Transportable Unterkunft
B e s c h r e i b u n
Die Erfindung betrifft eine transportable Unterkunft der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.
Es sind bereits derartige Unterkünfte bekannt, die die Möglichkeit aufweisen, durch Aufspannen von Zeltbahnen
oder in sonstiger Weise ansetzbare (gleichartige) Elemente zusätzlichen Raum zu schaffen. Diese Container sind sta¬ pelbar und werden als Baustellenunterkünfte oder für ähn¬ liche Zwecke genutzt. Sie sind aber wenig geeignet, mehre- ren Personen einen komfortablen längeren Aufenthalt zu ge¬ währen.
Der Erfindung in Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Unterkunft zu schaffen, die vom Tranport her nicht mehr Aufwand verlangt als die üblichen Transportbehältnisse, die andererseits aber an Ort und Stelle leicht und in verhältnismäßig kurzer Zeit zu einer größeren und bequemeren Unterkunft wesentlich erweitert werden kann.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß sich durch zusätzliche Einbauten in einer quaderförmigen Grund- Struktur, insbesondere von der Größe eines genormten Con¬ tainers, mittels ausfaltbarer fester Seitenwände zusätzli- ehe Raumbereiche schaffen lassen, welche durch die Verwen¬ dung fester Raumeelemente einer massiv gebauten Raumein¬ heit im Komfort nicht nachstehen.
Insbesondere ergeben sich durch das Vorsehen einer im we- sentlichen diagonal verlaufenden Trennwand mit Verbin¬ dungstüren sowie ausziehbaren Treppen bei gestapelter Anordnung gemäß vorteilhaf en Ausführungsbeispielen zahl¬ reiche Verwandlungsmöglichkeiten, welche es gestatten, die Unterkunft in kurzer Zeit unterschiedlichsten Anfor- derungen anzupassen.
Das wird vorzugsweise auch dadurch erreicht, daß minde¬ stens eine Seitenwand der quaderförmigen Unterkunft aus drei falt- bzw. klappbaren Elementen besteht. Das beim Transport außen befindliche erste Element ist oben mit einem Scharnier befestigt und klappt nach oben, wo es für den neu gewonnenen Raum das Dach bildet. Das zweite - im eingefalteten Zustand - dahinterliegende Element bildet die Stirnwand und läßt sich mit an ihm befestigten geteil¬ ten Seitenwänden ziehharmonikaartig herausfalten. Das dritte innen liegende Element wird durch ein unten ange¬ brachtes Scharnier gehalten und heruntergeklappt und bil¬ det so die Bodenplatte des zusätzlichen quaderförmigen Raumes. Boden- und Deckenplatte bilden jeweils eine stabile einstückige Platte, die mittels Scharnieren an der quaderförmigen Struktur befestigt ist.
Jede auf diese Weise ausgefahrene Seitenwand vergrößert die Grundfläche der transportablen Unterkunft um die Größe ihrer eigenen Fläche. Wenn alle Seitenwände ausgeklappt sind, hat sich die Grundfläche nahezu verfünffacht. Die damit entstandene größere Raumeinheit ist bevorzugt diago¬ nal in zwei symmetrische Einheiten teilbar.
In der Mitte im festen Teil der Unterkunft sind alle von der Ver- und Entsorgung mit Strom- Wasser und Gas abhän¬ gigen Einrichtungen wie Naßzelle, Spüle, Kühlschrank, Kochgelegenheit und Heizung und außerdem einige Schränke untergebracht. Bestimmte Aggregate wie Klimaanlagen, Wasservorrat etc. lassen sich somit günstig für beide Raumeinheiten gemeinsam verwenden.
Ebenfalls im mittleren Teil im Boden befindet sich bei im bewohnbaren Zustand stapelbarer Ausführung mindestens eine ausziehbare Treppe, die bei Bedarf bei zwei transportablen Unterkünften die Verbindung zur unteren Raumeinheit her- stellt.
An den herunterklappbaren Bodenplatten sind bevorzugt wei¬ tere Wohnelemente wie Betten, die zum Teil zu Sitzecken umzuwandeln sind, sowie Tische und Schränke befestigt. Alle nach außen führenden Türen und alle Fenster befinden sich entweder - im eingefalteten Zustand verdeckt - in den ausfaltbaren Stirnwänden oder in den an den Stirnwänden befestigten Seitenwänden, so daß die transportable Un¬ terkunft im zusammengeklappten Zustand völlig abgeschlos- sen ist . und Fenster und Türen beim Transport hermetisch gegen Beschädigungen geschützt .sind. Um bei Bedarf zwei durch diagonale Teilung entstandene Wohnheinheiten mitei¬ nander verbinden zu können, sind im inneren Teil jeder Unterkunft Türen vorgesehen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Un¬ teransprüchen gekennzeichnet bzw. werden anhand der nach¬ stehenden Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Es zeigen:
Figur la ein Ausführungsbeispiel in Prinzipdarstellung, bei dem die Erweiterbarkeit der containerartigen Grundstruktur in Perspektivdarstellung sichtbar ist,
Figur lb eine entsprechende Prinzipdarstellung Ausfüh¬ rungsbeispiels als Grundriß in Draufsicht,
Figuren 2a bis 2d Detaildarstellungen der Faltungsmecha¬ nismen,
Figuren 3a bis 3e das selbe Ausführungsbeispiel mit bevor- zugter Anordnung der Inneneinrichtung in einer Draufsicht und entsprechenden Schnittzeichnungen sowie perspektivi¬ scher Ansicht, sowie
Figuren 4a und 4b ein anderes vorteilhaftes Ausführungs- beispiel in Form eines kleinen Wohnanhängers.
Das in Figur la dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Unterkunft gibt in perspektivischer Dar¬ stellung den Faltmechanismus für zwei Seitenwände wieder. Je eine Längs- und eine Querseitenwand sind in Richtung nach außen hin mittels zusätzlicher Seitenwände zieharmo¬ nikaartig (in Pfeilrichtung) auf- bzw. zufaltbar, so daß für den Transport eine Verringerung auf die Maße einer quaderförmigen Containergrundstruktur erzielbar ist, wäh- rend im stationären Zustand der Innernraum beträchtlich vergrößerbar ist. Die Boden- und Deckenteile der Erweite¬ rungsbereiche sind aus Gründen der Übersicht in der Dar¬ stellung gemäß Figur la fortgelassen.
Figur lb zeigt eine entsprechende Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel der transportablen Unterkunft, in der die Scharnierfunktionen der auffaltbaren Seitenwände eben¬ falls zu erkennen sind. In der Draufsicht ist - beginnend mit der schmalen Seitenwand unten - in Richtung entgegen dem Uhrzeigersinn fortschreitend - erkennbar, wie sich die einzelnen Seitenwände bei der Vergrößerung des Innenraums
für Unterkunf szwecke zunehmend nach außen verschieben lassen, wobei ziehharmonikaartig faltbare zusätzliche Wän¬ de den Anschluß zwischen' beweglichen Seiten(außen)wänden und der quaderförmigen Grundstruktur herstellen. Die quaderförmige Grundstruktur besteht neben Boden- und Dec¬ kenteil, mit denen die einstückig ausklappbaren Boden- und Deckelteile der Erweiterungsbereich mittels Scharnier ver¬ bunden sind, aus vier senkrechten Ecksäulen, welche Boden- und Deckelteil der Grundstruktur in einem Abstand vonein- ander halten. An diese Ecksäulen sind die harmonikaartig faltbaren Anschlußwände scharnierartig angeschlossen.
Die nachfolgende weitere Beschreibung des bevorzugten Aus¬ führungsbeispiels erfolgt unter gleichzeitiger Bezugnahme auf die Figuren 2a bis d und 3a bis d, wobei sich die Zuordnungen aufgrund-- der Bezugszeicfien bzw. der Schnitt¬ bezeichnungen ergeben.
In der Schnittdarstellung gemäß Figur 2a ist ein erweiter- ter Seitenwandbereich im ausgefalteten Zustand sichtbar, (entsprechend dem Schnitt A-A in Figur lb).
Figur 2b zeigt die selbe Anordnung in zusammengeklapptem Zustand im Schnitt bei vergrößertem Maßstab. Alle Wand- Boden- und Deckenteile 1 bis 5 liegen einander dicht be¬ nachbart und nehmen beim Transport den geringstmöglichen Raum ein.
Zum Ausfalten zur Erzielung des erweiterten Wohnbereichs wird wie folgt vorgegangen:
Zunächst wird das äußere Element (einstückige Deckenplat¬ te) 1 hochgeklappt und bildet das Dach, nachfolgend wird das mittlere Element (Seitenwand) 2 herausgeschoben und mit ihm die mittels Scharnieren daran befestigten Seiten- wände 3, 4 ziehharmonikaartig herausgefaltet, zuletzt wird das innere Element (einstückiges Bodenteil) 5 herunterge¬ klappt und bildet den Fußboden des Erweiterungsteils. Die Bodenplatte liegt auf entsprechenden sich horizontal erstreckenden Auflageteilen 2a, 6 und 7 auf, die im Be- reich der Unterkante an der Stirnwand 2 bzw. an den Sei- tenwandteile 4 vorgesehen sind.
Die Einzelheit links oben zur Figur 2a zeigt, wie die aus¬ geschobene Wand 2 und das Dach 1 in ihrem Randbereich mit Nutungen 8 ineinandergreifen und auf diese Weise die Dich¬ tigkeit gegen äußere Witterungseinflüsse gewährleisten.
Entsprechend ist in den Figuren 2c und 2d ist gemäß einem in Figur 2b angegebenen Schnitt 3-B ebenfalls die Anord- nung der Elemente 1 bis 7 eines zur Vergrößerung des Wohn¬ bereichs beitragenden Seitenteiles in geschlossener und teilweise zum Erweitern des Wohnbereich geöffneter Posi¬ tion in Draufsicht dargestellt.
Die Figuren 3 bis 3d zeigen Ansichten der auf eklappten bevorzugten Ausführung der transportablen Unterkunft mit allen Inneneinrichtungen im Grundriß bzw. entsprechenden Seitenansichten. Erkennbar ist die diagonale Aufteilung der Grundfläche in zwei Wohneinheiten 10, 11.
Im mittleren, den Wohneiheiten gemeinsamen Teil 12 sind die Versorgungseinheiten vorgesehen: eine Dusche mit und
WC 13, eine Kochgelegenheit 14 mit Kühlschrank 15, Spüle 16 und Schränken 17. Im Boden des mittleren Teiles sind ausziehbare Treppen 18 eingebaut. Die ausgeklappten schma¬ len Bodenplatten 19 sind mit Betten 20 versehen. Auf die ausgeklappten breiten Bodenplatten sind ebenfalls Betten 21 montiert, die sich in eine Sitzbank mit Tisch verwan¬ deln lassen. Außerdem sind hier Tisch 22 und Stühle (23) vorgesehen.
Der Zugang von außen erfolgt durch in den ausfaltbaren Seitenwänden befindliche Türen 24, 25, die über Treppen 26, 27 zu erreichen sind. Fenster 28 sind ebenfalls in den ausklappbaren Stirnseiten oder in deren Seitenteilen vorgesehen. Zwischen den Wohneinheiten 10, 11 können Verbindungstüren 29, 30 wahlweise geöffnet oder ge¬ schlossen gehalten werden.
Die Treppen 18 finden Verwendung, wenn gleichartige Wohn¬ einheiten mit erweiterten Innenraumbereichen übereinander gestapelt sind. Da auch die Erweiterungsbereiche durch die einteiligen äußeren Seitenwände und die einteiligen Boden- und Deckenplatten eine feste Struktur bilden, bilden die Wohneinheiten auch in dieser Form stabile Zellen mit großer Belastungsfähigkeit. Zum Stapeln sind entsprechende Anschlußteile vorgesehen, wie sie entsprechend auch das Aufeinanderstapeln von Transportcontainern ermöglichen.
Figur 3a und 3b zeigen die " bevorzugte Ausführung in Schnittdarstellung gemäß Schnitt D-D in zusammengeklappter und in aufgeklappter Position.
In Figur 3c und 3d ist die transportable Unterkunft im Längsschnitt gemäß Schnitt C-C in aufgeklappter und in zusammengeklappter Position zum Transport dargestellt.
In Figur 3e ist eine entsprechende Anordnung perspekti¬ visch wiedergegeben.
Die erfundungsgemäße Wohneinheit weist in Transportkonfi¬ guration bevorzugt die Abmaße eines genormten Transport- Containers auf. Entsprechend sind auch die an derartigen Containern vorhandenen Mittel zum Erleichtern und Sichern der Verladung bzw. zum Aufeinanderstapeln vorgesehen, so daß ein Transport und eine Lagerung entsprechend und zu¬ sammen mit diesen Containern ohne weiteres möglich ist. Die in der Transportkonfiguration die Außenseiten des Qua¬ ders bildenden Wände weisen eine entsprechende Belastbar¬ keit 'und Festigkeit auf.
In den Figuren 4a und b ist ein anderes vorteilhaftes Ausführungsbeispiel in perspektivischer Darstellung wiedergegeben, welches als fahrbarer Wohnanhänger ausge¬ bildet ist. Figur 4a zeigt den Anhänger 10 in fahrbereiter Konfiguration, während Figur 4b den zum bequemen Aufent¬ halt erweiterten Zustand wiedergibt.
Der Anhänger 10 weist zunächst einen Erweiterungsbereich 11 auf, der entsprechend dem Erweiterungsbereich des zuvor dargestellten Ausführungsbeispiels - bezogen auf eine Seitenwand - ausgebildet ist. In Fahrzeugrichtung sind zu- sätzlich zwei Kabinenelemente 12 und 13 angeordnet, die jeweils aus einem Bettenraum mit zwei übereinanderliegen-
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den Betten bestehen. Diese Elemente sind schubladenför ig ausziehbar, wobei bei jedem der Betten Ausstiegsöffnungen 14 bzw. 15 vorgesehen sind, welche spiegelverkehrt in der Tansportkonfiguration einander benachbart zu stehen kom- men. Jedes Kabinenelement wird also zum Transport in den Gangraum des anderen hineingeschoben. Der als Umkleideraum dienende Gangbereich entsteht somit beim Auseinanderziehen der Kabinenelemente, welche entweder von außen oder vom übrigen Innenraum 11 her zugänglich sind. Werden die Kabi- nenelemente über die Hälfte herausgezogen, so ergibt sich ein innerer Gang, während bei geringerem Auszug abgetren¬ nte Kabinenbereiche ergeben, die durch getrennte Türen von außen her zuganglich gemacht werden können.
Zum Zusammenschieben können Teleskopschienen oder Rollen
•verwendet werden, die ebenfalls nicht dargestellt sinα.
Der ausziehbare Teil 1, der das Bett aufnimmt ist als
"schubladenartiger Auszug" mit Dach ausgebildet, so daß er durch die somit quaderför ige Gestaltung eine hohe Eigen- Stabilität aufweist.
Beim Zusammenschieben wird der Bettenraum des einen Kabi¬ nenelements in den Umkleidebereich des gegenüberliegenden Kabinenelements zurückgeschoben. Gleichzeitig werden die Stützungsmittel eingeklappt. Dadurch verringert sich die Läng des Fahrzeugaufdaus auf ein für kleine Wohnanhänger übliches Maß.
Die letztgenannte Ausführung schafft in vorteilhafter Weise eine tranportable Unterkunft mit einem verhältnis¬ mäßig großen Auf nthaltsbereich und separaten und trotz¬ dem geräumigen Schlafkojen mit eigenen Umkleidebereichen.
Die erfindungsgemäße Unterkunft ist sowohl für touristi¬ sche Zwecke geeignet als. auch für Baustellen. Sie wird überall dort Anwendung finden, wo mehrere Menschen bzw. Gruppen, wie beispielsweise Familien, Sportler oder andere Personen mit geraeinsamen Aktivitäten bequem und schnell für begrenzte oder längere Zeit bequem unterzubringen sind.
Die erfindungsgemäße Unterkunft ist schnell und problemlos auf- und zusammenklappbar und leicht und billig zu trans¬ portieren. Sie benötigt keine vorbereiteten Grundstücke, sondern nur Wasser- und Stromanschlüsse. Die Möblierung ist beborzugt erweiterbar oder als Bausatz gestaltet.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene- bevorzugte Ausführungsbei¬ spiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch machen.
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