Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufsatzdichtung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 sowie ein Rahmenwerk gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 14.
Eine gattungsgemäße Aufsatzdichtung ist aus der DE 196 24 629 C 1 bekannt. Diese
bekannte Aufsatzdichtung wird sowohl an die Montagefläche eines Metallpfostens als
auch Metallriegels unmittelbar aufgesetzt. Die Dichtungsfüße weisen eine außenseitige
Profilschürze auf und sind zu den beiden Seiten des Mittelsteges durch einen
geradlinigen Verbindungssteg unmittelbar miteinander verbunden. Daraus folgt, dass
für unterschiedliche Pfostenansichtsbreiten sowie Riegelansichtsbreiten
unterschiedliche Aufsatzdichtungen bereitgehalten werden müssen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine neuartige Aufsatzdichtung
zur Verfügung zu stellen, die für verschiedene Ansichtsbreiten von Pfosten bzw.
Riegeln einsetzbar ist.
Die vorstehende Aufgabe wird bei der Aufsatzdichtung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass die Aufsatzdichtung im Bereich des Mittelstegs in
ihrer Breite durch Auseinanderziehen oder Zusammendrücken veränderbar ist.
Gleichzeitig kann zweckmäßigerweise ein Teilabschnitt des Mittelstegs im Bereich der
Befestigungsschraube verbleiben. Mit der Erfindung wird eine Aufsatzdichtung zur
Verfügung gestellt, die in ihrer Breite an die jeweilige Pfostenbreite angepaßt werden
kann, da der Mittelsteg in seiner Breite durch Auseinanderziehen bzw.
Zusammendrücken veränderbar ist, gleichzeitig aber ein Teilabschnitt des Mittelstegs
an der Befestigungsschraube zur Verbindung des Grundprofils mit dem Pfosten
verbleiben kann. Die Lagerhaltung kann damit auf ein einziges Dichtungsprofil
reduziert werden. Insbesondere eignet sich die neuartige Aufsatzdichtung für die
Verbindung eines Metallgrundprofils mit einem Holzpfosten im Zuge einer Holz-Aluminium-Konstruktion,
da die Holzpfosten unterschiedlichste Ansichtsbreiten
aufweisen können.
Zweckmäßigerweise umfaßt der Mittelsteg an seinen beiden Seiten zwei parallel
liegende und gegeneinander faltbare Schenkel, die mit dem Verbindungssteg in
Verbindung stehen. Hierdurch wird es möglich, dass der Mittelsteg nach Art eines
Scherenmechanismus beidseitig zur Befestigungsschraube auseinandergezogen bzw.
zusammengefaltet werden kann und hierdurch die Breite der Aufsatzdichtung variiert
werden kann. Gleichzeitig ist eine solche Dichtung strangpreßtechnisch einfach
herstellbar.
Der Mittelsteg bzw. dessen Teilabschnitt bildet zweckmäßigerweise gleichzeitig den
Schraubkanal. Er wird damit unmittelbar in seiner Position durch die
Befestigungsschraube lagefixiert.
Zweckmäßigerweise sind zwischen den Schenkeln untereinander und/oder den
Verbindungen zwischen Schenkel und Verbindungssteg Scharniere, beispielsweise in
Form von Materialverjüngungen oder Filmscharnieren vorgesehen, die die Ausführung
der Faltbewegung der einzelnen Schenkel zueinander erleichtern.
Dadurch, dass die Unterseite des Verbindungssteges über einen Absatz in die Unterseite
des Dichtungsfußes übergeht, die Unterseite des Verbindungssteges also etwas höher
liegt, wird ein Belüftungskanal zwischen der Montagefläche des Profils und der
Unterseite des Verbindungsstegs geschaffen.
Dadurch, dass der Teilabschnitt mit der Unterseite des Dichtungsfußes etwa in einer
Ebene liegt, wird eine mittige Abstützung im Bereich des Mittelstegs am Profil erzielt,
gleichzeitig aber dadurch bei Veränderung der Breite der Aufsatzdichtung der
Belüftungskanal in seiner Funktion nicht beeinträchtigt.
Zweckmäßigerweise sind die beiden Schenkel im Bereich des jeweiligen Teilabschnitts
mittels Aufreißstegen untereinander verbunden. Dies ist zum einen bezüglich der
Herstellung im Strangpreßverfahren günstig. Zum anderen läßt sich dadurch die
erfindungsgemäße Aufsatzdichtung beim Transport, der Lagerung und des Einsatzes
einfach handhaben, da sie bis zum Aufreißen des Aufreißsteges formstabil bleibt.
Der Mittelsteg ist zweckmäßigerweise durch einen Quersteg stabilisiert, der an den
Stellen der Verschraubung von der Befestigungsschraube durchdrungen wird.
Weiterhin ist zweckmäßigerweise vorgesehen, dass der jeweilige Dichtungsfuß
unmittelbar am Pfosten und/oder Riegel anliegt, ohne dass eine Verankerung über ein
Aufsatzprofil erforderlich ist.
Ferner liegt bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung auch der jeweilige
Teilabschnitt des Mittelstegs mit seiner unterseitigen Stirnfläche unmittelbar am Pfosten
und/oder Riegel an und zwar ohne dass auch hier ein Aufsatzprofil notwendig wäre. Die
Konstruktion ist damit einfach und kostengünstig.
Die Unterseite des jeweiligen Dichtungsfußes ist eben ausgebildet, d. h. hat keine nach
unten vorstehenden Vorsprünge, so dass die Dichtung eben auf der Oberfläche des
Pfostens aufliegt. Ausnehmungen im Bereich des Dichtungsfußes sind demgegenüber
unschädlich.
Zweckmäßigerweise umfaßt der jeweilige Dichtungsfuß ein oberes Fußteil sowie ein
unteres Fußteil, die miteinander über einen Verbindungssteg verbunden sind, wobei
insbesondere beim Riegel der Verbindungssteg das obere Fußteil mit dem Mittelsteg
verbindet und insbesondere beim Pfosten der Verbindungssteg das untere Fußteil mit
dem Mittelsteg verbindet.
Weiterhin umfaßt die vorliegende Erfindung ein Rahmenwerk gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 14. Dieses Rahmenwerk ist dadurch gekennzeichnet, dass es eine
Aufsatzdichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist.
Insbesondere handelt es sich vorliegend um ein Rahmenwerk, bei dem die Pfosten
und/oder die Riegel zumindest im wesentlichen aus Holz bestehen und mit
entsprechenden Grundprofilen aus Metall, insbesondere Aluminium, nachgerüstet
werden.
In vorteilhafter Weise liegt die Aufsatzdichtung unmittelbar am Pfosten und/oder Riegel
auf. Hierdurch wird das Renovierungssystem, insbesondere das Renovierungssystem für
Holzpfosten bzw. -riegel erheblich vereinfacht.
Die Aufsatzdichtung liegt plan am Pfosten und/oder Riegel auf. Es ist daher keine
zusätzlich am Pfosten und/oder Riegel aufzubringende Einrichtung wie z. B. ein
Aufsatzprofil mit einer Dichtungsaufnahmenut vorgesehen.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird anhand der
Zeichnungsfiguren näher erläutert. Wiederkehrende Merkmale werden in den
nachstehenden Zeichnungsfiguren der Übersichtlichkeit halber lediglich einmal
wiedergegeben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Aufsatzdichtung für einen
Pfosten (Fig. 1 A) sowie für einen Riegel (Fig. 1 B) sowie
- Fig. 2
- die erfindungsgemäße Aufsatzdichtung im eingebauten Zustand mit
variierender Pfostenbreite (Fig. 2 A - Fig. 2 C).
Die Bezugsziffer 5 in Fig. 1 A bezeichnet eine zweckmäßige Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Aufsatzdichtung in ihrer Gesamtheit. Die Aufsatzdichtung 5 umfaßt
einen Mittelsteg 10 und beidseitig zum Mittelsteg 10 angeordnete Dichtungsfüße 6, die
über jeweils einen Verbindungssteg 9 mit dem Mittelsteg 10 verbunden sind. Der
jeweilige Dichtungsfuß 6 stellt den Anlagebereich der Dichtung an einem (in Fig. 1 A
bzw. B nicht dargestellten) Füllelement dar.
Jeder Dichtungsfuß 6 unterteilt sich in ein oberes Fußteil 7 sowie unteres Fußteil 8, die
lediglich über einen Materialsteg miteinander in Verbindung stehen.
Der Mittelsteg 10 der Aufsatzdichtung 5 dient als Schraubkanal und umfaßt zu beiden
Seiten jeweils zwei parallel zueinander verlaufende Schenkel 14, 15, die über einen
gemeinsamen Schraubkanalsteg 19 verbunden sind. Die beiden Schenkel 14, 15 sind
mit Materialverjüngungen 11 versehen und zwar an den Übergängen zwischen den
jeweiligen Schenkeln 14, 15 zueinander bzw. zu den benachbarten Teilen der
Aufsatzdichtung 5 wie z. B. dem Verbindungssteg 9, sowie am Steg 14 selbst.
Gemäß den Fig. 1 A sowie B ist im unteren Verbindungsbereich der beiden Schenkel
14, 15 ein Aufreißsteg 16 vorgesehen, der es ermöglicht, die in Position befindlichen
Schenkel 14, 15 im unteren Bereich bei Bedarf zu trennen, so dass die Schenkel 14, 15
nach Art eines Scherenmechanismus aufgespreizt werden können und sich hierdurch die
Breite der Aufsatzdichtung 5 variieren läßt.
Wie aus Fig. 1 A sowie B ersichtlich ist, bilden der Verbindungssteg 9, der Schenkel 15
sowie der Dichtungsfuß 6 einen Wassersammelkanal 17.
Darüber hinaus geht der Verbindungssteg 9 über einen Absatz 21 in den Dichtungsfuß 6
(jeweils von der unteren Seite der Aufsatzdichtung 5 betrachtet) über, wodurch ein
Belüftungskanal 18 gebildet wird.
Der Mittelsteg 10 umfaßt einen Schraubkanalsteg 19, der die beiden Paare der Schenkel
14, 15 miteinander verbindet.
Bei der Aufsatzdichtung 5 für den Pfosten gemäß Fig. 1 A liegt der Verbindungssteg 9
zwischen dem Mittelsteg 10 und dem unteren Fußteil 8 des Dichtungsfußes 6,
wohingegen bei der Aufsatzdichtung für den Riegel gemäß Fig. 1 B der
Verbindungssteg 9 zwischen dem Mittelsteg 10 und dem oberen Fußteil 7 sich befindet.
Dies ist dadurch begründet, dass die Wasserführungsebene des Riegels im Bereich des
Einlaufs des Riegels in den Pfosten die Wasserführungsebene des Pfostens 1 überlappt,
d. h. der Wassersammelkanal 17 den Dichtungsfuß 6 der Aufsatzdichtung 5 für den
Pfosten (gegebenenfalls nach entsprechender Ausklinkung) überlappt und in den
Wassersammelkanal 17 der Aufsatzdichtung 5 für den Pfosten einmündet.
Die Aufsatzdichtung 5 gemäß der vorliegenden Erfindung besteht aus üblichem
Dichtungsmaterial wie z. B. Gummi oder Kunststoff.
Fig. 2 A zeigt die erfindungsgemäße Aufsatzdichtung 5 im eingebauten Zustand als
Dichtung des Pfostens 1. Beim Pfosten 1 handelt es sich zweckmäßigerweise um einen
Pfosten aus Holz einer Holzfenster- oder Holzfassadenanordnung, an deren Außenseite
eine Metallverkleidung angebracht werden soll. Hierzu wird die Aufsatzdichtung 5
gemäß Fig. 2 A unmittelbar auf die Montagefläche des Pfostens 1 aufgesetzt und liegt
hierbei plan auf dieser auf.
Die Seitenkanten des Pfostens 1 sowie der jeweilige Außenbereich der Aufsatzdichtung
5 liegen etwa bündig aneinander an.
Zwischen die Aufsatzdichtung 5, einem Grundprofil 3 aus Metall sowie einer im
Bereich des Grundprofils 3 angeordneten Dichtung 20 werden Füllelemente 2, z. B.
Doppelglasscheiben, eingespannt. Dieses Einspannen erfolgt unter Zuhilfenahme von
Befestigungsschrauben 13, die durch den Mittelsteg 10 der Aufsatzdichtung 5
verlaufend den Schraubkanalsteg 19 durchsetzend mit dem Pfosten 1 verbunden
werden. An der Außenseite des Grundprofils 3 wird ein Abdeckprofil 4 mittels
Schnappverschluß aufgesetzt. Daraus entsteht das in Fig. 2 A abgebildete Holz-Metall-System,
z. B. Holz-Alu-System.
Wie aus Fig. 2 A ersichtlich, liegt die Aufsatzdichtung 5 einerseits mit dem unteren
Fußteil 8, andererseits mit der Stirnseite des Teilabschnitts 12 des Mittelstegs 10 plan
auf der Montagefläche des Pfostens 1 auf. Da der Teilabschnitt 12 sowie die Unterseite
des unteren Fußteils 8 nach unten über den Verbindungssteg 9 überstehen, wird im
Montageflächenbereich ein Belüftungskanal 18 gebildet.
Die jeweiligen Aufreißstege 16 sind in der Ausgestaltung nach Fig. 2 A noch unzerstört.
Fig. 2 B zeigt den Einsatz der Aufsatzdichtung 5 bei einem Pfosten 1 mit größerer
Ansichtsbreite. Hierbei werden die Aufreißstege 16 zu beiden Seiten des Mittelstegs 10
aufgetrennt, wodurch sich die jeweiligen Schenkel 14, 15 sowie der Verbindungssteg 9
nach Art eines Scherenmechanismus aufspreizen und hierdurch eine Vergrößerung der
Breite der Aufsatzdichtung 5 erzielt wird. Die Materialverjüngungen 11 erleichtern
diesen Vorgang.
Im Bereich des Mittelstegs 10 verbleibt der Teilabschnitt 12 in Position und bildet den
Schraubkanal für die Befestigungsschraube 13.
Fig. 2 C zeigt den Einsatz der erfindungsgemäßen Aufsatzdichtung 5 bei einem Pfosten
mit wiederum vergrößerter Ansichtsbreite. Die Aufsatzdichtung 5 erreicht eine
vergrößerte Breite durch weiteres Auffalten der Schenkel 14, 15 sowie des
Verbindungsstegs 9 zueinander.
Die erfindungsgemäße Aufsatzdichtung 5 ist demzufolge als Standard-Aufsatzdichtung
mit variabler Breite bei verschiedensten Ansichtsbreiten von Pfosten 1 einsetzbar. Sie
stellt daher einen ganz erheblichen Beitrag auf dem einschlägigen technischen Gebiet
dar.