Tragelement für Gebinde
Tragelemente für Gebinde, deren Behälter abschnittsweise an Verbindungsstellen miteinander verbunden sind, insbesondere miteinander verklebt sind, sind bekannt. Beispielsweise zeigt die DE 10 2011 107 264 A1 ein Tragelement, das sich scheibenförmig zwischen den Behältern erstreckt, wobei das Tragelement Ausnehmungen aufweist, in denen die Verbindungsstellen angeordnet sind. Das Anbringen dieses Tragelements erfordert einen aufwändigen Eingriff in den Produktionsprozess des Gebindes.
Es sind weitere Tragelemente bekannt, z. B. aus der US 2,677,460 oder der US 3,106,289, die Tragelemente zeigen, die mit den Behältern verklebt sind. Auch hier ist eine Anpassung des Verfahrens zum Herstellen der Gebinde erforderlich.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Tragelement aufzuzeigen, welches ohne Eingriff in die Herstellung des Gebindes genutzt werden kann. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gebinde mit einem solchen Tragelement, eine Verwendung eines solchen Tragelements und ein Verfahren zum Herstellen eines Gebindes aufzuzeigen.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß gelöst durch ein Tragelement nach Anspruch 1 , ein Gebinde nach Anspruch 13, eine Verwendung des Tragelements nach Anspruch 17 und ein Verfahren nach Anspruch 18.
Bevorzugte bzw. vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen sowie in der nachfolgenden Beschreibung angegeben. Die in den Ansprüchen enthaltenen Merkmale bzw. Merkmalskombinationen werden zu einem Bestandteil der Beschreibung erklärt.
Die Erfindung betrifft ein Tragelement für ein Gebinde aus Behältern, die abschnittsweise an Verbindungsstellen miteinander verbunden, insbesondere verklebt sind, wobei das Tragelement einen Boden, auf dem das Gebinde ruht,
und einen Träger aufweist, wobei der Träger mit dem Boden verbunden ist und sich vom Boden bis oberhalb der Behälter des Gebindes erstreckt.
Gebinde, die aus Behältern zusammengesetzt sind, die abschnittsweise an Verbindungsstellen miteinander verbunden sind, erweisen sich beim Tragen oft als instabil. Die Verbindungsstellen, an denen die Behälter z. B. miteinander verklebt sind, sind im Verhältnis zum Umfang und zur Höhe der Behälter meist klein. Selbst wenn ein Tragegriff angebracht ist, werden nicht alle Behälter eines Gebindes beim Tragen stabilisiert. Das Gebinde vermittelt damit beim Tragen einen instabilen Eindruck.
Ein Tragelement, das über einen Boden und einen Träger verfügt, der sich bis oberhalb der Behälter erstreckt, stabilisiert solche Gebinde, deren Behälter über Verbindungsstellen miteinander verbunden sind, sehr gut. Insbesondere Gebinde, deren Behälter durch Kleben verbunden sind, können von dem
erfindungsgemäßen Tragelement verbunden werden. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Tragelements ist es, dass es sowohl werksseitig nach der Herstellung des Gebindes aber auch später, wenn ein einzelnes Gebinde getragen werden soll, eingesetzt werden kann.
Der Boden des Tragelements erstreckt sich mindestens abschnittsweise unter einer Unterseite der Behälter. Es ist dabei möglich, aber nicht erforderlich, dass der Boden die gesamte Fläche aller Behälter abdeckt. Die Behälter müssen nicht vollflächig auf dem Boden aufstehen. Der Boden kann Einschnitte von einer Kante her oder Ausschnitte in der Fläche des Bodens aufweisen. Auf diese Weise kann mit minimalem Materialeinsatz ein Tragelement bereitgestellt werden, das ein Gebinde aus abschnittsweise miteinander verbundenen Behältern beim Tragen stabilisiert.
Der Träger erstreckt sich vom Boden bis oberhalb der Behälter des Gebindes. Der Träger kann beispielsweise scheibenförmig oder T-förmig sein. Alternativ kann der Träger aus mindestens zwei Abschnitten aufgebaut sein, die sich bis oberhalb der Behälter erstrecken. Der Träger bzw. dessen Abschnitte erstrecken sich
vorzugsweise zwischen den Verbindungsstellen. Die Verbindungsstellen können in einer ersten Ausführung eines Gebindes an sämtlichen Stellen angebracht sein, wo zwei aneinander angrenzende Behälter aneinander liegen. Alternativ können die Verbindungsstellen bei z. B. zweireihigen Gebinden auch ringförmig
angeordnet sein, d.h. ohne Verbindungsstellen zwischen dem mittleren Behälter einer Behälterreihe und dem mittleren Behälter der benachbarten Behälterreihe. Diese letzte Ausführung begünstigt das Einsetzen eines Trägers im Gebinde.
Das Tragelement kann nach einer ersten Alternative so ausgeführt sein, dass der Träger und der Boden einteilig miteinander ausgebildet sind. Das Tragelement kann bei dieser Ausführung z. B. als Zuschnitt aus Karton, Pappe oder Kunststoff ausgeführt sein, wobei der Träger vor dem Einsatz des Tragelements aus dem Boden aufgefaltet wird. Nach einer zweiten Alternative sind Träger und Boden aneinandergefügt, insbesondere formschlüssig, kraftschlüssig oder stoffschlüssig miteinander verbunden. Träger und Boden werden also separat hergestellt und anschließend formschlüssig, z. B. durch Laschen, die in Schlitze eingreifen, kraftschlüssig durch Heften oder Nadeln oder stoffschlüssig durch Kleben miteinander verbunden. Die zweiteilige Ausführung hat den Vorteil, dass die werksseitige Montage des Tragelements nach dem Fertigstellen des Gebindes einfach ausgeführt werden kann. Das getrennte Herstellen von Träger und Boden ist oft auch materialsparender als der Einsatz von Zuschnitten, nicht nur, weil die Zuschnitte der einzelnen Träger und Gebinde platzsparender hergestellt werden können als das gesamte Tragelement. Es ist als besonderer Vorteil der Erfindung anzusehen, dass das Material für Träger und Boden bei dieser Ausführung speziell an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden. So kann der
Zuschnitt für den Boden z. B. aus einem Material größerer Tragfähigkeit hergestellt werden als der Träger, dessen Material eher unter dem Gesichtspunkt der größeren Zugfestigkeit im Vergleich zum Boden ausgewählt wird.
Ein Zuschnitt des Trägers nach der zweiten Alternative kann stabförmig sein. Ein Träger nach der zweiten Alternative kann aber auch U-förmig bzw. bogenförmig sein. Insbesondere dann, wenn Träger und Boden werksseitig am Gebinde angebracht werden, können bogenförmige Träger eingesetzt werden, die dann
von der Oberseite der Behälter her durch das Gebinde hindurch gesteckt werden. Auf diese Weise weist das Trägerelement dann direkt einen Träger mit Griff auf. Alternativ kann vor oder nach der Montage ein Griff an ein freies Ende des
Trägers oberhalb der Behälter angebracht werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Tragelement nach der zweiten Alternative ist der Träger vorzugsweise punkt- oder linienförmig mit dem Boden verbunden, beispielsweise durch einen linienförmigen Schlitz im Boden, der von einer Lasche des Trägers durchsetzt wird oder durch eine Folge von Klebepunkten, die zwischen Träger und Boden angeordnet sind.
Das Tragelement kann aus jedem flächigen Material gefertigt werden, das der Belastung durch das Gebinde gewachsen ist. Geeignete Werkstoffe sind insbesondere Kunststoff, Karton oder Pappe. Besonders bevorzugt ist das
Tragelement aus Wellpappe gefertigt. Wellpappe hat den Vorteil, dass sie preiswert ist, sich einfach bearbeiten lässt und umweltfreundlich recycelt werden kann.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist der Träger einteilig bzw. einstückig ausgebildet. Alternativ kann der Träger mehrteilig ausgebildet sein.
Der Träger des erfindungsgemäßen Tragelements weist nach einer vorteilhaften Weiterbildung einen Griff auf. Der Griff kann als Öffnung am oberen Ende des Trägers, das über die Behälter hinausragt, ausgeführt sein. Alternativ kann der Griff als Einkerbung unterhalb des oberen Endes des Trägers ausgeführt sein.
Schließlich kann der Träger eine Knickstelle, insbesondere eine Knicklinie bzw. einen Falz aufweisen. Diese Ausführung ist besonders für Tragelemente geeignet, die werksseitig montiert werden. Der Träger kann dann unmittelbar oberhalb einer Oberseite der Behälter abgeknickt werden, so dass er nicht übersteht. Erst dann, wenn der Träger benötigt wird, um das einzelne Gebinde zu tragen, wird er aufgeklappt.
Die Erfindung betrifft weiter ein Gebinde, aufweisend Behälter, die an Verbindungsstellen abschnittsweise miteinander verbunden, insbesondere geklebt sind und ein Tragelement, das einen Boden und einen Träger aufweist, wobei die Behälter auf dem Boden ruhen und der Träger sich vom Boden bis oberhalb der Behälter erstreckt. Die erfindungsgemäße Kombination aus Gebinde und
Trägerelement kann, wie vorstehend beschrieben, entweder werksseitig
hergestellt werden oder zu dem Zeitpunkt, wenn das Gebinde getragen werden soll.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung erstreckt sich der Träger zwischen aneinander liegenden Behältern eines Gebindes neben oder zwischen
Verbindungsstellen. Der Träger wird zwischen den Behältern hindurchgesteckt, jedoch in einem Bereich ohne Verbindungsstellen.
Eine alternative Ausführung der Erfindung sieht vor, dass sich der Träger durch Zwischenräume zwischen den Behältern erstreckt, die das Gebinde bilden.
Typisch ist diese Ausführung z. B. für Gebinde aus zylindrischen Dosen oder Flaschen, die zwar an Verbindungsstellen aneinander anliegen, zwischen denen sich aber Zwischenräume bilden, die der Träger durchsetzen kann.
Vorzugsweise sind die Behälter des Gebindes in zwei Reihen angeordnet. Weiter ist es bevorzugt, wenn mindestens ein Behälter einer der beiden Reihen mit mindestens einem Behälter der anderen Reihe verbunden, insbesondere verklebt ist.
Die Erfindung betrifft schließlich die Verwendung des vorstehend beschriebenen Tragelements zur werksseitigen Verbindung mit dem Gebinde oder zur
nachträglichen Verbindung mit dem Gebinde.
Des Weiteren betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Herstellen eines Gebindes mit Tragelement mit den Schritten:
- Zuführen eines Bodens des Tragelements zu einer Unterseite des
Gebindes,
- Zuführen eines Trägers von einer Oberseite des Gebindes bis zum Boden sowie
- Verbinden von Träger und Boden.
Der Vorteil des Verfahrens liegt darin, dass das Tragelement erst montiert wird, nachdem das Gebinde vollständig hergestellt ist. Eine Vorrichtung zum Montieren des Tragelements kann also einer Vorrichtung zum Herstellen von Gebinden nachgeordnet sein. Ein Eingriff in die Vorrichtung zum Herstellen von Gebinden ist bei Verwendung des erfindungsgemäßen Tragelements nicht erforderlich.
Nachfolgend werden Details der Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 a-e Ausführungsbeispiele von Tragelementen in schematischer Darstellung Fig. 2 werksseitiges Anbringen eines Tragelements an einem fertigen
Gebinde nach einer ersten Ausführung in schematischer Darstellung
Fig. 3 werksseitiges Anbringen eines Tragelements an einem fertigen
Gebinde nach einer zweiten Ausführung in schematischer Darstellung
Fig. 3a Tragelement gemäß Fig. 1 e im Querschnitt vor der Montage
Fig. 3b Tragelement gemäß Fig. 1 e im Querschnitt nach der Montage
Fig. 4a-c Tragelemente zur nachträglichen Montage in perspektivischer Ansicht. Fig. 1 a-e zeigen Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen Tragelementen 1 , die dazu bestimmt sind, an einem Gebinde aus abschnittsweise miteinander verbundenen Behältern angebracht zu werden. Allen Tragelementen ist gemeinsam, dass sie einen Boden 2 und mindestens einen Träger 3, oft auch zwei Träger 3, 4 aufweisen. Die Abmessungen des bzw. der Träger 3, 4 richten sich nach dem Abstand zwischen den Verbindungsstellen des jeweiligen
Gebindes. Die Breite des Trägers 3 bzw. der Träger 3, 4 kann maximal so breit bemessen werden wie der Abstand zwischen zwei Verbindungsstellen. Der Boden 2 wird so bemessen, dass die Behälter eines Gebindes sicher getragen werden
können. Dazu genügt es meist, dass der Boden 2 Abschnitte einer Unterseite der Behälter abdeckt, denn die Behälter sind durch die Verbindungsstellen im Gebinde bereits stabilisiert. Das erfindungsgemäße Tragelement 1 kann also sehr materialsparend ausgeführt sein.
Die Tragelemente 1 können aus jedem flächigen Werkstoff hergestellt werden, der eine ausreichende Festigkeit zum Tragen des Gebindes aufweist. Geeignete Werkstoffe zur Herstellung des Trägers sind Karton, Pappe, Wellpappe oder Kunststoff, die alle ein gutes Verhältnis von Gewicht zu Tragfähigkeit aufweisen. Die Fig. 1 a-e zeigen verschiedene Ausführungen des T ragelementes 1. Es wird ausdrücklich angemerkt, dass die einzelnen Merkmale der Ausführungen frei kombiniert werden können.
Fig. 1 a zeigt einen Materialzuschnitt, der den Boden 2 eines Tragelements 1 bildet. Aus dem Boden 2 ist eine Lasche herausgeschnitten ist, die zu einem Träger 3 aufgefaltet werden kann. Der Träger 3 ist über eine erste Falzlinie 5 mit dem Boden verbunden. Am freien Ende des Trägers 3 ist ein Ausschnitt 6 angebracht, der als Handgriff dient. Unterhalb des Ausschnittes ist eine zweite Falzlinie 7 angebracht, mittels derer das überstehende freie Ende des Trägers 3 nach dem Anbringen des Tragelementes 1 am Gebinde oberhalb der Behälter umgefaltet werden kann, so dass der Träger 3 beim Handhaben des Gebindes nicht stört. Wenn das Gebinde später am Träger 3 getragen werden soll, kann der Träger 3 wieder aufgerichtet werden, so dass das Gebinde am Handgriff getragen werden kann.
Fig. 1 b zeigt einen Materialzuschnitt, der den Boden 2 des Tragelements 1 bildet. Aus dem Boden 2 sind an den einander gegenüberliegenden Seiten 8 zwei einander gegenüberliegende Laschen als Träger 3, 4 herausgeschnitten, die jeweils, bezogen auf den Boden 2, aufgefaltet werden können. Mindestens ein oberes freies Ende 9 der Träger 3, 4, das dem Boden 2 abgewandt ist, ist mit Haftklebstoff versehen. Bei Bedarf können beide oberen freien Enden 9 mit Klebstoff versehen werden. Die Träger 3, 4 sind so lang bemessen, dass sie die Behälter des Gebindes überragen und nach dem Auffalten an den freien Enden 9
verklebt werden können. Alternativ sind die oberen freien Enden 9 der Laschen nicht mit Klebstoff versehen und werden nach dem Anbringen am Gebinde z. B. durch Verbindungsmittel wie Heftklammern miteinander verbunden. Das
Tragelement 1 kann nach einer alternativen Ausführung auch zwei oder mehr Paare von Trägern 3, 4 aufweisen, z. B. um auch größere oder schwerere
Gebinde tragen zu können.
Fig. 1 c zeigt einen Materialzuschnitt, der den Boden 2 des Tragelements 1 bildet. Im Boden 2 sind zwei Öffnungen 10 ausgebildet, die meist langgestreckt sind. Der Träger 3 ist als separater Zuschnitt ausgebildet und U-förmig gestaltet. Die unteren freien Enden 11 des Trägers 3 sind so bemessen und voneinander beabstandet, dass sie bei der Montage des Tragelements 1 am Gebinde durch die Öffnungen 10 gesteckt und mit dem Boden 2 verbunden werden können. Die unteren freien Enden 11 des Trägers 3 können umgefaltet und mit dem Boden 2 verklebt oder mechanisch, z. B. durch Heften oder Verrasten, verbunden werden. Das mit dem Tragelement 1 versehene Gebinde kann am mittleren Bereich 12 des Trägers 3 getragen werden. Bei den Ausführungen des Tragelements 1 können der Boden 2 und der Träger 3 aus dem gleichen Material oder aus
unterschiedlichen Werkstoffen hergestellt sein. Der Boden 2 kann unter dem Gesichtspunkt der Druckfestigkeit oder Biegesteifigkeit ausgewählt werden, während der oder die Träger 3, 4 unter dem Gesichtspunkt der Zugfestigkeit ausgewählt werden können. Auf diese Weise kann das Tragelement 1 mit minimalem Materialaufwand ausgeführt sein.
Fig. 1 d zeigt einen Materialzuschnitt, der den Boden 2 des Tragelements 1 bildet. Der Boden 2 ist mit einer Öffnung 10 versehen. Ein zweiter Zuschnitt bildet den Träger 3, der an seinem dem Boden 2 zugewandten, unteren freien Ende 11 zum Verbinden mit dem Boden 2 mittels Klebstoff oder Verbindungsmittel wie
Heftklammern oder z. B. mittels Verrasten ausgelegt ist. Am entgegengesetzten Ende 13 des Trägers 3 weist der Träger 3 eine größere Breite B auf als am freien Ende 11 , das eine Breite b aufweist. Der Träger 3 kann an dem Überstand, der sich durch die größere Breite B gegenüber der Breite b ergibt, getragen werden.
Nach einer alternativen Ausführung kann im oberen Bereich 13 eine Öffnung 6 vorgesehen sein, die als Griff zum Tragen des Gebindes dient.
Fig. 1 e zeigt eine Ausführung des Tragelements 1 , bei dem der Boden 2 mit zwei in Reihe angeordneten Trägern 3, 4 versehen ist. Die Träger 3, 4 können als Laschen aus dem Boden geschnitten sein oder als separate Zuschnitte mit dem Boden durch Heften, Kleben oder Verrasten verbunden sein. Die Träger 3, 4 stehen bei der Montage senkrecht zum Boden 2. Auf die freien Enden 9 der
Träger 3, 4 wird bei der Montage des Tragelements 1 ein Griffelement 14 angebracht. Das Griffelement hat mindestens einen Verbindungsabschnitt 15; die in Fig. 1 e gezeigte Ausführung hat zwei Verbindungsabschnitte 15. Der oder die Verbindungsabschnitte 15 liegen an beiden freien Enden 9 der Träger 3, 4 an und sind mit diesen durch z. B. Kleben, Heften oder Verrasten verbunden. In einer einfachen Ausführung kann das Gebinde dann am Verbindungsabschnitt 15 getragen werden. Nach der in Fig. 1 e gezeigten Ausführung ist oberhalb der Verbindungsabschnitte 15 ein Henkel 16 angeformt, in den eine Öffnung 6 eingebracht ist, die als Griff genutzt wird. Vorteilhaft an der etwas aufwändigeren Ausführung ist, dass das Griffelement 14 eine verhältnismäßig große Fläche für Werbeaufdrucke oder Produktinformationen bietet.
Sämtlichen Ausführungen des erfindungsgemäßen Tragelements ist gemeinsam, dass sie die Außenfläche der Behälter des Gebindes nicht verdecken, und dass sie bei minimalem Materialeinsatz ein komfortables Tragen des Gebindes ermöglichen. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Tragelementes ist es, dass es sowohl werksseitig an das fertige Gebinde angebracht werden kann als auch nachträglich vom Kunden bei Bedarf an das Gebinde gesteckt werden kann, um es besser tragen zu können.
Im Folgenden wird am Beispiel der Fig. 2 das Montieren des Tragelementes 1 an einem fertigen Gebinde 17 erläutert. Das Gebinde 17 besteht bei diesem
Ausführungsbeispiel aus sechs zylindrischen Behältern, die in drei Reihen mit jeweils zwei Behältern angeordnet sind. Die Verbindungsstellen aus Klebstoff sind
ringförmig angeordnet; zwischen den beiden Behältern der mittleren Reihe besteht keine Verbindungsstelle. Diese Ausführung eines Gebindes lässt besonders viel Raum zwischen den beiden Behältern einer Reihe, um einen oder zwei Träger 3,
4 eines Tragelements 1 zwischen den Behältern des fertigen Gebindes 17 anzuordnen. Boden 2 und Träger 3 des Tragelements 1 sind hier beispielsweise so ausgeführt, wie im Zusammenhang mit Fig. 1 c detailliert erläutert.
An das in Förderrichtung F auf einer Fördervorrichtung 18 geförderte Gebinde 17 wird zunächst auf der Unterseite ein Boden 2 herangeführt und unter der
Unterseite positioniert. Zeitgleich oder danach wird von der Oberseite der Träger 3 herangeführt und zwischen den Behältern des Gebindes 17 bis unter den Boden 2 geführt. Boden 2 und Träger 3 werden jeweils von hier nicht näher dargestellten Entnahmevorrichtungen aus Magazinen entnommen und ggf. unterstützt durch Positioniereinrichtungen, durch hier nicht näher dargestellte Mittel zum Zuführen unterhalb der Behälter des Gebindes 17 angeordnet sowie von der Oberseite des Gebindes 17 zugeführt.
Der bügelförmige Träger 3 wird in der Weise zugeführt, dass die freien Enden 11 des Trägers zwischen den Behältern des Gebindes 17 hindurch, durch die
Öffnungen 10 im Boden 2 bis unterhalb des Bodens 2 geführt werden. Der mittlere Bereich 12 des Trägers 3 bleibt oberhalb des oberen Endes der Behälter des Gebindes 17 und dient als Griff.
Im Folgenden werden die freien Enden 11 des Trägers durch Mittel zum Beieimen 19, z. B. durch eine Leimdüse oder -walze mit Klebstoff versehen. In
Förderrichtung F nachfolgend sind an der Fördervorrichtung 18 Mittel zum
Verbinden 20 der freien Enden 11 des Trägers 3 mit dem Boden 2 angeordnet. Im einfachsten Fall sind diese Mittel zum Verbinden 20 als Formkante oder
Formblech ausgeführt, die die mit Klebstoff versehenen freien Enden 11 des Trägers 3 umbiegen, bis sie an der Unterseite des Bodens 2 anliegen. Mittel zum Fixieren 21 der Verbindung zwischen Träger 3 und Boden 2 pressen die freien Enden dann an den Boden 2 an. Die Mittel zum Fixieren 21 können z. B. als Formblech ausgebildet sein, das Druck auf die freien Enden 11 ausübt und sie
gegen den Boden 2 presst. Der Boden 2 wird durch das Gewicht des Gebindes 17 stabilisiert, so dass ein Druck von der Unterseite auf die am Boden 2 anliegenden freien Enden 11 ausreicht, um eine feste Verbindung mit dem Boden herzustellen. Der Druck wird vorteilhaft aufrechterhalten, bis die Verbindung fixiert bzw.
ausgehärtet ist. Die Mittel zum Fixieren 21 können entweder ortsfest sein oder mit dem Gebinde 17 entlang der Fördervorrichtung 18 transportiert werden. Alternativ kann eine Heft- oder Rastverbindung hergestellt werden. Auch diese
Verbindungen können allein von der Unterseite her aufgebaut werden.
Optional kann der mittlere Abschnitt 12 des Trägers 3 während des Verbindens von Träger 3 und Boden 2 oder nachfolgend auf die Oberseite der Behälter des Gebindes 17 gefaltet werden. Um dieses Falten zu vereinfachen, kann der Träger in dem Bereich des Faltens eine Falzlinie aufweisen.
Aus dem Vorstehenden wird deutlich, dass das Tragelement 1 unkompliziert nachträglich an einem bereits fertigen Gebinde 17 angebracht werden kann.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der oder die Träger 3, 4 eng am Schwerpunkt des Gebindes 17 angreifen, so dass mit einem materialsparenden Tragelement 1 auch voluminöse und/oder schwere Gebinde getragen werden können.
Fig. 3 zeigt ein ähnliches Verfahren wie in Fig. 2, durchgeführt mit einer
vergleichbaren Vorrichtung 18, allerdings wird hier ein Boden 2 verwendet, der bereits mit zwei Trägern 3, 4 versehen ist, so wie in Fig. 1 e dargestellt.
Entsprechend ist es nicht erforderlich, nach dem Positionieren des Bodens 2 von der Unterseite des Gebindes 17 her, Träger 3, 4 und Boden 2 miteinander zu verbinden. Dafür ist eine Vorrichtung 22 zum Aufbringen von Klebstoff oberhalb des Gebindes angeordnet, die Klebstoff auf die freien Enden 9 der Träger 3, 4 aufbringt. Fig. 3a zeigt das Trägerelement 1 (ohne Gebinde) im Querschnitt nach dem Aufbringen des Klebstoffs 23. Anschließend wird ein Verbindungselement 14 mit zwei parallelen Verbindungsabschnitten 15 so über den freien Enden 9 der Träger 3, 4 angeordnet, dass je ein Verbindungsabschnitt 15 auf jeder Seite eines freien Endes 9 der Träger 3, 4 anliegt. Fig. 3b zeigt das Tragelement 1 (ohne Gebinde) im Querschnitt nach dem Fügen von Tragelement 1 und
Verbindungselement 14. Mittel 24 zum Fügen von Verbindungselement 14 mit den Trägern 3, 4 sind nachfolgend oberhalb des Gebindes 17 angeordnet. Es kann sich hierbei um einfache Schleif- oder Anpressbleche, aber auch um eine Folge von Walzen handeln, die so lange Druck auf das Verbindungselement 14 ausüben, bis Verbindungselement 14 und Träger 3, 4 ausreichend fest gefügt sind.
Fig. 4a-c zeigen verschiedene Tragelemente 1 zum nachträglichen Anbringen am Gebinde 17. Die jeweiligen Tragelemente 1 können nach dem Fierstellen bis zum Gebrauch gefaltet und damit platzsparend aufbewahrt und transportiert werden.
Fig. 4a zeigt ein Tragelement in einer Ausführung gemäß Fig. 1 c, das durch Aufstecken des Trägers 3 auf den Boden 2 montiert wird. Anschließend werden die freien Enden 11 des Trägers 3 durch die Öffnungen 10 im Boden 2 gesteckt und anschließend mit dem Boden 2 verklebt. Auf dieses Tragelement 1 wird ein Gebinde 17 aufgesteckt, bei dem die Behälter jeweils mit dem angrenzenden Behälter einer benachbarten Reihe verbunden sind, die beiden Behälter der mittleren Reihe jedoch nicht miteinander verbunden sind.
Fig. 4b zeigt ein Tragelement 1 , bei dem der Träger 3 an seinem dem Boden zugewandten Ende zwei Laschen 25 aufweist, die durch die Öffnungen 10 im Boden 2 des Tragelements 1 gesteckt und mit dem Boden verklebt werden. Im freien Ende 9 des Trägers 3 ist eine Öffnung 6 angeordnet. Dadurch entsteht ein Tragegriff. Der Träger 3 ist breit und füllt dadurch annähernd die Strecke zwischen zwei Verbindungsstellen des Gebindes 17 aus. Der Boden 2 entspricht in seinen Abmessungen den Abmessungen des Gebindes 17. Diese Ausführung ist besonders für schwere Gebinde geeignet.
Beim Aufschieben des Tragelements 1 von der Unterseite zur Oberseite des Gebindes durchsetzen der oder die Träger 3, 4 allgemein bevorzugt den Raum zwischen den Behältern, insbesondere bei zylindrischen Behältern wie Dosen oder Flaschen. Die Verbindungsstellen zwischen den Behältern sind jedoch so elastisch, dass ein Träger auch zwischen zwei unmittelbar aneinander
anliegenden Behältern hindurch geschoben werden kann, sofern an dieser Stelle keine Verbindungsstelle angeordnet ist.
Sämtliche über die Oberseite der Behälter hinausragenden Abschnitte der Träger 3, 4 können auf die Oberseite der Behälter gefaltet werden, ob mit oder ohne
Falzlinie.
Fig. 4c zeigt ein Tragelement 1 , bei dem ein T-förmiger Träger 3 an seinem unteren Ende eine Lasche aufweist, die durch eine Öffnung 10 im Boden 2 gesteckt wird und anschließend mit dem Boden 2 verklebt wird. Das obere freie Ende 9 des Trägers 3 weist eine Breite B auf, die größer ist als die Breite b am unteren Ende des Trägers 3. Durch den Übergang von der Breite B am freien Ende 9 zur Breite b entsteht eine Hinterschneidung 26. Damit wird das freie Ende 9 zum Griff, an dem das Gebinde getragen werden kann. Das Tragelement 1 wird zum Tragen eines Gebindes aus 4 Behältern eingesetzt. Der Träger durchsetzt den Raum zwischen den Behältern.
Bezugszeichenliste
1 Tragelement
2 Boden
3 Träger
4 Träger
5 erste Falzlinie
6 Ausschnitt
7 zweite Falzlinie
8 Seiten des Tragelements
9 oberes freies Ende des Trägers
10 Öffnung im Boden
11 unteres freies Ende
12 mittlerer Bereich des Trägers
13 oberer Bereich des T rägers
14 Griffelement
15 Verbindungsabschnitt
16 Flenkel
17 Gebinde
18 Vorrichtung zum Fördern der Gebinde
19 Mittel zum Beieimen
20 Mittel zum Verbinden
21 Mittel zum Fixieren
22 Vorrichtung zum Aufbringen von Klebstoff
23 Klebstoff
24 Mittel zum Fügen
25 Laschen
26 Hinterschneidung