B e s c h r e i b u n g
Ablaufgarnitur
Die Erfindung betrifft eine Ablaufgarnitur für Spülbecken, Waschtische, Badewannen oder dergleichen sanitäre Apparate mit einem in einem Ablaufloch gehalterteπ Ablaufkelch, in welchem ein aus einem Führungselement und einem Plun¬ gerkopf als Verschlußglied für d;ιs Ablaufloch bestehender Plunger längsbeweglich über eine Plungerstange ver¬ schiebbar ist, wobei der obere Randbereich des Ablauf¬ kelches einen Dichtkragen für den Plungerkopf in dessen Schließstelluπg ausbildet.
Eine gattungsgemäße Ablaufgarnitur ergibt sich beispiels¬ weise aus der DE-OS 26 22 182; wie aus dieser Druckschrift ersichtlich und auch weiterhin von den in der Anwendung befindlichen Plungern bekannt, ist der Sitz des Ablauf¬ kelches im oberen Bereich des Ablaufloches einer becken¬ artigen Vertiefung in einem sanitären Apparat angeordnet,
wobei teilweise der obere Sitzrand des Ablauf elches den oberen Rand des Ablaufloches bildet, so daß bei der Schließstellung des Plungerkopfes dieser auf dem Ablaufkelch aufsitzend das Ablaufloch verschließt. Hierdurch bedingt ragt der Plungerkopf in seiner Öffnungs¬ stellung über den oberen Rand des Ablaufloches hinaus bis in den beispielsweise als Becken ausgebildeten sanitären Apparat hinein.
Mit einer derartigen Anordnung ist. dπr Nachteil verbunden, daß bei einer Reinigung des sanitären Apparates durch Auswischen des Beckens der Plungerkopf ein Hindernis bildet, welches die einfache Reinigung hemmt.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Anordnung besteht darin, daß insbesondere bei der Ausbildung des sanitären Apparates aus farbigem keramischen Material die in der Regel aus verchromten oder andersfarbigen Teilen bestehende Ablaufgarnitur einen optischen Bruch bei der Gestaltung des Gesamtgegenstandes bildet; dies betrifft insbesondere den Plungerkopf und den Dicht¬ kragen des Ablaufkelches.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Ablaufgarnitur derart zu verbessern, daß die Reinigung des sanitären Apparates insbesondere im Bereich seines Ablaufloches erleichtert und effektiv durchführbar und die optische Gestaltung der in das Ablaufloch eingesetzten Ablaufgarnitur verbessert ist.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Haupt¬ anspruch; vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung beinhaltet den Grundgedanken, daß der Sitz des Ablaufkelches im Ablaufloch so tief in die Wandung des Apparates hineinverlegt ist, daß die Ober¬ fläche des Plungerkopfes in dessen Öffnungsstellung mit dem oberen Rand des Ablaufloches eine Ebene ausbildet, wobei zur optischen Abdeckung des im Inneren des Ablauf¬ loches liegenden oberen Randbereiches des Ablaufkelches der Durchmesser des Plungerkopfes mindestens so groß ist wie der größte Durchmesser des oberen Randbereiches des Ablaufkelches .
Aus dem DE-GM 84 11 981 ist bereits eine Ablaufgarnitur für ein dünnwandiges Spülbecken aus Metall oder Kunststoff bekannt, bei welchem die Oberfläche des Plungerkopfes in dessen Öffnungsstellung mit dem oberen Rand des Ablaufloches eine Ebene ausbildet. Hierzu ist jedoch der mit dem Plungerkopf in der Schließstellung der Garnitur zusammenwirkende Dichtkragen in das Innere des Ablaufkelches verlegt, so daß der Plungerkopf beim Schließen der Ablaufgarnitur in den Ablaufkelch bis zur Anlage an einem im Ablaufkelch gesondert ausge¬ bildeten Dichtkragen eintaucht. Hiermit ist der Nachteil verbunden, daß der Ablaufkelch eine besondere und kompli¬ zierte Formgebung aufweisen muß, weil er einerseits eine obere Halteruπg in dem Ablaufloch des Spülbeckens aufweisen und andererseits in seinem Inneren eine zusätz¬ liche Dichtgestaltung zum Zusammenwirken mit dem Plunger¬ kopf aufweisen muß. Als weiterer Nachteil kommt hinzu, daß sowohl in der offenen, insbesondere jedoch auch in der geschlossenen Stellung der Ablaufgarnitur der Ablaufkelch deutlich sichtbar ist, so daß sich ein optischer Bruch bei der Gestaltung des sanitären Apparates ergibt .
Mit der erfindungsgemäßen Gestaltung ist dagegen der Vorteil verbunden, daß zunächst der Plunger in der
Öffnungsstellung nicht mehr in das Becken des sanitären Apparates hineinragt und hinderlich ist, sondern mit der Beckenkontur eine Linie bildet, so daß das Auswischen des Beckens leicht und ohne Behinderung erfolgen kann. In geschlossenem Zustand sinkt der Plungerkopf um das Maß der Verschiebbarkei des Plungerkopfes bis z r Anlage auf dem in das Ablaufloch eingesenkten oberen Randbereich des Ablaufkelches als Dichtkragen ab, wobei die Abmessung von Plungerkopf und Ablaufkelch einerseits und der obere Durchmesser des Ablaufloches in Verbindung mit der Wandstärke des sanitären Apparates andererseits so aufeinander abgestimmt sind, daß sich bei geöffnetem Plunger ein ausreichender Ringspalt für den Abfluß des Wassers ergibt. Da gleichzeitig erfindungsgemäß der Durchmesser des Plungerkopfes mindestens so groß ist wie der größte Durchmesser des oberen Randbereiches des Ablaufkelches , verdeckt der Plungerkopf sowohl in der geöffneten als auch in der geschlossenen Stellung den oberen Randbereich bzw. den Dichtkragen des Ablauf¬ kelches, so daß sich eine optische Einheit in der Draufsicht auf den sanitären Apparat ergibt. Damit kann in vorteil¬ hafter Weise der Ablaufkelch in herkömmlicher Ausführung verchromt sein und somit als relativ preiswerter Massen¬ artikel zum Einsatz kommen.
Soweit nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung der Plungerkopf aus dem gleichen Material ausgebildet ist wie der sanitäre Apparat, bedeutet die erfindungs¬ gemäße Anordnung der Ablaufgarnitur eine Verbesserung der Optik nicht nur im Hinblick auf eine harmonische Linienführung sondern auch im Hinblick auf die Gesamtein¬ sicht, weil nun auch der Plungerkopf aus dem gleichen Material ausgebildet sich in das Gefüge lediglich unter Freilassen des Ringspaltes für den Wasserabfluß optisch sauber einpaßt.
Vorteilhaft nach der Erfindung ist es dabei, die Oberfläche des Plungerkopfes der Linienführung der Beckenkontur des sanitären Apparates im Bereich des Ablaufloches anzupassen, so daß die Oberfläche des Plungerkopfes nicht unbedingt eben zu sein braucht. Bei einer konvexen Ausbildung der Oberfläche des Plungerkopfes, wie sie sich aus dem Stand der Technik häufig entnehmen läßt, ist dafür Sorge zu tragen, daß die oberste Teilfläche des Plungerkopfes sich in die Beckenebene einpaßt. Vorteilhaft läßt sich die Erfindung auch verwirklichen, wenn der Plungerkopf in einer aus der FR 1 296 040 bereits ergebenden Weise als eine Scheibe mit parallelen Ebenen ausgebildet ist; schließlich kann die Oberfläche des Plungerkopfes nach einem Ausführuπgsbeispiel der Erfindung auch konkav ausgebildet sein als Fortführung der Linienführung der Beckenwandung im Bereich der Ablaufgarnitur, wie sich dies grundsätzlich aus der GB 426 851 ergibt.
Bei der Verwirklichung der Erfindung ist es vorteil¬ haft, wenn der äußere Rand des Plungerkopfes und der obere Rand des Ablaufloches in Übereinstimmung mit der äußeren Kontur oder der inneren Kontur des oberen Beckenrandes des sanitären Apparates gestaltet sind, so daß sich in der Draufsicht eine in etwa parallele Linienführung der zugeordneten Begrenzungslinien von Plungerkopf und Beckenrand ergibt, wodurch der optische Gesamteindruck verbessert ist.
Die Erfindung läßt sich ebenfalls vorteilhaft dadurch verwirklichen, daß der in Formgebung, Farbe und Material der Erfindung entsprechende Plungerkopf als separates Bauteil ausgebildet und mit dem Kopf eines herkömmlichen Plungers verbindbar ist, wobei lediglich der den Dicht¬ kragen bildende obere Rand des Ablaufkelches in seiner
Lage die Gesamtabmessung des aus dem herkömmlichen Plungerkopf und dem erfindungsgemäßen Plungerkopf zusammen¬ gesetzten Plungerkopfes zu berücksichtigen hat. Zweckmäßig ist der erfindungsgemäße Plungerkopf in einer lösbaren Rastverbindung mit dem herkömmlichen Plungerkopf zu verbinden .
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es zeigen;
Figur 1 einen Waschtisch im Schnitt bei geöffneter Stellung der Ablaufgarnitur ,
Figur 2 den Gegenstand der Figur 1 bei geschlossenem Plunger ,
Figur 3 einen Waschtisch in einer Draufsicht.
In einem als Beispiel für die Anordnung einer erfindungs¬ gemäßen Ablaufgarnitur herangezogenen Waschtisch 10 aus Sanitärkeramik ist ein Ablaufloch 11 ausgebildet, in welches ein Ablaufkelch 12 mit einer Sitzfläche 13 wasserdicht eingesetzt ist. Der innenseitige obere Randbereich 14 des Ablaufkelches 12 läuft konisch zu und bildet einen Dichtkragen für einen Plungerkopf 15 eines Plungers 16 aus, der über ein Führungselement 17 in dem Ablaufkelch 12 längsbeweglich angeordnet und mit einer Pluπgerstange 18 verbunden ist, über welche die Längsbewegung des Führungselementes 17 zwischen der Öffnungsstellung des Plungerkopfes 15 und dessen Schließstellung mit Hilfe einer Zugstange 22 herbeigeführt wird. Eine an der Unterseite des Plungerkopfes 15 vorgesehene Ringdichtung 19 sorgt in der Schließstellung des Plunger¬ kopfes 15 für ein dichtendes Aufsitzen des Plungerkopfes auf dem Dichtkragen 14 des Ablaufkelches 12.
Wie sich aus der Figur 1 im einzelnen entnehmen läßt, bildet die Oberfläche des bei dem gezeigten Ausführungs¬ beispiel als ebene Scheibe usgebildeten lungerkopfes 15 mit der Wandung des Waschtisches 10 eine Ebene aus, und am Boden des Waschtisches 10 verbleibt ein Ringspalt 20, durch welchen das Wasser in den Ablaufkelch 12 eintreten kann.
Die Figur 2 zeigt demzufolge die Schließstellung des Plungerkopfes 15, bei welcher dieser in das Ablaufloch 11 bis zum Aufsitzen auf dem Dichtkragen 14 eingesunken ist. Es versteht sich, daß der Rand 21 des Ablaufloches 11 des Scherbens glasiert sein muß, um eine einwandfreie Optik in den Stellungen des Plungers 16 zu bieten. In diesem Zusammenhang ist von besonderer Bedeutung, daß auch der Plungerkopf 15 aus Keramik besteht, in der Farbe des Waschtisches 10 glasiert ist und einen Durchmesser aufweist, der mindestens dem größten Durchmesser des oberen Randbereiches 14 des Ablaufkelches 12 ent¬ spricht, der somit praktisch unsichtbar ist.
Die Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei welchem der äußere Rand 23 des Plungerkopfes 15 und der obere Rand des Ablaufkelches 11 in Übereinstimmung mit der äußeren Kontur 23 Oder der inneren Kontur 24 des oberen Beckenrandes des sanitären Apparates 10 ausgestaltet ist. Damit wird eine in sich parallele
Linienführung zwischen den Bauteilen erreicht, die das optische Bild des sanitären Apparates sehr verbessert.
In Abweichung von dem gezeigten Ausführungsbeispiel kann auch die äußere Kontur 23 des oberen Beckenrandes eine andere Formgebung aufweisen als die innere Kontur
24 des zugeordneten Beckenrandes, wobei der äußere
Rand 22 des Plungerkopfes 15 wahlweise der Formgebung der äußeren Kontur 23 oder inneren Kontur 24 der dann
unterschiedlichen Ausbildung des Beckenrandes entsprechen kann .
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentan¬ sprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung offen¬ barten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein .