Beschreibung
System und Verfahren zur Unterstützung einer Atemtherapie von Fahrzeuginsassen in einem
Fahrzeug
Die Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zur Unterstützung einer Atemtherapie von Fahrzeuginsassen in einem Fahrzeug sowie ein Fahrzeug mit einem solchen System.
Eine bewusste und vor allem gesunde Lebensweise wird zunehmend nicht nur durch entsprechende Aktivitäten sowie Lebensgewohnheiten unterstützt, sondern vor allem auch dadurch, dass häufig zusätzlich frühdiagnostische Methoden und deren Anwendung im alltäglichen Leben praktiziert werden. In diesem Zuge ist es beispielsweise bereits als normal anzusehen, dass etwa eine von einem Benutzer getragene Uhr Basisvitalparameter des Benutzers erhebt und für eine anschließende Auswertung weiteren Systemen zur Verfügung stellt.
Auch in der Fahrzeugindustrie sind bereits erste Techniken in diesem Zusammenhang bekannt, welche ähnliche oder erweiterte Ansätze für den Anwender oder Fahrzeuginsassen bereitstellen. Folgend werden dazu beispielhaft erste Ansätze vorgestellt.
So ist aus der Druckschrift DE 102015 105 581 A1 ein System und ein Verfahren zur Überwachung des Gesundheitszustandes und/oder des Befindens eines Fahrzeuginsassen als bekannt zu entnehmen. Das System umfasst eine Steuereinheit, die Folgendes umfasst: einen Empfänger zum drahtlosen Empfangen von physiologischen Parametern von mindestens einer am Körper zu tragenden Einheit, welche einen oder mehrere Sensoren zum Ermitteln von einem oder mehreren physiologischen Parametern des Fahrzeuginsassen umfasst, und ein Diagnosemodul, das dazu eingerichtet ist, zumindest teilweise basierend auf den empfangenen physiologischen Parametern Informationen bezüglich des Gesundheitszustandes, des Befindenszustandes oder von krankhaften Ereignissen abzuleiten. Die Steuereinheit ist weiterhin dazu eingerichtet, den Fahrzeuginsassen über mindestens eine Ausgabeeinheit des Fahrzeugs über den Gesundheitszustand zu informieren und mindestens einen der folgenden Schritte einzuleiten: Fahrzeugfunktionen an den Zustand anzupassen oder über mindestens eine Ausgabeeinheit des Fahrzeuges Maßnahmen vorzuschlagen oder interaktiv durchzuführen, die der Verbesserung des Zustandes dienen.
Aus der Druckschrift DE 10249415 B3 ist zudem ein System zur medizinischen Unterstützung der Insassen eines Kraftfahrzeugs als bekannt zu entnehmen. Das vorgestellte Kraftfahrzeug weist dabei ein System zur unterstützenden Therapie, Diagnose oder vorbeugenden Therapie einer im Fahrzeug befindlichen Person auf. Das System umfasst dabei eine elektronische Datenverarbeitungseinrichtung zur Steuerung und/oder Abfrage des Systems, eine Anordnung zur Aufforderung der Person zur Durchführung einer Handlung und/oder eine Identifikationsanordnung zum Identifizieren der Person zum Steuern und/oder Abfragen des Systems in Abhängigkeit von dem Identifikationsergebnis. Das Kraftfahrzeug weist ferner ein Trägersystem zur unterstützenden Therapie, Diagnose oder vorbeugenden Therapie einer im Kraftfahrzeug befindlichen Person mit einer elektronischen Datenverarbeitungseinrichtung zur Steuerung und/oder Abfrage des Trägersystems auf, eine Anordnung zur Abfrage der Person, die eine Handlung und/oder eine Identifizierungsanordnung zur Identifizierung der Person, die das Trägersystem kontrolliert und/oder abfragt, in Abhängigkeit von dem Identifizierungsergebnis ausführt.
Aus der Druckschrift DE102017213998 A1 ist zudem ein Verfahren zum Anleiten zu einer physiologischen Übung in einem Kraftfahrzeug sowie ein Kraftfahrzeug selbst als bekannt zu entnehmen. Insbesondere betrifft diese Offenbarung ein Verfahren zum Anleiten zu einer physiologischen Übung für einen Nutzer eines Kraftfahrzeugs. Um das körperliche Wohlbefinden des Nutzers und damit einhergehend das Sicherheitsniveau des Kraftfahrzeugs zu erhöhen, sind folgende Schritte vorgesehen: Erfassen eines physiologischen Parameters des Nutzers, Ansteuern einer ersten Lichtquelle des Kraftfahrzeugs derart, dass durch diese der physiologische Parameter visualisiert wird, Auswählen der physiologischen Übung für den Nutzer und Ansteuern einer zweiten Lichtquelle des Kraftfahrzeugs derart, dass durch diese die Anleitung zu der physiologischen Übung visualisiert wird.
Es besteht weiterhin ein Bedarf an Alternativen, welche ausgelegt sind bereits vor dem Eintreten von kritischen Zuständen im Zusammenhang beispielsweise mit Atemwegserkrankungen eine Zielperson, welche sich in einem Fahrzeug befindet, gezielt zu unterstützen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein alternatives System und ein alternatives Verfahren zur Unterstützung einer Atemtherapie von Fahrzeuginsassen in einem Fahrzeug bereitzustellen, welche den Fahrzeuginsassen bei vorhandenen Atemwegserkrankungen unterstützen kann.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein System zur Unterstützung einer Atemtherapie von Fahrzeuginsassen in einem Fahrzeug bereitgestellt wird. Solch ein System umfasst dabei eine Steuer- und Recheneinheit, welche ausgelegt ist mittels zumindest einem systemeigenen und/oder fahrzeugeigenen Sensorelement ermittelte Informationen über eine Atmung eines Fahrzeuginsassen kontinuierlich während eines Aufenthalts im Fahrzeug entgegen zu nehmen und unter Verwendung eines ausführbar auf der Steuer- und Recheneinheit hinterlegten Überwachungsprogramms auszuwerten. Bei Feststellung zumindest eines ersten Anzeichens einer Atemdysfunktion und/oder eines ersten Anzeichens einer auffälligen Atmung des Fahrzeuginsassen ist jeweils mittels des Überwachungsprogramms zumindest eine systemeigene und/oder fahrzeugeigene Therapiemaßnahme dem betroffenen Fahrzeuginsassen automatisch und/oder benutzerdefiniert bereitstellbar. Auf diese Weise kann ein Fahrzeuginsasse bei vorhandenen Atemwegserkrankungen aktiv und insbesondere vorbeugend vor einem krankheitsbedingten kritischen Zustand unterstützt werden. Beispielsweise kann sich der Fahrzeuginsasse oder die Fahrzeuginsassin selbst in steuernder Position im Fahrzeug aufhalten. Auch ist denkbar, dass es sich bei dem Fahrzeuginsassen oder der Fahrzeuginsassin um jeglichen Sozius im Fahrzeug handelt. Mit anderen Worten ist das System ausgelegt beispielsweise benutzerdefiniert eine ausgewählte Person im Fahrzeug zu überwachen. Auch ist vorstellbar, dass das System sämtliche Personen gleichzeitig und parallel überwacht, wobei beispielsweise der jeweilige Gesundheitszustand von allen Personen in dem System hinterlegt werden kann, sodass die jeweiligen Informationen über die jeweilige Atmungen mittels des Überwachungsprogramms gezielt ausgewertet werden können.
Anzeichen einer Atemdysfunktion und/oder Anzeichen einer auffälligen Atmung des Fahrzeuginsassen können entsprechend auf akute Atemwegsprobleme wie beispielsweise einen bevorstehenden Asthmaanfall hinweisen. Vorhandene Atemwegserkrankungen können beispielsweise COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) und Asthma bronchiale beziehungsweise allgemein jegliche Asthmaerkrankungen sein. Die Steuer- und Recheneinheit kann dabei beispielsweise eine in sich geschlossene technische Vorrichtung sein, welche über entsprechend vorhandene Schnittstellen mit dem Fahrzeug und dessen Komponenten koppelbar ist. Das System kann beispielsweise nur ein systemeigenes Sensorelement umfassen und mit weiteren fahrzeugeigenen Sensorelementen gekoppelt werden. Allgemein ist jegliches Anzahlverhältnis der Sensorelemente bezogen auf systemeigene und fahrzeugeigene Elemente vorstellbar. In dem Überwachungsprogramm können beispielsweise durch die Fahrzeuginsassen Informationen über jeweilige Atemwegserkrankungen der Fahrzeuginsassen hinterlegt sein, sodass eine jeweilige Auswertung auch in diesem Zusammenhang durchführbar ist. Mit anderen Worten kann das vorgestellte System jegliche kritische Zustände im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen von Fahrzeuginsassen erkennen und
entsprechende Lösungen und/oder Maßnahmen bereitstellen. Ermittelte Informationen über eine Atmung eines Fahrzeuginsassen können beispielsweise Atembewegungen und/oder Atemgeräusche der zu überwachenden Person umfassen. Diese können beispielsweise jeweilige Anleitungen zur Problemlösung sein. Somit kann vorteilhafter Weise zum Beispiel immer dann eine Therapiemaßnahme dem jeweiligen Fahrzeuginsassen bereitgestellt werden, bevor es zu einem krankheitsbedingten Anfall kommt. Somit kann verhindert werden, dass ein möglicher heftiger Anfall eines Fahrzeuginsassen im Fahrzeug zu einer kritischen Gesamtsituation des beispielsweise sich in Bewegung befindlichen Fahrzeugs führt. Insbesondere dann, wenn der Fahrer selbst kurz vor einem Anfall steht, kann eine geeignete Therapiemaßnahme dies verhindern, und somit helfen eine positive Fahrtüchtigkeit des Fahrers aufrechtzuhalten. Die systemeigene und/oder fahrzeugeigene Therapiemaßnahme kann beispielsweise jeweilig zuvor in dem System und/oder dem Fahrzeug hinterlegt werden. Beispielsweise können für jeweilige Fahrzeuginsassen und deren Leiden gezielte Therapiemaßnahme hinterlegt werden. Diese können beispielsweise in Form einer Software mit jeweiligen hinterlegten Anweisungsprogrammen für die betroffene Person vorgesehen sein. Somit ist das System nicht nur ausgelegt eine gewünschte Unterstützung einer Atemtherapie von Fahrzeuginsassen bereitzustellen, sondern auch eine Unterstützung bei akuten Atemproblemen bereitzustellen. Insofern kann als Teil der Atemtherapie auch eine jeweilige vorbeugende Atemübung angesehen werden, welche als Teil einer passenden Therapiemaßnahme dem Fahrzeuginsassen bereitgestellt wird. Beispielsweise kann der betroffene Fahrzeuginsasse eine chronische Erkrankung (beispielsweise COPD) aufweisen. Laut seinem Arzt soll er neben den Medikamenten 4 mal wöchentlich spezielle Atemübungen zur Verbesserung der Atmung machen. Sein Therapeut hat nach Absprache mit dem Arzt die notwendigen Übungen inklusive einer Anleitung für eventuell vorhandene Atemtrainingsgeräte auf eine bestehende Software des Systems und/oder des Fahrzeugs gespielt. So kann beispielsweise neben der korrekten Anleitung auch eine Kontrolle über die tatsächliche Übungszeit stattfinden. Das System kann entsprechend so sensibel ausgelegt sein, sodass diese entsprechenden Therapiemaßnahmen bereits vor einem eigentlichen Anfall dem jeweiligen Fahrzeuginsassen bereitgestellt werden. Dies kann beispielsweise mit einer Aufforderung zur sofortigen Durchführung der Maßnahme vorgesehen sein, sodass eine routinemäßige Therapiemaßnahme auch in speziellen Situationen, wie zuvor beschrieben, von der betroffenen Personen durchzuführen ist.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Verfahren zur Unterstützung einer Atemtherapie von Fahrzeuginsassen in einem Fahrzeug bereitgestellt wird. Solch ein Verfahren umfasst dabei die folgenden Schritte: Bereitstellen eines Systems gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 8, Betreiben eines Systems gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, sodass bei einer Feststellung eines kritischen Zustands in Bezug auf eine Atmung eines Fahrzeuginsassen bereits vor einem krankheitsbedingten Anfall gezielt Gegenmaßnahmen mittels des Systems durchgeführt werden, um somit den krankheitsbedingten Anfall entgegenzuwirken. Die zuvor genannten Vorteile gelten soweit übertragbar auch für das vorgestellte Verfahren.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Fahrzeug bereitgestellt wird, welches ein System gemäß Ansprüchen 1 bis 8 umfasst. Die zuvor genannten Vorteile gelten soweit übertragbar auch für das vorgestellte Fahrzeug.
Das vorgestellte System und Verfahren können in einem jeglichen Fahrzeug eingesetzt und verwendet werden. Beispielsweise kann es sich dabei um ein Personenkraftfahrzeug handeln.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
So ist in einerweiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die systemeigenen und/oder fahrzeugeigenen Sensorelemente ausgewählt sind aus: Kameravorrichtung, Aufzeichnungsvorrichtung, Bewegungssensorelement, Biofeedbacksensorelement, TOF- Kameravorrichtung, wobei die jeweiligen systemeigenen und/oder fahrzeugeigenen Sensorelemente ausgelegt sind Atemgeräusche und/oder Atembewegungen des Fahrzeuginsassen zu überwachen. Die Aufzeichnungsvorrichtung kann beispielsweise ein oder mehrere Mikrofone umfassen. Beispielsweise kann ein systemeigenes und ein fahrzeugeigenes Mikrofon vorgesehen sein. Durch die Aufzeichnung von Atemgeräuschen und zusätzlichen Aufnahmen mittels der Kameravorrichtung können akute Atemwegsprobleme wie beispielsweise ein Asthmaanfall erkannt werden. Mit gegensteuernden Maßnahmen wie der Anleitung von Atemübungen als Teil einer geeigneten Therapiemaßnahme können krankheitsbedingte Anfälle im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen zuverlässig vermieden werden und ein Fahrzeuginsasse entsprechend vorteilhaft unterstützt werden. Die Biofeedbacksensorelement können ausgelegt sein jegliche zusätzliche Informationen der Zielperson beziehungsweise des Fahrzeuginsassen aufzunehmen, welche zweckdienlich für das Feststellen einer unregelmäßigen Atemfunktion sein können.
Auch ist in einerweiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die zumindest eine systemeigene und/oder fahrzeugeigene Therapiemaßnahme Atemübungen für den Fahrzeuginsassen umfasst, welche mittels systemeigener und/oder fahrzeugeigener Hilfsmittel
durchführbar sind, wobei die Hilfsmittel ausgewählt sind aus: Lautsprechervorrichtung, Bildschirmvorrichtung. Beispielsweise kann auf einer Bildschirmvorrichtung eine jeweilige Übung gezeigt werden, welche dann nachzuahmen beziehungsweise durchzuführen ist. Auch können über eine Lautsprechervorrichtung entsprechende Anweisungen zur Verfügung gestellt werden. Mit anderen Worten kann mit Hilfe von Bildschirmen und Lautsprechern der jeweiligen Vorrichtungen die benötigten Übungen im Fahrzeug angeleitet werden, sodass der Fahrzeuginsasse zuverlässig unterstützt wird. Beispielsweise ist es vorstellbar, dass solche Übungen als spezifische Übungsprogramme in ein Infotainmentsystem des Fahrzeugs integrierbar sind. Solche Atemübungen können beispielsweise jegliche Haltungsschulungen umfassen, welche geeignet sind, die Atemfunktion des betroffenen Insassen zu verbessern. Auch können spezielle Atemübungsprogramme mit und ohne Hilfsgeräten vorgesehen sein.
Ferner ist in einerweiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das System zumindest ein Kontrollsensorelement umfasst, welches ausgelegt ist eine Ausführungsqualität der zumindest einen Therapiemaßnahme zu erfassen und zumindest eine Information über die Ausführungsqualität dem Fahrzeuginsassen zur Verfügung zu stellen, sodass dem Fahrzeuginsassen eine Rückinformation in Echtzeit über die zumindest eine durchgeführte Therapiemaßnahme bereitstellbar ist. Auf diese Weise kann der Fahrzeuginsasse noch besser mittels des vorgestellten Systems unterstützt werden. Je besser die bereitgestellte Therapiemaßnahme von der betroffenen Person durchgeführt wird, desto wahrscheinlicher kann ein bevorstehender Anfall zuverlässig vermieden werden.
Zudem ist in einerweiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das zumindest eine Kontrollsensorelement im Fahrzeuginnenbereich und/oder in einem Sicherheitsgurt und/oder in einem Fahrzeugsitz integrierbar ist, wobei die Rückinformation in Echtzeit über die zumindest eine durchgeführte Therapiemaßnahme mittels einer Bildschirmvorrichtung und/oder einer Lautsprechervorrichtung bereitstellbar ist. Mit anderen Worten kann die Rückinformation beispielsweise über eine systemeigene und/oder fahrzeugeigene Bildschirmvorrichtung und/oder bereitgestellt werden, sodass die betroffene Person möglichst rasch über eine falsch ausgeführte Übung informiert wird und somit eine Möglichkeit hat, noch während der durchgeführten Therapiemaßnahme korrigierend einzugreifen. Es kann also ein Echtzeitfeedback generiert werden, welches über einen Bildschirm und/oder einen Lautsprecher der jeweiligen Vorrichtungen und/oder den Fahrzeugsitz und/oder den Sicherheitsgurt an den Insassen weitergegeben werden kann. Somit kann die Ausführungsqualität mit Hilfe im Sitz, Gurt und Fahrerkabine eingebauten Sensoren bestimmt werden.
Auch ist in einerweiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das System ausgelegt ist über systemeigene und/oder fahrzeugeigene Hilfsmittel den Fahrzeuginsassen über die Einnahme und Vorhandensein von Notfallmedikamenten vor einem Beginn einer Fahrt mit dem Fahrzeug zu befragen. Diese Frage nach Notfallmedikamenten sollte immer beim Einsteigen erfolgen. Somit kann beispielsweise eine durchzuführende Therapiemaßnahme auch die Einnahme eines solchen Notfallmedikaments umfassen. Somit kann das vorgestellte System einen Insassen noch besser unterstützen.
Ferner ist in einerweiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das System ausgelegt ist den Fahrzeuginsassen (12) bei der Feststellung zumindest eines ersten Anzeichens einer Atemdysfunktion und/oder eines ersten Anzeichens einer auffälligen Atmung des Fahrzeuginsassen über das fahrzeugeigene Lüftungssystem mittels einer systemeigenen und/oder fahrzeugeigenen Gasvorrichtung mit zumindest einem Hilfsgas, insbesondere einem sauerstoffhaltigen Hilfsgas, zu versorgen. So ein Hilfsgas kann beispielsweise einen gewissen Prozentsatz an Sauerstoff umfassen, wobei dieser Prozentsatz in Abhängigkeit der jeweiligen Atemwegserkrankung benutzerdefiniert vorgesehen sein kann. Somit kann dieses Hilfsgas einem Insassen als Bestandteil der Therapiemaßnahme schnell zugeführt werden. Auf diese Weise kann eine betroffene Person zuverlässig unterstützt werden, um eine Atemtherapie schnell und immer dann sinnvoll zu begleiten, wenn ein krankheitsbedingter Anfall zu vermeiden ist.
Schlussendlich ist in einerweiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass Informationen über durchgeführte Therapiemaßnahmen zumindest einer weiteren Person, insbesondere einem Arzt oder einem Therapeuten des Fahrzeuginsassen, übermittelbar sind. Somit können solche Informationen beispielsweise die Richtigkeit, Dauer und Intensität einer Kontrolle der Durchführung von Therapiemaßnahmen aufweisen. Zusätzlich können sämtliche weitere mittels der jeweiligen Sensoren erhobenen Informationen weitergeleitet werden, sodass der Arzt oder der Therapeut ein umfassendes Bild von jeweiligen Situationen in Verbindung mit akut auftretenden Atemwegsproblemen erhält. Anschließend können beispielsweise die Therapiemaßnahmen noch besser abgestimmt werden.
Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.
Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Figur 1 ein System zur Unterstützung einer Atemtherapie von Fahrzeuginsassen in einem Fahrzeug;
Figur 2 ein Ablaufdiagramm von einem Verfahren zur Unterstützung einer Atemtherapie von Fahrzeuginsassen in einem Fahrzeug;
Figur 3 ein Fahrzeug umfassend ein System gemäß Ansprüchen 1 bis 8.
Figur 1 zeigt ein System 10 zur Unterstützung einer Atemtherapie von Fahrzeuginsassen 12 in einem Fahrzeug 14. Das System 10 ist außerhalb des Fahrzeugs 14 dargestellt. Dies ist lediglich der Übersicht halber so dargestellt. Es ist somit vorstellbar, dass das vorgestellte System 10 entsprechend in das Fahrzeug 14 integriert vorgesehen ist. Insbesondere kann das System 10 somit zumindest teilweise im Inneren des Fahrzeugs 14 vorgesehen beziehungsweise reversibel eingebaut sein. Das System 10 zur Unterstützung einer Atemtherapie von Fahrzeuginsassen 12 in einem Fahrzeug 14 ist dabei mit einer Steuer- und Recheneinheit 16 dargestellt, welche ausgelegt ist mittels zumindest einem systemeigenen und/oder fahrzeugeigenen Sensorelement 18, 20 ermittelte Informationen über eine Atmung eines Fahrzeuginsassen 12 kontinuierlich während eines Aufenthalts im Fahrzeug 14 entgegen zu nehmen und unter Verwendung eines ausführbar auf der Steuer- und Recheneinheit 16 hinterlegten Überwachungsprogramms 22 auszuwerten. Mit anderen Worten ist auf der Steuer- und Recheneinheit 16 ein Überwachungsprogramm 22 ausführbar hinterlegt. Dieses Überwachungsprogramm 22 ist in der vorliegenden Figur 1 lediglich stark vereinfacht dargestellt. Bei Feststellung zumindest eines ersten Anzeichens einer Atemdysfunktion und/oder eines ersten Anzeichens einer auffälligen Atmung des Fahrzeuginsassen 12 ist jeweils mittels des Überwachungsprogramms 22 zumindest eine systemeigene und/oder fahrzeugeigene Therapiemaßnahme dem betroffenen Fahrzeuginsassen 12 automatisch und/oder benutzerdefiniert bereitstellbar.
Figur 2 zeigt ein Ablaufdiagramm 100 von einem Verfahren zur Unterstützung einer Atemtherapie von Fahrzeuginsassen 12 in einem Fahrzeug 14. In einem ersten Verfahrensschritt 110 wird ein System 10 gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 bereitgestellt. In einem zweiten Verfahrensschritt 120 wird das System gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 betrieben, sodass bei einer Feststellung eines kritischen Zustands in Bezug auf eine Atmung eines Fahrzeuginsassen 12 bereits vor einem krankheitsbedingten Anfall gezielt Gegenmaßnahmen mittels des Systems 10 durchgeführt werden, um somit den krankheitsbedingten Anfall entgegenzuwirken.
Figur 3 zeigt ein Fahrzeug 14 umfassend ein System 10 gemäß Ansprüchen 1 bis 8.
Bezugszeichenliste System Fahrzeuginsassen Fahrzeug Steuer- und Recheneinheit systemeigenes Sensorelement fahrzeugeigenes Sensorelement Überwachungsprogramm Ablaufdiagramm erster Verfahrensschritt zweiter Verfahrensschritt