Hallufix AG D-81925 München
Flip-Flop-Sandale
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sandale insbesondere in Form sogenannter Flip-Flops, mit einer Schuhsohle sowie einem Großzehen-Aufnahmefach zur separaten Aufnahme der Großzehe getrennt von den übrigen Zehen . Die Erfindung betrifft dabei insbesondere Flip-Flops mit orthopädischen Mitteln zur Korrektur und/oder Vorbeugung von Hallux Valgus.
Durch verschiedene Ursachen, insbesondere das Tragen zu enger und zu hoher Schuhe kann es zu schmerzhaften Zehenfehlsteilungen kommen, die oftmals operativ behandelt werden. Oftmals ist es dabei insbesondere die Großzehe, die eine zur Fußaußenseite hin gebogene Fehlstellung einnimmt, die einhergeht mit Gewebeveränderungen im Bereich des Großzehengrundgelenks bzw. des Mittelfußes.
Zur Korrektur derartiger Zehenfehlsteilungen, insbesondere Hallux Valgus, wird üblicherweise eine Korrekturschiene am Fuß angebracht, mittels derer die zu korrigierende Zehe sozusagen zurechtgebogen wird, d. h. in ihre Sollstellung bzw. zu ihrer Sollstellung hingezwungen bzw. dort gehalten wird. Dabei werden entspre-
chende Schienen sowohl im postoperativen Bereich als auch im Rahmen einer konservativen Therapie ohne operativen Eingriff eingesetzt.
Derartige Fußschienen werden jedoch speziell im Sommer in offenen Schuhen wie Sandalen bisweilen nur ungern getragen, da sie ohne das Tragen von Socken oder Strümpfen dabei sichtbar sind und bisweilen als Makel empfunden werden.
Im Rahmen derartiger Therapien zur Zehenkorrektur ist dabei die Erkenntnis gereift, daß es wichtig ist, die im Bereich des Fußes vorhandenen, jedoch oftmals verkümmerten Muskeln zu stärken, um zumindest langfristig zu erreichen, daß der Fuß sich auch ohne Stützschiene selbst in Form hält. Da entsprechende Trainingsmaßnahmen, welche bewußt im Rahmen von Physiotherapie durchgeführt werden, oftmals lästig empfunden werden und nicht lange durchgehalten werden, wäre es wünschenswert, einen Schuh zu haben, der sozusagen von selbst beim Gehen den Fuß trainiert, dessen Muskeln insbesondere im Bereich des Mittelsfußes aufbaut und dabei den Großzeh in seiner natürlichen Sollstellung hält, nichtsdestotrotz jedoch entsprechende Bewegungen zuläßt, um den gewünschten Trainingseffekt zu erzielen.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Sandale der genannten Art zu schaffen, die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Insbesondere soll eine Flip-Flop-Sandale geschaffen werden, die die Therapie von Hallux Valgus unterstützt und/oder diesbezüglich vorbeugend wirkt, in dem beim Laufen die Großzehe in ihrer natürlichen Sollstellung gehalten wird und gleichzeitig eine das Mittelfußgewölbe aufrichtende Stützwirkung bereitgestellt wird. Vorteilhafterweise soll auch ein stärkeres Training der die Großzehenbewegung steuernden Fußmuskeln im Bereich des Mittelfußes erzielt werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Sandale gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Es wird also vorgeschlagen, die Schuhsohle relativ zum Fuß zu zentrieren und in einer bestimmten Ausrichtung zu positionieren, um das bei Flip-Flops übliche seitliche Verrutschen und Verdrehen zu verhindern, so daß das Großzehen- Aufnahmefach als Zehenstellungs-Korrekturhilfe wirken und die Großzehe in deren natürlichen Sollstellung halten bzw. zumindest mit einer Korrekturkraft dorthin beaufschlagen kann. Die Zentrierung der Schuhsohle wird dabei über eine besonders ausgebildete Anlenkung der Schuhsohle im Bereich des Mittelfußes bewerkstelligt, die gleichzeitig eine Abstützung und Aufrichtung des Mittelfußes bewirkt. Erfindungsgemäß besitzt der Flip-Flop eine Metatarsalbandage zur Stützung des Mittelfußes, an der die Schuhsohle mittels einer Zentriervorrichtung in einer vorbestimmten Ausrichtung angelenkt ist, wobei die genannte Metatarsalbandage seitliche Fußsohlenstützabschnitte besitzt, die sich seitlich unter die Fußsohle hinein und/oder über der Schuhsohle erstrecken und von der Schuhsohle abhebbar sind, um den Mittelfuß von der Fußsohle her mit nach oben gerichteten, seitlichen Druckkräften stützen den Mittelfuß aufzurichten bzw. in der aufgerichteten Stellung zu stützen, auch dann, wenn die Fußsohle beim Abrollen von der Schuhsohle abhebt.
Die genannten Zentriermittel sind dabei insbesondere derart ausgebildet, daß sie das bei Flip-Flops übliche Abheben der Fußsohle bei der Abrollbewegung des Fußes beim Gehen erlauben, nichtsdestotrotz aber das seitliche Verrutschen und Verdrehen der Schuhsohle gegenüber dem Fuß verhindern, so daß die Schuhsohle in der Draufsicht betrachtet immer im wesentlichen in ihrer vorbestimmten Sollstellung unter der Fußsohle verbleibt, wodurch das Großzehen-Aufnahmefach als Zehenstellungs-Korrekturhilfe wirken und die Großzehe in deren natürlichen Sollstellung halten kann.
Die genannte Zentriervorrichtung umfaßt in Weiterbildung der Erfindung vorteilhafterweise zumindest ein Paar Anlenkbänder zur Anlenkung der Schuhsohle an der Metatarsalbandage, die zueinander gegenläufig geneigt verlaufen, um auf die Schuhsohle bezüglich der Metatarsalbandage zentrierend zu wirken. Insbesondere
sind die genannten Anlenkbänder bezüglich einer aufrecht durch die Schuhsohle gehenden Längsmittelebene jeweils spitzwinklig geneigt, so daß sich eine insgesamt etwa v-förmige Anordnung der Anlenkbänder ergibt, die zentrierend wirkt.
Die Anordnung der Anlenkbänder könnte dabei grundsätzlich verschieden getroffen sein, beispielsweise könnten die Anlenkbänder an ihren Befestigungspunkten an der Schuhsohle voneinander weiter beabstandet sein als im Bereich ihrer Anlenk- punkte an der Metatarsalbandage, so daß sich im wesentlichen eine satteldachförmige Anordnung der Anlenkbänder ergibt. Vorteilhafterweise jedoch ist die Anordnung der Anlenkbänder in Weiterbildung der Erfindung umgekehrt angestellt, d.h. die Anlenkbänder sind an ihren Anlenkpunkten an der Metatarsalbandage voneinander weiter beabstandet als an ihren Anlenkpunkten an der Schuhsohle.
Die v-förmige Aufspreizung kann dabei unterschiedlich stark sein. Um einerseits eine ausreichend starke Zentrierung zu bewirken und andererseits keine zu starken Zugkräfte in die Bandage einzuleiten, kann eine Anordnung der Anlenkbänder unter einem Spreizwinkel von 45° bis 150°, vorzugsweise etwa 60° bis 120° und insbesondere etwa 75° bis 100° vorteilhaft sein. Der Abstand der Anlenkpunkte der Anlenkbänder an der Schuhsohle voneinander kann beträgt dabei vorteilhafterweise weniger als 2/3 des Abstands der Anlenkpunkte an der Bandage.
Um eine ausreichende Zentrierung zu bewirken, andererseits aber auch eine ausreichendes Abheben der Fußsohle von der Schuhsohle zu erlauben, was das bekannte Tragegefühl von Flip-Flops ausmacht, kann es vorteilhaft sein, wenn die Anlenkbänder - im Querschnitt durch die Metatarsalbandage betrachtet - etwa im Bereich von 7 Uhr bis 10 Uhr und 2 Uhr bis 5 Uhr, vorzugsweise im Bereich von etwa 8 Uhr bis 9 Uhr und 3 Uhr bis 4 Uhr, an der Metatarsalbandage angelenkt sind.
Vorteilhafterweise können die Anlenkbänder ausreichend elastisch und dehnbar ausgebildet sein, um gleichermaßen ein Abheben der Fußsohle von der Schuhsohle und eine ausreichende Zentrierwirkung für die Schuhsohle zu erreichen.
Um eine Torsion der Anlenkbänder zu verhindern, sind diese ausreichend breit ausgebildet und jeweils über ihrer gesamte Breite an der Metatarsalbandage und der Schuhsohle angelenkt, wobei die Breite der Anlenkbänder vorteilhafterweise im Bereich von 2/3 bis 3/3 der Breite der Metatarsalbandage betragen kann. Die Breite der Anlenkbänder kann vorzugsweise zwischen 3 cm und 10 cm, insbesondere 4 cm bis 7 cm betragen.
In einer Seitenansicht der Sandale betrachtet erstrecken sich die genannten Anlenkbänder vorteilhafterweise im wesentlichen senkrecht oder nur schwach geneigt von der Mittelfußbandage nach unten zur Schuhsohle, so daß die Anlenkpunkte der Anlenkbänder an der Schuhsohle in deren Mittelabschnitt korrespondierend mit dem Mittelfuß liegen.
In Weiterbildung der Erfindung sind die seitlichen Fußsohlenstützabschnitte der Metatarsalbandage nicht an ihren Abschnitten, die an den äußeren Rändern der Fußsohle anliegen, mit den seitlichen Rändern der Schuhsohle direkt verbunden, wie dies bei einem herkömmlichen Oberschuh üblicherweise der Fall ist, sondern unverbunden mit den Sohlenrändern nach innen gezogen, so daß der die seitlichen Fußsohlenstützabschnitte der Metatarsalbandage im Bereich der seitlichen Sohlenrändern frei von der Schuhsohle verläuft, so daß die Metatarsalbandage links und rechts in einem Bereich zwischen etwa 6 Uhr und 9 Uhr bzw. etwa 6 Uhr und 3 Uhr von der Schuhsohle weg und von dieser beabstandet nach innen gespannt werden kann bzw. eine entsprechende Spannkraft auf den Sohlenbereich des Mittelfußes ausüben kann.
Die genannten Fußsohlenabschnitte können von den Schuhsohlenrändern beabstandet zum Zentrum des vom Oberschuh und der Schuhsohle begrenzten Schuhinnenraums nach innen gezogen werden und hierdurch an den seitlichen Fußsohlenrändern anliegen, um dort aufrichtend zu stützen, und zwar auch dann, wenn die Fußsohle von der Schuhsohle beim Abrollen abhebt.
In Weiterbildung der Erfindung sind dabei Spannmittel zum Spannen der Metatar- salbandage vorgesehen, so daß insbesondere die zuvor genannten seitlichen Fuß- sohlenstützabschnitte der Metatarsalbandage nach innen und oben gespannt werden können, um die gewünschte Stützwirkung zu erzielen. Die genannten Spannmittel umfassen hierbei vorteilhafterweise Längeneinstellmittel zur Längeneinstellung der genannten Bandage. Um eine einfache Bedienung zu erzielen, können die Spannmittel und/oder die Längeneinstellmittel ein Betätigungsteil auf einer der Schuhsohle abgewandten Oberseite der Metatarsalbandage oder einer Außenseite derselben aufweisen. Beispielsweise kann die Metatarsalbandage mittels eines Klettverschlusses oder ähnlichen Haltemitteln in einer gespannten Stellung fixiert werden.
Der zumindest eine Schuhsohlenanlenkpunkt der Metatarsalbandage durch die genannte Zentriervorrichtung ist in Weiterbildung der Erfindung von den Sohlenrändern mindestens 1/4, vorzugsweise 1/3 oder mehr der Schuhsohlenbreite beabstandet, d. h. nach innen zur Schuhsohlenmitte hin versetzt angeordnet ist.
Um die Großzehenstellung fein justieren bzw. die Korrekturkräfte präzise einstellen zu können, kann in Weiterbildung der Erfindung eine Verstellvorrichtung zur Verstellung der Position und/oder Ausrichtung des Großzehen-Aufnahmefachs relativ zur Schuhsohle und/oder im Bereich des Großzehenaufnahmefachs eine Großze- henbandage vorgesehen sein, mittels derer eine zur Schuhinnenseite hin gerichtete Korrekturkraft auf die Großzehe ausgeübt werden kann. Anstelle einer die Großzehe vollständig umspannenden Großzehenbandage können gegebenenfalls auch alternativ ausgebildete Zug-Druckmittel zur Aufbringung einer zur Schuhinnenseite hin gerichteten Korrekturkraft vorgesehen sein, beispielsweise in Form eines verschiebbar angeordneten Stegs, der sich auf der der benachbarten Zehe zugewandten Seite der Großzehe erstreckt. Alternativ oder zusätzlich könnte die gesamte Großzehen-Aufnahme an der Sohle querverschieblich gelagert und einstellbar sein. Bevorzugt ist jedoch die genannte Großzehenbandage, die an der Schuhsohlenin- neseite an einer festen Strebe oder dergleichen angelenkt sein und durch Längenverstellung komfortabel eine entsprechende Korrekturkraft auf die Großzehe aus-
üben kann. In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind dabei Spannmittel zum Spannen der Großzehenbandage zur Fußinnenseite hin vorgesehen, die insbesondere Längeneinstellmittel zur Längeneinstellung der genannten Bandage umfassen. Vorteilhafterweise kann die Großzehenbandage in Form einer spannbaren Klettverschlußschlaufe auf der Schuhsohle oder auf sich selbst fixiert werden.
Um beim Gehen einen verstärkten Trainingseffekt für die die Großzehenbewegung steuernden Muskeln zu erzielen, kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen werden, die Großzehenbewegung beim Abrollen des Fußes weitgehend von der Bewegung der übrigen Zehen mechanisch abzukoppeln, so daß die Großzehe wie an sich beim Barfußlaufen natürlich vorgesehen, einen Großteil der Balancearbeit übernimmt und speziell die die Großzehe haltende Muskulatur verstärkt trainiert wird, und gleichzeitig zu verhindern, daß die Großzehe zur Fußaußenseite hin ausweicht. Vorteilhafterweise zeichnet sich die Schuhsohle dadurch aus, daß ein Großzehenabschnitt der Schuhsohle durch eine in Schuhlängsrichtung verlaufende Sohleneinkerbung von einem Nebenzehenabschnitt der Schuhsohle getrennt und hiervon unabhängig in Abrollrichtung biegbar ist. Durch die Sohleneingerbung in Schuhlängsrichtung zwischen Großzehe und Nachbarzehe kann der unter der Großzehe liegende Schuhsohlenabschnitt gegenüber dem angrenzenden Schuhsohlenabschnitt, der unter den benachbarten Zehen liegt, einfach verschränkt werden, d. h. um eine liegende Querachse einfach nach oben und unten gebogen werden ohne daß sich hierbei der genannte angrenzende Schuhsohlenabschnitt mitbiegen müßte.
Zwischen dem Großzehenabschnitt der Schuhsohle und dem Nebenzehenabschnitt der Schuhsohle findet keine unmittelbare Kraftübertragung von Torsionskräften und Biegemomenten statt, so daß die Großzehe von dem Nebenzehenabschnitt der Schuhswohle nicht geholfen wird, die Balance zu halten, was zu einem verstärkten Trainingseffekt der die Großzehenbewegung steuernden Muskulatur führt. Der Schuh erhält durch die Sohleneinkerbung zwischen Großzehe und benachbarter Zehe ein Gehgefühl wie beim Barfußlaufen, da die Großzehe unabhängig von den übrigen Zehen abrollt. Gleichzeitig wird durch die Aufnahme der Großzehe in dem
Großzehen-Aufnahmefach separat von den übrigen Zehen in Verbindung mit der die Schuhsohlenausrichtung an der Mittelfußbandage zentrierenden Zentriervorrichtung sichergestellt, daß die Großzehe nicht zur Fußaußenseite hin ausweicht, sondern in ihrer geraden, natürlichen Sollstellung gehalten wird. Insoweit besitzt der Flip-Flop und insbesondere auch die Schuhsohle trotz der genannten Sohleneinkerbung, genauer gesagt aufgrund deren Ausrichtung und Verlauf, eine ausreichende Steifigkeit in Querrichtung, d.h. bezüglich Biegung um eine vertikale Achse, um den Großzeh zur Fußinnenseite hin zu fixieren und das ungewollte Ausweichen zur Fußaußenseite zu vermeiden.
Vorteilhafterweise kann das Großzehen-Aufnahmefach in Form einer zur Zehenspitze hin offenen, im wesentlichen zylindrischen Aufnahmehülse ausgebildet sein. Alternativ kann ein die Großzehe umseitig umschließendes, zur Zehenspitze hin geschlossenes Aufnahmefach vorgesehen sein, so daß das Großzehen- Aufnahmefach vom Schuhende her betrachtet eine - grob gesprochen - zur Einsteckseite hin offene, zur Schuhspitze hin geschlossene, näherungsweise zylindrische Aufnahmehöhlung bildet, die im Querschnitt betrachtet unten von der Sohle und darüber bogenförmig umlaufend vom entsprechenden Aufnahmefachbogen umschlossen ist.
Die Sohleneinkerbung, die die gewünschte mechanische Entkopplung des Großze- henabschnitts der Schuhsohle von dem Nebenzehenabschnitt der Schuhsohle bewirkt, kann grundsätzlich verschieden ausgebildet sein. Vorteilhafterweise wird die genannte Sohleneinkerbung von einem Einschnitt und/oder einem Schlitz in der Sohle gebildet, der von der Schuhspitze her im Wesentlichen in Schuhlängsrichtung ein Stück weit nach hinten bis etwa zum Großzehengrundgelenk die Schuhsohle einschneidet und trennt. Hierdurch werden vollständig getrennte Sohlenbereiche unter der Großzehe und den benachbarten Zehen erzielt, wodurch eine maximale Entkoppelung bei der Abrollbewegung erzielt wird. Anstelle einer solchen vollständigen Materialaussparung kommt indes auch in Betracht, im Bereich der Sohleneinkerbung eine dünne Materialschicht stehen zu lassen, die die mechanische Entkopplung nicht oder nur geringfügig stört. Insbesondere kann vorgesehen
sein, daß im Bereich der Sohleneinkerbung eine Verbindungsmembran zwischen dem Großzehenabschnitt und dem Nebenzehenabschnitt der Schuhsohle vorgesehen ist, die die genannten beiden Abschnitt miteinander verbindet. Die Verbindungsmembran kann hierbei insbesondere eine Abdichtung bilden, die den Eintritt von Schmutz oder Flüssigkeit in den Schlitz zwischen Großzehe und benachbarter Zehe verhindert. Die genannte Verbindungsmembran ist in diesem Fall im Vergleich zum Schuhsohlenmaterial wesentlich dehnbarer und gegebenenfalls auch wesentlich dünner, wobei die genannte Verbindungsmembran materialinhomogen mit der restlichen Schuhsohle ausgebildet sein kann. Beispielsweise kommt eine dehnbare, wasserdichte Textilmembran in Betracht, die von ihrer Dehnbarkeit her die gewünschte Entkopplung nicht beeinträchtigt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig.1 : eine Seitenansicht einer Flip-Flop-Sandale mit einem darin befindlichen Fuß von einer Fußaussenseite her nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung,
Fig. 2: eine Seitenansicht der Sandale aus Fig. 1 von der Fußaussenseite her,
Fig. 3: eine Draufsicht auf die Sandale aus Fig. 1 und 2 von oben her mit Fuß,
Fig. 4: einen schematischen Querschnitt durch die Sandale im Bereich der Me- tatarsalbandage aus Fig. 1 gemäß der Linie A-A in Fig. 1 ,
Fig. 5: eine Draufsicht auf die Sohle des Flip-Flops nach einer Ausführungsform der Erfindung, gemäß der die Sohle zwischen Großzehe und benachbarter Zehe eine Sohleneinkerbung besitzt, und
Fig. 6: einen schematischen Querschnitt durch die Sandale im Bereich der Me- tatarsalbandage aus Fig. 1 gemäß der Linie A-A in Fig. 1 mit einer ge-
genüber Fig. 4 veränderten Bandagenanlenkung nach einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung.
Die in den Figuren dargestellte Sandale 1 ist in Form eines sog. Flip-Flops ausgebildet und umfaßt eine Schuhsohle 2 und an seinem vorderen Ende im Bereich der Zehen ein separates Großzehen-Aufnahmefach 7, das im Bereich der Schuhsohle 2 - wie Fig. 5 zeigt - durch eine Sohleneinkerbung 8 von dem die benachbarten Zehen umgebenden Schuhabschnitt getrennt sein kann. Wie Figur 5 zeigt, ist die Sohleneinkerbung 8 in der gezeichneten Ausführung durch einen schlitzförmigen Sohleneinschnitt 10 gebildet, in dem das Material der Schuhsohle 2 vollständig ausgespart ist. Der genannte Sohleneinschnitt 10 reicht hierbei von der Schuhspitze bis etwa zum Großzehengrundgelenk zurück und erstreckt sich im Wesentlichen parallel zur Schuhlängsrichtung.
Wie Figuren 1 , 2 und 3 zeigen, wird das Großzehen-Aufnahmefach 7 von einer Großzehenbandage 14 gebildet, die an dem unter der Großzehe liegenden Schuhsohlenabschnitt 2a angelenkt ist und vorteilhafterweise längenveränderbar ausgebildet ist, um die Position der Großzehe auf der Schuhsohle 2 exakt einstellen zu können. Beispielsweise mittels eines Haken-/Flauschteilverschlusses 16 kann die Großzehenbandage 14 gespannt und fixiert werden. Ggf. kann es hierbei vorgesehen sein, mittels geeigneter Einstellmittel die Position der Großzehenbandage und damit des Großzehen-Aufnahmefachs 7 relativ zur Schusohle 2 einzustellen, insbesondere quer zur Sohlenlängsrichtung zu verändern, um verschieden starke Korrekturkräfte 15 zur Fußinnenseite auf die Großzehe ausüben bzw. die Sandale an die jeweilige Fehlstellung anpassen zu können.
Im Bereich des Mittelfußes ist eine Metatarsalbandage 17 vorgesehen, wie dies Figur 1 , 2 und 3 zeigen. Die Metatarsalbandage 17 umschlingt hierbei den Mittelfuß vollständig und ist an sich unabhängig von der Schuhsohle ausgebildet. Die Bandage 17 umfaßt hierbei zwei seitliche Fußsohlenstützabschnitte 18 und 19, die den zu stützenden Mittelfuß von dessen Seitenflanken her an der Fußsohle umschlingen und abstützen. Die genannten Fußsohlenstützabschnitte 18 und 19 sind hierbei
von der Schuhsohle 2 losgelöst und insbesondere nicht unmittelbar an den Seitenrändern der Schuhsohle 2 befestigt, so daß der Mittelfuß von unten her durch seitliche, nach innen und oben gerichtete Stützkräfte 20 gestützt werden kann. Durch die NichtVerbindung der genannten Fußsohlenstützabschnitte 18 und 19 mit den Seitenrändern der Schuhsohle 2 kann durch die Stützkräfte 20 gerade der Abschnitt des Mittelfußes gestützt und geformt werden, der bei Hallux Valgus- Erkrankungen aufzurichten ist.
Wie Figur 4 zeigt, ist die Metatarsalbandage 17 dabei von den Seitenrändern der Schuhsohle 2 her vorteilhafterweise über zumindest 1/4 der Schuhsohlenbreite her und von der Verbindung zwischen Oberschuh 3 und Schuhsohle 2 über zumindest 1/4 der Oberschuhhöhe vom Oberschuh 3 losgelöst, um die gewünschten Stützkräfte 20 aufbringen zu können.
Um die Metatarsalbandage 17 an verschiedene Fußbreiten anpassen und die Stützkraft 20 einstellen zu können, umfaßt die Metatarsalbandage 17 Spannmittel 21 in Form einer Längeneinstellvorrichtung 22. Die Spannmittel 21 bzw. Längen- einstellmittel 22 können beispielsweise einen Haken-/Flauschteilverschluß 24 besitzen, mittels dessen die auf der Oberseite überstehenden Abschnitte der Bandage 17 auf darunterliegenden Bandagenabschnitten fixiert werden können, vgl. Figur 4.
Die genannte Metatarsalbandage 17 ist dabei über eine Zentriervorrichtung 3 an die Schuhsohle 2 angebunden, die derart ausgebildet ist, daß die Schuhsohle 2 von der Fußsohle beim Abrollen des Fußes beim Gehen abheben kann, dabei jedoch - zumindest beim Wiederaufsetzen auf den Boden - nicht seitlich bzw. quer verrutschen kann, sondern zentriert unter der Fußsohle positioniert bleibt. Hierdurch kann das Großzehen-Aufnahmefach 7 als Zehenstellungs-Korrekturhilfe wirken und die Großzehe in deren natürlichen Sollstellung halten.
Die genannte Zentriervorrichtung 3 umfaßt in Weiterbildung der Erfindung vorteilhafterweise zumindest ein Paar Anlenkbänder 4, 5 zur Anlenkung der Schuhsohle 2 an der Metatarsalbandage 17, die zueinander gegenläufig geneigt verlaufen, um
auf die Schuhsohle 2 bezüglich der Metatarsalbandage 17 zentrierend zu wirken. Insbesondere sind die genannten Anlenkbänder 4, 5 bezüglich einer aufrecht durch die Schuhsohle gehenden Längsmittelebene jeweils spitzwinklig geneigt, so daß sich eine insgesamt etwa v-förmige Anordnung der Anlenkbänder 4, 5 ergibt, vgl. Fig. 4 und 6.
Vorteilhafterweise ist die Anordnung der Anlenkbänder 4, 5 in Weiterbildung der Erfindung derart angestellt, daß die Anlenkbänder 4 und 5 an ihren Anlenkpunkten 6 an der Metatarsalbandage voneinander weiter beabstandet als an ihren Anlenkpunkten 9 an der Schuhsohle 2.
Um einerseits eine ausreichend starke Zentrierung zu bewirken und andererseits keine zu starken Zugkräfte in die Bandage einzuleiten, ist die Anordnung der Anlenkbänder in der gezeichneten Ausführung nach Fig. 4 unter einem Spreizwinkel von etwa 90° getroffen. Der Abstand der Anlenkpunkte der Anlenkbänder an der Schuhsohle voneinander beträgt dabei vorteilhafterweise weniger als 2/3 des Abstands der Anlenkpunkte an der Bandage.
Bei der in Fig. 6 gezeichneten Ausführung ist vergleichsweise eine stärker aufgespreizte Anordnung der Anlenkbänder 4 und 5 gezeigt, die gem. Fig. 6 unter eine Winkel von etwa 120° v-förmig angeordnet sind.
Um eine ausreichende Zentrierung zu bewirken, andererseits aber auch eine ausreichendes Abheben der Fußsohle von der Schuhsohle 2 zu erlauben, was das bekannte Tragegefühl von Flip-Flops ausmacht, kann es vorteilhaft sein, wenn die Anlenkbänder 4 und 5 - im Querschnitt durch die Metatarsalbandage 17 betrachtet - etwa im Bereich von 7 Uhr bis 10 Uhr und 2 Uhr bis 5 Uhr, vorzugsweise im Bereich von etwa 8 Uhr bis 9 Uhr und 3 Uhr bis 4 Uhr, an der Metatarsalbandage 17 angelenkt sind.
Die Ausführung gem. Fig. 4 zeigt dabei eine Anlenkung der Anlenkbänder 4 und 5 an der Metatarsalbandage 17 im Bereich von etwa 9 Uhr und 3 Uhr, während die
stärker aufgespreizte Anordnung gem. Fig. 6 eine Anlenkung im Bereich von etwa 7.30 Uhr und 4.30 Uhr besitzt.
Vorteilhafterweise können die Anlenkbänder 4 und 5 ausreichend elastisch und dehnbar ausgebildet sein, um gleichermaßen ein Abheben der Fußsohle von der Schuhsohle 2 und eine ausreichende Zentrierwirkung für die Schuhsohle 2 zu erreichen.
Um eine Torsion der Anlenkbänder 4 und 5 zu verhindern, sind diese ausreichend breit ausgebildet und jeweils über ihrer gesamte Breite an der Metatarsalbandage und der Schuhsohle angelenkt, wobei die Breite der Anlenkbänder vorteilhafterweise der Breite der Metatarsalbandage 17 entspricht. Die Breite der Anlenkbänder 4, 5 kann vorzugsweise zwischen 4 cm und 7 cm betragen.
In einer Seitenansicht der Sandale betrachtet - vgl. Fig. 1 und 2 - erstrecken sich die genannten Anlenkbänder 4, 5 vorteilhafterweise im wesentlichen senkrecht oder nur schwach geneigt von der Mittelfußbandage 17 nach unten zur Schuhsohle 2, so daß die Anlenkpunkte 9 der Anlenkbänder 4, 5 an der Schuhsohle 2 in deren Mittelabschnitt korrespondierend mit dem Mittelfuß liegen.