Verpackungseinheit für ein Ein- bzw. Mehrkomponenten-Endprodukt
Die Erfindung betrifft eine Verpackungseinheit für ein Ein- bzw. Mehrkomponenten-Endprodukt nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, eine Teilverpackung dieser Verpackungseinheit nach dem Oberbegriff von Anspruch 36, ein Verfahren zum Herstellen eines Mehrkomponenten-Endprodukts nach dem Oberbegriff von Anspruch 56 sowie eine Verwendung dieser Verpackungseinheit nach dem O- berbegriff von Anspruch 59.
Mehrkomponenten-Endprodukte sind aus dem Kosmetikbereich, aus dem Klebebereich oder aus dem Lackierbereich bekannt (DE 102 08 874, DE 102 08 875). Hier ist es häufig so, dass die einzelnen Komponenten erst kurz vor dem Gebrauch miteinander in Kontakt gebracht werden dürfen, um ungewünschte chemische Reaktionen zu vermeiden. Der Verpackungseinheit kommen dann im wesentlichen drei Funktionen zu: Zunächst gewährleistet die Verpackungseinheit eine getrennte Transport- und Lagermöglichkeit für die einzelnen Produktkomponenten. Weiter ist die Verpackungseinheit derart optisch gestaltet, dass sie im Verkaufsraum einen ansprechenden und damit verkaufsfördernden Eindruck vermittelt. Schließlich stellt die Verpackungseinheit in der Regel auch eine Möglichkeit bereit, die Produktkomponenten vor dem Gebrauch in vorbestimmter Art und Weise miteinander in Kontakt zu bringen. Dieser Vorgang wird im folgenden Aktivierung genannt.
Es ist hier also zu unterscheiden zwischen dem verkaufsfertigen Zustand des Mehrkomponenten-Endprodukts einerseits, in dem die einzelnen Produktkomponenten voneinander getrennt sind, und dem gebrauchsfertigen Zustand andererseits, in dem das Mehrkomponenten-Endprodukt aktiviert wurde.
Verpackungseinheiten für die oben genannten Mehrkomponenten-Endprodukte bestehen daher in der Regel aus mehreren separaten Teilverpackungen. Um ein einfaches Handling der verschiedenen Produktkomponenten zu ermöglichen, ist dabei an einer ersten Teilverpackung mit mindestens einer Produktkomponente eine zweite Teilverpackung mit mindestens einer weiteren Produktkomponente festleg bar.
Die bekannte Verpackungseinheit für ein Zweikomponenten-Produkt, von der die Erfindung ausgeht, weist eine flaschenförmige erste Teilverpackung zur Auf- nähme einer ersten Produktkomponente und eine zweite Teilverpackung in Form eines Crowners zur Aufnahme einer zweiten Produktkomponente auf. Der Crow- ner ist hier als Kartonmanschette realisiert, die im verkaufsfertigen Zustand bereits auf die Öffnung der flaschenförmigen ersten Teilverpackung aufgesteckt ist. An der zweiten Teilverpackung ist eine die zweite Produktkomponente enthalten- de Ampulle vorgesehen, die vor dem Gebrauch von der zweiten Teilverpackung gelöst und deren Inhält in die Öffnung der ersten Teilverpackung gegeben wird (Aktivierung).
Insbesondere bei Mehrkomponenten-Endprodukten, bei denen einzelne Produkt- komponenten nicht berührt werden dürfen, bietet die bekannte Verpackungseinheit keine befriedigende Lösung. Grundsätzlich besteht hier die Gefahr, dass der Benutzer beim Öffnen der Ampulle oder beim Einfüllen in Kontakt zumindest mit der zweiten Produktkomponente gerät. Außerdem kann mit der oben genannten Verpackungseinheit ein "Vorbeischütten" der zweiten Produktkomponente nicht vollständig vermieden werden.
Aus der Druckschrift DE 2 329 704 A1 ist ein aus zwei Flaschen bestehendes Behältersystem bekannt, wobei eine Flasche mit einer Membran bzw. einem Ventil verschlossen ist und die andere Flasche einen Stift in Form einer Spitze zum Durchstoßen der Membran bzw. zum Öffnen des Ventils aufweist. Zur Verwendung werden die beiden separaten Flaschen miteinander verbunden und anschließend ein Produkt mittels manueller Verformung der Flasche zum dem
anderen Produkt in die andere Flasche überführt. Nachteilig ist, dass im verkauffertigen Zustand die beiden Flasche separat vorliegen und erst bei der Verwendung miteinander verbunden werden. Während der Lagerung und des Transports kann ein Teil des Behältersystems verloren gehen.
Des weiteren sind Zwei-Komponenten-Verpackungen bekannt, beispielsweise aus der Druckschrift DE 25 39 291 A1 der Anmelderin, welche aus einem die Hauptkomponente aufnehmenden einteiligen Mischbehälter und einem die Zusatzkomponente aufnehmenden Kopfbehälter, einer am Boden des Mischbehäl- ters angeformten, abtrennbaren Applikationsspitze sowie einem dem Durchstoßen des als Trennfolie ausgebildeten Bodens des Kopfbehälters dienenden und bis in die Nähe des Bodens reichenden Doms besteht. Eine derartige Verpackung hat den Nachteil, dass im gebrauchsfertigen Zustand keine bedarfsabhängige Mengendosierung vorgenommen werden kann, weil der Mischbehälter und der Kopfbehälter dauerhaft miteinander verbunden sind. Diese Verpackung eignet sich nur für die Bevorratung von Zweikomponenten-Produkten und gestattet keinen Gebrauch für eine Einzelkomponente.
In bestimmten Fällen unterliegt die Aktivierung eines Mehrkomponenten- Endproduktes auch zeitlichen Vorgaben und Wartezeiten, die den Reaktionszeiten der jeweiligen Produktkomponenten entsprechen können. Es kann hier beispielsweise notwendig sein, nach dem Zugeben einer Produktkomponente eine gewisse Zeitdauer zu warten, bevor die Aktivierung durch das Zugeben weiterer Produktkomponenten fortgesetzt wird. Bei Nichteinhalten dieser Reaktionszeiten kann die Aktivierung je nach Anwendungsfall sogar scheitern.
Mit der bekannten Verpackungseinheit lassen sich derartige Wartezeiten nicht beeinflussen. Es ist dem Benutzer beispielsweise möglich, unmittelbar nach dem Zugeben einer ersten Produktkomponente weitere Produktkomponenten durch die geöffnete Öffnung hinzuzugeben, auch wenn hier möglicherweise eine oben genannte Wartezeit von einigen Sekunden oder dergleichen vorgegeben ist. Wartezeiten von 0,2 bis 30 Sekunden sind hier üblich.
Im Ergebnis bietet die bekannten Verpackungseinheiten eine für den Benutzer aufwendige und unsichere Möglichkeit der Aktivierung des Mehrkomponenten- Endprodukts mit nur geringer Reproduzierbarkeit des Aktivierungsprozesses. Ferner sind die im Stand der Technik beschriebenen Verpackungen für vor der Verwendung herzustellende Zweikomponenteprodukte bestimmt, jedoch eignen sie sich nicht als Verpackungen für die getrennte Bevorratung von Komponenten, von denen mindestens eine auch ohne die andere Komponente einsetzbar wäre. Eine individuelle Dosierung durch den Anwender ist unmöglich.
Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, die bekannten Verpackungseinheiten derart auszugestalten und weiterzubilden, dass im gebrauchsfertigen Zustand eine Ausbringung eines Einkomponenten-Endproduktes oder eine Herstellung eines Mehrkomponenten-Endproduktes mittels Aktivierung durch den Benutzer auf einfache Weise, zeitlich bestimmt und reproduzierbar sowie ohne Gefahr für den Benutzer möglich ist.
Das vorliegende Problem wird zunächst durch eine Verpackungseinheit gemäß Anspruch 1 gelöst.
Durch eine Festlegung der zweiten Teilverpackung an der ersten Teilverpackung im verkaufsfertigen Zustand ist sichergestellt, dass beide Teilverpackungen dauerhaft aber lösbar miteinander verbunden sind und daher keine Komponente verloren gehen kann. Ferner ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass im gebrauchsfertigen Zustand eine Dosierung des Produktes aus der ersten Teilverpackung auch dann möglich ist, wenn die zweite Teilverpackung an der ersten Teilverpackung angeordnet ist. Hierdurch ist dem Anwender eine Vielzahl von Möglichkeiten zum Einsatz der erfindungsgemäßen Verpackungseinheit bereitgestellt, wie zum Beispiel Einkomponenten-Dosierung aus der ersten oder zwei- ten Teilverpackung, Mehrkomponenten-Dosierung aus der zweiten Teilverpackung bzw. bedarfsabhängige Dosierung der Komponenten aus der zweiten Teilverpackung in die erste Teilverpackung.
Wesentlich ist zunächst, dass im gebrauchsfertigen Zustand die zweite Teilverpackung an der ersten Teilverpackung festgelegt ist. Die zweite Teilverpackung überdeckt dann mit ihrer Abgabeseite eine Öffnung der ersten Teilverpackung mindestens teilweise.
Damit ist die Position der zweiten Teilverpackung im gebrauchsfertigen Zustand genau bestimmt, so dass die Abgabe der zweiten Produktkomponente direkt in die unverschlossene Öffnung der ersten Teilverpackung hinein erfolgen kann.
Der Benutzer wird bei der Aktivierung des Mehrkomponenten-Endprodukts somit dazu gezwungen, die zweite Teilverpackung in die vorbestimmte Position an der ersten Teilverpackung zu bringen. Das macht den Aktivierungsprozess reproduzierbar und sicher für den Benutzer. Ein Kontakt des Benutzers mit der zweiten Produktkomponente kann in jedem Fall vermieden werden.
Des weiteren ist es besonders vorteilhaft, dass die zweite Teilverpackung im gebrauchsfertigen Zustand die Öffnung der ersten Teilverpackung mindestens teilweise überdeckt. Dies führt dazu, dass weitere Produktkomponenten im gebrauchsfertigen Zustand nicht durch die Öffnung der ersten Teilverpackung gegeben werden können, solange die zweite Teilverpackung an der ersten Teilverpackung festgelegt ist. Um weitere Produktkomponenten hinzugeben zu können, ist zunächst die zweite Teilverpackung von der ersten Teilverpackung zu lösen. Bei entsprechender Ausgestaltung der ersten und der zweiten Teilverpa- ckung kann es vorgesehen werden, dass das Lösen der zweiten Teilverpackung von der ersten Teilverpackung einer einzuhaltenden Reaktionszeit entspricht, so dass der Benutzer gezwungen wird, diese Reaktionszeit einzuhalten.
Das Festlegen der zweiten Teilverpackung an der ersten Teilverpackung kann vorzugsweise durch Schrauben, Stecken, Prellen oder dergleichen erfolgen. Im
Falle einer Schraubverbindung ist ganz besonders vorteilhaft, dass die für die
Trennung der Teilverpackungen erforderliche Zeit durch die Anzahl der Gewindegänge, vorzugsweise in der ersten Teilverpackung, steuerbar ist.
In besonderer Ausgestaltung ist die erste Teilverpackung wiederverschließbar, vorzugsweise durch einen Schraubverschluss, ausgebildet. Nach dem Zugeben einer Produktkomponente in die erste Teilverpackung kann die erste Teilverpackung wieder verschlossen werden, so dass ein Vermischen durch Schütteln möglich ist. Erst nach dem Öffnen des Verschlusses ist dann ein Zugeben weiterer Produktkomponenten möglich. Hierdurch ist eine weitere Zeitverzögerung je nach Ausgestaltung des Schraubverschlusses steuerbar.
In besonders bevorzugter Ausgestaltung weist die zweite Teilverpackung eine Abgabevorrichtung für die Produktkomponente bzw. die Produktkomponenten auf, die im gebrauchsfertigen Zustand in Richtung der Öffnung der ersten Teil- Verpackung ausfördert. Neben der Abgabevorrichtung ist vorzugsweise ein Reservoir zur Aufnahme der Produktkomponente bzw. der Produktkomponenten vorgesehen, das eine portionierte Abgabe der Produktkomponente bzw. der Produktkomponenten gewährleistet. Je nach Ausgestaltung des Reservoirs kann es vorgesehen werden, dass der Benutzer die Dosierung der Produktkomponente bzw. der Produktkomponenten selbst wählt.
Für die zweite Teilverpackung ist in besonders bevorzugter Ausgestaltung ein ebener, parallel zu der Öffnung der ersten Teilverpackung angeordneter Abschnitt vorgesehen, der im gebrauchsfertigen Zustand eine flächige Abdeckung über der Öffnung der ersten Teilverpackung bildet und der vorzugsweise die Abgabevorrichtung aufweist. Mit einem derartigen Abschnitt wird einerseits das Hinzugeben einer weiteren Produktkomponente bei festgelegter zweiter Teilverpackung verhindert, andererseits ist auch ein unmittelbarer Kontakt des Benutzers mit der Produktkomponente in der zweiten Teilverpackung nicht möglich.
Um die zweite Teilverpackung an der ersten Teilverpackung befestigen zu kön- nen, weist die zweite Teilverpackung in bevorzugter Ausgestaltung mindestens
einen weiteren, parallel zu der Öffnung der ersten Teilverpackung angeordneten Abschnitt auf, der die Funktion eines Halters übernimmt. Vorzugsweise wird diese Haltefunktion dadurch gewährleistet, indem die Abschnitte der zweiten Teilverpackungen Öffnungen aufweisen, die an einem Vorsprung der ersten Teilver- packung, insbesondere einem Flaschenhals, im gebrauchsfertigen Zustand angeklemmt, aufgesteckt oder aufgeschraubt sind.
Besonders kompakt und einfach herzustellen ist die Ausgestaltung der zweiten Teilverpackung derart, dass die oben genannten Abschnitte der zweiten Teilver- packung zumindest teilweise in einer Kastenform ausgebildet sind - Kastenabschnitt.
Für den Fall, dass die zweite Teilverpackung aus faltbarem Material zugeschnitten und hergestellt ist, ist es vorgesehen, dass mindestens eine Kante der zwei- ten Teilverpackung zwischen dem die flächige Abdeckung über der Öffnung bildenden Abschnitt und einem abgeknickten, vorzugsweise rechtwinkelig angeordneten Abschnitt ein oder mehrere Langlöcher aufweist. Dies bietet insbesondere den Vorteil der leichten Faltbarkeit, und einer gegebenenfalls gewünschten Flexibilität des Materials, um ein Aufreißen der Oberfläche der zweiten Teilverpa- ckung zu verhindern.
Wenn der Kastenabschnitt seitlich an nur zwei gegenüberliegenden Seiten abgeschlossen ist, weist dieser eine Parallelogrammstruktur auf und ist ein- und aufklappbar. Dies ist insbesondere für den verkaufsfertigen Zustand der Verpa- ckungseinheit vorteilhaft, da die zweite Teilverpackung im eingeklappten Zustand flach und im wesentlichen streifenförmig ist. Besonders vorteilhaft ist diese Ausgestaltung, wenn die zweite Teilverpackung im wesentlichen aus Karton besteht.
Eine besonders einfache Durchführung des Aktivierungsprozesses ist erfin- dungsgemäß dann gegeben, wenn die Abgabevorrichtung durch eine Blister-
Verpackung, vorzugsweise durch eine Push-Through- oder Press-Through-
Blister-Verpackung gebildet ist. Dann reduziert sich die Tätigkeit des Benutzers
auf das Eindrücken der Blister-Einheit. Dieser Rückgriff auf eine aus dem Stand der Technik bekannte Verpackungstechnik senkt zudem die Herstellungskosten.
Eine weitere Lehre der Erfindung, der eigenständige Bedeutung zukommt, löst das oben genannte Problem durch eine Teilverpackung mit den Merkmalen von Anspruch 36. Nach dieser weiteren Lehre wird eine Teilverpackung als solche beansprucht, wie sie weiter oben als zweite Teilverpackung beschrieben ist. Weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen 37 bis 55 dargestellt.
Die Ausgestaltung von der zweiten Teilverpackung als Durchdrückverpackungen und die Auswahl von Kunststofffolien zur Bildung des Oberteils von Verschluß- /Siegelfolien gemäß Patentanspruch 36 ist dem Fachmann bekannt. Bei Durchdrückverpackungen der in Rede stehenden Art ist die Seitenwandung des napf- artigen, aus Kunststofffolie geformten Oberteils vorzugsweise konisch ausgeformt und ggf. an die Geometrie des stückigen Produkts, das sich in der Durchdrückpackung befindet, angepaßt. Diese Anpassung bezieht sich jedoch auf die Formgebung der Seitenwandung in der zum Bodenbereich parallelen Ebene. In der dazu senkrechten Ebene, also gewissermaßen im senkrechten Schnitt durch die Durchdrückverpackung gibt es keine speziell bevorzugte Formgebung, die Formgebung ist vielmehr eher herstellungstechnisch oder maschinentechnisch bedingt je nach Gestaltung der Formvorrichtung.
Es hat sich gezeigt, dass bei herkömmlichen, mit einem stückigen Produkt ge- füllten Durchdrückverpackungen gelegentlich zwar die Verschlußfolie durchgedrückt wird, das stückige Produkt aber gleichwohl den Aufnahmeraum im Oberteil nicht verläßt, sondern dort hängen bleibt. Das liegt unter Umständen daran, dass sich das aus Kunststofffolie geformte Oberteil so verformt, dass die dem Austritt des Produkts dienende Öffnung sich verkleinert.
Die zuvor aufgezeigte Problemstellung lösen Durchdrückverpackungen mit den Merkmalen von Patentanspruch 37 oder 45, insbesondere eine Kombination bei-
der Lösungsansätze verspricht eine optimale Problemlösung. Ein unbeabsichtigtes Verbleiben des stückigen Produkts in einer Durchdrückverpackung wird bereits durch die Gestaltung der Durchdrückverpackung vermieden und gleichzeitig wird erreichen, dass auch druckempfindliche stückige Produkte ohne weite- res gehandhabt werden können.
Vorzugsweise wird das aus einer Kunststofffolie geformte Oberteil der Durchdrückverpackung gezielt mit bestimmten Konturen zur Ausbildung einer oder mehrere Knicklinien versehen, die dergestalt ausgebildet und angeordnet sind, dass eine Verengung der dem Austritt des stückigen Produkts dienenden Öffnung vermieden wird. Die durch die Knicklinien gebildeten Schwachstellen im Oberteil setzten gleichzeitig den Kraftaufwand beim Durchdrücken des Bodenbereichs in Richtung der Öffnung herab, so dass auch empfindliche stückige Produkte mit einer solchen Durchdrückverpackung optimal abgegeben werden kön- nen.
Für die Ausgestaltung der Durchdrückverpackung im einzelnen darf im übrigen auf das durch das "Verpackungshandbuch 1999", Verlag für chemische Industrie, Augsburg, insbesondere Seiten 211 bis 213, 388 bis 413, dokumentierte Fach- v/issen, das auch im vorliegenden Fall anzuwenden ist, hingewiesen werden.
Besondere Bedeutung kommt der Durchdrückverpackung im Bereich der kosmetischen Fertigprodukte, insbesondere der Haarfarben, Haartönungen und Pflegeprodukte zu. Insoweit kann die erfindungsgemäße Durchdrückverpackung in be- sonders vorteilhafter Weise die Abgabevorrichtung einer zweiten Teilverpackung einer Verpackungseinheit für ein Mehrkomponenten-Endprodukt bilden (Patentanspruch 1).
Ebenfalls eigenständige Bedeutung kommt der weiteren Lehre der Erfindung zu, die das oben genannte Problem durch ein Verfahren zum Herstellen eines Mehrkomponenten-Endprodukts betrifft. Wesentlich ist hier, dass zu mindestens einer Produktkomponente in einer ersten Teilverpackung mindestens eine weitere
Produktkomponente aus einer zweiten Teilverpackung zuzugeben ist, um zum "endgültigen" Fertigprodukt zu gelangen. Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, die zweite Teilverpackung abgabeseitig über einer Öffnung der ersten Teilverpackung zu plazieren, die Produktkomponente aus der zweiten Teilverpackung oh- ne unmittelbare Berührung dieser Produktkomponente in die ersten Teilverpackung zu fördern und schließlich beide Produktkomponenten in der ersten Teilverpackung zum Fertigprodukt zu vermischen.
In einer weiteren Lehre der Erfindung wird schließlich die Verwendung der oben genannten Verpackungseinheit als Verpackung für kosmetische Fertigprodukte, insbesondere Haarfarben, Haar-Tönungen, Pflegeprodukte oder dergleichen beansprucht.
Besondere Bedeutung hat die Anwendung der erfindungsgemäßen Verpackung- seinhait in Verbindung mit einem Colorationsprodukt wie es Gegenstand ebenfalls einer parallelen Patentanmeldung der Anmelderin ist, Patentanmeldung 102 08 874.8 "Färbemittel" vom 1. März 2002. Der Offenbarungsgehalt dieser Patentanmeldung wird durch Bezugnahme in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden Patentanmeldung einbezogen. Hinsichtlich des stückigen Produkts in der erfindungsgemäßen Verpackungseinheit in Verbindung mit Colorationsprodukten wird schließlich in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden Patentanmeldung durch Bezugnahme einbezogen der Offenbarungsgehalt der parallelen Patentanmeldung der Anmelderin 102 08 875.6 "Formkörper mit Perlglanzpigment", deren Anmeldedatum ebenfalls der 1. März 2002 ist.
Es gibt natürlich eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Lehre der Erfindung auszugestalten und weiterzubilden. Dazu darf auf die Unteransprüche verwiesen werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert, wobei insbesondere auch besonders bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der zweiten Teilverpackung,
ebenso wie besondere Vorteile bestimmter Ausgestaltungsformen werden im Zusammenhang mit der Erläuterung der Ausführungsbeispiele ebenfalls abgehandelt. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Verpackungseinheit mit an der ersten Teilverpackung angebrachter zweiter Teilverpackung,
Fig. 2 eine zweite Teilverpackung gemäß Fig. 1 in drei Ansichten ohne Abgabevorrichtung,
Fig. 3 eine Abwicklung der aus einer Lage gefalteten zweiten Teilverpackung gemäß Fig. 1 ,
Fig. 4 eine erfindungsgemäße Verpackungseinheit in einem weiteren
Ausführungsbeispiel,
Fig. 5 eine Abgabevorrichtung mit Reservoir einer zweiten Teilverpackung gemäß Fig. 1 in der Ausgestaltung einer Blister-Verpackung,
Fig. 6 in einer Seitenansicht ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Teilverpackung,
Fig. 7 in einer Seitenansicht ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfin- dungsgemäßen Teilverpackung,
Fig. 8 das Ausführungsbeispiel aus Fig. 7 in einer Draufsicht,
Fig. 9 ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Teilver- packung in einer Seitenansicht, darunter vergrößert ein Ausschnitt daraus,
Fig. 10 ein viertes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Teilverpackung in einer Seitenansicht,
Fig. 11 das Ausführungsbeispiel aus Fig. 10 in einer Draufsicht,
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Verpackungseinheit für ein Ein- bzw. Mehrkomponenten-Endprodukt, die eine erste Teilverpackung 1 mit mindestens einer Produktkomponente und eine zweite Teilverpackung 2 mit mindestens einer weiteren Produktkomponente umfaßt. Dabei ist die zweite Teilver- packung 2 an der ersten Teilverpackung 1 lösbar festlegbar. Fig. 1 zeigt den gebrauchsfertigen Zustand der Verpackungseinheit, in dem die zweite Teilverpackung 2 an der ersten Teilverpackung 1 festgelegt ist. Die zweite Teilverpackung 2 überdeckt dabei mit ihrer Abgabeseite 3 die Öffnung 4 der ersten Teilverpackung 1.
Nicht dargestellt ist der verkaufsfertige Zustand der Verpackungseinheit. Zum Verkauf sind die einzelnen Teilverpackungen 1,2 in einer übergeordneten Verpackung, insbesondere einer Faltschachtel angeordnet. Im verkaufsfertigen Zustand weist die erste Teilverpackung 1 eine verschlossene Öffnung 4 auf. Die Öffnung 4 kann durch einen Schraubverschluss mit Gewinde 5 und/oder durch eine Folie verschlossen sein.
Die zweite Teilverpackung 2, die vorzugsweise lösbar an der ersten Teilverpackung 1 festlegbar ist, lässt sich in besonderer Ausgestaltung durch Schrauben, Stecken, Prellen oder dgl. an der ersten Teilverpackung festlegen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die erste Teilverpackung 1 ein Gewinde 5 aufweist, auf das die zweite Teilverpackung 2 aufschraubbar ist. Hiermit wird neben einer robusten Verbindung zwischen der zweiten Teilverpackung 2 und der ers- ten Teilverpackung 1 auch gewährleistet, dass die für die Trennung der Teilverpackungen erforderliche Zeit durch die Anzahl der Gewindegänge steuerbar ist. Dies trägt dem Umstand Rechnung, dass in bestimmten Fällen ganz bestimmte,
prozessbedingte Wartezeiten einzuhalten sind, bevor beispielsweise weitere Produktkomponenten in die erste Teilverpackung 1 zugegeben werden können.
In bevorzugter Ausgestaltung ist die erste Teilverpackung 1 wiederverschließbar ausgestaltet. Damit ist nach dem Zugeben einer Produktkomponente ein Verschließen und Vermischen durch Schütteln möglich. Je nach Ausgestaltung des entsprechenden Verschlusses sind hier wiederum bestimmte Wartezeiten steuerbar.
Im Ausführungsbeispiel in Fig. 1 ist die erste Teilverpackung 1 flaschenförmig ausgebildet, es können aber auch andere Formen vorgesehen werden.
Die zweite Teilverpackung 2 weist vorliegend eine Abgabevorrichtung 6, wie eine Druchdrückverpackung gemäß Fig. 5 bis 11, für die Produktkomponente bzw. die Produktkomponenten auf, die im in Fig. 1 gezeigten, gebrauchsfertigen Zustand in Richtung der Öffnung 4 der ersten Teilverpackung 1 ausfördert. Es ist deutlich zu erkennen, dass mit dieser Anordnung einer Abgabevorrichtung 6 ein Kontakt des Benutzers mit der in der zweiten Teilverpackung 2 enthaltenen Produktkomponente unmöglich ist, da die zweite Teilverpackung 2 die Öffnung 4 der ersten Teilverpackung 1 quasi abschließt. Die Abgabe der Produktkomponente durch die Abgabevorrichtung 6 kann direkt in die unverschlossene Öffnung 4 der ersten Teilverpackung 1 hineinerfolgen.
Falls die Öffnung der ersten Teilverpackung durch eine Folie verschlossen ist, ist in weiterer bevorzugter - nicht dargestellter - Ausgestaltung vorgesehen, die Folie mittels einem an der Abgabevorrichtung vorgesehenen Schneide/Stößel oder auch einer festkörperartigen Produktkomponente zu durchstoßen, so dass die Produktkomponente durch die Öffnung abgegeben werden kann. Derartige Abgabevorvorrichtungen sind dem Fachmann geläufig, beispielsweise ist eine Blisterpackung in der Druckschrift US 6,443,307 B1 beschrieben.
Die zweite Teilverpackung 2 weist ein Reservoir 7 zur Aufnahme der Produktkomponente bzw. der Produktkomponenten auf. Je nach Ausgestaltung des Reservoirs 7 ist eine auf den jeweiligen Anwendungsfall zugeschnittene, portionierte Abgabe der Produktkomponente bzw. der Produktkomponenten gewährleistet. Beispielsweise kann es auch vorgesehen werden, dass das Reservoir 7 in einzelne Reservoirs 7 geteilt ist, so dass der Benutzer die Dosierung der Produktkomponente selbst bestimmen kann.
Es kann auch vorgesehen werden, dass die zweite Teilverpackung 2 wiederver- schließbar ausgebildet ist, so dass weitere Dosiermöglichkeiten gegeben sind. Darüber hinaus ist je nach Produktkomponente eine umweltverträgliche Entsorgung möglich, ohne dass Chemikalien unkontrolliert aus dem Reservoir 7 austreten können. Beispielsweise kann die zweite Teilverpackung als Blisterstreifen mit darin vereinzelt verpackten und separat zu dosierenden flüssigen, festen oder gelförmigen Produktkomponenten ausgeführt sein.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass die zweite Teilverpackung 2 mindestens einen ebenen parallel zu der Öffnung 4 der ersten Teilverpackung 1 angeordneten Abschnitt 8 aufweist, der, wie in Fig. 1 darge- stellt, im gebrauchsfertigen Zustand eine flächige Abdeckung über der Öffnung 4 der ersten Teilverpackung 1 bildet. Eine Abgabevorrichtung 6 und ggf. ein Reservoir 7 ist nun vorzugsweise derart an dem oben genannten Abschnitt 8 angeordnet, dass sie in Richtung der Öffnung 4 der ersten Teilverpackung 1 ausfördert.
Zur Befestigung und eindeutigen Positionierung der zweiten Teilverpackung 2 an der ersten Teilverpackung 1 ist es nun vorgesehen, dass die zweite Teilverpackung 2 zusätzlich zu dem oben genannten Abschnitt 8 mindestens einen weiteren Abschnitt 9, 10 aufweist, der die Funktion eines Halters übernimmt. Hierfür weist der Abschnitt 9, 10 eine Öffnung 11 , 12 auf, die an einem Vorsprung 13 der ersten Teilverpackung 1 im gebrauchsfertigen Zustand angeklemmt, aufgesteckt oder aufgeschraubt ist. Der Durchmesser der Öffnung 11,12 ist weitgehend be-
liebig, sofern dieser an den Durchmesser des Vorsprungs 13 der ersten Teilverpackung 1 angepasst ist. Bevorzugt bewegt sich der Durchmesser innerhalb von 20mm bis 30mm. Je nach Anwendungsfall können weitere parallele Abschnitte zur Unterstützung der Haltefunktion vorgesehen werden. Eine bevorzugte Anzahl von Abschnitten sind hier zwei Abschnitte, es können jedoch bis zu fünf Abschnitte, in besonderen Fällen auch mehr Abschnitte vorgesehen werden.
Eine weitere Stabilisierung der zweiten Teilverpackung 2 an der ersten Teilverpackung 1 wird dadurch erreicht, dass die Öffnung 11, 12 des Abschnitts 9, 10, die die Öffnung 4 der ersten Teilverpackung 1 nach Art einer Manschette umschließt, im Durchmesser geringfügig kleiner als der Außendurchmesser der Öffnung 4 ist. Der resultierende Effekt besteht darin, dass sich die zweite Teilverpackung 2 insgesamt stramm auf die Öffnung 4 aufbringen lässt. Wenn die Öffnung 4 ein Außengewinde 5 aufweist, so ergibt sich zusätzlich der Vorteil, dass bei entsprechender Ausgestaltung des Abschnitts 9, 10 die zweite Teilverpackung 2 gewissermaßen einrastet und gegebenenfalls auch ein hörbares Einschnappen erfolgt.
Eine besonders einfache Anbringung der zweiten Teilverpackung 2 an der ersten Teilverpackung 1 ergibt sich dadurch, dass die Öffnungen 11 , 12 der Abschnitte 9, 10 des Halters im gebrauchsfertigen Zustand zur Öffnung 4 der ersten Teilverpackung 1 im wesentlichen zentriert sind.
In bevorzugter Ausgestaltung sind die Abschnitte 8, 9, 10 der zweiten Teilverpa- ckung 2 im gebrauchsfertigen Zustand im wesentlichen kastenförmig ausgebildet. In besonders bevorzugter Ausgestaltung weist die zweite Teilverpackung 2 drei Abschnitte 8, 9 10 auf, von denen im gebrauchsfertigen Zustand ein Abschnitt 8 eine flächige Abdeckung über der Öffnung 4 der ersten Teilverpackung 1 und zwei Abschnitte 9, 10 einen Halter an der ersten Teilverpackung 1 bilden. Es ist weiter vorgesehen, dass alle Abschnitte 8, 9, 10 einen Kastenabschnitt 14 bilden. Die genannte Kastenform der zweiten Teilverpackung 2 führt sowohl zu
einer hohen mechanischen Stabilität als auch zu einer besonders kompakten Ausgestaltung, wie im folgenden noch gezeigt wird.
Der obengenannte, eine flächige Abdeckung über der Öffnung 4 der ersten Teil- Verpackung 1 bildende Abschnitt 8 ist in bevorzugter Ausgestaltung aus zwei parallelen aufeinanderliegenden Lagen, vorzugsweise aus Karton, ausgebildet. In dieser Ausgestaltung ist es vorteilhaft, zumindest einen Teil der Abgabevorrichtung 6 zwischen die beiden Lagen 8,8 zu klemmen. Hierdurch kann gegebenenfalls auf weitere Befestigungsmaßnahmen für die Abgabevorrichtung 6, bei- spielsweise auf das Ankleben der Abgabevorrichtung 6 verzichtet werden. Wenn nun, wie in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellt, der Kastenabschnitt 14 seitlich an nur zwei gegenüberliegenden Seiten 15, 16 eine abgeschlossene Struktur aufweist, so ist der Kastenabschnitt 14 aufstellbar bzw. flach zusammenklappbar. Hierbei ist ausgenutzt worden, dass der zweiten Teilverpackung 2 im nichtangebrachten Zustand ein Trägerbauteil "fehlt", so dass die zweite Teilverpackung 2 lediglich im gebrauchsfertigen Zustand stabil sein kann und ansonsten zusammenklappbar ist. Besonders deutlich ist diese Parallelogrammstruktur des Kastenabschnitts 14 in der mittleren Darstellung von Fig. 2 zu erkennen.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung weist die zweite Teilverpackung 2 einen länglichen Abschnitt 17 auf, der verschiedene Funktionen erfüllt. Zunächst ist er im Sinne eines Hebels zur Feinausrichtung der Abgabevorrichtung 6 über der Öffnung 4 der ersten Teilverpackung 1 nutzbar. Bei geeigneter Ausgestaltung des länglichen Abschnitts 17 kann der längliche Abschnitt 17 auch stabilisierend wirken. Weiterhin kann der längliche Abschnitt 17 mit Benutzungshinweisen, mit einem Firmenlogo oder dgl. bedruckt werden. Es kann weiter vorgesehen sein, vorzugsweise auf der Rückseite des länglichen Abschnitts 17 notwendige Warnhinweise bzw. Inhaltsangaben vorzusehen. Es kann außerdem vorgesehen sein, den länglichen Abschnitt 17 mit einer Tasche zur Aufnahme von Benutzungshin- weisen o. dgl., die in die Tasche einsteckbar sind, auszustatten.
Bei entsprechender Ausgestaltung des länglichen Abschnitts 17 ist es möglich, dass die zweite Teilverpackung 2 insgesamt bei zusammengeklapptem Kastenabschnitt 14 im wesentlichen streifenförmig ausgebildet ist. Insbesondere für den verkaufsfertigen Zustand der Verpackungseinheit ist dies besonders vorteilhaft, da hiermit eine gegebenenfalls vorhandene, übergeordnete Verpackung in Form einer Faltschachtel sehr klein ausfallen kann.
In einer weiteren Ausgestaltung, die zu einer besonders einfachen Herstellung der zweiten Teilverpackung 2 führt, ist es vorgesehen, die zweite Teilverpackung 2 aus einer Lage faltbaren Materials, insbesondere Kartons, zuzuschneiden und herzustellen. Die Abwicklung einer derartigen Lage für das Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 und Fig. 2 zeigt Fig. 3. Die Abwicklung ist besonders geschickt unterteilt, indem die Abschnitte 10, 8, 15, 9, 17, 17, 16, 8 aufeinander folgen. Durch die Wiederholung von Abschnitt 17 wird die Übereinanderlage der Lagen 8, 8 möglich.
Um eine leichte Faltbarkeit zu gewährleisten und ggf. ein Aufreißen der Oberfläche der zweiten Teilverpackung 2 zu vermeiden, ist eine Kante der zweiten Teilverpackung 2 zwischen Abschnitt 8 und einem abgeknickten, vorzugsweise rechtwinklig angeordneten, Abschnitt mit ein oder mehreren Langlöchern versehen. Das Verhältnis von Voll- zu Freifläche beträgt hier 3:1 bis 1:3, vorzugsweise 1:1. In bevorzugter Ausgestaltung sind hier genau zwei Langlöcher vorgesehen.
Die Ausgestaltung der zweiten Teilverpackung 2 ist nicht auf das in Fig. 1 und in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Beispielsweise kann auch vorgesehen werden, dass die zweite Teilverpackung 2 einen Klemmbügel 18 aufweist, der über ein Verbindungsteil 19 mit dem die flächige Abdeckung über der Öffnung 4 der ersten Teilverpackung 1 bildenden Abschnitt 8 verbunden ist. Die zweite Teilverpackung 2 ist dann durch den Klemmbügel 18 an der ersten Teilverpackung 1 festlegbar und sorgt für die Zentrierung des Abschnitts 8 und damit ggf. der Abgabevorrichtung 6 (vgl. Fig. 4).
Die zweite Teilverpackung 2 kann je nach Anwendungsgebiet in verschiedenen Werkstoffen ausgeführt sein. Beispiele hierfür sind Karton, Wellpappe oder Kunststoff. Die Maße der zweiten Teilverpackung 2 sind weitgehend beliebig. Ein bevorzugtes Maß ist hier 150mm*80mm (Länge*Breite).
Für die Ausgestaltung der Abgabevorrichtung 6 und des Reservoirs 7 sind eine Reihe von Möglichkeiten vorgesehen. In bevorzugter Ausgestaltung ist eine Abgabevorrichtung 6 mit einem die Produktkomponente 22 enthaltenen Reservoir 7 vorgesehen (vgl. Fig. 5). Das Reservoir 7 weist eine Öffnung 20 auf, die im nicht aktivierten Zustand der zweiten Teilverpackung 2 mit einer Siegelfolie 21 verschlossen ist. Zur Abgabe der Produktkomponente 22 ist lediglich ein Druck auf das Oberteil 23 des Reservoirs 7 erforderlich. Der Druck wird über die im Reservoir 7 befindliche Produktkomponente 22 auf die Siegelfolie 21 übertragen, die in Folge der Druckbelastung durchbrochen wird. Im Ergebnis wird die Produktkom- ponente 22 freigegeben und fällt zunächst durch die Öffnung 20 des Reservoirs 7 und dann durch die Öffnung 4 der ersten Teilverpackung 1 hindurch.
In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist die Abgabevorrichtung 6 und das Reservoir 7 durch eine aus dem Stand der Technik bekannten Blister- Verpackung oder die weitergebildeten Druchdrückverpackungen gemäß Fig. 6 bis 11 gebildet. Mögliche Ausführungsvarianten sind hier beispielsweise eine Push-Through oder Press-Through-Blister-Verpackung. Neben einem Oberteil 23 und einer Siegelfolie 21 weisen die bekannten Blister-Verpackungen einen Rand 24 auf. Dies ist vorliegend insbesondere bei der weiter oben genannten Klemm- befestigung der Abgabevorrichtung 6 zwischen zwei parallelen aufeinanderlie- genden Lagen 8,8 besonders vorteilhaft. Das Oberteil 23 kann aus PVC, PP, PET, PS und/oder aus einer Kombination dieser Komponenten bestehen. Die Siegelfolie bzw. Verschlussfolie 21 besteht im wesentlichen aus Aluminium, vorzugsweise mit einem Kunststoffüberzug als Siegelmedium. Die zum Durchstoßen der Siegelfolie erforderliche Kraft beträgt vorzugsweise 15 N (gemessen nach DIN 53142).
Es darf darauf hingewiesen werden, dass die zweite Teilverpackung nicht unbedingt ausschließlich im gebrauchsfertigen Zustand der ersten Teilverpackung 1 festgelegt ist, sondern dass auch vorgesehen werden kann, dass die zweite Teilverpackung 2 bereits im verkaufsfertigen Zustand an der ersten Teilverpackung 1 festgelegt ist.
Die in den beiden Teilverpackungen vorgesehenen Produktkomponenten können verschiedene Konsistenzen aufweisen, wie fest oder flüssig. Die in der zweiten Teilverpackung 2 angeordnete Produktkomponente ist entweder stückig oder pulverförmig oder flüssig oder pastös oder gelförmig, wesentlich ist, dass sie leicht durch Druck oder Schwerkraft ausbringbar ist. In bevorzugter Ausgestaltung ist das in der zweiten Teilverpackung bevorratete Produkt 22 stückig oder pulverförmig, während die in der ersten Teilverpackung 1 vorgesehene Produktkomponente vorzugsweise flüssig oder gelförmig vorliegt. In besonderer Aus- gestaltung ist die stückige Produktkomponente 22 rotationssymmetrisch ausgestaltet, insbesondere linsenförmig, kugelförmig, elipsoid oder zylindrisch mit abgerundeten Stirnseiten, wodurch einer Beschädigung bei unsachgemäßer Handhabung vorgebeugt ist.
Vorgesehen ist eine Festigkeit (Bruchhärte) der stückigen Produktkomponente 22 von 50 N bis 120 N und einer Presskraft von 2 kN bis 4 kN. Das Gewicht der stückigen Produktkomponente 22 liegt dabei vorzugsweise zwischen 200 bis 600 mg. Die Größe bei einer kugelförmigen stückigen Produktkomponente 22 ist mit einem Durchmesser von 5 bis 10 Millimeter vorgesehen.
Besonders vorteilhaft einsetzbar ist die erfindungsgemäße Verpackungseinheit für Produktkomponenten, die Komponenten kosmetischer Fertigprodukte, insbesondere Haarfarben, Haartönungen und/oder Pflegeprodukten sind.
Die nach einer weiteren Lehre beanspruchte Teilverpackung entspricht der oben beschriebenen zweiten Teilverpackung 2. Auf die entsprechende Erläuterung darf verwiesen werden.
Neben der oben beschriebenen Verpackungseinheit und der Teilverpackung wird in einer weiteren Lehre ein Verfahren zum Herstellen eines Mehrkomponenten- Endproduktes beansprucht.
Wesentlich ist hier, dass zur Erzielung des gebrauchsfertigen Zustandes die zweite Teilverpackung 2 abgabeseitig über einer Öffnung 4 der ersten Teilverpackung 1 plaziert wird, die Produktkomponente aus der zweiten Teilverpackung 2 ohne unmittelbare Berührung dieser Produktkomponente in die erste Teilverpa- ckung 1 gefördert wird und beide Produktkomponenten in der ersten Teilverpackung 1 zum Fertigprodukt vermischt werden.
In bevorzugter Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass die beiden Teilverpackungen 1 , 2 nach der Zugabe der Produktkomponenten getrennt werden, wobei der Trennvorgang der Reaktionszeit der Produktkomponenten entspricht. Der Trennvorgang nimmt dabei eine Zeitdauer von 0,2 bis 30 Sekunden, vorzugsweise 15 Sekunden ein.
Fig. 5 zeigt in einem Schnitt das Prinzip einer Durchdrückverpackung. Diese be- steht aus einem napfartigen, aus einer Kunststofffolie, bei der es sich auch um eine mit einer Metallbeschichtung kaschierte Folie handeln kann, geformten O- berteil 23 mit einer von einem im wesentlichen radial nach außen abragenden Verschlussflansch 24 umschlossenen Öffnung 20. Das Oberteil 23 dient zur Aufnahme eines stückigen Produkts 22, das hier Kugelform hat, beispielsweise einer Wirkstoffperle. Die Öffnung 20 des Oberteils 23 ist von einer mit dem Verschlussflansch 24 des Oberteils 23 verbundenen, durchdrückbaren Siegelfolie 21 verschlossen, bei der es sich bevorzugt um eine Metallfolie oder einer Metall/Kunststoff-Verbundfolie oder berstbare Kunststofffolie handeln wird.
Fig. 5 zeigt, dass das aus Kunststofffolie geformte Oberteil 23 insgesamt die Form eines Kugelabschnitts hat, also keine besondere Strukturierung des Oberteils 23 vorgesehen ist.
Fig. 6 zeigt, dass das Oberteil 23 einen der Öffnung 20 gegenüberliegenden Bodenbereich 26 und zwischen Bodenbereich 26 und Öffnung 20 eine sich zumindest bereichsweise in Richtung der Öffnung 20 leicht aufweitende Seitenwan- düng 27 aufweist. Auch beim Ausführungsbeispiel in Fig. 5 könnte man von Seitenwandung 27 und Bodenbereich 26 sprechen, wobei hier allerdings der Bodenbereich 26 und die Seitenwandung 27 ohne Abstufungen ineinander übergehen.
Generell gilt, dass es sich hier zwar um eine Durchdrückverpackung für nur ein stückiges Produkt 22 handelt, dass sich die Lehre der Erfindung aber auch auf Durchdrückverpackungen mit mehreren nebeneinander oder übereinander angeordneten Oberteilen 23 zur Aufnahme jeweils eines stückigen Produkts 22 oder ggf. auch zur Aufnahme mehrerer stückiger Produkte 22 erstreckt. Insoweit darf für Beispiele auch auf den Stand der Technik, der eingangs erläutert worden ist, hingewiesen werden.
Fig. 6 zeigt nun, dass die Seitenwandung 27 einen vom Bodenbereich 26 ausgehenden, sich aufweitenden ersten Wandungsabschnitt 28 und einen daran an- schließenden, sich weniger stark als der erste Wandungsabschnitt 28 aufweitenden, ggf. auch nicht aufweitenden, sondern exakt zylindrischen, zweiten Wandungsabschnitt 29 aufweist und dass zwischen den Wandungsabschnitten 28, 29 eine umlaufende Knicklinie 30 ausgebildet ist dergestalt, dass bei in Richtung der Öffnung 20 gerichteter Druckausübung auf den Bodenbereich 26 der zweite Wandungsabschnitt 29 der Seitenwandung 27 i.w. nicht nach innen knickt. Es hängt von der Dehnbarkeit des Kunststoffmaterials des Oberteils 23 ab, inwieweit sich der zweite Wandungsabschnitt 29 radial nach außen verlagert. Grundsätzlich ist die Anordnung der Wandungsabschnitte 28, 29 aufgrund der unterschiedlichen Neigung der Wandungsabschnitte 28, 29 aber so getroffen, dass eine ra- dial nach außen gerichtete Kraftkomponente vom ersten Wandungsabschnitt 28 in den zweiten Wandungsabschnitt 29 eingeleitet wird. Dadurch wird erreicht, dass jedenfalls tendenziell der für das Produkt 22 zur Verfügung stehende Be-
wegungsraum größer, nicht kleiner wird. Das Produkt 22 kann veranlasst durch den Druck auf den Bodenbereich 26 unbehindert aus der Öffnung 20 unter Durchdrücken der Folie 21 austreten.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel ist hinsichtlich der Strichstärken nicht maßstabgerecht, sondern verständnisbezogen dargestellt. Das gilt auch für die weiteren Abbildungen.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt, dass hier sowohl der erste Wan- dungsabschnitt 28 als auch der zweite Wandungsabschnitt 29 sich dadurch in Richtung der Öffnung 20 aufweiten, dass sie einen konischen Verlauf bzw. eine konische Kontur aufweisen. Das ist aber nicht zwingend, auch ein bogenförmiger Verlauf kann eine ähnliche Wirkung erreichen.
Bereits im Stand der Technik (EP 0 563 934 A1) ist darauf hingewiesen worden, dass bei Durchdrückverpackungen der in Rede stehenden Art ohne zusätzliche Maßnahmen die Seitenwandung 27 durch das Herstellungsverfahren eine größere Wandstärke als der Bodenbereich 26 aufweist. Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, dass nach bevorzugter Ausführung die Herstellung der Durch- drückverpackung so realisiert wird, dass der zweite Wandungsabschnitt 29 steif ausgeführt ist, insbesondere steifer als der erste Wandungsabschnitt 28. Hierdurch wird erreicht, dass der Bodenbereich 26 mit dem ersten Wandungsabschnitt 28 unter axialer Druckübertragung auf das stückige Produkt 22 nach innen in den vom zweiten Wandungsabschnitt 29 letztlich gebildeten fast zylindri- sehen Aufnahmeraum hineingedrückt werden kann, ohne dass sich der zweite Wandungsabschnitt 29 vorzeitig zusammenfaltet. Das dient ebenfalls dem Erhalt des Bewegungsraums für das Produkt 22 und dem sicheren Austrag des Produkts 22 aus der Öffnung 20.
Fig. 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Durchdrückverpackung. Hier ist zusätzlich vorgesehen, dass der zweite Wandungsabschnitt 29 und hier auch der erste Wandungsabschnitt 28 mit in das Kunststoff material eingeformten me-
chanischen Versteifungen 31, insbesondere Sicken, Knicklinien etc., versehen ist. Durch die mechanischen Versteifungen 31 können bestimmte Bereiche der Seitenwandung 27 verstärkt und andere Bereiche der Seitenwandung 27 wiederum geschwächt werden, so dass sich eine bestimmte Verhaltensweise der Sei- tenwandung 27 bei Druck in axialer Richtung auf den Bodenbereich 26 verwirklichen lässt. Außerdem lässt sich durch diese Konturierung des Oberteils 23 manch interessanter optischer und gestalterischer Effekt erzielt.
Besondere optische Effekte lassen sich, wie Fig. 7 in Verbindung mit Fig. 8 be- sonders deutlich zeigt, dadurch erzielen, dass die Versteifungen 31 insgesamt nach Art einer Wabenstruktur oder, wie hier, nach Art einer Brillantschliffstruktur angeordnet sind.
Gerade die letztgenannte Gestaltung bietet besonders interessante designeri- sehe Aspekte. Hier könnte es sich empfehlen, das Kunststoffmaterial des Oberteils 23 nicht durchsichtig oder durchscheinend, sondern metallisch glänzend, beispielsweise auch bedampft oder kaschiert, oder auch perlmuttartig glänzend zu gestalten.
Die in den Fig. 6 und 7 dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen im übrigen, dass der Bodenbereich 26 eben ausgeführt ist und über eine Knicklinie 32 in den ersten Wandungsabschnitt 28 übergeht.
Durch die Gestaltung der Versteifungen 31 lassen sich auch axial verlaufende Knicklinien realisieren, wie hier dargestellt. Die Verteilung der Versteifungen 31 auf beide Wandungsabschnitte 28, 29 schafft die optimale Beeinflussungsmöglichkeit des Verhaltens des Oberteils 23 bei Druckausübung auf den Bodenbereich 26.
Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass, ähnlich Fig. 5, der Bodenbereich 26 bogenförmig in den ersten Wandungsabschnitt 28 übergeht, insbesondere mit
dem ersten Wandungsabschnitt 28 gemeinsam kuppeiförmig ausgebildet ist. Dies ist hier aber nicht weiter dargestellt.
Die Ausführungsbeispiele der Fig. 7 und 8 zeigen im übrigen, dass hier der zweite Wandungsabschnitt 29 unter Ausbildung einer Knicklinie 33 direkt in den Verschlußflansch 2 übergeht.
Die Fig. 9 und 10 zeigen Ausführungsbeispiele, die anders gestaltet sind als die Ausführungsbeispiele der zuvor beschriebenen Figuren. Hier ist, gemäß dem nebengeordneten, eine Alternative beschreibenden Patentanspruch 45 vorgesehen, dass die Seitenwandung 27 am offenen Rand unter Ausbildung einer Knicklinie 34 in einen i.w. radial nach außen abragenden Ringflansch 35 übergeht, dass der Ringflansch 35 am radial äußeren Rand in einen etwa zylindrischen Mantelabschnitt 36 übergeht, der an seinem offenen Rand unter Ausbildung ei- ner Knicklinie 37 in den Verschlußflansch 2 übergeht und dass bei in Richtung der Öffnung 20 gerichteter Druckausübung auf den Bodenbereich 26 der Ringflansch 35 nach innen und radial nach außen wegknickt.
Fig. 9 zeigt unter in einem vergrößerten Ausschnitt die Zusammenhänge im Be- reich der Knicklinie 34 zwischen der Seitenwandung 27 und dem Ringflansch 35. Durch den Pfeil ist angedeutet, wie sich der Bereich der Knicklinie 34 beim Ausüben von axial gerichtetem Druck auf den Bodenbereich 26 des Oberteils 23 nach unten und außen verlagert. Der Verbindungsbogen zwischen dem Ringflansch 35 und dem Mantelabschnitt 36 hat hier die Funktion eines Schwenk- Scharniers. Der Pfeil macht deutlich, dass sich die für das Produkt 22 wirksame Durchtrittsöffnung in Höhe der Knicklinie 34 durch den axialen Druck auf den Bodenbereich 26 radial jedenfalls tendenziell vergrößert. Das ist auch hier natürlich auch von der Dehnbarkeit des verwendeten Kunststoff materials abhängig. Jedenfalls ist die Kraftwirkungsrichtung eindeutig.
Gut zu erkennen ist, dass nach bevorzugter Lehre der Übergang vom Ringflansch 35 auf den Mantelabschnitt 36 abgerundet ist, also eine Knicklinie nicht ausbildet. Dies fördert die kontrollierte Scharnierfunktion dieses Bereichs.
Zum Mantelabschnitt 36 ist bereits erläutert worden, dass es sich hier um einen etwa zylindrischen Mantelabschnitt 36 handelt. Dieser zylindrische Mantelabschnitt 36 erlaubt es, die Durchdrückverpackung insgesamt in eine kreisförmige Öffnung einer aus beispielsweise Pappe bestehenden Halterung einzusetzen. Hierbei kann es sich um eine Öffnung in einem Pappstreifen handeln, der Teil einer insgesamt mehrteiligen Verpackungseinheit ist. Herstellungsbedingt wird ohne weiteres ein leicht geneigt, zu der Öffnung 20 hin leicht aufweitender Verlauf des Mantelabschnittes 36 realisiert. Zweckmäßig und ebenfalls herstellbar ist auch ein exakt zylindrischer Verlauf. Interessant ist die Konstruktion auch dann, wenn, wie Fig. 8 und 9 zeigen, der Mantelabschnitt 36 von der Öffnung 20 zum Ringflansch 35 hin leicht aufweitend verläuft, was eine Art Verrastung in einer Öffnung in einem Pappstreifen ermöglicht.
Für die im besonderen Blickfeld der Anwendung der Lehre liegenden pharmazeutischen, insbesondere aber kosmetischen Anwendungen empfiehlt es sich, für den Mantelabschnitt 36 eine Höhe von 2 bis 5 mm, vorzugsweise von etwa 3 bis 4 mm vorzusehen, wobei insgesamt die Höhe des Oberteils 23 der Durchdrückverpackung bei 8 bis 15 mm liegen dürfte.
Fig. 9 zeigt im übrigen ein Ausführungsbeispiel einer Durchdrückverpackung, bei dem die Merkmale des Ausführungsbeispiels von Fig. 6 ebenfalls verwirklicht sind, also die Lehren beider nebengeordneter Patentansprüche miteinander kombiniert sind. Entsprechend zeigt Fig. 10, 11 ein Ausführungsbeispiel, bei dem auch die Merkmale des Ausführungsbeispiels aus Fig. 7, 8 mit realisiert sind. Auch hier sind also Merkmale beider Anspruchsgruppen verwirklicht.
In beiden Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 6 bis 11 ergibt sich eine optimale Gestaltung und Einsetzbarkeit der Durchdrückverpackung. Gleichwohl ist darauf
hinzuweisen, dass beide Ausführungsformen auch nebeneinander und unabhängig voneinander realisiert werden können.
Insgesamt ergibt sich für die Durchdrückverpackung hinsichtlich der vorteilhaft- erweise zu realisierenden Parameter noch einiges an interessanten Bereichen.
Zunächst empfiehlt es sich, dass die Dicke des Ausgangs-Kunststoffmaterials des Oberteils 23 (vor dem Tiefziehen) etwa 150 μm bis 600 μm, vorzugsweise etwa 400 μm, und an den Knickstellen etwa 180 μm bis 220 μm, vorzugsweise etwa 200 μm, beträgt. Im tiefgezogenen Zustand sind die Knickstellen dünner, vorzugsweise um ca. 30 % bis 60 % dünner als das Wandungsmaterial. Dies gilt jedenfalls für typische Kunststofffolien aus PE, PP, PS, PET; PVC/PVDC, PVC / PFC etc. (siehe die eingangs erwähnte Fachliteratur und Patentschriften).
Ferner empfiehlt es sich, dass die Verschlussfolie 21 als Metallfolie, als Mehrlagenfolie unter Verwendung von Metall und/oder Kunststoff und/oder Papier, als berstbare Kunststofffolie oder als Papierfolie ausgeführt ist.
Hinsichtlich der Dicke der Verschlussfolie 21 besteht ein breiter Bereich. Für Metallfolien, insbesondere Aluminiumfolien ergibt sich ein bevorzugter Bereich von 15 - 20 μm. Durchstoßkräfte der Verschlussfolie 21 nach DIN 53142 im Bereich von 10 bis 20 N empfehlen sich gleichermaßen. Eine typische Aluminium- Verbundfolie definiert eine Kraft von 15 N.
Das dargestellte und bevorzugte Ausführungsbeispiel zeigt die Gestaltung des stückigen Produkts 22 als kugelförmiger Festkörper (Perle). Dies ist nicht zwingend, aber besonders zweckmäßig. Im übrigen darf hier besonders auf die bereits angesprochene DE 102 08 875.6 hingewiesen werden.
Besonders interessante Parameterbereiche für bestimmte Abmessungen ergeben sich dergestalt, dass das stückige Produkt 22 eine Bruchhärte von 50 bis 120 N, insbesondere von mindestens etwa 60 N aufweist und/oder dass das stü-
ckige Produkt 22 einen Durchmesser von 5 bis 10 mm, insbesondere von 8 bis 9 mm aufweist und/oder dass das stückige Produkt ein Gewicht von 200 mg bis 600 mg, insbesondere von etwa 400 mg, aufweist.
Für die Ausbildung verschiedener Flächen durch Versteifungen 31 und Knicklinien sind für die dargestellten Ausführungsbeispiele in dem ersten Wandungsabschnitt 6 bis 10, vorzugsweise 8 Flächen, im zweiten Wandungsabschnitt 29 16 bis 30, vorzugsweise 24 Flächen beispielhaft zu nennen. Im übrigen darf in einzelnen auch auf die bereits genannte DE 102 11 303.3 hingewiesen werden, deren Offenbarungsgehalt ebenfalls hier durch Bezugnahme einbezogen worden ist.
Bereits hingewiesen worden ist darauf, dass die beanspruchte Durchdrückverpackung sich insbesondere für ein stückiges Produkt 22 empfiehlt, das lediglich eine Komponente eines Mehrkomponenten-Gesamtproduktes, insbesondere eines kosmetischen Fertigproduktes ist. Insbesondere handelt es sich bei dem stückigen Produkt 22 in der erfindungsgemäßen Durchdrückverpackung um ein Colorationsprodukt, insbesondere die Farbkomponente eines Mehrkomponenten- Haarfärbemittels oder -Haartönungsmittels oder um eine Komponente eines Haarpflegemittels. Die erfindungsgemäße Durchdrückverpackung erlaubt ein sicheres, berührungsloses und schnelles Einbringen der Komponente in das die Komponente aufnehmende Produkt.
Schließlich wird in einer weiteren Lehre die Verwendung der oben beschriebenen Verpackungseinheit als Verpackung für kosmetische Fertigprodukte, insbesondere Haarfarben, Haartönungen, Pflegeprodukte oder dgl. beansprucht.
Besonders zweckmäßig anwendbar ist die dargestellte und beschriebene Teilverpackung in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Verpackungseinheit. Fig. 1 , 4 zeigen eine solche Verpackungseinheit für ein Ein- bzw. Mehrkomponenten- Endprodukts, die aus mehreren separaten Teilverpackungen 1, 2 besteht, wobei an einer ersten Teilverpackung 1 mit mindestens einer Produktkomponente eine
zweite Teilverpackung 2 mit mindestens einer weiteren Produktkomponente festlegbar ist und die zweite Teilverpackung 2 mit ihrer Abgabeseite für die mindestens eine weitere Produktkomponente eine Öffnung 4 der ersten Teilverpackung 1 mindestens teilweise überdeckt. Man erkennt hier die Durchdrückverpackung gemäß der vorliegenden Patentanmeldung als Abgabevorrichtung 6 im oberen Bereich der zweiten Teilverpackung 2.