Fe (III) -Komplexe als Mi ronährstoff für Dünger
Die vorliegende Erfindung betrifft Dünger, die Fe(III) in komplexierter Form enthalten.
Zur Vermeidung einer als Eisenchlorose bekannten Eisen- angel-Krankeit bei Kulturpflanzen werden bei Düngern Eisensalze als Zusatz verwendet oder in Kombination mit diesen auf den Böden ausgebracht. Wenn diese Eisensalze dreiwertiges Eisen enthalten, sind sie gut wirksam; dreiwertiges Eisen tendiert aber bereits in neutralen und insbesondere in alkali- sehen Böden zum Ausfallen in Form von Oxid, das für die
Pflanzen nicht mehr verfügbar ist. Wird zweiwertiges Eisensalz verwendet, erfolgt meist rasche Oxidation zu dreiwertigem Eisen mit der oben geschilderten Konsequenz.
Man hat daher versucht, Salze des dreiwertigen Eisens durch Komplexierung mit chelatisierenden Liganden vor der Umwandlung in das nicht pflanzenverfügbare Oxid oder Hydroxid zu bewahren. Als Chelatbildner für Spurennährstoffe wie etwa Eisen sind in Düngern bislang hauptsächlich DTPA (Diäthy- lentriaminpentaessigsäure) , EDDCHA (Äthylendiamin-di- (5-car- boxy-2-hydroxyphenyl) essigsaure) , EDDHA (Äthylendiamin-di- (o- hydroxyphenyl) essigsaure) , EDDHMA (Äthylendiamin-di- (o- hydroxy-p-methylphenyl) essigsaure) , EDTA (Äthylendiamin- tetraessigsäure) , HEDTA (Hydroxy-2-äthylendiamintriessig- säure) , TMHBEDal (Trimethylendiamin-N, N-bis- (O-hydroxyben- zyl)-N, N-diessigsäure) und NTA (Nitrilotriessigsäure) verwendet worden. Mit solchen Liganden komplexiertes Eisen ist zwar gut wirksam und pflanzenverfügbar; der Gehalt an Eisen in diesen Chelaten ist aber niedrig (ca. 4-14%) und die meis-
ten dieser Liganden sind biologisch nicht abbaubar und stellen somit langfristig eine Umweltgefährdung dar.
Bekannt ist auch, Eisen in Form von Fe-Lignosulfonaten oder als Fe-Komplexe von Humin- und Fulvinsäuren in Düngern einzusetzen. Fe-Aminosäure-Komplexe wurden schon als Blattdünger verwendet, sie sind aber für den Einsatz als Bodendünger nicht geeignet.
Die vorbekannten Fe (III) -Salze oder -Komplexe werden in der Regel in Form einer Düngerformulierung in Form einer Lö- sung oder Suspension vertrieben, die konzentriert ist und in der Regel vor der Anwendung mit Wasser oder mit wässerigen Lösungen von weiteren Pflanzennährstoffen, etwa Makronährstoffen, zu einem eigentlichen Pflanzendünger in Form einer Lösung oder Suspension verdünnt wird. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung von verbesserten Fe (III) -Düngerformulierungen, sowie von neuen Fe (III) -Komplexen, die in diesen Düngerformulierungen einsetzbar sind.
Die Aufgabe wird durch eine Düngerformulierung gelöst, die eine wässerige Lösung mit einem pH-Wert von 5 oder höher umfasst, und die einen Komplex umfasst, der enthält: - Fe(III), einen ersten Liganden, der von einer Zuckersäure, ausgewählt aus a) den Verbindungen der Formel HOOC- (Z)p- (CHOH) n- (Z) r- R, worin p und r unabhängig voneinander 0 oder 1 sind, die Summe n+r+p eine ganze Zahl von 4 bis 5 ist, R H oder COOH ist und Z CO, CH2 oder CHNH2 be-
deutet, mit der Massgabe, dass wenn r = 1 und/oder n+p+r = 4 ist, R COOH sein soll, b) den Hexahydroxyheptan-1-carbonsäuren, c) den Pentahydroxyheptan-2-on-carbonsäuren, und d) 5-Ketogluconsäure abgeleitet ist, wobei die Zuckersäure als Lacton vorliegen kann; gewünschtenfalls ein weiteres Kation eines Metalles, das aus den Erdalkalimetallen, aus den Metallen der Gruppen 7A bis 2B der 4. Periode des Periodensystems, aus Bor und aus Titan ausgewählt ist; und gewünschtenfalls einen zweiten Liganden, der von einer Verbindung abgeleitet ist, die aus den von den besagten Zuckersäuren verschiedenen Carbonsäuren, den Phosphon- säuren, teilweise veresterter Phosphorsäure, den Sulfon- säuren und den Sulfinsäuren ausgewählt ist; wobei der Gehalt an Fe(III) 3 bis 20 Gewichtsprozente, bezogen auf die Düngerformulierung, beträgt.
Bevorzugte Aspekte der erfindungsgemässen Düngerformu- lierung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 11; bevorzugt kann der Gehalt an Fe(III) auch etwa 3 bis 7 Gewichtsprozente, bezogen auf die Düngerformulierung, betragen.
Der Begriff "Düngerformulierung" hat im Rahmen der vorliegenden Anmeldung die eingangs für die vorbekannten Dünger- formulierungen angeführte Bedeutung.
Die in den erfindungsgemässen Düngerformulierungen um- fassten Komplexe enthalten Fe(III), einen ersten Liganden, der von einer Zuckersäure abgeleitet ist, gewünschtenfalls einen zweiten Liganden, und gewünschtenfalls ein zweites Me-
tall. Der erste Ligand und/oder der zweite Ligand sind nach Kenntnis der Anmelderin mindestens teilweise an Carboxy- und/oder Hydroxylgruppen deprotoniert . Welcher der beiden Liganden deprotoniert ist und in welchem Ausmass, ist nicht be- kannt, aber auch nicht erfindungswesentlich. Die deprotonier- ten Gruppen an dem oder den Liganden wirken gleichzeitig als Gegenionen zum Fe(III).
Der Begriff "von einer Zuckersäure abgeleitet" bedeutet, dass der erste Ligand die Zuckersäure selber ist, oder dass er durch mindestens teilweise Deprotonierung aus der Zuckersäure erhalten werden kann, wobei in beiden Fällen eine in der Zuckersäure wahlweise vorhandene Lactongruppe wahlweise geöffnet werden kann. Der Begriff "von einer Verbindung abgeleiteter zweiter Ligand" bedeutet, dass der zweite Ligand die Verbindung selber ist oder durch mindestens teilweise Deprotonierung aus dieser Verbindung erhalten werden kann.
Es wird angenommen, dass die in der Düngerformulierung vorhandenen Komplexe hauptsächlich Chelatkomplexe des Fe(III) sind. Die Molverhältnisse zwischen Fe(III) und erstem Ligan- den, zwischen Fe(III) und dem gewünschtenfalls vorhandenen zweiten Liganden, und zwischen Fe(III) und dem gewünschtenfalls vorhandenen weiteren Kation sind nach Kenntnis der Anmelderin in den in den abhängigen Ansprüchen angegebenen Bereichen beliebig variierbar; bevorzugt sind diese Molverhält- nisse aber rationale Zahlen, bei denen Zähler und Nenner je natürliche Zahlen von 1 bis 3 sind.
Der Begriff "Zuckersäure" bedeutet im Rahmen der vorliegenden Anmeldung Hydroxycarbonsäuren, die von einem natürlich vorkommenden Zucker abstammen, und die im Falle von ~
Zuckersäuren an allen asymmetrischen Zentren, die Hydroxyl als Substituent aufweisen, eine definierte Konfiguration (R oder S) aufweisen; im Falle von C7-Zuckersäuren weisen alle hydroxyltragenden asymmetrischen Zentren mit Ausnahme des C2- Zentrums eine definierte Konfiguration auf; wenn bei C-Zu- ckersäuren das C2-Zentrum hydroxyltragend ist, kann dort die Konfiguration unbestimmt sein. Bei denjenigen Zuckersäuren, die aminogruppentragende Zentren aufweisen, ist die Konfiguration an diesen Zentren ebenfalls definiert. Die erfindungsgemäss einsetzbaren Zuckersäuren sind:
- Hexahydroxyheptan-1-carbonsäuren (Beispiel Glucohep- tonsäure) , die durch Umsetzen einer natürlichen Aldohexose der Formel OHC- (CHOH) 5-H mit Cyanid und Verseifen des aus der Aldehydgruppe gebildeten Cyanhydrins zur entsprechenden Hydroxycarbonsäure (über das möglicherweise intermediär gebildete Lacton dieser Carbonsäure) erhalten werden;
- Pentahydroxyheptan-2-on-l-carbonsäuren (z.B. 2-Keto- Gulonsäure) , die durch Oxidation der zur Carboxylgruppe Geständigen Hydroxylgruppe aus den entsprechenden Hexahydroxy- heptan-1-carbonsäuren (siehe oben) zugänglich sind;
- 5-Ketogluconsäure;
- Verbindungen der Formel HOOC- (Z)p- (CHOH) n- (Z) r-R. Darunter sind:
I) Wenn p = r = 0 a) Wenn n+p+r = n = 4 ist, sind diese Verbindungen
Tetrahydroxyhexan-l 6-dicarbonsäuren (z.B. Glucarsäure, Ga- lactarsäure, Mannarsäure) ; wenn n+p+r = n = 5 ist, sind es Pentahydroxyhexan-1-carbonsäuren (R = H; z.B. Gulonsäure, Gluconsäure, Glucuronsäure und Allonsäure) oder Pentahydroxy- heptan-1, 7-dicarbonsäuren (R = COOH) . Die Pentahydroxyhexan- 1-carbonsäuren können durch milde Oxidation einer natürlichen Aldohexose der Formel OHC- (CHOH) 5-H erhalten werden. Durch stärkere Oxidation, z.B. mit HN03, können diese in die entsprechenden Tetrahydroxyhexan-1, 6-Dicarbonsäuren übergeführt werden. Die Pentahydroxyheptan-1, 7-dicarbonsäuren sind desgleichen durch Oxidation der entsprechenden Hexahydroxyhep- tan-1-carbonsäuren mit HN03 (siehe oben) zugänglich.
II) Wenn p = 1, r = 0
Wenn Z = CO sind die Verbindungen Trihydroxyhexan-2-on- 1, β-dicarbonsäuren (n+p+r = n+p = 4) bzw. Tetrahydroxyhexan- 2-on-l-carbonsäuren (n+p+r = n+p = 5, R = H) bzw. um Tetra- hydroxyheptan-2-on-l, 7-dicarbonsäuren (n+p+r = n+p = 5, R = COOH) . Sie sind durch Oxidation des einen der beiden zu den Carboxylgruppen α-ständigen Hydroxyle in der entsprechenden Tetrahydroxyhexan-1, β-dicarbonsäure bzw. des zur Carbo- xylgruppe α-ständigen Hydroxyls in der zugehörigen Penta- hydroxyhexan-1-carbonsäure bzw. Hexahydroxyheptan-1-carbon- säure (siehe oben) erhältlich.
Wenn Z = CH2 sind die Verbindungen Trihydroxy-2-deoxy- hexan-1, β-dicarbonsäuren (n+p+r = n+p = 4) bzw. Tetrahydroxy- 2-deoxy-hexan-l-carbonsäuren (n+p+r = n+p = 5, R = H) bzw. um Tetrahydroxy-2-deoxy-heptan-l, 7-dicarbonsäuren (n+p+r = n+p = 5, R = COOH) . Sie sind aus den jeweiligen Trihydroxyhexan-2- on-1, 6-dicarbonsäuren bzw. Tetrahydroxyhexan-2-on-l-carbon-
säuren bzw. Tetrahydroxyheptan-2-on-l, 7-dicarbonsäuren (siehe oben) erhältlich. Die Ketogruppe in diesen Ausgangsverbindungen kann durch Umsetzen mit 1, 3-Propandithiol in das Thioke- tal übergeführt und dieses katalytisch zur Methylengruppe (Z = CH2) hydriert werden.
Wenn Z = CHNH2 sind die Verbindungen Trihydroxy-2- amino-hexan-1, 6-dicarbonsäuren (n+p+r = n+p = 4) bzw. Tetra- hydroxy-2-amino-hexan-l-carbonsäuren (n+p+r = n+p = 5, R = H) bzw. Tetrahydroxy-2-amino-heptan-l, 7-dicarbonsäuren (n+p+r = n+p = 5, R = COOH) . Sie sind in einigen Fällen aus natürlich vorkommenden C6-2-Aminozuckern (z.B. Glucosamin, Galactosa- min) durch milde Oxidation der Aldehydgruppe der offenketti- gen Form zur Carbonsäure erhältlich. Allgemein ist die Herstellung aus den jeweiligen Trihydroxyhexan-2-on-l, 6-dicar- bonsäuren bzw. Tetrahydroxyhexan-2-on-l-carbonsäuren bzw.
Tetrahydroxyheptan-2-on-l, 7-dicarbonsäuren (siehe oben) durch Transaminierung, etwa mittels Vitamin Bε und Pyrido- xalphosphat oder mittels des in US-A-4518692 beschriebenen Verfahrens, möglich. III) Wenn p - 1 und r = 1
Wenn Z = CO sind die Verbindungen Dihydroxyhexan-2, 5- dion-1, β-dicarbonsäuren (n+p+r = 4) bzw. Trihydroxyheptan- 2, β-dion-1, 7-dicarbonsäuren (n+p+r = 5). Die Herstellung ist aus den jeweiligen Tetrahydroxyhexan-1, β-dicarbonsäuren bzw. der jeweiligen Pentahydroxyheptan-1, 7-dicarbonsäuren (siehe oben) durch doppelte Oxidation der zu den Carboxylgruppen Geständigen Hydroxylgruppen möglich.
Wenn Z = CH2 oder CHNH2 handelt es sich um Dihydroxyhe-
xan-2, 5-dideoxy-l, 6-dicarbonsäuren (n+p+r = 4) bzw. Trihydro- xyheptan-2, β-dideoxy-1, 7-dicarbonsäuren (n+p+r = 5) oder um Dihydroxyhexan-2, 5-diamino-l, β-dicarbonsäuren (n+p+r = 4) bzw. Trihydroxyheptan-2, 6-diamino-l, 7-dicarbonsäuren (n+p+r = 5) . Die Herstellung aus den jeweiligen Dioxo-Verbindungen (Z = CO) kann wie oben bei den jeweiligen Mono-deoxy- oder Mono- amino-Verbindungen beschrieben erfolgen.
IV) Wenn p = 0 und r = 1
Beispiele für solche Verbindungen sowie ihre Herstel- lung wurden schon oben in denjenigen Fällen, wo p = 1 und r = 0 sind, exemplifiziert. Zusätzlich können folgende Herstellungsarten angegeben werden:
Wenn p+r+n = r+n = 4 und Z = CO sind, können solche Verbindungen (es handelt sich dann um Trihydroxyhexan-5-on- 1, β-dicarbonsäuren) wie folgt hergestellt werden: Die entsprechende Uronsäure wird in saurem Milieu mit überschüssigem Ethylenglykol an der (in der offenkettigen Form vorhandenen) Aldehydgruppe zum 1,3-Dioxolan acetalisiert . Die so geschützte Uronsäure wird an der zur β-Carboxylgruppe cc-stän- digen Hydroxylgruppe zur Ketogruppe oxidiert. Danach wird die Schutzgruppe hydrolysiert und die freie Aldehydgruppe mit HN03 zur 1-Carbonsäure oxidiert.
Wenn p+r+n = r+n = 4 und Z = CH2 bzw. CHNH2 sind, sind es Trihydroxyhexan-5-deoxy-l, 6-dicarbonsäuren bzw. Trihydro- xyhexan-5-amino-l, β-dicarbonsäuren. Sie können aus der jeweiligen Trihydroxyhexan-5-on-l, β-dicarbonsäure (siehe oben) wie oben beschrieben hergestellt werden.
Wenn p+r+n = r+n = 5 und Z = CO sind, können solche Verbindungen (es handelt sich dann um Tetrahydroxyheptan-6- on-1, 7-dicarbonsäuren) wie die oben beschriebenen Trihydroxy- hexan-5-on-l, 6-dicarbonsäuren hergestellt werden, ausser dass nach dem Entschützen der Aldehydgruppe diese nicht oxidiert, sondern mit Cyanid zum Cyanhydrin umgesetzt und dieses zur Hydroxycarbonsäure (über das möglicherweise intermediär gebildete Lacton dieser Carbonsäure) hydrolysiert wird.
Wenn p+r+n = r+n = 5 und Z = CH2 bzw. CHNH2 sind, sind es Tetrahydroxyheptan-β-deoxy-1, 7-dicarbonsäuren bzw. Tetra- hydroxyheptan-6-amino-l, 7-dicarbonsäuren. Sie können aus der jeweiligen Tetrahydroxyheptan-β-on-1, 7-dicarbonsäure (siehe oben) wie oben beschrieben hergestellt werden.
Manche der erfindungsgemäss verwendbaren Zuckersäuren können auch fermentativ gewonnen werden; es wird hierzu beispielhaft auf das Lehrbuch "Bioreaktionen, Prinzipen, Verfahren, Produkte" von Owen P. Ward (1993) verwiesen.
Die einzusetzende Zuckersäure kann in der Form eines Lactons vorliegen, wenn sie eine zu einer Carboxylgruppe γ- oder δ-ständige Hydroxylgruppe aufweisen. Ob eine solche Lac- tongruppe im sich ergebenden ersten Liganden noch vorhanden ist, ist nicht bekannt, ist aber auch nicht erfindungswesentlich.
Der in den erfindungsgemässen Düngerformulierungen ent- haltene Komplex kann bevorzugt einen zweiten Liganden enthalten, der von einer Verbindung abgeleitet ist, die aus den von den Zuckersäuren des ersten Liganden verschiedenen Carbonsäuren, den Phosphonsäuren, teilweise veresterter Phosphorsäure,
den Sulfonsäuren und den Sulfinsäuren ausgewählt ist. Die von den Zuckersäuren verschiedene Carbonsäure kann eine aliphati- sche (C3.-C5) -Mono- oder Dicarbonsäure oder eine aromatische (C6-Cιo) -Mono- oder Dicarbonsäure sein, die gewünschtenfalls mit einem bis drei Substituenten substituiert sein können, die aus Hydroxy und Amino ausgewählt sind. Beispiele hierfür sind aliphatische gesättigte (C3.-C5) -Monocarbonsäuren (etwa Ameisensäure, Essigsäure und Propionsäure) ; aliphatische gesättigte Hydroxy- (C1-C5) -Monocarbonsäuren (etwa Glykolsäure und Milchsäure); aliphatische gesättigte Amino- (C1-C5) -Monocarbonsäuren (etwa Aminosäuren wie Glycin und Alanin) ; aliphatische ungesättigte (C3-C5) -Monocarbonsäuren (etwa Ac- rylsäure, Crotonsäure, Tiglinsäure und Engelssäure) ; aliphatische gesättigte (C2-C5) -Dicarbonsäuren (etwa Oxalsäure, Ma- lonsäure und Bersteinsäure) ; aliphatische ungesättigte (C4~ C5) -Dicarbonsäuren (etwa Fumarsäure, Maleinsäure, und 2-Exo- methylen-malonsäure) ; aliphatische gesättigte Mono- oder Di- hydroxy- (C2-C5) -Dicarbonsäuren (etwa Weinsäure und Äpfelsäure) ; aromatische, gewünschtenfalls mit einem aus Hydroxy, Amino, Nitro, Carboxy, Sulfonat und Phosphonat ausgewählten Substituenten substituierte aromatische (C6-Cιo) -Mono- oder Dicarbonsäuren (etwa Phthalsäure, Benzoesäure, 2-Furancarbon- säure, Zimtsäure, Salicylsäure, 2- oder 3-Aminobenzoesäure, 2- oder 3-Nitrobenzoesäure, Benzoesäure-4-phosphonat und Ben- zoesäure-4-sulfonat) ; aromatische (C6-Cι0) -Dicarbonsäuren (etwa Phthalsäure, 2, 5-Furandicarbonsäure, und Isophthalsäure) . Die Sulfonsäure kann eine lineare oder verzweigte aliphatische oder aromatische (C1-C10) -Sulfonsäure (etwa Me- thansulfonsäure, Ethansulfonsäure, Benzolsulfonsäure oder To- luolsulfonsäure) sein. Die Sulfinsäure kann eine lineare oder verzweigte aliphatische oder aromatische (C1-C10) -Sulfinsäure (etwa Methylsulfinsäure und Benzolsulfinsäure) sein. Die
Phosphonsäure weist bevorzugt einen an das Phosphoratom gebundenen Rest auf, der aus (C1-C4) -Alkyl, (C2-C5) -Alkenyl, (C6-Cιo) -Aryl und (C6-Cιo) -Aralkyl ausgewählt ist. Die Phosphonsäure kann gewünschtenfalls einfach verestert sein, wobei als veresternder Rest wiederum (C3.-C4) -Alkyl, (C2-C5) - Alkenyl, (C6-Cι0) -Aryl oder (Cε-Cio) -Aralkyl vorhanden sein kann. Beispielhafte Phosphonsäuren sind Methylphosphonat und Monoethoxymethylphosphonat . Die teilweise veresterten Phosphate sind Mono- oder Diester des Orthophosphates . Die ve- resternden Reste können hier beispielsweise (C1-C4) -Alkyl, (C2-C5) -Alkenyl, (C6-Cι0) -Aryl oder (C6-Cι0) -Aralkyl sein. Die veresternden Reste können im Fall eines Diesters gleich oder verschieden sein. Exemplarische Verbindungen sind hier Diethylphosphat, Dibutylphosphat oder Diphenylphosphat . Der in den erfindungsgemässen Düngerformulierungen einzusetzende Komplex kann durch Mischen in wässeriger Lösung eines Fe (III) -Salzes, der jeweiligen Zuckersäure und Einstellen des pH ' s der Lösung oder der flüssigen Phase mit Base auf einen Wert von 5 oder höher, typisch 5 bis 12, hergestellt werden. Sofern ein zweiter Ligand und/oder ein weiteres Kation eines Metalles, ausgewählt aus den Erdalkalimetallen, aus den Metallen der Gruppen 7A bis 2B der 4. Periode des Periodensystems, aus Bor und aus Titan, gewünscht wird, kann die Verbindung, die zu diesem zweiten Liganden führt, und/oder ein geeignetes lösliches Salz dieses weiteren Kations in diesem Stadium, gewünschtenfalls unter erneutem Anba- sen, zugegeben werden. Dieses lösliche Salz kann z.B. das Chlorid, Bromid, Acetat, Nitrat, oder Hydrogensulfat sein. Titan, in der formalen Oxidationsstufe +IV, kann beispiels- weise als saures Teilhydrolysat von TiCl4 in Wasser eingesetzt werden, und Bor kann beispielsweise als Teilhydrolysat
von BC13 in Wasser oder als Borax eingesetzt werden. Zuckersäure, Verbindung und Salz des weiteren Kations können auch gleichzeitig zugegeben werden. Das Anion, das im einzusetzenden Fe (III) -Salz vorhanden ist, ist nicht kritisch. Es kann beispielsweise Halogenid (z.B. Chlorid, Bromid), Nitrat, Sulfat, Hydrogensulfat u.a. sein. Anschliessend kann, sofern erforderlich, der pH der Lösung erneut mit Base auf einen Wert von typisch 5 bis 12 eingestellt werden. Als Base für die diversen Schritte des Anbasens eignen sich anorganische Basen, insbesondere Ammoniak, Alkalimetallcarbonat, Kalk, Kalkmilch oder Alkalimetallhydroxid, oder organische Basen wie etwa aliphatische Amine. Bevorzugt ist Alkalimetallhydroxid. Diese so erhaltene Lösung oder Suspension des Komplexes ist an sich direkt in einer erfindungsgemässen Düngerformulierung ein- setzbar, da sie einen hierzu geeigneten pH-Wert aufweist. Gewünschtenfalls, etwa zur Entfernung von in der Düngerformulierung unerwünschten Ionen, kann aber der gebildete Komplex durch Zugabe eines Alkohols, etwa eines aliphatischen (Cj.- C3) -Alkohols wie etwa Methanol oder Ethanol, gefällt werden, wobei die unerwünschten Ionen in Lösung bleiben, oder im Falle einer Suspension kann der Komplex abfiltriert und mit Wasser gewaschen werden.
Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung wird für die in den erfindungsgemässen Düngerformulierungen einzusetzenden Komplexe eine Nomenklatur verwendet, die im Folgenden beispielhaft erläutert wird:
- Na-Fe (III) -Gluconat : Fe(III) und von Gluconsäure abgeleiteter erster Ligand im Molverhältnis 1 : 1 enthaltend; Natrium als ladungsneutralisierendes Gegenion.
- Cu(II) -Fe(III) -Glucoheptonat: Fe(III) und von Gluco- heptonsäure abgeleiteter erster Ligand im Molverhältnis 1 : 1, und Cu(II) als optionales weiteres Kation im Molverhältnis Fe(III) zu Cu von 1 : 1 enthaltend. - K-Fe (III) 2-Gluconat-Benzoat : Fe(III), von Gluconsäure abgeleiteter erster Ligand im Molverhältnis Fe(III) zu erstem Ligand 2 : 1, von Benzoesäure abgeleiteter zweiter Ligand im Molverhältnis Fe(III) zu zweitem Liganden 2 : 1 enthaltend; Kalium als ladungsneutralisierendes Gegenion. Bei Komplexen, die ein höheres Verhältnis Fe(III) zu erstem Ligand aufweisen sollen, kann es vorteilhaft sein, wenn das eingesetzte Fe (III) -Salz vorgängig durch schonendes Anbasen, also etwa auf einen pH von 4 bis β, in einen Hydro- xokomplex oder sogar in hydratisiertes Fe (III) -Oxid verwan- delt wird, und erst dieses Eisenderivat mit dem gewünschten ersten Liganden umgesetzt wird.
Aus DRP 514 504 sind einige Beispiele für erfindungsge- äss einsetzbare Komplexe bekannt: der Komplex enthaltend einen von Gluconsäure (p = r = 0, p+r+n = n = 5, R =H) abgeleiteten Liganden und Fe(III), Molverhältnis Fe(III) zu Ligand 2 : 1; der Komplex enthaltend einen von Schleimsäure (Galactar- säure, p = r = 0, p+r+n = n = 4, R = COOH) abgeleiteten ersten Liganden und Fe(III), Molverhältnis Fe(III) zu Li- gand 4 : 3; der Komplex enthaltend einen von Glucarsäure (p = r = 0, p+r+n = n = 4, R = COOH) abgeleiteten ersten Liganden und Fe(III), Molverhältnis Fe(III) zu Ligand 1 : 1.
Aus US-A-19β469β sind die Komplexe enthaltend einen von Gluconsäure abgeleiteten ersten Liganden, Fe(III), und Ca2+ (bzw. Ba2+) als weiteres Kation, mit Molverhältnis Fe(III) zu erstem Ligand 1 : 1 und Molverhältnis Fe(III) zu Ca2+ (bzw. Ba+) von 1 : 1 bekannt.
Einige der in den erfindungsgemässen Düngerformulierungen einzusetzenden Komplexe sind neu und sind daher selber Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Es handelt sich erstens um Komplexe, die enthalten: - Fe(III), einen ersten Liganden, der von einer Zuckersäure, ausgewählt aus a) den Verbindungen der Formel HOOC- (Z)p- (CHOH)n- (Z) r- R, worin p und r unabhängig voneinander 0 oder 1 sind, die Summe n+r+p eine ganze Zahl von 4 bis 5 ist, R H oder COOH ist und Z CO, CH2 oder CHNH2 bedeutet, mit der Massgabe, dass wenn r = 1 und/oder n+p+r = 4 ist, R COOH sein soll; b) den Hexahydroxyheptan-1-carbonsäuren, c) den Pentahydroxyheptan-2-on-carbonsäuren, und d) 5-Ketogluconsäure abgeleitet ist, wobei die Zuckersäure als Lacton vorliegen kann; und ein weiteres Kation eines Metalles, das aus den Metallen der Gruppen 7A bis 2B der 4. Periode des Periodensystems, aus Bor und aus Titan ausgewählt ist.
Zweitens handelt es sich um Komplexe, die enthalten: - Fe(III), - einen ersten Liganden, der von einer Zuckersäure, ausge-
wählt aus a) den Verbindungen der Formel HOOC- (Z)p- (CHOH)n- (Z) r- R, worin p und r unabhängig voneinander 0 oder 1 sind, die Summe n+r+p eine ganze Zahl von 4 bis 5 ist, R H oder COOH ist und Z CO, CH2 oder CHNH2 bedeutet, mit der Massgabe, dass wenn r = 1 und/oder n+p+r = 4 ist, R COOH sein soll; b) den Hexahydroxyheptan-1-carbonsäuren, c) den Pentahydroxyheptan-2-on-carbonsäuren, und d) 5-Ketogluconsäure abgeleitet ist, wobei die Zuckersäure als Lacton vorliegen kann; einen zweiten Liganden, der von einer Verbindung abgeleitet ist, die aus den von den besagten Zuckersäuren verschiedenen Carbonsäuren, den Phosphonsäuren, teilweise veresterter Phosphorsäure, den Sulfonsäuren und den Sulfinsäuren ausgewählt ist; und gewünschtenfalls ein weiteres Kation eines Metalles, das aus den Erdalkalimetallen, aus den Metallen der Gruppen 7A bis 2B der 4. Periode des Periodensystems, aus Bor und aus Titan ausgewählt ist. •
Die Molverhältnisse zwischen Fe(III) und erstem Liganden sind bei beiden Arten von erfindungsgemässen Komplexen nach Kenntnis der Anmelderin im Bereich von typisch 1 : 3 bis 3: 1 beliebig variierbar. Bevorzugt liegen bei den erfindungsgemässen ersten Komplexen das Molverhältnis Fe(III) zu weiterem, aus den Erdalkalimetallen, aus den Metallen der Gruppen 7A bis 2B der 4. Periode des Periodensystems, aus Bor und aus Titan ausgewähltem Kation bei etwa 1 : 1, und bevorzugt ist das weitere Kation Mn(II), Co(II), Ni(II), Cu(II) oder Zn(II). Bevorzugt liegt bei den erfindungsgemässen zwei-
ten Komplexen, wenn sie kein weiteres, aus den Erdalkalimetallen, aus den Metallen der Gruppen 7A bis 2B der 4. Periode des Periodensystems, aus Bor und aus Titan ausgewähltes Kation enthalten, das Molverhältnis Fe(III) zu zweitem Liganden im Bereich von 1 : 3 bis 3 : 1. Wenn diese zweiten Komplexe aber ein weiteres solches Kation enthalten, so liegen die Molverhältnisse Fe(III) zu erstem Ligand und von Fe(III) zu weiterem solchem Kation bevorzugt bei je etwa 1 : 1, und das Molverhältnis Fe(III) zu zweitem Liganden ist bevorzugt im Bereich von etwa 1 : 1 bis etwa 1 : 2. Bevorzugt sind alle diese Molverhältnisse rationale Zahlen, bei denen sowohl Zähler wie auch Nenner natürliche Zahlen von 1 bis 2, oder, sofern von den Bereichsangaben her möglich, bis 3 sind. Beispiele für den ersten und zweiten Liganden, für das Fe (III) -Salz und für das weitere Kation sind bereits für die in den erfindungsgemässen Düngerformulierungen enthaltenen Komplexe exemplifiziert worden und sind auf die ersten und zweiten erfindungsgemässen Komplexe anwendbar.
Die erfindungsgemässen ersten und zweiten Komplexe können allgemein hergestellt werden, indem zu einer wässerigen Lösung des Fe (III) -Salzes eine alkalische Lösung der Zuckersäure und, entsprechend, der Verbindung, aus der der zweite Ligand entsteht, und, entsprechend, ein weiteres Kation eines Metalls, das aus den Erdalkalimetallen, aus den Metallen der Gruppen 7A bis 2B der 4. Periode des Periodensystems, aus Bor und aus Titan ausgewählt ist, zugegeben wird. Die Zugabe des weiteren Kations eines Metalles, das aus den Erdalkalimetallen, aus den Metallen der Gruppen 7A bis 2B der 4. Periode des Periodensystems, aus Bor und aus Titan ausgewählt ist, erfolgt bevorzugt bei pH > β. Die Reihenfolge
der Zugabe der Komponenten kann variiert werden. Die fertigen erfindungsgemässen Komplexe können auch durch Fällen mit Alkohol oder durch Sprühtrocknung in fester Form isoliert werden.
Die neuen erfindungsgemässen ersten und zweiten Komplexe können genau wie die vorbekannten Komplexe in erfindungsgemässen Düngerformulierungen verwendet werden.
Die erfindungsgemässe Düngerformulierung kann allgemein bevorzugt neben dem Fe (III) -Komplex einen oder mehrere weitere, aus Ammonium, Phosphat, Molybdat, Sulfat, Nitrat und Kalium ausgewählte Pflanzennährstoffe umfassen. Der erfin- dungsgemässe Dünger kann auch eine Kombination aus zwei oder mehreren dieser Pflanzennährstoffe enthalten. Die Gehalte in der Düngerformulierung an diesen Nährstoffen können bevorzugt dergestalt sein, dass der fertige, daraus herstellbare Pflanzendünger (siehe unten) einen Gehalt an Phosphat im Bereich von etwa 10-5 bis 10~3 mmol/1 Dünger liegen, an Ammonium im Bereich von etwa 10~4 bis 10~2 mmol/1, an Molybdat (Mo024) im Bereich von etwa 10~9 bis etwa 10~7 mmol/1, und an Mangan im Bereich von etwa 10~8 bis etwa 10~6 mmol/1 liegt.
Die erfindungsgemässe Düngerformulierung ist bevorzugt eine homogene Lösung, kann aber auch eine Suspension sein. Einige der erfindungsgemässen Komplexe sind schwerlöslich und ergeben daher eine Düngerformulierung umfassend oder bestehend aus einer Suspension dieses Komplexes.
Pflanzendünger (z.B. Bodendünger oder Blattdünger) können aus den erfindungsgemässen Düngerformulierungen durch geeignete Verdünnung hergestellt werden; unter Umständen können
auch die Düngerformulierungen direkt als Pflanzendünger verwendet werden. Diese Pflanzendünger können Lösungen oder Suspensionen sein, wenn allenfalls weitere feste Zusatzstoffe vorhanden sind, und/oder wenn bereits die Düngerformulierung eine Suspension war. Ein Beispiel für letzteres ist, wenn ein erfindungsgemässer Dünger in Form einer Mischung eines Fe (III) -Komplexes wie oben beschrieben, mit Hausmist oder mit Gülle anstatt Wasser hergestellt wird. Ein Bodendünger in Form einer Suspension kann ein suspendiertes Granulat enthal- ten, das den Komplex und/oder weitere oben beschriebene Zusätze umfasst. Dieses Granulat kann auch weitere Zusätze wie Formulierungshilfsmittel, z.B. Binder oder Beschichtungsmit- tel zur Stabilisierung von suspendiertem Granulat, oder zur langsameren Wirkstofffreisetzung aus den Granulaten, enthal- ten. Blattdünger sind bevorzugt homogene Lösungen und können weitere beispielhafte Zusätze wie Tenside zur besseren Benetzung der Pflanze oder Hydrokolloide wie Xanthan zur Verbesserung der Haftfähigkeit des Düngers enthalten. Der Pflanzendünger kann aber auch vor Ort aus erfindungsgemässer Dünger- formulierung, Wasser und gewünschtenfalls einem basischem Reagens (etwa Natriumcarbonat, Alkalimetallhydroxid oder konzentrierte Alkalimetallhydroxid-Lösung, Kalkpulver oder Kalkmilch) und den weiteren fakultativen Pflanzennährstoffen hergestellt werden. Die aus den erfindungsgemässen Düngerformulierungen erhältlichen Pflanzendünger eigenen sich insbesondere zur Bodendüngung und zur Blattdüngung und sind biologisch ausreichend gut (aber nicht zu gut, wegen der ausreichenden Verfügbarkeit für die Pflanzen) abbaubar. Es findet keine Remobili- sierung von Schwermetallen nach Ausschwemmung aus dem Boden statt, wie dies bei Düngern etwa mit EDTA-Derivate als Che-
latbildner beobachtet wird. Sie blockieren die Mangan-Aufnahme der Pflanze nicht. Sie zeigen über einen weiten pH- Bereich eine hervorragende Chelatstabilität sowohl für das Fe(III) als auch, bei den im Rahmen der vorliegenden Erfin- düng zum ersten Mal hergestellten Komplexe mit zusätzlichem Metallsalz, für die Ionen des zweiten Metallkations. Die hervorragende Chelatstabilität ist auch bei stark kalkhaltigen Böden gewährleistet; das Fe ist auch unter diesen Bedingungen für die Pflanze verfügbar; dies ist bei anderen biologisch abbaubaren Komplexbildnern nicht der Fall. Der Gehalt an
Fe(III) im erfindungsgemässen Feststoff beträgt etwa 15-30 % gegenüber etwa 6 % Fe Gehalt in kommerziell erhältlichen Produkten aus Fe (III) -EDDHA. Daneben wurde auch gefunden, dass die erfindungsgemässen ersten Komplexe, wenn das weitere Kation Cu(II) oder Zn(II) ist, Wirkung als Fungizide haben. Insbesondere sind solche Komplexe, die Cu(II) als weiteres Kation enthalten, als Kontaktfungizide gegen Falschen Mehltau an Weinreben (plasmopara viticola) , gegen Blattfleckenkrankheit an Tomaten (septoria lycopersici) und gegen Monilina laxa und Monilina fructigena an Steinobst wirksam. Die erfindungsgemässen Komplexe, die Zn(II) als weiteres Kation enthalten, sind insbesondere als Kontaktfungizid gegen Pseudoperonospora cubensis an Gurkengewächsen und gegen Phytophthora infestans an Kartoffeln wirksam. Die Dosierung kann beispielsweise in einer Menge von 1 bis 5 kg/ha, bevorzugt etwa 2 kg/ha erfolgen. Vorteilhaft werden die erfindungsgemässen ersten Komplexe hierzu mit einem oberflächenaktiven Stoff, der nicht gelie- rende Wirkung hat, formuliert. Bevorzugt sind hierzu neutrale oberflächenaktive Stoffe, insbesondere solche, die Polyoxye- thylenreste als hydrophilen Teil enthalten (Beispiel Extravon
® der Syngenta) .
Die Erfindung wird nun durch die nachfolgenden Beispiele veranschaulicht. Diese dienen nur zur Illustration, nicht aber zur Abgrenzung des Schutzumfangs der Ansprüche. Beispiel 1: Synthese von Na-Fe (III) -Gluconat
3,82 kg Na-Gluconat wurden in 50 1 Wasser gelöst, der pH-Wert der Lösung wurde mit NaOH auf 13,2 eingestellt. 4,37 kg Fe (III) -Chlorid in 30 1 Wasser wurden zugegeben. Die gekühlte, dunkelrotbraune Lösung wurde in 400 1 Ethanol gegos- sen, wobei ein ockerfarbener Niederschlag ausfiel, der ab- zentrifugiert, wieder in 50 1 Wasser gelöst und erneut mit 250 1 Ethanol ausgefällt wurde. Wiederholung der Prozedur und Trocknung in der Wirbelschicht ergab 4,0 kg ockerfarbenes Pulver. Wenn Salz für die Anwendung nicht stört, kann auf die Umfällungen verzichtet werden, ebenso kann der Feststoff direkt aus der Reaktionslösung durch Eindampfen gewonnen werden. Statt des Gluconats kann auch Gluconsäure oder ein Glu- conolacton, statt des Fe (III) -Chlorids ein anderes Fe(III)- Salz verwendet werden. Für die Fällung eignen sich auch Me- thanol oder Propanol.
Beispiel 2: Synthese von K~Fe'( III) -Gluconat
10,8 kg Fe (III) -Chlorid * 6 H20 wurden in 40 1 Wasser gelöst und mit KOH das Fe-Hydroxid ausgefällt (pH 8,0). 10,3 kg K-Gluconat wurden als Feststoff zugefügt und 90 min bei 50 bis 60 °C gerührt. Nach ca. einer Stunde hatte das gesamte Fe- Hydroxid unter Bildung einer rotbraunen Lösung abreagiert. Die Lösung kann eingedampft werden oder die Reinsubstanz
durch die beschriebene Fällungsprozedur erhalten werden. Salzärmere Reaktionslösungen können durch Isolierung des Fe- Hydroxids durch Fällen mit Alkohol und Waschen erhalten werden. Auch hier kann statt des Gluconats, Gluconsäure oder ein Gluconolacton, statt des Fe (III) -Chlorids ein anderes
Fe (III) -Salz für die Synthese des Fe-Hydroxids verwendet werden.
Beispiel 3: Synthese von Mn (II) -Fe (III) -Gluconat
4,71 g Na-Fe (III) -Gluconat aus Beispiel 1 wurden in 40 ml Wasser gelöst und 4,28 g MnCl2 * 4 H20 gelöst in 10 ml Wasser zugegeben. Sofort fiel ein hellbrauner Niederschlag aus; die Suspension wurde noch 30 min bei 40 °C gerührt. Der feine Niederschlag wurde abzentrifugiert, 2 mal mit 30 ml heissem Wasser, dann mit 30 ml Methanol gewaschen und im Ex- siccator getrocknet.
Beispiel 4: Synthese von Mn (II) -Fe (III) - (Gluconat) 2
3,0 g Mn (II) -Fe (III) -Gluconat aus Beispiel 3 in 10 ml Wasser wurden bei pH 10 mit 1,0 g Gluconsäure versetzt und 10 min bei 50 °C gerührt. Die hellbraune Suspension wurde klar. Das Produkt wurde durch Ausfällen mit 50 ml Methanol isoliert, mit 20 ml Methanol gewaschen und im Exsiccator getrocknet .
Beispiel 5: Synthese von Zn (II) -Fe (III) -Gluconat
1,31 g Na-Fe (III) -Gluconat aus Beispiel 1 wurden in 10 ml Wasser gelöst und 819 mg ZnCl2 als Feststoff zugegeben.
Sofort fiel ein hellbrauner Niederschlag aus; die Suspension
wurde noch 20 min bei 40 °C gerührt. Der feine Niederschlag wurde abzentrifugiert, 2 mal mit 30 ml heissem Wasser, dann mit 30 ml Methanol gewaschen und im Exsiccator getrocknet.
Beispiel 6: Synthese von Cu (II) -Fe (III) -Gluconat 1,0 g Na-Fe (III) Gluconat aus Beispiel 1 wurden in 7 ml Wasser gelöst und 922 mg Cu (II) -Chlorid Dihydrat in 5 ml Wasser zugegeben. Sofort fiel ein gelbgrüner Niederschlag aus; die Suspension wurde noch 10 min bei 50 °C gerührt. Der feine Niederschlag wurde heiss abfiltriert, 2 mal mit 20 ml heissem Wasser, dann mit 20 ml Methanol gewaschen und im Exsiccator getrocknet.
Beispiel 7: Synthese von K-Fe (III) -Heptogluconat
4,0 kg K-Heptogluconat und 4,37 kg Fe (III) -Chlorid wurden in 70 1 Wasser gelöst, der pH-Wert der Lösung wurde mit KOH auf 8,0 eingestellt und die gekühlte, dunkelrotbraune Lösung in 300 1 Ethanol gegossen, wobei ein ockerfarbener Niederschlag ausfiel, der abzentrifugiert, wieder in 60 1 Wasser gelöst und erneut mit 200 1 Ethanol ausgefällt wurde. Wiederholung der Prozedur und Trocknung in der Wirbelschicht ergab 3,8 kg ockerfarbenes Pulver.
Beispiel 8: Synthese von Mn (II) -Fe (III) -5-Ketogluconat
3,80 kg Na 5-Ketogluconat und 4,37 kg Fe Chlorid wurden in 10 1 Wasser gelöst, der pH-Wert der Lösung wurde mit KOH auf 13,5 eingestellt und 4,2 kg MnCl2 * 4 H20 als Feststoff abwechselnd mit insgesamt 2 Liter 10 n KOH zugegeben.
Die klare Lösung wurde unmittelbar nach der Herstellung sprühgetrocknet .
Beispiel 9: Synthese von K-Fe (III) -Gluconat-Benzoat 270 g FeCl3 *6 H20 wurden in 200 ml Wasser gelöst und eine alkalische Lösung (pH 13,3) von 234 g K Gluconat in 200 ml Wasser und 122 g Benzoesäure zugefügt. Ein gelber Niederschlag fiel aus, der abfiltriert und mit Wasser gewaschen wurde.
Beispiel 10: Synthese von K-Fe (III) 2-Gluconat-Benzoat
540 g FeCl3 *6 H20 wurden in 300 ml Wasser gelöst und eine alkalische Lösung (pH 13,9) von 234 g K-Gluconat in 200 ml Wasser und 122 g Benzoesäure zugefügt. Mit KOH wurde auf pH 9,7 gestellt und 10 min bei 60 °C gerührt. Danach wurde mit Salpetersäure angesäuert (pH 3,2). Ein brauner Niederschlag fiel aus, der abfiltriert, und mit Wasser gewaschen wurde.
Beispiel 11: Synthese von K-Fe (III) -Gluconat∑-Benzoat
270 g FeCl3 *β H20 wurden in 150 ml Wasser gelöst und 470 g K Gluconat zugegeben. 122 g Benzoesäure in 100 ml 1 n
KOH wurden zugefügt, wobei ein gelber Niederschlag ausfiel.
Beispiel 12: Synthese von K-Fe (III) -Gluconat-Benzoat2 2,70 g FeCl3 *β H20 wurden zusammen mit 2,34 g K Gluconat in 10 ml Wasser gelöst, und eine alkalische Lösung von 2,68 g Benzoesäure in 10 ml Wasser zugefügt. Ein hellgelber
Niederschlag fiel aus, der abfiltriert und mit Wasser gewaschen wurde.
Beispiel 13: Synthese von K-Fe (III) -Gluconat-Salicylat
270 g FeCl3 *6 H20 wurden in 200 ml Wasser gelöst und eine alkalische Lösung (pH 14) von 234 g K Gluconat in 200 ml Wasser und 138 g Salicylsäure zugefügt. Es entstand eine tiefviolette Lösung mit pH 6, die als solche als Dünger ein- gesetzt oder sprühgetrocknet werden kann.
Beispiel 14: Synthese von K-Fe (III) -Giuconat-Phthalat
270 g FeCl3 * β H20 werden in 200 ml Wasser gelöst und eine alkalische Lösung (pH 12) von 234 g K-Gluconat in 200 ml Wasser und 166 g Phthalsäure zugefügt. Ein ockerfarbener Niederschlag fiel aus, der abfiltriert und mit Wasser gewaschen wurde . Beispiel 15: Synthese von K-Fe (III) -Heptogluconat-Suc- cinat
270 g FeCl3 *6 H20 wurden in 150 ml Wasser gelöst und eine alkalische Lösung (pH 10) von 208 g Heptogluconolacton in 200 ml Wasser und 118 g Bernsteinsäure zugefügt. Es entstand eine tiefrote Lösung, die mit KOH versetzt (pH 6) wurde. Die Lösung kann direkt als Dünger verwendet oder sprühgetrocknet werden. Beispiel 16: Synthese von Mn (II) -Fe (III) -Heptogluconat
4,0 kg K-Heptogluconat und 4,37 kg Fe (III) -Chlorid wurden in 70 1 Wasser gelöst, der pH-Wert der Lösung wurde mit KOH auf 13,0 eingestellt und 4,2 kg MnCl2 * 4 H20 als Feststoff abwechselnd mit insgesamt 2 Liter 10 n KOH zugege- ben. Nach einigen Stunden fiel ein hellbrauner Niederschlag aus, der abfiltriert, mit Wasser gewaschen und in der Wirbelschicht getrocknet wurde. Direktes Sprühtrocknen der Suspension ist ebenfalls möglich. Beispiel 17: Versuche zum Einsatz von erfindungsgemässen Düngerformulierungen mit Fe (III) -Komplexen an verschiedenen Pflanzen
Ziel der Untersuchungen war es festzustellen, ob die erfindungsgemässen Komplexe eine Linderung oder Beseitigung von Eisenchlorose bei chlorotischen Pflanzen nach Boden- oder Blattapplikation bewirkt.
a) Boden Zur Analyse des Bodens wurde eine Probe davon im Gewichtsverhältnis 1 : 1 in Wasser suspendiert. Der pH der Lösung betrug 7,6. Der Ca- bzw. Fe (III) -Gehalt betrug 0,9 mol/kg Trockengewicht bzw. 7,0 mmol/kg Trockengewicht (Austausch mit HC1 16 %) . Die Bewässerung der Beete erfolgte mit Regenwasser. Die Nährstoffversorgung erfolgte mit Fe-freiem Blaukorn (Compo) .
b) Dünger
Es wurden die Fe (III) -Komplexe gemäss Tabelle 1 für die Düngungsversuche eingesetzt:
Tabelle 1
Fe (III) -Komplex Fe(III)-Ge- mg Substanz entspr. 40 halt [Gew%] mg Fe(III)
K-Fe (III) -Gluconat 20,0 205
Bsp.2
Mn(II)-Fe(III)-Glu- 18,9 (Mn: 216 conat Bsp.3 18,1)
K-Fe (III) -Gluconat 15,5 267
-Benzoat Bsp.9
K-Fe (III) 2-Gluco- 26,0 154 nat-Benzoat Bsp. 10
K-Fe (III) -Gluconat- 14,7 280
Phthalat Bsp.14
K-Fe (III) -heptoglu- 17,6 227 conat Bsp.7
Fe (III) -EDDHA (Ver- 6 660 gleich)
Fe(III)-EDTA (Ver- 15,3 262 gleich)
Aus diesen Fe (III) -Komplexen wurden erfindungsgemässe Düngerformulierungen gemäss Tabelle 2 hergestellt. Die Herstellung der Formulierungen erfolgte über einfaches Auflösen der reinen Feststoffe (chloridfreies Konzentrat) . Die direkte Verwendung der Ansatzlösungen aus den Synthesebeispielen als die erfindungsgemässe Düngerformulierung wäre ebenfalls möglich.
Tabelle 2: Erfindungsgemässe Düngerformulierungen
Fe (III) -Komplex g Komplex / L pH Wert Anmerkung Düngerformulie- der flüs- rung sigen Phase
K-Fe (III) -Gluconat 400 7,3
Mn(II)-Fe(III)-Glu- 200 8,7 Suspension conat
K-Fe (III) -Gluconat- 200 8,3
Benzoat
K-Fe (III) 2-Gluconat 400 8,2
-Benzoat
K-Fe (III) -Gluconat- 300 6,0
Phthalat
K-Fe (III) -Glucohep- 400 7,5
tonat
Fe (III) -EDDHA 150 7.5 Vergleich
Fe(III)-EDTA 200 6.0 Vergleich
Die eigentlichen Pflanzendünger, mit einem Endgehalt an Fe(III) von 0,04 Gew %, wurden durch geeignete Verdünnung aus den Düngerformulierungen nach Tabelle 2 hergestellt. Die Verdünnungsfaktoren sind aus Tabelle 3 ersichtlich:
Tabelle 3: Herstellung der Pflanzendünger aus erfindungsgemässen Düngerformulierungen
Düngerformulierung ml DüngerpH Wert flüs- Anmerkung mit formuliesige Phase rung pro Pflanzendünger 100 ml Pflanzendünger
K-Fe (III) -Gluconat o, 5 7,5
Mn(II)-Fe(III)-Glu- 1, 0 7,5 Suspension conat
K-Fe (III) -Gluconat- 1, 3 7,5
Benzoat
K-Fe (III) 2-Gluconat o, 4 7,5
-Benzoat
K-Fe (III) -Gluconat- o, ■ 9 7,5
Phthalat
K-Fe (III) -Glucohep- o, 57 7,5 tonat
Fe (III) -EDDHA 4, ■ 4 7,5 Vergleich
Fe(III)-EDTA 1, .3 6,0 Vergleich
Bodendüngung: 100 ml des jeweiligen fertigen Pflanzendüngers wurden zu den Pflanzen gegeben. Blattdüngung: 10 ml des jeweiligen fertigen Pflanzendüngers wurden mit 20 ml 0,1 % Xanthandispersion vermischt und von oben und unten auf die
Pflanze gesprüht. Nach der Düngung wurden die schon chloroti- schen Blätter auf Besserung der Chlorose sowie die neu gewachsenen Blätter der Pflanzen regelmässig auf Anzeichen von
Eisenchlorose untersucht und die einzelnen Stadien der Erkrankung dokumentiert . c) Verwendete Versuchspflanzen Folgende chlorotische Pflanzen wurden behandelt: Weizen (tri- ticum) , Soja (glycine max) , Erbse (pisum sativum) , Sonnenblume (helianthus annuus) , Verbene (verbena hybrid) , Stiefmütterchen (viola tricolor) , Goldfelberich (Lysimachia thyr- siflora und Petunie (petunia hybrid) , Erdbeere (fragaria ana- nassa) , Himbeere (rubus idaeus) und Sauerkirsche (prunus ce- rasus) . Tabelle 4 zeigt die Düngungsversuche im Detail, und Tabelle 5 zeigt die Ergebnisse.
Tabelle 4
Tabelle 5
*3 stark: gelbe Blätter, hellgrüne Blattadern; 2 mittel : grüngelbe Blätter, hellgrüne Blattadern, 1 leicht: gelblich grüne Blätter, grüne Blattadern, 0 ohne: grüne Blätter, grüne Blattadern, 1) Pflanzen eingegangen d) Fazit der Versuche Wie Fe (III) -EDDHA und Fe (III) -EDTA gelingt auch den erfindungsgemässen Düngerformulierungen und den daraus hergestellten Düngern die Beseitigung von Eisenchlorose bei den verschiedensten Pflanzen, wenn man sie entweder als Lösung in den Boden verabreicht oder als Blattspray einsetzt. In der Wirkung sind die erfindungsgemässen Fe (III) -Komplexe ebenbürtig zu den besten bei alkalischen Böden heutzutage zum Einsatz kommenden Fe (III) -Verbindungen.