Beschreibung
"Beschichtung für Dampfkondensatoren"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer hydrophoben Beschichtung von Kondensatoren zur Erzielung von Tropfenkondensation sowie hergestellte Beschichtungen .
Bei Kondensationsanlagen schlägt sich das kondensierende Me- dium an den Wärmeübertragungsflächen nieder. Bei Dampfturbinen erfolgt beispielsweise am Kondensator eine Kondensation von entspanntem Wasserdampf aus der Turbine. Übliche Kondensatoren enthalten eine Vielzahl von Kondensatorrohren, die überwiegend aus Metall, zumeist aus legiertem Stahl oder Ti- tan, bestehen.
Bei Kondensationen kann man zwischen Tropfenkondensation und Filmkondensation unterscheiden. Auf metallischen Werkstoffen mit hoher Oberflächenenergie findet überwiegend eine Filmkon- densation statt. Das Kondensat bildet dabei einen zusammenhängenden Flüssigkeitsfilm auf der Metalloberfläche aus. Im Gegensatz dazu werden bei der Tropfenkondensation Tropfen gebildet, die rasch ablaufen, wodurch die Effizienz des Kondensators erhöht wird.
Im Stand der Technik ist es bekannt, durch eine Hydrophobierung von Kondensatorrohren eine Tropfenkondensation herbeizuführen .
Beispielsweise sind aus der Schrift DE 833 049 Silikonbe- schichtungen von Kondensationsflächen bekannt. Weiterhin ist bekannt, Kondensatoren mit Tetrafluorethylenharzen (Teflon) zu beschichten. Nachteilig ist hierbei jedoch, dass das Aufbringen dieser zusätzlichen Materialschicht auf den Kondensa- tor zu einem zusätzlichen Wärmeübertragungswiderstand führt. Weiterhin weisen hydrophobierende Beschichtungen häufig eine begrenzte Stabilität auf.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wurde die Herstellung hydrophober Beschichtungen durch Chemical Vapour Deposition (CVD) - Verfahren vorgeschlagen. Bekannt ist weiterhin, beispielswei- se aus der Schrift WO 99/18252, eine Tropfenkondensation durch Ionenimplantation von Oberflächen zu erzielen.
Beide Verfahren müssen jedoch unter Vakuum durchgeführt werden, wodurch ein hoher Verfahrensaufwand und hohe Kosten ent- stehen. Ein Einsatz in großtechnischen Anlagen kann zu vertretbaren Kosten nicht ermöglicht werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, wenigstens einen Nachteil des Standes der Technik zu überwinden. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es insbesondere, eine Beschichtung zur Verfügung zu stellen, die eine tropfenweise Kondensation bewirkt, und eine möglichst kostengünstige Beschichtung ermöglicht .
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung einer hydrophoben Beschichtung von Kondensatoren zur Erzielung von Tropfenkondensation wobei man mittels nasschemischer Verfahren auf den Kondensator ein Beschichtungsmittel aufbringt, umfassend ein flüssiges Lösemittel und wenigstens ei- nen Beschichtungsstoff ausgewählt aus der Gruppe umfassend
Sol-Gel-Materialien auf der Basis von Siliziumoxid-Sol, Fluorpolymere, Silikone und/oder Polyurethan-ausbildende Komponenten, wobei, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Be- schichtungsmittels : - der Feststoffgehalt des Sol-Gel-Materials auf der Basis von Siliziumoxid-Sol im Bereich von > 0,5 Gew.-% bis ≤ 20 Gew.-% liegt; und/oder - der Gehalt an Fluorpolymer im Bereich von > 0,1 Gew.-% bis ≤ 5 Gew.-% liegt; und/oder - der Feststoffgehalt an Silikon, im Bereich von > 5 Gew.- % bis ≤ 30 Gew.-% liegt; und/oder
- der Gehalt an Polyurethan-ausbildenden Komponenten im Bereich von > 3 Gew.-% bis ≤ 30 Gew.-%, liegt.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft eine hydrophobe Beschichtung zur Erzielung von Tropfenkondensation bei Kondensatoren, wobei die Beschichtung ausgewählt aus der Gruppe umfassend Sol-Gel-Lacke auf der Basis von Siliziumoxid, Fluorpolymere, Silikone und/oder Lacke auf Polyurethan-Basis, hergestellt ist unter Verwendung eines erfin- dungsgemäßen Verfahrens und wobei die Beschichtung eine
Schichtdicke im Bereich von > 100 nm bis ≤ 5 μm aufweist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Überraschend wurde gefunden, dass erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer hydrophoben Beschichtung von Kondensatoren zur Erzielung von Tropfenkondensation, wobei man mittels nasschemischer Verfahren auf den Kondensator ein Be- Schichtungsmittel umfassend wenigstens einen Beschichtungs- stoff ausgewählt aus der Gruppe umfassend Sol-Gel-Materialien auf der Basis von Siliziumoxid-Sol, Fluorpolymere, Silikone und/oder Polyurethan-ausbildende Komponenten aufbringt, geeignet sind sehr dünne Beschichtungen zu erzeugen. Dies ist insbesondere bei der hydrophoben Beschichtung von Kondensatoren von Vorteil, da eine dickere Schicht einen Wärmeleitwiderstand erzeugt, der dazu führen kann, dass die Kondensation insgesamt wenig effektiv verläuft.
Weiterhin ist insbesondere für die Beschichtung von Kondensatoren von Vorteil, dass durch das erfindungsgemäße Verfahren dünne hydrophobe Beschichtungen auf Kondensatoren aufbringbar sind, die dennoch die bei Kondensatoren auftretenden Temperaturschwankungen und Dimensionsänderungen aushalten können. Dies ist insbesondere für eine Langzeitstabilität der Beschichtung von Kondensatoren von großem Vorteil.
Darüber hinaus ist insbesondere für die Beschichtung von Kondensatoren von Vorteil, dass durch das erfindungsgemäße Verfahren dünne hydrophobe Beschichtungen auf Kondensatoren aufbringbar sind, die eine gute Schlagbeständigkeit aufweisen können und hierdurch einen Schutz des Kondensators zur Verfügung stellen können.
Unter Beschichtungsmitteln, die ein flüssiges Lösemittel und wenigstens einen Beschichtungsstoff umfassen, werden im Sinne dieser Erfindung insbesondere Flüssigkeiten wie Lösungen verstanden, sowie Stoffgemische, die in einer flüssigen Phase wie einem flüssigen Lösemittel enthaltene festförmige, gel- förmige oder flüssige Stoffe aufweisen, beispielsweise Dispersionen wie Emulsionen oder Suspensionen, Sole, Sol-Gel- Materialien oder Kolloide. Die Beschichtungsmittel sind im
Applikationszustand vorzugsweise flüssig, so dass die zu applizierenden Beschichtungsstoffe aus einer oder in Form einer Flüssigkeit applizierbar sind.
Das Lösemittel ist ein flüssiges Lösemittel. Der Begriff
"flüssig" bedeutet im Sinne der vorliegenden Erfindung, dass das Lösemittel in einem Temperaturbereich von 100C bis 1000C, vorzugsweise bei Raumtemperatur, d.h. in einem Temperaturbereich von 18°C bis 25 0C, flüssig ist.
Dies ermöglicht, dass ein Beschichtungsstoff in dem Lösemittel gelöst, emulgiert oder suspendiert werden kann. Weiterhin wird hierdurch ermöglicht, dass der Beschichtungsstoff mittels nasschemischer Verfahren applizierbar ist. Unter dem Begriff "Lösen" ist im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verstehen, dass der Beschichtungsstoff gelöst, dispergiert, emulgiert oder suspendiert wird. Vorzugsweise ist ein verwendbares Lösemittel ein Lösungsmittel.
Der Feststoffgehalt wird für das jeweilige Beschichtungsmittel nach üblichen, dem Fachmann bekannten Methoden bestimmt, beispielsweise durch Entfernen des Lösemittels. Der Fest-
stoffgehalt bezieht sich beispielsweise auf das Trockengewicht des Beschichtungsstoffes, wobei das Trockengewicht bei einer Temperatur bestimmt wird, die nicht zur Zerstörung des Beschichtungsstoffs führt. Die Bestimmung des Feststoffge- halts von verwendbaren Sol-Gel-Materialien erfolgt beispielsweise durch Abdunsten des Lösemittels im Wesentlichen in Anlehnung an DIN ISO 3251, vorzugsweise durch Abdunsten des Lösemittels bei 125°C in einem Zeitraum von 1 Stunde. Vorzugsweise entspricht der Feststoffgehalt der bei Applikation auf einem Substrat verbleibenden Beschichtung.
Ein Vorteil, der durch das Beschichtungsmittel zur Verfügung gestellt werden kann, ist, dass glatte Beschichtungen aufbringbar sind.
Ein weiterer Vorteil kann dadurch zur Verfügung gestellt werden, dass eine Beschichtung mit einem Beschichtungsmittel, das im Applikationszustand in Form einer Flüssigkeit vorliegt, einfacher und kostengünstiger herstellbar ist, als beispielsweise eine Beschichtung im Vakuum.
Unter dem Begriff "Sol-Gel-Materialien auf der Basis von Si- liziumoxid-Sol" ist im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verstehen, dass das Sol-Gel-Material oder Sol-Gel-System in SoI- und/oder Gelform vorliegen kann. Bevorzugte Sol-Gel- Materialien sind Siliziumoxid-Sole, insbesondere Siliziumdioxid-Sole, vorzugsweise modifizierte insbesondere funktiona- lisierte Siliziumoxid-Sole.
Als Beschichtungsstoff verwendbares Sol-Gel-Material auf Basis eines Siliziumoxid-Sols umfasst bevorzugt eine alkoholische und/oder wässrige Silan-Lösung, vorzugsweise auf der Basis von Alkylsilanen und/oder Alkoxysilanen . Vorzugsweise umfasst das Siliziumoxid-Sol Polysiloxane, insbesondere ver- netzte Polysiloxane, die bevorzugt über Kohlenstoffbindungen mit dem Silizium verbundene organische funktionalisierende Gruppen, insbesondere Alkylgruppen beispielsweise Methylgrup-
pen oder Fluoratome, aufweisen. Das Sol-Gel-Material ist vorzugsweise ein vorkondensiertes Polysiloxan.
Verwendbare Sol-Gel-Materialien auf der Basis von Silizium- oxid-Solen können funktionalisiert sein, vorzugsweise alkyl- und/oder fluorfunktionalisiert . Vorzugsweise weist das Sol- Gel-Material Fluoralkyl- und/oder Fluoralkoxysilane auf. Vorteilhafter Weise können Alkylsilane und/oder Fluoralkylsilane eine Verbesserung der Hydrophobie des ausgebildeten Sol-Gel- Lacks bewirken.
Vorzugsweise verwendbare Sol-Gel-Materialien umfassen wenigstens eine Silanverbindung, vorzugsweise Alkoxysilane, wenigstens eine funktionalisierte Silanverbindung, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Alkylsilane und/oder Fluoralkylsilane, wenigstens einen Alkohol, wenigstens eine Säure und/oder Wasser.
Vorzugsweise verwendbare Alkoxysilane sind ausgewählt aus der Gruppe umfassend Tetramethoxysilan (TMOS) , Tetraethoxysilan (TEOS) , Methyltriethoxysilan (MTES) und/oder Methyltrimetho- xysilan (MTMS) . Ein besonders bevorzugtes Alkoxysilan ist Tetraethoxysilan .
Vorzugsweise verwendbare Alkylsilane sind ausgewählt aus der Gruppe umfassend Octyltriethoxysilan, Octyltrimethoxysilan, Phenyltrimethoxysilan, Propyltriethoxysilan, Hexadecyltri- methoxysilan, Octadecyltrimethoxysilan und/oder 3- Glycidyloxypropyltriethoxysilan . Ein bevorzugtes Fluoralkyl- silan ist beispielsweise Tridecafluoroctyltriethoxysilan .
Bevorzugt umfassen verwendbare Sol-Gel-Materialien wenigstens eine Alkoxysilanverbindung im Bereich von > 50 Gew.-% bis ≤ 80 Gew.-%, wenigstens ein Alkylsilan und/oder Fluoralkylsilan im Bereich von > 0,5 Gew.-% bis ≤ 30 Gew.-%, Alkohol im Bereich von > 10 Gew.-% bis ≤ 70 Gew.-%, Säure im Bereich von > 0 Gew.-% bis ≤ 10 Gew.-% und/oder Wasser im Bereich von > 1
Gew.-% bis ≤ 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Sol-Gel-Materials, wobei die Gewichtsgehalte der einzelnen Komponenten so gewählt sind, dass das Gesamtgewicht der Komponenten 100 Gew.-% nicht übersteigt.
In bevorzugten Ausführungsformen liegt der Feststoffgehalt des Sol-Gel-Materials auf der Basis von Siliziumoxid-Sol im Bereich von > 5 Gew.-% bis ≤ 15 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von > 7 Gew.-% bis ≤ 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamt- gewicht des Beschichtungsmittels .
Es hat sich gezeigt, dass insbesondere ein Feststoffgehalt im Bereich von > 7 Gew.-% bis ≤ 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Sol-Gel-Materials, dazu führen kann, dass Schichtdicken des gebildeten Sol-Gel-Lack von 5 μm oder weniger ausbildbar sind.
Bevorzugte Lösemittel für Sol-Gel-Materialien auf der Basis von Siliziumoxid-Sol sind ausgewählt aus der Gruppe umfassend Wasser, Ketone, Alkohole und/oder Säuren, insbesondere bevorzugte Lösemittel sind ausgewählt aus der Gruppe umfassend Wasser, 2-Butanon, Isopropanol, Ethanol, Methoxypropanol, E- thylhexanol, Salzsäure, Essigsäure und/oder Salpetersäure.
Trocknen und/oder Härten des Sol-Gel-Materials führt zur Ausbildung einer Beschichtung unter Bildung eines Sol-Gel-Lacks .
In weiter vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung enthält das Beschichtungsmittel als Beschichtungsstoff ein Fluorpoly- mer. Das enthaltene Fluorpolymer kann ausgebildet sein aus einem kristallinen, einem halbkristallinen und/oder einem a- morphen Fluorpolymermaterial.
Bevorzugt sind Fluorpolymere, die in organischen Lösemitteln insbesondere in perfluorierten Kohlenwasserstoffen lösbar o- der dispergierbar sind. Besonders bevorzugt sind Fluorpolymere, insbesondere amorphe Fluorpolymere, die in organischen
Lösemitteln lösbar sind. Bevorzugt liegt das Fluorpolymer im Beschichtungsmittel in Form einer Lösung oder Dispersion vor.
In bevorzugten Ausführungsformen ist das Fluorpolymer ausge- wählt aus der Gruppe umfassend Polytetrafluorethylen, Ethy- len-tetrafluorethylen (ETFE) , Polyperfluoralkoxytetrafluorethylen, polyfluoriertes Ethylen-Propylen, Po- Iy (ethylentetrafluorethylen) , Polyvinylfluorid, Polyvinyl- idenfluorid, Polychlortrifluorethylen, Po- Iy (ethylenchlortrifluorethylen) , 2, 2-Bistrifluormethyl-4, 5- difluor-1 , 3-dioxol und/oder Mischungen davon.
Bevorzugte Fluorpolymere sind ausgewählt aus der Gruppe umfassend 2, 2-Bistrifluormethyl-4, 5-difluor-1, 3-dioxol, bei- spielsweise erhältlich unter der Handelsbezeichnung Teflon® AF, Ethylen-tetrafluorethylen, und/oder Polyvinylidenfluorid (PVDF), besonders bevorzugt ist 2, 2-Bistrifluormethyl-4, 5- difluor-1, 3-dioxol .
Von besonderem Vorteil ist, dass das Fluorpolymer 2,2-
Bistrifluormethyl-4 , 5-difluor-1 , 3-dioxol in perfluorierten Kohlenwasserstoffen, beispielsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Perfluorcyclooxanon CgF16O und/oder Perfluorodecalin lösbar ist und über eine Lösung applizierbar ist.
Bevorzugt ist, dass der Gehalt an Fluorpolymer im Bereich von ≥ 0,5 Gew.-% bis ≤ 4 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von > 1 Gew.-% bis ≤ 2 Gew.-%, bevorzugt im Bereich von > 1 Gew.-% bis ≤ 1,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Beschich- tungsmittels, liegt. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere ein Gehalt im Bereich von > 1 Gew.-% bis ≤ 1,5 Gew.-% dazu führen kann, dass Schichtdicken der ausgebildeten Fluorpoly- merbeschichtung von 5 μm oder weniger ausbildbar sind.
Von Vorteil ist insbesondere, dass eine Fluorpolymerbeschich- tung einer Dicke von 5 μm oder weniger zu keinem oder einem
nur sehr geringen zusätzlichen Wärmeübertragungswiderstand des beschichteten Kondensators führt.
In besonders bevorzugten Ausführungsformen des Beschichtungs- mittels ist der Beschichtungsstoff ein Silikon, vorzugsweise ein Silikon-Harz, vorzugsweise in vorkondensierter Form, ein Silikonelastomer oder Silikonkautschuk. Silikonkautschuk kann als Grundpolymere Polydiorganosiloxane enthalten, die Vernetzungs-Reaktionen zugängliche Gruppen aufweisen. Bevorzugt sind flüssige oder dispergierte Silikonkautschukkomponenten, die über Additionsvernetzung vulkanisierbar sind. Insbesondere bevorzugt sind einkomponentige kalthärtende Silikonkautschuk-Dispersionen. Besonders bevorzugt sind flüssige, sprühbare Silikonkautschuk-Dispersionen .
Vorzugsweise liegt der Feststoffgehalt an Silikon im Bereich von > 10 Gew.-% bis ≤ 25 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von > 15 Gew.-% bis ≤ 22 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Beschichtungsmittels . Es hat sich gezeigt, dass insbeson- dere ein Feststoffgehalt im Bereich von > 15 Gew.-% bis ≤ 22 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des Beschichtungsmittels zu einer Schichtdicke der auszubildenden Beschichtung führen kann, die im Bereich von > 400 nm bis ≤ 800 nm liegt.
In bevorzugten Ausführungsformen liegt das Silikon auf Basis einer Dispersion von Silikonkautschuk vor. Bevorzugt verwendbar sind beispielsweise Silikonkautschuk-Dispersionen erhältlich unter der Handelsbezeichnung Powersil® bei der Firma Wacker, insbesondere Powersil® 567.
In auch besonders bevorzugten Ausführungsformen des Beschichtungsmittels enthält das Beschichtungsmittel als Beschichtungsstoff Polyurethan-ausbildende Komponenten.
Bevorzugte Polyurethan-ausbildende Komponenten sind ausgewählt aus der Gruppe umfassend Isocyanate und/oder Polyole. Die Isocyanate und Polyole können in stöchiometrischen Ver-
hältnis eingesetzt werden, oder Isocyanate oder Polyole können im Überschuss vorliegen.
Verwendbare Isocyanate sind bevorzugt aliphatische und/oder aromatische Polyisocyanate, vorzugsweise Diisocyanate ausgewählt aus der Gruppe umfassend 1, 3-Diisocyanatobenzol, 2,4- und 2, 6-Toluylendiisocyanat, 1, 6-Hexamethylendiisocyanat, 4,4'- und 2, 4-Diphenylmethandiisocyanat, Naphthylendiisocya- nat, Xylylendiisocyanat, Isophorondiisocyanat, Paraphenyldii- socyanat, Dicyclohexylmethandiisocyanat, Cyclohexyldiisocya- nat, Polymethylpolyphenylisocyanat, 1,6- Dodecamethylendiisocyanat, 1,4-
Bis (isocyanatocyclohexyl) methan, Pentamethylendiisocyanat, Trimethylendiisocyanat und/oder Triphenylmethandiisocyanat . Bevorzugt ist Isophorondiisocyanat. Besonders bevorzugt verwendbar sind aliphatische Polyisocyanate.
Verwendbare Polyole sind vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Polyacrylate, Polyetherpolyole, Polyesterpo- lyole und/oder niedermolekulare Polyole, beispielsweise Di-, Tri- oder Polyalkohole . Bevorzugt verwendbar sind Polyesterpolyole, insbesondere beispielsweise durch Umsetzung mit Di- carbonsäure erhältliche mehr oder weniger verzweigte Polyesterpolyole. Besonders bevorzugt verwendbar sind schwach verzweigte hydroxylgruppenhaltige Polyester.
Vorzugsweise verwendbar liegen die Isocyanat- und Polyolkom- ponente in nasschemisch verarbeitbarer, bevorzugt flüssiger Form vor.
Vorzugsweise liegt der Gehalt an Polyurethan-ausbildenden Komponenten im Bereich von > 4 Gew.-% bis ≤ 25 Gew.-%, bevorzugt im Bereich von > 5 Gew.-% bis ≤ 20 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von > 10 Gew.-% bis ≤ 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Beschichtungsmittels .
In bevorzugten Ausführungsformen wird dem Beschichtungsmittel enthaltend Isocyanat- und Polyolkomponenten ein Siliziumoxid- SoI beigemischt. Verwendbare Siliziumoxid-Sole können funkti- onalisierende Methyl-, Phenyl- und/oder Fluorgruppen aufwei- sen .
Es ist besonders bevorzugt, dass das Siliziumoxid-Sol in Form eines kolloidaldispersen Systems enthaltend Si02-Nanopartikel vorliegt .
In bevorzugten Ausführungsformen umfasst das Beschichtungsmittel :
- Polyurethan-ausbildende Komponenten, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Isocyanate und/oder PoIy- ole, und
- Siliziumoxid-Sol in Form eines kolloidaldispersen Systems enthaltend Si02-Nanopartikel, vorzugsweise im Bereich von > 1 Gew.-% bis ≤ 10 Gew.-%, bevorzugt im Bereich von > 3 Gew.-% bis ≤ 8 Gew.-%, besonders bevorzugt im Bereich von > 5 Gew.-% bis ≤ 6 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polyol- und Isocyanatkomponenten .
Bevorzugt verwendbare Siθ2-Sole enthalten Siθ2-Nanopartikel, vorzugsweise suspendiert in Butylacetat. Vorzugsweise sind die Siθ2-Teilchen oder -Nanopartikel an ihrer Oberfläche hydrophobiert, beispielsweise durch Methyl-, Phenyl- und/oder Fluor-Silanverbindungen .
Der Vorteil der Verwendung von Siθ2-Solen enthaltend SiO2- Nanoteilchen liegt insbesondere darin, dass die SiO2-
Nanoteilchen im SoI nicht agglomeriert vorliegen sondern kolloidal. Von Vorteil ist weiterhin, dass die Si02-Nanoteilchen über das SoI durch Zumischen und Rühren in das Beschichtungsmittel enthaltnd Isocyanat- und Polyolkomponenten einbringbar sind. Vorzugsweise sind Isocyanat- und Polyolkomponenten und SiO2-SoI in mischbaren vorzugsweise gleichen Lösemitteln, bevorzugt Butylacetat, gelöst oder dispergiert. Dies kann eine
homogene Verteilung der Siθ2-Nanoteilchen in dem Beschich- tungsmittel zur Verfügung stellen, wodurch eine entsprechend homogene Verteilung in dem hergestellten Lack auf Polyurethanbasis ermöglicht wird.
Insbesondere ein Zusatz von Si02-Nanoteilchen kann vorteilhafter Weise die Hydrophie des Lacks auf Polyurethanbasis erhöhen .
Weiterhin kann der Vorteil zur Verfügung gestellt werden, dass besonders dünne und/oder glatte Beschichtungen auf der Basis von Polyurethan-Lack herstellbar sind.
Vorzugsweise umfasst das Beschichtungsmittel : - Polyurethan-ausbildende Komponenten, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Isocyanate und/oder PoIy- ole, und
- Siliziumoxid-Sol, vorzugsweise im Bereich von > 1 Gew.-% bis ≤ 10 Gew.-%, bevorzugt im Bereich von > 3 Gew.-% bis ≤ 8 Gew.-%, besonders bevorzugt im Bereich von > 5 Gew.- % bis ≤ 6 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Po- lyol- und Isocyanatkomponenten .
Es konnte festgestellt werden, dass eine Beimischung eines Siliziumoxid-Sols insbesondere in einem Bereich von > 3 Gew.- % bis ≤ 8 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polyol- und Isocyanatkomponenten, zu verbesserten Anti- Adhäsionseigenschaften oder Antihafteigenschaften der Be- schichtung auf metallischen Kondensatorflächen führen kann.
Ein Vorteil, der durch die Beimischung eines Siliziumoxid- Sols verwirklicht werden kann, ist eine Verbesserung der Hydrophobizität der Beschichtung. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass durch Beimischung eines Siliziumoxid-Sols eine homogene Verteilung des Siliziumoxids, vorzugsweise SiO2, in dem Beschichtungsmittel erzielt werden kann. Dies ermöglicht, dass der ausgebildete Lack auf Polyurethan-Basis eine homoge-
ne Verteilung des Siθ2 und somit homogene hydrophobe Eigenschaften aufweist.
Bevorzugte Lösemittel für die Polyurethan-ausbildenden Kompo- nenten und/oder das Siliziumoxid-Sol sind Ester, Ketone, aromatische Kohlenwasserstoffe und/oder deren Mischungen. Weiter bevorzugte Lösemittel sind vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Alkyl-Acetate . Besonders bevorzugte Lösemittel sind vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Ethylacetat, Butylacetat, l-Methoxy-2-propylacetat, Methyli- sobutylketon, Toluol, Xylol, Aceton, Methylethylketon, Cyclo- hexanon und/oder Mischungen davon. Besonders bevorzugt ist Butylacetat .
Vorzugsweise ist das Lösemittel des Beschichtungsmittels ausgewählt aus der Gruppe umfassend Wasser, Alkylacetate, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Ethylacetat, 1- Methoxy-2-propylacetat und/oder Butylacetat, Ketone, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Aceton, Methyliso- butylketon, Cyclohexanon und/oder 2-Butanon, Alkohole, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Methanol, Etha- nol, Isopropanol, Butanol, Ethylhexanol, und/oder Methoxypro- panol, perfluorierte Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Perfluorcyclooxanon und/oder Perfluorodecalin, und/oder Mischungen davon. Weiter vorzugsweise ist das Lösemittel des Beschichtungsmittels ausgewählt aus der Gruppe der aromatischen Kohlenwasserstoffe umfassend Toluol und/oder Xylol.
In bevorzugten Ausführungsformen bringt man eine hydrophobe Beschichtung mit einer Schichtdicke im Bereich von > 100 nm bis ≤ 5 μm, vorzugsweise im Bereich von > 200 nm bis ≤ 2 μm, bevorzugt im Bereich von > 300 nm bis ≤ 1 μm, besonders bevorzugt im Bereich von > 400 nm bis ≤ 800 nm, auf den Konden- sator auf.
Die Angabe der Schichtdicke bezieht sich hierbei auf die Schichtdicke im getrockneten und/oder gehärteten Zustand der Beschichtung.
Von Vorteil bei einer Verwendung des Beschichtungsmittels zur Herstellung einer hydrophoben Beschichtung ist insbesondere, dass sehr dünne und/oder sehr glatte Beschichtungen herstellbar sind.
Ein Vorteil des Verfahrens liegt darin, dass durch den erfindungsgemäßen Gehalt des Beschichtungsstoffes des Beschichtungsmittels sehr dünne Beschichtungen gleichmäßig auf einen Kondensator aufbringbar sind.
In bevorzugten Ausführungsformen bringt man das Beschich- tungsmittel mittels nasschemischer Verfahren ausgewählt aus der Gruppe umfassend (Elektro) tauchen, Spritzen, Giessen, Streichen, Sprühen, Fluten und/oder Naßlackieren auf. Vorzugsweise ist das Beschichtungsmittel durch Verfahren ausge- wählt aus der Gruppe umfassend Tauchverfahren und/oder Sprühverfahren aufbringbar.
Weiterhin kann man das Beschichtungsmittel nasschemisch mittels Rollen oder Rotationsglocken aufbringen.
Weitere Vorteile des Verfahrens werden dadurch zur Verfügung gestellt, dass nasschemische Verfahren ermöglichen, die Beschichtung nachträglich auf den Kondensator aufzubringen. Weiterhin benötigen nasschemische Verfahren einen wesentlich geringeren technischen Aufwand als Vakuumverfahren und sind mit entsprechend geringeren Kosten verbunden. Insbesondere ist von Vorteil, dass Beschichtungsstoffe besser ausgenutzt werden können. Somit sind vorteilhafter Weise Materialeinsparungen möglich. Darüber hinaus weisen nasschemische Beschich- tungsverfahren eine höhere Flexibilität in Bezug auf die Geometrie des zu beschichtenden Kondensators auf, so dass auch
nichtplanare und komplexe Kondensatorgeometrien gleichmäßig beschichtet werden können.
Die nasschemische Applikation einer Beschichtung weist zudem den Vorteil auf, dass dadurch zusätzlich die Kratzfestigkeit der Beschichtung verbessert werden kann.
Vor der Applikation kann die Oberfläche der zu beschichtenden Kondensatorflächen vorbehandelt werden, insbesondere können die zu beschichtenden Kondensatorflächen entfettet werden, beispielsweise mit Lösemitteln ausgewählt aus der Gruppe umfassend Aceton und/oder Isopropanol und/oder mit Neutralreiniger, beispielsweise Phosphate, kationische Tenside und Phosphonate enthaltenden Neutralreinigern.
Weiterhin können zu beschichtende Kondensatorflächen vor der Applikation des Beschichtungsmittels angeätzt werden, beispielsweise durch Behandlung mit einer Säure ausgewählt aus der Gruppe umfassend Flusssäure, Salzsäure und/oder Schwefel- säure, bevorzugt mit einem Gemisch von Säuren ausgewählt aus der Gruppe umfassend Flusssäure, Salzsäure und/oder Schwefelsäure mit Wasser. Hierdurch kann eine bessere Haftung der Beschichtung bewirkt werden.
Nach der nasschemischen Applikation des Beschichtungsmittels wird die Beschichtung getrocknet und/oder gehärtet. Vorzugsweise wird vor dem Härten die Beschichtung zunächst getrocknet. Die Temperaturen des Trocknens liegen vorzugsweise bei Raumtemperatur, bevorzugt in einem Temperaturbereich von > 18°C bis ≤ 25 0C.
Vorzugsweise liegt die Dauer des Trocknens in einem Bereich von > 10 Minuten bis ≤ 30 Minuten, bevorzugt in einem Bereich von > 15 Minuten bis ≤ 30 Minuten.
Das Trocknen kann dazu beitragen, dass Lösemittel vor dem Aushärten der Beschichtung entweichen oder verdampfen kann.
Es kann auch vorgesehen sein, dass Trocknen und Härten bei gleich bleibender Temperatur erfolgen können, beispielsweise bei höheren Temperaturen in einem Bereich von > 300C bis ≤ 200 0C, vorzugsweise bei Raumtemperatur, bevorzugt in einem Temperaturbereich von > 18°C bis ≤ 25 0C.
Das Härten der Beschichtung erfolgt bevorzugt photochemisch oder thermisch, vorzugsweise bei Temperaturen in einem Bereich von > 50°C bis ≤ 350 0C, bevorzugt in einem Bereich von > 700C bis ≤ 200 0C, besonders bevorzugt in einem Bereich von ≥ 800C bis ≤ 100 °C.
Vorzugsweise liegt die Dauer des Härtens in einem Bereich von > 15 Minuten bis ≤ 2 Stunden, bevorzugt in einem Bereich von ≥ 20 Minuten bis ≤ 1,5 Stunden, besonders bevorzugt in einem Bereich von > 30 Minuten bis ≤ 1 Stunde.
Eine Dauer des Härtens von insbesondere > 30 Minuten bis ≤ 1 Stunde kann dazu beitragen, dass das beschichtete Substrat eine verbesserte Korrosionsbeständigkeit aufweisen kann.
Eine Beschichtung beispielsweise mit einer wässrigen Dispersion von Fluorpolymerharz kann auch durch Härten bei hohen Temperaturen, beispielsweise durch Sinterung bei Temperaturen in einem Bereich von > 2000C bis ≤ 500 0C, bevorzugt in einem Bereich von > 300°C bis ≤ 400 °C, ausgebildet werden.
Ein weiterer Gegenstand sind hydrophobe Beschichtungen zur Erzielung von Tropfenkondensation von Kondensatoren, wobei die Beschichtung ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend SoI- Gel-Lacke auf der Basis von Siliziumoxid, insbesondere SiC>2, Fluorpolymere, Silikone und/oder Lacke auf Polyurethan-Basis, erhalten unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Verfahrens, und wobei die Beschichtung eine Schichtdicke im Bereich von > 100 nm bis ≤ 5 μm aufweist.
In bevorzugten Ausführungsformen liegt die Schichtdicke im Bereich von > 200 nm bis ≤ 2 μm, bevorzugt im Bereich von > 300 nm bis ≤ 1 μm, besonders bevorzugt im Bereich von > 400 nm bis ≤ 800 nm.
Die Angabe der Schichtdicke bezieht sich hierbei auf die Schichtdicke im getrockneten und/oder gehärteten Zustand der Beschichtung.
Es ist insbesondere für die Beschichtung von Kondensatoren von Vorteil, dass dünne hydrophobe Beschichtungen ausgewählt aus der Gruppe umfassend Sol-Gel-Lacke auf der Basis von Siliziumoxid, insbesondere Siθ2, Fluorpolymeren, Silikon und/oder Lacke auf Polyurethan-Basis die bei Kondensatoren auftretenden Temperaturschwankungen und Dimensionsänderungen aushalten können. Dies ist insbesondere für eine Langzeitstabilität der Beschichtung von Kondensatoren von großem Vorteil.
Darüber hinaus ist insbesondere für die Beschichtung von Kondensatoren von Vorteil, dass dünne hydrophobe Beschichtungen ausgewählt aus der Gruppe umfassend Sol-Gel-Lacke auf der Basis von Siliziumoxid, insbesondere Siθ2, Fluorpolymeren, Silikon und/oder Lacke auf Polyurethan-Basis eine gute Schlag- beständigkeit aufweisen können und hierdurch einen Schutz des Kondensators zur Verfügun stellen können.
Unter dem Begriff "Kondensator" sind im Sinne dieser Erfindung Kondensationsflächen zu verstehen, bevorzugte Kondensa- toren sind Dampfkondensatoren beispielsweise von Dampfturbinen. Besonders bevorzugte Kondensatoren sind Dampfkondensatoren zur Abscheidung nicht-metallischer Dämpfe, insbesondere von Wasserdampf.
Überraschend wurde gefunden, dass Beschichtungen ausgewählt aus der Gruppe umfassend Sol-Gel-Lacke auf der Basis von Siliziumoxid, insbesondere Siθ2, Fluorpolymeren, Silikon
und/oder Lacke auf Polyurethan-Basis hergestellt unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Verfahrens eine gute Stabilität insbesondere gegen Wassereinwirkung aufweisen. Insbesondere weisen diese Beschichtungen eine gute Haftung auf metal- lischen Kondensatorflächen auf, insbesondere auf Titan und/oder Stahl. Ein weiterer Vorteil der Beschichtungen kann dadurch zur Verfügung gestellt werden, dass diese Beschichtungen mit einer verbesserten Glattheit ausgebildet sein können .
Ein weiterer Vorteil der Beschichtungen ausgewählt aus der Gruppe umfassend Sol-Gel-Lacke auf der Basis von Siliziumoxid, insbesondere Siθ2, Fluorpolymeren, Silikon und/oder Lacke auf Polyurethan-Basis wird dadurch zur Verfügung ge- stellt, dass diese die Korrosionsbeständigkeit des beschichteten Kondensators erhöhen können. Dies ist insbesondere bei Kondensatoren von Dampfturbinen von Vorteil, da bei erhöhten Temperaturen und Feuchtigkeitseinfluss eine Korrosion der metallischen Kondensatoren häufig eintritt.
Bevorzugte Fluorpolymerbeschichtungen umfassen 2,2- Bistrifluormethyl-4, 5-difluor-l, 3-dioxol . Fluorpolymerbeschichtungen umfassend 2, 2-Bistrifluormethyl-4, 5-difluor-1, 3- dioxol sind vorteilhafter Weise haltbar und abriebbeständig. Weiterhin können diese eine sehr glatte Beschichtung ausbilden .
Ein bevorzugter Sol-Gel-Lack ist erhältlich durch Trocknen und/oder Härten eines Sol-Gel-Materials wie vorstehend ausge- führt. Bevorzugt weist der Sol-Gel-Lack eingebaute Fluoralky- lalkoxysilane auf.
In bevorzugten Ausführungsformen ist die Beschichtung ausgebildet aus einem Silikon, insbesondere einem Silikon-Harz o- der einem Silikon-Kautschuk.
In besonders bevorzugten Ausführungsformen ist die Beschich- tung ausgebildet aus einem Lack auf Polyurethan-Basis.
Ein Vorteil, den insbesondere Beschichtungen ausgebildet aus Silikon und Beschichtungen ausgebildet aus einem Lack auf Polyurethan-Basis zur Verfügung stellen können, liegt darin, dass diese Beschichtungen eine besonders gute Beständigkeit gegenüber Wasser, insbesondere gegenüber erwärmten oder heißem Wasser, aufweisen können. Dies ermöglicht, dass Beschich- tungen ausgebildet aus Silikon und Beschichtungen ausgebildet aus einem Lack auf Polyurethan-Basis in vorteilhafter Weise in Dampfkondensatoren einsetzbar sind.
Es konnte festgestellt werden, dass insbesondere Beschichtun- gen ausgewählt aus der Gruppe umfassend Silikon und/oder Lack auf Polyurethan-Basis eine besonders gute Stabilität der Hydrophibizität gegenüber einer Lagerung in Wasser bei Temperaturen von 800C auf weisen. So konnte festgestellt werden, dass insbesondere Silikon-Beschichtungen und Lack auf Polyu- rethan-Basis, auch nach 1000 Stunden keine oder nur geringe Abweichungen der Hydrophobizität, gemessen als Änderung des Kontaktwinkels gegenüber Wasser aufwiesen.
Vorzugsweise ist der Lack auf Polyurethan-Basis ein Silizium- oxid-modifizierter, insbesondere Siθ2-modifizierter Polyurethan-Lack. In ganz besonders bevorzugten Ausführungsformen enthält der Lack auf Polyurethan-Basis eine Siliziumoxid- Komponente. Eine Siliziumoxid-Komponente kann insbesondere dadurch enthalten sein, dass dem Beschichtungsmittel ein Si- liziumoxid-Sol zugesetzt wird.
In noch besonders bevorzugten Ausführungsformen enthält der Lack auf Polyurethan-Basis eine Siliziumoxid-Komponente enthaltend Si02-Nanopartikel .
Der Vorteil einer Siliziumoxid-Komponente enthaltend SiO2- Nanopartikel liegt insbesondere darin, dass ein Zusatz von
SiO2- Nanopartikeln vorteilhafter Weise die Hydrophobie des Lacks auf Polyurethanbasis erhöhen kann.
Es konnte festgestellt werden, dass ein Lack auf Polyurethan- Basis enthaltend Siliziumoxid, insbesondere Siθ2 eine Erhöhung der Hydrophobizität aufweist. Insbesondere zeigen Lacke auf Polyurethan-Basis enthaltend eine Siliziumoxid-Komponente besonders gute lang andauernde antiadhäsive Eigenschaften.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft einen hydrophob beschichteten Kondensator zur Erzielung von Tropfenkondensation hergestellt gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren .
In bevorzugten Ausführungsformen kann der hydrophob beschichtete Kondensator hydrophobe Beschichtungen zur Erzielung von Tropfenkondensation aufweisen, wobei die Beschichtung ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Sol-Gel-Lacke auf der Basis von Siliziumoxid, insbesondere Siθ2, Fluorpolymere, SiIi- kone und/oder Lacke auf Polyurethan-Basis, und wobei die Beschichtung eine Schichtdicke im Bereich von > 100 nm bis ≤ 5 μm, vorzugsweise im Bereich von > 200 nm bis ≤ 2 μm, bevorzugt im Bereich von > 300 nm bis ≤ 1 μm, besonders bevorzugt im Bereich von > 400 nm bis ≤ 800 nm aufweist.
Ein Vorteil des hydrophob beschichteten Kondensators liegt darin, dass dünne hydrophobe Beschichtungen des Kondensators zur Verfügung gestellt werden können. Dies kann in vorteilhafter Weise zu keinem oder einem nur sehr geringen zusätzli- chen Wärmeübertragungswiderstand des beschichteten Kondensators führen.
Es ist weiterhin insbesondere für die Beschichtung von Kondensatoren von Vorteil, dass dünne hydrophobe Beschichtungen ausgewählt aus der Gruppe umfassend Sol-Gel-Lacke auf der Basis von Siliziumoxid, insbesondere SiO2, Fluorpolymeren, Silikon und/oder Lacke auf Polyurethan-Basis die bei Kondensa-
toren auftretenden Temperaturschwankungen und Dimensionsänderungen aushalten können. Dies ist insbesondere für eine Langzeitstabilität der Beschichtung von Kondensatoren von großem Vorteil.
Darüber hinaus ist insbesondere für die Beschichtung von Kondensatoren von Vorteil, dass dünne hydrophobe Beschichtungen ausgewählt aus der Gruppe umfassend Sol-Gel-Lacke auf der Basis von Siliziumoxid, insbesondere Siθ2, Fluorpolymeren, Si- likon und/oder Lacke auf Polyurethan-Basis eine gute Schlagbeständigkeit aufweisen können und hierdurch einen Schutz des Kondensators zur Verfügun stellen können.
Ein noch weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung be- trifft ein Beschichtungsmittel zur Herstellung einer hydrophoben Beschichtung von Kondensatoren zur Erzielung von Tropfenkondensation wobei das Beschichtungsmittel ein flüssiges Lösemittel und wenigstens einen Beschichtungsstoff ausgewählt aus der Gruppe umfassend Sol-Gel-Materialien auf der Basis von Siliziumoxid-Sol, Fluorpolymere, Silikone und/oder Polyu- rethan-ausbildende Komponenten umfasst, wobei, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Beschichtungsmittels :
- der Feststoffgehalt des Sol-Gel-Materials auf der Basis von Siliziumoxid-Sol im Bereich von > 0,5 Gew.-% bis ≤ 20 Gew.-% liegt; und/oder
- der Gehalt an Fluorpolymer im Bereich von > 0,1 Gew.-% bis ≤ 5 Gew.-% liegt; und/oder
- der Feststoffgehalt an Silikon, im Bereich von > 5 Gew.-
% bis ≤ 30 Gew.-% liegt; und/oder - der Gehalt an Polyurethan-ausbildenden Komponenten im Bereich von > 3 Gew.-% bis ≤ 30 Gew.-%, liegt.
Es wird hierbei für das Beschichtungsmittel in vollem Umfang auf die vorstehende Beschreibung Bezug genommen.
Vorzugsweise umfasst das Beschichtungsmittel:
- Polyurethan-ausbildende Komponenten, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Isocyanate und/oder PoIy- ole, und
- Siliziumoxid-Sol, vorzugsweise im Bereich von > 1 Gew.-% bis ≤ 10 Gew.-%, bevorzugt im Bereich von > 3 Gew.-% bis
≤ 8 Gew.-%, besonders bevorzugt im Bereich von > 5 Gew.- % bis ≤ 6 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Po- lyol- und Isocyanatkomponenten .
Eine Beimischung eines Siliziumoxid-Sols insbesondere in einem Bereich von > 3 Gew.-% bis ≤ 8 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polyol- und Isocyanatkomponenten, kann zu verbesserten Anti-Adhäsionseigenschaften oder Antihafteigen- schaften der Beschichtung auf metallischen Kondensatorflächen führen.
Ein weiterer Vorteil, der durch die Beimischung eines Siliziumoxid-Sols verwirklicht werden kann, ist eine Verbesserung der Hydrophobizität der Beschichtung.
In weiter bevorzugten Ausführungsformen umfasst das Beschich- tungsmittel :
- Polyurethan-ausbildende Komponenten, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Isocyanate und/oder PoIy- ole, und
- Siliziumoxid-Sol in Form eines kolloidaldispersen Systems enthaltend Siθ2-Nanopartikel, vorzugsweise im Bereich von > 1 Gew.-% bis ≤ 10 Gew.-%, bevorzugt im Bereich von > 3 Gew.-% bis ≤ 8 Gew.-%, besonders bevorzugt im Bereich von > 5 Gew.-% bis ≤ 6 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polyol- und Isocyanatkomponenten.
Insbesondere ein Zusatz von Siθ2-Nanoteilchen kann vorteilhafter Weise die Hydrophobie des Lacks auf Polyurethanbasis erhöhen.
Weiterhin kann der Vorteil zur Verfügung gestellt werden, dass durch einen Zusatz von Si02-Nanoteilchen besonders dünne und/oder glatte Beschichtungen auf der Basis von Polyurethan- Lack herstellbar sind.
Beispiele, die der Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung dienen, sind nachstehend angegeben.
Beispiel 1
Als Substrat für die Beschichtung wurden 1 mm dicke Titanbleche (ASTM B265 Grade 2) verwendet. Diese wurden vor der Applikation der Beschichtung mit Isopropanol und Neutralreiniger, beispielsweise erhältlich unter der Handelsbezeichnung P3-Neutracare 800 bei der Firma Henkel, entfettet.
Zur Herstellung des Beschichtungsmittels wurden 3,4 g PoIy- esterpolyol, beispielsweise erhältlich unter der Handelsbezeichnung Desmophen® 670 bei der Firma Bayer AG, und 1,8 g Isophorondiisocyanat , beispielsweise erhältlich unter der Handelsbezeichnung Desmodur® N3390 bei der Firma Bayer AG, mit 0,3 g SiO2-SoI, beispielsweise erhältlich unter der Handelsbezeichnung H 4033 bei der Firma FEW Chemicals, vermischt und mit 20 g Butylacetat auf einen Feststoffgehalt von ca. 11 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Beschichtungsmittels, eingestellt.
Das Titanblech wurde durch Tauchen mit einer Geschwindigkeit von 35 mm/min bis 75 mm/min in einem Labortauchbeschichter (Fa. T_O_P Oberflächen GmbH, Würzburg) beschichtet. Nach dem Beschichten wurde das Blech für 10 Minuten bei einer Raumtemperatur von 230C getrocknet und anschließend wurde die Beschichtung für 1 Stunde bei 800C gehärtet. Die Dicke des Lacks betrug 715 nm.
Die derart beschichteten Titanbleche wurden bei 800C während 1000 Stunden in deionisiertem Wasser gelagert, wobei nach
168, 336, 598, 819 und 1010 Stunden der Kontaktwinkel zu Wasser nach der DSA-Methode (Drop-Shape-Analysis) mit der Messmethode "liegender Tropfen" an einem Kontaktwinkelmessgerät DSA 100 der Firma Krüss bei 23°C unter Verwendung von 2 μl- Tropfen deionisierten Wassers als Maß für die Hydrophobizität bestimmt wurde.
Es zeigte sich, dass auch nach ca. 1000 Stunden Lagerung der Kontaktwinkel des Si02-modifizierten Polyurethanlacks zu Was- ser noch oberhalb von 85° lag.
Beispiel 2
Als Substrat für die Beschichtung wurden 1 mm dicke Titanble- che (ASTM B265 Grade 2) verwendet. Diese wurden vor der Applikation der Beschichtung mit Isopropanol und Neutralreiniger, beispielsweise erhältlich unter der Handelsbezeichnung P3-Neutracare 800 bei der Firma Henkel, entfettet.
Zur Herstellung des Beschichtungsmittels wurde eine Silikonkautschuk-Dispersion, beispielsweise erhältlich unter der Handelsbezeichnung Powersil® 567 bei der Firma Wacker Chemie, mit 2-Butanon auf einen Feststoffgehalt von ca. 22 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Beschichtungsmittels, ein- gestellt.
Das Titanblech wurde durch Tauchen mit einer Geschwindigkeit von 35 mm/min bis 75 mm/min in einem Labortauchbeschichter (Fa. T_O_P Oberflächen GmbH, Würzburg) beschichtet. Nach dem Beschichten wurde das Blech für 10 Minuten bei einer Raumtemperatur von 230C getrocknet und anschließend wurde die Beschichtung für 1 Stunde bei 800C gehärtet. Die Dicke des Lacks betrug 475 nm.
Die derart beschichteten Titanbleche wurden bei 800C während 1000 Stunden in deionisiertem Wasser gelagert, wobei nach 168, 336, 598, 819 und 1010 Stunden der Kontaktwinkel zu Was-
ser nach der DSA-Methode (Drop-Shape-Analysis) mit der Messmethode "liegender Tropfen" an einem Kontaktwinkelmessgerät DSA 100 der Firma Krüss bei 23°C unter Verwendung von 2 μl- Tropfen deionisierten Wassers als Maß für die Hydrophobizität bestimmt wurde.
Es zeigte sich, dass auch nach ca. 1000 Stunden Lagerung der Kontaktwinkel der Silikonbeschichtung zu Wasser nahezu unverändert oberhalb von 110° lag.
Demgegenüber zeigte das unbeschichtete Titanblech nach einer Lagerung bei 800C während 1000 Stunden in deionisiertem Wasser einen Kontaktwinkel zu Wasser von ca. 15°.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die Beschichtungen eine gute
Stabilität und Hydrophobizität in feuchter Umgebung, wie sie in Dampfkondensatoren herrscht, aufweisen.