Garnspulenherstellunqsverfahren und Garnbearbeitunqsmaschine
Die Erfindung betrifft ein Garnspulenherstellungsverfahren und eine Gambearbeitungsmaschine zur Durchführung des Garnspulenherstellungs- Verfahrens. Bei dem Garnspulenherstellungsverfahren werden die Verfahrensschritte Abspulen mindestens eines Filamentgarns von einer auf einem Vorlagespulenhϋlsenhalter der Garnbearbeitungsmaschine bereit gehaltenen Vorlagespule, Herstellung eines Effektgarns durch eine Garnbearbeitungseinheit der Gambearbeitungsmaschine aus dem Filamentgarn, und Herstellen einer Garnspule durch Aufspulen des Effektgarns auf eine Aufnahmespule auf einem Aufnahmespulenhalter der Garnbearbeitungsmaschine, durchgeführt.
Zur Herstellung des Effektgarns werden dabei z.B. die Verfahren Texturieren oder das Umhüllen von mindestens einem Kernfaden mit Hüllfäden mittels einer Air-Covering Düse angewendet. Unter Effektgarn wird also ein Garn verstanden das durch mechanische und/oder thermische Bearbeitung aus mindestens einem Multifilamentgarn hergestellt ist. Garnbearbeitungsmaschinen zur Durchführung derartiger Verfahren weisen z.B. eine Falschdrahttexturiereinheit, eine Lufttexturierdüse oder eine Air-Covering Düse als Garnbearbeitungseinheit auf. Bei den herzustellenden Effektgarnen kann es sich z.B. um Garne aus Polyamid (PA), z.B. Nylon, aus Henequen (HE) oder Elasthan, also Garn aus Polyurethan, oder um Mehrkomponentengarne, die aus verschiedenen dieser Garne hergestellt sind, handeln, wobei die PA Garne falschdrahttexturiert sein können, d.h. es sich um DTY Garne (Draw Textured Yarn) handeln kann. Die derart hergestellten Garne werden üblicherweise in nachgeschalteten Prozessen weiter behandelt, z.B. erfolgt häufig ein Färben der Effektgarne.
Das Falschdrahttexturieren dient dazu, aus einem kunststoffartigen, flachen und glatten Multifilamentgarn ein gekräuseltes und strukturiertes Effektgarn herzustellen, das aufgrund seiner voluminösen und bauschigen Struktur (Bausch) textilen Charakter aufweist. Dazu wird das Multifilamentgarn (Faden) im allgemeinen von einer Vorlagespule abgewickelt, durch ein erstes Lieferwerk geführt, anschließend in einem Heizer (Primärheizer) erhitzt, auf einer Kühlschiene abgekühlt, durch einen Drallgeber und ein dahinter angeordnetes zweites Lieferwerk, ein sogenanntes Abzugslieferwerk, geführt, um anschließend auf einer Garnspule aufgewickelt zu werden. Der Heizer, die Kühlschiene und der
Drallgeber bilden dabei die Falschdrahttexturiereinheit. Der Drallgeber dient dazu, das Multifilamentgarn in einem Arbeitsgang vorübergehend hochzudrehen, d.h. eine Verdrehung des Multifilamentgarns, bzw. der einzelnen Filamentgarne, durch Übertragen eines axialen Drehmoments auf die Filamentgarne zu erzeugen. Diese vorübergehende Verdrehung (tordierter Zustand) wird als Falschdraht (FD) bezeichnet. Durch die Verdrehung wird ein Drehungssäule ausgebildet, der bis in den Heizer zurückreicht (Drallzone), wodurch es ermöglicht wird, dass der tordierte Zustand der Filamentgarne vor dem Drallgeber durch Erhitzen und Abkühlen thermisch fixiert wird. Hinter dem Drallgeber wird dann die Verdrehung wieder aufgelöst. Aufgrund der im tordierten Zustand erfolgten thermischen Fixierung weist das Garn die gewünschte gekräuselte Struktur auf. Sehr hohe Produktionsgeschwindigkeiten sind durch Verwendung eines Friktionsdrallgebers als Drallgeber möglich. Bei diesen Drallgebern wird das Filamentgarn direkt mit Hilfe von Reibflächen angetrieben. Durch den geringeren Durchmesser des Fadens im Vergleich zur Spindel, d.h. zu z.B. einer Scheibe eines Scheibenfriktionsaggregats, wird ein hohes Übersetzungsverhältnis zwischen der Umdrehung der Scheibe und dem Verdrehen des Filamentgarns realisiert. Das Drei-Achs- Scheibenfriktionsaggregat eignet sich hierfür besonders gut. Als Drallgeber werden daher vorwiegend Friktionsdrallgeber, insbesondere drei-achsige Scheibenfriktionsaggregate, aber auch sogenannte Nip- Twister, die mittels gekreuzter Riemen ein Drehmoment auf die Filamentgarne übertragen, eingesetzt. Ein derartiges
Scheibenfriktionsaggregat ist z.B. in der DE 3743708 Al offenbart. Ein Nip-Twister wird in der JP 06184848 A dargestellt. Die Drallerteilung
mittels Friktion ermöglicht sehr hohe Rotations- und damit auch hohe Produktionsgeschwindigkeiten.
Weiter sind Garnbearbeitungsmaschinen zur Bearbeitung von Filamentgarnen mit einer Lufttexturierdüse (Lufttexturiermaschine) bekannt. Eine derartige Lufttexturiermaschine ist in der DE 39 09 516 Al offenbart. Lufttexturiermaschinen werden dazu verwendet, glatte strukturlose Filamentgarne beständig zu kräuseln. Mehrere Vorlagegarne (Kernfäden) können dabei mit Filamentgarnen (Effektfäden) unterschiedlicher Überlieferung zu einem texturierten Effektgarn verarbeitet werden. Bei diesem Prozess werden die Filamentgarne gleichmäßig gekräuselt und gegebenenfalls um die Vorlagegarne herum angeordnet. Die Hüllfäden können verschiedene Garne umfassen. Die Filamentgarne, also die Hüllfäden und der Kernfaden, werden über Lieferwerke, z.B. Galetten, einer Lufttexturierdüse zugeführt. Nachdem die Garne die Lufttexturierdüse durchlaufen haben, wird das erzeugte, aus mehreren Komponenten bestehende Effektgarn, d.h. ein Multikomponentengarn, von einer Spule, auf die das Multikomponentengarn aufgewickelt wird, aufgenommen. Vor dem Aufspulen kann das Multikomponentengarn nochmals verstreckt, fixiert, geschrumpft und/oder aviviert werden.
Maschinen mit einer Air-Covering Düse (Air-Covering Maschine) werden dazu verwendet, Filamentgarne beständig miteinander zu einem Multikomponentengarn (Air-Covering Garn) zu verbinden. Dabei werden als Komponenten mindestens ein Hüllfaden mit einem Kernfaden verbunden. Ziel dieses Prozesses ist, möglichst gleichmäßige
Verknüpfungsknoten im Multikomponentengarn zu erreichen und so die Komponenten miteinander zu verbinden. Ein Beispiel einer Air-Covering Maschine ist in der US 6,405,519 Bl offenbart. Bei dem Kernfaden handelt es sich meist um ein Elastomer enthaltendes Garn. Die Hüllfäden können verschiedene Garne umfassen. Die Filamentgarne, also die Hüllfäden und der Kernfaden, werden über Lieferwerke, z.B. Galetten, einer Air-Covering Düse zugeführt. Nachdem das Multikomponentengarn die Air-Covering Düse durchlaufen hat, wird das Multikomponentengarn von einer Spule, auf die das Multikomponentengarn aufgewickelt wird, aufgenommen. Vor dem Aufspulen kann das Multikomponentengarn nochmals fixiert, geschrumpft und/oder aviviert werden. In der Air-Covering Düse werden die Hüllfäden unter Zuhilfenahme eines Luftstrahls mit dem Kernfaden verbunden. Der Luftstrahl wird dazu mit einer Strahlrichtung, die nicht parallel zu einer Air-Covering Düsenachse der Air-Covering Düse ist, in der Air-Covering Düse geführt. Die Air-Covering Düsenachse der Air-Covering Düse ist durch einen Kanal, in dem die Filamentgarne durch die Air- Covering Düse geführt werden, definiert.
Beim Aufspulen auf die Aufnahmespule wird bei den bekannten Garnspulenherstellungsverfahren eine Garnspule erzeugt, bei der das
Effektgarn auf eine rohrförmige Spulenhülse aufgespult ist. Das Effektgarn ist dabei derart fest aufgespult, dass es die Spulenhülse fest umschließt, wobei Spulendichten, d.h. das Gewicht des aufgespulten Garns
(Garnkörper) pro Volumen des aufgespulten Garns, also des Garnkörpers, von über 300 Gramm pro Liter (g/l) z.B. bei einem hergestellten falschdrahttexturierten HE Effektgarn üblich sind. Diese hohen
Spulendichten sind z.B. durch die große Herstellungsgeschwindigkeit des
Effektgarns von z.B. 500 Metern pro Minute bedingt, woraus eine relativ hohe Fadenspannung während des Herstellungsprozesses resultiert, was wiederum zu einer großen Spulendichte führt.
Nachteilig bei den derart hergestellten Garnspulen ist es, dass diese sich nicht direkt zum Einsatz zur Färbung des aufgespulten Effektgarns eignen. Das Hauptproblem beim Färben insbesondere von hochelastischem falschdrahttexturiertem Effektgarn ist dessen Schrumpfung, wobei das ursprüngliche Volumen der Garnspule um bis ca. 40% zurückgehen kann. Diese Schrumpfung wird z.B. durch die beim Färben übliche Prozesstemperatur von 100 bis 130° Celsius verursacht. Beim Färben von Garnspulen mit einer unelastischen, d.h. starren Spulenhülse können die inneren Schichten der Garnwicklung der Garnspule nicht schrumpfen. Die Schrumpfung erfolgt in den äußeren Schichten der Garnwicklung, wodurch die inneren Schichten zusammengedrückt werden. Im Extremfall, z.B. bei falschdrahttexturieren Effektgarnen aus PA werden die inneren Schichten der Garnspulle vollständig flach gedrückt. Daraus ergibt sich eine ungleichmäßige Färbung des Effektgarns. In Färbereien werden die Garnspulen zur Vermeidung dieser Probleme auf weniger dicht aufgespulte Färbespulen umgespult. Diese Färbespulen weisen ferner keine starre Spulenhülse auf. Letzteres wird dadurch erreicht, dass der Garnkörper nach dem Aufspulen von einer beim Aufspulen verwendeten Spulenhülse herunter geschoben wird. Eine derartige Färbeaufmachung wird auch als Muff bezeichnet. Ein derartiger Muff wird also durch Umspulen einer relativ dichten Garnspule auf eine Färbespule hergestellt, d.h. ein zusätzlicher Umspulprozess wird durchgeführt. Muffs werden auf Standardumspulmaschinen unter Benutzung von Spulenhülsen mit
größeren Durchmessern hergestellt. Auf diesen Spulenhülsen wird ca. ein kg Effektgarn mit einer Spulendichte von ca. 120 Gramm pro Liter aufgespult. Bei der Herstellung eines Muffs wird auf einen Spulenhalter einer entsprechenden Umspulvorrichtung üblicherweise zunächst eine starre Spulenhülse aufgesteckt. Über diese starre Spulenhülse ist ein elastischer Strumpf gezogen, wobei jeweils ein Ende des Strumpfes in jeweils das entsprechende Ende der Spulenhülse hineingesteckt ist, so dass die Enden den Aufspulprozess nicht stören. Im Allgemeinen kann anstelle eines textilen Strumpfes auch eine elastische Zylinderstruktur, z.B. ein Schlauch oder ein beliebiges elastisches zylinderförmiges Gebilde, verwendet werden, welches geeignet ist, den Strumpf zu ersetzen, z.B. ein Kunststoff netz. Nachdem die Färbespule mit einer zum Färben geeigneten Spulendichte aufgespult ist, wird die Spulenhülse zusammen mit dem Strumpf und dem aufgespulten Garnkörper von dem Spulenhalter der Umspulvorrichtung herunter genommen. Danach werden die Enden des Strumpfes aus der Spulenhülse heraus gezogen und über den Spulenkörper gestülpt und die starre Spulenhülse wird aus dem Garnkörper heraus gedrückt. Der vom Strumpf umhüllte Garnkörper, also der Muff, eignet sich zum Färben, da er mit relativ niedriger Dichte aufgespult ist und die inneren Lagen der Spulenwicklung nicht beim Schrumpfen behindert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Garnspulenherstellungsverfahren und eine Garnbearbeitungsmaschine zur
Durchführung des Garnspulenherstellungsverfahrens bereitzustellen, welche die Nachteile des Standes der Technik vermeiden, insbesondere
wobei kein Umspulen des hergestellten Effektgarns vor dessen Färbung notwendig ist.
Diese Aufgabe wird durch das Garnspulenherstellungsverfahren und die Garnbearbeitungsmaschine der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die abhängigen Ansprüche stellen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dar.
Bei dem erfindungsgemäßen Garnspulenherstellungsverfahren werden auf einer Garnbearbeitungsmaschine die folgenden Verfahrensschritte durchgeführt:
- Abspulen mindestens eines Filamentgarns von einer Vorlagespule, die auf einem Vorlagespulenhülsenhalter der Garnbearbeitungsmaschine bereitgehalten wird, - Herstellung eines Effektgarns durch eine Garnbearbeitungseinheit der Garnbearbeitungsmaschine aus dem Filamentgarn, und
- Herstellen einer Garnspule durch Aufspulen des Effektgarns auf eine Aufnahmespule auf einem Aufnahmespulenhalter der Garnbearbeitungsmaschine. Erfindungsgemäß wird als Aufnahmespule eine Färbespule mit
Kreuzwicklung aufgespult. Es wird also auf der Garnbearbeitungsmaschine das Effektgarn aus dem Filamentgarn hergestellt und auf der gleichen Garnbearbeitungsmaschine wird direkt die Färbespule aufgespult, wodurch das Umspulen gemäß Stand der Technik entfällt. Die Färbespule ist mit einer relativ geringen Spulendichte derart weich aufgespult, dass der Spulenkörper von einer Spulenhülse ohne Beschädigung des Spulenkörpers abgenommen werden kann.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass unter Beibehaltung einer hohen Produktionsgeschwindigkeit direkt eine Färbespule mit Kreuzwicklung auf einer Garnbearbeitungsmaschine mit einer Garnbearbeitungseinheit hergestellt werden kann, wobei die Färbespule eine zum Färben ausreichend niedrige Spulendichte aufweist. Dadurch kann das Umspulen entfallen.
Bevorzugt wird als Färbespule ein Muff aufgespult, wobei auf den Aufnahmespulenhalter eine Spulenhülse aufgesteckt ist, und auf die Spulenhülse eine elastische Zylinderstruktur, insbesondere ein Strumpf, aufgezogen ist und wobei das Effektgarn auf die Zylinderstruktur aufgespult wird. Die Spulenhülse ist bevorzugt starr ausgeführt, was das Abnehmen des Muffs von der Spulenhülse vereinfacht. Durch die Ausprägung der Färbespule als Muff wird der Spulenkörper nach einem Abnehmen von der Spulenhülse von der Zylinderstruktur gestützt und/oder umhüllt, wodurch die Färbespule stabiler und leichter transportierbar ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere dazu, Färbespulen herzustellen, wobei mittels der Garnbearbeitungseinheit das Filamentgarn falschdrahttexturiert wird und/oder die Filamentgarne mittels einer Air-Covering Düse oder einer Lufttexturierdüse zu dem Effektgarn verarbeitet werden.
Besonders bevorzugt wird mittels einer Fadenverlegeeinrichtung vor dem Aufnahmespulenhalter der Fadenaufspulwinkel der Färbespule bevorzugt
auf größer als 18° beim Aufspulen eingestellt. Die Spulendichte einer aufzuspulenden Aufnahmespule wird im Wesentlichen durch die Fadenspannung des Effektgarns beim Aufspulen, einen Anpressdruck einer Stützwalze an die Aufnahmespule und den Fadenaufspulwinkel der Kreuzwicklung auf der Aufnahmespule bestimmt. Die geringste Beeinflussung des Garnbearbeitungsprozesses in der
Garnbearbeitungseinheit durch eine Minderung der Spulendichte kann durch eine Vergrößerung des Fadenaufspulwinkels erreicht werden. Der Fadenaufspulwinkel ist dabei durch den zwischen den einzelnen Fadenwicklungen auf der Aufnahmespule und der Radialrichtung der Aufnahmespule eingeschlossenen Winkel definiert. Je größer der Fadenaufspulwinkel gewählt wird, desto geringer wird die Spulendichte bei ansonsten gleichen Bedingungen. Letzteres folgt daraus, dass bei einem größeren Fadenaufspulwinkel größere Hohlräume beim Überkreuzaufspulen der Fadenwicklungen zwischen aufeinander folgenden Lagen des aufgespulten Effektgarns eingeschlossen werden, wodurch zwischen den Lagen des aufgespulten Effektgarns bei größeren Fadenaufspulwinkeln mehr Luft eingeschlossen wird als bei kleineren Fadenaufspulwinkeln. Bei falschdrahttexturiertem PA Garn wird bei einer üblichen Herstellungsgeschwindigkeit von ca. 500 m/min ab einem Fadenaufspulwinkel von 18° eine zum Färben maximale Spulendichte von 300 g/l unterschritten.
Bevorzugt wird insbesondere bei falschdrahttexturiertem PA oder HE Garn die Spulendichte der Färbespule auf zwischen 90 und 300 g/l, bevorzugt 90 bis 150 g/l eingestellt, was zu guten Färbeergebnissen, insbesondere hinsichtlich einer gleichmäßigen Färbung, führt.
Eine erfindungsgemäße Garnbearbeitungsmaschine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Garnspulenherstellungsverfahrens weist auf:
- mindestens einen Vorlagespulenhülsenhalter, - eine Garnbearbeitungseinheit zur Herstellung eines Effektgarns aus einem Filamentgarn einer auf dem Vorlagespulenhülsenhalter bereit gehaltenen Vorlagespule, und
- einen Aufnahmespulenhalter zur Aufspulung des Effektgarns auf eine Aufnahmespule. Erfindungsgemäß ist die Garnbearbeitungsmaschine zur Erzeugung einer Färbespule mit Kreuzwicklung als Aufnahmespule eingerichtet. Dadurch können die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens mit der erfindungsgemäßen Garnbearbeitungsmaschine erreicht werden.
Zur Herstellung eines Muffs ist bei der erfindungsgemäßen Garnbearbeitungsmaschine auf den Aufnahmespulenhalter eine Spulenhülse aufgesteckt, wobei auf die Spulenhülse eine elastische Zylinderstruktur, insbesondere ein Strumpf, aufgezogen ist und wobei die Garnbearbeitungsmaschine zum Aufwickeln des Effektgarns auf die Zylinderstruktur eingerichtet ist.
Bevorzugt weist die Spulenhülse, auf die die Färbespule aufgespult wird, einen Außendurchmesser zwischen 75 und 180 mm auf. Dadurch wird der Innendurchmesser des Spulenkörpers der Färbespule entsprechend festgelegt. Da die Färbespulen, respektive die Muffs, beim Färben auf eine Spindel aufgesteckt werden, muss der Innendurchmesser des Spulenkörpers der Färbespule ausrechend groß sein, so dass genügend
Platz zum Schrumpfen zwischen Spulenkörperinnenseite und Spindel beim Färben verbleibt.
Bei einer erfindungsgemäßen Garnbearbeitungsmaschine weist die Garnbearbeitungseinheit bevorzugt eine Falschdrahttexturiereinheit oder eine Air-Covering Düse oder eine Lufttexturierdüse auf.
Wenn vor dem Aufnahmespulenhalter eine Fadenverlegeeinrichtung mit Mitteln zur Einstellung eines Fadenverlegewinkels der Aufnahmespule angeordnet ist, kann ohne Beeinträchtigung des
Garnbearbeitungsprozesses, insbesondere dessen Prozessgeschwindigkeit, die Spulendichte durch Vergrößerung des Fadenverlegewinkels derart verringert werden, dass eine Färbespule mit ausreichend geringer Spulendichte aufgespult wird. Zusätzlich ist es vorteilhaft, wenn die Garnbearbeitungsmaschine Mittel zur Einstellung der Fadenspannung des Effektgarns, z.B. ein Lieferwerk, bei dessen Aufspulung aufweist und/oder dass am Aufnahmespulenhalter eine Anpressrolle und Mittel zur Einstellung einer Anpresskraft der Aufnahmespule an die Anpressrolle angeordnet sind. Hierdurch kann die Spulendichte der aufzuspulenden Färbespule direkt beeinflusst werden.
Wenn bei einer erfindungsgemäßen Garnbearbeitungsmaschine mehrere Effektgarne, bzw. Färbespulen, gleichzeitig hergestellt werden und damit mehrere Aufnahmespulenhalter vorhanden sind, ist es vorteilhaft, wenn die Aufnahmespulenhalter jeweils einen Einzelspindelantrieb aufweisen. Dann können Parameter der auf dem jeweiligen Aufnahmespulenhalter aufzuspulenden Färbespule, insbesondere deren Spulendichte, individuell
eingestellt werden. Alternativ ist es auch möglich, bei einer derartigen Garnbearbeitungsmaschine einen so genannten Schaftantrieb der Aufnahmespulenhalter vorzusehen. Dabei werden mehrere der Aufnahmespulen über eine Welle gleichzeitig angetrieben, was auf Kosten der Flexibilität der Parameter der einzelnen Färbespulen zu einem geringeren aparativen Aufwand führt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Garnbearbeitungsmaschine schematisch.
Die Figuren 2a bis 2d zeigen, wie ein Muff von der Aufnahmespule der erfindungsgemäßen Garnbearbeitungsmaschine abgenommen wird.
Die Figuren der Zeichnungen zeigen den erfindungsgemäßen Gegenstand stark schematisiert und sind nicht maßstäblich zu verstehen. Die einzelnen Bestandteile des erfindungsgemäßen Gegenstandes sind so dargestellt, dass ihr Aufbau gut gezeigt werden kann.
In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Garnbearbeitungsmaschine 1 schematisch dargestellt. Die Garnbearbeitungsmaschine 1 ist zur Durchführung des erfindungsgemäßen Garnspulenherstellungsverfahrens, also zur Erzeugung einer Färbespule mit Kreuzwicklung als Aufnahmespule 2, eingerichtet. Von einer auf einem Vorlagespulenhülsenhalter 3 bereit
gehaltenen Vorlagespule 4 wird ein Filamentgarn 5 in einer Garnbearbeitungseinheit 6, z.B. einer Falschdrahttexturiereinheit, zu einem Effektgarn 7 verarbeitet. Das Effektgarn 7 wird in der gleichen Garnbearbeitungsmaschine 1 unmittelbar auf eine Färbespule mit Kreuzwicklung als Aufnahmespule 2 aufgespult, wobei die Aufnahmespule 2 in einem Aufnahmespulenhalter 9 der Garnbearbeitungsmaschine 1 gelagert ist, wobei die Rotation der Aufnahmespule 2 zur Aufspulung des Effektgarns 7 bevorzugt über einen nicht dargestellten Motor dirket angetrieben wird. Der Aufnahmespulenhalter 9 weist dadurch einen Einzelspindelantrieb auf. Als Färbespule wird ein Muff aufgespult. Dazu ist auf den Aufnahmespulenhalter 9 eine Spulenhülse IO aufgesteckt und auf die Spulenhülse 10 ist als eine elastische Zylinderstruktur ein Strumpf 11, aufgezogen. Das Effektgarn 7 wird auf die Zylinderstruktur aufgespult, wodurch der Spulenkörper 12 der Färbespule hergestellt wird. Mittels einer Fadenverlegeeinrichtung 14 am Aufnahmespulenhalter 9 wird der Fadenaufspulwinkel der Färbespule bevorzugt auf größer als 18° beim Aufspulen eingestellt. Dies erfolgt dadurch, dass eine Fadenführung 15 der Fadenverlegeeinrichtung 14 abhängig von der
Produktionsgeschwindigkeit und dem gewünschten Fadenaufspulwinkel entsprechend dem eingezeichneten Doppelpfeil 17 hin- und herbewegt wird.
In den Figuren 2a bis 2d ist dargestellt, wie ein Muff 20 von der Aufnahmespule der erfindungsgemäßen Garnbearbeitungsmaschine abgenommen wird. Figur 2a zeigt die von dem Aufnahmespulenhalter herunter genommene Färbespule, wobei die Spulenhülse 10 noch innerhalb des Garnkörpers 12 angeordnet ist und die Enden 21 des über
die Spulenhülse 10 gezogenen Strumpfes 11 noch in der Spulenhülse 10 angeordnet sind.
In Figur 2b ist die Färbespule dargestellt, nachdem die Enden 21 des
Strumpfes 11 aus der Spulenhülse 10 heraus gezogen wurden und über den Spulenkörper 12 gestülpt wurden.
In Figur 2c ist die Färbespule dargestellt, während die starre Spulenhülse
10 aus dem Garnkörper 12 heraus gedrückt wird, was durch einen Pfeil 22 symbolisiert ist.
In Figur 2d ist der vom Strumpf 11 umhüllte Garnkörper 12 der Färbespule, also der Muff 20, dargestellt.
Vorgeschlagen wird ein Garnspulenherstellungsverfahren auf einer
Garnbearbeitungsmaschine 1 mit den Verfahrensschritten - Abspulen mindestens eines Filamentgarns 5 von einer auf einem
Vorlagespulenhülsenhalter 3 der Garnbearbeitungsmaschine 1 bereit gehaltenen Vorlagespule 4,
- Herstellung eines Effektgarns 7 durch eine Garnbearbeitungseinheit 6 der Garnbearbeitungsmaschine 1 aus dem Filamentgarn 7, und - Herstellen einer Garnspule durch Aufspulen des Effektgarns 7 auf eine
Aufnahmespule 2 auf einem Aufnahmespulenhalter 9 der
Garnbearbeitungsmaschine 1, wobei als Aufnahmespule 2 eine Färbespule mit Kreuzwicklung aufgespult wird.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die vorstehend angegebenen Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche auch bei grundsätzlich anders gearteter Ausführung von den Merkmalen der Erfindung Gebrauch machen.