BESCHREIBUNG
Munitionszuführung
Die Erfindung beschäftigt sich mit einer Zuführung einer Munition in eine Waffe zum Vorlegen der Munition vor einen Verschluss aus bevorzugt zwei Richtungen.
Die DE 36 27 360 C1 offenbart einen Doppel-Patronen-Wechsel-Zuführer für eine fremd angetriebene Maschinenwaffe mit zwei parallel zueinander ausgerichtete Zuführschächte. Bei einer Patronenzufuhr aus dem anderen als den vorherigen Schacht ändert sich die Drehrichtung des Rotors, sodass die Patronen direkt aus einer Wartestellung eines waffengehäusefesten Zuführsternrades in eine Ausnehmung des Rotors gefördert und durch einen schrittweisen Takt des Rotors einem Verschluss zur Weiterleitung in einen Ladungsraum übergeben wird.
Eine Munitionszuführung aus unterschiedlichen Munitionsbehältern auf einen gemeinsamen Rotor an eine Waffe aus derselben Richtung beschreibt die DE 10 2007 062 548 A1.
Aus der DE 10 2010 052 047 A1 ist ein kombinierter Verschluss- sowie Munitionsantrieb für eine insbesondere fremd angetriebene Waffe bekannt. Über diesen kombinierten Antrieb wird der Verschluss gesteuert und eine Munition mittels eines Zuführsterns vor den Verschluss gelegt. Der selektive Antrieb für den Verschluss als auch die Munitionszuführung können dabei voneinander getrennt werden. Die Zuführung der Munition in den Zuführstern erfolgt hier nur von einer Seite. Auch die DE 10 2010 027 636 A1 offenbart einen selektiv zuschaltbaren Verschluss- und Munitionsantrieb.
Der Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Möglichkeit für eine zweiseitige Munitionszuführung an eine insbesondere fremd angetriebene Waffe aufzuzeigen.
Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Der Erfindung liegt die idee zugrunde, mit einem Munitionsantneb die Munition der Waffe von beiden Seiten (rechts, links) zuzuführen und einem Verschluss vorzulegen. Dazu wird ein gemeinsamer Zuführer in der vertikalen Ebene verschoben, sodass das rechte oder linke Fördersystem (Förderstern) in die Munitionszuführung bzw. den Munitionsantrieb eingebunden werden kann und die Munition von rechts oder links vor den Verschluss bzw. Verschlusskopf gelegt wird.
Zum Verschieben des Zuführers wird der Munitionsantrieb vom jeweiligen Förderstern des Zuführers getrennt, d.h., entkoppelt, und nach dem Verschieben der neue Förderstern wieder eingekoppelt. Mit dem Einkoppeln wird auch die Zuführrichtung geändert. Diese Änderung bzw. Aufgabe wird über ein Kegelradgetriebe realisiert, das in den Munitionsantneb konstruktiv eingebunden wird und je nach Seite der Zuführung eine Drehrichtungsumschal- tung im Munitionsantrieb vornimmt. Damit das Kegelradgetriebe wirksam in den Munitionsantrieb eingreifen kann, ist eine parallel zum Munitionsantrieb angebrachte Steuerkurve (Welle) mit zwei Führungen in die Waffe eingebunden. Die hintere Steuerkurve befindet sich im Bereich des Kegelradgetriebes und ist für die Drehhchtungsumschaltung als auch die Entkopplung des Munitionsantriebes während des Verschiebens des Zuführers verantwortlich. Die vordere Steuerkurve dient zur Koppelung / Entkoppelung des Munitionsantriebs mit dem aktuellen bzw. anderen Förderstern.
Der verschiebbare Zuführer weist ein Zuführergehäuse auf, das über eine Zahnstange etc. gegenüber der Waffe quer verschoben werden kann. Ein waffenseitig eingebundener Antrieb, bevorzugt elektrisch, greift mit seinem Ritzel (Zahnrad) an die Zahnstange an und kämmt mit dieser. Mit dem Verschieben verbunden ist die Kopplung des jeweiligen Fördersterns der zuzuführenden Munitionszuführung mit dem Munitionsantrieb.
Der Zuführer weist eine Wippe mit zwei Armen auf, an denen jeweils ein Bolzen mit Ausnehmungen für die Arme angebracht ist, die ebenfalls mit verschoben werden und über die der Zuführer waffenfest arretiert wird. Beim Verschieben werden beide Bolzen zusammen mit dem Zuführer so weit geführt, bis der jeweilige Bolzen seine entsprechende Ausnehmung in der Waffe erreicht und in diese Ausnehmung zur Arretierung des Zuführers hineintaucht.
Vorgeschlagen wird eine Munitionszuführung mit einem Munitionsantrieb eines insbesondere fremd angetriebenen Waffensystems, wobei ein verschiebbarer Zuführer eingebunden ist, um eine beidseitige Munitionszuführung mit nur einem Munitionsantrieb zu realisieren. Der Zuführer besitzt einen rechten und einen linken Gurtförderstern und wird über eine Verzahnung, in die ein Ritzel eines waffenfesten Antriebes eingreift, zum Munitionsantrieb hin quer verschoben und auf diesen ausgerichtet. Der entsprechend zum Munitionsantrieb ausgerichtete Gurtförderstern wird über seine Kupplung mit dem Munitionsantrieb über dessen federnd gehaltene Kupplung verbunden. Für die Drehrichtungsänderungen für den jeweiiigen Gurt- förderstern ist ein Kegelradgetriebe in den Antriebsstrang eingebaut.
Anhand eines Ausführungsbeisptels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 ein in einen Munitionsantrieb eingebundenes Kegelradgetriebe mit einer dazu parallel ausgerichteten Steuerkurve,
Fig. 2 einen hinteren Bereich des Munitionsantriebes mit einer ersten Führung in der parallel zum Munitionsantrieb ausgerichteten Steuerkurve,
Fig. 3 einen vorderen Bereich des Munitionsantriebes mit einer zweiten Führung in der parallel zum Munitionsantrieb ausgerichteten Steuerkurve,
Fig. 4 einen verschiebbaren Zuführer,
Fig. 5 eine vergrößerte Darstellung des Zuführers aus Fig. 4 in Schussrichtung,
Fig. 6 eine Darstellung aus Fig. 5 entgegen der Schussrichtung,
Fig. 7 eine Darstellung der Kupplung zwischen Zuführer und Munitionsantrieb in der
Zwischenstellung.
Die Fig. 1 zeigt in einem Ausschnitt einen selektiv zuschaltbaren Verschluss- und Munitionsantrieb 20 eines teilweise dargestellten Waffensystems 21 , wie beispielsweise aus der DE 10 2010 052 047 A1 oder der DE 10 2010 027 636 A1 bekannt, mit Teilen eines Verschlussantriebs 1 und eines Munitionsantriebs 2. Die Steuerung der Antriebe 1 , 2 und deren Abschal-
tung oder Zuschaltung übernimmt eine in der DE 10 2010 027 636 A1 näher beschriebene Kupplung 3, auf die hier aber nicht näher eingegangen werden soll, da die Selektierbarkeit der beiden Antriebe 1 , 2 hier nicht Bedingung für die Funktion der vorliegenden Erfindung ist. Die Munitionszuführung in der DE 10 2010 027 636 A1 bzw. DE 0 2010 052 047 A1 erfolgt hier nur aus einer Richtung.
Um zu erreichen, dass auch eine Ivlunitionszuführung von zwei Seiten, rechts - links, möglich ist, ist in den Munitionsantrieb 2 ein Kegelradgetriebe 4 eingebunden, mit einem unteren Kegelrad 4.2 sowie zwei sich gegenüberliegenden Kegelrädern 4.1 , 4.3. Zwischen den beiden sich gegenüberstehenden Kegelrädern 4.1 , 4.3 ist eine verschiebbare Kupplungsmuffe 5 integriert, die je nach Führung in das vordere Kegelrad 4.1 oder das hintere Kegelrad 4.3 eingreifen kann. In einer Zwischenstellung der Kupplungsmuffe 5 wird der Munitionsantrieb 2 aus dem Waffensystem 21 genommen, der Munitionsantrieb 2 entkoppelt.
Zur Steuerung oder Führung der Kupplungsmuffe 5 ist eine parallel zum Munitionsantrieb 2 ausgerichtete Steuerkurve 6 mit vorzugsweise zwei Führungen 6.1 , 6.2 im Waffensystem 21 eingebunden, in denen Halter 14 mit u-förmigen Ausnehmungen geführt sind, die mit ihrem hinteren Halter 14.2 an die Kupplungsmuffe 5 und ihrem vorderen Halter 14.1 angreifen, um diese zu verstellen. Die Steuerkurve 6 wird von einem hier nur schemenhaft dargestellten Antrieb 22 angetrieben, der dann zugeschaltet wird, wenn die Munitionszuführung geändert und eine andere oder zweite Munition nicht mehr von rechts, sondern von links erfolgen soll oder umgekehrt. Beide Führungskurven 6.1 , 6.2 verlaufen umfangsseitig in der Steuerkurve 6. Insbesondere die hintere Führungskurve 6.2 ist in sich nicht geschlossen. Ein Anfang 6.2.2 und ein Ende 6.2.3 sind zueinander versetzt (Fig. 2). Die eingebundenen Steigungen der beiden Führungen 6.1 , 6.2 kann als äquivalent bezeichnet werden und ist abhängig der durch die Führungen 6.1, 6.2 zu machenden Wege. Der Antrieb 22 dreht die Steuerkurve 6 geringfügig in zwei Richtungen.
Während die hintere Führungskurve 6.2 für das Umschalten der Drehrichtung der Munitionszuführung verantwortlich ist, dient die vordere Führungskurve 6.1 für die Kupplung des Munitionsantriebs 2 mit Gurtfördersternen 30, 31 eines Zuführers 9 {Fig. 4). Diese Funktion der Führungskurve 6.1 ist in der Zeit vorgesehen, wenn der Zuführer 9 verschoben werden soll, um die Munitionszuführung von links oder rechts in das Waffensystem 21 erfolgen soll.
Zur Zuführung der Munition 8 von beiden Seiten des Waffensystems 21 sind je ein Gurtförderstern 30 an der rechten Seite und ein Gurtförderstern 31 an der linken Seite des Zuführers 9 (nicht näher dargestellt) eingebunden, die jeweils auf den gemeinsamen Munitionsantrieb 2 auszurichten sind. Je nach dem, von welcher Seite des Waffensystems 21 die Zuführung stattfindet, um die Munition 8 samt Gurtglied 23 zuzuführen, wird der rechte oder der linke Förderstern 30, 31 mit dem Munitionsantrieb 2 über eine Kuppe! 26 gekuppelt bzw. mechanisch verbunden (Fig. 7).
Der Zuführer 9 wird zur mechanischen Verbindung (Kopplung) des rechten oder linken Fördersterns 30, 31 durch einen vorzugsweise elektrischen Antrieb 10 linear und quer zur Schussrichtung verschoben. Mechanische Ausführungen sind ebenfalls denkbar. Der Antrieb 10 selbst ist stationär im Waffensystem 21 eingebunden und wird von einem waffengehäusefesten Waffenteil 24 getragen. Der Antrieb 10, vorzugsweise ein Motor, weist umfangsseitig auf seiner Antriebswelle eine Außenverzahnung 10.1 (Ritzel) auf. Der Zuführer 9 ist derart aufgebaut, dass er vorderseitig eine Verzahnung 9.1 besitzt, in die das Ritzel 10.1 eingreift und wodurch der Zuführer 9 nach rechts oder links zum Waffensystem 21 verschiebbar ist (Fig. 5, 6).
Der Zuführer 9 weist eine wippenartige Mitte 9.2 mit zwei Armen 9.2.1 , 9.2.2 auf, die in Ausnehmungen 9.3.1 , 9.4.1 zweier Bolzen (Buchsen) 9.3, 9.4 eingreifen, die ebenfalls mit verschoben werden. Weiterhin weist das Waffenteil 24 zwei Ausnehmungen 24.1 sowie 24.2 auf, die mit den Bolzen 9.3, 9.4 zusammenwirken, wobei der Bolzen 9.3 mit der Ausnehmung 24.1 und der Bolzen 9.4 mit der Ausnehmung 24.2 in Funktion tritt (Fig. 6). Die Bolzen 9.3, 9.4 weisen jeweils bevorzugt ein stößelartiges Ende auf, mit denen sie in die Ausnehmungen 24.1, 24.2 eintauchen, um den Zuführer 9 in der Waffe bzw. im Waffensystem 21 zu arretieren.
In dieser Position wird der entsprechende Gurtförderstern 30, 31 über eine Kupplung 26 des Munitionsantriebs 2 mit diesem funktional gekoppelt und freigegeben. Dazu greift die Kupplung 26 auf die entsprechend ausgerichtete und ausgeformte Gegenkupplung 32, 33 der Gurtfördersterne 30, 31. Der andere Gurtförderstern 30, 31 ist freistehend und über ein Blech (Federblech) 34, 35 drehgesichert. Auch die Innenkontur des Bleches 34, 35 ist auf die Außenkontur der Kupplungen 32, 33 abgestimmt. Mit Kopplung (26) des Munitionsantriebs 2 mit der Gegenkupplung 32, 33 des jeweiligen Gurtfördersterns 30, 31 wird über den Munitionsantrieb 2 die Munition 8 dem Verschlusskopf 25 vorgelegt. Dieser greift beim Zuführen der Munition 8 in ein Waffenrohr durch das im Gurtförderstern 30, 31 liegende Gurtglied 23
und schiebt die Munition 8 aus diesem heraus. In seiner Rückwärtsbewegung, wenn ein Schuss erfolgt ist, zieht der Verschlusskopf 25 die leere Hülse aus dem Waffenrohr heraus und legt sie in das Gurtglied 23 wieder ein. Die Hülse wird samt Gurtglied 23 aus dem Waffensystem 21 geführt und eine neue Munition 8 mit Gurtglied 23 vor den Verschlusskopf 25 gelegt.
Die Darstellungen des Zuführers 9 in Fig. 7 zeigt diesen in einer Zwischenstellung bei entkoppeltem Munitionsantrieb 2 und mittiger Stellung im Waffensystem 21. Hierbei ist keiner der beiden Gurtfördersterne 30, 31 im Munitionsantrieb 2 eingebunden. Diese Zwischenstellung wird für die Sicherheit des Waffensystems 21 eingenommen, beispielsweise beim Transport des Waffensystems 21.
Die Funktionsweise der Munitionszuführung inklusive Umschaltung ist wie folgt:
In der Fig. 4 befindet sich der in Schussrichtung links liegende Förderstern 31 aktuell im funktionalen Eingriff mit dem Munitionsantrieb 2. Der Zuführer 9 ist über den Bolzen 9.4 in die linke Ausnehmung 24.2 arretiert. Der linke Gurtförderstern 31 ist mit dem Munitionsantrieb 2 verbunden. Die Kupplung 26 greift dabei auf die Gegenkupplung 33 des Gurtfördersterns 31, wobei die Kupplung 26 das Blech 35 derart verschiebt, dass es die Gegenkupplung 33 freigibt und sich der Gurtförderstern 31 drehen kann. Das Blech 35 befindet sich in dieser Phase in einem Zwischenraum 37. Der andere rechte Gurtförderstern 30 ist durch sein Blech 34 und durch einen Bolzen 38 gesichert. Der Versschlusskopf 25 wird durch den Gurtförderstern 31 geführt und nimmt dabei die Munition 8 in das Waffenrohr mit. Nach erfolgtem Schuss zieht der Verschlusskopf 25 die leere Patronenhülse aus dem Waffenrohr heraus und legt diese in das im Gurtförderstern 31 liegende Gurtglied 23 ab.
Soll nun eine Munition 8 aus der anderen Munitionsbevorratung, also von rechts, verschossen werden, muss der andere Gurtförderstern 31 in den Munitionsantrieb 2 eingebunden, die Zuführrichtung geändert und Munition 8 von links eingezogen werden. Dazu verdreht der Antrieb 22 die Steuerkurve 6, die Kupplungsmuffe 5 wird über die Halterung 14.2 aus der Wirkverbindung mit dem Kegelradgetriebe 4, beispielsweise mit dem Kegelrad 4.3, genommen und die Verbindung mit dem Gurtförderstern 30 unterbrochen (vordere Führungskurve 6.1). Mit dem Zurückziehen der federnd gelagerten Kupplung 26 entgegen der Schießrtch- tung S durch die in der vordere Führungskurve 6.1 geführten Halterung 14.1 von der Gegenkupplung 33, schiebt ein Bolzen 39 das Federblech 35 über die Gegenkupplung 33 und sichert diese.
Danach wird der Zuführer 9 über das Ritze! 10.1 von rechts nach links geführt, wobei durch die Wippenkonstruktion der Bolzen 9.4 aus der Ausnehmung 24.2 im Waffenteil 24 herausgezogen wird. Beide Bolzen 9.3, 9.4 laufen zusammen mit dem Zuführer 9 auf die rechte Seite, bis der Bolzen 9.3 die Ausnehmung 24.1 erreicht und in diese hineintaucht und den Zuführer 9 in dieser Position arretiert.
Danach wird in einem weiteren Schritt der nunmehr andere Gurtförderstern 30 wieder in den Munitionsantrieb 2 eingebunden, wozu die Steuerkurve 6 durch den Antrieb 22 weiter gedreht wird. Mit dieser Drehung erfolgt die Kupplung des Munitionsantriebs 2 über seine Kupplung 26 mit der Gegenkupplung 32 sowie eine Drehrichtungsänderung. Mit Kupplung wird das Blech 34 von der Gegenkupplung 32 in einen Frei- oder Zwischenraum 36 geschoben, die Gegenkupplung 32 freigegeben, ein Drehen des rechten Gurtfördersterns 30 ermöglicht.
Dabei kommt die Kupplungsmuffe 5 nunmehr mit dem anderen Kegelrad 4.1 des Kegelradgetriebes 4 in Verbindung. Das untere Kegelrad 4.1 dreht dabei in gleicher Richtung, durch den Abtrieb des vorderen Kegelrades 4.1 der Munitionsantrieb 2 jedoch in eine andere Richtung als vorher. Diese Drehrichtungsänderung ermöglicht nunmehr den Einzug der Munition 8 über den rechten Gurtförderstern 30.