EP2625339B1

EP2625339B1 - Schienentransportfahrzeug

Info

Publication number: EP2625339B1
Application number: EP11758128.0A
Authority: EP
Inventors: Peter Hechenberger; Raimund Machatschek
Original assignee: Robel Bahnbaumaschinen GmbH
Current assignee: Robel Bahnbaumaschinen GmbH
Priority date: 2010-10-05
Filing date: 2011-09-09
Publication date: 2015-06-24
Anticipated expiration: 2031-09-09
Also published as: DE202010013957U1; WO2012045385A1; EP2625339A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Schienentransportfahrzeug zum Transport von Schienen, mit einem auf Schienenfahrwerken verfahrbaren Fahrzeugrahmen, dem an einem Längsende ein in einer Fahrzeuglängsrichtung verlaufender Führungskanal für eine geführte Absenkung einer abzuladenden Schiene zugeordnet ist.
Gemäß DE 197 25 700 A1 ist bereits ein derartiges, auf einem Gleis verfahrbares Fahrzeug mit einer Anzahl von aneinander gekuppelten Schienenlade- bzw. Transportwagen zum Transport von Langschienen bekannt. Zum Abladen der Schienen an einer Gleisbaustelle ist ein entlang der Wagen auf diesen verfahrbarer Schienenladekran mit Seilwinden und Greiforganen vorgesehen, mit dessen Hilfe die Langschienen an einem Wagenende in Längsführungen eingelegt werden. Durch Vorwärtsbewegen des Schienentransportfahrzeugs werden die im Gleis verankerten Langschienen von den Wagen abgezogen und abgelegt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung eines Schienentransportfahrzeugs der eingangs genannten Art, mit dem ein weitgehend problemfreies Abladen der Schienen zuverlässig gewährleistet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Schienentransportfahrzeug der gattungsgemäßen Art dadurch gelöst, dass im Führungskanal zwei - in einer quer zur Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Richtung - einander gegenüber liegende Fixierrollen vorgesehen sind, die durch einen Antrieb von einer Außerbetriebstellung in eine die abzuladende Schiene kontaktierende Betriebstellung verschwenkbar sind.
Mit einem derart ausgebildeten Schienentransportfahrzeug ist es nun in vorteilhafter Weise möglich, eine Langschiene während des Abladevorganges anhand der Fixierrollen von beiden Seiten her einzuspannen und so bezüglich ihrer Lage zu fixieren. Damit kann zuverlässig sichergestellt werden, dass es zu keiner Verwindung der Schiene um ihre Längsachse - bzw. im Extremfall zu einem Umkippen der Schiene - kommen kann, was in jedem Fall relativ arbeitsaufwendige Maßnahmen erforderlich machen würde. Außerdem können die Schienen in der Außerbetriebstellung der Fixierrollen automatisch und problemlos in eine optimale Fixierposition eingeführt werden.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Zeichnungsbeschreibung.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Schienentransportfahrzeuges, Fig. 2 eine Draufsicht auf das den Führungskanal aufweisende Ende des Fahrzeugs, Fig. 3 eine Schnittansicht gemäß Pfeil III in Fig. 2, Fig. 4 eine Ansicht gemäß Pfeil IV in Fig. 1, und die Fig. 5 und 6 jeweils eine alternative Ausbildungsform von erfindungsgemäßen Fixierrollen.

Ein in Fig. 1 dargestelltes Fahrzeug 1 zum Transport von Schienen 2 weist einen Fahrzeugrahmen 3 auf, der anhand von Schienenfahrwerken 4 auf einem Gleis 5 verfahrbar und mit weiteren Transportfahrzeugen gekoppelt ist. Wie auch in Fig. 2 zu sehen, sind jeweils mehrere (im vorliegenden Fall vier) der vorzugsweise langverschweißten Schienen 2 auf dem Fahrzeugrahmen 3 nebeneinander auf Lagerrollen 6 abgestützt. Ein lediglich schematisch angedeuteter Schienenladekran 7 ist auf Kranschienen 8 in einer Fahrzeuglängsrichtung 9 entlang der Fahrzeuge auf diesen verfahrbar und dient zum Auf- bzw. Abladen der Schienen 2.
An einem freien Längsende 10 des Fahrzeugs 1 ist dem Fahrzeugrahmen 3 für jede gelagerte Schiene 2 ein in Fahrzeuglängsrichtung 9 sowie in einem flachen Winkel zum Gleis 5 nach unten verlaufender Führungskanal 11 zugeordnet, der für eine geführte Absenkung der Schiene 2 beim Abladevorgang vorgesehen ist und Rollen 38 zur Schienenführung aufweist. Zum Zweck des Abladens wird eine Schiene 2 in bekannter Weise mit Hilfe des Schienenladekrans 7 in den Führungskanal 11 eingefädelt und mit dem Gleis 5 verbunden, wonach das Fahrzeug 1 von der Gleisbaustelle weg (in Fig. 1 nach rechts) verfahren wird und dadurch die Schiene 2 vom Fahrzeug 1 abgezogen und auf dem Gleis 5 abgelegt wird.
Wie nun weiters in den Fig. 3 und 4 im Detail zu sehen, sind an jedem Führungskanal 11 zwei Fixierrollen 12 vorgesehen, die in einer quer zur Fahrzeuglängsrichtung 9 verlaufenden Richtung einander gegenüberliegend angeordnet sind. Jede Fixierrolle 12 ist etwa mittig auf einem annähernd vertikal verlaufenden Schwenkhebel 13 gelagert, der an seinem oberen Ende 14 jeweils am Fahrzeugrahmen 3 befestigt ist. Die Schwenkhebel 13 sind um eine in Fahrzeuglängsrichtung 9 verlaufende Schwenkachse 15 zangenartig zueinander verschwenkbar ausgebildet. Dadurch sind die Fixierrollen 12 von einer Außerbetriebstellung 16 in eine die abzuladende Schiene 2 kontaktierende Betriebstellung 17 (Fig. 4) verschwenkbar. Für die Schwenkbewegung dient ein Antrieb 18, der im vorliegenden Fall als Hydraulikzylinder 19 ausgebildet ist, welcher die beiden Schwenkhebel 13 an einem - bezüglich einer Vertikalen - unteren Ende 20 gelenkig miteinander verbindet.
Die um eine Rollenachse 24 drehbare Fixierrolle 12 besteht jeweils aus einem - in der Betriebstellung 17 sowie bezüglich der Vertikalen - unteren, zylinderförmigen Führungsabschnitt 21 sowie einem oberen, im Durchmesser vergrößerten Fixierabschnitt 22 zum Umfassen bzw. Fixieren einer Schienenfußkante 23 eines Schienenfußes 27 der Schiene 2. Dadurch wird die Schiene 2 bezüglich ihrer aufrechten Position beim Abladevorgang sicher geführt, wobei jedoch gleichzeitig eine Kollision mit fallweise vorhandenen Schienenverlaschungen 39 vermieden werden kann.
Weiters ist der Schienenkanal 11 mit einem Schienenkontaktmittel 25 ausgestattet. Dieses ist dazu ausgebildet, bei Kontakt mit der abzuladenden Schienen 2 den Antrieb 18 zu aktivieren, um damit die Fixierrollen 12 in die Betriebstellung 17 einzuschwenken. Das Schienenkontaktmittel 25 besteht im Wesentlichen aus einer höhenverstellbaren Auflagerrolle 26, die zur Anlage an den Schienenfuß 27 der abzuladenden Schiene 2 vorgesehen und oberhalb des unteren Endes 20 der Schwenkhebel 13 angeordnet ist. Die um eine quer zur Fahrzeuglängsrichtung 9 und horizontal verlaufende Drehachse 30 rotierbare Auflagerrolle 26 ist an einem freien Ende 28 eines Kipphebels 29 montiert, wobei das Gewicht der abzuladenden Schiene 2 eine Absenkung der Auflagerrolle 26 verursacht, durch die in der Folge die Aktivierung des Antriebes 18 ausgelöst wird. Dies erfolgt im hier dargestellten Fall dadurch, dass der nach unten gedrückte Kipphebel 29 ein mit einem Hydrauliksystem in Verbindung stehendes Steuerventil 31 betätigt, das nun seinerseits den Hydraulikzylinder 18 beaufschlagt. Über einen (nicht dargestellten) Absperrhahn können die Fixierrollen 12 gelöst bzw. der Antrieb 18 deaktiviert werden.
Es sind im Rahmen der Erfindung natürlich auch andere Arten einer Aktivierung des Antriebs 18 technisch möglich, wie etwa durch elektrische oder pneumatische Steuersysteme oder dergleichen.
Zusätzlich ist der Auflagerrolle 26 - bezüglich einer Bewegungsrichtung 37 der abzuladenden Schiene 2 - eine Führungsrolle 32 vorgelagert (Fig. 3), die um eine zur Drehachse 30 der Auflagerrolle 26 parallele Drehachse 33 rotierbar ist und einen Teil des Gewichts der Schiene 2 aufnimmt. In vorteilhafter Weise dient diese Drehachse 33 gleichzeitig als Lager- bzw. Drehpunkt für den Kipphebel 29. Die Drehachsen 30 und 33 verlaufen normal zu den Rollenachsen 24 der Fixierrollen 12.
Fig. 5 zeigt eine alternative Ausführungsform der Erfindung, bei der die Fixierrollen 12 einfach zylinderförmig ausgebildet und beidseits des Schienenfußes 27 der Schiene 2 angeordnet sind. Zum Verhindern einer möglichen Verwindung der Schiene 2 um deren Längsachse sind zusätzliche Stützrollen 34 vorgesehen, die beidseits eines Schienenkopfes 35 an dessen Unterseite einschwenkbar sind. Diese Einschwenkbewegung der Stützrollen geschieht synchron mit der Verschwenkung der Fixierrollen 12 in die Betriebstellung 17 anhand von geeigneten mechanischen oder hydraulischen Mitteln, die hier nicht im Detail dargestellt sind.
Eine in Fig. 6 dargestellte Fixierrolle 12 weist - im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel - einen Doppel-Spurkranz 36 auf, mittels dessen der Schienenfuß 27 der Schiene 2 noch effektiver einspannbar ist. Für eine leichtere Zentrierung bzw. Anlage an die Schienenfußkante 23 sind die Spurkränze 36 im Profil abgerundet geformt.

Claims

Schienentransportfahrzeug zum Transport von Schienen (2), mit einem auf Schienenfahrwerken (4) verfahrbaren Fahrzeugrahmen (3), dem an einem Längsende (10) ein in einer Fahrzeuglängsrichtung (9) verlaufender Führungskanal (11) für eine geführte Absenkung einer abzuladenden Schiene (2) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Führungskanal (11) zwei - in einer quer zur Fahrzeuglängsrichtung (9) verlaufenden Richtung - einander gegenüber liegende Fixierrollen (12) vorgesehen sind, die durch einen Antrieb (18) von einer Außerbetriebstellung (16) in eine die abzuladende Schiene (2) kontaktierende Betriebstellung (17) verschwenkbar sind.
Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Führungskanal (11) ein Schienenkontaktmittel (25) vorgesehen ist, das bei Kontakt mit der abzuladenden Schiene (2) für eine Aktivierung des die Fixierrollen (12) in die Betriebstellung (17) einschwenkenden Antriebes (18) ausgebildet ist.
Fahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schienenkontaktmittel (25) als zur Anlage an einen Schienenfuß (27) der abzuladenden Schiene (2) vorgesehene und höhenverstellbare Auflagerrolle (26) ausgebildet ist, die für eine Aktivierung des Antriebes (18) durch eine infolge des Gewichtes der abzuladenden Schiene (2) verursachte Absenkung ausgebildet ist.
Fahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass - bezüglich einer Bewegungsrichtung (37) der abzuladenden Schiene (2) - der Auflagerrolle (26) eine Führungsrolle (32) vorgeordnet ist, wobei Drehachsen (30, 33) der Auflagerund Führungsrolle (26, 32) parallel zueinander positioniert sind.
Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierrollen (12) jeweils um eine normal zu den Drehachsen (30, 33) der Auflager- und Führungsrolle (26, 32) verlaufende Rollenachse (24) drehbar auf einem Schwenkhebel (13) gelagert sind, die an einem - bezüglich einer Vertikalen - oberen Ende (14) am Fahrzeugrahmen (3) angelenkt und an einem unteren und unterhalb der Auflagerrolle (26) vorgesehenen Ende (20) mit dem Antrieb (18) zur Verschwenkung verbunden sind.
Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierrolle (12) aus einem - in der Betriebstellung (17) sowie bezüglich einer Vertikalen - unteren, zylinderförmigen Führungsabschnitt (21) sowie einem oberen, im Durchmesser vergrößerten, zum Umfassen einer Schienenfußkante (23) vorgesehenen Fixierabschnitt (22) gebildet ist.