Stauscheibenförderer
Die Erfindung betrifft einen Stauscheibenförderer nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Es ist Stand der Technik, daß Stauscheibenförderer das aufgegebe¬ ne Schüttgut durch Scheiben bewegen, die auf einzelne Kettenglie¬ der der durchgehenden Kette aufgeschraubt oder aufgegossen sind. Durch den Eingriff der Zähne in den D lenk- und A triebeStationen der einzelnen Kettenglieder wirkt dieser Stauscheibenförderer sehr laut und hat verschiedene andere Nachteile. Eine Verbesse¬ rung stellt ein Stauscheibenförderer mit einem durchgehenden glatten Zugmittel, wie z.B. mit einem Stahlseil dar. Hier werden auf das Stahlseil einzelne Knoten und Preβstücke aufgequetscht. Zwei Halbschalen einer Stauscheibe, die eine gemeinsame Durch¬ messerfläche haben, werden über diese Preßstücke gestülpt und miteinander verschraubt. Die Stauscheiben werden durch um ein Antriebsrad umlaufende Gabeln angetrieben, die das Zugseil umfassen und gegen die Flächen der Stauscheiben drücken. Es werden hohe Anforderungen an die Gleichmäßigkeit der Teilung gestellt, damit die Antriebsleistung gleichmäßig über alle im Umlaufkreis befindlichen Stauscheiben übernommen und übertragen wird. Bei einer gewissen Ungleichmäßigkeit wird die gesamte Antriebsleistung nur über eine Stauscheibe auf das Zugelement übertragen und es entstehen Beschleunigungsstöße. Derartige Stauscheibenförderer erlauben daher nur eine geringe Antriebslei¬ stung, sind anfällig für Drahtseilbrüche und sind wenig geeignet für eine Führung der Förderstrecke.
Durch die Verwendung eines weiteren bekannten Zugelementes aus hochfestem Aramid mit hoher Biegewechselfestigkeit wird das Pro¬ blem der Dauerbrüche wegen begrenzter Biegewechselfestigkeit der Stahlseilzugselemente zwar beseitigt, aber die Stauscheibenbe¬ festigung und Gleichmäßigkeit der Krafteinleitung ist unbefriedi-
gend bzw. nicht gelöst. Es ist daher Aufgabe dieser Erfindung unter Verwendung eines insbesondere korrosionsfreien, vorzugs¬ weise biegefesten durchgehenden Zugelementes einen Stauscheiben¬ förderer zu schaffen, der die aufgewiesenen Nachteile nicht hat und der zudem eine hohe Kraftübertragung erlaubt. Eine weitgehend universelle vielkurvige Verwendbarkeit sowie eine einfache Montage und Austauschbarkeit der Stauscheiben ist ebenfalls erwünscht.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Stauscheiben 1 in einer Ebene 2 senkrecht zur Achse 3 des Zugkörpers 4 ge¬ teilt sind. Sie sind zueinander durch Kreisrin führungselemente 5 konzentrisch verdrehbar und haben einen radialen, hufeisenar¬ tigen Durchbruch 6 , so daß die Scheiben einzeln auf den Zugkör¬ per geschoben und nach dem Verdrehen gegeneinander verriegelt sind, so daß sie nicht ohne weiteres wieder von dem Zugkδrper herabfallen können.
Die Bohrungen für den Zugkörper sind nun nicht geradlinig, son¬ dern in der Mitte der Stauscheibe durch ein geringes Maß 7 , z.B. 1-2 mm bei einem Zugkörperdurchmesser von 10-15 mm versetzt. Beim Verdrehen der Stauscheibenteile gegeneinander wird die gemeinsame Durchbruchsδffnung aufgrund der nicht konzentrischen Anordnung zur Drehachse verkleinert, so daß sich die Stauscheibe auf diese Heise auf den Zugkδrper elastisch aufklem t. Das Zu¬ rückdrehen und Auseinanderfallen der Stauscheibenteile wird ver¬ hindert dadurch, daß sie fest miteinander verbunden werden, z.B. dadurch, daß sie durch Bohrungen 8 auf einem gemeinsamen Loch¬ kreis miteinander verschraubt oder vernietet werden. Alternativ oder kumulativ kann die Bohrung auch einen spitzen Winkel mit der Stauscheibenachse bilden.
Die konzentrische Verdrehbarkeit der Stauscheibenteile gegenein¬ ander wird z. B. durch korrespondierende innere und äußere Führungsrin¬ ge erzeugt, vorzugsweise durch gegenüberliegende Kreisnuten 9 , in die ein separater Führungsring 10 eingelegt wird. Auf diese Weise können die beiden Scheibenteile identisch sein und aus derselben Form hergestellt werden.
Die Stauscheibenteile halten sich gegenseitig, wenn sie auf einem Kreisring korrespondierende vαrsprünge und lλιι_liιrüche oder Ausnehmungen haben mit umlaufenden Klauen 11 bzw. Hinterschneiduπgskanten 12, hinter denen sich beim Verdrehen die Klauen festsetzen können, vorzugs¬ weise, indem die Vorsprünge und die Durchbrüche jeweils einander gegenüberliegen, um 180 Grad versetzt sind und einen Kreisumfang von etwas weniger bzw. mehr als 90 Grad einnehmen. Dann ist es möglich, daß die identischen Stauscheibenhälften aus der glei¬ chen Form verwendet werden, die um mindestens 90 Grad verdreht werden können, um vorzugsweise über diesen Verdrehweg die volle Verquetschung zu erreichen. Die Arretierung der Hälften gegenein¬ ander geschieht vorzugsweise durch im Kreisring angeordnete, ge¬ rasterte, gegenüberliegende Vorsprünge 13 und Vertiefungen 14, die sich nach dem Verdrehen reib- und formschlüssig halten.
Die kupplungsartige Verbindung der beiden Stauscheibenteile kann auch genutzt werden, um sie über einem auf dem Zugkörper festge¬ klemmten Preßstück 15 zu montieren.
Die Stauscheibenhälften haben über dem Umfang eine gemeinsame Nut 16 zur Aufnahme von metallischen oder elastischen Verschlei߬ ringen 17 unterschiedlicher Größe, so daß durch geeignete Aus¬ wahl dieser Ringe die Stauscheiben an die einzelne Fδrderaufgabe und den jeweiligen Rohrdurchmesser angepaßt werden können und ein einfacher Austausch der Verschleißkδrper möglich ist.
Wenn die geteilten Stauscheibenhälften 1 und 1" erneut längs eines Durchmessers 18 halbiert werden und eine Hälfte gegenüber der anderen Hälfte um 90 Grad verdreht mit dieser durch Elemente in den einzelnen Sektoren zentriert und befestigt werden, ent¬ steht eine weitere vorteilhaft befestigbare Stauscheibe. Diese wird entweder auf ein aufgepreßtes Klemmstück 15 aufgeschraubt oder durch Konusschrägen 19 mittels Klemmschalen oder Kugeln 20 aufgepreßt, die dadurch reibschlüssig mit dem Zugelement verbunden werden.
Durch diese beschriebene Befestigungsart der Stauscheibe auf dem Zugkδrper sind sowohl hohe Übertragungskräfte als auch weitgehend exakte AbstandseinStellungen der Scheiben zwischeneinander mög¬ lich. Eine Erhöhung der übertragenen Leistung ist zusätzlich mög¬ lich, indem die Gabeln 21 , die beidseitig des Zugkδrpers gegen -die Stauscheiben drücken und ihre Mittenposition auf dem Kreis¬ ringdurchmesser 22 des Umlaufrades haben. Sie befinden sich am Ende auf einem radialför ig von einer inneren Antriebsachse 23 abstehenden in Tangentialrichtung federnden Speichenelement 24 so daß bei einer Überlastung einer einzelnen Stauscheibe diese Gabel tangential elastisch etwas nachgibt und auf diese Weise ein gleichmäßiger Gabeltraganteil entsteht.
Zur Verbesserung der Umlaufgleichfδrmigkeiten werden der Zugkör¬ per bzw. die Stauscheibe je Sektor durch mindestens 2 Querstege 25 unterstützt.
Zweckmäßige Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes , die insbesondere eine gleichmäßige Krafteinleitung und eine hohe Kraftübertragung auf die Stauscheiben bzw. den durchgehenden Zugkδrper , eine einfache, wieder lösbare Stauscheibenbefestigung und Austauschbarkeit der Stauscheiben sowie eine weitgehende universelle vielkurvige Verwendbarkeit des Stauscheibenförderers gewährleisten, sind in den Ansprüchen enthalten.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der vorangehenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung , in der bevorzugte Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen S tauscheibenf δrderers beispielhaft dargestellt sind . Die vorangegangenen sowie die beanspruchten und in den Ausführungsbeispielen beschriebenen erfindungsgemäß zu verwendenden Bauteile unterliegen in ihrer Größe, Formgestalt, Materialauswahl und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen, so daß die in dem jeweiligen Anwendungs¬ gebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung finden können.
In der Zeichnung zeigen :
Fig . 1 eine Stauscheibe im Axialschnitt;
Fig . 2 dieselbe Stauscheibe in linker Seitenansicht;
Fig . 3 eine alternative Ausführungsform einer Stauscheibe im Axialschnitt;
Fig . 4 eine dritte Ausführungsform einer Stauscheibe in axialer Ansicht;
Fig. 5 dieselbe Stauscheibe wie in Fig . 4 im Axialschnitt entlang der Linie V-V;
Fig. 6 von einem Stauscheibenförderer eine Ansicht von oben in eine Ualenk/An-triebs-Station (Ansicht B gemäß Fig . 7) ;
Fig. 7 von derselben Umlenk/ A triebs-Station eine Seitenan¬ sicht (Ansicht A gemäß Fig. 6) sowie
Fig . 8a/b eine ähnliche Umlenk/ Antriebs-Station wie in Fig . 6 und 7 mit alternativen Ausführungsformen der Antriebs¬ gabeln und Speichenelemente.
Es versteht sich, daß Umlenk- bzw. Antriebsstationen gemäß Fig. 6 bis 8b unabhängig von der konkreten Stauscheibenausgestaltung und Stauscheibenbefestigung vorteilhafte Elemente eines
Stauscheibenförderers darstellen.
Bezugszeichenliste