Codierschaltung
Es sind Codierschaltungen bekannt, bei denen zwei aufeinander¬ folgende Komparatorstufen der&tt in einer Ausgangsstufe zusam¬ mengeschaltet sind, daß ein ein High-Signal liefernder Kompara- tor ein Low-Signal in der ihm zugeordneten Ausgangsstufe be- wirkt und daß ein ein Low-Signal liefernder Komparator in der nächst tieferliegenden Ausgangsstufe ein Low-Signal bewirkt, so daß nur die Ausgangsstufe im Bereich des Vorzeichenwechsels der Komparatoren ein High-Signal liefert. Außerdem sind solche Schaltungen mit umgekehrter Logik bekannt. Diese Ausgangsstufe kann hierbei, wie in Siemens Forschungs- und Entwicklungsberich¬ te, Band 15 (1986) Nr. 2 in dem Artikel "An 8-bit/120 MHz Full- Nyquist Analog-to-Digital Converter" von Zojer und Petschacher, insbesondere auf Seite*69 in Figur 2 gezeigt, auch Teil eines Komparators sein.
Solche Codierschaltungen haben bei nicht eindeutigen Logikein¬ gangspegeln im Bereich des Vor„zeichenwechsels Schwierigkeiten, eindeutige Ausgangspegel zu liefern. Dies führt insbesondere bei hoher Abtastrate zu einer nicht vernachlässigbaren Fehler- rate aufgrund metastabiler Zust nde. Das Problem metastabiler
Zustände ist unter anderem in dem Artikel "A 6-Bit/200-MHz Füll Nyquist A/D Converter" von Zojer, Petschacher und Luschnig, IEEE Journal of Solid-State Circuits. Vol. cs-20, No. 3, June 1985, Seiten 780 bis 786 beschrieben.
Ein weiteres Problem beim Umsetzen eines von einer Komparator- stufe gelieferten sogenannten Thermometercodes bzw. X aus N-Co¬ des in einen sogenannten 1 aus N-Code ist darin zu sehen, daß der Thermometercode fehlerhaft sein kann, also einzelne Bit- Stellen des Thermometercodes ein falsches Potential aufweisen. Dieses Problem wird üblicherweise durch Verknüpfen von mehr als zwei Ko parator-Ausgangssignalen in einer Codier-Ausgangsstufe eingeschränkt.
Die beschriebenen Codierschaltungen sind üblicherweise in Ana¬ log-Digital-Umsetzern nach dem Parallelverfahren eingesetzt. Solche sogenannten Flash-Wandler sind unter anderem in Tietze/ Schenk, Halbleiterschaltungstechnik, 5. Auflage 1980, Seiten 653ff, insbesondere Abbildung 24.26 mit zugehöriger Beschrei¬ bung, beschrieben. Die dort gezeigten Komparatoren der Analog- Signaleingangsstufe stellen jedoch ein unsymmetrisches Ausgangs¬ signal bereit. Aus der EP-A2-0 282 147 (US-Serial No. 12752 vom 09.02.87) ist eine entsprechende Analog-Digital-Wandlerschal- tung mit einer aufwendigen Reparaturschaltung bekannt, die aus einem von Komparatoren mit unsymmetrischen Ausgangssignal be¬ reitgestellten fehlerhaften Thermometercode einen fehlerfreien Thermometercode bildet.
FIG 2 zeigt eine Schaltungsanordnung nach dem Stande der Tech¬ nik, bei der die Äusgangsspannung einer Referenzspannungsquelle
U_r„ef~ über die Serienschaltunga aus einem Widerstand Ro,' sechs
Widerständen Rl und einem weiteren Widerstand Ro gegen Bezugs¬ potential geschaltet ist, wobei vorzugsweise die Widerstände Ro halb so groß dimensioniert sind wie die Widerstände Rl.
Außerdem zeigt FIG 2 sieben Ko paratorschaltungen Cl, C2, C3, C4, C5, C6 und C7, deren nichtinvertierende Eingänge zusammen¬ geschaltet und mit einem Analog-Eingangssignal U beaufschlagt sind und deren invertierender Eingang jeweils an einen anderen Verbindungsknoten zwischen zwei Widerständen Ro und Rl bzw.
Rl und Rl geschaltet ist. Die gezeigten Komparatorschaltungen weisen symmetrische Ausgänge auf. Außerdem ist eine Codier¬ schaltung, bestehend aus sieben Teilschaltungen Kl, K2, K3, K4, K5, K6 und K7 dargestellt. Jede Teilschaltung dieser Codier- Schaltung besteht jeweils aus einem ersten Transistor Tl und einem zweiten Transistor T2, deren Emitter zusammengeschaltet und jeweils über eine Stromquelle le gegen Bezugspotential ge¬ schaltet sind. Der Kollektoranschluß jedes Transistors Tl ist jeweils über einen Widerstand R an ein Versorgungspotential V geschaltet und bildet jeweils den Signalausgang 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 dieser Teilschaltung. Die Basisanschlüsse der Tran¬ sistoren Tl und T2 jeder Teilschaltung Kl, K2, K3, K4,... sind
jeweils mit dem symmetrischen Signalausgang einer der Komparator¬ schaltungen Cl, C2, C3, verbunden, so daß jede Teilschaltung
Kl, K2,... der Codierschaltung jeweils das Ausgangssignal eines speziellen Komparators Cl, C2,... auswertet. Der Kollektoran- Schluß des Transistors T2 jeder Teilschaltung ist jeweils mit dem Signalausgang der Teilschaltung verbunden, die von dem Kom- parator Cl, C2,... mit der nächst niedrigeren Schaltschwelle angesteuert wird. Der Kollektoranschluß des Transistors T2 der Teilschaltung Kl wird, eventuell über einen nicht dargestellten Widerstand mit Versorgungspotential beaufschlagt. Bei den dar¬ gestellten Teilschaltungen Kl, K2,... bedeutet eine logische 1 am Eingang, daß der Transistor Tl mit Low-Pegel und der Transistor T2 mit High-Pegel angesteuert ist.
1 Aufgabe der Erfindung ist das Bereitstellen einer Codiersschal- tung, die beim Auftreten eines fehlerhaften Thermometercodes oder beim Auftreten metastabiler Zustände eine geringere Fehler¬ rate aufweist und gegenüber bekannten Schaltungen keinen zu¬ sätzlichen Stromverbrauch hat.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Codierschaltung nach dem Patentanspruch 1.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figur 1 näher erläutert.
Die Figur 1 zeigt als Ausführungsbeispiel eine erfindungsgemäße Codierschaltung für Systeme mit symmetrischem Eingang bestehend aus einer Vielzahl von Differenzverstärkerschaltungen , Kn-1, Kn, Kn+1 In diesem Ausführungsbeispiel besteht jede Differenzverstärkerschaltung aus einem ersten Transistor Tl und einem zweiten Transistor T2, deren Emitter gemeinsam über ei¬ ne Stromquelle le an Bezugspotential geschaltet sind. In den Kol¬ lektorkreisen dieser Differenzverstärker-Transistoren Tl und T2 sind Codiererstufen in Form von emittergekoppelten Transistor¬ paaren geschaltet. An den Kollektoranschluß des Transistors Tl des Differenzverstärkers Kn ist der Emitteranschluß eines Tran¬ sistors T3 und der Emitteranschluß eines Transistors T4 ange¬ schlossen , die gemeinsam den Teil Can einer Codiererstufe bil-
den. Der Kollektoranschluß des Transistors T3 ist über einen Widerstand R an das Versorgungspotential V geschaltet wird. Der Kollektoranschluß des Transistors T2 des Differenzverstär¬ kers Kn ist mit dem Emitteranschluß eines Transistors T5 und mit dem Emitteranschluß eines Transistors T6 verbunden, die den Teil einer Codiererstufe Cbn-1 bilden. Der Kollektoranschluß des Transistors T5 ist mit dem Kollektoranschluß des Transistors T3 dieser Stufe sowie mit den Kollektoranschlüssen der Transisto¬ ren T6 und T4 der übergeordneten Stufe, die an den Differenzver- stärker Kn+1 angeschlossen ist, geschaltet und bilden den Signal¬ ausgang n der Teilschaltung aus Differenzverstärker Kn und Codierstufen Can und Cbn-1. Von den Transistoren T4 und T6, die dem Differenzverstärker Kn zugeordnet sind, sind die Kollektor¬ anschlüsse an die Kollektoranschlüsse der Transistoren T5 und T3 der nächst unteren Stufe, die dem Differenzverstärker Kn-1 zuge¬ ordnet ist, angeschlossen und bilden den Signalausgang n-1 der Teilschaltung aus Differenzverstärker Kn-1 und Codiefstufen Can-1 und Cbn-2. Die übrigen angrenzenden Stufen sind ent¬ sprechend geschaltet.
Die Basisanschlüsse der Transistoren T3 und T4 bilden jeweils den Signaleingang einer Teilschaltung der Codierschaltung, wo¬ bei der Basisanschluß des Transistors T3 der Codierstufe Can mit dem Basisanschluß des Transistors T5 der Codierstufe Cbn zusammengeschaltet ist und außerdem über eine Pegelschiebe¬ schaltung PS an den Basisanschluß des Transistors Tl des Dif¬ ferenzverstärkers Kn geschaltet ist und wobei der Basisanschluß des Transistors T4 der Codierstufe Can mit dem Basisanschluß des Transistors T6 der Codierstufe Cbn verbunden ist und über eine weitere Pegelschieberschaltung PS mit dem Basisanschluß des Transistors T2 der Differenzverstärkerstufe Kn verbunden ist. In gleicher Weise ist der Basisanschluß des Transistors T3 der Codierstufe Can-1 mit dem Basisanschluß des Transistors T5 der Codierstufe Cbn-1 zusammengeschaltet und außerdem über einen Pegelschieber PS an den Basisanschluß des Transistors Tl des Differenzverstärkers Kn-1 geschaltet und außerdem ist der Basisanschluß des Transistors T4 der Codierstufe Can-1 mit dem
Basisanschluß des Transistors T6 der Codierstufe Cbn-1 zusammen¬ geschaltet und über einen Pegelschieber PS an den Basisan¬ schluß des Transistors T2 des Differenzverstärkers Kn-1 ange¬ schlossen. Die Basisanschlüsse der übrigen Stufen sind ent- sprechend geschaltet.
Erfindungsgemäße Codiererschaltungen dienen unteranderem als Ausgansstufe einer Vielzahl von Komparatorschaltungen in einem Analog-Digital-Umsetzer und codieren einen von diesen Kompa- ratorschaltungen bereitgestellten "Thermometercode" in einen "1 aus N-Code" um. Die einzelnen Eingangssignale einer erfin¬ dungsgemäßen Codierschaltung weisen im normalen Betriebsfall folglich unterhalb einer bestimmten Teilschaltung der Codier¬ schaltung, beispielsweise unterhalb der Teilschaltung, gebil- det aus dem Differenzverstärker Kn und den Codierstufen Can und Cbn-1, eine bestimmte Polarität auf und oberhalb dieser Teilschaltung die hierzu entgegensetzte Polarität. Hierbei ist zu beachten, daß die Codierstufe Cbn der Teilschaltung Can+1, Cbn und Kn+1 mit dem gleichen Signal angesteuert wird wie die Codierstufe Can und der Differenzverstärker Kn. Das Eingangs¬ signal des Differenzverstärkers Kn unterscheidet sich hierbei jedoch um einen festen Spannungswert vom Eingangssignal der Codierstufen Can und Cbn, was durch eine Pegelschieberschaltung PS erreichbar ist.
Auch die übrigen Differenzverstärker ...,Kn-2, Kn-1, Kn, Kn+1,... sind entsprechend ihrer Indizierung mit dem gleichen Eingangs¬ signal angesteuert wie die Codierstufen ...,Can-2, Can-1, Can, Can+1... und die Codierstufen ...,Cbn-3, Cbn-2, Cbn-1, Cbn,..., wobei zwischen dem gleichen symmetrischen Eingangssignal, das eine Differenzverstärkerschaltung, z. B. Kn-1, und entsprechend indizierte Codierstufen, z. B. Can-1 und Cbn-1, ansteuert, je¬ weils eine feste Gleichspannungsdifferenz besteht. Im einzelnen liegt also am Basisanschluß des Transistors T3 der Codierstufe Can der gleiche Signalpegel wie am Basisanschluß des Transistors T5 der Codierstufe Cbn und am Basisanschluß des Transistors Tl des Differenzverstärkers Kn liegt das gleiche Signal, verscho-
ben um eine additive Gleichspannungskomponente, an. Ebenso liegt am Basisanschluß des Transistors T4 der Codierstufe Can derselbe Signalpegel wie am Basisanschluß des Transistors T4 der Codierstufe Cbn und außerdem liegt dieses Signal, verscho- ben um die oben erwähnte additive Gleichspannungskomponente auch am Basisanschluß des Transistors T2 des Differenzverstär¬ kers Kn an.
Der Strom durch einen Widerstand R jeder Teilschaltung der Codierschaltung, der die Polarität des Ausgangssignales .dieser Teilschaltung festlegt, wird somit sowohl durch das Eingangs¬ signal des Differenzverstärkers dieser Teilschaltung selbst als auch durch die Eingangssignale der Differenzverstärker der beiden benachbarten Teilschaltungen festgelegt.
Tritt an den Eingängen des Differenzverstärkers Kn sowie der Codierstufe Can und Cbn ein metastabilier Zustand auf, so daß beispielsweise durch den Transistor T3 des Codierstufenteiles Can nur ein Strom von ein Viertel le fließt, so werden die Codierstufen der nächst unteren Differenzverstärkerstufe mit drei Viertel dieses Stromes versorgt, wodurch ein eindeutiger Schaltzustand gewährleistet ist.
Liegt ein fehlerhafter "Thermometercode" an den Eingängen der Differenzverstärkerstufen und der Codierstufen an, so liefert eine solche Schaltung einen eindeutigen "1 aus N-Code", d. h., durch die Widerstände R fließt entweder ein Strom le oder kein Strom.
Erfindungsgemäße Schaltungsanordnungen zeichnen sich gegenüber Schaltungsanordnungen nach dem Stande der Technik durch einen geringeren Stromverbrauch aus. Eine erfindungsgemäße Schaltungs¬ anordnung benötigt nämlich den gleichen Strom, wie eine Schal¬ tungsanordnung nach dem Stande der Technik, wie sie in FIG 2 gezeigt ist, obwohl diese Schaltungsanordnung keine Fehlerkor¬ rekturen vornimmt.