EP3225774A1

EP3225774A1 - Trennvorhang

Info

Publication number: EP3225774A1
Application number: EP16163464.7A
Authority: EP
Inventors: Klaus Walter Knittel
Original assignee: Trenomat & Co KG GmbH
Current assignee: Trenomat & Co KG GmbH
Priority date: 2016-04-01
Filing date: 2016-04-01
Publication date: 2017-10-04

Abstract

Die Erfindung betrifft einen hochraffbaren Trennvorhang (1) für Sporthallen, Mehrzweckhallen, Veranstaltungs- und Messehallen, Industriehallen, Säle oder dergleichen, bestehend aus mindestens einer Vorhangtrageinrichtung (15) und mindestens zwei an dieser angeordneten Wandflächen (2, 3, 4, 5) aus Kunstleder, Kunststofffolie, Vlies, Textilgewebe oder dergleichen, wobei eine Wandfläche (2, 3, 4, 5) sich vorzugsweise aus einzelnen Bahnsegmenten (12) zusammensetzt und eine Wandfläche (2, 3, 4, 5) beziehungsweise ein Bahnsegment (12) über mittels eines motorischen Antriebs bewegbare Zugmittel, die aus vertikalen und horizontalen Zugmitteln (9, 10) bestehen, zu der Vorhangtrageinrichtung (15) hin hochraffbar ist, wobei weiter die Wandflächen (2, 3, 4, 5) nach außen, zum Raum hin, ganz oder in Teilbereichen aus schallabsorbierendem Material bestehen oder eine oder alle Wandflächen (2, 3, 4, 5) aus einem gelochten beziehungsweise perforierten Material, vorzugsweise vliesbeschichtetem, perforiertem Kunstledermaterial, bestehen, wobei weiter drei, vier oder mehr Wandflächen vorgesehen sind. Um einen mehrschaligen Trennvorhang anzugeben, der bei besonders guten Schalldämm- bzw. Schallabsorptionswerten in vorteilhafter Weise weiter gebildet ist, wird vorgeschlagen, dass mindestens eine (zweite) Wandfläche (2, 5) vorgesehen ist, die von einer (ersten) Wandfläche (3, 4) lediglich durch horizontale Zugmittel (10), die keine unmittelbare Zusammenwirkung mit vertikalen Zugmitteln (9) aufweisen, in die Hochraffstellung mitschleppbar ist.

Description

Gebiet der Technik

Die Erfindung betrifft einen hochraffbaren Trennvorhang für Sporthallen, Mehrzweckhallen, Veranstaltungs- und Messehallen, Industriehallen, Säle oder dergleichen, bestehend aus mindestens einer Vorhangtrageeinrichtung und mindestens zwei an diesen angeordneten Wandflächen aus Kunstleder, Kunststofffolie, Vlies, Textilgewebe oder dergleichen, wobei eine Wandfläche sich vorzugsweise aus einzelnen Bahnsegmenten zusammensetzt und eine Wandfläche beziehungsweise ein Bahnsegment über mittels eines motorischen Antriebes bewegbare vertikale und horizontale Zugmittel, die aus vertikalen und horizontalen Zugmitteln bestehen, zur Vorhangtrageeinrichtung hin hochraffbar ist, wobei weiter die Wandflächen nach außen, zum Raum hin, ganz oder in Teilbereichen aus schallabsorbierendem Material bestehen oder eine oder alle Wandflächen aus einem gelochten beziehungsweise perforierten Material, vorzugsweise vliesbeschichtetem, perforiertem Kunstledermaterial, bestehen, wobei weiter drei, vier oder mehr Wandflächen vorgesehen sind.

Stand der Technik

Für den Sportunterricht an Schulen, ebenso für die Übungseinheiten der die Sporthallen mitnutzenden Sportvereine, ist eine gute Sprachverständlichkeit in den durch Trennvorhänge abgeteilten Hallenteilen einer Sporthalle von ganz wesentlicher und unverzichtbarer Bedeutung. Trennvorhänge als große, senkrecht angeordnete schallreflektierende Flächen haben, wenn sie heruntergefahren sind, auf die Nachhallzeit in Sporthallen, insbesondere im mittleren Drittel von Dreifeldhallen, entscheidenden Einfluss. Die DIN 18032, Hallen für Turnen, Spiele und Mehrzwecknutzung schreibt deshalb vor, dass Trennvorhänge zur Schallabsorption der Hallenteile beitragen müssen. Für die Schalldämmung von Trennvorhängen schreibt die gleiche DIN 22 dB(A)-Werte vor, die mit doppelschaligen Trennvorhängen erreicht werden. Die akustischen Verhältnisse in einer Sporthalle werden neben der Schalldämmung zwischen den durch Trennvorhänge abgetrennten Hallenteilen allerdings ganz wesentlich durch die Dauer der Nachhallzeiten bzw. den Echoeffekt innerhalb der einzelnen abgetrennten Hallenteile beeinflusst.
Es sind zwei technische Lösungen bekannt, mit denen die Nachhallzeiten verkürzt werden können.
Bei Trennvorhängen ist es aus der DE 198 10 597 A1 bekannt, vor einer Vorhangbahn eine weitere, mit Löchern versehene Bahn anzuordnen, wobei sich zwischen beiden Vorhangbahnen ein gewisser Freiraum befindet. Die in der äußeren Bahn ausgebildeten Löcher dienen dabei der Reduktion des durch Schallreflexion an der Vorhangbahn verursachten Nachhalleffekts, da nämlich ein großer Teil des Schalls durch die Löcher hindurchtritt und nicht an dieser Bahn reflektiert wird. Die zweite, hinter der gelochten Bahn liegende geschlossene Vorhangbahn soll dann einen Übertritt des Schalls auf die andere Seite des Trennvorhanges, in den angrenzenden Raum hinein verhindern. Durch zusätzliche schalldämmende Einlagen in dem Freiraum, z.B. Textilgewebe, kann die Schalldämmung verbessert werden. Eine Schalldämmung von mehr als 12 - 14 dB wird durch die dort dargestellten Trennvorhänge jedoch nur erreicht, wenn für die Vorhangbahnen, insbesondere für die durchgehenden hintenliegenden Vorhangbahnen ein besonders schweres Kunststoff oder Kunststoffmaterial oder Glasmaterial verwendet wird.
Hierdurch werden diese bekannten Trennvorhänge jedoch recht schwer und sehr materialaufwendig. Hinzu kommt, dass bei dieser Lösung nur eine Wandfläche des Trennvorhangs schallabsorbierend wirkt, die ungelochte zweite Wandfläche ist weiterhin schallreflektierend mit entsprechenden hohen Nachhallzeiten in dem nebenliegenden durch den Trennvorhang abgeteilten Hallenteil.
Die zweite technische Lösung ist aus der EP 1174 063 A1 bekannt. Eine oder beide Wandflächen beziehungsweise die Vorhangbahnen, aus denen die Wandflächen bestehen, werden nach außenhin mit einem Vlies oder einem anderen schallabsorbierenden Material beschichtet, das fest mit der Oberfläche der Vorhangbahn verbunden ist und aus Kostengründen beim Herstellungsprozess der Vorhangbahn aufgebracht wird. Durch diese technische Lösung soll sowohl die nach DIN geforderte Schalldämmung von 22 dB(A) als auch die gleichermaßen geforderte Schallabsorption erreicht werden. Bei der Herstellung der Vorhangbahnen, beispielsweise auf einem Extruder oder einem Kalander, laufen sowohl die Vliesbahn als auch das zunächst flüssige Kunststoffmaterial unter hohem Druck durch eine Anzahl von Walzen. Bedingt durch diesen Druck wird eine beispielsweise 2 mm dicke Vliesbahn, die vor dem Durchlaufen der Walzen weich, offen, porös und dadurch schallabsorbierend ist, auf eine Dicke von beispielsweise 1 mm zusammengedrückt. Die Oberfläche des Vlieses, die vor dem Durchlaufen der Walzen weich, offen und porös war, ist nach dem Produktionsprozess in erheblichem Masse glatter und geschlossener. Die Schallabsorption der Vliesbahn wird dadurch reduziert.
Weiter ist aus der DE 32 34 202 A1 ein 2-schaliger Trennvorhang bekannt, bei welcher eine Vorhangbahn als solche sowohl mit einem Lochgitter wie auch an seiner Rückseite mit einer flauschigen Schicht versehen ist.

Zusammenfassung der Erfindung

Ausgehend von dem genannten Stand der Technik beschäftigt sich die Erfindung mit der Aufgabenstellung, einen mehrschaligen Trennvorhang anzugeben, der bei besonders guten Schalldämm- bzw. Schallabsorptionswerten in vorteilhafter Weise weiter gebildet ist.
Eine mögliche Lösung der Aufgabe ist nach einem ersten Erfindungsgedanken bei einem Trennvorhang gegeben, bei welchem darauf abgestellt ist, dass mindestens eine (zweite) Wandfläche vorgesehen ist, die von einer (ersten) Wandfläche lediglich durch horizontale Zugmittel, die keine unmittelbare Zusammenwirkung mit vertikalen Zugmitteln aufweisen, in die Hochraffstellung mitschleppbar ist. Die zweite Wandfläche kann hierbei in üblicher Weise von der ersten Wandfläche entfernt sein; in dem Zwischenraum sind aber keine vertikalen, sondern nur horizontale Zugmittel ausgebildet. An die erste Wandfläche, die bevorzugt mit einer weiteren ersten Wandfläche über horizontale Zugmittel verbunden ist, an denen auch sogleich ein vertikales Zugmittel angreift, ist also eine zweite Wandfläche über horizontale Zugmittel angebunden. Bezüglich dieser letzteren horizontalen Zugmittel zwischen der ersten und zweiten Wandfläche wirken unmittelbar in dem Zwischenraum keine vertikalen Zugmittel.
Weitere Merkmale der Erfindung sind nachstehend, auch in der Figurenbeschreibung, oftmals in ihrer bevorzugten Zuordnung zu den bereits vorstehend erläuterten Anspruchskonzepten beschrieben, sie können aber auch in einer Zuordnung zu nur einem oder mehreren einzelnen Merkmalen, wie hier beschrieben sind, insbesondere der bereits abgehandelten Ansprüche, oder unabhängig oder in einem anderen Gesamtkonzept von Bedeutung sein. Auch ist es möglich, die Maßnahmen der bereits behandelten Ansprüche kombiniert vorzusehen.
Es ist bekannt, zwei Wandflächen, die über horizontale Zugmittel miteinander verbunden sind, über eine gemeinsame Hubeinrichtung hochzuraffen bzw. abzusenken. Hierzu ist mit Bezug auf einen Querschnitt senkrecht zu einer Flächenerstreckung einer Wandfläche ein vertikales Zugmittel vorgesehen, das weiter mit Bezug auf diesen Querschnitt etwa mittig zwischen den beiden Wandflächen verläuft und mittelbar über die horizontalen Zugmittel oder unmittelbar auf die Wandflächen einwirkt.
Durch den erfindungsgemäßen Ansatz ist die Anordnung mindestens einer zusätzlichen (zweiten) Wandfläche ermöglicht, die über horizontale Zugmittel an der unmittelbar gegenüberliegenden Wandfläche angebunden und entsprechend über diese mitschleppbar ist. Ein Hochraffen und Absenken der weiteren (zweiten) Wandfläche ist so bevorzugt über dieselbe Hubeinrichtung durchführbar, die auch zum Hochraffen und Absenken der mit dem vertikalen Zugmittel zusammenwirkenden (ersten) Wandfläche dient.
Die weitere (zweite) Wandfläche ist über die horizontalen Zugmittel an der Breitfläche der (ersten) Wandfläche angebunden, die der den vertikalen Zugmitteln zugewandten Breitfläche der (ersten) Wandfläche abgewandt ist.
Die erfinderische Ausgestaltung kann auch alternativ zu den zunächst herausgestellten Merkmalen (oder kummulativ zu den genannten Merkmalen) dadurch beschrieben sein, dass bezogen auf einen Querschnitt senkrecht zu einer Flächenerstreckung einer Wandfläche nur ein vertikales Zugmittel erscheint, stellvertretend für eine Anzahl hintereinanderliegender vertikaler Zugmittel.
Es ist so entsprechend bevorzugt nur eine Reihe, in Erstreckungsrichtung einer Aufwickelwelle betrachtet hintereinanderliegender vertikaler Zugmittel vorgesehen, gleichwohl sind aber mindestens drei beabstandete und jeweils durch horizontale Zugmittel verbundene Wandflächen vorgesehen.
Aus der EP 2947256 A1 ist ein Trennvorhang in 4-fach Konstruktion bekannt, nämlich mit zwei innenliegenden schalldämmenden Wandflächen und zwei äußeren schallabsorbierenden Wandflächen. Hierbei ist ein Abstand zwischen den innenliegenden schalldämmenden und den äußeren schallabsorbierenden, zur Spielfeldseite hin angeordneten Wandflächen zwischen 5 und 300 mm und mehr vorgesehen. Des Weiteren wird jeweils eine äußere schallabsorbierende Wandfläche zusammen mit der gegenüberliegenden schalldämmenden Innen-Wandfläche über eine gemeinsame Hubeinrichtung nach oben verfahren.
Das Verfahren von insgesamt drei, vier oder mehr Wandflächen mittels mehrerer, bspw. zwei Hubeinrichtungen, die wahlweise über zwei Aufwickelwellen mit jeweils einem eigenen Getriebemotor oder über eine gemeinsame Aufwickelwelle mit nur einem Antrieb und Umlenkungen für die weitere Hubeinrichtung verfügt, erweist sich als konstruktiv aufwendig und kostenintensiv, was sowohl den Materialeinsatz als auch die Montagezeit betrifft. Mit der vorliegenden Erfindung wird die Realisierung eines Trennvorhangs erreicht, der sich konstruktionsmäßig nicht von den marktüblichen Konstruktionen mit einer Hubeinrichtung und einem Antrieb unterscheidet. Gleichzeitig kann jedoch die nach DIN 18032-4 vorgeschriebene Schalldämmung von 22 dB (A) und zusätzlich eine Schallabsorption mit einem bewerteten Schallabsorptionsgrad von 0,50 erreicht werden.
So kann der marktüblich bekannte Trennvorhang mit zwei zusätzlichen äußeren schallabsorbierenden Wandflächen ausgestattet sein, die zusammen mit den vorhandenen und dann innenliegenden schalldämmenden Wandflächen verfahren werden, ohne dass es einer zusätzlichen Hubeinrichtung bedarf. Die Befestigung der zusätzlichen schallabsorbierenden (zweiten) Wandflächen erfolgt bevorzugt im Bereich der Nähte zwischen den einzelnen horizontal angeordneten Vorhangbahnen der schalldämmenden Wandflächen durch die Anordnung von durchgehenden einteiligen oder mehrteiligen, vorzugsweise zweiteiligen Zwischenbändern (horizontale Zugmittel), die durch Verbinden eine durchgehende Verbindung zwischen den vorhandenen schalldämmenden Wandflächen und den zusätzlich angeordneten schallabsorbierenden äußeren Wandflächen herstellen.
Die Verwendung von Zwischenbändern als horizontale Zugmittel hat dabei den Vorteil, den Abstand zwischen den innenliegenden schalldämmenden Wandflächen und den äußeren schallabsorbierenden Wandflächen variabel, längenabhängig von den Zwischenbändern, gestalten zu können. Dabei ist ein Abstand von 50-100 mm für das Erreichen der nach DIN geforderten Schallabsorption erforderlich.
Die äußeren schallabsorbierenden Wandflächen können dabei aus den bekannten schallabsorbierenden Materialien wie beispielsweise Vlies, Schaumstoff, textilen oder synthetischen Geweben oder Gelegen, Glasgewebe oder - gelegen, mit Beflockung aus Faser- oder Schaumaterial versehenen Geweben oder Gelegen oder aus gelochtem Material wie beispielsweise Kunstleder bestehen, vorzugsweise aus vliesbeschichtetem perforierten Kunstleder, vorzugsweise und beispielhaft mit Lochdurchmessern der Perforierung zwischen 1 und 3 mm, bei Lochabständen zwischen bspw. 2 und 30 mm.
Aus der eingangs zitierten DE 198 10 597 A1 ist die Verwendung von perforiertem Kunstleder für Trennvorhänge bekannt. Zwecks Erzielung guter Schallabsorptionswerte als auch Schalldämmwerte ist die Hinterlegung mit einer sowohl schallabsorbierenden als auch schalldämmenden textilen Einlage dabei eine unbedingte Voraussetzung, wobei die Schalldämmung trotz einer solchen Hinterlegung sich in einem Bereich bewegt, der weit unter dem von der DIN 18032-4 geforderten Wert von 22 dB (A) liegt.
Um diesen Wert trotzdem zu erreichen, ist in der genannten Veröffentlichung die Anordnung einer weiteren ungelochten Kunstlederbahn unmittelbar hinter der perforierten Kunstlederbahn vorgesehen. Die Verbindung der perforierten Kunstlederbahn, mit oder auch ohne hinterlegter textiler Einlage, und der dahinter angeordneten ungelochten schalldämmenden Kunstlederbahn erfolgt dabei, wie in der genannten Veröffentlichung dargestellt, durch Vernähen, wobei sich die Nähnähte über die gesamte horizontale Ausdehnung der Kunstlederbahn erstrecken. Die beiden Kunstlederbahnen liegen dadurch nicht nur im Bereich der Nähnähte abstandslos und direkt aufeinander. Der in der Abbildung der genannten Veröffentlichung zeichnerisch dargestellte Abstand zwischen den Kunstlederbahnen ist in der Praxis kaum realisierbar, insbesondere ist die Bildung einer Auswölbung nach innen aus Gründen der Faltbarkeit, nach außen aus ästhetischen Gründen nur schlecht möglich. Zusätzlich würden, wenn die Auswölbungen realisierbar wären, die Vorhangbahnen nur in einem Bereich von ca. 15 % der Trennvorhangoberfläche nicht unmittelbar, das heißt ohne Abstand, aneinanderliegen.
Da die Schallabsorption perforierter Kunstlederbahnen sowohl von der Hinterlegung mit einer textilen Einlage als auch von einem Abstand von mindestens 50, besser mindestens 100 mm, zu der dahinterliegenden Kunstlederbahn abhängig ist, der mit der in der genannten Veröffentlichung beschriebenen Konstruktion nicht realisierbar ist, wurde diese Ausführungsform in der Praxis nie umgesetzt.
Bei einer Prüfungsanordnung der schallabsorbierenden perforierten Kunstlederbahn in einem Abstand von beispielhaft 100 mm sind sowohl die von der DIN 18032-4 geforderten 22 dB Schalldämmung als auch ein bewerteter mittlerer Schallabsorptionsgrad von 0,50 erreichbar. Dabei wurde diese Prüfmessung ohne Hinterlegung der perforierten Kunstlederbahn mit einer textilen Einlage durchgeführt, die bei Verwendung und Messung perforierter Kunstlederbahnen mit glatter und schallreflektierender Oberfläche obligatorisch, bei Kunstleder mit schallabsorbierender Vliesoberfläche jedoch nicht erforderlich ist. Auf die Hinterlegung mit einer textilen Einlage kann deshalb verzichtet werden, weil Kunstleder mit schallabsorbierender Vliesoberfläche bereits ohne Perforierung einen bewerteten mittleren Schallabsorptionsgrad von 0,15 aufweist.
Für eine gute Sprachverständlichkeit, insbesondere in Turn- und Sporthallen unter unterrichts- und nicht zuletzt sicherheitsrelevanten Gesichtspunkten die Anweisungen des Lehrpersonals betreffend, fordert die Richtlinie Akustik, Fraunhofer Institut für Bauphysik IBP, eine Nachhallzeit in derartigen Hallen von 1,6 bis 1,8 Sekunden. Neben sonstigen schallabsorbierenden bauseitigen Maßnahmen, haben Trennvorhänge als die neben Boden, Dach und Wänden im heruntergefahrenen Zustand größten Flächen, einen ganz wesentlichen Einfluss auf die Nachhallzeit. Die DIN 18032-4 schreibt deshalb vor, dass Trennvorhänge zur Schallabsorption der Hallenteile beitragen müssen. Mit Trennvorhängen, deren Wandflächen aus glattem schallreflektierendem Kunstleder bestehen, ist das nicht möglich. Im Gegenteil wird der Echoeffekt verstärkt und damit die Nachhallzeit in der Halle verlängert. Dieser Umstand ist seit langem bekannt. Eine Lösung ist die Perforierung des Kunstleders. Dies wiederum führt zu der beschriebenen Verschlechterung der Schalldämmung von Trennvorhängen, was für die Akustik nachteilig und nicht akzeptabel ist, da die Schalldämmung gern. DIN 18032-4 mind. 22 dB (A) betragen muss.
Eine Kompromisslösung besteht in der Verwendung von Kunstleder mit einer schallabsorbierenden Vliesoberfläche. Mit diesem Bespannungsmaterial sind die geforderten 22 dB (A) Schalldämmung erreichbar. Gleichzeitig trägt die tatsächlich schallabsorbierende Vliesoberfläche zu der von der gleichen DIN geforderten Verbesserung der Schallabsorption der Hallenteile bei. Nachteilig ist allerdings der bewertete mittlere Schallabsorptionsgrad von Kunstleder mit schallabsorbierender Vliesoberfläche, der nur 0,15 beträgt und nicht ausreichend ist, um die Nachhallzeit in den Hallen den Erfordernissen entsprechend zu senken.
Durch die vorgeschlagene Anordnung von drei, vier oder mehr Wandflächen werden beide Forderungen, nämlich die nach 22 dB (A) Schalldämmung und nach einer gleichzeitigen Schallabsorption mit einem bewerteten mittleren Schallabsorptionsgrad von 0,5 gleichzeitig erreicht durch die äußere Anordnung von zwei aus Kunstlederbahnen mit perforierter schallabsorbierender Vliesoberfläche bestehenden Wandflächen in einem Abstand von beispielhaft genannten 100 mm, oder mehr oder weniger, neben einer oder, wie bevorzugt, zwei inneren schalldämmenden Wandflächen, wobei die inneren untereinander sowie mit den äußeren schallabsorbierenden Wandflächen durch Serien horizontale Zugmittel bildenden Gurten, Bändern o.ä. im Bereich der Nähte verbunden sind. Die äußeren Wandflächen sind hierbei über im Wesentlichen oder vollständig die gesamte vertikale Länge in der beschriebenen Weise horizontal beabstandet. Im Wesentlichen bedeutet hierbei, dass die Beabstandung insbesondere über 80 Prozent oder mehr, bis eben hin zu 100 Prozent der vertikalen Länge in der beschriebenen Weise gegeben ist.
Die Verbindung der äußeren schallabsorbierenden Vorhangbahnen mit den inneren schallabsorbierenden durch Gurte - horizontale Zugmittel - erlaubt die Anordnung in einem für die Schallabsorption erforderlichen Abstand. Bei einem Vernähen ist ein solcher wie dargestellt nicht realisierbar. Gleichzeitig wird erreicht, dass für das Verfahren von drei, vier oder mehr Wandflächen nur eine kostengünstig herzustellende Hochzugeinrichtung, mit gegebenenfalls nur einer Aufwickelwelle, erforderlich ist. Diese Hochzugeinrichtung verfährt die eine oder die beiden inneren schalldämmenden Vorhangbahnen und nimmt gleichzeitig die eine oder beiden äußeren schallabsorbierenden Vorhangbahnen mit, die sich dabei in gleichmäßige Falten legen bei der Aufwärtsfahrt und gleichmäßig entfalten bei der Abwärtsfahrt.
Durch die Verwendung perforierter Kunstlederbahnen mit schallabsorbierender Vliesoberfläche und einer Anordnung derselben im beispielhaft genannten Abstand von 100 mm zu den schalldämmenden Vorhangbahnen, ist das Erreichen eines bewerteten Schallabsorptionsgrads von 0,5 für einen Trennvorhang möglich, ohne dass die äußeren perforierten Vorhangbahnen, wie bei glattem Kunstleder ohne schallabsorbierende Vliesoberfläche unbedingt erforderlich, zwecks Erzielung eines höheren Schallabsorptionswerts mit einer zusätzlichen textilen Einlage hinterlegt werden.
Die mehreren, beispielsweise vier, Wandflächen sind immer auch zueinander distanziert. Die bevorzugt inneren zwei Wandflächen können über horizontale Zugmittel, jeweils an einer Innenfläche angebunden, mit den vertikalen Zugmitteln verbunden sein. Die Distanzierung in horizontaler Richtung ergibt sich schon insoweit durch die zwischen den Wandflächen befindlichen horizontalen Zugmittel. Eine weitere (zweite) Wandfläche kann dann, wie bevorzugt, nur mit einem weiteren horizontalen Zugmittel, das dann aber bevorzugt nur mit dieser Wandfläche verbunden ist, mit dieser Wandfläche verbunden sein. In üblicher Weise sind die Zugmittel nur innen vorgesehen, so dass von einer Außenfläche betrachtet keine Zugmittel betreffend den gesamten Trennvorhang sichtbar sind. Durch die genannte Ausgestaltung ist zugleich auch sichergestellt, dass die mehreren Wandflächen in üblicher Weise aufgerafft und abgelassen werden können.
Der hier verfolgte Ansatz bedeutet auch, die Anzahl der nebeneinander angeordneten Vorhangbahnen zu vergrößern. Dadurch, dass aber auch die vergrößerte Anzahl von Vorhangbahnen zugleich über eine gemeinsam zugeordnete Hubeinrichtung mit bevorzugt nur einer Aufwickelwelle hochraffbar und absenkbar ist, ist gleichwohl noch eine günstige Handhabbarkeit und kostengünstige Ausgestaltung gegeben. Zudem kann bei einer solchen Anzahl von Vorhangbahnen auch eine spezifischere Abstimmung einzelner Vorhangbahnen im Hinblick auf eine Schalldämpfung oder Schalldämmung vorgenommen werden, so dass sich in der Summe auch insoweit bessere schalltechnische Eigenschaften erzielen lassen.
Bevorzugt ist weiter, dass zwei Vorhangbahnen als Außen-Vorhangbahnen Außenflächen des Trennvorhanges bilden. Eine Außen-Vorhangbahn ist bevorzugt durch eine allein über horizontale Zugmittel an eine Innen-Vorhangbahn angebundene (zweite) Wandfläche realisiert. Zumindest eine Vorhangbahn kann eine Innen-Vorhangbahn (erste Wandfläche) bilden.
Weiter können auch zwei Vorhangbahnen als Innen-Vorhangbahnen ausgebildet sein, die im abgelassenen Zustand von den Außen-Vorhangbahnen nach außen überdeckt sind.
Bei einer Ausführung mit zwei Innen-Vorhangbahnen ist bevorzugt, dass die Innen-Vorhangbahnen unmittelbar gegenüberliegend angeordnet sind und gemeinsam über vertikale und horizontale Zugmittel betätigbar sind. Diese unmittelbar gegenüberliegenden Wandflächen sind bevorzugt horizontal beabstandet, wie auch eine Außen-Vorhangbahn zu der unmittelbar gegenüberliegend zugewandten Innen-Vorhangbahn.
Die bevorzugt nur eine Aufwickelwelle kann bezogen auf einen Querschnitt, in welchem eine geometrische Achse der Aufwickelwelle punktförmig erscheint, mittig zwischen zwei Vorhangbahnen, bei insgesamt vier Vorhangbahnen mittig zwischen den Innen-Vorhangbahnen, angeordnet sein, zur Einwirkung auf die in diesem Querschnitt allein hintereinanderliegend erscheinenden vertikalen Zugmittel.
Die Raffschnüre, die vorstehend auch als vertikale Zugmittel angesprochen sind, können ggf. über eine Umlenkeinrichtung zu der Aufwickelwelle geführt sein. Die Umlenkeinrichtung kann aus Umlenkrollen bestehen.
Ein horizontaler Abstand zwischen einer Außen-Vorhangbahn und einer Innen-Vorhangbahn ist - bezogen auf den genannten Querschnitt - weiter bevorzugt veränderbar. Die Veränderbarkeit ist in der praktischen Anwendung bevorzugt nicht vom Nutzer herstellbar, wohl aber herstellungstechnisch, bei der Anordnung und Anbringung des Trennvorhangs insgesamt, etwa an einer Gebäudedecke. Bevorzugt ist ein Abstand von 5 bis 300 mm oder mehr, bis hin zu 500 oder 1.000 mm. Insbesondere werden Abstände von bis 100, 150 oder 200 mm bevorzugt. In dieser Bandbreite kann sich auch - bei vier Vorhangbahnen - der Abstand zwischen zwei inneren Vorhangbahnen, die zueinander auch durch horizontale Zugmittel verbunden sind, bewegen.
Jede Außen-Vorhangbahn kann, wie auch bevorzugt, ein Flächengewicht von 500 bis 1.100 g/m², weiter bevorzugt etwa 800 g/m² aufweisen.
Durch die bevorzugte Anordnung der schallabsorbierenden Außen-Vorhangbahnen mit einem Abstand zu zumindest einer schalldämmenden Innen-Vorhangbahn sind Schallabsorptionswerte erreichbar, die die von Akustikern für eine gute Sprachverständlichkeit geforderten Absorptionswerte in Sporthallen nach DIN 18032 vollumfänglich erfüllen. Prüfungen nach DIN EN ISO 354 ergaben bei einem Flächengewicht von 1.200 g/m² der 300 mm zueinander beabstandeten Innen-Vorhangbahnen und einem Flächengewicht von 800 g/m² der ca. 200 mm zu der jeweiligen Innen-Vorhangbahn beabstandeten Außen-Vorhangbahnen einen Schallabsorptionsgrad α_s unterhalb der für die Sprachverständlichkeit maßgebenden Frequenz von 800 Hz von im Wesentlichen 0,4 oder mehr bis hin zu etwa 0,9 bis 1,0.
Alternativ zu einer Anordnung von zwei horizontal beabstandeten Innen-Vorhangbahnen, die weiter bevorzugt in Abhängigkeit voneinander eine Schalldämmung von mindestens 22 dB(A) bewirken, kann auch nur eine schalldämmende Innen-Vorhangbahn vorgesehen sein. Diese besteht bevorzugt aus besonders schwerem Schalldämmmaterial, beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial, Glas oder Bleigummi. Hierbei werden bevorzugt zumindest gleiche Schalldämmwerte wie bei der Anordnung von zwei zueinander beabstandeten Innen-Vorhangbahnen erreicht. An einer solchen Innen-Vorhangbahn sind dann die Außen-Vorhangbahnen über horizontale Zugmittel angebunden, wobei, wie bevorzugt, im Querschnitt betrachtet alle vertikalen Zugmittel sich zwischen der Innen-Vorhangbahn und einer Außen-Vorhangbahn erstrecken können.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Nachstehend ist die Erfindung des Weiteren anhand der beigefügten Zeichnung, die jedoch lediglich Ausführungsbeispiele darstellt, erläutert. Hierbei zeigt:

Fig. 1: eine perspektivische, teilweise aufgebrochene Darstellung eines vierschaligen Trennvorhangs;
Fig. 2: eine Querschnittsdarstellung betreffend den Gegenstand der Figur 1;
Fig. 3: eine alternative Ausführungsform in der Darstellung gemäß Figur 2;
Fig. 4: eine weitere alternative Ausführungsform in der Darstellung gemäß Figur 2;
Fig. 5: eine Querschnittsdarstellung eines Trennvorhangs im dreischaligen Aufbau;
Fig. 6: eine der Figur 2 entsprechende Darstellung, eine weitere Ausführungsform betreffend;
Fig. 7: die Herausvergrößerung des Bereichs VII in Figur 6;
Fig. 8: eine schematische Ausschnittdarstellung einer perforierten Vorhangbahn.

Beschreibung der Ausführungsformen

Dargestellt und beschrieben ist, zunächst mit Bezug zu den Figuren 1 und 2, ein Trennvorhang 1, wie er beispielsweise in Sporthallen oder ähnlichen Bereichen zum Einsatz kommen kann. Hiermit können Bereiche der Halle oder dergleichen abgetrennt werden und weitestgehend vermieden werden, dass Geräusche von der einen Seite auf die andere übertragen werden.
Der Trennvorhang 1 besteht bei den in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispielen aus vier auch als Wandflächen zu bezeichnenden Vorhangbahnen 2, 3, 4 und 5, die sich im abgelassenen Einbauzustand, wie beispielsweise in Figur 1 dargestellt ist, im Wesentlichen vertikal erstrecken.
Die Vorhangbahnen 2 und 3 sowie 4 und 5 sind in einer Ausführungsform ersichtlich jeweils bodenseitig über einen Verbindungsbereich 6, 7 miteinander verbunden. Die Verbindung kann auch über Querverbinder 10 erfolgen, die an der Unterkante der Vorhangbahnen angeordnet sind. Die Querverbinder 10 sind auch als horizontale Zugmittel angesprochen.
Wie ersichtlich wirken die vertikalen Zugmittel unmittelbar oder mittelbar über die Querverbinder 10 (horizontale Zugmittel) mit allen Wandflächen zusammen. Die horizontalen Zugmittel sind innenseitig der Wandflächen angebunden, durchsetzen aber diese bevorzugt nicht.
Die horizontalen Zugmittel (Querverbinder 10) sind an allen Vorhangbahnen angebunden und durchsetzen die sich zwischen den Vorhangbahnen ergebenden Zwischenräume, zur horizontalen Verbindung aller Vorhangbahnen. Hierbei können die Querverbinder 10 bezüglich der inneren Vorhangbahnen 3, 4 jeweils beidseitig angebunden sein oder die inneren Vorhangbahnen durchsetzen. In den in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Ausführungsformen ergeben sich zwei innere Vorhangbahnen 3 und 4. Bei dem in Figur 5 gezeigten Ausführungsbeispiel ist nur eine innere Vorhangbahn vorgesehen.
Die genannten vertikalen Zugmittel sind mittels eines Antriebs im oberen Bereich der Vorhangbahnen 2, 3, 4 und 5 bewegbar. Bei den Ausführungsbeispielen ist als motorische Einrichtung bevorzugt eine angetriebene Aufwickelwelle 8 vorgesehen. Mit dieser motorischen Einrichtung kann auf Verbindungsmittel bzw. Zugmittel, wie insbesondere Raffschnüre 9 (vertikale Zugmittel) eingewirkt werden.
Hiermit können die Vorhangbahnen 2, 3, 4 und 5 hochgerafft oder abgelassen werden.
Die Vorhangbahnen 2, 3, 4 und 5 sind in dem in Figur 1 dargestellten Einbauzustand bei herabgelassenen Vorhangbahnen 2, 3, 4 und 5 in einem Querschnitt senkrecht zu der Erstreckungsfläche der Vorhangbahnen 2, 3, 4 und 5 horizontal nebeneinander angeordnet.
Die vertikalen Zugmittel (Raffschnüre 9) erstrecken sich bei einer vierschaligen Ausgestaltung des Trennvorhangs 1 im Freiraum zwischen den inneren Vorhangbahnen 3 und 4, hier die diese verbindenden Querverbinder 10 querend, und bei einer dreischaligen Ausgestaltung im Freiraum zwischen einer äußeren Vorhangbahn 2 und der einen inneren Vorhangbahn 3.
Alle Vorhangbahnen des Trennvorhangs 1 sind über die genannten vertikalen Zugmittel 9 (und auch ggf. horizontale Zugmittel) sowie die Wickelwelle 8 zugleich aufraffbar oder herablassbar.
Hierbei stellen die Vorhangbahnen 2 und 5 Außen-Vorhangbahnen dar, während die Vorhangbahnen 3 und 4 Innen-Vorhangbahnen beziehungsweise Wandflächen darstellen. Die Innen-Vorhangbahnen 3 und 4 sind unmittelbar gegenüberliegend angeordnet.
Die Innen-Vorhangbahnen 3 und 4 sind mit Bezug auf eine Vertikalerstreckung derselben durch Serien von in regelmäßigen Höhenabständen vorgesehenen Querschnüren beziehungsweise Querverbindern 10, vor- und nachstehend auch als horizontale Zugmittel angesprochen, sowohl unter sich als auch mit den jeweils zugewandten Außen-Vorhangbahnen 2 beziehungsweise 5 verbunden. Es ergeben sich so über die vertikale Höhe betrachtet etagenweise Abschnitte 11. Die gleiche Anordnung ergibt sich auch zwischen der nur einen Innen-Vorhangbahn 3 und den beiden Außen-Vorhangbahnen 2 und 5 bei der dreischaligen Ausbildung gemäß Figur 5.
Die Vorhangbahnen 2, 3, 4 und 5 sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel in quer zur Vertikalerstreckung verlaufende Bahnsegmente 12 unterteilt, die bevorzugt über Nähte 13 miteinander verbunden sind. Im Bereich der Nähte 13 sind bevorzugt die Querverbinder 10 befestigt.
In weiterer Ausführung können die Bahnsegmente auch, gegebenenfalls bei Anordnung von Profilen oder Leisten, vernietet, verschraubt, verklammert, verpresst oder verklebt sein.
An dem Trennvorhang 1 sind darüber hinaus bevorzugt Raffschienen 14 vorgesehen, welche an den der Wickelwelle 8 abgewandten Enden der in Erstreckungsrichtung der Wickelwelle 8 hintereinander liegenden Raffschnüre 9, Seile, Gurte oder Ketten befestigt sind. Diese Raffschienen 14 erstrecken sich in bevorzugter Ausgestaltung über die gesamte Längserstreckung des Trennvorhanges 1 und wirken bevorzugt unterseitig auf die Verbindungsbereiche 6 beziehungsweise 7 ein.
Alle Vorhangbahnen 2, 3, 4 und 5 sind in bevorzugter Ausgestaltung über Vorhang-Trageeinrichtungen 15 deckenseitig befestigt.
Die Wickelwelle 8 ist, wie sich in weiterer Einzelheit aus Figur 2 ergibt, bezüglich der Gesamtheit der Vorhangbahnen 2, 3, 4 und 5 in der dargestellten Querschnittsdarstellung bevorzugt mittig zu dieser Gesamtheit der Vorhangbahnen angeordnet. Die Wickelwelle ist beim vierbahnigen Ausführungsbeispiel bevorzugt derart angeordnet, dass bezüglich zweier Vorhangbahnen, hier der inneren Vorhangbahnen 3 und 4, diese mittig angeordnet ist, derart, dass die Raffschnüre 9 (vertikale Zugmittel) praktisch streng vertikal nach oben gezogen oder vertikal nach unten abgelassen werden können.
Bei einer dreibahnigen Ausgestaltung kann die insgesamt mittige Anordnung der Raffschnüre 9 und der Aufwickelwelle 8 erreicht sein zufolge einer größeren Beabstandung der inneren Vorhangbahn 3 zu einer äußeren Vorhangbahn 2 als zu der weiteren äußeren Vorhangbahn 5.
Die Anordnung der beiden inneren Vorhangbahnen 3 und 4 kann hinsichtlich eines Abstandes a zwischen diesen variiert werden, dies beim Ausführungsbeispiel dadurch auch, dass die hier im Einzelnen nicht näher dargestellten Halterungen (Vorhangtrageinrichtung 15) der Vorhangbahnen 3 und 4 deckenseitig in entsprechend größerem Abstand vorgenommen wird.
Die Ausführungsform der Figur 3 zeigt eine Anordnung mit einem gegenüber der Ausführungsform in Figur 2 kleineren Abstand a.
Die Erstreckungslänge der Querverbinder 10 zwischen den inneren Vorhangbahnen 3 und 4 ist dem gewünschten Abstand a entsprechend bevorzugt angepasst.
Die Raffschnüre 9 (vertikale Zugmittel) sind zwischen den Vorhangbahnen 3 und 4 in Richtung der Schwerkraft hindurchgeführt und an ihren freien Enden mit zumindest einer zugeordneten Raffschiene 14 verbunden.
Im herabgefahrenen Zustand befinden sich die Raffschienen 14 im vertikal unteren Bereich des Trennvorhanges 1.
Die beim Anheben des Trennvorhangs 1 sich nach vertikal oben bewegenden Raffschienen 14 ziehen dabei die im Bereich der Nähte 13 der Bahnsegmente 12 befestigten Querverbinder 10 (horizontale Zugmittel) zwischen den inneren Vorhangbahnen 3 und 4 mit nach oben und raffen derart jeweils die Vorhangbahnen 3 und 4 hoch, welche dabei bevorzugt zu beiden Seiten der Raffschienen 14 in gleichmäßige Falten gelegt werden. Die äußeren Vorhangbahnen 2 und 5 werden über die Querverbinder 10 an den inneren Vorhangbahnen 3 und 4 angebunden mitgeschleppt. Es ergibt sich auch im Bereich dieser äußeren Vorhangbahnen 2 und 5 eine Raffung.
Bei der Ausführungsform gemäß der Darstellung in Figur 4 sind die bandartigen Querverbinder (horizontale Zugmittel) dadurch ersetzt, dass die Raffschnüre 9 durch zum Beispiel Ringe 16, Ösen oder andere Formteile geführt sind, welche bevorzugt im Bereich der Bahnsegmentnähte befestigt sind.
Unabhängig von der vorbeschriebenen Ausgestaltung des Trennvorhanges 1, weiter auch bevorzugt unabhängig von dem zwischen den Innen-Vorhang- bahnen 3 und 4 vorgesehenen Abstand a ist der Abstand b zwischen einer Außen-Vorhangbahn 2 oder 5 zu der zugehörigen Innen- Vorhangbahn 3 oder 4 variierbar. Figur 2 zeigt beispielhaft einen Querschnitt durch den Trennvorhang 1 bei einem horizontalen Abstand c von etwa 150 mm, während in Figur 3 der Abstand b demgegenüber vergrößert ist, beispielsweise auf 200 mm. Diese Beabstandung ist insbesondere erreicht durch entsprechende Beabstandung der Vorhang-Trageeinrichtungen 15 von Vorhangbahn 2 beziehungsweise 5 und Vorhangbahn 3 oder 4.
In den Darstellungen geht eine Vergrößerung des Abstandes b mit einer ansonsten nicht zwingenden, entsprechenden Verringerung des Abstandes a zwischen den Innen-Vorhangbahnen 3 und 4 einher.
Die in den Darstellungen gezeigten Innen-Vorhangbahnen 3 und 4 bestehen bevorzugt aus Kunstleder. Diese dienen insbesondere der Schalldämmung. Die zusätzlich angeordneten schallabsorbierenden Außen-Vorhangbahnen 2 und 5 bestehen in den Ausführungsbeispielen bevorzugt aus Vlies.
Die Vorhangbahnen bestehen nicht zwingend aus nur einer Lage eines homogenen schallabsorbierenden Materials. Alternativ sind auch beliebig viele Lagen von Material zur Ausformung einer Vorhangbahn 2, 3, 4 oder 5 möglich, welche insbesondere im Bereich der Nähte 13 miteinander verbunden sind.
Die Innen-Vorhangbahnen 3 und 4 weisen gute schalldämmende Eigenschaften auf, wodurch der Trennvorhang 1 die von der DIN 18032 geforderte Schalldämmung von 22 dB(A) erreicht. Die zusätzlich außen angeordneten schallabsorbierenden Vorhangbahnen 2 und 5 stellen sicher, dass der Trennvorhang 1 in Abhängigkeit von der Dicke der Vorhangbahnen 2 und 5 und dem Abstand b zwischen den äußeren Vorhangbahnen 2 und 5 und den inneren Vorhangbahnen 3 und 4 eine Schallabsorption erreicht, die insbesondere im unteren Frequenzbereich bis 800 Hz die Forderung der DIN 18032 und zusätzlich die erhöhten Anforderungen der Akustiker und damit der Städte und Gemeinden als Bauherren im Hinblick auf die Gesundheit der Sportlehrer, Schüler und Sportler erfüllt.
Dies ist auch - wie weiter in Figur 5 vorgeschlagen - bei einem dreischaligen Trennvorhang 1 erreicht, bei welchem in horizontaler Richtung betrachtet zwischen den Außen-Vorhangbahnen 2 und 5 nur eine Innen-Vorhangbahn 3 vorgesehen ist. Der vorbeschriebene Abstand b bezieht sich hierbei auf das Abstandsmaß zwischen den äußeren Vorhangbahnen 2 und 5 zu der einen Innen-Vorhangbahn 3, die bevorzugt aus Bahnsegmenten 12 aus besonders schwerem Schalldämmmaterial, wie beispielsweise Kunststoff, Glas oder Bleigummi, bestehen kann.
In den Figuren 6 und 7 ist eine mögliche zweiteilige Ausgestaltung der Querverbinder 10 dargestellt, hier insbesondere der sich zwischen den Vorhangbahnen 2 und 3 bzw. 4 und 5 erstreckenden Querverbinder 10. Zwar nicht dargestellt können auch die Querverbinder 10 zwischen den Vorhangbahnen 3 und 4 mehrteilig ausgebildet sein.
Es ergeben sich in dem Ausführungsbeispiel jeweils zwei Verbinderabschnitte 17 je Querverbinder 10, die über ein bevorzugt verriegelbares Schlossteil 18 miteinander verbunden sind.
Figur 8 zeigt eine Ausschnittdarstellung betreffend eine Vorhangbahn aus einem vlieskaschierten, perforierten Kunstleder.
Die vorstehenden Ausführungen dienen der Erläuterung der von der Anmeldung insgesamt erfassten Erfindungen, die den Stand der Technik zumindest durch die folgenden Merkmalskombinationen jeweils auch eigenständig weiterbilden, nämlich:
Ein Trennvorhang, der dadurch gekennzeichnet ist, dass mindestens eine (zweite) Wandfläche 2, 5 vorgesehen ist, die von einer (ersten) Wandfläche 3, 4 lediglich durch horizontale Zugmittel 10, die keine unmittelbare Zusammenwirkung mit vertikalen Zugmitteln 9 aufweisen, in die Hochraffstellung mitschleppbar ist.
Ein Trennvorhang, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die (erste) Wandfläche 3, 4 durch horizontale Zugmittel 10, die unmittelbar mit vertikalen Zugmitteln 9 zusammenwirken, hochraffbar ist.
Alle offenbarten Merkmale sind (für sich, aber auch in Kombination untereinander) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen. Die Unteransprüche charakterisieren mit ihren Merkmalen eigenständige erfinderische Weiterbildungen des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.

Liste der Bezugszeichen

1: Trennvorhang
2: Vorhangbahn a Abstand
3: Vorhangbahn b Abstand

4: Vorhangbahn
5: Vorhangbahn
6: Verbindungsbereich
7: Verbindungsbereich
8: Aufwickelwelle
9: Raffschnur
10: Querverbinder
11: Abschnitt
12: Bahnsegment
13: Naht
14: Raffschiene
15: Vorhangtrageeinrichtung
16: Ring
17: Verbinderabschnitt
18: Schlossteil

Claims

Hochraffbarer Trennvorhang (1) für Sporthallen, Mehrzweckhallen, Veranstaltungs- und Messehallen, Industriehallen, Säle oder dergleichen, bestehend aus mindestens einer Vorhangtrageinrichtung (15) und mindestens zwei an dieser angeordneten Wandflächen (2, 3, 4, 5) aus Kunstleder, Kunststofffolie, Vlies, Textilgewebe oder dergleichen, wobei eine Wandfläche (2, 3, 4, 5) sich vorzugsweise aus einzelnen Bahnsegmenten (12) zusammensetzt und eine Wandfläche (2, 3, 4, 5) beziehungsweise ein Bahnsegment (12) über mittels eines motorischen Antriebs bewegbare Zugmittel, die aus vertikalen und horizontalen Zugmitteln (9,10) bestehen, zu der Vorhangtrageinrichtung (15) hin hochraffbar ist, wobei weiter die Wandflächen (2, 3, 4, 5) nach außen, zum Raum hin, ganz oder in Teilbereichen aus schallabsorbierendem Material bestehen oder eine oder alle Wandflächen (2, 3, 4, 5) aus einem gelochten beziehungsweise perforierten Material, vorzugsweise vliesbeschichtetem, perforiertem Kunstledermaterial, bestehen, wobei weiter drei, vier oder mehr Wandflächen vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine (zweite) Wandfläche (2, 5) vorgesehen ist, die von einer (ersten) Wandfläche (3, 4) lediglich durch horizontale Zugmittel (10), die keine unmittelbare Zusammenwirkung mit vertikalen Zugmitteln (9) aufweisen, in die Hochraffstellung mitschleppbar ist.
Trennvorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die (erste) Wandfläche (3, 4) durch horizontale Zugmittel (10), die unmittelbar mit vertikalen Zugmitteln (9) zusammenwirken, hochraffbar ist.
Trennvorhang, gekennzeichnet durch eines oder mehrere der kennzeichnenden Merkmale eines der vorhergehenden Ansprüche.