Handhabungsvorrichtung und Verfahren zur Vereinzelung und Zuführung von Bogenzuschnitten
Die Erfindung betrifft eine Handhabungsvorrichtung und ein Verfahren zur Vereinzelung und Zuführung von Bogenzuschnitten eines Stapels an eine Übernahmeeinrichtung, wobei die Vorrichtung eine Fördervorrichtung zur Zuführung eines Bogenzuschnittes mit zumindest einer Hebeeinrichtung mit einem Saugelement, welches an der Hebeeinrichtung verti- kal bewegbar ist, und eine Trennvorrichtung zur Trennung der Bogenzu- schnitte des Stapels aufweist, wobei ein Bogenzuschnitt an einem der Übernahmeeinrichtung abgewandten hinteren Bogenrandbereich durch die Hebeeinrichtung aufnehmbar ist. Weiterhin betrifft die Erfindung einen eine Handhabungsvorrichtung umfassenden Bogenanleger.
Handhabungsvorrichtungen und Verfahren der Eingangs genannten Art sind hinlänglich bekannt und werden regelmäßig als Teil einer Anlage beziehungsweise eines Verfahrens zur Herstellung von Kartonzuschnitten oder sonstiger Lagenverbundanordnungen eingesetzt. Derartige Handhabungsvorrichtungen sind in einem allgemein als Bogenanleger bezeichne- ten Anlagenteil zur Versorgung einer Anlage mit Bogenzuschnitten
angeordnet. Zur Verarbeitung in einer Anlage werden gestapelte Bogen- zuschnitte an einen Bogenanleger verbracht, wobei eine Handhabungsvorrichtung die Bogenzuschnitte vereinzelt sowie der Anlage zuführt und der Bogenanleger die Handhabungsvorrichtung beziehungsweise die Bogenzuschnitte in einer Relativposition zur Zuführung der Bogenzuschnitte positioniert.
Aus dem Stand der Technik sind Bogenanleger beziehungsweise Handhabungsvorrichtungen bekannt, die einen jeweils obersten Bogenzuschnitt eines Stapels an dessen von einer Übernahmeeinrichtung einer Anlage abgewandten hinteren Bogenrandbereich mit so genannten Hubsaugern ansaugen und unterblasen. Anschließend übernehmen so genannte Schleppsauger, die ebenfalls mit einem Vakuum beaufschlagt sind, den Bogenzuschnitt. Nachfolgend wird das Vakuum der Hubsauger abgeschaltet und die Schleppsauger führen mit dem angesaugten Bogenzu- schnitt eine Vorschubbewegung aus und transportieren den Bogenzuschnitt in einen Einzug der Übernahmeeinrichtung. Bei Übergabe des Bogenzuschnitts an den Einzug muss das Vakuum für die Schleppsauger abgeschaltet werden, da diese ansonsten den Bogenzuschnitt festhalten würden. Bei diesen Bogenanlegern wird mit einem relativ hohen Vakuum von mindestens 0,5 Bar gearbeitet, was die Handhabung von Materialien mit nicht glatter Oberfläche, insbesondere Wellpappe mit saugerseitig offener Welle, nur eingeschränkt ermöglicht. Die durch eine offene Welle gegebenen Leckagen in einem Ansaugbereich der Sauger lassen aufgrund geringer Saugluftmengen das Vakuum leicht zusammenbrechen. So können in Bogenanlegern der vorgenannten Art Bogenzuschnitte aus Wellpappe mit offener Welle, aufgrund der gegebenenfalls gestörten Funktionsweise, nur mit reduzierter Geschwindigkeit vereinzelt und zugeführt werden.
Speziell zur Handhabung von offener Wellpappe sind Bogenanleger bekannt, die Bogenzuschnitte vermittels Saugern an einem vorderen
Bogenrandbereich von einem Stapel abheben und in die nachgeschaltete
Übernahmeeinrichtung einführen. Diese Bogenanleger arbeiten mit relativ höherer Luftmenge der Sauger bei geringerem Vakuum im Vergleich zu den vorgenannten Bogenanlegern mit Hub- und Schleppsaugern. Mit den so genannten Vorderkantenanlegern ist die Vereinzelung und Zuführung offener Wellpappe funktionssicher möglich. Da die Bogenzuschnitte im vorderen Bogenrandbereich angesaugt werden, kann ein zweiter Bogenzuschnitt jedoch erst dann angesaugt werden, wenn der erste Bogenzuschnitt vollständig von einer Übernahmeeinrichtung eingezogen wurde. Die Bogentrennung am vorderen Bogenrandbereich begrenzt so die Leistung beziehungsweise Geschwindigkeit dieser Bogenanleger durch die Länge der jeweiligen Bogenzuschnitte. Weiter erfolgt bei den bekannten Bogenanlegern der Bogenvorschub über einen Kraftschluss mit den Saugern. Bei schweren Materialien oder hohen Vorschubgeschwindigkeiten hat dies eine wenig präzise Anlage der Bogenzuschnitte an der Übernahmeeinrichtung zur Folge, da es bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten beim Vortransport schwerer Bogenzuschnitte zu Schlupf durch die Massenträgheit der Bogenzuschnitte kommen kann. Häufig sind jedoch hohe Vorschubgeschwindigkeiten bis 120 m/min erforderlich, da einzelne Bogenzuschnitte auf Abfrage der Verarbeitungsanlage der Übernahmeeinrichtung zugeführt werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Handhabung von Bogenzuschnitten vorzuschlagen, mit der beziehungsweise dem Bogenzuschnitte mit vergleichsweise hohem Materialgewicht und rauer Oberfläche in hoher Geschwindigkeit, funktionssicher und präzise handhabbar sind.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 , einem Bogenanleger mit den Merkmalen des Anspruchs 14 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 16 gelöst.
Die erfindungsgemäße Handhabungsvorrichtung zur Vereinzelung und Zuführung von Bogenzuschnitten eines Stapels an eine Übernahmeeinrichtung weist eine Fördervorrichtung zur Zuführung eines Bogenzu-
Schnitts mit zumindest einer Hebevorrichtung mit einem Saugelement, welches an der Hebeeinrichtung vertikal bewegbar ist, und eine Trennvorrichtung zur Trennung der Bogenzuschnitte des Stapels auf, wobei ein Bogenzuschnitt an einem der Übernahmeeinrichtung abgewandten hinte- ren Bogenrandbereich durch die Hebeeinrichtung aufnehmbar ist, das Saugelement mit einem beständigen Vakuum beaufschlagt ist und die Fördervorrichtung eine Führungseinrichtung zur horizontalen Führung einer Abstreifeinrichtung aufweist, derart, dass der Bogenzuschnitt durch die Abstreifeinrichtung vom Saugelement trennbar und der Übernahme- einrichtung zur Aufnahme zuführbar ist.
Als besonders vorteilhaft erweist es sich, dass der Bogenzuschnitt durch die Abstreifeinrichtung vom Saugelement trennbar und vorschiebbar ist, da so dass Saugelement mit einem beständigen Vakuum beaufschlagbar ist und ein Schalten des Vakuums am Saugelement nicht mehr notwendig ist. Dies ermöglicht eine Positionierung der Hebeeinrichtung an dem der Übernahmeeinrichtung abgewandten hinteren Bogenrandbereich, wodurch im Gegensatz zu einer Hebeeinrichtung an einem vorderen Bogenrandbereich nicht mehr der vollständige Einzug eines Bogenzuschnitts in die Übernahmeeinrichtung abgewartet werden muss, sondern nach Beginn des Einzugs eines Bogenzuschnitts bereits der nächste Bogenzuschnitt des Stapels angesaugt werden kann. So können insgesamt schnellere Taktzeiten der Handhabungsvorrichtung bei hoher Funktionssicherheit ausgeführt werden.
In einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Abstreifeinrichtung zumindest ein Schubelement auf. Zwischen dem Bogenzuschnitt und dem
Schubelement wird ein Formschluss hergestellt, da das Schubelement den
Bogenzuschnitt hintergreift und in die Übernahmeeinrichtung fördert.
Aus der formschlüssigen Aufnahme des Bogenzuschnitts ergibt sich eine präzise Zuführung des Bogenzuschnitts zur Übernahmeeinrichtung, ohne dass Schlupf, wie er bei hohen Fördergeschwindigkeiten beim Transport durch Sauger auftreten kann, möglich ist. Der formschlüssige Vorschub
des Bogenzuschnitts ermöglicht daher vergleichsweise hohe Taktgeschwindigkeiten der Handhabungsvorrichtung.
Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn die Führungseinrichtung ein Halteelement aufweist, welches das Saugelement der Saugeinrichtung in einer oberen Endlage hält. So wird nach Abstreifen eines Bogenzuschnitts vom Saugelement verhindert, dass das Saugelement sofort auf den nächsten Bogenzuschnitt des Stapels zurück fällt und diesen anhebt. Das Halteelement ermöglicht somit ein Ansaugen der Bogenzuschnitte zu einem definierten Zeitpunkt, insbesondere erst nach Erreichen einer Ausgangslage der Schubelemente.
Wenn die Hebeeinrichtung zumindest ein Abstreifelement aufweist, welches in der Hebeeinrichtung aufgenommen ist und zumindest eine obere Aufnahmeebene tangiert, können in vorteilhafter Weise Saugelemente mit relativ großem Durchmesser verwendet werden, da ein Ab- Streifelement ein Hineinsaugen am Bogenzuschnitt beziehungsweise die Ausbildung einer konvexen Erhöhung in einem Saugstutzen verhindert. Weiterhin ermöglichen größere Saugelementdurchmesser die Beaufschlagung der Saugelemente mit einem vergleichsweise geringeren Vakuum bei einem hohen Saugvolumen. Hieraus ergibt sich eine erhöhte Funkti- onssicherheit, da ein derartiges Vakuum bei Leckagen im Ansaugbereich der Saugstutzen stabil aufrechterhalten werden kann.
Ist das Abstreifelement als Rolle ausgebildet, wird ein Abstreifen eines Bogenzuschnitts vom Saugelement durch Schubelemente wesentlich erleichtert, da der Bogenzuschnitt leicht an der Rolle abrollen kann und so Reibung verringert wird.
In einer Ausführungsform kann die Trennvorrichtung zumindest eine Niederhalteeinrichtung aufweisen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Niederhalteeinrichtung einen Niederhalter aufweist, der auf den hinteren Bogenrandbereich bewegbar
ist. So kann nach der Trennung eines Bogenzuschnitts vom Stapel durch die Hebeeinrichtung ein Niederhalter durch die Niederhalteeinrichtung in den hinteren Bogenrandbereich eingeschwenkt und auf den nächstliegen- den Bogen auf dem Stapel gedrückt werden. So wird vermieden, dass sich beim Vorschub des ersten Bogenzuschnitts ein zweiter Bogenzu- schnitt vom Stapel löst und in Vorschubrichtung mit bewegt wird.
Um beim Abheben des ersten Bogenzuschnitts vom Stapel das Anhaften eines zweiten Bogenzuschnitts am ersten Bogenzuschnitt zu verhindern, ist es vorteilhaft, wenn die Trennvorrichtung zumindest eine Blaseinrich- tung aufweist.
Weist die Blaseinrichtung eine mit Druckluft beaufschlagbare Düse auf, kann durch die Düse in den Zwischenraum zwischen dem ersten und zweiten Bogenzuschnitt, während des Anhebens des ersten Bogenzuschnitts durch die Hebeeinrichtung, Luft eingeblasen werden, so dass sich ein Luftpolster zwischen dem ersten und zweiten Bogenzuschnitt ausbildet. So wird eine vollständige Trennung des ersten vom zweiten Bogenzuschnitt vom hinteren Bogenrandbereich bis hin zum vorderen Bogenrandbereich unterstützt.
Um zu Beginn des Hebevorgangs des ersten Bogenzuschnitts im hinteren Bogenrandbereich eine frühzeitige Trennung eines Bogenzuschnitts vom Stapel beziehungsweise vom nachfolgenden zweiten Bogenzuschnitt zu erreichen, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Trennvorrichtung zumindest eine Separiereinrichtung aufweist.
Ist die Separiereinrichtung als Bürstenelement ausgebildet, welches eine hintere Stapelkante des Stapels überragt, kann ein Abstreifen des zweiten Bogenzuschnitts vom ersten Bogenzuschnitt während des Hebevorgangs durch das Bürstenelement leicht erfolgen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Fördervorrichtung zumindest eine Anschlageinrichtung aufweisen. Eine präzise Aus-
richtung der Bogenzuschnitte vor Zuführung eines Bogenzuschnitts in die Übernahmeeinrichtung wird so ermöglicht.
Weiter ist es besonders vorteilhaft wenn die Anschlageinrichtung an einer der Übernahmeeinrichtung zugewandten vorderen, oberen Stapel- kante ausgebildet ist und die Zuführung eines Bogenzuschnitts zur Übernahmeeinrichtung durch die Anschlageinrichtung begrenzbar ist. So kann bei Beginn der Zuführung des Bogenzuschnitts zur Übernahmeeinrichtung durch eine Bogenklappe der Vorschub des ersten Bogenzuschnitts freigegeben und die Mitnahme eines nachfolgenden zweiten Bogenzuschnitts durch den ersten verhindert werden.
Der erfindungsgemäße Bogenanleger umfassend eine Handhabungsvorrichtung weist eine Positioniereinrichtung zur Relativpositionierung eines Stapels Bogenzuschnitte mit der Handhabungsvorrichtung auf. So kann eine Handhabungsvorrichtung durch die Positioniereinrichtung auf unterschiedlich große, den Bogenanleger zuführbare Bogenzuschnitte angepasst werden. Die Handhabungsvorrichtung kann somit immer am hinteren Bogenrandbereich eines Stapels Bogenzuschnitte beziehungsweise der Stapel an einer vorderen Anschlagplatte des Bogenanlegers ausgerichtet werden.
Weist der Bogenanleger ein Gestell mit einem Hubförderer auf, kann der Handhabungsvorrichtung ein Stapel Bogenzuschnitte kontrolliert zugeführt werden, so dass ein definierter Abstand zwischen der Handhabungsvorrichtung und dem Stapel bei Beginn eines jeden Vorschubtaktes der Handhabungsvorrichtung eingehalten werden kann.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Vereinzelung und Zuführung von Bogenzuschnitten eines Stapels an eine Übernahmeeinrichtung wird ein Bogenzuschnitt an einem der Übernahmeeinrichtung abgewandten hinteren Bogenrandbereich durch eine Fördervorrichtung mit zumindest einer Hebeeinrichtung mit einem Saugelement aufgenommen, das Saug- element wird an der Hebeeinrichtung vertikal bewegt, so dass ein Bogen-
zuschnitt vom Stapel abgehoben wird und eine Trennung des Bogenzu- schnitts vom Stapel vermittels einer Trennvorrichtung erfolgt, das Saugelement wird mit einem beständigen Vakuum beaufschlagt und die Fördervorrichtung trennt vermittels einer in einer Führungseinrichtung zur horizontalen Führung ausgebildeten Abstreifeinrichtung den Bogen- zuschnitt vom Saugelement und führt ihn der Übernahmeeinrichtung zur Aufnahme zu.
In einer besonders vorteilhaften Variante kann die Durchführung des Verfahrens mit Bogenzuschnitten aus offener Wellpappe erfolgen.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens ergeben sich aus den Merkmalsbeschreibungen der auf den Vorrichtungsanspruch 1 rückbezogenen Unteransprüche.
Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 : einen Bogenanleger mit einer Handhabungsvorrichtung in einer Seitenansicht;
Fig. 2: eine Seitenansicht der Handhabungsvorrichtung in einer vorderen Schubstellung nach Abgabe eines Bogenzuschnitts;
Fig. 3 : eine Schnittansicht der Handhabungsvorrichtung entlang einer
Linie II - II aus Fig. 2;
Fig. 4: eine Draufsicht auf die Handhabungsvorrichtung in einer hinteren Schubstellung;
Fig. 5: eine Seitenansicht der Handhabungsvorrichtung während eines Ansaugvorgangs;
Fig. 6: eine Schnittansicht der Handhabungsvorrichtung entlang einer Linie VI - VI aus Fig. 5;
Fig. 7: eine Seitenansicht der Handhabungsvorrichtung nach einem Hubvorgang;
Fig. 8: eine Seitenansicht der Handhabungsvorrichtung in einer hinteren Schubstellung;
Fig. 9: eine Seitenansicht der Handhabungsvorrichtung während eines Zuführvorgangs.
Fig. 1 zeigt einen Bogenanleger 20 mit einer Handhabungsvorrichtung 21 zur Vereinzelung und Zuführung von Bogenzuschnitten 60 aus offener Wellpappe. Der Bogenanleger 20 weist ein Gestell 22 mit einem Kettenhubwerk 23 und einer mit dem Kettenhubwerk 23 vertikal bewegbaren Stapeltragplatte 24 zur Vertikalpositionierung eines Stapels 25 mit offener Wellpappe auf. An den Bogenanleger 20 ist eine Übernahmeein- richtung 26 mit Einzugswalzen 27 zur Übergabe eines Bogenzuschnitts 60 an eine hier nicht näher dargestellte Weiterverarbeitungseinrichtung, wie zum Beispiel eine Kaschiereinrichtung, angeschlossen. Der Stapel 25 ist mit einer vorderen Stapelkante 28 an eine Anschlagplatte 29 des Bogenanlegers 20 positioniert. An der Oberseite der Anschlagplatte 29 befindet sich eine als Bogenklappe 30 ausgebildete Anschlageinrichtung 31 , die die Zuführung eines Bogenzuschnitts 60 in Richtung eines Pfeils 32 freigibt und während der Zuführung des Bogenzuschnitts 60 zur Übernahmeeinrichtung 26 schließt, um ein ungewolltes Vorlaufen eines zweiten Bogenzuschnitts 60 zu verhindern. Die Handhabungsvorrichtung 21 ist am Gestell 22 des Bogenanlegers 20 befestigt und in horizontaler Richtung motorisch verfahrbar, so dass die Handhabungsvorrichtung 21 mit einem hinteren Anschlag 33 an einer hinteren Stapelkante 34 entsprechend der Größe der jeweiligen Bogenzuschnitte 60 in einer Arbeitsposition positioniert werden kann. Weiter umfasst der Bogenanleger 20 hier nicht näher dargestellte Positionierelemente, wie zum Beispiel
Abstandssensoren, die eine Horizontalbewegung der Handhabungsvorrichtung 21 und einen vertikalen Vorschub des Stapels 25 erfassen und an eine hier nicht dargestellte Steuereinheit zur gemeinsamen Steuerung der Handhabungsvorrichtung 21 , des Bogenanlegers 20 und der Über- nahmeeinrichtung 26 weiterleiten.
Eine Zusammenschau aus Fig. 2, Fig. 3 und Fig. 4 zeigt den Aufbau der Handhabungsvorrichtung 21 zur Vereinzelung und Zuführung von Bo- genzuschnitten. So zeigt Fig. 2 eine Seitenansicht der Handhabungsvorrichtung 21 in Arbeitsposition mit dem hinteren Anschlag 33 an der hinteren Stapelkante 34 des Stapels 25, Fig. 3 eine Schnittansicht entlang einer Linie III - III aus Fig. 2 und Fig. 4 eine Draufsicht auf die Handhabungsvorrichtung 21. Die Handhabungsvorrichtung 21 weist ein Saugrohr 35 einer Hebeeinrichtung 36 mit relativ großem Querschnitt zur Versorgung mit Saugluft beziehungsweise Vakuum auf. Weiter sind Saugstutzen 37 der Hebeeinrichtung 36 fest mit dem Saugrohr 35 verbunden und Saugelemente 38 auf den Saugstutzen 37 vertikal bewegbar befestigt. In den Saugstutzen 37 sind als drehbare Rollen 39 ausgebildete Abstreifelemente 40 befestigt. Die Rollen 39 überragen eine obere Aufnahmeebene 41 geringfügig nach unten, so dass von der Hebeeinrich- tung 36 angesaugte beziehungsweise abgehobene Bogenzuschnitte 60 bei anstehender Saugluft leicht über die Rollen 39 von den Saugelementen 38 geschoben werden können, wenn diese sich in der oberen Aufnahmeebene 41 befinden. Die Hebeeinrichtung 36 ist Bestandteil einer Fördervorrichtung 42 mit der in Fig. 1 dargestellten Anschlageinrichtung 31 , einer Führungseinrichtung 43 zur Führung einer Abstreifeinrichtung 44 und von als Blech 45 ausgebildeten Halteelementen 46. Die Abstreifeinrichtung 44 weist Schubelemente 47 auf, die auf Schubstangen 48 um eine Achse 49 schwenkbar befestigt sind. Ebenso sind die Bleche 45 an den Schubstangen 48 der Abstreifeinrichtung 44 fest montiert. Die Schubstangen 48 mit den Schubelementen 47 und den Blechen 45 sind an einem Linearschlitten 50 horizontal bewegbar zwischen einer vorderen Schubstellung 51 und einer hinteren Schubstellung 52 angeschlossen.
Der Antrieb des Linearschlittens 50 erfolgt servomotorisch über einen Kurbeltrieb 53. Die auf den Schubstangen 48 befestigten Bleche 45 untergreifen eine obere Durchmesserstufe 54 der Saugelemente 38, so dass diese während einer horizontalen Vorschubbewegung der Bleche 45 in der oberen Aufnahmeebene 41 gehalten werden beziehungsweise bei Erreichen der hinteren Schubstellung 52 von den Blechen 45 freigegeben werden und durch Eigengewicht auf eine untere Aufnahmeebene 55 des Stapels 25 fallen.
Weiter verfügt die Handhabungsvorrichtung 21 über eine Trennvorrich- tung 56 mit einer Niederhalteeinrichtung 57 die einen Niederhalter 58 aufweist, welcher auf den Stapel 25 drückt und verhindert, dass beim Vorschub eines angesaugten Bogenzuschnitts 60 der darunter liegende Bogenzuschnitt 60 mit bewegt wird. Blasdüsen 59 einer hier nicht näher dargestellten Blaseinrichtung der Trennvorrichtung 56 unterblasen einen angesaugten Bogenzuschnitt 60 zur Ausbildung eines Luftpolsters zwischen dem angesaugten und dem auf dem Stapel 25 nächstliegenden verbliebenen Bogenzuschnitt 60. So wird der Vorschub des oberen Bogenzuschnitts 60 erleichtert, ein Anhaften der Bogenzuschnitte 60 aneinander verhindert und eine vollständige Trennung sichergestellt. Weiter kann die Trennvorrichtung 56 eine hier nicht dargestellte Separiereinrichtung aufweisen, die vermittels Bürsten, welche sich an der hinteren Stapelkante 34 zwischen der oberen Aufnahmeebene 41 und der unteren Aufnahmeebene 55 befinden, die Trennung zweier aneinander anhaftender Bogenzuschnitte 60 während eines Hebevorgangs durch Abstreifen des unteren Bogenzuschnitts 60 unterstützt.
Fig. 6 zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie VI - VI aus Fig. 5 und in einer Zusammenschau mit Fig. 5 die Handhabungsvorrichtung 21 mit der Fördervorrichtung 42 in einer Anfangsstellung des Zuführprozesses. Die Schubstangen 48 mit den Schubelementen 47 und den Blechen 45 befinden sich in einer annähernd mittleren Schubstellung mit nachfolgender Bewegungsrichtung entgegen der Vorschubrichtung. In dieser
Position erlaubt die Stellung der Bleche 45 zu den Saugelementen 38 ein Herunterfallen der Saugelemente 38 durch Eigengewicht auf einen ersten Bogenzuschnitt 60 des Stapels 25, da die Bleche 45 die Durchmesserstufe 54 der Saugelemente 38 nicht mehr untergreift. Die Niederhalteein- richtung 57 ist über eine hier nicht näher dargestellte Kopplungseinrichtung mit der Horizontalbewegung der Schubstangen 48 gekoppelt und gibt über den Niederhalter 58 den oberen Bogenzuschnitt 60 für eine Hubbewegung der Saugelemente 38 mit dem Bogenzuschnitt 60 frei. Durch die an den Saugelementen 38 permanent anstehende Saugluft beziehungsweise das Vakuum schieben sich die Saugelemente 38 an den Saugstutzen 37 hoch und heben den oberen Bogenzuschnitt 60 an, bis die obere Aufnahmeebene 41 erreicht wird.
Diese obere Position der Saugelemente 38 mit dem Bogenzuschnitt 60 zeigt die Fig. 7. Die Schubelemente 47 befinden sich in dieser Position noch über dem Bogenzuschnitt 60 und werden um ihre Achse 49 auf den Schubstangen 48 vom Bogenzuschnitt 60 angehoben.
Fig. 8 zeigt die Handhabungsvorrichtung 21 während des Zuführvorgangs mit den Schubstangen 48 und den Schubelementen 47 in der hinteren Schubstellung 52. Bei einer der Vorschubrichtung entgegen gesetzten Bewegung der Schubstangen 48 fallen zunächst die Schubelemente 47 durch Eigengewicht gegen einen Anschlag 61 hinter der hinteren Stapelkante 34 herunter und der Niederhalter 58 setzt sich auf den nächsten Bogenzuschnitt 60 des Stapels 25. Die Blasdüsen 59 unterblasen, wie hier schematisch dargestellt, den in einem hinteren Bogenrand- bereich 62 angehobenen Bogenzuschnitt 60. Die in der Fig. 1 dargestellte Bogenklappe 30 legt sich um und gibt den Vorschub des Bogenzu- schnitts 60 in die Übernahmeeinrichtung 26 frei.
Fig. 9 zeigt die Handhabungsvorrichtung 21 in einer Vorschubbewegung des Zuführvorgangs. Die Schubstangen 48 bewegen sich in Vorschub- richtung 32, wobei aufgrund der Richtungsumkehrung des Kurbeltriebs
53 die Vorschubbewegung relativ langsam beginnt. Der Bogenzuschnitt
60 wird an der hinteren Stapelkante 34 von den Schubelementen 47 in der oberen Aufnahmeebene 41 erfasst und vorgeschoben, wobei der von den Saugelementen 38 angesaugte Bogenzuschnitt 60 von den Saugelementen 38 abgestreift und der Übernahmeeinrichtung 26 zugeführt wird. Da die Saugstutzen 37 mit den Saugelementen 38 beständig mit Saugluft beziehungsweise Vakuum beaufschlagt sind, unterstützen die Rollen 39 in den Saugstutzen 37 die Abstreifbewegung der Schubelemente 47. Während der Vorschubbewegung der Schubstangen 48 mit den Schubelementen 47 werden die Blasdüsen 59 geschlossen. Die auf den Schubstangen 48 befindlichen Bleche 45 halten die Saugelemente 38 in der oberen Aufnahmeebene 41 , so dass diese erst wieder in der hinteren Schubstellung 52 auf den Stapel 25 fallen und einen Bogenzuschnitt 60 ansaugen können. Die Bogenklappe 30 der Anschlageinrichtung 31 richtet sich wieder auf und versperrt eine Vorschubbewegung des nächs- ten Bogenzuschnitts 60. Befindet sich der Bogenzuschnitt 60 in den Einzugswalzen 27 der Übernahmeeinrichtung 26, verlangsamt sich die Vorschubbewegung der Schubstangen 48 bei der Umkehrbewegung des Kurbeltriebes 53 durch die vordere Schubstellung 51. In der folgenden, der Vorschubrichtung 32 entgegen gesetzten Bewegungsrichtung geben die Bleche 45 die Saugelemente 38 wieder frei. Vorher hat sich bereits der Niederhalter 58 vom Stapel 25 wegbewegt. Die Saugelemente 38 fallen auf den obersten Bogenzuschnitt des Stapels 25 und heben diesen mit hoher Geschwindigkeit hoch. Der hier nicht näher dargestellte Servoantrieb der Fördervorrichtung 42 stoppt in der in der Fig. 5 darge- stellten Position und wartet auf einen Fahrbefehl für einen weiteren Zuführvorgang.