Beschreibung
Titel
Handgriff für Elektrohandwerkzeug
Stand der Technik
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Handgriff für ein Elektrohandwerkzeug wie beispielsweise eine Bohrmaschine oder einen Bohrhammer.
Handgriffe für Elektrohandwerkzeuge sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlichen
Ausgestaltungen bekannt. Ein Hauptaugenmerk bei derartigen Handgriffen wird in jüngster Zeit verstärkt darauf gelegt, dass Schwingungen von dem Elektrohandwerkzeug nicht oder zumindest reduziert auf den Handgriff übertragen werden. Aus der DE 102004061522 Al ist ein Handgriff bekannt, welcher zwischen einen Griffelement und einer Befestigungsvorrichtung zum Befestigen an dem Elektrohandwerkzeug eine Entkopplungseinrichtung zur teilweisen
Schwingungsentkopplung umfasst. Die Entkopplungseinrichtung ist dabei eine Blattfeder, welche derart gebogen ist, dass sie ein vierseitiges umlaufendes Profil mit einem Überlappungsbereich an den Enden bildet. Hierdurch ermöglicht die Blattfeder zumindest in zwei einander gegenüberliegenden Richtungen eine Ausgleichsbewegung des Griffselements. Allerdings ist es möglich, dass bei zu großer Krafteinwirkung eine dauerhafte Verbiegung der
Entkopplungseinrichtung auftreten kann. Ferner können auch nur kleine Schwingungen gedämpft werden und der Handgriff kann relativ zum Werkzeug abknicken.
Vorteile der Erfindung
Der erfmdungsgemäße Handgriff mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 weist demgegenüber den Vorteil auf, dass er einfach und kostengünstig aufgebaut ist und eine Dämpfung von Schwingungen ermöglicht, ohne dass ein Griffelement, an welchem ein Nutzer angreift, abknickt. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass ein genaues Arbeiten mit dem Elektrohandwerkzeug möglich ist und trotzdem eine
Schwingungsdämpfung erfolgt. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass eine
Dämpfüngsverbindungseinrichtung vorgesehen ist, welche gleichzeitig eine Verbindung von einem Griffelement zu einem Klemmhalter und eine Entkopplung von Vibrationen oder Schwingungen zum Elektrohandwerkzeug sicherstellen kann. Die Dämpfungsverbindungseinrichtung umfasst dabei wenigstens ein erstes und ein zweites steifes Verbindungselement sowie ein Dämpfungselement. Das erste Verbindungselement ist an einer ersten Achse schwenkbar an Klemmhaltern gelagert und ist an einer zweiten Achse schwenkbar am Griffelement gelagert. Das zweite Verbindungselement ist an einer dritten Achse schwenkbar am Klemmhalter gelagert und an einer vierten Achse schwenkbar am Griffelement gelagert. Das Dämpfungselement berührt dabei wenigstens eines der Verbindungselemente und stellt bei einem Verschwenken der
Verbindungselemente eine Dämpfungswirkung bereit. Somit kann durch das Vorsehen von zwei separaten steifen Verbindungselementen, welche separat an jeweils einer Achse am Klemmhalter bzw. am Griffelement des Handgriffs gelagert sind, bei einer Dämpfung von Schwingung auch ein Abknicken des Griffelements vermieden werden. Hierdurch kann das Elektrohandwerkzeug während des Arbeitsvorgangs sicher gehalten werden und somit genaue Arbeitsergebnisse erzielt werden. Auch kann dadurch ein gemeinsames Verschwenken des ersten und zweiten Verbindungselements sichergestellt werden.
Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
Um eine möglichst große Dämpfungswirkung zu erreichen, berühren vorzugsweise das erste und zweite Verbindungselement das Dämpfungselement.
Vorzugsweise sind das erste und zweite Verbindungselement als steife Verbindungshebel ausgebildet und parallel zueinander angeordnet. Alternativ sind die Verbindungshebel nicht parallel zueinander angeordnet.
Weiter bevorzugt ist das Dämpfungselement ein verformbarer Dämpfungskörper und eine Dämpfung wird durch eine Verformung des Dämpfungskörpers bereitgestellt. Der Dämpfungskörper dämpft somit aufgrund einer Deformation durch wenigstens eines der
Verbindungselemente.
Besonders bevorzugt weist das erste Verbindungselement eine erste Ausnehmung auf und das zweite Verbindungselement weist eine zweite Ausnehmung auf und der Dämpfungskörper ist in der ersten und zweiten Ausnehmung angeordnet. Dadurch wird
ein großer Deformationsumfang des Dämpfungskörpers bei Auftreten einer zu dämpfenden Schwingung erreicht, so dass ein sicheres Dämpfen ermöglicht wird.
Besonders bevorzugt ist der Dämpfungskörper symmetrisch zu einer Mittelachse des Dämpfungskörpers aufgebaut und umfasst vorzugsweise eine insbesondere zylindrische, mittige Ausnehmung. Die mittige Ausnehmung ermöglicht dabei einen großen Deformationsumfang und stellt auch eine Dämpfungswirkung in verschiedenen Richtungen bereit.
Weiter bevorzugt sind die erste, zweite, dritte und vierte Achse des ersten und zweiten
Verbindungselements als Bolzen oder als Stifte oder als Schrauben ausgebildet.
Besonders bevorzugt ist der Dämpfungskörper aus einem Kautschukmaterial oder aus Gummi oder aus einem elastischen Kunststoff hergestellt. Dadurch kann der Dämpfungskörper sehr kostengünstig bereitgestellt werden.
Besonders bevorzugt weist der Dämpfungskörper vier vorstehende Bereiche auf, wobei sich jeweils zwei der vorstehenden Bereiche um 180° einander gegenüberliegen. D.h., entlang des Außenumfangs des Dämpfungskörpers ist in einem Winkel von 90° jeweils ein vorstehender Bereich angeordnet. Zwischen den einander benachbarten vorstehenden
Bereichen sind konkave Verbindungsflächen vorgesehen. Somit weist der Dämpfungskörper eine kreuzartige Form mit vier vorstehenden Bereichen auf, welche über die konkaven Verbindungsflächen miteinander verbunden sind.
Besonders bevorzugt weist das erste Verbindungselement und das zweite
Verbindungselement bogenförmige Bereiche auf, welche entsprechend den konkaven Verbindungsflächen des Dämpfungskörpers ausgebildet sind. Die bogenförmigen Bereiche der Verbindungselemente kontaktieren dabei die konkaven Verbindungsflächen. Dadurch wird sichergestellt, dass eine ausreichende Dämpfung von Schwingungen ermöglicht wird.
Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Elektrohandwerkzeug, wie beispielsweise eine Bohrmaschine, einen Bohrhammer, eine Schleifmaschine usw., mit
einem erfindungsgemäßen Handgriff, welcher insbesondere ein Zusatzhandgriff an einem vorderen Bereich des Elektrohandwerkzeugs ist.
Zeichnung
Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist:
Figur 1 eine schematische, perspektivische Ansicht eines Handgriffs gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Figur 2 eine schematische Schnittansicht einer
Dämpfungsverbindungseinrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Figur 3 eine schematische, perspektivische Ansicht des Handgriffs von Figur 1 in einer Dämpfungsposition, und
Figur 4 eine schematische Schnittansicht der Dämpfungsverbindungseinrichtung in der Dämpfungsposition.
Bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf Figur 1 bis 4 ein Handgriff 1 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung im Detail beschrieben.
Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, umfasst der Handgriff 1 für ein Elektrowerkzeug ein Griffelement 2 und einen Klemmhalter 3. Das Griffelement 2 und der Klemmhalter 3 sind über eine Dämpfungsverbindungseinrichtung 4 miteinander verbunden. Der Klemmhalter 3 umfasst einen Klemmring 30 sowie ein Fixierelement 33, mit welchem der Handgriff 1 an einem Elektrowerkzeug, wie z.B. einer Bohrmaschine, fixiert werden kann. An dem zum Griffelement 2 gerichteten Ende des Klemmhalters 3 sind ein erster Flansch 31 und ein zweiter Flansch 32 vorgesehen. Der beiden Flansche 31, 32 sind parallel zueinander
angeordnet und nehmen zwischen sich einen Teil der Dämpfungsverbindungseinrichtung 4 auf.
Das Griffelement 2 umfasst eine Grifffläche, an welcher ein Nutzer angreifen kann sowie einen Griffteller 20, welcher integral am Griffelement gebildet ist. Weiterhin umfasst das
Griffelement 2 einen ersten Flansch 21 und einen zweiten Flansch 22. Die beiden Flansche 21, 22 sind ebenfalls parallel zueinander angeordnet und in gleicher Weise wie die Flansche 31, 32 des Klemmhalters 3 ausgebildet. Weiterhin nehmen die beiden Flansche 21, 22 des Griffelements 20 auch einen Teil der Dämpfungsverbindungseinrichtung 4 zwischen sich auf. Jeder der Flansche 21, 22 sowie der Flansche 31, 32 weist zwei Durchgangsbohrungen auf, um Achsen für die Dämpfungsverbindungseinrichtung 4 aufzunehmen. Hierbei sind die Flansche im Bereich der Durchgangsbohrungen durch Verstärkungsabschnitte verstärkt.
Die Dämpfungsverbindungseinrichtung 4 umfasst, wie insbesondere aus der
Schnittansicht von Figur 2 ersichtlich ist, einen ersten steifen Verbindungshebel 5 und einen zweiten Verbindungshebel 6. Die beiden Verbindungshebel 5, 6 sind identisch aufgebaut, am Handgriff jedoch in entgegengesetzten Richtungen angeordnet. Die Dämpfungsverbindungseinrichtung 4 umfasst ferner ein Dämpfungselement 7, welches aus einem elastischen Material hergestellt ist. Das Dämpfungselement 7 umfasst vier vorstehende Bereiche 7a, 7b, 7c, 7d, wobei einander benachbarte vorstehende Bereiche 7a, 7b, 7c, 7d mittels konkaven Verbindungsflächen 17a, 17b, 17c, 17d verbunden sind. Wie aus der Schnittdarstellung von Figur 2 ersichtlich ist, weist das Dämpfungselement 7 dadurch eine kreuzförmige Gestalt mit sanften Übergangsbereichen auf. Im Dämpfungselement 7 ist ferner eine durchgehende Ausnehmung 8 ausgebildet. Die
Ausnehmung 8 weist eine Zylinderform auf und ist in der Mitte des Dämpfungselements 7 angeordnet. Figur 2 zeigt dabei den Zustand des Dämpfungselements 7 im unverformten Zustand, wobei Figur 4 den Zustand des Dämpfungselements 7 im verformten Zustand darstellt. Dabei ist, wie aus Figur 4 ersichtlich ist, in verformtem Zustand des Dämpfungselements 7 die zylindrische Ausnehmung 8 in großem Umfang zur Ausnehmung 8' reduziert, woraus eine große Verformbarkeit des Dämpfungselements 7 resultiert. Wie weiter aus Figur 2 ersichtlich ist, weist der erste Verbindungshebel 5 einen ersten bogenförmigen Bereich 5a und einen zweiten bogenförmigen Bereich 5b auf. Der zweite Verbindungshebel 6 weist einen ersten bogenförmigen Bereich 6a und einen
zweiten bogenförmigen Bereich 6b auf. Der erste Verbindungshebel umfasst ferner zwischen den bogenförmigen Bereichen 5a, 5b eine erste Ausnehmung 5c und der zweite Verbindungshebel 6 umfasst zwischen den bogenförmigen Bereichen 6a, 6b eine zweite Ausnehmung 6c. Das Dämpfungselement 7 ist dabei mit jeweils einem der vorstehenden Bereiche 7c bzw. 7d in den Ausnehmungen 5c bzw. 6c positioniert. Die bogenförmigen
Bereiche 5a, 5b bzw. 6a, 6b befinden sich mit den konkaven Verbindungsflächen 17a, 17b, 17c, 17d des Dämpfungselements 7 in Kontakt. Weiter ist der erste Verbindungshebel 5 über eine erste Achse 11 am Klemmhalter 3 schwenkbar angeordnet und mittels einer zweiten Achse 12 am Griffelement 2 schwenkbar angeordnet. Der zweite Verbindungshebel 6 ist über eine dritte Achse 13 schwenkbar am Klemmhalter 3 angeordnet und über eine vierte Achse 14 schwenkbar am Griffelement 2 angeordnet. Die Achsen 11, 12, 13, 14 sind dabei zylindrische Bolzen, welche in die Ausnehmungen in den Flanschen 21, 22, 31 und 32 angeordnet sind. Die Flansche bilden somit Lagerbereiche für die Bolzen. Dadurch ist es möglich, dass der erste und zweite Verbindungshebel 5, 6 schwenkbar zum Griffelement 2 bzw. zum Klemmhalter 3 angeordnet ist. Insbesondere ist ein paralleles Verschwenken der Verbindungshebel 5, 6 sichergestellt (vgl. Figur 4), da die erste Achse 11 und die dritte Achse 13 sowie die zweite Achse 12 und die vierte Achse 14 jeweils in einer waagrechten Ebene liegen. Hierdurch wird eine Parallelverschiebung des Griffelements 2 relativ zum Klemmhalter 3 ermöglicht.
Wenn nun Schwingungen im Betrieb von dem Elektrohandwerkzeug über den Klemmhalter 3 übertragen werden, dämpft die Dämpfungsverbindungseinrichtung 4 derartige Schwingungen durch Verformen des Dämpfungselements 7. Die Figuren 3 und 4 zeigen dabei einen Zustand während der Dämpfung, bei dem das Dämpfungselement 7 verformt wurde. Hierbei wird einerseits die Ausnehmung 8 deutlich verkleinert (in Figur 4 mit 8' gekennzeichnet) und die konkaven Verbindungsflächen 17a, 17b, 17c, 17d des Dämpfungselements berühren über einen größeren bzw. kleineren Bereich die bogenförmigen Bereiche 5a, 5b, 6a, 6b der Verbindungsebene 5, 6 (vgl. Figur 4). Durch die Parallelverschiebung des Griffelements 2 relativ zum Klemmhalter 3 können somit
Dämpfungen bzw. Federungen in einer Haupt- und einer Nebenachse, z.B. einer Schlagachse (Horizontalachse) und einer Vertikalachse, ermöglicht werden. Dabei verändert die Parallelführung der Verbindungshilfen 5, 6 ferner auch das Abknicken des Griffelements 2.
In diesem Ausführungsbeispiel sind die Verbindungshilfen 5, 6 derart angeordnet, dass eine Verschwenkung in Richtung einer Schlagachse des Elektrohandwerkzeugs ermöglicht wird. Hierdurch ist insbesondere eine Dämpfung von Schwingungen, welche in Richtung der Schlagachse auftreten, möglich. Grundsätzlich wäre es jedoch auch denkbar, dass die Verbindungshebel 5, 6 um 90° im Vergleich zum beschriebenen Ausführungsbeispiel gedreht werden, um so insbesondere horizontale Schwingungen senkrecht zur Schlagachse aufzunehmen. Ferner sei angemerkt, dass es grundsätzlich auch möglich ist, statt lediglich zwei Verbindungshebeln 5, 6 auch mehrere Verbindungshebel, welche parallel zueinander angeordnet sind, zu verwenden. Dadurch wird eine erhöhte Stabilität der Dämpfüngsverbindungseinrichtung 4 erreicht. Weiterhin ist es auch denkbar, dass das Dämpfungselement 7 nur einen Verbindungshebel kontaktiert und beim Auftreten von Schwingungen durch Verstellen dieses einen Verbindungshebels verformt wird oder beim Auftreten von Schwingungen zusätzlich noch mit einem weiteren Verbindungshebel in Kontakt kommt, um eine Deformation des
Dämpfungselements 7 zu bewirken.
Die erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht ferner, dass auch große Schwingungen gedämpft werden können, da erfindungsgemäß eine große Auslenkung der Verbindungshebel möglich ist.