Behältnis mit mehreren voneinander getrennten Kammern
Die Erfindung betrifft ein Behältnis mit mehreren voneinander getrennten Kammern, insbesondere zur Aufnahme der Komponenten von alkoholischen oder alkoholfreien Mischgetränken, gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus dem Stand der Technik sind bereits verschiedene Behältnisse, insbesondere Fla¬ schen mit Verschlüssen, bekannt, die es ermöglichen, Komponenten eines Mischge- tränkes getrennt abzufüllen und zu lagern und bei Bedarf miteinander in Verbindung zu bringen.
In der US-A-5,863,126 ist eine Flasche zum Mischen einer pulverförmigen Substanz mit einer Flüssigkeit beschrieben. Die Flasche weist einen mehrteiligen Aufbau auf. Die im untersten Flaschenteil untergebrachte Flüssigkeit ist durch einen axial einstossbaren Stössel mit Dichtfläche von der im darüber angeordneten Flaschenteil untergebrachten pulverförmigen Substanz getrennt. Nach Abnahme einer Schutzkappe wird der Stössel über einen elastisch verformbaren Abdeckbalg in den unteren Flaschenteil gestossen, damit die pulverf örmige Substanz sich in die Flüssigkeit ergiesst. Nach dem Mischen der beiden Komponenten wird durch Abnehmen des Abdeckbalgs eine Ausgiessöff- nung freigegeben, durch die das Mischgetränk ausgegossen werden kann.
In der US-A-5,884,759 ist ein ähnliches System beschrieben, bei dem eine pulverförmi- ge Substanz in einer Art Deckelteil oberhalb eines zum Teil mit einer Flüssigkeit gefüll- ten Behälters angeordnet ist. Eine Sperrfolie verhindert das ungewollte Vermischen der flüssigen und festen Komponenten. Durch Betätigung eines am Deckel vorgesehenen, grossflächigen Druckknopfes wird die Sperrfolie zwischen den beiden Kammern durchbrochen, damit sich die beiden Komponenten vermischen. Es ist auch erwähnt, dass im Deckelteil mehrere Substanzen angeordnet sein können, die jeweils durch durchtrennbare Sperrfolien von der in dem Behälter angeordneten Flüssigkeit getrennt sind.
Aus der JP-A-09254990 ist ein Behälter bekannt, in dem zwei unterschiedliche Flüs¬ sigkeiten in von einander getrennten, übereinander angeordneten Kammern unterge¬ bracht sind. Beim Ansaugen durch eine Pumpvorrichtung werden die beiden Flüssig¬ keiten miteinander vermischt.
In der DE-A-19621 771 ist eine zylindrische Kartusche beschrieben, die auf einen mit einem Lösungsmittel teilweise gefüllten Behälter aufsetzbar ist. Die Kartusche weist einen ringförmigen Innenraum auf, der sich konzentrisch zu einem die Kartusche durchsetzenden axialen Rohr erstreckt und mit einer Wirksubstanz gefüllt ist. Durch Niederdrücken des Rohres wird der Boden der Kartusche von der Wandung der Kar¬ tusche gelöst, und die Wirksubstanz kann in das im Behälter enthaltene Lösungsmittel gelangen. Das Ausbringen des Gemisches erfolgt beispielsweise durch das axiale Rohr.
Aus der US-6,609,612 B2 ist ein Verschlussteil für eine Flasche bekannt, der mit einer Anzahl von individuell betätigbaren Stösseln versehen ist. Die Stössel sind hohl ausge¬ bildet und dienen der Aufnahme von verschiedenen Geschmacks- oder Farbstoffen. Jeder Stössel ist mit einer Folie verschlossen, um ein unbeabsichtigtes Ausfliessen des Inhalts des Stössels zu verhindern. Beim Niederdrücken eines Stössels wird dessen Verschlussfolie durchstossen, und der Inhalt des hohlen Stössels fällt in die innerhalb der Flasche enthaltene Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, und kann mit dieser ge¬ mischt werden. Eine zentrale Trinköffnung im Verschlussteil ermöglicht es, das zube¬ reitete Mischgetränkt zu trinken. Nach dem Einfüllen von frischem Wasser in die Fla¬ sche kann ein anderer Stössel entleert werden, beispielsweise um eine andere Ge¬ schmacksrichtung zu erzielen. Es ist auch erwähnt, dass die Stössel Substanzen enthal- ten können, die nach der Zugabe innerhalb der in der Flasche angeordneten Flüssigkeit miteinander reagieren können.
Den aus dem Stand der bekannten Behältnissen zur Herstellung von Mischgetränken aus unterschiedlichen Komponenten ist gemeinsam, dass immer eine oder auch meh- rere flüssige oder pulverförmige Komponenten zu einer in einer Flasche oder einem ähnlichen Behältnis im Überschuss vorliegenden Hauptkomponente zugemischt wer¬ den. Meist muss diese Hauptkomponente, beispielsweise Wasser, erst in die Flasche
eingefüllt werden, bevor das Deckelteil oder ein weiteres Flaschenteil oder eine andere Art von Aufsatz aufgesetzt oder aufgeschraubt wird. Danach können die im Aufsatz untergebrachten Komponenten selektiv zugemischt werden. Die im Aufsatz befindli¬ chen Komponenten sind jeweils für relativ grosse Volumina ausgelegt. Üblicherweise handelt es sich bei den Behältnissen um Einliterflaschen, die mit Mineralwasser oder dergleichen gefüllt sind. Durch Zumischung einer oft pulverförmigen Geschmacks¬ komponente kann der Konsument daraus eine frische Limonade zubereiten, die für den baldigen Konsum gedacht ist. Oft wird aber nicht das gesamte in der Flasche ent¬ haltene Mischgetränk konsumiert. Bei der Lagerung des restlichen Mischgetränks kann es zu Entmischungen kommen. Daher wird der Rest meist weggeleert.
Oft besteht der Wunsch, ein bestimmtes alkoholisches oder antialkoholisches Mixge¬ tränk zu geniessen. Für die Zubereitung fehlt es jedoch meist an den dafür erforderli¬ chen Zutaten oder auch am nötigen Geschick und der Geduld, das Mixgetränk zuzu- bereiten. Auch in der Gastronomie und in Hotelbars ist das Angebot an Mixgetränken oft relativ beschränkt; oft fehlt auch geschultes Personal, dass in der Lage wäre, die von den Gästen gewünschten Mixgetränke zuzubereiten. Die vorstehend geschilder¬ ten, bekannten Behältnisse sind für die flaschenweise Herstellung von Limonaden oder dergleichen ausgebildet. Für die Herstellung von alkoholischen Mixgetränken bzw. Cocktails oder alkoholfreien cocktailartigen Mixgetränken in kleineren Mengen sind diese Behältnisse jedoch nicht geeignet. Auch aus dem übrigen einschlägigen Stand der Technik sind keine Behältnisse bekannt, mit denen eine einfache, portionsweise Her¬ stellung von alkoholhaltigen oder alkoholfreien Mischgetränken ermöglicht wäre.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Behältnis zu schaffen, das meh¬ rere voneinander getrennte Kammern aufweist, in denen alle Komponenten einer do¬ sierten Menge eines alkoholischen oder alkoholfreien Mischgetränks getrennt vonein¬ ander untergebracht und gelagert werden können. Das Behältnis soll eine einfache und selbsterklärende Funktion aufweisen. Insbesondere soll das Behältnis einfach und ohne Hilfsmittel zu öffnen sein, und der Inhalt seiner Kammern soll einfach und vollständig in ein Trinkgefäss, z.B. ein Cocktailglas oder ein Longdrinkglas, oder in einen Cocktail- Shaker entleerbar sein. Das Behältnis soll einfach und kostengünstig herstellbar sein,
und es soll eine einfache Abfüllung der Komponenten des Mischgetränks in die ein¬ zelnen Kammern ermöglicht sein.
Die Lösung dieser Aufgaben besteht in einem Behältnis mit mehreren voneinander getrennten Kammern, insbesondere zur Aufnahme der Komponenten von alkoholi¬ schen oder alkoholfreien Mischgetränken, welches die im kennzeichnenden Abschnitt des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmale aufweist. Weiterbildungen und/ oder vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
Das erfindungsgemässe Behältnis besitzt mehrere voneinander getrennte Kammern, die zur Aufnahme von Komponenten eines Mischgetränks dienen und bei Bedarf öff- nenbar und in ein Trinkgefäss oder in einen Cocktail-Shaker entleerbar sind. Die Kam¬ mern sind als Vertiefungen in einem plattenf örmigen Kunststoffteil ausgebildet und weisen voneinander verschiedene Geometrien auf. Die Kammern sind mit einer einzigen, gemeinsamen Siegelfolie verschliessbar, die bei Bedarf zum Öffnen der Kammern ablösbar ist.
Das erfindungsgemässe Behältnis wendet sich von den üblichen, flaschenartigen Be- hältnissen mit Aufsätzen usw. ab und schlägt statt dessen eine Anordnung von Kam¬ mern vor, die voneinander getrennt sind und an einem plattenf örmigen Kunststoff teil ausgebildet sind. Die Umformung derartiger Kunststoffplatten ist relativ einfach und bei grosseren Stückzahlen auch sehr kostengünstig zu bewerkstelligen. Die Anzahl der Kammern ist derart gewählt, dass alle Komponenten eines Mischgetränks in dem neu- artigen Behältnis untergebracht werden können. Dabei haben die Kammern unter¬ schiedliche Geometrien und vorzugsweise voneinander verschiedene Volumina und tragen dadurch dem Umstand Rechnung, dass die einzelnen Komponenten von Mischgetränken in unterschiedlichen Mengen vorgelegt werden müssen, um daraus das gewünschte Mischgetränk herstellen zu können.
Die Kammern sind mit einer einzigen, gemeinsamen Siegelfolie verschlossen. Die Sie¬ geltechnik ist aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt und insbesondere im
Zusammenhang mit der Verpackung von Lebensmitteln erprobt. Die Siegelfolie stellt zugleich eine Fläche für die Anbringung von Informationen dar. Beispielsweise kann auf der Siegelfolie eine Anleitung für die Herstellung eines Mischgetränks aus den in den einzelnen Kammern abgefüllten Komponenten aufgedruckt sein. Die an dem plat- tenförmigen Kunststoffteil ausgeformten Kammern sind einfach zu befüllen und durch die Siegelfolie einfach und schnell verschliessbar. Die Dichtigkeit der gesiegelten Berei¬ che ist hinlänglich erprobt. Zur Herstellung des Mischgetränks wird die Siegelfolie von dem Behältnis abgezogen. Dies kann in der Regel ohne weitere Hilfsmittel erfolgen. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Siegelfolie sich von den die Kammern beranden- den Bereichen des plattenf örmigen Kunststoff teils löst. In einer alternativen Ausfüh¬ rungsvariante kann die Siegelfolie mit Sollbruchstellen ausgebildet sein, an denen sie beim Öffnen aufreisst. Die geöffneten Kammern können dann in ein Trinkgef äss oder in einen Cocktail-Shaker entleert werden. Beim Entleeren kann darauf geachtet wer¬ den, dass die Flüssigkeit in der grössten Kammer wenigstens teilweise in die kleineren Kammern läuft und dort noch vorhandene Reste ausspült. So ist sichergestellt, dass der Inhalt aller Kammern vollständig in das Trinkgef äss oder in einen Cocktail-Shaker ent¬ leert wird. Die in das Trinkgefäss eingebrachten Komponenten verbinden sich zu dem gewünschten Mischgetränk. Gegebenenfalls kann das Mischgetränk vor dem Trinken noch umgerührt werden. Wird der Inhalt in einen Cocktail-Shaker eingebracht, kann das Gemisch vor dem Genuss noch geschüttelt werden, um ihm die gewünschte cre¬ mige und aufgeschäumte Konsistenz zu verleihen. Nach dem Umgiessen des fertigen Mischgetränks wird der Inhalt des Cocktail-Shakers dann in ein Trinkglas, beispiels¬ weise ein Cocktail-Glas oder ein Longdrinkglas, entleert.
Es kann vorgesehen sein, dass über der Siegelfolie eine weitere Deckschicht angebracht ist, die dem Schutz der Siegelfolie vor Verletzungen dient. Dies kann beispielsweise ein Karton sein, der in seitliche Führungen des plattenf örmigen Kunststoffteils einschieb¬ bar und fixierbar ist. Der Karton bietet zudem eine weiter bedruckbar Fläche. In einer Variante der Erfindung kann die Rückseite auch durch ein weiteres, deckelartiges, vor- zugsweise transparentes Kunststoffteil abgedeckt sein.
Die Herstellung des Behältnisses erfolgt durch Umformen eines plattenförmigen Kunststoff teils. Dies kann beispielsweise durch Prägen erfolgen. Bevorzugt ist jedoch die Herstellung der Kammern durch Tiefziehen aus einem thermoplastischen Kunst¬ stoff. Dabei wird das plattenf örmige Kunststoffteil bis zum thermoelastischen (gum- miartigen) Zustand erwärmt und dann durch Unterdruck oder auch durch Überdruck gegen ein Formwerkzeug gepresst. Nach dem Abkühlen behält das plattenförmige Kunststoffteil die durch das Formwerkzeug vorgegebene Form. Der Tiefziehprozess ist hinlänglich erprobt und erlaubt auch die Ausbildung von Hinterschneidungen und besonderen Wandstärkeverteilungen.
Als thermoplastische Kunststoff kommen mit Vorteil Kunststoffe aus der Gruppe Po¬ lystyrol, Acryl-Nitril-Butadien-Styrol, Polyethylen, Polypropylen, Polycarbonat, PoIy- vynilchlorid, Polymethyimetacrylat, Polyethylenterephtalat und Verbundmaterialien aus den genannten Kunststoffen, insbesondere Polystyrol + Polyethylenterephtalat, zum Einsatz. Besonders bevorzugt wegen ihrer guten Verformbarkeit, ihrer guten Eig¬ nung für den Lebensmittelbereich und ihrer Rückhalteeigenschaften für Flüssigkeiten sind Polystyrol oder Verbundmaterialen aus Polystyrol und Polyethylenterephtalat.
Die einzelnen Kammern weisen zweckmässigerweise unterschiedliche Längen und/ oder Breiten und/oder Tiefen auf. Beispielsweise können einige der Kammern eine in Ausgiessrichtung abnehmende Tiefe aufweisen, um das Ausgiessen des Inhalts zu erleichtern. Das Ausgiessen kann bei einzelnen der Kammern auch dadurch verein¬ facht sein, dass die senkrecht zur Ausgiessrichtung verlaufende Länge der Kammern in Ausgiessrichtung abnimmt.
In einer besonders zweckmässigen Ausführungsvariante des Behältnisses sind die ein¬ zelnen Kammern derart angeordnet, dass das Behältnis etwa die Form eines Shakers für Mischgetränke aufweist. Abgesehen von der unmittelbaren Ernsxchtigkeit der Zweckbestimmung des Behältnisses weisen bei dieser speziellen Formgebung insbe- sondere die in Ausgiessrichtung an eine Hauptkammer für die Hauptkomponente des Mischgetränks anschliessenden Kammern eine das Ausgiessen erleichternde Gestalt auf.
Eine sehr zweckmässige Ausführungsvariante des erfindungsgemässen Behältnisses sieht vor, dass die einzelnen Kammern durch Materialstege voneinander getrennt sind, die konvex gekrümmt sind. Dabei weisen die Materialstege eine einheitliche Krüm- mungsrichtung auf. Dies erhöht die Funktionalität des Behältnisses, indem es das Aus- giessen der in den Kammern enthaltenen Komponenten erleichtert.
Eine weitere vorteilhafte Variante der Erfindung sieht vor, dass das plattenförmige Kunststoffteil in einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung in Richtung der Böden der Kammern konvex gekrümmt ist. Dabei verläuft die Krümmung von den einen Längsenden der Kammern zu deren gegenüberliegenden Längsenden. In der Gebrauchsstellung wird das Behältnis mit den Kammerböden nach unten gehalten. In dieser Stellung weist das plattenförmige Kunststoffteil eine konkave Krümmung auf, die das Ausgiessen der in den Kammern enthaltenen flüssigen und übrigen fliessfäM- gen Komponenten erleichtert.
In einer zweckmässigen Ausfuhrungsvariante des Behältnisses weist das plattenförmi¬ ge Kunststoffteil in einem Bereich oberhalb oder seitlich der einzelnen Kammern Aus¬ sparung auf. Vorteilhafterweise ist die Aussparung schlitzartig ausgebildet. Die Aus- sparung erlaubt es, das Behältnis in einem Geschäft an einer dafür vorgesehenen Ein¬ richtung aufzuhängen. Auf diese Weise können mehrere Behältnisse hintereinander aufgehängt werden. Die schlitzartige Ausbildung der Aussparung ermöglicht es, eine breitere Aufhängeeinrichtung vorzusehen. Dadurch ist sichergestellt, dass die Behält¬ nisse auch bei ungleichmässiger Gewichtsverteilung gerade hängen. Auch ist dadurch die Gefahr verringert, dass das plattenförmige Kunststoffteil wegen des Gewichts des gefüllten Behältnisses an der Aussparung einreisst.
In einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass das platten¬ förmige Kunststoffteil in einem Bereich oberhalb oder seitlich der einzelnen Kammern des Behältnisses eine Sollbruchstelle aufweist. Die Siegelfolie haftet an der Rückseite des an der Sollbruchstelle abtrennbaren Abschnitts des Kunststoffteils besser als an der Rückseite des plattenförmigen Kunststoffteils, in den Bereichen um die Kammern und
zwischen den einzelnen Kammern des Behältnisses. Dadurch ist die Handhabung des Behältnisses beim Ablösen der Siegelfolie zum Öffnen der Kammern erleichtert. Der abtrennbare Abschnitt des plattenförmigen Kunststoffteils ist viel besser mit der Hand greifbar und erlaubt ein kontrollierteres Ablösen der Siegelfolie.
Bei Ausführungsvarianten des Behältnisses mit einer vorzugsweise schlitzartigen Soll¬ bruchstelle verläuft die Sollbruchstelle zweckmässigerweise im Bereich der Ausspa¬ rung. Dadurch wird der Kraftbedarf zum Abtrennen des Greif abschnitts vom übrigen plattenförmigen Kunststoffteil verringert.
Die Anzahl der an dem plattenförmigen Kunststoffteil ausgebildeten Kammern hängt von der Anzahl der für die Mischgetränke erforderlichen Komponenten ab. Die Mehr¬ zahl der alkoholischen oder alkoholfreien Mischgetränke bzw. Cocktails setzt sich aus nicht mehr als vier Komponenten zusammen. Daher reicht es für die Mehrzahl der Mischgetränke aus, wenn das Behältnis mit vier Kammern ausgestattet ist. Die Volu¬ mina der einzelnen Kammern sind auf die Volumenverhältnisse der Komponenten für die meisten Mischgetränke abgestimmt. Werden weniger als vier Komponenten benö¬ tigt, dann kann eine der Kammern frei bleiben. Es kann auch vorgesehen sein, dass für Mischgetränke mit einem sehr grossen Volumenanteil der Hauptkomponente diese in zwei benachbarten Kammern untergebracht sind. Indem ein Behältnistyp für die Ab¬ packung der Komponenten einer Vielzahl von Mischgetränken einsetzbar ist, kann das Behältnis massentechnisch in grossen Stückzahlen hergestellt werden. Dadurch kön¬ nen die Herstellkosten noch zusätzlich verringert werden.
In einer weiteren Variante der Erfindung kann vorgesehen sein, dass wenigstens eine der Kammern mit einer Sperrschicht gegen den Eintritt von natürlicher elektromagne¬ tischer Strahlung, insbesondere von UV-Strahlung, versehen ist. Dadurch können auch Komponenten abgefüllt werden, die beispielsweise bei längerer intensiver Lichtein¬ wirkung verderben könnten.
Die Volumina der einzelnen Kammern sind zur getrennten Aufnahme aller Kompo¬ nenten einer portionierten Menge eines alkoholischen oder alkoholfreien Mischge-
tränks ausgelegt. Dabei wird mit Vorteil das Volumen eines Longdrinkglases von etwa 20 cl zugrunde gelegt. Die Abfüllmengen sind dann mit Vorteil derart gewählt, dass das aus den einzelnen Komponenten gebildete Mischgetränk ein Gesamtvolumen von etwa 16 cl bis etwa 19 cl, vorzugsweise etwa 18 cl, einnimmt. Somit ist in dem Behältnis gerade das Volumen für ein Mischgetränk für eine Person enthalten. Dadurch ist die Gefahr eines Verschüttens von restlichem Inhalt in dem Behältnis beseitigt. Der Inhalt des Behältnisses wird zur Gänze in ein Trinkglas geleert, und das Behältnis kann dann entsorgt werden.
Das erfindungsgemässe Behältnis ist für die Unterbringung aller Komponenten einer dosierten Menge eines alkoholischen oder alkoholfreien Mischgetränks ausgebildet. Dabei sind die Komponenten jeweils auf ein ganz bestimmtes Mischgetränk abge¬ stimmt. Beispielsweise können die Komponenten so bekannter Cocktails wie Planters Punch, Pina Colada, Swimming Pool, Mai Tai, Tequila Sunrise, Lady Killer, Sex on the Beach usw. in derartigen „ready-to-rnix" Behältnissen abgefüllt sein. Dies bietet dem Konsumenten die Möglichkeit, verschiedene dieser Mischgetränke zu erwerben. Es ist nicht mehr erforderlich, alle Zutaten für die verschiedenen Mischgetränke zu Hause auf Vorrat zu halten. Auch sind für die Zubereitung des Mischgetränks keine besonde¬ ren Kenntnisse erforderlich. Es genügt, die aufeinander abgestimmten Mengen der Komponenten aus dem Behältnis in einen Cocktail-Shaker oder auch direkt in ein Trinkglas zu giessen.
Auch für Gastronomiebetriebe, insbesondere Bars, sind die erfindungsgemässen ready- to-rnix Behältnisse ein enormer Vorteil. Es müssen nicht mehr so viele Zutaten für die Zubereitung der Mischgetränke auf Lager gehalten werden. Das Barpersonal muss nicht mehr Kenntnis über eine Vielzahl von möglichen Mischgetränken haben. Insbe¬ sondere seltener verlangte alkoholische oder alkoholfreie Mischgetränke können fix¬ fertig, bereits vorportioniert erworben und auf Lager gehalten werden. Bei Bedarf muss das Barpersonal nur noch das entsprechende Behältnis öffnen, in einen Cocktail- Shaker oder auch direkt in ein Trinkglas giessen, gegebenenfalls noch garnieren bzw. verzieren und servieren. Indem die für ein Mischgetränk benötigten Komponenten bereits vollständig in dem ready-to-mix Behältnis angeordnet sind, ist der Bestand
auch einfacher kontrollierbar. Ein Vergleich der verkauften Anzahl von Mischgeträn¬ ken mit den verbrauchten Mengen der in separaten Behältnissen, insbesondere Fla¬ schen abgefüllten, Zutaten kann in den meisten Fällen entfallen. Es genügt, die Anzahl der verkauften Mischgetränke mit dem auf Lager verbleibenden Bestand an ready-tσ- mix Behältnissen zu vergleichen. Missbräuche können auf diese Weise grösstenteils vehindert oder zumindest rechtzeitig entdeckt werden.
Die erfindungsgemässen Behältnisse mit einer Anzahl von an einem plattenf örmigen Kunststoff teil ausgebildeten, voneinander getrennten Kammern sind insbesondere für die Abfüllung und/ oder Lagerung und/ oder zum Vertrieb und/ oder Verkauf der zu einem bestimmten Mischgetränk gehörigen flüssigen und/ oder pastösen und/ oder festen fliessfähigen Komponenten ausgebildet. Während bislang allenfalls flaschenar¬ tige Gebinde für das eine oder das andere Mischgetränk bekannt sind, bietet die Ver¬ wendung der erfindungsgemässen Behältnisse zur Aufnahme sämtlicher Komponen- ten von Mischgetränken die Möglichkeit, eine Vielzahl von Mischgetränken portioniert abzufüllen, zu lagern, zu vertreiben, zu verkaufen und erst bei Bedarf zusammen zu mischen.
Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung unter Bezugnahme auf die schematischen Zeich¬ nungen. Es zeigen in nicht massstabsgetreuer Darstellung:
Fig. 1 - 3 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung in Seiten, Frontal und Aufsicht;
Fig. 4 und 5 zeigen das Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 - 3 in perspektivischen
Ansichten;
Fig. 6 zeigt das Ausführungsbeispiel gemäss den Fig. 1 - 5 mit teilweise abge- löster Siegelfolie;
Fig. 7 - 9 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung in verschiedenen perspektivischen Ansichten;
Fig. 10 und 11 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung in Seiten und Rückenansicht;
Fig. 12 zeigt eine Aufsicht auf die Rückseite eines weiteren Ausführungsbei¬ spiels der Erfindung; und
Fig. 13 zeigt ein mit Komponenten eines Mischgetränks gefülltes beispielswei¬ ses erfindungsgemässes Behältnis mit teilweise abgelöster Siegelfolie.
Das in Fig. 1 - 3 in Seiten-, Frontal- und Aufsicht dargestellte erste Ausfuhrungsbeispiel eines erfindungsgemässen Behältnisses trägt gesamthaft das Bezugszeichen 10. Es weist eine Anzahl von Kammern auf, die beispielsweise durch Tiefziehen als Vertie¬ fungen aus einem plattenförmigen Kunststoffteil 11 hergestellt werden. Das platten- förmige Kunststoff teil 11 besteht aus einem thermoplastischen Kunststoff. Als thermo¬ plastische Kunststoff kommen mit Vorteil Kunststoffe aus der Gruppe Polystyrol, Ac- ryl-Nitril-Butadien-Styrol, Polyethylen, Polypropylen, Polycarbonat, Polyvynilchlorid, Polymethylmetacrylat, Polyethylenterephtalat und Verbundmaterialien aus den ge¬ nannten Kunststoffen, insbesondere Polystyrol + Polyethylenterephtalat, zum Einsatz. Besonders bevorzugt wegen ihrer guten Verformbarkeit, ihrer guten Eignung für den Lebensmittelbereich und ihrer Rückhalteeigenschaften für Flüssigkeiten sind Polysty¬ rol oder Verbundmaterialen aus Polystyrol und Polyethylenterephtalat. Das platten- förmige Kunststoffteil besitzt eine Wandstärke von etwa 0,3 mm bis etwa 0,9 mm.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt das Behältis vier Kammern 14, 15, 16, 17 auf, die voneinander verschiedene Geometrien aufweisen und vorzugsweise unter¬ schiedliche Aufnahmevolumina begrenzen. Die Kammern 14 - 17 ragen aus einer Vor- derseite 12 des plattenförmigen Kunststoffteils 11. Die Rückseite 13 dient zu Anbrin¬ gung einer Siegelfolie. Die einzelnen Kammern 14 - 17 sind vollständig getrennt von¬ einander und sind derart übereinander angeordnet, dass sie die Umrisse eines Shakers
für Mischgetränke ergeben. Oberhalb der obersten Kammer 17 ist im plattenförmigen Kunststoffteil eine im wesentlichen schlitzförmige Aussparung 18 mit einer mittigen Ausnehmung 181 vorgesehen. Die Aussparung 18 mit der Ausnehmung 181 dient zum Aufhängen des Behältnisses 10 an einem Aufhängebügel oder dergleichen Aufhänge- Vorrichtung. Die schlitzförmige Aussparung kann aber auch seitlich der Kammern an¬ geordnet sein.
Fig. 4 - 6 zeigt das Behältnis aus Fig. 1 - 3 in verschiedenen perspektivischen Darstel¬ lungen. Gleiche Elemente tragen die gleichen Bezugszeichen. Aus der perspektivischen Ansicht auf die Vorderseite 12 des plattenförmigen Kunststoffteils 11 ist die Anord¬ nung der Kammern 14 - 17 in Form eines Shakers für Mischgetränke besonders gut ersichtlich. Die perspektivische Ansicht auf die Rückseite 13 des plattenförmigen Kunststoffteils 11 in Fig. 5 gibt die Sicht auf das Innere der Kammern 14 - 17 frei. Fig. 6 zeigt schliesslich das Behältnis 10 mit einer teilweise von der Rückseite 13 des platten- förmigen Kunststoffteils abgelösten Siegelfolie 19. Bei dem dargestellten Ausführungs¬ beispiel lässt sich die Siegelfolie 19 gesamthaft von der Rückseite 13 des plattenförmi¬ gen Kunststoff teils 11 ablösen. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Siegelfolie entlang vorgegebener Sollbruchstellen auf reisst.
Das in Fig. 7 - 9 in verschiedenen perspektivischen Ansichten dargestellte zweite Aus¬ führungsbeispiel des Behältnisses trägt gesamthaft das Bezugszeichen 20. Es entspricht weitgehend dem anhand der Figuren 1 - 6 dargestellten Behältnis 10. Daher wurden die Bezugszeichen aus diesen Figuren beibehalten. Zum Unterschied von dem ersten Ausführungsbeispiel es Behältnisses weist das plattenförmige Kunststoffteil 11 in ei- nem Bereich oberhalb der obersten Kammer 17 eine Sollbruchstelle 21 auf. Insbesonde¬ re verläuft bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel diese Sollbruchstelle 21 auf der Höhe der schlitzförmigen Aussparung 18. Wie aus Fig. 9 ersichtlich ist, haftet die Sie¬ gelfolie 19 an dem entlang der Sollbruchstelle 21 abtrennbaren Abschnitt 22 des plat¬ tenförmigen Kunststoffteils 11 besser als an dessen Rückseite und an den Bereichen zwischen den Kammern 14 - 17. Der abtrennbare Abschnitt 22 dient als Griffteil und erleichtert das gleichmässige Ablösen der Siegelfolie 19 beim Öffnen des Behältnisses 20.
Fig. 10 und 11 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Be¬ hältnisses, das gesamthaft mit dem Bezugszeichen 30 versehen ist. Nachdem der grundsätzliche Aufbau dieses Ausführungsbeispiels demjenigen der ersten beiden Ausführungsbeispiele entspricht, wurden die Bezugszeichen für die einzelnen Elemen¬ te beibehalten. Zum Unterschied von den ersten beiden Ausführungsbeispielen ist bei diesem Behältnis 30 das plattenf örmige Kunststoffteil 11 in Richtung der Vorderseite 12 des Kunststoffteils bzw. der Böden der Kammern 14 - 17 konvex gekrümmt. Die Krümmung verläuft dabei senkrecht zu der Anordnung der Kammern 14 - 17 überein- ander und erstreckt sich von einem Längsende der Kammern zum gegenüberliegenden Längsende. Bezogen auf die Rückseite 13 des plattenförmigen Kunststoffteils 11 weist das Behältnis in der Gebrauchsstellung eine rinnenartige, konkave Gestalt auf, welche das Ausgiessen des Inhalts der Kammern 14 - 17 erleichtert.
Fig. 12 zeigt eine Aufsicht auf die Rückseite eines weiteren Ausführungsbeispiels des erfindungsgemässen Behältnisses, welches gesamthaft das Bezugszeichen 40 trägt. Das Behältnis 40 weist bereits die Form eines Shakers auf. Die im plattenförmigen Kunst¬ stoffteil 11 ausgebildeten einzelnen Kammern sind wiederum mit den Bezugszeichen 14 - 17 bezeichnet. Die Sollbruchstelle trägt das Bezugszeichen 21. Die schlitzförmige Aussparung ist in Analogie zu den Darstellungen in Fig. 7- 9 mit dem Bezugszeichen 18 versehen. Zum Unterschied von den vorstehend beschriebenen Ausführungsbei¬ spielen sind die Kammern 14 - 17 durch Materialstege 24, 25, und 26 voneinander ge¬ trennt, welche in Richtung der schlitzförmigen Aussparung 18 konvex gekrümmt ver¬ laufen. Der Materialsteg 27, welcher die in Lagerstellung oberste Kammer 17 von der schlitzförmigen Aussparung 18 trennt, weist an seiner der Kammer 17 zugewandten Seite ebenfalls einen konvex gekrümmten Verlauf auf. Das plattenf örmige Kunststoff¬ teil 11 kann flach oder auch gemäss dem in Fig. 10 und 11 dargestellten Ausführungs¬ beispiel gekrümmt ausgebildet sein.
Fig. 13 zeigt ein Behältnis 20 gemäss dem anhand der Fig. 7 - 9 erläuterten Ausfüh¬ rungsbeispiel. Die Darstellung zeigt das Behältnis 20 mit teilweise abgelöster Siegelfo¬ lie 19 und teilweise geöffneten Kammern 14 - 17. In den Kammern 14 - 17 sind Kompo-
nenten A, B, C, D eines Mischgetränks angedeutet. Die Hauptkomponente A ist dabei in der Kammer 14 mit dem grössten Volumen angeordnet. Zur Herstellung des Misch¬ getränks müssen die Komponenten A, B, C und D aus den Kammern 14 - 17 in ein Trinkgefäss geleert werden. Gegebenenfalls muss noch umgerührt werden, dann ist das Mischgetränk trinkfertig.
Die erforderlichen Volumina der Kammern ergeben sich aus den Rezepturen der gän¬ gigsten Mischgetränke, die üblicherweise nicht mehr als vier verschiedene Komponen¬ ten enthalten. Das Gesamtaufnahmevolumen des Behältnisses ist auf das Volumen eines Longdrinkglases abgestimmt. Nachdem die Kammern nicht bis zum Rand gefüllt werden, ist das Gesamtvolumen der vier Kammern geringfügig grösser als das Volu¬ men eines Longdrinkglases, welches üblicherweise 20 cl beträgt. Das Gesamtvolumen der abgefüllten Komponenten beträgt etwa 16 cl - 19 cl, vorzugsweise etwa 18 cl.