Verfahren zur Identifikation von gewebespezifischen regulatorischen Sequenzen
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Identifikation von regulatorischen Sequenzen im Genom von Mikroorganismen, die ex vivo aus infiziertem Gewebe isoliert werden. Weiterhin betrifft die Erfindung mit diesem Verfahren identifizierte Promotoren in Salmonellen.
Definitionen
Unter regulatorischen Sequenzen werden solche Sequenzen verstanden, die die Expressionsstärke eines Genproduktes (Proteins) beeinflussen. Beispiele solcher regulatorischer Sequenzen sind Sequenzen, die 5'-seitig des für das Genprodukt kodierenden Strukturgens angeordnet sind, wie etwa Promotoren und Bindungsstellen für Regulatorproteine oder Sequenzen, die 3'-seitig des Strukturgens angeordnet sind, wie etwa Terminatoren.
Unter starker Expression wird eine Expression mit einer Stärke von mehr als 25.000 gleichzeitig vorhandenen Kopien eines Proteins pro Zelle (Bakterium) verstanden. Unter schwacher Expression wird eine Expression mit einer Stärke von weniger als 4.500 gleichzeitig vorhandenen Kopien des Proteins pro Zelle (Bakterium) verstanden. Expression von 4.500 bis 25.000 Kopien wird als mittelstarke Expression bezeichnet.
Faktoren, die die Expressionsstärke beeinflussen, sind z.B. die
Eigenschaften des Promotors, insbesondere die Promotorstärke, die
Eigenschaften der Shine-Dalgarno-Sequenz und die Halbwertszeit des Proteins innerhalb der Zelle.
Ein Promotor wird als schwach (mittelstark, stark) bezeichnet, wenn er unter gegebenen physiologischen Bedingungen eine schwache (mittelstarke, starke) Expression eines Proteins bewirken kann.
Die Shine-Dagamo-Sequenz in Prokaryoten ist eine Sequenz, die 1 bis 20 Nukleotide stromaufwärts des Startkodons liegt und für die Initiation der Translation wesentlich ist. Die Sequenz TTTAAGAAGGAGATATACAT stammt aus dem Gen 10 des Phagen T7 (NCBI-Datenbank gi:9627425) und bewirkt in Bakterien im Allgemeinen eine maximale Translation. Eine Übersicht über Effekte mutierter Shine-Dalgarno-Sequenzen geben z.B. Yarchuk et al. (1992) und Lee et al. (1999).
Die Halbwertszeit von bakteriellen Proteinen beträgt wenige Minuten bis zu mehr als 48 Stunden.
Unter differenzieller Genexpression wird die vom Entwicklungszustand einer Zelle abhängige spezifische Expression einzelner Gene oder Gengruppen verstanden, insbesondere in Abhängigkeit von den äußeren Bedingungen und/oder dem Wirtsmilieu, in dem sich die Zelle befindet.
Genexpression in Salmonella, in vitro und in vivo
Bei wirtsadaptierten Salmonellenstämmen (z.B. serovar Typhimurium bei der Maus, serovar Typhi beim Menschen) dringen oral aufgenommene Salmonellen hauptsächlich durch die M-Zellen der Peyer'schen PIaques in die Darmwand ein und werden von Phagocyten, wie Dendritischen Zellen, Makrophagen und Neutrophilen, aufgenommen. Wahrscheinlich in diesen Phagocyten gelangen die Salmonellen auch zu den drainierenden mesenterischen Lymphknoten und von dort über die Blutbahn zu Leber, Milz, Knochenmark, Gehirn und anderen Geweben. In allen infizierten Geweben vermehren sich die Salmonellen intrazellulär. Wenn der Wirt die Infektion nicht kontrollieren kann, kommt es zu Multiorganversagen und Tod.
Bei nicht wirtsadaptierten Stämmen kommt es meist nur zu einer von selbst ausheilenden Enteritis mit Durchfällen. Dabei wird zum Teil die Darmmukosa reversibel geschädigt, tiefer liegende Gewebe sind nicht betroffen.
Sowohl der infizierte Wirt als auch die Salmonellen verfügen über umfangreiche regulatorische Netzwerke, die die Expression zahlreicher Gene an die sich ändernde Mikroumgebung anpassen können (Hensel, 1998). In vitro Studien mit Zellkulturmodellen zeigen, dass Salmonellen mehrere hundert, größtenteils noch nicht identifizierte Proteine differenziell in Abhängigkeit von der Wirtszellinie exprimieren können (Burns-Keliher et al., 1998). Diese in vitro Daten lassen vermuten, dass Salmonellen möglicherweise auf die Vielzahl unterschiedlicher Mikroumgebungen im Laufe der Infektion (Darmlumen, Peyer'sche Plaques, mesenterische Lymphknoten, Milz, Leber, Knochenmark) jeweils angepasst reagieren können (Yrlid et al., 2001 ; Salcedo et al., 2001). Die wenigen vorhandenen Daten zu anderen Pathogenen, wie Vibrio cholerae (Lee, Butler und Camilli, 2001 ) Staphylococcus aureus (Goerke et al., 2000), zeigen jedoch, dass in vivo z.T. völlig andere Regulationsmechanismen wirksam sind als in vitro. Daher ist davon auszugehen, dass die Zellkulturdaten zum Verständnis der Genregulation während der Sa//r?o/7e//a-Wirt-lnteraktion bei der Infektion nur wenig beitragen können.
Qualitative, nicht-gewebsspezifische Untersuchungen zur Genexpression bei Salmonella in vivo haben die Induktion von bis zu 100 Genen in infizierten Mäusen (Burns-Keliher, Nickerson, Morrow und Curtiss, 1998) nachgewiesen. Ein funktioneller Zusammenhang zwischen bestimmten regulatorischen Sequenzen und der differenziellen Genexpression in verschiedenen Wirtsgeweben konnte bisher nicht nachgewiesen werden und ist auch sonst aus dem Stand der Technik nicht ersichtlich. Für diesen Mangel sind in erster Linie die Schwierigkeiten verantwortlich, die Genexpression in Bakterien in infiziertem Gewebe zu messen.
Damit sind wesentliche Aspekte der Pathogen-Wirt-Interaktion im komplexen Verlauf der Salmonellose noch nicht verstanden. Sowohl die Pathogenese von virulenten Salmonellen als auch die Wirksamkeit rekombinanter Sa//77θ 7e//a-Lebendimpfstoffe hängen von den Sa/λ77θA7e//a-Wirt-lnteraktionen während der Besiedelung ab. Daher besteht Bedarf an einem Verfahren, um diejenigen Gene oder Gruppen von Genen zu identifizieren, die differenziell in verschiedenen Wirtsgeweben exprimiert werden. So ist zum Beispiel für die Wirksamkeit eines Lebendimpfstoffes die Frage von Bedeutung, ob Salmonellen während der extrazellulären frühen Phase im Darmlumen" andere Gene exprimieren als während der späteren intrazellulären Phase in Leber-Makrophagen. Die Untersuchung aller ca. 4.600 Gene von Salmonella enterica serovar Typhimurium (McClelland et al., 2001 ) auf differenzielle in vivo Expression ist in der Laborpraxis aus Kosten- und Zeitgründen mit bekannten Verfahren nicht durchführbar, denn kein bekanntes Verfahren kann als Screeningverfahren nach quantitativer, gewebsspezifischer Expression eingesetzt werden.
Sa/mone/la-baslerte Lebendimpfstoffe bestehen aus einem attenuierten Salmonellenstamm, der eine begrenzte Infektion ohne Krankheitssymptome auslöst, und einer Expressionskassette mit dem fremden Antigen, dessen Expression von einem stromaufwärts liegenden Promotor getrieben wird. Im Verlauf einer begrenzten Infektion nach oraler Gabe des Lebendimpfstoffes wird eine Immunantwort gegen den Salmonellenträger und auch gegen das heterolog exprimierte Antigen induziert. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass die Expression eines fremden Antigens die Salmonellen so stark belasten kann, dass sie nur eine sehr geringe Infektion auslösen, in deren Verlauf keine ausreichende Immunantwort entsteht. Es ist daher günstig, möglichst wenig fremdes Antigen zu exprimieren, solange die Salmonellen immunkompetentes Wirtsgewebe noch nicht erreicht haben und erst danach die Expression zu induzieren. Solche in vivo induzierbaren Expressionsysteme beruhen in der Regel auf differenziell regulierten Promotoren. Obwohl es einige qualitative Informationen zu
differenziell in vivo induzierten Promotoren gibt, sind bisher keine quantitativen Expressionsdaten veröffentlicht, die es erlauben würden, einen optimalen in vivo induzierbaren Promotor für einen Lebendimpfstoff auszuwählen.
Bekannte Methoden zur Analyse der Genexpression in vitro und in vivo und zum Screening
Moderne Verfahren zur globalen Analyse von Transkriptomen mit DNA-Microarrays und Proteomen mit zweidimensionaler Gelelektrophorese oder ICAT bieten optimale Möglichkeiten, die Genregulation in vitro zu untersuchen. Bei Salmonellen bildet die vollständige Genomsequenzierung von mehreren Salmonella-Serovaren eine geeignete Datenbasis für diese Methoden. Unter in vivo Bedingungen sind diese Methoden aber nur bei extrem stark infizierten Geweben anzuwenden, da nur dann die Zahl der Bakterien groß genug ist, um Bakterien-RNA bzw. Bakterien-Proteine von einer großen Mengen an Wirts-RNA und Wirtsproteinen abtrennen zu können. Zur Untersuchung von Geweben, die im normalen Verlauf einer Salmonellose oder experimentell infiziert werden (Mäuse, Inokulum von bis zu 1010 CFU oral oder 107 CFU i.V.), sind diese Verfahren nicht geeignet (Diehn und Relman, 2001 ), da die Zahl der Bakterien im Gewebe zu gering ist (bei Salmonellen z.B. 1 02-105 in den Peyer'schen Plaques).
Die kürzlich entwickelte Echtzeit-RT-PCR zur Verstärkung bakterieller Transkripte direkt aus infizierten Gewebeproben (Goerke, Bayer und Wolz, 2001 ; Rokbi et al., 2001 ) ist bisher die einzige Möglichkeit, quantitative Aussagen zur Genexpression von Pathogenen in vivo zu erhalten. Die Methodik ist sehr sensitiv, benötigt aber für jedes Gen spezifische Primer sowie angepasste Temperaturzyklen. Daher ist sie nicht für den Einsatz im Screening nach Genen und/oder Promotoren mit definierten Eigenschaften geeignet.
Attenuierende Mutationen deuten darauf hin, dass die betroffenen Gene zumindest zu einem bestimmten Zeitpunkt in vivo exprimiert werden. Eine elegante Screeningmethode, die "signature-tagged mutagenesis" (Hensel, 1 998), ermöglicht die schnelle Identifizierung funktionell wichtiger Mutationen bei Salmonellen und vielen anderen Pathogenen. Die Methode basiert darauf, dass individuelle Gene durch Transposon-Mutagenese irreversible! inaktiviert werden. Sind Gene betroffen, die in vivo essentiell sind, so vermehren sich die entsprechenden Klone nicht im infizierten Tier. Die Klone fehlen in ex vivo Isolaten (negative Selektion). Die eindeutige Identifikation der Klone erfolgt durch ein individuelles Tag, das die Transposons tragen. Nachteile dieser Methode bestehen darin, dass nur solche Mutationen gefunden werden, die bereits einzeln stark attenuierend wirken, obwohl viele relevante in vivo exprimierte Gene erst im Zusammenspiel mit anderen Genen bedeutend für die Infektion sind (Mahan et al., 2000) . Außerdem kann durch die negative Selektion nur die erste gewebsspezifische Aktivierung nachgewiesen werden (nur qualitativ), nicht aber eine transiente Aktivität oder eine Repression im Infektionsverlauf. Eine positive Selektion ist nicht möglich. Quantitative Aussagen zur Genexpression oder Selektion nach Stärke der Expression sind nicht möglich.
Differenziell regulierte Promotoren können auch anhand von Reportergen-Assays analysiert werden. Eine sensitive Detektion in vivo erlauben die Reportergene ß-Galactosidase (Slauch, Mahan und Mekalanos, 1 994) und Luciferase (Contag et al., 1 995; Jacobi et al., 1998; Dunstan, Simmons und Strugnell, 1 999). Der Nachweis der Expression erfolgt über eine durch diese Enzyme katalysierte Farbreaktion in Gewebehomogenat und ist damit semiquantitativ. Reportergen-Assays werden daher vorwiegend zur Untersuchung einzelner bereits bekannter Gene eingesetzt. Ex vivo Screeningverfahren mit diesen Reportern wurden bisher nicht beschrieben.
Eine spezielle Form des Reportergen-Assays ist die IVET-Methode (Mahan, Heithoff, Sinsheimer, und Low, 2000), die zur Erforschung von pathogenen Mikroorganismen häufig benutzt wird. In der IVET-Methode werden Reportergene verwendet, die einen letalen Stoffwechseldefekt komplementieren oder eine Resistenz gegen ein Antibiotikum vermitteln. Nur solche Klone, bei denen das Reportergen stromabwärts von in vivo aktiven Promotoren inseriert ist, können in vivo überleben (Komplementation des Stoffwechseldefektes bzw. Resistenz gegen Behandlung mit Antibiotika). Resistenzmarkerund Komplementationsmarker erlauben eine Positivselektiön. Mit Hilfe dieser Methode wurden bei verschiedenen Pathogenen, darunter auch Salmonellen, verschiedene in vivo induzierbare Promotoren gefunden, die z.T. eine bedeutende Rolle für die Infektion haben. Das Verfahren beruht auf dem qualitativen Vergleich der Expression in vitro mit der Expression in vivo. In der Praxis wird das Reportergen deshalb oft mit einem weiteren Marker gekoppelt, der z.B. eine Farbreaktion vermittelt. Mit dem Verfahren werden vor allem Promotoren mit sehr geringer in vitro Hintergrundexpression identifiziert, was nachteilig ist, weil viele wichtige Gene auch in vitro exprimiert werden. Quantitative Aussagen zur in vivo Genexpression sind nicht möglich (Gort and Miller, 2000).
Erst die neue IVET-Variante RIVET (Lee et al., 1 999) erlaubt eine kinetische Analyse der Promotoraktivierung im Laufe der Infektion. RIVET verwendet Resolvase als Reportergen, die bei Expression selektiv eine Resistenzkassette aus dem Genom entfernt. Das Verhältnis resistenter und sensitiver Klone wird durch Ausplattieren bestimmt und als qualitatives Maß für die Expression verwendet. Diese Vorgehensweise macht es notwendig, speziell angepasste Reporterkonstrukte je nach in vitro Aktivität der verwendeten Promotoren zu verwenden, so dass ein Screening bisher unbekannter Promotoren unmöglich ist. Aufgrund der irreversiblen Entfernung der Resistenzkassette kann nur die Aktivierung nachgewiesen
werden, nicht aber eine transiente Aktivität oder eine Repression. Quantitative Daten können ebenfalls nicht gewonnen werden.
Weiterhin kann in Reportergen-Assays das grün fluoreszierende Protein GFP eingesetzt werden. GFP benötigt keine Kofaktoren, und die GFP-vermittelte Fluoreszenz kann an lebenden Proben mit Fluoreszenzmikroskopie und Durchflusszytometrie quantitativ gemessen werden. Unterschiedlich fluoreszierende Zellpopulationen kann man mit fluorescence-activated cell sorting (FACS) auftrennen. In Zellkulturmodellen konnten mit Hilfe von GFP z.B. einige Sa//77θ/7e//a-Promotoren identifiziert werden, die selektiv in infizierten Wirtszellen aktiviert werden (Valdivia and Falkow, 1 997). Bisher wurde diese Screeningmethode in vitro in Zellkultur-Infektionsmodellen mit hoher MOl (multiplicity of infection) verwendet. Im Gegensatz zu Zellkulturen enthalten infizierte Gewebehomogenate sehr viele Wirtszellfragmente mit bakterienähniichem Streuverhalten und GFP-ähnlicher Autofluoreszenz, die bisher über FACS nicht von GFP-exprimierenden Bakterien unterschieden werden konnten. Dieser störende Partikelhintergrund machte die Verwendung von GFP als quantitativer in vivo Reporter für hauptsächlich intrazellulär vorkommende Pathogene wie Salmonellen unmöglich (Lee and Camilli, 2000). Unter den besonderen Bedingungen eines hochinfizierten Gewebes kann diese Methode auch in vivo eingeschränkt verwendet werden. Das Froschpathogen Mycobacterium marinum wurde z.B. in hochinfizierten Froschgranulomen qualitativ untersucht. Eine quantitative Bestimmung der GFP-Expression war nicht möglich.
Kürzlich wurde ein ratiometrisches Verfahren publiziert (Bumann, 2001 a), mit dem die Gewebe-Autofluoreszenz von der GFP-Emission in einzelnen Bakterien durch Messung der Fluoreszenz mit zwei Wellenlängen eindeutig unterschieden werden kann. Damit steht ein Verfahren bereit, um die quantitative Proteinexpression (Promotorstärke) auch in solchen Bakterien zu messen, die ex vivo isoliert wurden und die unmittelbar nach der.
Isolierung untersucht werden sollen, ohne vorher kultiviert zu werden. Dieses Verfahren wurde eingesetzt, um die Aktivität einiger einzelner bekannter Promotoren beim Infektionsweg von Salmonellen von der Darmpassage über die Peyer'schen Plaques und mesenterischen Lymphknoten zur Leber und Milz zu verfolgen. Die einzelnen Promotoren (z.B. psicA, pssaH, pphoP- 1, pbgP und ppagC) wurden als transkriptioneile Fusionen vor GFP kloniert und in Salmonellen transformiert. Im Verlauf der Infektion wurden Homogenate der Lymphknoten, der Leber und der Milz mit Detergens behandelt und mit 2-Wellenlängen-FACS analysiert. Damit konnte erstmalig die Aktivierung und die Repression einiger bekannter Sa//77θA7e//a-Promotoren während der Infektion in bestimmten Geweben quantitativ verfolgt werden.
Beschreibung des Verfahrens Ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Screening von bakteriellen Genomen nach neuen regulatorischen Sequenzen und/oder bereits bekannten regulatorischen Sequenzen mit bisher unbekannter Funktion.
Das Verfahren erlaubt die Identifikation und die quantitative Charakterisierung von neuen oder bekannten regulatorischen Sequenzen mit gewebespezifischer Aktivität, die bisher nicht möglich war. Alle vorhandenen regulatorischen Sequenzen (insbesondere Promotoren) im untersuchten Bakterium werden kollektiv getestet, ohne dass Vorinformationen über in Frage kommende Sequenzen benötigt werden. Insbesondere eignet sich das Verfahren zur Identifizierung von regulatorischen Sequenzen, die eine differenzielle Expression in vivo und in vitro bewirken und vorzugsweise ein Verhältnis von in vivo zu in vitro Expression von mindestens etwa 8 zeigen. Diese regulatorischen Sequenzen können beispielsweise zur Herstellung von Lebendimpfstoffen eingesetzt werden.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft die Identifizierung von regulatorischen Sequenzen, die neben einer starken Expression in vivo auch eine starke Expression in vitro bewirken. Derartige regulatorische Sequenzen sind wegen ihrer starken in vivo Expression zur Herstellung von Lebendimpfstoffen geeignet. Zusätzlich kann die starke in vitro Expression die Immunantwort auf rekombinante Proteine verbessern, da die Immunantwort in diesem Fall zweiphasig verlaufen kann. Bei derartigen regulatorischen Sequenzen liegt das Verhältnis von in vivo/in vitro Expression bei vorzugsweise mindestens etwa 2 bis maximal etwa 6.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die Schritte:
(a) Einbringen von jeweils unterschiedlichen Teilsequenzen aus dem Genom eines bakteriellen Zielorganismus in eine Vielzahl von Vektoren, wobei die bakteriellen Sequenzen in operativer Verknüpfung mit einem Reportergen, insbesondere stromaufwärts eines Reportergens, aber auch stromabwärts eines Reportergens inseriert werden,
(b) Transformieren von Wirtsbakterien mit den Vektoren aus (a), wobei eine Genombank des bakteriellen Zielorganismus in einem Wirtsbakterium erhalten wird,
(c) Vergleichen der Expressionsstärke des Reportergens in einzelnen Bakterienzellen in vivo und in vitro,
(d) Identifizieren von Bakterienzellen, die eine vorbestimmte erste Expressionsstärke in vivo und eine vorbestimmte zweite Expressionsstärke in vitro aufweisen und
(e) gegebenenfalls Isolieren von einzelnen Bakterienzellen aus Schritt (d).
Damit stehen entweder nach Schritt (d) und/oder (e) einzelne Klone zur Verfügung, die Promotoren bzw. andere regulatorische Elemente mit den gewünschten Expressionseigenschaften auf einem Expressionsvektor
enthalten. Schritt (c) des Verfahrens umfasst vorzugsweise einen oder mehrere der folgenden Teilschritte:
(ci) Verabreichen von Aliquots der Genombank an mindestens ein
Versuchstier, (cii) Gewinnen von Bakterienzellen aus dem mindestens einen
Versuchstier nach einer vorbestimmten Infektionsdauer, (ciii) Bestimmen der Expressionsstärke des Reportergens in vivo in den in
(cii) gewonnenen Bakterienzellen, (civ) Kultivieren von Bakterienzellen in vitro, die in Schritt (ciii) eine vorbestimmte erste Expressionsstärke des Reportergens in vivo aufweisen, und (cv) Bestimmen der Expressionsstärke des Reportergens in vitro in den in
(civ) kultivierten Bakterienzellen.
Darüber hinaus können derartige Klone in der Genombank angereichert werden, wenn zusätzlich folgende Verfahrensschritte durchgeführt werden:
(f) Gemeinsame in vitro Kultur von mindestens einem Teil der in Schritt
(d) identifizierten Bakterien.
(g) Verabreichung der in (f) kultivierten Bakterien oder eines Aliquots davon an mindestens ein Versuchstier.
(h) Wiederholen der Schritte (c) bis (d) oder (c) bis (e) mit den in Schritt (g) infizierten Versuchstieren.
Einzelne Klone können nach den Schritten (d), (e) oder (h) weiter untersucht werden, indem folgende Verfahrensschritte durchgeführt werden:
(i) Vermehrung des Klons in vitro.
(j) Verabreichung der in (i) kultivierten Bakterien oder eines Aliquots davon an mindestens ein Versuchstier. (k) Wiederholen des Schritts (c) bzw. der Schritte (c) bis (d) oder (c) bis
(e) mit den in Schritt (i) infizierten Versuchstieren.
Die Schritte (i) bis (k) dienen z.B. zur Erstellung eines Expressionsprofils einer regulatorischen Sequenz in verschiedenen Geweben.
Schritte (a) und (b) Die Genombank eines zu untersuchenden Zielbakteriums wird entsprechend den Schritten (a) und (b) in einem Wirtsbakterium angelegt, das in vitro und in vivo unter geeigneten Bedingungen überleben und sich vermehren kann. Hierbei werden Stücke des Genoms mit einer Länge von z.B. etwa 0,1 -2 kB in einem geeigneten Vektor, vorzugsweise stromaufwärts der kodierenden Sequenz eines Reportergens; inseriert. In einer Ausführungsform werden alle regulatorischen Elemente, die für die Initiation der Transkription notwendig sind, zuvor aus der Sequenz stromaufwärts des Reportergens entfernt. Eine effiziente Shine-Dalgamo-Sequenz (z.B. TTTAAGAAGGAGAT ATACAT; SEQ ID NO. 1 ) zur Initiation der Translation kann in einem Abstand von 4-14 Nukleotiden vor dem Reportergen vorhanden sein. Falls die inserierten Stücke regulatorische Sequenzen enthalten, insbesondere Promotoren, so kann das Reportergen bei Aktivierung der regulatorischen Sequenzen exprimiert werden, sofern die regulatorischen Sequenzen in der richtigen Orientierung zu der kodierenden Sequenz des Reportergens liegen (promoter-trap vector).
Werden in einer alternativen Ausführungsform ein konstitutiver Promotor und eine Shine-Dalgarno-Sequenz dem Reportergen vorgeschaltet, so können durch Insertion stromaufwärts des Promotors andere regulatorische Sequenzen identifziert werden, die die Aktivität des Promotors beeinflussen.
Die Genombank kann aus den Genomen beliebiger Zielbakterien hergestellt werden. Als Wirt können ebenfalls beliebige Bakterien verwendet werden. Folglich können das Ziel- und das Wirtsbakterium gleich oder verschieden sein. Für beide Zwecke sind gram-positive und gram-negative Bakterien geeignet. Es können Bakterien der Familie Enterobacteriacae, der
Gattungen Salmonella, Escherichia, Yersinia verwendet werden bzw. die Arten/Serovare Salmonella enterica Serovar Typhimurium, Salmonella enterica Serovar Enteritidis, Salmonella enterica Serovar Typhi, Salmonella enterica Serovar Dublin, Salmonella enterica Serovar Cholerasuis. Insbesondere ist der Salmonella enterica serovar Typhimurium Stamm SL 1 344 geeignet. Geeignet sind darüber hinaus Bakterien mit abwehrstärkender Wirkung auf das menschliche Immunsystem, die als Nahrungsmittelzusätze zugelassen sind (probiotische Bakterien), die damit auch als Träger für Lebendimpfstoffe (z.B. oral verabreichbar) in Frage kommen, z.B. die Familie Lactobacillae (gram-positiv), Lactococcae (grampositiv) und der (gram-negative) E. cσ//-Stamm Nissle (1 91 7).
Gegebenfalls kann die Genombank in einem Zwischenwirt erstellt werden. In diesem Fall wird die Plasmid-DNA mit den Inserts aus dem Zwischenwirt isoliert, mit der das endgültige Wirtsbakterium transformiert wird. Als Zwischenwirt ist E. coli besonders gut geeignet.
Die Genombank umfasst vorzugsweise mehr als 90 %, besonders bevorzugt mehr als 99 % des bakteriellen Genoms. Bei einer Größe des Sa/monel/a-Genoms von etwa 5 Mb (McClelland et al., 2001 ) und einer Größe der DNA-Insertion von 0,5 kb kann das Sa/monel/a-Genom mit etwa 20.000 Klonen repräsentiert werden (ohne Redundanz, aber mit beiden Orientierungen). Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können Banken im Zwischenwirt E. coli erzeugt werden, die mehr als 2x105 unabhängige Klone mit inserttragenden Plasmiden enthalten. Aus dieser Bank können die Plasmide isoliert und in den endgültigen Wirt transformiert werden, z.B. Salmonella enterica serovar Typhimurium SL1 344. Insgesamt können 106 Transformanden erzeugt werden, um eine möglichst vollständige Abdeckung des Genoms zu erhalten.
Bevorzugt sind Ausführungsformen, bei denen die Bank aus dem Genom des Wirtes im Wirt selbst hergestellt wird. Zur Identifizierung
regulatorischer Sequenzen sind Inserts mit einer Länge von 500 bis 1 .500 bp gut geeignet. Besonders geeignet ist eine Länge von 500 bis 700 bp.
Der Vektor zur Herstellung der Genombank besteht im Wesentlichen aus Elementen zur Replikation im Wirt (und gegebenenfalls in Zwischenwirten), einem oder mehreren Marker- bzw. Reportergenen zur Selektion und Sequenzen zur Klonierung. Vorzugsweise kodiert mindestens eines der Reportergene für ein fluoreszierendes Protein, z.B. GFP (green fluorescent protein) oder GFP-Varianten (z.B. mit verbesserter Fluoreszenzausbeute: enhanced GFP oder EGFP, -oder mit UV-Anregung: GFPuv; siehe z.B. Sullivan und Kay, 1999, besonders S. 24) oder rot fluoreszierendes DsRed und verbesserte Varianten. Die Verwendung von GFP als fluoreszierendes Reporterprotein ist detailliert beschrieben (Sullivan und Kay, 1999). Expressionsvektoren (insbesondere promoter-trap-V ektoren) für GFP sind bei Valdivia und Ramakrishnan (2000) beschrieben.
GFP ist in lebenden Zellen allgemein sehr stabil mit einer Halbwertszeit von mehr als 24 h. GFP-Varianten mit deutlich kürzerer in vivo Lebensdauer können durch eine Veränderung des C-Terminus erhalten werden, durch die das GFP beschleunigt abgebaut wird. Die C-terminale Sequenz AANDENY ALAA (SEQ ID NO. 2) wird von Proteasen, die Proteine spezifisch vom C-Terminus her abbauen, spezifisch erkannt (Andersen et al., 1998). Durch Veränderung der letzten 3 Aminosäuren dieser Sequenz kann die Abbaurate moduliert werden (Keiler und Sauer, 1996).
Weiterhin kann die GFP-Variante GFPJDVA (Bumann, 2001 b) als Reporterprotein verwendet werden, das auch bei hoher Expression stabile Konstrukte ermöglicht (Beispiel 1 ). Für GFPJDVA sind Varianten mit einer modulierten Lebensdauer bisher unbekannt. Zum Nachweis schwacher Promotoren muss GFP_OVA durch sehr stabiles GFP.mut3 wegen der höheren erreichbaren Konzentration ersetzt werden (Beispiel 1 ).
Schritt (c)
Schritt (c) umfasst vorzugsweise einen oder mehrere der Teilschritte (ci) bis (cv). Zur Verabreichung der Genombank entsprechend Schritt (ci) an ein Versuchstier können die üblichen Methoden verwendet werden: Injektion (max. 2x107 CFU intravenös, 2x109 CFU intramuskulär, 2x109 CFU subkutan, 2x107 CFU intraperitoneal), orale Gabe mit 5x1010 CFU (Vorbehandlung mit Streptomycin 5 g/l im Trinkwasser) oder nasale Gabe (5x106 CFU). Gegebenenfalls werden die üblichen Hilfs- und Trägerstoffe hinzugefügt, die dem Fachmann bekannt sind. Vorzugsweise wird die Verabreichung intravenös (z.B. in die Schwanzvene) durchgeführt, da auf diese Weise die höchsten Kolonisierungsraten in den Zielorganen (z.B. Lymphknoten, Milz, Leber) erreicht werden können. Als Versuchstiere sind alle Säugetiere geeignet, insbesondere die Maus, das Kaninchen, die Ratte, Menschenaffen oder Kälber. Es können z.B. BALB/c-Mäuse, immundefiziente Mäuse, immunisierte oder immunsupprimierte IFN(R (-/-) Mäuse verwendet werden.
Das Verfahren ist zur Entwicklung von Lebendimpfstoffen beim Menschen einsetzbar, sofern man Bakterien verwendet, die keine oder nur eine sehr geringe Pathogenität aufweisen und die oral oder nasal verabreichbar sind.
Die Infektionsdauer nach Schritt (cii) bemisst sich nach dem Infektionsverlauf und nach den Zielorganen, die untersucht werden sollen. Bei Mäusen als Versuchstieren und Salmonellen als Wirt der Genbank können Infektionszeiten zwischen 1 h und 120 h verwendet werden, um den Verlauf der Infektion von der Besiedelung der Peyer'schen Plaques bis zur Besiedelung der Leber und der Milz zu verfolgen. Um den Bestimmungen des Tierschutzes gerecht werden zu können, sollten die frühe und mittlere Phase der Infektion untersucht werden. Terminal kranke Tiere sollten nicht untersucht werden. Die Gewebeproben entsprechend Schritt (cii) werden mit üblichen Verfahren unter milden Bedingungen homogenisiert und lysiert, so dass die Bakterien in der erhaltenen
Einzelzellsuspension zu einem sehr großen Anteil lebens- und vermehrungsfähig bleiben. Als Gewebe können alle infizierten Gewebe verwendet werden, insbesondere das Darmlumen (d.h. der Darminhalt wird untersucht), Darmgewebe, Peyer'sche Plaques, Milz, Leber, Lymphknoten, Niere, Knochenmark, Gehirn, Blut, Intraperitoneum, Uterus, Eileiter, Bindegewebe. Das Verfahren eignet sich auch zur Identifizierung von gewebespezifisch wirksamen regulatorischen Sequenzen.
Die Identifikation entsprechend Schritt (ciii) erfolgt durch die Methoden, die für das jeweilige Reporterprötein geeignet sind. Wichtig ist, dass die Expressionsstärke der Bakterien unmittelbar nach der Isolation ex vivo gemessen wird, ohne dass ein nennenswerter Proteinabbau oder nennenswerte Proteinneusynthese bzw. Wachstum und/oder Vermehrung stattgefunden hat. Weiterhin müssen Verfahren eingesetzt werden, die die Lebens- und Vermehrungsfähigkeit der Bakterien nicht einschränken. Bevorzugt sind daher Verfahren, die fluoreszierende Proteine quantitativ im lebenden Bakterium bestimmen können. FACS erlaubt die Identifizierung und Isolierung einzelner Bakterien, die ein vorgegebenes Kriterium an Fluoreszenzstärke (als Schwelle oder als Bereich mit oberer und unterer Schwelle) erfüllen. Damit können Bakterien, die ein fluoreszierendes Protein exprimieren, leicht identifiziert und isoliert werden. Der Einsatz von Standard-FACS mit der üblicherweise durchgeführten Messung von nur einer Emissionswellenlänge führt bei den erfindungsgemäßen Bakteriensuspensionen wegen der Autofluoreszenz der Reste des Wirtsgewebes zu unbrauchbaren Sortierergebnissen. Daher wird ein ratiometrisches Verfahren mit Messung von zwei Emissionswellenlängen eingesetzt (Details der Methode, siehe Bumann, 2001 a), das eine saubere Isolierung von Bakterien mit einer vorgegebenen Expression des Markerproteins erlaubt. Die Fluoreszenzstärke ist ein Maß für die Menge an exprimiertem Protein und kann auf Kopien des Proteins pro Zelle kalibriert werden. Die Kalibrierung kann über den Extinktionskoeffizienten des fluoreszierenden Proteins oder über eine densitometrische
Proteinbestimmung mit Referenzproben verschiedener Konzentration, z.B. im SDS-Gel, erfolgen.
Vorzugsweise wird die Expressionsstärke in Schritt (ciii) als Schwelle zur Durchführung einer Positivselektion (auf Klone, die das Gen exprimieren) vorgegeben. Hierbei muss das einzelne Bakterium die Schwelle überschreiten, damit es selektioniert wird. Die einzelnen nach Schritt (ciii) isolierten Bakterien stellen also Klone dar, die unter den gewählten Bedingungen das Reporterprotein mit einer bestimmten Mindeststärke exprimieren. Damit werden solche Klone isoliert, in denen die Insertionssequenz vor dem Reportergen einen Promotor enthält, der in dem untersuchten Gewebe aktiv ist.
Ais Schwelle zur Identifikation von starken Promotoren (Positivselektion) werden mindestens 25.000 Kopien des Proteins pro Bakterium verstanden. Weitere geeignete Schwellen können zwischen 25.000 und 250.000 Kopien/Zelle gewählt werden. Wird der Schritt (ciii) mehr als einmal durchlaufen (Schritt (h) und/oder Schritt (k), siehe unten), so ist beim ersten Durchlauf auch eine Schwelle von 4.500 Kopien geeignet.
Alternativ kann das Selektionskriterium ein Bereich mit unterer und oberer Schwelle sein, innerhalb dessen die Expression liegen muss. Mit einem solchen Bereich könnten z.B. mittelstarke Promotoren identifiziert werden. Vorzugsweise wird ein Bereich mit einer unteren Schwelle von 4.500 und einer oberen Schwelle von 25.000 Kopien verwendet.
Wählt man bestimmte Selektionsbedingungen aus dem Bereich möglicher Schwellen aus, so lässt sich zusätzlich erreichen, dass die selektionierten Bakterienklone den natürlichen Infektionsverlauf genauso gut durchlaufen können wie der Wirtsstamm alleine. Die Infektivität dieser Klone ist also unter diesen Bedingungen nicht geringer als die Infektivität des Wirtsstammes alleine. Eine Reduktion der Kolonisierung um bis zu 25 %
schränkt die Infektivität nicht wesentlich ein. Ein Klon, der in Schritt (ciii). etwa 4.500-250.000 Kopien/Zelle eines rekombinanten Proteins exprimiert, erfüllt daher diese Bedingungen, da hier keine Verminderung der Kolonisierung von mehr als 25 % gemessen wird. Vorzugsweise werden Klone ausgewählt, die zwischen 25.000 und 250.000 Kopien/Zelle exprimieren. Besonders bevorzugt sind Klone, die zwischen 50.000 und 250.000 Kopien/Zelle exprimieren. Für toxische rekombinante Proteine müssen die Grenzen abgesenkt werden, sofern die Infektivität durch die Toxizität eingeschränkt ist.
Die in Schritt (ciii) erhaltenen Klone werden entsprechend Schritt (civ) in vitro unter geeigneten Bedingungen vorzugsweise gemeinsam oder in Aliquots kultiviert. Dem Fachmann sind diese geeigneten Bedingungen bekannt. Die Bestimmung der Expressionsstärke gemäß Schritt (cv) erfolgt entsprechend wie zuvor beschrieben.
Schritt (d)
Entsprechend Schritt (d) erfolgt mit den aus Schritt (ciii) erhaltenen Bakterien ein zweiter Selektionsschritt mit den nach den Schritten (civ) und (cv) geeigneten Verfahren. Vorzugsweise wird eine Schwelle zur Durchführung einer Negativselektion (Klone, die unter den gewählten Bedingungen das Reportergen unterschwellig exprimieren) bestimmt. Als Schwelle zur Negativselektion werden weniger als 2.000 bzw. 4.500 Kopien/Zelle (im 2-Wellenlängen-FACS) verstanden. Gegebenenfalls kann diese Schwelle weiter abgesenkt werden. Die Schritte (c) und (d) stellen also eine zweistufige Selektion dar.
Schritt (e)
Entsprechend Schritt (e) können aus der Bakteriensuspension aus Schritt (d) einzelne Klone durch mikrobiologische Standardmethoden, die dem Fachmann bekannt sind, leicht isoliert werden.
Schritt (f)
Die Kultur der Bakterien in Schritt (f) erfolgt wie in Schritt (civ) nach einem dem Fachmann bekannten Verfahren.
Schritt (g)
Die Verabreichung von in (f) kultivierten Bakterien entsprechend Schritt (g) erfolgt wie für Schritt (ci) beschrieben. Vorzugsweise wird derselbe Verabreichungsweg und dieselbe Versuchstierart wie in Schritt (ci) verwendet.
Schritt (h)
Die Wiederholung der Selektionsschritte entsprechend Schritt (h) dient der Anreicherung von Klonen mit den gewünschten Expressionseigenschaften. Die Selektionsschwellen für die in vivo oder/und in vitro Expressionsstärke werden gegebenenfalls modifiziert (siehe dort). Darüber hinaus können dieselben Parameter und Verfahren wie bei der/den vorhergehenden Durchführung/en der Verfahrensschritte verwendet werden.
Schritt (i) Die Bedingungen, unter denen die einzelnen Klone aus den Schritten (d), (e) oder (h) kultiviert werden können, sind dem Fachmann bekannt. Vorzugsweise werden die schon in Schritt (c) eingesetzten Bedingungen verwendet.
Schritt (j)
Die Verabreichung von in (i) kultivierten Bakterien entsprechend Schritt (j) erfolgt wie zuvor beschrieben. Vorzugsweise wird derselbe Verabreichungsweg und dieselbe Versuchstierart wie in Schritt (ci) und/oder in Schritt (g) verwendet.
Schritt (k)
Die Wiederholung der Verfahrensschritte entsprechend Schritt (k) dient der weiteren Untersuchung der Expressionseigenschaften vorher identifizierter Klone. Insbesondere kann ein Profil der Expressionsstärke in verschiedenen Wirtsgeweben (z.B. Peyer'sche Plaques, Milz, Leber) oder Wirtszelltypen (Makrophagen, Neutrophile, dendritische Zellen) erstellt werden. Einzelne Wirtszelltypen können durch Aufreinigung mit Standardverfahren z.B. magnetische Zellsortierung MACS oder FACS (Yrlid, Svensson, Hakansson, Chambers, Ljunggren und Wick, 2001 ; Salcedo, Noursadeghi, Cohen und Holden, 2001 ) erhalten werden.
Eingrenzung der regulatorischen Sequenzen
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die regulatorischen Sequenzen, die in den Inserts der mit dem Verfahren identifizierten Klone enthalten sind. Diese Klone können mit dem Fachmann bekannten Standardmethoden leicht auf das Insert im Vektor überprüft werden. Das Insert kann mit Standardmethoden leicht sequenziert werden. Damit können die regulatorischen Sequenzen in den erhaltenen Inserts weiter eingegrenzt werden. Hierzu werden die Schritte (i), (j) und (k) mit Klonen, die die Teilsequenzen enthalten, durchgeführt. Geht man davon aus, dass die regulatorischen Sequenzen insgesamt nicht mehr als zwischen 50 und 200 aufeinanderfolgende Basen ausmachen, so kann eine solche Sequenz mit wenigen Schritten identifiziert werden, indem das Insert halbiert wird und der jeweils funktioneile Klon weiteruntersucht wird. Sind beide Subklone nicht mehr aktiv, so geht man davon aus, dass die regulatorische Sequenz in der Mitte liegt und zerschnitten wurde, und man arbeitet mit einem gleichlangen Konstrukt weiter, das die geschnittene Sequenz enthält. Auf diese Weise hätte man nach minimal drei, nach maximal sechs Schritten eine funktioneile Sequenz von etwa 60 (200) Basen identifiziert, geht man von einer Länge des Inserts von 500 bp (1 500 bp) aus.
Eine weitere Möglichkeit zur genauen Lokalisation der regulatorischen Sequenzen besteht in einer Vorhersage mithilfe des Computers. Innerhalb der Sequenzen des Inserts können eventuell vorhandene Leseraster (d.h. Sequenzen aus Startkodon mit möglichst vielen folgenden Tripletts ohne Stopkodon) identifiziert werden. Diese Vorhersagen können durch Vergleich der Sequenzen aus der GENBANK bestätigt werden. Die regulatorischen Sequenzen in den Inserts enden also in der Regel spätestens an den proximalen Startkodons. Die Sequenzen vor dem Startkodon (die intergenen Regionen) können weiterhin auf putative Promotoren (Transkriptionsstarts) untersucht werden. Hierzu sind die Algorithmen von Reese (1 994), Reese und Eeckman ( 1 995) und Reese et al. ( 1 996) geeignet. Eine Implementation der Algorithmen steht im Internet unter http://www.fruitfly.org/seq_tools/promoter.html zur Verfügung. Die Ergebnisse der Computeranalyse für die erfindungsgemäßen Sequenzen liegen in Tabelle 2 und 5 vor. In der Insertion können regulatorische Sequenzen also auf die Sequenz zwischen putativem Transkriptionsstart und proximalem ORF eingegrenzt werden. Um Ungenauigkeiten in der Vorhersage des Transkriptionsstarts zu vermeiden, sollte die Sequenz stromaufwärts um z.B. 10, 20, 30, 40 oder 50 bp verlängert werden.
Vorzugsweise hinzugefügt wird noch eine Sequenz von 50, 100, 1 50 oder 200 Nukieotiden stromaufwärts des Transkriptionsstartes, um die innerhalb dieser Sequenz liegenden Teile der regulatorischen Sequenzen zuverlässig zu erfassen (z.B. die -10 und die -35-Region). Bestandteile der regulatorischen Sequenzen stromaufwärts der -35-Region können ohne Weiteres leicht bestimmt wrden (z.B. wie oben beschrieben).
Lebendimpfstoffe
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft den Einsatz von erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen zur Entwicklung eines
Lebendimpfstoffes. Durch den Nachweis der Expression im Gewebe und der fehlenden Expression in vitro ist gleichzeitig gezeigt, dass das Insert
oder eine Teilsequenz hiervon, so wie es das erfindungsgemäße Verfahren identifiziert hat, mindestens eine regulatorische Sequenz aus einem bakteriellen Genom enthält und zur Steuerung der gewebsspezifischen Expression rekombinanter Proteine hinreichend ist. Damit ist das Insert oder eine Teilsequenz hiervon gleichzeitig für die gewebespezifisclre Expression eines rekombinanten Antigens geeignet. Das Insert oder eine Teilsequenz hiervon wird hierzu vor das zu exprimierende Gen gebracht. Dieses Konstrukt wird entweder in das Genom eines geeigneten Impfstammes integriert oder in einen im Impfstamm replizierbaren Vektor eingebracht, der in den Impfstamm transformiert wird. Das Konstrukt kann in das Genom der Wirtszelle z.B. als Tandem eingefügt werden, d.h. es wird nahe demjenigen natürlichen Genlokus inseriert, der durch die erfindungsgemäße regulatorische Sequenz exprimiert wird. Geeignete Antigene wären z.B. das Helicobacter-Antigen Urease oder AIDA-Fusionen.
Die erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen können auch verwendet werden, indem eine heterologe Nukleotidsequenz, die für ein rekombinantes Antigen oder ein anderes heterologes Protein kodiert, an der entsprechenden Stelle in das Genom der Wirtszelle, z.B. eines Bakteriums, integriert wird, so dass die regulatorische Sequenz in ihrem natürlichen funktioneilen Kontext die Expression der heterologen Nukleotidsequenzen bewirken kann.
Das Gen, das natürlicherweise durch die erfindungsgemäße regulatorische Sequenz exprimiert wird, kann durch die Insertion ausgeschaltet werden, sofern es sich um ein nicht-essentielles Gen handelt (z.B. virK, ugd, sifB, pSLT046, phoN, iicA, stm2585A, siehe Tabelle 4). Weiterhin kann die heterologe Sequenz in ein vorhandenes Operon eingefügt werden, ohne dass durch die Expression dieser Sequenz die Expression der natürlicherweise vorhandenen Sequenzen gestört wird. Eine weitere Möglichkeit ist, die heterologe Sequenz als Fusion mit dem natürlichen Gen zu exprimieren. Der Vorteil dieser verschiedenen Konfigurationen ist, dass
die Vererbung im Chromosom stabiler ist als auf Expressionsvektoren. Die Stabilität der genetischen Konfiguration ist ein wesentliches Kriterium für die Zulassung eines rekombinanten Lebendimpfstoffes.
Die erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen sind zur Integration in das Genom aufgrund ihrer starken Expression besonders gut geeignet (in vivo maximal 841 .000 Kopien/Zelle bei Verwendung von Expressionsvektoren). Da im Chromosom üblicherweise nur eine oder wenige Kopien der heterologen Sequenz vorhanden sind, ist mit einer geringeren Expression zu rechnen als bei Verwendung von Expressionsvektoren, die in der Regel eine höhere Kopienzahl aufweisen. Da 75.000 Kopien/Zelle für eine sättigende Immunreaktion ausreichend sind (siehe Beispiel 3), kann bei Verwendung der erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen bei chromosomaler Integration eine Reduktion der Expression um bis zu 90 % akzeptiert werden. Daher sind die regulatorischen Sequenzen 4.5G, A.8H, 2.1 F und 1.3G besonders bevorzugt. A.8H und 2.1 F enthalten regulatorische Sequenzen, die nichtessentielle Gene exprimieren. Diese Gene können deshalb gegen heterologe Sequenzen ausgetauscht werden, ohne die Kolonisierungsfähigkeit der Salmonellen zu beeinträchtigen. 4.5G und 1.3G sind bisher nicht bezüglich ihrer Virulenz-Funktion charakterisiert, aber beide sind Phagen-assoziiert. Da Phagen in der Regel nur geringe Effekte auf die Salmonellen-Virulenz haben, kann davon ausgegangen werden, dass auch die von 4.5G und 1 ,3G regulierten Gene ohne Nachteil für die Kolonisierungsfähigkeit gegen heterologe Sequenzen ausgetauscht werden können.
Für die Entwicklung eines Lebendimpfstoffes sind diejenigen erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen zur Expression rekombinanter Proteine von besonderem Interesse, die natürlicherweise in den humanpathogenen Stämmen Salmonella typhimurium, S. typhi, S. paratyphi A oder S. paratyphi B vorhanden sind. Es ist daher vorteilhaft, aus der Gruppe der erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen anhand
von Tabelle 4 solche auszuwählen, die in mindestens in Salmonella typhimurium, S. typhi, S. paratyphi A oder S. paratyphi B oder zweien oder mehreren hiervon vorkommen. Der Vorteil liegt darin, dass bei Einsatz eines attenuierten Stammes von Salmonella typhimurium, S. typhi, S. paratyphi A oder S. paratyphi B als Impfstamm die Expression des rekombinanten Proteins unter Kontrolle der autologen regulatorischen Sequenz innerhalb des natürlichen regulatorischen Netzwerkes stattfindet. Somit folgt die Expression des rekombinanten Proteins der Aktivität der regulatorischen Sequenz im Infektionsverlauf und wird leichter kontrollierbar und vorhersagbar.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die graduierte Modulierung der Expression. Die Expressionsstärke, die für einen Lebendimpfstoff mit maximaler Wirkung gewählt werden sollte, hängt von antigenspezifischen Faktoren ab, insbesondere Toxizität, Abbaurate und Immunogenität. Eine effiziente Methode, um die Wirksamkeit eines rekombinanten Lebendimpfstoff gezielt zu optimieren, besteht in der Verwendung einer identifizierten regulatorischen Sequenz, die eine starke in vivo Expression bewirken kann, und der gezielten Abschwächung der Expression durch eine gezielte Modifikation der Shine-Dalgamo-Sequenz. Damit lässt sich die Wirksamkeit eines rekombinanten Lebendvakzines gezielt optimieren. Es genügt, neben dem Wildtyp pGO WT eine von fünf hier beschriebenen Mutationen der Shine-Dalgamo-Sequenz von Gen 10 aus dem Phagen T7 im 1 6S-RNA-komplementären Tetranukleotid GGAG bzw. der angrenzenden Nukleotide (siehe Plasmide pGO WT, pGOjnutl , pGO_mut2, pGO_mut3, pGO_mut4, pGO_mut5) einzusetzen, um die Expressionsstärke vorhersagbar und graduiert auf bis zu etwa 2 % des Ausgangswerts zu senken. Damit kann der gesamte für die Proteinexpression und/oder Antigenexpression sinnvolle Bereich abgedeckt werden. Durch Mutation der Shine-Dalgamo-Sequenz kann die Expressionsstärke beliebiger Promotoren gezielt abgeschwächt werden.
Beschreibung neuer Promotoren, identifiziert mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind in vivo aktive Salmonella Promotoren, enthalten in den Insertionen 4.5G, 1 c, A.8H, 1 f, 3g, 2a, 4a, 10g, 12b, A.2A, A.7A, A.9D, A.10F, A.1 1 B, A.1 1 H, A.12A, A.12G, CLII.3A, CLII.4C, CLII.9B, CLII.1 1 C, CLII.12C, 3.2E, 3.4F, 3.6B, 3.9A, 3.9E, A.1 1 A, A8.B, CLI.5A, 4.4G oder A1.A (siehe Abb. 3-29 und 33-37) sowie davon durch Mutationen, z.B. durch Insertionen, Deletionen oder/und Substitutionen einzelner Basen oder kurzer, z.B. bis zu 3 Basen langen Sequenzabschnitten, abgeleitete Promotoren und deren Verwendung zur Herstellung von Lebendimpfstoffen, insbesondere zur Expression rekombinanter, vorzugsweise heterologer Antigene in Lebendimpfstoffen.
Alle nachfolgend beschriebenen Promotoren sind hier erstmalig bezüglich ihrer in vivo Expressionsstärke beschrieben. Zu Plasmiden 2a, 4a, 10g und 12b lagen bereits Daten zur Induktion in Makrophagen in Zellkultur vor, die aber keine sichere Vorhersage zu in vivo Bedingungen ermöglichen (Beuzon, Unsworth und Holden, 2001 ). Für die besonders attraktiven Promotoren 1f und 3g sowie für den Promotor 1 c lagen bisher überhaupt keine Daten zur Expression in Wirtszellen vor, weder für Zellkultur-Infektionsmodelle noch für/>7 vivo Modelle. Alle Sequenzen außer 3g sind homolog zu der bekannten Genomsequenz von S. enterica Serovar Typhimurium LT2 (McClelland et al., 2001 ).
Alle in Beispiel 4 genannten Promotoren werden hier ebenfalls erstmalig bezüglich ihrer in vivo Expressionsstärke beschrieben. Zur differentiellen Expression rekombinanter Proteine sind diejenigen Promotoren besonders geeignet, die ein Expressionsverhältnis in vivo/in vitro von mindestens etwa 8 zeigen. Diese sind im folgenden näher beschrieben. Für die Promotoren der Sequenzen A.1 1 B, 2.2A, CLII.4C, 2.4A, A.9D, A.7A, 3.4F, 3.2E, 3.6B, 3.9E liegen Daten zur Expression in Zellkultur vor. Für den Promotor der Sequenz 3.9E liegen zusätzlich qualitative Daten zur />7 Vσ-Expression
vor (Valdivia und Falkow, 1997). Alle Sequenzen außer 1 .3G sind homolog zu der bekannten Genomsequenz von S. enterica Serovar Typhimurium LT2 (McClelland et al., 2001 ). Die Promotoren der Sequenzen A.1 1 B, CLII.9B, CLII.12C, A.2A, 2.1 F und 1 .3G erfüllen die im Beispiel 4 angegebenen bevorzugten Selektionskriterien annähernd. In den Klonen A.10F, CLII.3A, 2.2A, 4.5G und A.8H wurde die in v/Yro-Schwelle teilweise stark überschritten, jedoch war das Verhältnis der Expressionsstärken größer als 8. Demnach sind neben den 13 Sequenzen, die die bevorzugten Selektionskriterien voll erfüllen, auch diese 1 1 regulatorischen Sequenzen zur differentiellen Expression rekombinanter Proteine geeignet (vergl. Tabelle 4).
Neben dem in vivo/in vitro Verhältnis der Expression ist auch die absolute Stärke der in vivo Expression ein wesentliches Kriterium für die Eignung zur Herstellung eines Lebendimpfstoffs. Die regulatorischen Sequenzen, die in den Sequenzen A.11A, A.8B, CLI.5A, 4.4G, A.1 A vorliegen, sind zur Herstellung eines Lebendimpfstoffs besonders vorteilhaft, weil sie eine teilweise größere in vivo Expression (95.000 bis 222.000 Kopien/Zelle, siehe Tabelle 4) im Zielgewebe als diejenigen regulatorischen Sequenzen zeigen, die die Selektionskriterien voll oder annähernd erfüllen. Das Expressionsverhältnis liegt bei mindestens 2 und maximal 6. Dies hat seinen Grund in der in vitro Expression von 36.000 bis 59.000 Kopien/Zelle, die größer ist als die der oben beschriebenen regulatorischen Sequenzen, von 4.5G abgesehen. Neben der T-Zell-Antwort, für die eine verzögerte Antigenexpression optimal ist, wie sie durch die regulatorischen Sequenzen mit sehr niedriger in vitro Expression bewirkt wird, haben die regulatorischen Sequenzen A.1 1 A, A.8B, CLI.5A, 4.4G, A1 .A den zusätzlichen Vorteil, dass in einem Lebendimpfstoff aufgrund der höheren in vitro Expression eine initiale Antigenmenge bereitgestellt wird, die für die Bildung von Antikörpern entscheidend ist. Die starke in vitro Expression kann also zur Induktion einer biphasischen Immunantwort genutzt werden. Die Sequenzen dieser Promotoren sind in den Abbildungen 33-37 gezeigt.
Das Plasmid 1 c enthält eine transkriptioneile Fusion von gfpjova mit aroQ, das die periplasmatische Chorismatmutase kodiert (Calhoun et al., 2001 ) . Bisher war nichts zur in vitro und in vivo Expression von aroQ bekannt. Chorismatmutase ist an der Biosynthese der aromatischen Aminosäuren Tyrosin und Phenylalanin beteiligt. Mehrere stark attenuierende Mutationen (aroA, aroC, aroD) liegen in Genen, die an demselben Stoffwechselweg beteiligt sind (Groisman and Ochman, 1 997). Möglicherweise ist aroQ ebenfalls nötig für die volle Viurulenz. Andererseits enthält das Salmonellen-Genom mehrere Chorismatmutasegene (aroQ, pheA, tyrA), weshalb die Bedeutung von aroQ bisher unklar ist.
Das Plasmid 1 f enthält ein Genomfragment, das unmittelbar stromaufwärts von sifB liegt. SifB wird unter verschiedenen in vitro Bedingungen induziert, über die Expression in Wirtszellen in vitro oder in vivo war bisher nichts bekannt (Miao and Miller, 2000). SifB ist zu 30 % identisch mit dem bekannten Virulenzfaktor SifA (s. auch unten, Plasmid 1 2b) und wird vermutlich durch ein Typ lll-Sekretionssstem in das Wirtszelizytosol transloziert, die Bedeutung von SifB für die Infektion ist bisher aber unklar. Die niedrige Expressionsstärke in vitro und die Dynamik der Induktion in vivo von PsifB sind überlegen im Vergleich zu allen anderen bisher quantitativ charakterisierten Promotoren für die heterologe Expression von fremden Antigenen (bisher bester Promotor PpagC: in vitro Aktivität in verschiedenen Salmonellen-Stämmen 10.000-50.000 Kopien GFPJDVA pro Zelle, in vivo 1 50.000 bis 230.000 Kopien pro Zelle, Bumann, 2001 b). Insbesondere ist der im Plasmid 1 f enthaltene Promotor in verschiedenen Stämmen vom serovar Typhimurium und auch dem als Lebendimpfstoff zugelassenen serovar Typhi-Stamm Ty21 a in vitro der logarithmischen Wachstumsphase vergleichbar gering aktiv (unter 2.500 Kopien pro Zelle) und in spät-stationären Kulturen induzierbar, womit Konstrukte, die diesen Promotor enthalten, breit anwendbar und leicht in vitro zu testen sind.
Das Plasmid 2a enthält eine transkriptioneile Fusion von gfp ova mftphoN, das für eine PhoP-regulierte saure Phosphatase kodiert. PhoN wird in Makrophagen in Zellkultur induziert, Daten zur in vivo Expression fehlten bisher. PhoN ist nicht notwendig für die
im Mausmodell (Miller, Kukral und Mekalanos, 1 989).
Das Plasmid 3g enthält eine transkriptionelle Fusion von gfpjova mit einem Leseraster, das nicht in Salmonella enterica serovar Typhimurium LT2 vorhanden ist, aber geringe Homologie zu Leseraster stm21 37 hat (vergleiche hierzu McCIeland et al., 2001 ). Eine hohe Homologie besteht zu einem nicht weiter charakterisierten Sequenzabschnitt aus Salmonella enterica serovar Dublin. Die Sequenz des Genoms ist beim National Center for Biotechnology Information zu finden (Taxonomy ID 98360, ref = NC_002961 , Contig UIUC 98360). Zur Expression in vitro und in vivo war bisher nichts bekannt. Die niedrige Expressionsstärke in vitro und die Dynamik der Induktion in vivo sind überlegen im Vergleich zu allen anderen bisher quantitativ charakterisierten Promotoren für die heterologe Expression von fremden Antigenen und vergleichbar zum Promotor PsifB (siehe oben, Plasmid 1 f). Dieser Promotor hat ebenfalls eine allgemein geringe Hintergrundexpression und hohe Induktionsdynamik in vivo. Die Induzierbarkeit in der stationären Phase ermöglicht eine leichte in vitro Testung neuer Vakzin-Konstrukte. Die Bedeutung von Insert 3g für die 5a/77θ ?e//a-Virulenz ist bisher unbekannt. Das Isolat LT2, dem entsprechende Sequenzen fehlen, hat eine geringe Virulenz im Mausmodell (Wilmes-Riesenberg, Foster und Curtiss, III, 1997). Neben einem mutierten rpoS Gen sind möglicherweise auch Sequenzen, wie das Insert 3g, die im Wildtyp vorhanden sind, dafür verantwortlich. Stromaufwärts von der transkriptionellen Fusion liegt ein Leseraster (bp 572-375) mit Homologie zu Phagen-Invertasen. Möglicherweise ist Insert 3g deshalb ein mobiles Element, das im Salmonellengenom instabil sein könnte. Dafür spricht auch, dass weiter stromaufwärts ein Teil der tRNA 2 für Serin (serLI) (bp 22-83) mit hoher Übereinstimmung zur Genomsequenz liegt. tRNA-Gene
sind häufig lnsertionsstellen für mobile Elemente, wie z.B. Pathogenitätsinseln. In der Nähe von serU lst z.B. in pathogenen E.coli ύ\e "high pathogenicity island" insertiert (Schubert et al., 1 999), die bei Laborpassagen schell verlorengeht.
Das Plasmid 4a enthält eine transkriptioneile Fusion von gfpjova mit pagD, das für ein Zellhüllenprotein kodiert (Gunn et al., 1 995). PagD wird induziert in Makrophagen in Zellkultur, über die Expression in vivo war bisher nichts bekannt. PagD selber wird nicht für die Salmonella-Virulenz im Mausmodell benötigt, denn eine Deletion hat keinen Einfluß auf die LD50. Andererseits führt Transposon-Mutagenese dieses Gens zu einer starken Attenuierung, die vermutlich damit erklärt werden kann, dass das störende Transposon die Expression eines stromabwärts liegenden, möglicherweise wesentlichen Gens (stm 1243) vom PpagD Promotor vermindert.
Das Plasmid 10g enthält eine transkriptionelle Fusion von gfpjova mit pipB aus der Sa//77θA7e//a-Pathogenitätsinsel V (Pfeifer et al., 1 999). In einem in vitro Zellkultur-Infektionsmodell regulieren Salmonellen die Expression von pipB in makrophagenartigen Zellen hoch. In vivo Daten zur Expression fehlten bisher. PipB ist nötig für die volle Virulenz von Salmonella enterica serovar Typhimurium im Mausmodell bei oraler Inokulation von niedrigen Dosen.
Das Plasmid 12b enthält eine transkriptioneile Fusion von gfpjova mit sifA. SifA wird in Makrophagen in Zellkultur induziert, Daten zur in vivo Expression fehlten bisher (Beuzon et al., 2000). Da der Phänotyp von s/74-Mutanten (siehe unten) aber in der Milz nachweisbar ist, kann man annehmen, dass sifA dort exprimiert wird (Salcedo, Noursadeghi, Cohen und Holden, 2001 ). SifA wird von dem Typ Ill-Sekretionssystem von Sa/A?7θ/7e//a-Pathogenitätsinsel II sekretiert und ist nötig für den Erhalt der phagosomalen Membran (Beuzon, et al., 2000). SifA-Mutanten sind im Mausmodell stark attenuiert.
Die Eigenschaften der Promotoren, die in den Sequenzen 10.9B, 4.1 A, 1 0.1 B, 10.1 A, 10.6A, A.7D, 4.4A, 4.7C, 4.8H, 1 0.7A, 4.1 B, CLII.5C, A.2G, A.8D, CLII.2B, 1 0.1 2A, A.3H, A.1 A, A.8B, 4.4G, A.1 1 C, CLII.8C, A.4H, CLII.1 B, A.7H, CLII.7B, A.3D, A.1 1 A, CLI.5A, A.8C, CUI.5A, CLII.4A, CLII.9C, A.9E, A.1 1 B, A.10F, CLII.3A, CLII.9B, CLII.1 2C, 2.2A, CLII.4C, CLII.1 1 C, A.1 1 H, 4.5G, A.1 2A, A.2A, 2.4A, A.1 2G, A.8H, A.9D, A.7A, 3.4F, 3.2E, 3.9A, 2.1 F, 1 .3G, 3.9E, 3.6B enthalten sind, werden in Tabelle 4 und 5 beschrieben, insbesondere ihre Funktion, die durch sie exprimierte Gene und ihr Vorkommen in verschiedenen Salmonella- Arten bzw. Serovaren und anderea.Bakterienarten.
Drei regulatorische Sequenzen aus Beispiel 2 (1 c, 10g und 1 2b) wurden in Beispiel 4 erneut gefunden (hier A.2A, 3.4F und 3.6B, siehe Abb. 30-32) . Homologe Regionen der Sequenzen zeigen leichte Abweichungen zueinander. In Beispiel 4 wurde eine stärkere Expression gefunden. Dies betrifft eher die obere Schwelle zur in v/Vo-Selektion als die untere Schwelle zur in wY/O-Selektion und führt daher zu einem Anstieg des Expressionsverhältnisses in vivo/in vitro (vergl. Tab. 4 und Tab. 2). Die Ursache liegt darin, dass in den Klonen aus Beispiel 2 Reste (bzw. längere Reste) des autologen Gens die Expression eines GFP-Fusionsproteins behinderten. Daher ist es vorteilhaft, bei Verwendung der erfindungsgemäßen regulatorischen Sequenzen zur differentiellen Expression eines rekombinanten Proteins, die für dieses Protein kodierende Sequenz direkt am proximalen Startkodon anzuschließen (siehe Tabelle 2 und Tabelle 5). Dann könnten auch regulatorische Sequenzen in Klonen aus Tabelle 4 zur differentiellen Expression geeignet sein, deren Expressionsverhältnis den experimentellen Ergebnissen in Tabelle 4 nach kleiner als 8 ist.
Die regulatorische Sequenz des Inserts 3.6B zeigt ein Verhältnis der Expression in vivo/in vitro von mehr als 400. Daher ist diese regulatorische Sequenz besonders zur differentiellen Expression eines rekombinanten
Proteins geeignet. Besonders geeignet ist auch die hierzu homologe regulatorische Sequenz aus Insertion 1 2b, die ein Expressionsverhältnis von etwa 1 9 zeigt (vergl. Tabelle 2). Dieses Verhältnis kann durch Abschneiden am proximalen Startkodon verbessert werden.
Die regulatorische Sequenz des Inserts A.1 1 A enthält den Promotor für die UDP-Glukose/GDP-Mannosedehydrogenase, die für die Virulenz nicht essentiell ist. Die Funktion der Gene, die durch die regulatόrischen Sequenzen der Inserts A.8B, 4.4G und A.1 A exprimiert werden, ist nicht bekannt. Die entsprechenden Gene kodieren für putative cytoplasmatische Proteine. Die regulatorische Sequenz des Inserts CLI.5A steuert die Expression des für die Virulenz wesentlichen Pho-P-abhängigen Regulators mig-14.
Weiterhin soll die Erfindung durch die nachfolgenden Abbildungen und Beispiele erläutert werden.
Beispiele
Beispiel 1
Vergleich verschiedener GFP-Varianten als Reporter für die Salmonella- Genexpression in infizierten Geweben, Test auf Eignung zum Einsatz im erfindungsgemäßen Screeningverfahren
Das grün fluoreszierende Protein (GFP) ist ein häufig verwendeter Reporter für Genexpression in einer Vielzahl von Organismen. Eine hohe GFP-Lebensdauer führt zu hohen Konzentrationen im Fließgleichgewicht, die gut gemessen werden können, aber möglicherweise auch die exprimierenden Zellen stark belasten. GFP-Varianten mit kurzer Lebensdauer belasten wegen der geringeren Mengen an GFP im Fließgleichgewicht die exprimierenden Zellen weniger, aber gleichzeitig beeinträchtigt das entsprechend schwächere Fluoreszenzsignal die
Messbarkeit. Daher ist eine wichtige Voraussetzung die Wahl einer GFP-Variante, die in Zusammenspiel mit der Expressionsstärke von attraktiven Promotorkandidaten eine optimale Expression von GFP bewirkt.
Um optimale GFP-Varianten für Untersuchungen zur Salmonella- Genexpression während einer Infektion auszuwählen, wurden GFP mit langer Lebensdauer (GFP.mut3, Cormack, Valdivia und Falkow, 1 996) und verschiedene Varianten (GFPJDVA, GFP_ASV, GFP LVA, Andersen, Sternberg, Poulsen, Björn, Givskov und Molin, 1 998) als in vivo Reporter für einen starken (Ppagc) oder einen schwachen Promotor (PspvA) verglichen.
Plasmide pJBA27 (GFP.mut3), pJBA1 1 3 (GFP_ASV), pJBA1 1 1 (pGFP_LVA) wurden mit Xbal und Hindlll verdaut. Die 1 kb-Fragmente wurden gegen entsprechende Fragmente in pMW57 (PpagC-GFP_OVA) oder pMW74 (PspvA-GFP_OVA) ausgetauscht.
Die entstehenden Konstrukte wurden in Salmonella enterica serovar Typhimurium SL1 344 (ein Streptomycin-resistentes Wildtypisolat aus dem Kalb, virulent im Mausmodell, siehe Hoiseth und Stocker, 1 981 ) transformiert. Weibliche 8-1 2 Wochen alte BALB/c Mäuse wurden mit ca. 3x108 CFU oral infiziert. Nach 4 Tagen wurde die Kolonisierung der Peyer'schen Plaques durch Ausplattieren bestimmt. Die GFP-Fluoreszenz (Kopien pro Zelle) wurde durch 2-Wellenlängen-FACS gemessen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt. Die Kontrollen zeigen, dass unter den gegebenen Versuchsbedinungen mit einer Kolonisierungsrate von 100.000 bis 1 20.000 CFU zu rechnen ist. Weiterhin zeigen die Daten, dass eine GFP-Expressionen von < 4.000 Kopien pro Zelle die Kolonisierung nicht behindert.
Eine GFP-Expression zwischen 50.000 und 250.000 Kopien geht mit einer Reduktion der Kolonisierung auf 75-85 % der Kontrolle einher. Eine GFP-
Expression von 400.000 Kopien reduziert die Kolonisierung auf etwa 25 % (PpagC-GFP_ASV). 2.000.000 Kopien GFP pro Zelle behindern die Kolonisierung des Wirtsgewebes massiv ( < 1 %) .
Mit dem starken Promotor PpagC konnte bei Verwendung der GFP-Varianten GFPJDVA und GFPJ.VA eine GFP-Expression von 237.000 bzw. 1 79.000 Kopien pro Zelle bei einer Anzahl von 90.000 bzw. 80.000 ex vivo isolierten CFU gemessen werden. Da die Kolonisierung mindestens 75 % des Kontrollstammes erreicht, sind diese GFP-Varianten damit zur Identifikation von starken und mittelstarken Promotoren geeignet. Die Variante GFP.mut3 ist nicht geeignet, da die Zahl der CFU durch die hohe Expression zu stark reduziert wurde. Für die Suche nach mittelstarken und starken Promotoren muss also eine GFP-Variante mit kürzerer Halbwertszeit als GFP.mut3 gewählt werden, so dass 250.000 Kopien pro Zelle nicht überschritten werden.
Die Varianten GFPJDVA und GFP_ASV sind nicht geeignet, um schwache Promotoren zu indifizieren, denn bei Verwendung des schwachen Promotors PspvA waren die Zahlen der Kopien pro Zelle zur Detektion zu gering ( < 4.000). Die Variante GFP. mut3 erzielte unter diesen Bedingungen ausreichende Expression. Zur Suche nach schwachen und mittelstarken Promotoren, wie z.B. PspvA, muss also eine GFP-Variante mit längerer Halbwertszeit als GFPJDVA gewählt werden (z.B. GFP.mut3, das den C-Terminus des Wildtyps trägt, siehe Cormack et al., 1 996), so dass mindestens 10.000 Kopien/Zelle erreicht werden können. Dieser Wert liegt um den Faktor 2 über der Detektionsschwelle.
Weitere GFP-Varianten oder andere fluoreszierende Proteine können durch Nacharbeitung des Beispiels auf ihre Eignung zum Einsatz im erfindungsgemäßen Verfahren getestet werden. Hierzu braucht nur die kodierende Sequenz des GFP bzw. GFPJDVA in den angegebenen Expressionsvektoren durch die kodierende Sequenz des gewünschten
Proteins ersetzt zu werden. Zur Durchführung des Verfahrens muss eine Kopienzahl zwischen 10.000 und 250.000 erreicht werden. Bei eventuell zukünftig verfügbaren stärker fluoreszierenden GFP-Varianten sind auch geringere Expressionsniveaus ausreichend. Als Promotoren können die hier verwendeten Promotoren PpagC als Beispiel für einen starken Promotor und PspvA als Beispiel für eine schwachen Promotor verwendet werden, die diesen Bereich abdecken.
Beliebige andere Salmonellenstämme oder andere Bakterienarten können eingesetzt werden, wenn sie mindestens eine Kolonisierungsrate von 75 % eines Plasmid-freien, ansonsten identischen Kontrollstammes erreichen.
Beispiel 2
Konstruktion einer Sd/mo/7e//a-Genombank und Sortierung nach GFP-Expression in vivo, Selektionsverfahren zur Identifikation von Promotoren, die gewebespezifisch reguliert werden
Um Informationen zu Salmone/Ia-Promotoren zu erhalten, die im Verlauf einer Infektion aktiv sind, wurde eine Genombank in Salmonella enterica serovar Typhimurium erzeugt. Mäuse wurden mit Aliquots dieser Bank infiziert. Die Klone wurden aus infizierten Mäusen isoliert und über FACS sortiert.
Das Plasmid pGFPJDVA (Bumann, 2001 a) wurde mit BamHI verdaut. Durch diesen Verdau wurde ein 269 bp Fragment mit dem Ptac Promotor aus pGFPJDVA entfernt. Das verbleibende 5, 1 kb Fragment wurde über Gelelektrophorese gereinigt und rezirkularisiert, wodurch Plasmid pMW82 mit einer promotorlosen GFP-Variante zum Nachweis starker und mittelstarker Promotoren entstand. Plasmid pMW82 wurde mit BamHI verdaut und dephosphoryliert.
Genomische DNA wurde aus einer 5 ml-FIüssigkultur von Salmonella enterica serovar Typhimurium SL1344 isoliert. Die genomische DNA wurde mit Sau3a partial verdaut, so dass hauptsächlich Fragmente im Größenbereich 0,5 bis 1 ,5 kb entstanden. Daneben wurden auch genomische Fragmente im Größenbereich 500-700 bp durch Scheren von genomischer DNA mit Ultraschall erzeugt. Diese Fragmente wurden mit DNA-Polymerase behandelt, um glatte Enden zu erhalten.
Die genomischen Fragmente und das promotorfreie Plasmidfragment wurden unter optimalen Mengenverhältnissen ligiert (hohe
Transformandenzahl bei gleichzeitig wenig Transformanden mit
Doppelinserts). Die Ligationsansätze wurden in hochkompetente E. coli
(Stamm XL1 0, Stratagene) ohne Restriktionssystem (um
Restriktionsschranken bezüglich der Sa/ oA7e//a-spezifischen DNA-Methylierungsmuster zu verhindern) transformiert, die eine hohe
Diversität der Bank ( > 106) ermöglichen. Es wurden insgesamt Banken erzeugt, die mehr als 2x105 unabhängige Klone mit inserthaltigen
Plasmiden unfassten und somit mehr als 99 % des Sa/monel/a-Genoms abdeckten. Aus dieser Bank wurden die Plasmide isoliert und in Salmonella enterica serovar Typhimurium SL 1344 transformiert. Insgesamt wurden 106
Transformanden erzeugt, um die Diversität der Plasmidbank möglichst weitgehend zu erhalten.
Ein Aliquot der Sa/mone/la-Bank mit 108 CFU wurde in endotoxinfreiem PBS gewaschen und zu einer Zelldichte von 2x108 CFU/ml in PBS resuspendiert. 100 //I dieser Suspension (d.h. 2x107 CFU) wurden in die Schwanzvenen von 8-12 Wochen alten, weiblichen BALB/c-Mäusen injiziert. 16 h nach der Infektion wurden die Mäuse betäubt und getötet. Die Milz wurde steril entnommen und mechanisch zerkleinert. Die resultierende Suspension wurde mit 0, 1 % Triton x-100 in PBS lysiert, um intrazelluläre Salmonellen freizusetzen.
Salmonellen mit mehr als 4.500 GFPJDVA-Kopien pro Zelle wurden anhand ihrertypischen grünen und orangen Emission (2-Wellenlängen-Methode) mit FACS (FacsSort, B&D oder Vantage, B&D) aufgereinigt. Die Detektionsschwelle für dieses FACS-Geräte beträgt 500 Kopien pro Zelle. Die Detektionsschwelle bei Gewebeproben mit dem 2-WelIenlängen- Verfahren beträgt etwa 4.500 Kopien/Zelle, bedingt durch die Detektion gegenüber dem Hintergrund. Es wurden etwa 0, 1 -0,3 % der gesamten Klone selektioniert, was der Erwartung entsprach (Valdivia and Ramakrishnan, 2000). Das Fluoreszenzsignal wurde mit Hilfe einer densitometrischen Proteinsbestimmung im SDS-Gel (Coomassie-Färbung) mit Referenzproben verschiedener Konzentrationen kalibriert.
Die erhaltenen 60.000 Klone wurden als Kollektiv in vitro kultiviert. In einem weiteren Schritt wurden Salmonellen, die während eines exponentiellen in vitro Wachstums in LB weniger als 2.000 Kopien GFPJDVA exprimieren, isoliert. Die erhaltenen 75.000 Klone sind hochredundant. Diese wurden kollektiv rekultiviert und für eine erneute intravenöse Infektion von Mäusen verwendet (identisches Vorgehen wie in der ersten Selektionsrunde). Salmonellen, die nach 24 h in der Milz mehr als 25.000 Kopien GFPJDVA pro Zelle enthielten, wurden sortiert und rekultiviert.
Einzelne Klone wurden individuell auf die gewünschten Expressionseigenschaften (hier: Induktion in der Milz) überprüft. Von den bisher getesteten 27 Klonen haben 1 7 eine korrekte GFPJDVA-Expression. Durch PCR mit den Primern "up" 5'-GGCCACGATGCGTC (SEQ ID NO. 42) und "down" 5'-TACTCATATGTATATCTCCTTCTTA (SEQ ID NO. 43) wurde das genomische Plasmid-Insert aus korrekten Klonen amplifiziert und durch Verdau mit Alul und Hpal typisiert.
Bei diesen 17 Klonen wurden 7 nichtredundante Inserts (als 1 c, 1 f, 2a, 3g, 4a, 10g und 1 2b bezeichnet, siehe Abbildung 1 und Tabelle 2) gefunden.
Diese wurden mit dem primer "down" (Sequenz s.o.) teilweise sequenziert. Damit wurden durch das Screening-Verfahren 7 regulatorische Sequenzen aufgefunden, die in der Milz als starke Promotoren wirken, jedoch in vitro keine oder nur eine schwache Aktivität zeigen.
Innerhalb der sieben erhaltenen Sequenzen wurden eventuell vorhandene Leseraster (d.h. Sequenzen aus Startkodon mit möglichst vielen folgenden Triplets ohne Stopkodon) identifiziert. Diese Vorhersage wurde durch Vergleich der Sequenzen aus der öffentlich zugänglichen Datenbank GENBANK des NCBI, die auf einem lokalen Blast-Server installiert ist, bestätigt. Insbesondere wurde die vollständige Genomsequenz von Salmonella enterica serovar Typhimurium LT2 (McClelland et al., 2001 ) herangezogen.
Das Beispiel könnte mit folgenden Modifikationen nachgearbeitet werden: Statt Alul und Hpal können auch andere Restriktionsenzyme verwendet werden, die im PCR-Puffer einsetzbar sind und deren Schnittstellen im Genom üblicherweise häufig auftreten, z.B. Mspl. Wird eine Umpufferung vorgenommen, können alle Restriktionsenzyme verwendet werden.
Beispiel 3
Optimierung der Antigenexpression in Salmonellen durch Mutation der
Shine-Dalgarno-Sequenz
Um die optimale Expressionsstärke für ein fremdes Antigen in rekombinanten Sa/monella-V akzinen zu bestimmen, die einerseits hoch genug für eine potente Immunreaktion ist und andererseits niedrig genug ist, um die Salmonellen-Kolonisierung kaum zu erschweren, wurde die Antigenexpression von einem starken in vivo induzierten Promotor durch mutierte, suboptimale Shine-Dalgarno-Sequenzen abgeschwächt. Diese Mutanten wurden durch PCR mit entsprechend ausgewählten Oligoprimem synthetisiert. Die verschiedenen Shine-Dalgarno-Sequenzen wurden hinter
dem starken in vivo induzierbaren PpagC Promotor unmittelbar stromaufwärts vor das Modellantigen GFPJDVA kloniert, das ein T-Zellepitop des Ovalbumin trägt. Wir verfolgten in vivo die Aktivierung und die Blastenbildung der ovalbuminspezifischen T-Zellen als Maß für die Immunreaktion in Abhängigkeit von der Expressionsstärke.
Mutierte Versionen der effizienten Shine-Dalgamo-Sequenz von Gen 10 des Phagen T7 (Sequenz 5'-TTTAAGAAGGAGATATACAT; SEQ ID NO. 44), die als eine der am effizientesten bekannten Sequenzen am meisten verwendet wird, wurden durch PCR mit Primern "mutl , mut2, mut3, mut4, mutδ" (siehe Tabelle 3) und "mut_down" AGTGACAAGTGTTGGCC (SEQ ID NO. 45) mit pGO WT (entspricht pPpagCGO, Bumann, 2001 b) als Template erzeugt. In den Mutanten wurde jeweils eine Base im zur 1 6S RNA komplementären Tetranukleotid GGAG inklusive der angrenzenden Basen verändert. Die entstehenden 214 bp langen Fragmente wurden mit Xbal (Schnittstelle Tj CTAGA) und Ncol (Schnittstelle C | CATGG) verdaut (ergibt ein 1 91 bp langes Fragment) und gegen das entsprechende Fragment in pGO WT ausgetauscht. Die entsprechenden Plasmide pGO_mut1 , pGO_mut2, pGO_mut3, pGO_mut4 und pGOjnutδ wurden in abgeschwächte Salmonella enterica serovar Typhimurium aroA SL3261 transformiert. Weibliche 8-1 2 Wochen alte BALB/c Mäuse erhielten 4x1 06 tg T-Zellen aus Do1 1 .10 Mäusen (Murphy et al., 1 990), die transgen für einen T-Zellrezeptor sind, der ein dominantes Epitope aus Ovalbumin erkennt. Die Mäuse wurden einen Tag später ( =Tag 0) oral mit 5x108 CFU der verschiedenen Saimonellenstämme immunisiert. Für die einzelnen Stämme wurde die in vivo Expression von GFPJDVA am Tag 5 aus Homogenaten von Peyer'schen Plaques mit 2-Wellenlängen-FACS bestimmt. Die Immunigenität der einzelnen Stämme wurde anhand der ovalbuminspezifischen T-Zell-Blasten am Tag 7 bestimmt.
Durch den Einsatz der sechs ausgewählten Sequenzen als Shine- Dalgarno-Sequenzen kann das Expressionsniveau von 225.000 Kopien pro
Zelle (unter den gegebenen Bedingungen, insbesondere bei dem gegebenen Promotor) auf 3.500 (ca. 2 %) gesenkt werden (Tabelle 3). Damit kann der gesamte für die Antigenexpression sinnvolle Bereich abgedeckt werden. Eine Erhöhung der Expression durch Modifikation der Shine-Dalgarno- Sequenzen bringt keinen weiteren Vorteil, da die Immunantwort hier schon sättigend ist.
Die Auswahl aus diesen sechs Sequenzen genügt, um das Expressionsniveau über einen Bereich von knapp 2 Zehnerpotenzen abgestuft zu verringern. Durch Nacharbeiten des Beispiels mit anderen Sequenzen lässt sich die Tabelle 3 ergänzen. Damit könnte die Abstufung verfeinert werden.
Die Daten zeigen, dass für GFPJDVA eine Expressionsstärke von ca. 75.000 Kopien pro Zelle (siehe pGO_mut4) ausreichend für eine sättigende
Immunreaktion ist (ca. 40 % der tg T-Zellen bilden Blasten am Tag 7). Da auch 225.000 Kopien pro Zelle die Kolonisierung der Salmonellen " gegenüber einem Stamm ohne Plasmid kaum beeinträchtigen (siehe Beispiel
1 ), liegt die notwendige Konzentration zur sättigenden Immunantwort im sehr gut verträglichen Bereich.
Sind die Eigenschaften des Promotors in einem gegebenen Zielgewebe bekannt, so kann das GFPJDVA durch beliebige andere Antigene ersetzt werden. Mit einer Auswahl aus dem Satz der originalen Shine-Dalgarno- Sequenz und der fünf mutierten Sequenzen sechs mutierten Shine-Dalgarno-Sequenzen (z.B. Originalsequenz, mutl , mut4, mutδ) kann für beliebige Antigene schnell das relative Expressionsniveau bestimmt werden, das eine gerade maximale Immunreaktion bewirkt, indem entsprechend diesem Beispiel die Kolonisierung und Immunreaktion parallel für entsprechende Konstrukte bestimmt werden. Eine absolute Bestimmung des Antigens als Kopien/Zelle ist für diesen Zweck nicht mehr notwendig, so dass die Notwendigkeit des Reportergens entfällt.
Beispiel 4
Weitere differentiell regulierte Promotoren aus Salmonella enterica serovar
Typhimurium SL 1344
Ein Aliquot mit 108 CFU einer Sa/mone/la-Bank, hergestellt entsprechend Beispiel 2, wurde in endotoxinfreiem PBS gewaschen und zu einer Zelldichte von 2x108 CFU/ml in PBS resuspendiert. 1 00 μ\ dieser Suspension (d.h. 2x1 07 CFU) wurden in die Schwanzvenen von 8-1 2 Wochen alten, weiblichen BALB/c-Mäusen injiziert. 1 6 h nach der Infektion wurden die Mäuse betäubt und getötet. Die Milz wurde steril entnommen und mechanisch zerkleinert. Die resultierende Suspension wurde mit 0, 1 % Triton x-100 in PBS lysiert, um intrazelluläre Salmonellen freizusetzen.
Salmonellen mit mehr als 4.500 GFPJDVA-Kopien pro Zelle wurden anhand ihrer typischen grünen und orangen Emission (2-Wellenlängen-Methode) mit
FACS (FacsSort, B&D oder Vantage, B&D) aufgereinigt. Die
Detektionsschwelle für dieses FACS-Geräte beträgt 500 Kopien pro Zelle.
Die Detektionsschwelle bei Gewebeproben mit dem 2-Wellenlängen-
Verfahren beträgt etwa 4.500 Kopien/Zelle, bedingt durch die Detektion gegenüber dem Hintergrund. Es wurden etwa 0, 1 -0,3 % der gesamten
Klone selektioniert, was der Erwartung entsprach (Valdivia and
Ramakrishnan, 2000).
Die erhaltenen 60.000 Klone wurden als Kollektiv in vitro (Plattenkultur in LB-Medium mit einem auf 4 g statt 10 g pro I erniedrigten NaCI-Gehalt) kultiviert. In einem weiteren Schritt wurden Salmonellen, die während eines exponentiellen in v/z o-Wachstums in LB weniger als 2.000 Kopien GFPJDVA exprimieren, isoliert. Die erhaltenen 75.000 Klone sind hochredundant. Diese wurden kollektiv rekultiviert und für eine erneute intravenöse Infektion von Mäusen verwendet (identisches Vorgehen wie in der ersten Selektionsrunde). Salmonellen, die nach 24 h in der Milz mehr
als 25.000 Kopien GFPJDVA pro Zelle enthielten, wurden sortiert und rekultiviert.
Bei 95 einzelnen Klonen wurde durch PCR mit den Primern "up" δ'-GGCC ACGATGCGTC (SEQ ID NO. 46) und "down" 5'-TACTCATATGTATATCT CCTTCTTA (SEQ ID NO. 47) das genomische Plasmid-Insert amplifiziert und durch Verdau mit Alul und Hpal typisiert. Die dadurch identifizierten 61 nicht-redundanten Klone wurden individuell auf die gewünschten Expressionseigenschaften (hier: Induktion in der Milz) überprüft, wobei 58 eine korrekte GFPJDVA- Expression haben (siehe Tabelle 4).
Die Inserts der 58 Klone wurden mit dem primer "down" (Sequenz s. o.) teilweise sequenziert. Damit wurden durch das Screening-Verfahren regulatorische Sequenzen aufgefunden, die in der Milz als starke Promotoren wirken, jedoch in vitro keine oder nur eine schwache Aktivität zeigen.
Innerhalb der erhaltenen Sequenzen wurden eventuell vorhandene Leseraster (d.h. Sequenzen aus Startkodon mit möglichst vielen folgenden Triplets ohne Stopkodon) identifiziert. Diese Vorhersage wurde durch Vergleich der Sequenzen aus der öffentlich zugänglichen Datenbank GENBANK des NCBI, die auf einem lokalen Blast-Server installiert ist, bestätigt. Insbesondere wurde die vollständige Genomsequenz von Salmonella enterica serovar Typhimurium LT2 (McClelland et al., 2001 ) herangezogen. Die Sequenzen vor dem Startkodon (die intergenen Regionen) wurden auf putative Promotoren (Transkriptionsstarts) untersucht. Hierzu wurden die Algorithmen von Reese (1 994), Reese und Eeckman (1 995) und Reese et al. (1 996) verwendet.
Die Ergebnisse sind für 58 erhaltene Klone in Tabelle 4 und Tabelle δ zusammengefasst. Die Daten sind nach dem Verhältnis der Expressionsstärke in vivo/in vitro sortiert. Dreizehn der δ8 Klone erfüllen
die bevorzugten Selektionskriterien exakt (CLII.4C, CLI1.1 1 C, A.1 1 H, A.1 2A, 2.4A, A.1 2G, A.9D, A.7A, 3.4F, 3.2E, 3.9A, 3.9E, 3.6B) mit einem Verhältnis der Expressionsstärke von mindestens 1 2,5, wie durch die Selektionskriterien (25.000/2.000) vorgegeben; weitere sechs erfüllen die Kriterien annähernd (Abweichungen bezüglich der / - f/O-Schwelle: A.1 1 B, CLII.9B, CLII.1 2C, A.2A, 2.1 F, 1 .3G). Das Verhältnis der Expressionsstärken ist in diesen Fällen mindestens etwa 8. In weiteren fünf Klonen wurde die in vitro-Sc welle teilweise stark überschritten (Klone A.1 0F, CLII.3A, 2.2A, 4.5G, A.8H), jedoch war das Verhältnis der Expressionsstärken ebenfalls größer als 8, weil die /77-v/Vσ-Expression entsprechend stärker war.
Somit enthalten insgesamt 24 der δ8 Klone regulatorische Sequenzen aus Salmonella, die eine differentielle Proteinexpression in vivo und in vitro bewirken können, wobei die Expression in vivo mindestens um das achtfache stärker ist als in vitro. Der Befund, dass nur fünf dieser 24 Klone den bevorzugten Selektionskriterien nicht genügen, zeigt, dass das Verfahren mit großer Sicherheit erfolgreich durchgeführt werden kann. Im Übrigen eignen sich auch Klone mit einer starken in vitro und in vivo Expression zur Herstellung von Lebendimpfstoffen, weil sie in der Lage sind, eine verbesserte zweiphasige Immunantwort auszulösen.
Die regulatorischen Sequenzen der Gene sifA (Klon 3.6B) , pipB (Klon 3.4F) und aroQ (Klon A.2A) wurden schon in Beispiel 2 (dort Klone 1 2b, 10g und 1 c) identifiziert, jedoch mit leicht abweichenden Sequenzen. Die drei Klone dieses Beispiels liefern im Vergleich zu Beispiel 2 deutlich größere Expressionsstärken. Die Abbildungen 30-32 enthalten eine Gegenüberstellung der jeweiligen Sequenzen. Die Lage der intergenen Regionen, der putativen Promotoren (soweit in beiden vorhergesagt) und der Startkodons stimmt weitgehend überein. Lediglich die intergene Region von Klon 3.4F bzw. 10g scheint zwei putative Promotoren zu enthalten (je einer in jedem Klon vorhergesagt). Die Klone 10g und 1 2b unterscheiden
sich von ihren stärker GFP exprimierenden Homologen 3.4F und 3.6B durch ein Teilstück des autologen Gens, das in 3.4F und 3.6B fehlt. Damit entsteht in 10g und 12b ein Fusionsprotein, das anders gefaltet sein kann und damit schneller abgebaut werden könnte. Außerdem können an der Fusionsstelle seltene Codons entstehen, die teilweise wesentlich schlechter translatiert werden, und die Reste des autologen Gens können die GFP-Translation behindern, wenn beide Gene nicht im selben Leseraster sind, da GFP über ein eigenes Startcodon verfügt.
Ein Fusionsprotein entsteht auch bei Expression in den Klonen 1 c und A.2A, das allerdings im Falle von 1 c einen deutlich größeren Anteil des autologen Proteins enthält, was die schwächere Expression von 1 c erklärt. Für eine optimale Expression sollten die regulatorischen Sequenzen daher vor dem Startcodon abgeschnitten werden.
Die regulatorischen Sequenzen der Gene pagD (Klon 2.4A), phoN (2.2A), sifB (Klon 2.1 F) und die Sequenz des Klons 3G (1.3G) sind bereits in Beispiel 2 beschrieben (dort als Klone 4a, 2a, 1 f und 3g bezeichnet).
Die anderen 20 Sequenzen sind in den Abbildungen 10-29 dargestellt.
Die 24 regulatorischen Sequenzen (Tabelle δ, Nr. 3δ-δ8) sind also geeignet, auch andere heterologe Proteine als GFP selektiv in der Milz zu exprimieren, insbesondere heterologe Antigene. Damit sind diese Sequenzen zur Herstellung eines Lebendimpfstoffes geeignet. Am besten geeignet ist der Klon 3.6B (sifA), der zum einen eine sehr geringe / 7-v/-7O-Aktivität zeigt, zum anderen mit die höchste /7- Vo-Aktivität.
In weiteren δ Klonen (A.1 1 A, A.8B, CLI.δA, 4.4G, A.1 A, dargestellt in Abbildung 33-37, Tabelle 4, Nr. 18, 19, 20, 28, 29) bewirkt die regulatorische Sequenz eine starke Expression in vivo (96.000 bis 222.000
Kopien/Zelle), die mit einer ebenfalls starken Expression in vitro (36.000 bis
69.000 Kopien/Zelle) verbunden ist. Das Verhältnis der in vivo/in vitro Expression liegt bei mindestens 2 und maximal 6. Wegen der starken Expression in vivo sind auch diese Sequenzen geeignet, andere heterologe Proteine als GFP in Geweben, z.B. in der Milz, in großer Menge zu exprimieren, insbesondere heterologe Antigene. Damit sind die ebenfalls zur Verwendung in Lebendimpfstoffen geeignet.
Legenden
Abbildung 1 :
Schematische Darstellung der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen 7 Inserts, die regulatorische Sequenzen aus Salmonella enthalten.
Abbildung 2:
Nukleotidsequenz des Expressionsvektors pGFPJDVA (SEQ ID NO. 3)
Abbildungen 3-9:
Nukleotidsequenzen der Insertionen 1 c, 1 f, 2a, 3g, 4a, 1 0g und 12b (SEQ ID NO. 4-10)
Abbildungen 10-29:
Nukleotidsequenzen der Insertionen A.2A, A.7A, A.8H, A.9D, A.10F, A.1 1 B, A.1 1 H, A.1 2A, A.1 2G, CLII.3A, CLII.4C, CLII.9B, CLII.1 1 C, CLII.1 2C, 3.2E, 3.4F, 3.6B, 3.9A, 3.9E und 4.δG (SEQ ID NO. 1 1 -30)
Abbildungen 30-32:
Die Abbildungen zeigen die Gegenüberstellung der Sequenzen A.2A mit 1 c, 3.4F mit 10g und 3.6B mit 1 2b. Die Unterstreichungen markieren die intergenen Regionen, die ersten Basenpaare putativer Promotoren sind fett gekennzeichnet, und Startkodons sind durch einen Kasten markiert.
Abbildungen 33-37:
Nukleotidsequenzen der Insertionen A.1 1 A, A.8B, CLI.δA, 4.4G, A1 .A (SEQ ID NO. 31 -35)
Tabelle 1
Übersicht über die Expression von Reporterproteinen (GFP) in ex vivo isolierten Salmonellen (aus den Peyer'schen Plaques) und die Anzahlen der isolierten CFUs.
Tabelle 2
Übersicht über die isolierten regulatorischen Sequenzen aus Salmonella.
Tabelle 3
Übersicht über die verwendeten Mutanten der Shine-Dalgamo-Sequenz. Mutationen gegenüber pGO WT sind fett gekennzeichnet (SEQ ID NO. 36- 41 ).
Tabelle 4
Die Tabelle fasst die Daten von 58 Klonen aus Beispiel 4 zusammen, sortiert nach dem Verhältnis der in Vo-Expression zur in v/fro-Expression.
Spalte 1 : Bezeichnung des Klons/des Inserts
Spalte 2: Symbol entsprechend Nomenklatur von McClelland et al.
(2001 ) Spalte 3: Genlokus entsprechend der Nomenklatur von McClelland et al.
(2001 ) bzw. www.TIGR.org Spalte 4: Funktion entsprechend der Annotation aus Nomenklatur von
McCIeland et al. 2001 Spalte 5: Spezies/Stamm, in dem die Sequenz entdeckt wurde: STM (S. typhimurium), STY (S. typhi), SPA (S. paratyphi A), SPB (S. paratyphi B), SAR (S. arizonae), SBO (S. bongori), ECO (£.
coli K1 2), ECH (E. coli O1 δ7:H7), KPN (Klebsiella pneumoniae)
Spalte 6 in ro-Expression, angegeben als Kopien pro Zelle Spalte 7 in wVσ-Expression in der Milz, angegeben als Kopien pro Zelle Spalte 8 Verhältnis des Expression in vivo/in vitro Spalte 9 Anmerkungen: 1 ) erfüllt die Selektionskriterien exakt, 2) erfüllt die Selektionskriterien annähernd
Tabelle 5 Übersicht über die Eigenschaften der am besten zur differentiellen Expression geeigneten regulatorischen Sequenzen aus Tabelle 4 (siehe auch Tabelle 2)
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Tabelle 1
Konstrukt CFU % CFU GFP-Expression
(± Standardabw.) Kontrolle (± Standardabw.)
Ppagc-GFP.mut3 400 ± 300 <1 2.000.000 + 200.000
PpagC-GFP_OVA 90.000 + 30.000 86 237.000 + 30.000
PpagC-GFP_ASV 25.000 ± 10.000 24 : 385.000 + 40.000
|
PpagC-GFP_LVA 80.000 + 20.000 76 179.000 + 20.000
PspvA-GFP.mut3 90.000 + 30.000 86 56.000 + 6.000
PSPVA-GFP_OVA 100.000 + 30.000 95 < 4.000 (zu gering)
sPvA-GFP_ASV 120.000 + 30.000 114 < 4.000 (zu gering)
Kontrolle SL1344 105.000 + 30.000 100 keine
Tabelle 2
* dieser Promotor liegt nicht in der intergenen Region; a: Größe abgeschätzt anhand von PCR- Produkten, außer bei 1f, für das die komplette Sequenz vorliegt; b: bp Positionen beziehen sich auf die bisher bekannte Teilsequenz des Inserts, wie sie im Anhang angegeben ist; c: das Startkodon von sifB liegt 31 bp stromabwärts vom Insertende.
Tabelle 3
Plasmid Sequenz im Bereich der Shine-Dalgarno- in vivo Expression T-Zel Sequenz (Primer) Kopien pro Zelle % Blast
% pGO_WT GCTCTAGATTTAAGAAGGAGATATACATATG 225.000 + 12.000 100 40 + pGO_mut1 GCTCTAGATTTAAGAAAGAGATATACATATG 33.000 + 12.000 15 22 + pGO_mut2 GCTCTAGATTTAAGAAGCAGATATACATATG 3.500 + 12.0001 Υ 16 + pGO_mut3 GCTCTAGATTTAAGAGGGAGATATACATATG 103.000 + 12.000 46 39 + pGO_mut4 GCTCTAGATTTAAGAAGGGGATATACATATG 78.000 + 12.000 35 41 + pGO_mut5 GCTCTAGATTTAAGAAGGAAATATACATATGl 125.000 + 12.000 56 42 +
: Meßwerte unter der in vivo-Nachweisgrenze, Werte beruhen auf Schätzungen anhand von in vitro-Daten.
7
8 9
1
Tabelle 4
Tabelle 4 (Fortsetzung)
Tabelle 4 (Fortsetzung)
Tabelle 4 (Fortsetzung)
Tabelle 4 (Fortsetzung)
Tabelle 4 (Fortsetzung)
Tabelle 5
co