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Die Erfindung betrifft ein Kastenfenster.
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Hintergrund
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Derartige Fenster sind eine Ausführung von Doppelfenstern mit einer äußeren und einer inneren Fensterebene, die konstruktiv zusammengefasst sind. Es ergibt sich zwischen den Fensterebenen ein geschlossener, kastenförmiger Hohlraum. Die äußere und die innere Fensterebene können ein oder mehrere Fensterflügel aufweisen, wobei zumindest der Fensterflügel in der inneren Fensterebene schwenkbar ist. Für den Fensterflügel in der äußeren Fensterebene und wahlweise auch für den Fensterflügel in der inneren Fensterebene kann Kippbarkeit vorgesehen sein.
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Zusammenfassung
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kastenfenster mit verbesserter Schallisolierung anzugeben, insbesondere auch im geöffneten Zustand einzelner Fensterflügel.
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Zur Lösung der Aufgabe ist ein Kastenfenster nach dem unabhängigen Anspruch 1 vorgeschlagen. Ausgestaltungsformen sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
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Nach einem Aspekt ist ein Kastenfenster geschaffen, welches eine äußere und eine innere Fensterebene aufweist. Die äußere Fensterebene ist mit äußeren Fensterflügeln gebildet, welche durch ein äußeres Fensterrahmenteil getrennt sind und bei denen einer der äußeren Fensterflügel wenigstens kippbar ist. Die innere Fensterebene ist mit inneren Fensterflügeln gebildet, welche durch ein inneres Fensterrahmenteil getrennt sind und bei denen einer der inneren Fensterflügel, welcher in horizontaler Richtung versetzt zu dem kippbaren äußeren Fensterflügel angeordnet ist, wenigstens kippbar ist. Zwischen der äußeren und der inneren Fensterebene ist ein Kastenraum gebildet, bei dem ein Kastenteilraum wenigstens einen Bereich hinter dem inneren kippbaren Fensterflügel und ein zu dem Kastenteilraum versetzter weiterer Kastenteilraum wenigstens einen Bereich hinter dem äußeren kippbaren Fensterflügel erfassend gebildet sind. Es ist eine vertikale Trenneinrichtung vorgesehen, die zwischen den Kastenteilräumen angeordnet ist und die mit Abschnitten mit unterschiedlichen Durchgangswerten für eine Luftströmung zwischen den Kastenteilräumen gebildet ist. Bei der vertikalen Trenneinrichtung weist ein Abschnitt, der unterhalb eines weiteren Abschnitts der vertikalen Trenneinrichtung angeordnet ist, einen höheren Durchgangswert für die Luftströmung als der weitere Abschnitt auf.
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Mit Hilfe der vertikalen Trenneinrichtung ist die Luftströmung zwischen den Kastenteilräumen beeinflusst, dahingehend, dass in dem Abschnitt dem höheren Durchgangswert eine größere Luftströmung ermöglicht ist als in dem weiteren Abschnitt der vertikalen Trenneinrichtung. Der Abschnitt mit der höheren Luftströmung ist unterhalb des Abschnitts mit der geringeren Luftströmung angeordnet. Sind der äußere und der innere Fensterflügel, die versetzt zueinander und kippbar ausgeführt sind, angekippt, kann mit Hilfe der vertikalen Trenneinrichtung eine im Wesentlichen U-förmige Luftströmung innerhalb des zwischen den Fensterebenen ausgebildeten Kastenraums erzwungen werden. Die vertikale Trenneinrichtung unterstützt die Schallabsorption des Kastenfensters, insbesondere auch im Fall der beiden angekippten Fensterflügel.
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Der weitere Abschnitt der vertikalen Trenneinrichtung kann die Luftströmung zwischen den Kastenteilräumen im Wesentlichen vollständig unterbindend ausgeführt sein. Dieses bedeutet, dass in dem weiteren Abschnitt für die Luftströmung ein Durchgangswert von Null ausgebildet ist, also eine Luftströmung nicht stattfinden kann. Alternativ kann vorgesehen sein, dass auch in dem oberhalb angeordneten weiteren Abschnitt eine gewisse Luftströmung zugelassen wird, die jedoch geringer ist, zum Beispiel um ein Vielfaches, als die mögliche Luftströmung in dem unten angeordneten Abschnitt. Auch diese Ausgestaltung kann genutzt werden, um die U-förmige Luftströmung im Bereich des Kastenraums zwischen der inneren und der äußeren Fensterebene auszubilden.
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Die vertikale Trenneinrichtung kann mit einer vertikalen Trennwand gebildet sein. Die Trennwand kann als ein Steg ausgebildet sein, der wenigstens abschnittsweise zwischen Fensterrahmenteilen der inneren und der äußeren Fensterebene angeordnet ist.
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Die vertikale Trenneinrichtung kann wenigstens abschnittsweise mit einer Lochplatte gebildet sein. Die Lochplatte kann sich in dem Abschnitt und / oder dem weiteren Abschnitt mit einheitlicher Lochgröße oder mit Löchern erstrecken, die unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Die Lochplatte kann aus Kunststoff oder Metall bestehen. Auch eine Herstellung aus einem Metallmaterial, welches mit Kunststoff beschichtet ist, kann vorgesehen sein. Die Lochplatte kann ganz oder teilweise, insbesondere im Bereich der Löcher, mit einem schallabsorbierenden Material hinterlegt sein. Relative Lochöffnungsflächen (Summe der Lochflächen zu Gesamtfläche) können für die beiden Abschnitte mit den unterschiedlichen Durchgangswerten für die Luftströmung verschieden sein.
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Die vertikale Trenneinrichtung kann wenigstens abschnittsweise eine Schallschutzisolierung aufweisen. Schallschutzisolierung kann im Bereich des Abschnitts mit dem geringeren Durchgangswert für die Luftströmung mit größerer schallabsorbierender Wirkung ausgebildet sein, als in dem weiteren Abschnitt der vertikalen Trenneinrichtung. Die Schallschutzisolierung kann alternativ über den gesamten Bereich der vertikalen Trenneinrichtung mit gleichbleibender Schallschutzwirkung ausgebildet sein.
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Der Abschnitt der vertikalen Trenneinrichtung kann frei von die Luftströmung behindernden Trennelementen sein. Dieses kann in einer Ausführungsform bedeuten, dass der Abschnitt im Wesentlichen vollständig offen ausgestaltet ist, so dass in diesem Bereich im Wesentlichen keine physische Trennung zwischen den Kastenteilräumen gebildet ist.
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Die vertikale Trenneinrichtung kann zumindest abschnittsweise mehrschichtig ausgeführt sein. Eine mehrschichtige Ausbildung der vertikalen Trenneinrichtung kann einen Schichtaufbau vorsehen, bei dem zwischen außenliegenden Platten ein schallisolierendes Material angeordnet ist, wobei eine oder beiden Platte als eine Lochplatte ausgebildet sein können.
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Die innere und / oder die äußere Fensterebene können einen sich im Bereich des Kastenteilraums und des weiteren Kastenteilraums horizontal erstreckenden Fensterflügel aufweisen und der Abschnitt der Trenneinrichtung wenigstens zum Teil im Bereich des sich horizontal erstreckenden Fensterflügel ausgebildet ist. Der sich horizontal erstreckende Fensterflügel, welcher in horizontaler Richtung breiter ist als in vertikaler Richtung, kann als zu öffnender oder nicht zu öffnender Fensterflügel ausgebildet sein. Im Fall der Ausgestaltung als zu öffnender Fensterflügel kann dieser kippbar und / oder aufschwenkbar sein.
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Ein Kastenrahmen, welcher den Kastenraum zumindest teilweise umgibt, kann zumindest abschnittsweise eine Schallschutzisolierung aufweisen. Die Schallschutzisolierung kann auf einer dem Kastenraum zugewandten Seite zumindest abschnittsweise mit einer Lochplatte gebildet sein, die wahlweise mit einem schallabsorbierenden Material hinterlegt ist. Eine Öffnungsfläche der Lochplatte kann wenigstens 30% der Gesamtfläche der Lochplatte betragen.
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Die vertikale Trenneinrichtung kann zumindest abschnittsweise zwischen dem inneren und dem äußeren Fensterrahmenteil angeordnet sein. Auf diese Weise kann die vertikale Trenneinrichtung in Blickrichtung auf die innere oder die äußere Fensterebene von dem jeweiligen Fensterrahmenteil verdeckt sein.
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Die innere und / oder die äußere Fensterebene kann unter Verwendung einer Schallschutzverglasung hergestellt sein.
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Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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Im Folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf Figuren einer Zeichnung näherer erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer äußeren Fensterebene eines Kastenfensters,
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2 eine schematische Darstellung einer inneren Fensterebene eines Kastenfensters,
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3 eine Querschnittsdarstellung einer Einbauanordnung für ein Kastenfenster unter Verwendung der äußeren und der inneren Fensterebene aus den 1 und 2 im Bereich oberer Fensterflügel,
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4 eine Querschnittsdarstellung einer Einbauanordnung für ein Kastenfenster unter Verwendung der äußeren und der inneren Fensterebene aus den 1 und 2 im Bereich unterer Fensterflügel,
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5 eine vertikale Schnittdarstellung einer Einbauanordnung für ein Kastenfenster unter Verwendung der äußeren und der inneren Fensterebene aus den 1 und 2,
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6 schematische Darstellungen für vertikale Trenneinrichtungen,
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7 eine schematische perspektivische Darstellung einer Anordnung mit innerer und äußerer Fensterebene eines Kastenfensters zur Erläuterungen einer U-förmigen Luftströmungsführung und
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8 eine weitere schematische perspektivische Darstellung zur Erläuterung einer U-förmigen Luftströmungsführung bei einem Kastenfenster.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer inneren Fensterebene 1 für ein Kastenfenster in Draufsicht. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer äußeren Fensterebene 2 für das Kastenfenster in Draufsicht.
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Die innere Fensterebene 1 weist obere innere Fensterflügel 1.1, 1.2 auf, die beide schwenkbar sind. Zusätzlich ist der obere innere Fensterflügel 1.1 kippbar ausgeführt. Weiterhin sind untere innere Fensterflügel 1.3, 1.4 vorgesehen, die bei der dargestellten Ausführungsform sowohl aufzuschwenken wie auch kippbar sind. Die mehreren inneren Fensterflügel 1.1., ..., 1.4 sind mittels eines inneren Fensterrahmenteils 3 getrennt.
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Gemäß 2 weist die äußere Fensterebene 2 obere äußere Fensterflügel 2.1, 2.2 auf, die jeweils schwenkbar ausgeführt sind. Zusätzlich ist der obere äußere Fensterflügel 2.2 kippbar. Der obere äußere Fensterflügel 2.2 ist beim Zusammenbau des Kastenfensters horizontal versetzt zu dem kippbar ausgeführten oberen inneren Fensterflügel 1.1. Bei der gezeigten Ausführungsform weist die äußere Fensterebene 2 gemäß 2 untere äußere Fensterflügel 2.3, 2.4 auf, die als nicht zu öffnende Fensterflügel ausgeführt sind. Die mehreren inneren Fensterflügel 2.1., ..., 2.4 sind mittels eines inneren Fensterrahmenteils 4 getrennt.
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Die 3 und 4 zeigen Querschnittsdarstellungen eines Kastenfensters im Einbau unter Verwendung der inneren und der äußeren Fensterebene 1, 2, wobei Querschnitte im Bereich der oberen Fensterflügel (3) und im Bereich der unteren Fensterflügel (4) gezeigt sind. Für gleiche Merkmale werden in den 3 und 4 dieselben Bezugszeichen wie in den 1 und 2 verwendet.
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Die innere und die äußere Fensterebene 1, 2 sind konstruktiv mit Hilfe eines Kastenrahmens 10 verbunden. Zwischen der inneren und der äußeren Fensterebene 1, 2 ist ein Kastenraum 11 gebildet, der einen Kastenteilraum 11.1 sowie einen weiteren Kastenteilraum 11. 2 aufweist, die mittels einer horizontalen Trenneinrichtung 12 getrennt voneinander sind. Die horizontale Trenneinrichtung 12 ist bei der dargestellten Ausführungsform als ein Steg zwischen dem inneren und dem äußeren Rahmenbauteil 3, 4 hergestellt, wodurch eine Art Trennwand gebildet ist, die in vertikaler Richtung zwischen Fensterflügeln erstreckt, die ihrerseits dem Kastenteilraum 11.1 oder dem weiteren Kastenteilraum 11.2 zugeordnete sind, indem der jeweilige Kastenteilraum 11.1, 11.2 hinter dem zugeordneten Fensterflügeln angeordnet ist.
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Die vertikale Trenneinrichtung 12 verfügt in vertikaler Längsrichtung über Abschnitte, die mit unterschiedlichen Durchgangswerten für eine Luftströmung zwischen den Kastenteilräumen 11.1, 11.2 ausgeführt sind. Dieses bedeutet, dass die zugelassene Luftströmung von dem Kastenteilraum 11.1 in den weiteren Kastenteilraum 11.2 oder umgekehrt in einem Abschnitt der vertikalen Trenneinrichtung 12 größer ist als in einem anderen Abschnitt der vertikalen Trenneinrichtung 12. Der Abschnitt mit dem größeren Durchgangswert für die Luftströmung ist hierbei in der vertikalen Trenneinrichtung 12 unterhalb des Abschnitts mit dem geringeren Durchgangswert angeordnet.
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Bei der gezeigten Ausführungsform in den 3 und 4 ist die vertikale Trenneinrichtung 12 mittels Paneel gebildet, die neben dem Einstellen des Durchgangswerts für die Luftströmung schallabsorbierend ausgeführt sein kann. Ergänzend oder alternativ kann der Kastenrahmen 10 unter Verwendung eines schallabsorbierenden Materials hergestellt sein.
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5 zeigt eine Ausführung eines Kastenfensters im vertikalen Schnitt, bei dem ein außenliegender Rollladen 13 vorgesehen ist, welcher bis auf ein Fensterbrett 14 heruntergefahren werden kann. Weiterhin ist eine horizontale Trenneinrichtung 15 vorgesehen, die schallabsorbierend und für eine Luftströmung durchlässig ausgeführt ist, zum Beispiel mittels Paneel.
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6 zeigt schematische Darstellungen für Ausführungsformen der vertikalen Trenneinrichtung 12. Gezeigt ist die Verwendung einer Lochplatte 20, die in einem Abschnitt 21 Löcher mit einem größeren Durchmesser als in einem Abschnitt 22 aufweist, so dass im Abschnitt 21 ein höherer Durchgangswert für die Luftströmung hergestellt ist. Es kann auch vorgesehen sein, dass der Abschnitt 22 frei von jeglichen Löchern ist. In einer weiteren Ausführungsform ist die vertikale Trenneinrichtung mit einer den Abschnitt 21 der vertikalen Trenneinrichtung 12 im Wesentlichen vollständig freigebenden Öffnung 23 versehen. Die Löcher und Öffnungen können beim Herstellen der vertikalen Trenneinrichtung 12 ganz oder teilweise mit einem schallabsorbierenden Material bedeckt sein, welches sich wahlweise auch in den Bereichen ohne die Löcher erstrecken kann.
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Die 7 und 8 zeigen schematische Darstellungen einer jeweiligen inneren und äußeren Fensterebene 1, 2 für ein Kastenfenster zur Erläuterung einer mittels eines Pfeils A schematisch gezeigten U-förmigen Luftströmung, die sich aufgrund der im Kastenraum 11 zwischen der inneren und der äußeren Fensterebene 1, 2 angeordneten vertikalen Trenneinrichtung 12 (nicht dargestellt) ergibt, wenn der obere innere Fensterflügel 1.1 und der obere äußere Fensterflügel 2.2 geöffnet sind. Die Luftströmung wird hierbei nach unten in dem Abschnitt der vertikalen Trenneinrichtung 12 mit dem größeren Durchgangswert für die Luftströmung gezwungen und gelangt dann nach dem Durchtritt durch die vertikale Trenneinrichtung 12 wieder nach oben.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.