingeführt werden muß. Eine schnelle Umrüstung einer Ausstattungsmaschine von einer Gefäß- bzw. Ausstattungsart auf eine davon abweichende andere Ausführung ist bei dieser Konstruktion kaum möglich, zumal die Nutkurven zur Vermeidung von Spiel sehr genau ausgeführt sind, so daß vor allem das Wiedereinführen der Kurvenrollen problematisch ist, wobei bei unsachgemäßer Handhabung die Mutkurve beschädigt werden kann. Zudem kann beim Abheben des Drehtellers vom Drehtisch auch Schmutz in die Nutkurve gelangen.
Das deutsche Gebrauchsmuster 87 08 031.1 zeigt eine Maschine, deren Nutkurve mit steuerbaren Weichen ausgestattet ist, so daß die Kurvenrollen abschnittsweise verschiedene Äste der Nutkurve wahlweise durchfahren können. Als nachteilig an dieser Lösung wird die Verschleißanfälligkeit der Weichen und, bedingt durch die Fugen in der Nutkurve an dieser Stelle, der hohe Verschleiß der Kurvenrollen angesehen. Daneben kann es bei Versagen der Weichenεteuerung zu erheblichen Beschädigungen sowohl der Nutkurven als auch der Drehtellersteuerung kommen.
Zusätzlich ist bei beiden bekannten Vorrichtungen durch die nebeneinanderliegende Anordnung der Nutkurven der' Gestaltungsfreiraum des Drehprogramms gegenüber einer Maschine mit nur einer Nutkurve naturgemäß durch den nur begrenzt vorhandenen Platz stark beschränkt. Der dem Rollenhebel maximal zur Verfügung stehende Schwenkwinkel kann bei zwei nebeneinanderliegenden Kurven nicht im gleichen Maße ausgenutzt werden, wie bei nur einer in etwa mittig liegenden Nutkurve.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ausεtattungsmaschine zur Behandlung von Gefäßen mit unterschiedlicher Form und/oder Ausstattung zu schaffen, die eine bedienungsfreundliche Anpassung der Drehtellersteuerung bei einer Umstellung der Maschine von einer Gefäß- bzw. Ausstattungsart auf eine andere ermöglicht, wobei mehrere individuelle, voneinander unabhängig gestaltbare Drehprogramme zur Verfügung stehen εollen.
Dieεe Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Dadurch, daß erfindungsgemäß mehrere ein vollständiges, individuelles Drehprogramm aufweisende Steuerkurven vorgesehen sind, die in Richtung der Drehtischachse axial zueinander versetzt angeordnet sind, wobei die Steuerkurven und/oder das dem Drehteller, zugeordnete Steuerglied relativ zueinander verstellbar sind, sind die Geεtaltungsmöglichkeiten der einzelnen Steuerkurven unabhängig von den benachbarten weitgehend unbeschränkt. Darüber hinauε kann der dem Steuerglied des Drehtellerε zur Verfügung εtehende Bewegungεεpielraum bei jeder einzelnen Steuerkurve voll ausgeschöpft werden, so daß kein zu großes Überεetzungεverhältniε zwischen der Kurvenrolle des. Steuergliedeε und der Drehtellerwelle gewählt werden muß.-Damit kann daε durch die Übersetzung vergrößerte, von der Steύerkurve herrührende Spiel am Drehteller in vertretbaren Grenzen gehalten werden.
Zur Umstellung von einer Gefäß- und/oder Ausstattungsform auf eine andere kann entweder daε Steuerglied jedes Drehtellers in axialer Richtung- verstellbar am Drehtisch befestigt sein, während die Steuerkurven feststehend ausgeführt sind oder umgekehrt. Die letztgenannte Möglichkeit erlaubt eine relativ einfache konstruktive Realisierung. Hierzu können die Steuerkurven unter dem Drehtisch parallel zu dessen Drehebene versetzt untereinander angeordnet werden, derart, daß wahlweise jede Steuerkurve in die Umlaufebene der Steuerglieder gebracht und in dieser Stellung arretiert werden kann. Besonders günstig ist eine gemeinsame Befestigung aller Steuerkurven auf einem einzigen Tragkörper, der axial zur Drehachse des Drehtisches verschiebbar gelagert ist. Eine besonders kompakte Bauweise ergibt sich, wenn die Steuerkurven jeweils in Form einer Scheibe ausgeführt sind, die eine definierte Außenkontur aufweist. Die Scheiben können an
einem Tragkörper befestigt werden, der entlang der Lagersäule des Drehtisches verschiebbar gelagert und gegen Verdrehen beispielsweise durch eine Federnutverbindung gesichert ist.
Bei einer derartigen Ausführung können die den Drehtellern zugeordneten Steuerglieder fest an der Unterseite des Drehtisches gelagert werden. Die Steuerglieder müssen zur Umstellung des Drehprogramms in eine Position verbringbar sein, die ein Verschieben der Steuerkurven zuläßt. Hierzu sind alle technischen Elemente geeignet , die in der Lage sind die Steuerglieder außer Eingriff mit Steuerkurve zu bringen und sie nach erfolgter Verstellung der Steuerkurve wieder an diese anzulegen, wie' z.B. pneumatische Zylinder. Besonderε einfach läßt sich das beispielsweise dadurch erreichen, daß die Steuerkurven einen übereinstimmenden maximalen Außendurchmesεer aufweiεen und die Steuerglieder bei Erreichen dieser Stellung ihre Position anschließend beibehalten.
Da bei der Verwendung einer Steuerkurve mit nur einer Außenkontur die Kurvenrolle des Steuergliedes durch ein Federelement gegen die Steuerkurve gedrückt wird, kann das Steuerglied bei Erreichen des maximalen Außendurchmessers der Steuerkurve beispielsweise mechanisch verriegelt werden. Wenn alle am Drehtisch befestigten Steuerglieder derart festgehalten werden, kann problemlos eine ein anderes Drehprogramm aufweisende Steuerkurve in die Umlaufebene der Steuerglieder gebracht werden. Durch Lösen der Verriegelung können sich die Kurvenrollen der Steuerglieder wiederum an die Steuerkurve anlegen. Auf eine spezielle Verriegelung kann dann verzichtet werden, wenn als Federelement zur Belastung der Kurvenrolle eine Gaεfeder verwendet wird, die entlüftbar ist. Hierbei genügt es während eines Umlaufs des
Drehtiεcheε sämtliche Gasfedern zu entlüften, so daß die Steuerglieder mit ihren Kurvenrollen automatiεch in der durch die Steuerkurve vorgegebenen maximalen Poεition εtehen bleiben. Nach dem Verεteilen der Steuerkurven können die Gasfedern zum Anlegen der Kurvenrollen an die Steuerkurve erneut mit Druck beaufεchlagt werden. Beεonderε günεtig iεt die Verbindung aller Gasfedern durch eine Ringleitung, so daß ein einziger Anschluß zur Druckverεorgung über einen Drehverteiler genügt.
Daε mittelε einer Kurvenrolle die Steuerkurve abtaεtende Steuerglied deε Drehtellerε kann beiεpielεweiεe alε .Rollenhebel ausgebildet sein. Anstelle dessen kann die Kraftübertragung von der Kurvenrolle zur Drehtellerwelle auch über eine als Zahnεtange auεgebildete Stößelεtange mit einem die Hubbewegung in eine Drehbewegung umsetzenden Rädergetriebe erfolgen. Durch diese konstruktive Maßnahme können die Steuerkurven auch bei größeren, leistungsfähigen Maεchinen relativ kompakt geεtaltet werden, während der Abεtand zur Drehtellerwelle durch entsprechend bemessene Stößelεtangen überbrückt wird. Zuεätzlich kann in bekannter Weise zwischen der Kurvenrolle und der Antriebswelle deε Drehtellers eine den Anforderungen entsprechende Übersetzung erfolgen..Dies ist speziell bei Ausstattungsmaεchinen für Gefäße mit hochwertiger Ausstattung häufig erforderlich, da bei diesen zu bearbeitenden Gefäßen oft eine bis über 360 Grad notwendige Drehung in beiden Richtungen deε Drehtellers möglich sein muß. Der als Zahnstange ausgebildete Stößel kann auf einfache Weise an der Unterseite des Drehtisches radial zur Drehtiεchachse ausgerichtet befestigt sein und läuft mit diesem im Betrieb um. In die Zahnstange kann günstigerweiεe ein alε Gaskammer dienender zylindrischer Hohlraum integriert sein, in den eine feststehende Kolbenstange eingreift, durch die mittels entsprechender
Hohlbohrungen von außen über eine Ringleitung Druckgas zum Andrücken der Zahnstange und damit der Kurvenrolle gegen die Steuerkurve zugeleitet werden kann. Anstelle dessen wäre auch die Verwendung einer Spiralfeder möglich.
Ein noch größerer Gestaltungsfreiraum zur Ausführung der Steuerkurven ergibt sich, wenn die die Kurvenrolle belastende Gasfeder als doppelt wirkender Zylinder ausgebildet ist, wobei dieser im Normalbetrieb die Kurvenrolle gegen die Außenkontur einer Steuerkurve drückt und zum Umstellen die Kurvenrolle in eine zur Steuerkurve beliebig weit beabstandete Stellung bringen kann, so daß die Steuerkurven nicht unbedingt einen gemeinsamen, übereinstimmenden maximalen Außendurchmesεer aufweiεen müssen.
Der entlang der Lagerεäule des Drehtiεches verschiebbar geführte, die Steuerkurven aufnehmende Tragkörper kann durch einen am Maεchinentiεch angelenkten Schwenkhebel betätigt werden, wobei seine Stellung durch einen verstellbaren Anschlagkörper mit mehreren entsprechenden Anschlagflächen fixierbar ist.
Die Erfindung läßt sich darüber hinaus auch mit einer ZwangsSteuerung für beide Drehrichtungen des Drehtellers, z.B. durch eine Steuerkurve mit zwei zusammenwirkenden Konturen, realisieren, so daß Federelemente zum Andrücken der Kurvenrollen gegen nur eine vorhandene Kurvenkontur entfallen können.
Durch verwenden von zwei εich parallel mit ihrer Verzahnung gegenüberliegenden Zahnstangen pro Drehteller mit jeweils einer eigenen Kurvenrolle besteht die Möglichkeit Zwangslauf in beiden Drehrichtungen zu erzielen. Allerdings wären dann pro Drehprogramm zwei zusammengehörende, übereinander!iegende
Steuerkurven erforderlich, deren Außenkonturen gegensätzlich ausgebildet sein müssen, derart, daß die beiden, jeweils mit einer Steuerkurve zusammenwirkenden Zahnstangen eine gegensinnige Schubbewegung ausführen, die durch ein zwischen den beiden Zahnstangen angeordnetes, in deren Verzahnung eingreifendeε Zahnrad in eine Drehbewegung umgesetzt wird. Das Zahnrad kann direkt an der Drehtellerantriebswelle befestigt sein.
Bei der beschriebenen Ausführung werden die Steuerkurven zweckmäßigerweise starr befestigt, die Steuerglieder, d. h. die Kurvenrollen, dagegen verstellbar. Hierzu.besitzen die . Steuerkurven einen übereinstimmenden Bereich, günstigerweise zwischen Gefäßaus- und -einlauf, in dem die übereinanderliegenden Außenkonturen und die Kurvenrollen fluchten, εo daß beim Durchfahren dieεes Abschnitteε die Kurvenrollen relativ zu den. Steuerkurven verεchoben werden können.
Das Verschieben der Kurvenrollen kann beispielεweise durch ein am Drehtischumfang ortsfest angeordnetes, steuerbares Kurvenstück in der Umlaufebene der Kurvenrollen vorgenommen werden. Damit können die Steuerglieder bei laufender Maschine auch beliebig wahlweise verschiedenen Steuerkurven zugeordnet werden, womit die gleichzeitige Verarbeitung von Gefäßen mit verschiedenen Ausstattungen in einer Auεstattungsmaεchine möglich wird.
Bei Auεstattungεmaεchinen mit einer hohen Anzahl von Drehtellern und damit zwangεläufig großem Drehtischdurchmeεεer iεt eε dagegen günstiger, die Steuerkurven unmittelbar unterhalb des Umlaufbereiches der Drehteller anzuordnen. Es besteht grundsätzlich wiederum die Möglichkeit, eine Steuerkurve mit nur einer Kontur pro Drehprogramm entweder auf der radial inneren
oder der radial äußeren Seite der Umlaufbahn der Kurvenrollen anzuordnen und diese mittels eines Federelementε kraftschlüssig anzulegen, oder eine Steuerkurve mit zwei Konturen pro Drehprogramm zum formschlüεεigen Führen der Kurvenrollen vorzuεehen.
Die letztgenannte Möglichkeit läßt εich auf einfache Weiεe mit feεtεtehenden, übereinanderliegenden Steuerkurven und verεtellbaren Steuergliedern realisieren, wobei die Steuerkurven einen übereinstimmenden Bereich umfassen, in dem die Steuerglieder bzw. die Kurvenrollen in der vorhergehend beschriebenen Weise verschoben werden können.
Damit trotz der verschiedenartigen Kurvenverläufe eine Kraftübertragung zur Drehtellerantriebswelle erfolgen kann, weisen die an beiden Seiten der Umlaufbahn angeordneten Konturen der Steuerkurven einen ausreichend großen Abstand auf, der so bemessen ist, daß die Drehtellerantriebswellen bzw. die die Kurvenrollen tragenden Wellen während eines gesamten Umlaufes kollisionsfrei bis zur untersten Steuerkurve durch einen gemeinεamen ringförmigen Hohlraum hindurchgreifen können. Zum gleichzeitigen Abtasten der beidεeitig der Umlaufbahn verlaufenden Konturen der Steuerkurven sind pro Drehteller zwei an einem Träger mit Abstand zueinander befestigte Kurvenrollen zweckmäßig. Dieser Träger ist schwenkbar gelagert und mit der Drehtellerantriebswelle antriebεmäßig verbunden. Zum Einstellen eineε anderen Drehprogrammes kann der Träger relativ zu den Steuerkurven verschoben werden.
Im Nachstehenden werden zwei Ausführungsbeiεpiele anhand der Figuren beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Ausstattungsmaεchine ohne deren Oberteil,
Fig. 2 einen εenkrechten Schnitt durch einen Drehtisch,
Fig. 3 einen von der Unterseite des Drehtiεcheε aus dargestellten Drehtellerantrieb,
Fig. 4 einen Schnitt durch den in Fig. 3 dargestellten . Drehtellerantrieb,
Fig. 5 einen senkrechten Schnitt durch einen Teil eines
Drehtisches nach einem zweiten Ausführungsbeispiel und
Fig. 6 einen horizontalen Schnitt durch einen Drehtisch nach Fig 5.
Wie in Fig. 1 gut zu erkennen ist, werden die von einem Förderband angelieferten auszustattenden Gefäße 45 zunächst .auf die Maschinenteilung auseinander gezogen und durch einen als umlaufenden Stern ausgebildeten Zuförderer 1 stellungsgerecht auf einen Drehteller 6 tragenden Drehtisch 2 aufgeschoben. Noch bevor ein einlaufendes Gefäß 45 durch den Zuförderer 1 frei gegeben wird, erfolgt ein axiales Einspannes des Gefäßes zwischen dem den Gefäßboden aufnehmenden Drehteller 6 und einer durch eine Kurve gesteuerte, sich von oben auf den Gefäßkopf absenkende Zentrierglocke. Die Zentrierglocken sind hierzu üblicherweise stellungsgerecht zu den Drehtellern an einem synchron zum Drehtisch umlaufenden, in Fig. 1 nicht dargestellten, Oberteil
befestigt. Unmittelbar danach erhält daε Gefäß durch eine erste Ausstattungsstation 23 beispielsweise ein Rumpfetikett und eine Stanniolfolie für den Flaschenhalε. Danach durchläuft daε Gefäß einen Anbürεt- und Anrollkanal, mit feεtstehenden Bürsten 4 und Schwammrollen 5, die austauschbar am Umfang deε Drehtischeε 2 angeordnet sind. Diese Anstreich- und Andrückelemente werden ebenso wie Führungsbögen und andere Teile der Maschine bei Gefäßumstellungen oder einem Wechsel der Auεstattung ausgetauεcht, d. h. dieεe Elemente werden individuell zusammengestellt. Demensprechend angepaßte Drehprogramme für den Drehteller 6 müεεen in dieεem Bereich zur Verfügung εtehen. Danach kann beispielsweise noch ein Rückenetikett an einer zweiten Ausstattungsstation 24 übergeben werden., das wiederum auf dem Wege bis zum Abförderer 3 durch Bürsten 4 und Schwammrollen 5 angestrichen bzw. angedrückt werden kann. Durch einen mit einem Führungsbögen 25 zusammenwirkenden Abförderer 3 wird das Gefäß vom Drehtisch 2 auf ein Abförderband abgegeben, wobei während dieses Vorganges noch eine Endbehandlung der Stanniolfolie durch rotierende Bürsten etc. erfolgen kann.
Die die Drehung deε Drehtellerε 6 erzeugende Steuereinrichtung iεt in der Fig. 2 εchemätiεch dargestellt. Der Drehtisch 2 ist antriebsmäßig mit der umlaufend angetriebenen Mittelsäule 26 verbunden, die drehbar in der auf dem Maschinentiεch 27 feεtstehend befestigten Lagerεäule 13 gelagert iεt. Die Mittelεäule 26 erεtreckt εich biε in den nicht näher dargestellten Bereich unter dem Maschinentisch 27, wo der Antriebsmotor und die entsprechenden Kraftübertragungselemente plaziert sind.
Auf der Mantelfläche der Lagersäule 13 iεt axial verεchiebbar ein Tragkörper 12 geführt, der durch eine nicht dargeεtellte Feder- Nut-Verbindung gegen Verdrehen gesichert iεt. An dem Tragkörper 12 sind parallel zur Umlaufebene deε Drehtisches 2 drei Steuerkurven 8, 9 und 10 in Richtung der Drehtischachse 11 axial versetzt, d. h. untereinander starr befestigt. Ferner kann der Tragkörper 12 durch einen Schwenkhebel 21 axial auf der Lagersäule 13 von Hand verschoben werden. Hierzu ist der Schwenkhebel 21 mit seinem radial inneren Ende drehbar am Tragkörper 12 befestigt, und in etwa mittig an einem gestellfesten Lagerbolzen 28 angelenkt. Die höhenmäßige Position des Tragkörperε 12 und damit der Steuerkurven 8, 9 und 10 wird durch einen an der Lagerεäule 13 befestigten Anschlagkörper 22 festgelegt, auf den sich der Tragkörper 12 abstützt. Der Anεchlagkörper 22 beεitzt für jede Steuerkurve jeweils eine einstellbare Schraube, die die Anschlagfläche für den Tragkörper 12 bildet. Die erforderliche Anschlagfläche kann nach dem Anheben des Tragkörperε 12 mittelε des Schwenkhebels 21 durch drehen des Anschlagkörperε in Position gebracht werden. Dadurch kann jede der Steuerkurven 8, 9, 10 bei Bedarf in die gleichbleibende Umlaufebene der den Drehtellern 6 zugeordneten Steuerglieder 7 gebracht werden. Der Aufbau der Steuerglieder 7 ist besser in den Fig. 3 und 4 erkennbar.
In Fig. 3 wird ein Steuerglied 7 von der Tischunterseite aus betrachtet dargestellt. Die die Steuerkurve 10 abtastende Kurvenrolle 14 iεt drehbar an einer radial zur Drehtischachse 11 ausgerichteten, verschiebbar gelagerten Zahnstange, an deren zur Drehtischachse hinweisenden Ende, befestigt.
Die Zahnεtange 15 iεt, εiehe Fig. 4, in einer an der Unterseite des Drehtisches 2 befestigten Schiebeführung 29 gelagert, wobei die Verzahnung der Zahnstange 15 durch einen seitlichen Schlitz der Schiebeführung 29 nach außen hindurchgreift und mit der Verzahnung eines Rädergetriebes 16 zusammenwirkt. Um einen exakten Eingriff der Verzahnungen zu gewährleisten, weisen sowohl die Zahnstange 15 an ihrer Außenseite als auch die Schiebeführung 29 innen einen unrunden, vorzugεweise rechteckigen, Querschnitt auf. Das Rädergetriebe 16 umfaßt das an der Antriebswelle 17 deε Drehtellers 6 befestigte Zahnrad 30 und das den Kraftschluß zur Zahnstange 15 herstellende Stufenzahnrad 31, daε zwei in einer Ebene liegende Verzahnungen mit unterschiedlichen Teilkreisen besitzt, die eine Übersetzung zwischen der Zahnstange 15 und dem Zahnrad 30 bilden. Hierzu ist das Stufenzahnrad 31 drehbar auf einem am Drehtiεch 2 befestigten Bolzen 32 gelagert.
Da die in Fig. 3 zu erkennende Steuerkurve 10 nur eine Außenkontur besitzt, muß die Kurvenrolle 14 durch Federkraft an die Außenkontur angedrückt werden. Beim Ausführungsbeiεpiel wird die Federkraft durch eine in die Zahnεtange 15 integrierte Gasfeder 18 aufgebracht. In das der Kurvenrolle 14 gegenüberliegende Ende der Zahnstange 15 erstreckt sich eine Sacklochbohrung 33 in die ein Kolben 34 abdichtend eingreift, der starr am Gehäuse der Schiebeführung 29 befestigt ist. Durch die Durchgangsbohrung 35 im Kolben 34 besteht ein Verbindungskanal zwischen der alle benachbarten Kolben verbindenden Ringleitung 36 und dem durch die Sacklochbohrung 33 und dem Boden des Kolbens 34 gebildeten Hohlraum in der Zahnstange 15. Die Ringleitung 36 besitzt einen nicht dargestellten Anschluß an ein Reservoir mit unter Überdruck stehendem Gas. Im Betrieb müssen im wesentlichen nur Leckverluste durch die Ringleitung 36 ausgeglichen werden.
Soll die Ausεtattungsmaεchine auf ein anderes Drehprogramm umgestellt werden, so wird zunächst die Verbindung zwischen dem Reservoir und der Ringleitung 36 durch ein entsprechendeε Ventil unterbrochen und die Ringleitung zur Atmoεphäre geöffnet. Danach wird der Drehtisch 2 bei gesperrter Gefäßzufuhr einmal vollständig durch den Maschinenantrieb gedreht, so daß alle Kurvenrollen 14 entsprechend der maximalen Kurvenerhebung eine gemeinsame äußere Position einnehmen und aufgrund der Entlüftung der Ringleitung 36 und der Reibung diese Stellung beibehalten.
Alle drei Steuerkurven 8, 9, 10 besitzen einen übereinstimmenden maximalen Durchmesεer. Dadurch iεt eine problemlose.Verstellung der Steuerkurven möglich, die durch Anheben des Tragkörperε 12 mittels des Schwenkhebels 21, Verdrehen des Anschlagkörperε 22 und nachfolgendes Absenken des Tragkörpers 12 auf die eingestellte Anschlagfläche erfolgt. Durch erneutes Verbinden der Ringleitung 36 mit dem Druckgas enthaltenden Reservoir werden sämtliche Kurvenrollen 14 gegen die Außenkontur der neu eingestellten Steuerkurve angelegt.
Der in Fig. 2 dargestellte Drehtisch 2 kann an seiner Unterseite durch einen nicht dargestellten Deckel geschloεεen εein, εo daß kein Schmutz in die Getriebe eindringen und eine Ölumlaufεchmierung eingeεetzt werden kann.
Bei dem in den Fig. 5 und 6 dargestellten zweiten Ausführungεbeiεpiel wird der im Drehtiεch 2 gelagerte Drehteller 6 durch zwei Konturflächen pro Steuerkurve formεchlüεεig zwangsgesteuert. Dadurch kann auf ein Federelement wie beim vorhergehend beschriebenen Ausführungsbeispiel zum Andrücken der Kurvenrollen 14 verzichtet werden. Die formschlüsεige Steuerung
ist besonders bei Ausεtattungεmaεchinen im oberen Leistungsbereich aufgrund der höheren Betriebssicherheit von Vorteil.
Ähnlich wie bei einer konventionellen Etikettiermaschine sind die die Drehbewegung des Drehtellerε 6 εteuernden Steuerkurven 8, 9, 10 unterhalb der Umlaufbahn der Drehteller 6 feεtεtehend angeordnet. Allerdings sind beim Ausführungεbeispiel nach Fig. 5 gleich drei verschiedene Steuerkurven 8, 9, 10 untereinander starr angeordnet, d. h. εie εind nicht höhenverstellbar und gegen Verdrehen gesichert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Maschinen εind jedoch pro Drehteller jeweils zwei mit Abstand zueinander an einem Träger 37 befestigte Kurvenrollen 14 vorgesehen, wobei die Kurvenrollen 14 in Bezug auf die Schwenkachse des Trägers 37 vor- oder nachlaufend angeordnet sein können.
Der Abstand der beiden Kurvenrollen 14 und der anliegenden Konturen einer Steuerkurve ist so bemessen, daß alle übereinanderliegenden Steuerkurven 8, 9, 10 einen ringförmigen Hohlraum bilden, der mindestens etwas größer ist, alε die den Träger 37 und die Kurvenrollen 14 tragende Schiebehülεe 38, die axial verεchiebbar, aber verdrehfest auf der Zwiεchenwelle 39 gelagert ist. Die Zwischenwelle 39 ist höhenfest an der Unterεeite deε Drehtiεches drehbar gelagert und trägt an ihrem oberen Ende ein Zahnsegment 40, daε mit dem Zahnrad 30 der Antriebswelle 17 des Drehtellers 6 kämmt. Zur
Drehmomentübertragung von der Schiebehülse 38 zur Zwischenwelle 39 sind beide mit einem Polygonprofil versehen.
Die Schiebehülse 38 besitzt an ihrem oberen Ende eine Ringnut, in die eine Gabel 41 eingreift, die wiederum an einer im
Drehtiεchgehäuse verdrehbar gelagerten Steuerwelle 42 befestigt iεt. Die Steuerwelle 42 trägt an ihrem radial nach außen aus dem Gehäuse deε Drehtischeε 2 herausragendem Ende einen Rollenhebel 43, mit dem mittels der Gabel 41 ein Verschieben der Kurvenrollen 14 in einen Bereich der Steuerkurven 8, 9, 10 möglich ist, in de die Konturen der Steuerkurven 8, 9, 10 übereinεtimmen, d. h. miteinander fluchten. Dieser Bereich liegt zweckmäßigerweise zwischen dem Abförderer 3 und dem Zuförderer 1. Hier kann eine feststehende, gezielt steuerbare Betätigungseinrichtung zum Verstellen des Rollenhebels 43 angeordnet sein. Damit-der Rollenhebel 43 während eines U laufeε seine eingestellte Position beibehält, iεt eine federbelastete Kugelarretierung 44 vorgesehen.