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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft eine transformierte attenuierte bzw. abgeschwächte Bakterienzelle
zur Verwendung als Medikament.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Expression von rekombinanten Proteinen in Wirtszellen ist wichtig
für eine
Vielzahl von therapeutischen Anwendungen. Insbesondere ist die Expression
von antigenen Proteinen in einer geeigneten Wirtszelle ein wirksames
Verfahren zur Immunisierung gegenüber pathogenen Organismen.
Ein geeignetes Verfahren um dies zu erreichen ist es, eine rekombinante
Wirtszelle mit einem Plasmid zu erzeugen, das eines oder mehrere
Antigene oder Epitope kodiert. Um jedoch solche Plasmide in einer
ausreichenden Kopienzahl aufrecht zu halten, ist einiger Selektionsdruck
notwendig. Dies liegt daran, dass extrachromosomale DNA, die von Wirtszellen
getragen wird, inhärent
instabil ist, weil Zellen, die Plasmide enthalten, für gewöhnlich eine
gesteigerte metabolische Belastung im Vergleich zu Plasmid freien
segregierenden Zellen tragen.
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Das
herkömmliche
Verfahren zum Aufrechterhalten der Kopienzahl von gewünschten
Plasmiden in Zellen in Kultur ist es, einen Selektionsmarker einzuschließen, wie
ein Antibiotika-Resistenzgen auf dem Plasmid, und die Zellen in
der Anwesenheit eines geeigneten Antibiotikums zu kultivieren. Bei
Zellen oder Plasmiden, die für
die therapeutische Verwendung vorgesehen sind, weist dies bestimmte
Nachteile selbst in in vitro Kultur auf, zum Beispiel das potenzielle
Risiko der Verbreitung der Antibiotika-Resistenzgene. Zum Beispiel kann
für die
in vivo Verwendung die benötigte
Anwesenheit einer ausreichenden Konzentration von Antibiotika, um
die Selektion von Zellen sicherzustellen, die eine hohe Kopienzahl
an Plasmiden tragen, unerwünscht,
unpraktisch oder unmöglich
sein.
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Andere
erfolgreiche Verfahren zum Aufrechterhalten von Plasmiden verwenden
keine Antibiotikaselektion sondern beruhen vielmehr auf einem mutanten
Wirt, der nicht in der Lage ist, einen essentiellen Metaboliten
zu synthetisieren und das Einbauen des Gens, welches diese Synthese
in dem Plasmid bereitstellt. Andere Lösungen schließen das
Einbauen eines Gens, das für
ein toxisches Produkt kodiert, in das Chromosom und das anschließende Einschließen eines
entsprechenden Inhibitor oder Repressor Systems in das Plasmid ein,
mit dem Ergebnis, dass Plasmid freie Zellen wirksam bei der Segregation
abgetötet
werden.
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QIAN
Feng et al. (Infection and Immunity, 2002, 70:2029-2038) und Mastroeni
et al. (Veterinary Journal, 2001, 161(1): 132-164) offenbaren Verfahren
zum Exprimieren eines Gens von Interesse in einer transformierten
Zelle innerhalb eines Empfängerorganismus.
Die
EP 0 851 932 beschreibt
ein Verfahren zum Aufrechterhalten von Plasmiden innerhalb von Wirtszellen
in in vitro Kultur mittels einer Operator Repressor Titration. Dies
schließt
das Engineering einer geeigneten Wirtszelle ein, sodass die Expression
eines essentiellen chromosomalen Gens durch den Einbau einer Operatorsequenz
in eine Kontrollregion konditional gemacht wird. Dieser Operator
bindet ein Repressor Protein, und in der Anwesenheit eines solchen
gebundenen Repressors wird die Expression des Gens herunterreguliert,
und in der Abwesenheit seines essentiellen Produkts sterben die
Zellen oder sie können
sich nicht mehr teilen. Das Chromosom des Wirts wird weiter verändert, sodass
es ein Gen enthält,
welches das Repressor Protein exprimiert, sodass die Zelle jetzt
lebensfähig
ist, außer
das Gen wird auf irgendeine Weise unterdrückt oder die Auxotrophie der
Zelle wird durch Zugabe des benötigten essentiellen
Produkts als ein ergänzender
Nährstoff
in dem Kulturmedium aufgehoben.
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Die
gewünschten
Plasmide für
die Aufrechterhaltung in dieser Wirtszelle werden derart verändert, dass
sie eine oder mehrere Operatorstellen ähnlich jener, welche die Expression
des oben beschriebenen essentiellen Wirtszellgens kontrollieren, enthalten.
Wenn sie in die Wirtszelle transformiert werden, konkurrieren solche
Plasmide hinsichtlich der Bindung des Repressors innerhalb der Zelle.
Wenn eine ausreichende Kopienzahl erreicht ist, ist der gesamte
Repressor durch die Plasmide gebunden und das essentielle zelluläre Gen ist
dereprimiert, die Zelle wird aus ihrer Auxotrophie befreit, was
es ihr erlaubt zu wachsen und sich in der Abwesenheit von ergänzenden
Nährstoffen
zu teilen.
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Obwohl
die
EP 0 851 932 und
Crananburgh et al., 2001, Nucleic Acids Research 29: E26 ein solches System
für die
Verwendung in vitro beschreiben, gibt es keine Offenbarung von geeigneten
Wirtszellen und Plasmiden für
die sichere und einfache in vivo therapeutische Verwendung. Folglich
gibt es einen Bedarf für ein
System für
die einfache Expression einer Vielzahl von Plasmid basierten therapeutischen
Genen in verträglichen
Wirtszellen für
in vivo therapeutische Verwendung.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung beruht auf modifizierten Wirtszellen für in vivo therapeutische Verwendung,
die verwendet werden können,
um ein therapeutisch nützliches
Plasmid basiertes Gen unter Verwendung eines Plasmid Aufrechterhaltungssystems
zu exprimieren, das die Verwendung eines Plasmid basierten dominanten
Selektionsmarkers nicht benötigt
sondern ein System der Repressor Titration verwendet.
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Eine
besonders nützliche
Anwendung davon liegt in dem Gebiet der Vakzinierung. Die frühesten Formen
der prophylaktischen Immunisierung schließen die Verwendung von attenuierten
Stämmen
von pathogenen Organismen ein, die Antigene tragen, die sie mit
den gefährlicheren
Wildtyp Organismen teilen. Die Immunreaktion, die gegenüber den
attenuierten Stämmen
erzeugt wurde, war protektiv gegenüber einer Infektion mit dem
Wildtyp Organismus. Dieser Ansatz wird heute immer noch verwendet,
zum Beispiel in der Verwendung des BCG Stamms von Mycobacterium
bovis.
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So
wie hier verwendet, bedeutet "Immunisierung" die Stimulation
einer protektiven oder therapeutischen Immunantwort. "Vakzinierung" ist die bewusste
bzw. gut überlegte
Verabreichung von Antigenen, die in der Lage sind, eine protektive
oder therapeutische Immunantwort für den Zweck einer Prophylaxe
zu stimulieren. In diesem Zusammenhang können solche Antigene als "Immunogene" bezeichnet werden.
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Ein "attenuierter bzw.
abgeschwächter" Organismus ist in
diesem Zusammenhang einer, der eine verringerte pathogene Wirkung
(idealerweise eine geringe oder keine) zeigt, wenn er an einen Empfängerorganismus
verabreicht wird, im Vergleich zu einem Wildtyp Pathogen. Solche
attenuierten Organismen können natürlich entstehen,
sie können
sorgfältig
durch die wiederholte Passage in vivo oder in vitro selektiert werden, oder
sie können
durch rekombinante DNA Technologie durch Manipulieren oder Entfernen
von Genen, von denen bekannt ist, dass sie mit Virluenz assoziiert
sind, konstruiert werden.
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Jedoch
gibt es Beschränkungen
für den
Ansatz der Verwendung attenuierter Stämme von bestimmten Pathogenen
als Vakzinen gegen die Infektion, die durch ihre Wildtyp Äquivalente
verursacht wird. Es kann kein attenuierter Stamm des relevanten
Pathogens zur Verfügung
stehen, oder ein solcher Stamm kann eine schlechte protektive Immunantwort
hervorrufen. Die Verwendung von rekombinanten DNA Technologien erlaubt
im Prinzip die Identifizierung von Genen, die für die Expression von spezifischen
Antigenen durch Pathogene verantwortlich sind, die in der Lage sind,
eine protektive Immunantwort zu bilden, und ihre Übertragung auf
sicherere, geeignetere Wirtszellen, die als Vakzinen verwendet werden
können.
Solche Gene können
direkt Protein Antigene kodieren, oder sie können Enzyme kodieren, die für die Biosynthese
von komplexeren Kohlenhydrat oder Lipid antigenen Strukturen verantwortlich
sind. Darüber
hinaus erlaubt dies die Verwendung einer begrenzten Anzahl von attenuierten
Wirtsstämmen,
um rekombinante Antigene von irgendeinem des großen Bereichs der Spezies von
Pathogenen zu transportieren.
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Antigen
assoziierte Gene, die auf eine geeignetere und sicherere (vorzugsweise
attenuierte) Wirtszelle auf diese Weise übertragen wurden, können im
Prinzip entweder in das Wirtschromosom inseriert (integriert) werden,
oder sie können
auf einem extra chromosomalen Element, wie einem selbst replizierenden
Plasmid getragen werden. Der Vorteil der Integration liegt darin,
dass das Gen stabil als ein Teil des Chromosoms aufrecht erhalten
wird. Der Nachteil ist, dass eine solche stabile Integration ein
komplexer und zeitaufwändiger Vorgang
ist, insbesondere wenn eine Vielzahl von verschiedenen Antigen assoziierten
Genen exprimiert werden soll. Die zufällige Integration kann unerwartete
Wirkungen aufgrund von Insertionsinaktivierung von Wirtszellgenen
hervorrufen. Die seitenspezifische Integration durch homologe Rekombination
ist komplex und benötigt
beachtliche Mühe
und Vorsicht.
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Die
Vakzinierung kann mit rekombinanten attenuierten Organismen durchgeführt werden,
die geeignete Antigen assoziierte Gene exprimieren, die auf chromosomalen
Elementen, wie Plasmiden getragen werden (zum Beispiel Oyston et
al., 1995, Infect. Immun. 63:563-568; Titball et al., 1995, Infect.
Immun. 63:563-568). Die Konstruktion von geeigneten Expressionsvektoren
ist vergleichsweise einfach, und die Transformation und Transfektion
von solchen Vektoren stellt Routine für viele Zelltypen dar. Der
Nachteil liegt darin, dass solche Plasmide nicht stabil über wiederholte
Zellteilungen in der Abwesenheit von Selektionsmitteln repliziert
werden. Herkömmlicherweise
wird dies im Fall von transformierten Zellen in Kultur durch einen dominant
selektierbaren Marker erreicht, fast immer ein Antibiotika-Resistenzgen, das
von dem Plasmid getragen wird. Die Zellen wachsen in einem Medium,
zu dem das relevante Antibiotika in einer geeigneten Konzentration
zugegeben wird, und nur Zellen, welche das Plasmid tragen und damit
das Resistenzgen exprimieren, überleben
und teilen sich. Dies weist eindeutig große praktische Schwierigkeiten
auf, wenn es auf die in vivo Verwendung von solchen Zellen für die therapeutische
Verwendung, wie Vakzinierung, angewendet wird. Zusätzlich zu
dem Risiko der Ausbreitung von Antibiotikaresistenz und der Möglichkeit
einer unangebrachten Immunantwort gegenüber dem Produkt des Resistenzgens,
kann es schwierig oder unmöglich
sein, eine ausreichende Konzent ration des Antibiotikas in dem geeigneten
Gewebe oder Kompartiment des Empfängerorganismus aufrecht zu
erhalten. Es ist auf jeden Fall unerwünscht, den Empfänger gegenüber der
benötigten
Dosis des Antibiotikums auszusetzen, wenn es verhindert werden kann.
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Die
gegenwärtige
Erfindung erlaubt das stabile Aufrechterhalten eines Plasmids innerhalb
einer Wirtszelle, in der Abwesenheit irgendeiner externen Selektion,
wie einem Antibiotikum. Die Operator Repressor Titration erlaubt
es Plasmiden, sich selbst in einer geeigneten modifizierten Wirtszelle
zu selektieren. Eine solche modifizierte Wirtszelle ("ORT® Wirtszelle") muss bezüglich zweier
chromosomaler Gene verändert
werden, aber wenn sie einmal hergestellt wurde, kann sie für irgendeine
Anzahl von "ORT® Plasmiden" verwendet werden,
die verschiedene Transgene exprimieren. Die Fähigkeit, irgendeine Anzahl
von verschiedenen Antigenen unter Verwendung der gleichen attenuierten
(und validierten) Wirtszelle, einfach durch Transformieren mit einem
ORT® Plasmid,
welches das geeignete Antigen assoziierte Gen kodiert, zu exprimieren,
wäre ein
großer Vorteil.
Der Mangel des Bedarfs für
einen äußerlich
hinzugefügten
Selektionsdruck erlaubt es Wirtszellen, die innerhalb einen Empfängerorganismus
gegeben wurden, Plasmide stabil aufrecht zu erhalten, die ein nützliches
therapeutisches Gen kodieren und exprimieren (wie ein immunogenes
Antigen oder ein Epitop davon).
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Genauso
wichtig erlaubt die Erfindung die Transformation eines Plasmids,
das frei von irgendeinem Antibiotika-Resistenzgen ist, in eine geeignete
modifizierte Bakterien- (oder andere) Wirtszelle, mit anschließendem bevorzugten
Wachstum und Selektion von resultierenden Transformanten in der
Abwesenheit von Antibiotika.
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Die
vorliegende Erfindung ist deshalb insbesondere nützlich für die Expression von einem
oder mehreren antigenen Proteinen oder Peptiden oder von Enzymen,
die für
die Biosynthese von Nicht-Peptidantigenen benötigt werden, in Wirtszellen,
um solche rekombinanten Wirtszellen an einen Empfängerorganismus zum
Zweck der Bildung einer protektiven Immunantwort gegen das Pathogen,
von dem das/die Antigen/e stammt/en, zu verabreichen. Solche Wirtszellen
können
weiter hin wachsen und sich in dem Empfängerorganismus teilen oder
nicht. Das/Die von dem Plasmid abstammende/n Gen/e, welche/s das/die
Antigen/e kodierten, kann/können
in der Wirtszelle vor der Verabreichung an den Empfängerorganismus
oder nur nach der Verabreichung an den Empfängerorganismus exprimiert werden.
Die Stufe, an dem das Antigen exprimiert wird, kann reguliert werden,
indem das von dem Plasmid abstammende Gen unter die Kontrolle von
verschiedenen Promotoren gesetzt wird. Wo zum Beispiel die Wirtszelle
eine Bakterienzelle ist und das von dem Plasmid abstammende Gen
unter der Kontrolle eines bakteriellen Promotors steht, wird das
Antigen in den Wirtszellen exprimiert werden, in denen das Plasmid
vor der Verabreichung an einen Empfängerorganismus aufrecht erhalten
wird. Wo die Wirtszelle eine Bakterienzelle ist und das von dem
Plasmid abgeleitete Gen unter der Kontrolle eines eukaryonten Promotors
steht, wird das Antigen in Wirtszellen nicht vor der Verabreichung
exprimiert werden, sondern es wird nach Verabreichung an Wirtszellen
exprimiert, welche das Plasmid in einem eukaryonten Empfängerorganismus
aufrecht erhalten, wie in Garmory et al., (FEMS Microbiol Rev.,
2002, 26(4):339-53) gezeigt wurde.
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Dem
Fachmann sind Antigene bekannt, die verwendet werden können, um
eine Immunantwort gegen Pathogene zu bilden, und das Plasmid, das
an die erfindungsgemäße Wirtszelle
verabreicht wird, kann irgendeines dieser Antigene kodieren. Zum
Beispiel wurde für
das caf Operon von Y. pestis gezeigt, dass es ein vielversprechender
Vakzinkandidat ist, einschließlich
hoher Mengen an Immunität
gegenüber
Y. pestis (Titball et al., 1997, Infection & Immunity, 65: 1926-1930). Eine ORT
Wirtszelle, die ein ORT Plasmid umfasst, das ein caf Operon umfasst,
könnte
deshalb verwendet werden, um eine Immunantwort gegenüber Y. pestis
zu erzeugen.
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Alternativ
dazu können
die Antigene von einem Tumor abgeleitet sein, und die verwendete
Technik bildet eine Antitumor Immunantwort mit dem Ziel der Zerstörung des
Tumors, oder zumindest zur Verlangsamung seines Wachstums.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann die Erfindung verwendet werden, um therapeutische Genprodukte
für andere
Zwecke als die Bildung einer Immunantwort zu exprimieren und zu
transportieren. Generell kann ein großer Bereich von rekombinanten
Therapeutika durch dieses Verfahren transportiert werden.
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Zum
Beispiel können
Proteine transportiert werden, um das fehlende oder verringerte
Produkt eines defekten Gens, wie a-1-Antitrypsin in einer a-1-Antitrypsin
Defizienz, oder Faktor VIII in Hämophilie
zu ersetzen. Insbesondere geeignet wären Anwendungen, wo Therapeutika
in das Darmlumen durch eingeführte
rekombinante Organismen sekregiert werden, die erfindungsgemäß hergestellt
wurden. Beispiele schließen
die Herstellung von Bauchspeicheldrüsenenzymen ein, um natürliche Enzyme
zu ersetzen, die als ein Ergebnis von zystischer Fibrose, Pankreatitis
oder Pankreatektomie verringert oder abwesend sind, oder die Herstellung von
extra Vitamin K.
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Es
ist vorgesehen, dass das Produkt des Gens, das auf dem ORT® Plasmid
kodiert wird, auf der Oberfläche
der Zelle (insbesondere nützlich
für Vakzinierungszwecke)
exprimiert oder von der Wirtszelle sekregiert werden kann. Im Fall
einer bakteriellen Wirtszelle, die in der Lage ist, innerhalb der
Zellen des Empfängerorganismus
zu überleben
(zum Beispiel Listeria und Salmonella), erlaubt dieses System rekombinanten
Antigenen, direkt in intrazelluläre
Kompartimente eingeführt
zu werden, was Vorteile im Fall von Antigen-präsentierenden Zellen haben kann,
was die Art der nachfolgenden Präsentation
durch Moleküle
des Haupthistokompatibilitätskomplexes
beeinflusst. Solche Vorteile sind für den Fachmann im geeigneten
Technikbereich klar. Geeignete Verfahren für die Sekretion von Antigenen,
die in Gram-negativen Bakterien exprimiert werden, schließen das
Hämolysin
Sekretionssystem von E. coli ein (Gentschev et al., 1996, Gene 179:
133; Gentschev et al., 2001, Vaccine 79:2621).
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Die
Erfindung kann auch verwendet werden, um therapeutische Genprodukte
zu transportieren, welche die Transkriptionsprodukte von Genen sind,
die von Plasmiden abstammen, wie Antisense-Oligonukleotide. Es ist
auch vorgesehen, dass die Erfindung verwendet werden kann, um Gene,
die von Plasmiden abstammen, zu transportieren, die selbst therapeutische
Produkte sind, zum Beispiel für
Gentherapiezwecke.
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Die
Erfindung umfasst eine transformierte attenuierte bakterielle Wirtszelle
mit einem Plasmid, umfassend ein Gen von Interesse und einen Operator,
welcher für
das Binden durch einen Repressor, der in trans exprimiert wird,
empfänglich
ist, ein zweites Gen, welches den Repressor kodiert und welches
auf einem Chromosom vorliegt, und ein drittes chromosomales Gen,
das funktionell mit einem Operator verbunden ist und essentiell
für das
Wachstum ist, wobei das Plasmid in der Zelle in ausreichender Anzahl
vorliegt, um den Repressor zu titrieren, so dass das essentielle
Gen exprimiert wird, wodurch das Zellwachstum ermöglicht wird.
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Vorzugsweise
ist das dritte Gen kein Antibiotika-Resistenzgen.
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So
wie hier verwendet, bedeutet "funktionell
assoziiert" oder "operativ assoziiert" bezüglich einer
Operatorsequenz und einem assoziierten Gen, dass der Operator in
cis mit dem Gen verbunden ist, so dass die Expression des Gens zur
Unterdrückung
durch das Binden eines Repressors an den Operator empfänglich ist.
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Es
wird vom Fachmann verstanden, dass der Begriff Operator verwendet
wird, um irgendeine Nukleinsäuresequenz
zu definieren, an die ein Repressor bindet, um Transkription von
einem assoziierten Promotor zu verhindern. Die Operatorsequenz,
die auf dem Plasmid anwesend ist, braucht keine Sequenz zu sein,
die identisch zu der Operatorsequenz auf dem chromosomalen Gen ist,
dahingehend, dass der Plasmid Operator nur aus den minimalen Sequenzen
bestehen muss, die für
die Bindung des Repressors notwendig sind, der die Transkription
von dem chromosomalen Gen reprimiert. Es wird auch verstanden, dass
mutierte Operatorsequenzen erfindungsgemäß auch nützlich sind, zum Beispiel Sequenzen,
die eines oder mehrere Nukleotide inseriert, deletiert oder substituiert
haben, was zu einer erhöhten
oder verringerten Affinität
für den
entsprechenden Repressor führt.
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So
wie hier verwendet, betrifft "Zellwachstum" die ansteigenden
Zahlen von Zellen in einem Kulturmedium oder in vivo über die
Zeit, und bezieht sich auch auf das Zellüberleben, wenn sich die Anzahl
der Zellen über
die Zeit nicht erhöht,
sondern sich die Anzahl der lebenden Zellen über die Zeit nicht verringert.
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Vorzugsweise
kodiert das Repressor Gen einen der E. coli lac Repressoren, insbesondere
den lacIq Repressor, den E. coli trp Repressor,
den E. coli galR Repressor, den E. coli araC Repressor, den E. coli
ArgRNV Repressor (Burke et al. (1994) Mol. Microbiol., 13, 609-618)
und den E. coli Tet Repressor.
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Wie
oben beschrieben, ist jeder Repressor in trans mit einer trans-assoziierten
Operatorsequenz operativ, die sowohl auf dem Chromosom als auch
auf dem Plasmid anwesend ist. Die Erfindung umfasst die Anwesenheit
von einem oder mehreren Repressor Genen auf dem Wirtschromosom,
z.B. eines, zwei oder drei Repressor Gene, um Plasmid Stabilität sicherzustellen,
wenn ein chromosomales Repressor Gen mutiert oder deletiert wird.
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Bevorzugte
Operatorsequenzen schließen
deshalb den lac Operator, den A Operator, den trp Operator, den
gal Operator, den ara Operator, den Arg Operator und den Tet Operator
ein. Wenn es gewünscht
ist, kann der korrespondierende Promotor funktionell mit seinem
Operator assoziiert sein.
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Mehr
als ein verschiedenes essentielles chromosomales Gen, das funktionell
mit dem Operator assoziiert ist, kann in dem Chromosom der Zelle
anwesend sein, wobei das essentielle Gen mit einem Operator verbunden
ist und deshalb für
die Unterdrückung
durch den Repressor empfänglich
ist, um vor Verlust der Repressor Empfänglichkeit an einen chromosomalen
Operator zu schützen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Gen, welches das Repressor Protein kodiert,
in zwei oder drei Kopien an verschiedenen Stellen in dem Chromosom
anwesend, um vor dem Verlust der Repressor Expression an einer chromosomalen
Stelle zu schützen.
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Bevorzugte
essentielle Gene, die auf dem Wirtschromosom angeordnet sind, schließen ein,
aber sind nicht beschränkt
auf Gene, die in die folgenden Kategorien fallen: Gene, die Produkte
kodieren, die mit der Biosynthese von Zellmetaboliten in Verbindung
stehen, wie Zellwandvorläufer,
Gene deren Produkte in den Kohlenhydrat Metabolismus involviert
sind, Gene, die für
Antibiotikaresistenz kodieren, und Gene, die Biosynthese oder Regulation
von Makromolekülen
kodieren, z.B. Gene, die essentiell für die DNA und/oder RNA Synthese
und Replikationsfunktionen sind.
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Vorzugsweise
umfasst das Plasmid einen Replikationsursprungspunkt, der Replikation
von ungefähr 20
Kopien des Plasmids pro Wirtszelle, oder so viele wie ungefähr 200 Kopien
Plasmid pro Wirtszelle erlaubt. Beispiele von solchen Plasmiden
schließen
ein, aber sind nicht beschränkt
auf jene, die den pBR322 Replikationsursprungspunkt enthalten, und
die pUC Serie von Plasmiden, die durch Vieira & Messing (1982, Gene, 19(3), 259268)
und Yanisch-Perron et al. (1985, Gene, 33(1), 10S-119) beschrieben
sind, die hier als pUC bezeichnet werden. Alternative Plasmide,
die verwendet werden können,
schließen
das pAHL Plasmid, das von dem pAH34L Plasmid abgeleitet ist, das
von Titball et al. (1997, Infection & Immunity, 65: 1926-1930) beschrieben
wurde, ein.
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So
wie hier verwendet, betrifft "Replikationsursprungspunkt" jene Sequenzen auf
dem Plasmid, die für das
Aufrechterhalten des Plasmids in einer gegebenen Kopienzahl pro
Zelle notwendig sind.
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Das
hier beschriebene Repressor Titrationssystem erlaubt die stabile
Aufrechterhaltung von Plasmiden in mittlerer oder hoher Kopienzahl
ohne die Verwendung von Plasmid kodierten dominanten Selektionsmarkern,
wie für
Antibiotikaresistenz, und es kann mit irgendeinem Wirt verwendet
werden, der ein trans wirkendes Repressor/Operatorsystem unterstützen kann.
Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, dass sie sich auf die Plasmid
Aufrechterhaltung anstelle von Antibiotikaselektion von Plasmid
tragenden Zellen stützt.
Die Abwesenheit von dominanten Selektionsmarkern, wie Antibiotika-Resistenzgenen
auf dem Plasmid, so wie hier be schrieben, ist auch vorteilhaft dahingehend,
dass sie die möglicherweise
ernsten Probleme vermeidet, die mit der Expression dieser Gene in
einem Empfängerorganismus,
insbesondere einem Menschen, in Verbindung stehen, und dass sie
die weit verbreitete Verwendung von bakteriellen Genen, die Antibiotikaresistenz kodieren,
vermeidet, deren Verwendung dazu neigt, die Übertragung von solchen Genen
in der bakteriellen Population als Ganzes zu fördern.
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Die
transformierte attenuierte Bakterienzelle ist vorzugsweise eine
enterobakterielle Zelle, weiter bevorzugt eine Zelle des Genus Salmonella,
und am meisten bevorzugt eine Zelle der Spezies Salmonella typhimurium
oder der Spezies Salmonella typhi.
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Es
ist weiterhin bevorzugt, dass die transformierte attenuierte Bakterienzelle
attenuiert wurde, um ihre Pathogenität durch eine Modifikation ihres
aroA-Gens, aroC-Gens,
aroD-Gens oder htrA-Gens zu verringern. Die transformierte Zelle
kann eine Modifikation von einem oder mehrerer dieser Gene aufweisen.
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Am
meisten bevorzugt stammt die attenuierte transformierte Zelle von
dem Stamm Salmonella typhimurium SL3261 oder von dem Stamm Salmonella
typhi CVD 908-htr.
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Es
ist auch bevorzugt, dass das dritte Gen, das von der Zelle umfasst
ist, ein Enzym kodiert, das für die
bakterielle Zellwandsynthese benötigt
wird. Weiter bevorzugt ist das Gen dapD.
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Alternativ
dazu kodiert das dritte Gen, das in der Zelle enthalten ist, ein
Enzym, das für
die Fettsäuresynthese
benötigt
wird. Weiter bevorzugt ist das dritte Gen fabA.
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Das
Gen von Interesse kann irgendein Gen sein, von dem gewünscht wird,
dass es zu dem Empfängerorganismus
transportiert wird. Das Gen von Interesse kann ein Antigen sein,
oder das Transkriptionsprodukt des Gens von Interesse kann ein Antisense-Oligonukleotid
sein. Vorzugsweise ist das Gen von Interesse funktionell mit einem
bakteriellen Promotor oder einem eukaryonten Promotor verbunden.
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Die
transformierte attenuierte Bakterienzelle wird als ein Medikament
verwendet. Die Verwendung der transformierten Zelle als ein Medikament
wird von der Natur des Gens von Interesse abhängen. Vorzugsweise kann die
transformierte Zelle als ein Gen Transportsystem verwendet werden.
Zum Beispiel kann die transformierte Zelle verwendet werden, um
ein Gen von Interesse für
Gentherapiezwecke zu transportieren. Die transformierte Zelle kann
auch verwendet werden, um ein Gen von Interesse zu transportieren,
dessen Transkriptionsprodukt eine therapeutische Wirkung aufweist,
wie ein Antisense-Oligonukleotid, oder um ein Gen von Interesse
zu transportieren, das ein Antigen kodiert, das eine therapeutische
Wirkung aufweist.
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Alternativ
dazu kann die transformierte Zelle als ein Immunogen verwendet werden.
Gemäß dieser Ausführungsform
kann das Gen von Interesse eines oder mehrere Antigene kodieren,
die eine Immunantwort in dem Empfängerorganismus hervorruft/en.
Der Fachmann kennt Gene von Interesse, die Antigene kodieren, die
eine Immunantwort in dem Empfängerorganismus
auslösen,
und die in das Plasmid in der erfindungsgemäßen transformierten Zelle eingeschlossen
werden können.
Ein Beispiel von Genen von Interesse, die in das Plasmid eingeschlossen
werden können,
um eine Immunantwort in dem Empfängerorganismus
hervorzurufen, sind die cafI, cafIA und cafIM Gene des caf Operons.
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Das
Gen von Interesse kann in der transformierten Zelle transkribiert,
oder transkribiert oder translatiert werden, vor der Verabreichung
an einen Empfängerorganismus
oder nur im Anschluss an die Verabreichung an den Empfängerorganismus,
in Abhängigkeit
von der Identität
des Promotors und der transformierten Zelle. Wo zum Beispiel das
Gen von Interesse ein Antigen kodiert, das eine Immunantwort hervorruft,
das mit einem eukaryonten Promotor verbunden ist, und die transformierte
Zelle eine Bakterienzelle ist, wird das Antigen nur exprimiert um eine
Immunantwort im Anschluss an die Verabreichung an den Empfängerorganismus hervorzurufen.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Zusammensetzung zur
Verwendung als ein Medikament bereitgestellt, umfassend irgendeine
der oben beschriebenen Zellen zusammen mit einem pharmazeutisch
verträglichen
Bindemittel, Verdünnungsmittel
oder Puffer, die dem Fachmann im relevanten Gebiet gut bekannt sind.
Gemäß einer
Ausführungsform
dieses Aspekts ist die pharmazeutische Zusammensetzung eine Vakzinzusammensetzung.
Die Vakzinzusammensetzung kann eines oder mehrere Adjuvans/Adjuvantien
zusätzlich
zu dem Bindemittel, Verdünnungsmittel
oder Puffer enthalten.
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Andere
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen davon und aus
den Patentansprüchen
offensichtlich.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist ein Diagramm, das die Verwendung
des Plasmids pKO3 (1A) für Geninsertion (1B) von
Link et al., 1997, J. Bacteriol. 179:6228-6237 darstellt.
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2A zeigt
den chromosomalen dapD Locus, und B zeigt die PCR Produkte, die
durch den Klonierungsvorgang daraus gebildet werden.
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3 zeigt Karten von Plasmiden, die in der
Konstruktion von SL3261dapD verwendet wurden (A: pTrc99; B: pGEM-T
Easy; C: placPdapD6; D: pTrc99dapD; E: pGEM-TeasydapDL(–); F: pGEM-TeasydapDR(–); G: pDRdapD(+);
H: pdapDB(+); I: pKO3; J: pKO3dapD).
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4A zeigt
den chromosomalen fabA Locus, und B zeigt die PCR Produkte, die
durch den Klonierungsvorgang daraus gebildet werden.
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5 zeigt Karten von Plasmiden, die in der
Konstruktion von SL3261fabA verwendet wurden (A: pCR2.1; B: pORT1;
C: pCR2.1STfabA(–);
D: pORfabA(+); E: placfabA; F: pTrc99fabA; G: pORIIacfabA; H: pKO3fabA).
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6 ist
ein Vergleich der Wachstumskurven von SL3261 in LB und von SL3261dapD
in LB und IPTG.
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7:
Das Plasmid pUC18I.
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8:
In vitro Aufrechterhaltung von pUC18I in SL3261dapD. Durchschnittliche
Kolonienzahlen von SL3261dapD(pUC18I) auf LB-IPTG und auf Ampicillin
sind gezeigt.
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9:
In vitro Aufrechterhaltung von pUC18I in SL3261dapD. Agarosegel
von Minipräps,
um die Anwesenheit von pUC18I in SL3261dapD zu zeigen. M = kb Leiter;
C = pUC18I Referenz. Die Zeitpunkte von "Tag 0" bis "Tag 5", wie in Beispiel 4 beschrieben, wurden
in chronologischer Reihenfolge aufgetragen. 1-2-3: SL3261dapD(pUC18I)
Klone.
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10:
In vivo Aufrechterhaltung von pUC18I in SL3261dapD in Mäusen.
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Erste
Gruppe von Mäusen
wurde mit SL3261 als einer Kontrolle injiziert: geschlossene Rauten
= gesamt lebende Salmonella, die in Milzzellen nachgewiesen wurden,
die auf LB Agar ausplattiert wurden; offene Rauten = gesamt lebende
Salmonella, die in PP Zellen nachgewiesen wurden, die auf LB Agar
ausplattiert wurden.
-
Zweite
Gruppe von Mäusen,
die mit SL3261 enthaltend pUC18I injiziert wurden: geschlossene
Dreiecke = gesamt lebende Salmonella, die in Milzzellen nachgewiesen
wurden, die auf LB Agar ausplattiert wurden; offene Dreiecke = Salmonella
enthaltend pUC18I, die in Milzzellen nachgewiesen wurde, die auf
LB Agar mit Ampicillin ausplattiert wurden; Dreiecke mit einem Strich
= gesamt lebende Sal monella, die in PP Zellen nachgewiesen wurden,
die auf LB Agar ausplattiert wurden; Dreiecke mit mehreren Strichen
= Salmonella enthaltend pUC18I, die in PP Zellen nachgewiesen wurde,
die auf LB Agar mit Ampicillin ausplattiert wurden.
-
Dritte
Gruppe von Mäusen,
die mit SL3261dapD enthaltend pUC18I injiziert wurden: geschlossene Kreise
= gesamt lebende Salmonella, die in Milzzellen nachgewiesen wurden,
die auf LB Agar und IPTG ausplattiert wurden; offene Kreise = Salmonella
enthaltend pUC18I, die in Milzzellen nachgewiesen wurden, die auf
LB Agar mit Ampicillin ausplattiert wurden; Kreise mit einem Strich
= gesamt lebende Salmonella, die in PP Zellen nachgewiesen wurden,
die auf LB Agar mit IPTG ausplattiert wurden; Dreiecke mit mehreren
Strichen = Salmonella enthaltend pUC18I, die in PP Zellen nachgewiesen
wurden, die auf LB Agar mit Ampicillin ausplattiert wurden.
-
Bakterielle
Anzahlen bzw. Kolonien für
die drei Gruppen von Mäusen,
gezeigt 8, 12 und 16 Tage nach Injektion. Die horizontale Linie
entlang der Graphik unmittelbar überhalb
von 1 auf der vertikalen Achse zeigt die Nachweisgrenze.
-
11:
Das Plasmid pAHL.
-
12:
Wachstumskurven von SL3261(pAH34L) in LB-Kanamycin und von SL3261dapD(pAHL)
in LB.
-
13:
In vitro Aufrechterhaltung von pAHL in SL3261dapD. Durchschnittliche
Kolonienzahlen von SL3261dapD(pAHL) auf IPTG und auf LB sind gezeigt.
-
14:
In vitro Aufrechterhaltung von pAHL in SL3261dapD. Agarosegel der
Minipräps,
um die Anwesenheit von pAHL in SL3261dapD zu zeigen. M = kb Leiter;
K = pAHL Referenz. Die Zeitpunkte von "Tag 0" bis "Tag 5", wie in Beispiel 7 beschrieben, wurde
in chronologischer Reihenfolge aufgetragen. 1-2-3: SL3261dapD(pAHL)
Klone.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die
Erfindung wird durch die folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele dargestellt, worin die folgenden Materialien und Methoden
eingesetzt wurden. Die gesamte Offenbarung von jeder der Literaturstellen,
die hier im Folgenden zitiert sind, ist durch Bezugnahme hierauf
eingeschlossen.
-
Erfindungsgemäß nützliche
Repressor/Operatorsysteme.
-
Die
Erfindung kann mit irgendeinem trans-wirkenden Repressor/Operatorsystem
verwendet werden. Zum Beispiel kann das hier beschriebene Repressor
Titrationssystem irgendeinen Repressor einschließen, der eine ausreichende
Affinität
für seine
DNA Bindungssequenz aufweist, so dass er in der Lage ist, die Expression
eines essentiellen chromosomalen Gens zu verhindern, aber der auch
durch eine von einem Plasmid stammende DNA Bindungssequenz titrierbar
ist.
-
Das
essentielle chromosomale Gen, das gegenüber einer Repression durch
den Repressor empfänglich
ist, wird gegenüber
der Repression empfänglich
gemacht, indem es unter die Kontrolle eines Operators/Promotors
gestellt wird, der den Repressor bindet, oder die Repressor Bindungssequenz
(d.h. Operator) wird in den natürlichen
Promotor des essentiellen Gens in einer solchen Weise inseriert
oder ist mit ihr assoziiert, dass sie die Transkription verhindern
kann, wenn sie durch den Repressor gebunden ist, aber so dass sie
die Fähigkeit
des natürlichen
Promotors, die Transkription des essentiellen Gens in der Abwesenheit
von Repressor Bindung zu initiieren, nicht zerstört.
-
Mehr
als ein verschiedenes essentielles Gen kann in dem Chromosom anwesend
sein, z.B. zwei oder drei Gene, wobei jedes Gen funktionell mit
einer Operatorsequenz verbunden ist und somit gegenüber der
Repression durch den Repressor empfänglich ist. Die Anwesenheit
von verschiedenen Repressor empfänglichen essentiellen
Genen auf dem Chromosom, vorzugsweise an verschiedenen Stellen in
dem Chromosom, reduziert die Möglichkeit
des Verlusts der Plasmid Stabilität über eine Mutation oder Deletion,
was zu einem Verlust von Repression eines essentiellen chromosomalen
Gens führt.
-
Der
Repressor wird durch ein chromosomales Gen kodiert. Erfindungsgemäß sind eine
oder mehrere vorzugsweise eine, zwei oder drei Kopien des chromosomalen
Repressor Gens in der Wirtszelle anwesend. Das chromosomale Repressor
Gen kann ein natürlich
vorkommendes Gen sein, das nicht modifiziert wurde, oder es kann
eine genetische Mutation enthalten, die dem Repressor Molekül eine höhere oder
geringere Affinität
bezüglich
der Stärke
der Bindung an ihren entsprechenden Operator verleiht. Solche Mutationen
sind im Stand der Technik bekannt, zum Beispiel kann die Affinität des lac
Repressors für
seinen Operator durch einzelne Aminosäure Austausche verstärkt werden
(siehe Betz, (1986) Gene, 42, 283-292 und Khoury et al., (1991)
J. Mol. Biol., 219, 623-634). Alternativ können eine oder mehrere Kopien
der Operator Bindungsstelle in das Plasmid eingeführt werden,
oder mehr oder weniger Kopien des Repressor Gens können in
das Chromosom eingeführt
oder in einer alternativen Ausführungsform
auf einem Plasmid getragen werden.
-
Alternativ
dazu können
die Sequenzen, welche die Expression des Repressor Gens initiieren,
wie Promotoren, Enhancer etc., mutiert oder genetisch verändert sein,
so dass eine höhere
oder niedrigere Zahl von Repressor Molekülen in der Zelle hergestellt
wird.
-
Zum
Beispiel kann die Anzahl von Kopien des lacI Repressors durch die
Einführung
der lacIq Mutation (siehe Carlos (1978)
Nature 274, 762-765) gesteigert werden. Die Zahl von Repressor Molekülen, die
in der Zelle anwesend sind, wird von der Kopienzahl des Plasmids
abhängen,
das die entsprechende Operatorsequenz trägt. Gemäß dem erfindungsgemäßen Repressor
Titrationssystem ist die Konzentration des Repressors, der in der
Wirtszelle anwesend ist, derart, dass in der Abwesenheit des Plasmids
das essentielle Gen von Interesse nicht exprimiert wird, aber in
der Anwesenheit des Plasmids der Repressor von dem essentiellen Gen
wegtitriert wird. Wenn mehr als eine Kopie des Repressor Gens in
dem Chro mosom anwesend ist, z.B. zwei oder drei Kopien, wird die
Menge des Repressor Proteins, das in der Zelle hergestellt wird,
relativ zu der Anwesenheit des einen Gens ansteigen; dieser Anstieg
wird berücksichtigt,
wenn ein entsprechender Replikationsursprungspunkt ausgewählt wird,
und bei der Auswahl der Anzahl von chromosomalen Operator/essentiellen
Genen, die in der Zelle anwesend sind.
-
Die
Stärke
der Operatoren und die Affinitäten
des Repressors können
derart verändert
werden, um das System für
die Verwendung mit Plasmiden mit verschiedenen Kopienzahlen maßzuschneidern.
Zum Beispiel kann das Ausmaß der
Repression des lac Operons durch die Einführung eines optimal angeordneten hilfsweise
idealen lac Operators (d.h. ein lac Operator mit verstärkter Repressor
Affinität)
oder die Einführung eines
idealen Operators innerhalb des Promotors (Muller et al., (1996)
Mol. Biol., 257, 21-29 und Lewis et al., (1996) Science 271, 1247-1254) verstärkt werden.
-
Alternativ
dazu könnte
die Stärke
des Operators durch die Einführung
eines nicht idealen Operators, einer nicht optimalen Positionierung
des Operators oder Eliminierung eines Hilfsoperators (Muller et
al., (1996) Mol. Biol., 257, 21-29 und Oehler et al., (1990) EMBO
J. 219, 973-979) verringert werden. Zum Beispiel kann die Affinität des lac
Repressors für
seinen Operator durch einzelne Aminosäure Austausche (Betz, (1986)
Gene, 42, 283-292) verstärkt
werden.
-
Erfindungsgemäße nützliche
Repressor Systeme
-
Erfindungsgemäß nützliche
Repressor Systeme schließen
ein, aber sind nicht beschränkt
auf die Folgenden. Der E. coli lac Repressor ist beschrieben in "The Lactose Operon", J. Beckwith, in
Escherichia coli und Salmonella typhimurium, Hrsg., J.L. Ingraham
et al., 1987 Amer. Soc. Micro. S. 1444-1452, und Dickson et al.,
1975, Science 187:27-35.
-
Das
lac Operon wird wie folgt reguliert. Unter nicht induzierten Bedingungen
(wie Wachstum auf Glucose) bindet LacI den Operator des lac Operons
und verhindert die Transkription von β-Galactosidase (LacZ), Lactose
Permease (LacY) und einer Transacetylase (LacA). Unter induzierenden
Bedingungen (wie Wachstum auf Lactose oder Zugabe von IPTG, ein
nicht metabolisierbares Analog) bindet der Repressor nicht länger an
den Operator, und Transkription findet statt. Die Expression des
Operons wird einfach durch einen Assay für β-Galactosidase nachgewiesen.
Andere Repressor Systeme, die erfindungsgemäß nützlich sind, schließen das
Lac Repressor System, das oben beschrieben ist, und das tet Repressor
System zur Verwendung zur Regulation von Genaktivität ein eukaryonten
Zellen ein (Gossen et al., (1994) Current Opinions in Biotechnology, 5,
516-520). Das tet Repressor System wurde in Hefe, Dictyostelium,
Pflanzenzellen und Tabakpflanzen verwendet. Ein weiteres Repressor
System, das erfindungsgemäß nützlich ist,
ist das ArgRNV Repressor System (Burke et al., (1994) Mol. Microbiol.
13, 609-618). Der
ArgR Repressor bindet normalerweise an seinen Operator in der Anwesenheit
von Arginin. Jedoch bindet der mutante ArgRNV Repressor an den Operator
in der Abwesenheit von Arginin und bleibt in der Anwesenheit von
Arginin gebunden und weist eine transdominante Wirkung auf. Eine
idealisierte ArgR Bindungsstelle (Operator) mit zwei symmetrischen
Arg Boxen kann in dem Plasmid von Interesse verändert werden, um die Titration
von ArgRNV weg von einem essentiellen Gen zu ermöglichen, dessen Expression
durch die ArgR Bindungsstelle kontrolliert wird.
-
Der
Fachmann wird erkennen, dass bestimmte Modifikationen an dem hier
beschriebenen Repressor Titrationssystem gemacht werden können, die
dazu dienen, das System an ein gegebenes Protokoll anzupassen. Wo
zum Beispiel das Wachstumsmedium Bestandteile enthält, welche
die Repression des Operators induzieren anstatt sie zu erlauben
und induzierende Bedingungen während
des Wachstums nicht gewünscht sind,
können
Operator- oder Repressor Mutanten verwendet werden, um die Induktion
zu überwinden
und die Repression zu erlauben. Ein Beispiel eines mutanten Repressors
ist eine LacI Mutante des lac Repressors. Eine LacI Mutante weist
nicht länger
die Fähigkeit
auf, den Induktor zu binden. Beispiele von lacI Mutanten schließen z.B.
LacI Mutanten (Beyreuthe, 1978, Cold Spring Harbor Laboratory, CSH,
NY) und andere Mutanten wie Asp276 → Asn274 (Chang et al., 1994,
Biochem. 10, 22:3607-3616) ein. Durch das Austauschen des Wildtyp
Repressors gegen einen mutanten Repressor der nicht sensitiv gegenüber dem
Induktor ist, ist der Repressor in der Lage an den Operator während des
Wachstums zu binden, und das Plasmid wird in der Wirtszelle selbst
unter Bedingungen aufrecht erhalten, die normalerweise den Repressor
induzieren.
-
Der
E. coli trp Repressor ist auch erfindungsgemäß nützlich (siehe "The tryptophan Operon", Yanofsky und Crawford,
in Escherichia coli and Salmonella typhimurium, Hrsg., J.L. Ingraham
et al., 1987, Amer. Sec. Micro. S. 1453-1472). Der trp Repressor
ist in ungefähr
50 Kopien/Zelle anwesend und benötigt
die Anwesenheit von Tryptophan in dem Fermentationsmedium als einen
Induktor der Repressor Bindung.
-
Der
E. coli gal R Repressor ist auch erfindungsgemäß nützlich (siehe "The Galactose Operon", S. Adhya, in Escherichia
coli and Salmonella typhimurium, Hrsg., JL. Ingraham et al., 1987,
Amer. Soc. Micro., S. 1503-1512).
-
Der
E. coli ara C Repressor ist auch erfindungsgemäß nützlich (siehe "The L-Arabinose Operon", R. Schlief, in
Escherichia coli and Salmonella typhimurium, Hrsg., JL. Ingraham
et al., 1987, Amer. Soc. Micro., S. 1473-1481; Dunn et al., 1984,
Proc. Nat. Aca. Sci. 81; 5017-5020). Der ara C Repressor weist eine
erhöhte Bindungsaffinität in der
Anwesenheit von Arabinose auf. Schließlich ist der A Repressor erfindungsgemäß nützlich (Introduction
to Lambda Phages, in Current Protocols in Molecular Biology, Hrsg.
Ausubel, et al., 1994, Abschnitt III, Einheit 1.9; Hochschild et
al., 1986, Cell 47(5); 807-816).
-
Erfindungsgemäß nützliche
Plasmide
-
Die
Erfindung kann vorteilhafterweise mit einem Plasmid Replikationsursprungspunkt
verwendet werden, der eine Replikation von mindestens 5, vorzugsweise
mindestens 10 – 100
und am meisten bevorzugt mindestens 100 – 500 Kopien des Plasmids pro
Wirtszelle erlaubt. Diese Replikationsursprungspunkte, welche die
Replikation von mittleren (d.h. 20 – 50) bis hohe Plasmid (d.h.
100 – 500)
Kopienzahlen erlauben, sind insbesondere nützlich dahingehend, dass mittlere
bis hohe Plasmid Kopienzahlen die Repressor Moleküle einfach
titrieren können.
Selbstverständlich
kann, wenn gewünscht,
ein Plasmid mit einer Kopienzahl so hoch wie 1000 – 2000 Kopien
pro Zelle ebenfalls verwendet werden.
-
Plasmide
mit niedrigen Kopienzahlen (d.h. 5 Kopien oder weniger) werden am
vorteilhaftesten erfindungsgemäß nach einer
Mutation verwendet, um eine gesteigerte Kopienzahl hervorzubringen
(J. Scott, 1984, Microbial Reviews 48:1-23). Von den häufig verwendeten
Replikationsursprungspunkten ist pBR322 (20 Kopien/Zelle) erfindungsgemäß nützlich,
und pUC (bei 200 Kopien/Zelle) ist bevorzugt. Obwohl sie nicht bevorzugt sind,
sind andere Plasmide, die erfindungsgemäß nützlich sind, jene, welche die
Anwesenheit von Plasmid kodierten Proteinen für die Replikation benötigen, zum
Beispiel der pT181, FII und FI Replikationsursprungspunkt.
-
Beispiele
von Replikationsursprungspunkten, die erfindungsgemäß in E.
coli und S. typhimurium nützlich
sind, schließen
ein, aber sind nicht beschränkt
auf pMB1 (25 oder mehr Kopien pro Zelle, 20 Bolivar et al., 1977,
Gene 2:95-113), ColEI (15 oder mehr Kopien pro Zelle, Kahn et al.,
1979, Methods Enzymol. 68:268-280), p15A (ungefähr 15 Kopien pro Zelle, Chang
et al., 1978, J. Bacteriol. 134:1141-1156); pSC101 (ungefähr 6 Kopien pro Zelle, Stoker
et al., 1982, Gene 18:335-341);
R6K (weniger als 15 Kopien pro Zelle, Kahn et al., 1979, supra);
R1 (Temperatur abhängiger
Replikationsursprungspunkt, Uhlin et al., 1983, Gene 22:255-265); Lambda dv (Jackson
et al., 1972, Proc. Nat. Aca. Sci. 69:2904-2909). Ein Beispiel eines
Replikationsursprungspunktes, der in Staphylococcus nützlich ist,
ist pT181 (ungefähr
20 Kopien pro Zelle, J. Scott, 1984, Microbial Reviews 48:1-23). Von den oben
beschriebenen Replikationsursprungspunkten sind pMBI, p15A und ColEI
bevorzugt, weil diese Ursprungspunkte keine Plasmid kodierten Proteine
für die
Replikation benötigen.
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Erfindungsgemäß nützliche
Wirtszellen.
-
Die
Erfindung ist auf alle Zelltypen einschließlich tierischer Zellen wie
Säuger-
und Insektenzellen, Pflanzenzellen, Pilze, wie Hefe, und die meisten
Bakterienstämme,
zum Beispiel Gram-positive und -negative bakterielle Stämme anwendbar,
vorausgesetzt es existiert ein Plasmid, das in der Lage ist, in
der Wirtszelle in einer mittleren bis hohen Kopienzahl aufrecht
erhalten zu werden.
-
Gram-negative
Bakterien, die erfindungsgemäß nützlich sind,
schließen
ein, aber sind nicht beschränkt
auf E. coli und Salmonella, z.B. S. typhimurium.
-
Gram-positive
Spezies, die erfindungsgemäß nützlich sind,
schließen
ein, aber sind nicht beschränkt auf
Bacillus, Streptomyces, Lactobacillus und Lactococcus, für die bereits
Plasmide mit hohen Kopienzahlen existieren. Beispiele von Plasmiden,
die erfindungsgemäß in Lactococcus
nützlich
sind, sind pNZ2123 und pIL253 (Simon et al., Biochimie 60:559, 1988).
Das lactokokkale Lactose Operon wurde verwendet, um die Expression
von heterologen Proteinen zu kontrollieren (Wells et al., 1993,
Mol. Microbiol. 8(6):1155-1162). Dieses Operon verwendet den IacR
Repressor (von Rooigan et al., J. Biol. Chem. 265:18499-18503, 1990),
um die Expression von T7 Polymerase zu kontrollieren, die wiederum
die Expression des heterologen Proteins kontrolliert. Beispiele
von Plasmiden, die in Bacillus erfindungsgemäß nützlich sind, sind pC194, pUB110
und pT181. In Bacillus, z.B. B. subtilis wurde der A Repressor verwendet,
um die Expression von heterologen Proteinen zu kontrollieren. Der
A Repressor wurde unter die Kontrolle des sak42D Promotors gesetzt,
der wirksam in B. subtilis transkribiert werden kann (Breitling
et al., 1990, Gene 93(1): 35-40).
-
Hefen
sind erfindungsgemäß nützlich,
weil hohe Kopienzahlen von Plasmiden in Hefen aufrecht erhalten
werden. Beispiele von solchen Plasmiden schließen die YRp Plasmide (basierend
auf autonom replizierenden Sequenzen (ARS)), die Kopienzahlen von
ungefähr
100 Kopien pro Zellen aufweisen, und die YEp Plasmide (basierend
auf dem 2 Mikron Kreis), mit einer Kopienzahl von 50 – 100 pro
Zelle, ein (siehe Sikorski, "Extrachromosomal
cloning vectors of Saccharomyces cerevisiae", in Plasmids, A Practical Approach,
Hrsg. K.G. Hardy, IRL Press, 1993; und Yeast Cloning Vectors and
Genes, Abschnitt II, Einheit 13.4, Current Protocols in Molecular
Biology, Hrsg, Ausubel et al., 1994). Hefen sind in der Lage, das
E. coli IacZ Gen zu exprimieren, es ist deshalb erfindungsgemäß vorgesehen,
das lac Repressor Titrationssystem zu verwenden, um die Expression
von essentiellen Hefegenen, wie ura3 oder leu2 zu kontrollieren,
Gene, die für
die Aufrechterhaltung von Plasmiden in Hefen verwendet wurden (Gunge,
1983, Ann. Rev. Micro. 37:253-276).
-
Insbesondere
nützlich
sind attenuierte Wirtszellen, die attenuiert wurden, so dass sie
im Wesentlichen frei von Nebenwirkungen für die therapeutische Verwendung
in Empfängerorganismen
sind. Abhängig
von der Spezifität
der Zelle können
sie geeignet für
veterinärmedizinische
oder humane therapeutische Verwendung sein.
-
Unter
den attenuierten Bakterien stehen die folgenden zur Verfügung:
Salmonella
typhimurium einschließlich
den Stämmen
SL3261 (aroA Mutante, Titball et al., 1997, Infection and Immunity
65: 1926, Titball, et al., 1995, Infection and Immunity 63: 563),
VNP20009 (purI und msbB Mutante, Toso et al., 2002, J Clin Oncol
29: 142);
Salmonella typhi einschließlich der Stämme CVD
908-htrA, χ4073, χ4632, Ty800,
CVD 909 und CVD 915 (Galen et al., 1999, Infect. Immun. 67: 6424-6433;
Morona et al., 1991, Gene 107: 139-144; Tacket et al., 1997, Infect.
Immun. 65: 3381-3385;
Garmory et al., 2002, FEMS Microbiology Reviews 26: 339-353);
Salmonella
gallinarum einschließlich
Stamm 9R (für
Vogelvakzinierung, Feberwee et al., 2001, Avian Dis 45: 1024);
Escherichia
coli einschließlich
aroA, cnfI und OMP Mutanten (Rippere-Lampe et al., 2001, Infect
Immunol 69: 3954);
Shigella flexneri einschließlich Stamm
S. flexneri 2a guaBA (Altboum et al., 2001, Infect Immunol 69: 3150);
Vibrio
cholerae einschließlich
Stamm Peru2 (Ryan et al., 2000, Infect. Immun. 68: 221-226);
Listeria
monocytogenes einschließlich
PrfA und SvpA Mutanten (Sheehan et al., 1996, Mol Microbiol 20:
785; Borezee et al., 2001, Microbiology 747:2913);
Brucella
abortus einschließlich
Stamm RB51 (Vemulapalli et al., 2000, Infect Immunol 68:3290);
Mycobacterium
bovis einschließlich
dem Stamm Calmette-Guerin (BCG); und
Mycobacterium tuberculosis.
Auxotrophe von M. tuberculosis sind bekannt, die direkt für den ORT® Ansatz
verwendet werden können,
wie die trpD Mutante (Tryptophan auxotroph, Smith et al., 2001,
Infect Immun 69: 1142).
-
Erfindungsgemäß nützlich essentielle
Gene.
-
Die
Erfindung kann in Verbindung mit einer Vielzahl von verschiedenen
essentiellen chromosomalen Wirtsgenen für die stabile Aufrechterhaltung
des Plasmids verwendet werden. Diese essentiellen Gene schließen ein,
aber sind nicht beschränkt
auf die folgenden Kategorien, z.B. Gene, die Produkte kodieren,
die mit der Biosynthese von Zellmetaboliten in Verbindung stehen,
Gene, deren Produkte in den Kohlehydrat Metabolismus involviert
sind, Gene, die für
Antibiotikaresistenz kodieren und Gene, welche die Biosynthese oder
die Regulation von Makromolekülen
kodieren, z.B. Gene, die essentiell für die DNA und/oder RNA Synthese
und Replikationsfunktionen sind.
-
1. Essentielle Gene, die
Produkte kodieren, die mit der Synthese von Bestandteilen der Zellstruktur
in Verbindung stehen.
-
Bestimmte
Gene, die Enzyme kodieren, die in die Versorgung von Zellwandbestandteilen
involviert sind, insbesondere die Versorgung von Zellwandvorläufern, sind
ebenfalls essentiell für
das Wirtszellwachstum und sind erfindungsgemäß nützlich. Zum Beispiel enthält die Bakterienzellwand
Mesodiaminopimelinsäure
(DAP) und eine Unfähigkeit,
diesen Bestandteil zu synthetisieren, führt zur Zelllyse.
-
Es
wurde gezeigt, dass Mutanten, in denen das asd Gen (Aspartat p-Semialdehyd
Dehydrogenase) oder das dapD Gen (Tetrahydrodipicolinat N-Succinyl
Transferase) deletiert sind, für
die Aufrechterhaltung von Plasmiden, die eine vollständige Kopie
dieses Gens auf dem Plasmid tragen, verwendet werden können (Nakayama
et al., Bio/technology 6:693-697, 1988; DeGryse, U.S. Pat Nr. 5,198,343).
-
Eine
Vielzahl von anderen Genen in dem DAP biosynthetischen Weg könnte ebenfalls
verwendet werden, nämlich
die dapA, dapB, dapC und dapE Gene. dapA und dapB wurden kloniert
und sequenziert, und dapB steht als ein einzelnes Cistron zur Verfügung (Richaud
et al., J. Bacteriol. 166:297-300, 1986; Bouvier et al., J. Biol.
Chem. 259:14829-14834, 1984).
-
Die
Gene, die in die Biosynthese von anderen Zellwandbestandteilen involviert
sind, wie D-Alanin Biosynthese, sind ebenfalls erfindungsgemäß nützlich (Walsh,
1989, J. Biol. Chem. 264(5):2393-2396). Eine DNA Sequenz, die einen
Bestandteil für
D-Alanin kodiert, wurde für
die Stabilisierung von Plasmiden ohne die Verwendung von Antibiotika
verwendet (siehe EP 85/309020).
-
Gene,
die in die Fettsäure
Biosynthese involviert sind, sind ebenfalls erfindungsgemäß nützlich.
Ein Beispiel ist fabA, das 3-Hydroxydecanoyl-ACP Dehydrase kodiert,
das für
die Einfügung
einer Doppelbindung in die wachsende Fettsäurekette an dem Punkt verantwortlich
ist, wo sich ungesättigte
und gesättigte
Fettsäu re
Biosynthese teilt (Cronan Jr.J.E. und Rock. C.O. (1987), Biosynthesis
of membrane lipids. In "Escherichia coli
und Salmonella typhimurium: cellular and molecular biology", Neidhardt F.C.
(Hrsg.) American Society of Microbiology, Washington D.C.). Das
Enzym ist in einer relativ hohen Konzentration anwesend, und fabA
Mutanten lysieren, außer
sie werden mit einer ungesättigten
Fettsäure
ergänzt.
-
Die
Erfindung sieht die Verwendung von Repressor Titration in Verbindung
mit solchen Genen vor. Das Wildtyp Gen von Interesse ist aus dem
Wirtsstamm deletiert und gegen eine Kopie ausgetauscht, in der die Expression
durch einen Promotor/Operator gesteuert wird, der das gewählte Repressor
Protein bindet, unter Verwendung eines Wirtsstamms, der das Repressor
Protein synthetisiert. Die Transformation des Stamms mit einem Plasmid,
das die Repressor Bindungssequenz enthält, führt deshalb zur Titration des
Repressors weg von dem biosynthetischen Gen, was die Expression
des essentiellen Gens erlaubt.
-
2. Gene, die für das Zellwachstum
essentiell sind
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Das
erfindungsgemäße Repressor
Titrationsverfahren kann mit Genen verwendet werden, die in die Verwertung
von Kohlenstoffquellen involviert sind. Insbesondere kann das Verfahren
mit dem Lactose Operon und der Verwertung von Lactose als der einzigen
Kohlenstoffquelle, wie hier beschrieben, verwendet werden. Andere
Modifikationen werden für
den Fachmann offensichtlich sein. Es existieren Mutanten des lac
Repressors, die nicht länger
in der Lage sind, den Induktor (Allolactose) zu binden und die an
den lac Operator bei normalen induzierenden Bedingungen gebunden
bleiben. Sie werden durch die lac IS Mutanten typisiert; jedoch
existieren andere Mutationen, die keine Fähigkeit besitzen, den Induktor
zu binden, aber die in allen anderen Funktionen normal sind (Chang
et al., Biochem. 33:3607-3616 (1994)).
-
Stämme, die
die Mutationen tragen, wären
nicht in der Lage, die Gene des lac Operons zu exprimieren, und
damit nicht in der Lage, mit Lactose als der einzigen Kohlenstoffquelle
zu wachsen. Die Transformation solcher Stämme mit Plasmiden mit hohen
Kopienzahlen, die Wildtyp lac Operatorsequenzen enthalten, werden
den Repressor weg von dem lac Operon titrieren und das Wachstum
auf Lactose erlauben.
-
Glutaminsynthetase
ist ein essentielles Gen für
eukaryonte Zellen, wie die NSO Myelom Zelllinie (Bebbington et al.,
(1992) Bio/Technology 10, 169-175) und wird vorzugsweise vervendet,
wenn die Wirtszelle eine eukaryonte Zelle ist.
-
3. Gene, welche die Synthese
von Nukleinsäuren
kodieren
-
Die
Erfindung kann auch in Verbindung mit essentiellen Genen verwendet
werden, die DNA und/oder RNA Synthese oder Replikationsproteine
in der Wirtszelle kodieren. Beispiele von solchen Genen bezüglich dieser
essentiellen Funktionen und Bakterien, wie E. coli und Salmonella
werden in McMacken et al. (in Escherichia coli and Salmonella typhimurium,
Cellular and Molecular Biology, Hrsg., Neidhardt et al., Amer. Soc.
Micro., Wash. D.C., 1987, S. 564-612) bereitgestellt, und schließen ein,
aber sind nicht beschränkt
auf die folgenden Gene: dnaA, dnaB, dnaC, ssb, dnaG, polC (dnaE),
dnaQ (MutD) dnaN, dnaZX, gyrA, gyrB, polA, lig, dnaT, rpoA, rpoB,
rpoC und rpoD.
-
4. Gene, die einen selektierbaren
Vorteil für
das Überleben
in einem Empfängerorganismus
verleihen
-
Für Wirtszellen,
die an einen Empfängerorganismus
verabreicht werden, kann abhängig
von dem Verabreichungsweg eine Vielzahl von Faktoren in der lokalen
Umgebung einen Selektionsdruck ausüben. Wo die Fähigkeit,
einem solchen Druck zu widerstehen mit einem identifizierten Gen
verbunden ist, kann dieses als ein Selektionsmarker verwendet werden.
Zum Beispiel für
Zellen, insbesondere Bakterienzellen, die oral verabreicht werden
sollen, bildet die Resistenz gegenüber dem niedrigen pH-Wert von
Magenbestandteilen einen signifikanten selektiven Vorteil. Unter
den Genen, von denen gezeigt wurde, dass sie damit assoziiert sind,
sind das uvrA Gen von Streptococcus mutans (Hanna et al., 2001 J
Bacteriol 183: 5964), die gadA, B und C Gene von E. coli (Castanie-Cornet
und Foster, 2001, Microbiology 147: 709), die rpoS, fur, atp und
atbR Gene von Salmonella typhimurium (Baik et al., 1996 Microbiology
142: 3195), die IepA, Frasel, czcA, uvrA, atpF' und Aldo-Keto Reduktasegene von Helicobacter
pylori (Bijlsma et al., 2000, J Infect Dis 182: 1566) und die Gene, welche
die FoF1 ATPase
von Listeria monocytogenes kodieren (Cotter et al., 2000 Int J Food
Microbial 60: 137).
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Gene,
die intrazelluläres Überleben
(zum Beispiel SvpA in Listeria monocytogenes Borezee et al., 2001,
Microbiology 147:2913) oder Resistenz gegenüber teilweisen intrazellulären Orten
verleihen, wie Lysosomen, können
ebenfalls in geeigneten Wirtszellen nützlich sein.
-
5. Gene, die für Antibiotikaresistenz
kodieren
-
Obwohl
es nicht bevorzugt ist, kann die Erfindung auch in Verbindung mit
Antibiotikaresistenz verwendet werden. Das Resistenzgen wird derart
konstruiert, dass seine Expression unter der Kontrolle des Promotors/Operators
steht, der das gewünschte
Repressor Protein bindet. Dieses Konstrukt wird dann in das Chromosom
des Wirtsstamms eingebaut. Die Transformation des Stamms mit Plasmid,
das die Repressor Bindungssequenz enthält, wird den Repressor von
dem Antibiotika-Resistenzgen titrieren und die Expression und damit
das Wachstum in der Anwesenheit dieses Antibiotikums erlauben. Ein
Antibiotika-Resistenzgen ist ein solch nützlicher Selektionsmarker,
dass eine Person, welche die Erfindung durchführt, Antibiotikresistenz als das
wirtsessentielle Gen auswählen
könnte,
obwohl die systemischen Wirkungen auf den Empfänger beachtet werden müssen. In
diesem Fall liegt der Vorteil der Verwendung des Operator Repressor
Titrationsansatzes in der Fähigkeit
des Plasmids. Die Tatsache, dass das Antibiotika-Resistenzgen selbst auf dem Wirtszellchromosom
kodiert ist, steigert die Größe des Inserts,
das in das ORT® Expressionsplasmid
kloniert werden kann.
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Erfindungsgemäß nützliche
Gene, die von Plasmiden abgeleitet sind Das Gen von Interesse, das
von dem Plasmid in den erfindungsgemäßen transformierten attenuierten
Zellen getragen wird, kann irgendein Gen sein. Das Gen kann eines
sein, von dem gewünscht
ist, dass es an den Empfängerorganismus
aufgrund seiner therapeutischen Wirkung transportiert wird. Zum
Beispiel kann es wünschenswert
sein, das Gen an den Empfängerorganismus
für die
Zwecke der Gentherapie zu transportieren.
-
Alternativ
dazu kann es wünschenswert
sein, das Gen zu dem Empfängerorganismus
zu transportieren, weil das Transkriptionsprodukt oder das Transkriptions- und Translationsprodukt
des Gens eine therapeutische Wirkung aufweist. Zum Beispiel kann
das Transkriptionsprodukt des Gens von Interesse ein Antisense-Oligonukleotid sein,
oder das Gen von Interesse kann ein Antigen kodieren, das eine therapeutische
Wirkung aufweist. Insbesondere kann das Gen von Interesse eines
oder mehrere Antigene kodieren, das/die eine Immunantwort in dem
Empfängerorganismus
hervorruft/en. Ein Beispiel für
Gene von Interesse, die in das Plasmid eingeschlossen werden können, um
eine Immunantwort in dem Empfängerorganismus
zu induzieren, sind die cafI, cafIA und cafIM Gene des caf Operons.
-
Wo
es gewünscht
ist, dass das Gen von Interesse transkribiert oder transkribiert
und translatiert wird, ist es vorzugsweise funktionell mit einem
Promotor verbunden. Vorzugsweise ist der Promotor ein eukaryonter Promotor
oder ein bakterieller Promotor. Die Wahl des Promotors, der funktionell
mit dem Gen von Interesse verbunden ist, und die Wahl der Wirtszellen
bestimmt, ob das Gen von Interesse in der Wirtszelle vor der Verabreichung
an den Empfängerorganismus
oder nur nach Verabreichung an den Empfängerorganismus transkribiert,
oder transkribiert und translatiert wird.
-
In
einigen Fällen
kann es wünschenswert
sein, Wirtszellen zu transportieren, die bereits ein Gen von Interesse
exprimieren, in diesem Fall wird der Promotor, der funktionell mit
dem Gen von Interesse verbunden ist, derart gewählt, dass er in der Wirtszelle
wirksam ist und die Transkription und Translation des Gens von Interesse
in der Wirtszelle fördert.
Wo die Wirtszelle zum Beispiel eine Bakterienzelle ist, kann der
Promotor, der mit dem Gen von Interesse funktionell verbunden ist
in dieser Situation ein bakterieller Promotor sein.
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In
anderen Fällen
kann es wünschenswert
sein, Wirtszellen zu dem Empfängerorganismus
zu transportieren, die ein Plasmid umfassen, das ein Gen von Interesse
umfasst, aber welche die Expression des Gens von Interesse bis nach
dem Transport der Zellen zu dem Empfängerorganismus verzögern. Wo
zum Beispiel die Wirtszelle eine Bakterienzelle ist, kann der Promotor,
der mit dem Gen von Interesse funktionell verbunden ist, in dieser
Situation ein eukaryonter Promotor sein, der die Transkription und
Translation des Gens von Interesse in der Wirtszelle nicht fördert, dies
aber nach der Verabreichung einen Empfängerorganismus tun wird.
-
Erfindungsgemäß nützliche
Verfahren zur Vakzinierung
-
Es
ist vorgesehen, dass eine Vakzinierung mit erfindungsgemäßen rekombinanten
lebenden attenuierten Zellen einer von einer Vielzahl von Verabreichungswegen
sein kann. Für
Mycobacterium ist der gewöhnliche
Weg über
intradermale oder subkutane Injektion. Für Enterobakterien, wie Salmonella,
Shigella oder E. coli ist die orale Verabreichung (insbesondere
von Säure
resistenten Transformanten) oder die rektale Verabreichung bevorzugt.
Unter bestimmten Umständen
kann die mukosale, intravenöse
oder intraperitoneale Verabreichung bevorzugt sein.
-
Verabreichung
für andere
in vivo Anwendungen
-
Es
ist vorgesehen, dass eine Anzahl von Verfahren zur Verabreichung
für Nicht-Vakzinierungsanwendungen
verwendet werden kann.
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Zusätzlich zu
den enteralen und parenteralen Verabreichungswegen, die für Vakzinierung
verwendet werden, kann eine Nicht-Vakzinanwendung andere Vorgänge benötigen. Unter
diesen sind die Verwendung von implantierbaren permeablen Behältern, in
denen die erfindungsgemäßen Zellen
enthalten sind.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1: Umwandlung
von Salmonella typhimurium SL3261 in einen dapD ORT® Stamm
-
Die
Salmonella typhimurium aroA Mutante SL3261 (Oyston et al., 1995,
Infect. Immun. 63:563-568; Titball et al., 1997, Infect. Immun.
63: 563-568) wird in einen Stamm umgewandelt, der die Aufrechterhaltung des
Plasmids durch Operator Repressor Titration (ORT erleichtert. Dies
schließt
das Austauschen eines essentiellen chromosomalen Gens gegen dasselbe
Gen unter der Kontrolle des lac Operator/Promotors ein (lacO/P;
Williams et al., 1998, Nucleic Acids Res. 26: 2120-2124). Der Genaustausch
wird unter Verwendung einer Strategie durchgeführt, die kein Antibiotika-Resistenzgen
auf dem SL3261 Chromosom zurücklässt.
-
Essentielles dapD Gen
das durch lacO/P kontrolliert wird
-
Das
Gen dapD kodiert Tetrahydrodipicolinat N-Succinyl Transferase, das
die Umwandlung von Tetrahydrodipicolinat und Succinyl-CoA in N-Succinyl-α-amino-ε-keto-pimilat und
CoA in dem Lysin/Diaminopimelat Weg katalysiert (Richaud et al.,
1984, J. Biol. Chem, 259.14824-14828; Gilvarg, 1961, J. Biol. Chem.
236: 1429-1431).
Der chromosomale dapD Locus ist in 2A gezeigt.
DAP vernetzt Peptidoglykan in der Bakterienzellwand und ist ein
Vorläufer
für Lysin
Biosynthese (Work, 1950, Nature 765: 74-75). Mutanten mit zerstörtem dapD
sind deshalb DAP und Lysin auxotroph. Weil Lysin in dem Vollmedium,
das häufig
verwendet wird, um E. coli und S. typhimrium (wie LB-Nährlösung) anzuziehen,
häufig
anwesend ist, und DAP dies nicht ist, werden dapD Mutanten eine
Zelllyse durchlaufen, es sei denn DAP wird zu dem Medium zugegeben
(Davis, 1952, Nature 169: 534- 536).
dapD wurde bereits erfolgreich als das ORT® Gen
in dem E. coli Stämmen DH1/acdapD
und DH1/acP2dapD verwendet (Cranenburgh et al., 2001, Nucleic Acids
Research 29: E26). Deshalb werden die E. coli lac-dapD Konstrukte
verwendet, um dapD in S. typhimurium zu komplementieren.
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Erzeugen der
lac-Gen Fusionskonstrukte
-
Das
Konstrukt mit dem E. coli dapD unter der Kontrolle des mutierten,
nicht durchlässigen
lac Promotors (lacP2) sind in dem Plasmid placPdapD6 anwesend. Das
3'-Ende des Lactose
Repressor Gens lacI ist bereits in diesen Konstruktes anwesend,
sodass das Gesamtlängen
Gen hinein kloniert werden muss. Dies ist notwendig, weil lacI in
S. typhimurium SL3261 entweder abwesend oder nicht funktionell ist
(Oyston et al., 1995, Infect. Immun. 63:563-568 und durch die Erfinder
bestätigt).
Die Quelle dieses Gens ist das Plasmid pTrc99 (Amersham-Pharmacia), das die überexprimierende
Mutation lacIq aufweist.
-
Erzeugen der
Gen Austauschkassette
-
Die
Regionen, die dapD aus S. typhimurium flankieren, wurden durch PCR
amplifiziert, und diese Produkte (gezeigt in 2B) wurden
in getrennte pGEM-T Easy Plasmide (Promega) kloniert. Diese linken
und rechten Flankierungen wurden herausgeschnitten und in einen
geeignet vorbereiteten pTrc99dapD (der lacO/PdapD neben lacIq aufweist) an jeder Seite der Expressionskassette
(d.h. lacIq und lacO/P-dapD flankierend)
und in der korrekten Orientierung relativ zu dem chromosomalen dapD
kloniert. Dieser Vorgang erzeugte das Plasmid pdapDB(+).
-
Insertion der ORT® Kassette
in das SL3261 Chromosom
-
Das
Integrationsplasmid beruht auf pKO3 (Link, 1997, J. Bacteriol. 179:
6228-6237), welches
das Levansucrase Gen sacB aus Bacillus subtilis als eine Gegenselektion
verwendet. sacB wandelt Sucrose in eine toxische Verbindung um,
die Zellen mit pKO3 abtötet.
Die Gen Austauschkassette wird aus pdapDB+ in den Polylinker von
pKO3 subkloniert, anschließend
stellt das Chloramphenicol Resistenzgen cat die Selektion für die anfängliche
chromosomale Integration über
ein einzelnes Rekombinationsereignis bereit. Der nächste Schritt
ist die Selektion hinsichtlich der Auflösung des Kointegrants in der
Anwesenheit von Sucrose, um das Entfernen der pKO3 Sequenzen aus
dem Chromosom zu erreichen, was nur die lac-Genfusion zurücklässt. Die
Prinzipien dieses Vorgangs sind in 1 gezeigt.
-
Zusammenfassung
-
- 1. Lac-Genfusionen werden in pTrc99 unmittelbar benachbart
zu lacIq kloniert.
- 2. Amplifizieren der Regionen, die dapD aus S. typhimurium chromosomaler
DNA flankieren, durch PCR.
- 3. Zusammenbauen der deletierten Genloci.
- 4. Klonieren der PCR Produkte der deletierten Genloci in pGEM-T
Easy.
- 5. Ausschneiden der dapD Genflanken und ligieren an jeder Seite
an lacIq und lacO/P-dapD.
- 6. Ausschneiden der Deletionskassette und Ligieren in die multiple
Klonierungsstelle von pKO3.
- 7. Verwenden dieses pKO3 basierten Plasmids, um die lacIq + lac-dapD Kassette in den chromosomalen
dapD Locus zu inserieren, während
das Wildtyp Gen in diesem Verfahren deletiert wird.
- 8. Verifizieren des ORT® Stamm Genotyps durch
PCR und Southern Analyse, und Testplasmid Selektion und Aufrechterhaltung
durch ORT®.
-
Detaillierte Klonierungsstratgie
für einen
dapD ORT® Stamm
von Salmonella typhimurium SL3261
-
- 1. Schneiden von pTrc99 (3A) mit
Pf/MI und Erzeugen von stumpfen Enden (mit T4 DNA Polymerase).
- 2. Entfernen der E. coli lacZ-dapD Expressionskassette aus placPdapD6
(3C) als ein Af/II-EarI Fragment und Erzeugen von
stumpfen Enden.
- 3. Ligieren, um pTrc99dapD (3D) zu
erzeugen. Die Orientierungen von dapD und lacIq müssen entgegengesetzt
sein.
- 4. Amplifizieren der 5'-
und 3'-Flankierungen
von dapD aus Salmonella typhimurium SL3261 chromosomaler DNA durch
PCR unter Verwendung der Primer 5STdapD mit LST2dapD (PCR Produkt
= 2406 bp) und RSTdapD mit 3STdapD (PCR Produkt = 1361 bp). Die
flankierenden Primer (5STdapD und 3STdapD) enthalten SphI und NotI
Stellen.
- 5. Klonieren von beiden Flankierungen in pGEM®-T
Easy (Promega), der in 3B gezeigt ist, um pGEM-TeasydapDL(–) (3E)
und pGEM-TeasydapDR(–) (3F)
zu erzeugen.
- 6. Ausschneiden der rechten Flankierung aus pGEM-TeasydapDR(–) (3F)
als ein NsiI Fragment, Erzeugen von stumpfen Enden und sein Ligieren
in pTrc99dapD (3D), der mit EclI 136lI geschnitten
wurde, um pDRdapD(+) (3G) zu erzeugen. Anschließendes Ausschneiden
der linken Flankierung aus pGEM-TeasydapDL(–) (3F) als
ein NsiI Fragment und sein Ligieren in pDRdapD(+) (3G),
das mit NsiI geschnitten wurde, um pdapDB(+) (3H)
zu erzeugen.
- 7. Ausschneiden des Inserts aus pdapDB(+) (3H)
als ein NotI Fragment und Ligieren in NotI-geschnittenen pKO3 (3I)
um pKO3dapD (3J) zu erzeugen (die Insertorientierung
ist nicht wichtig).
- 8. Verwenden von pKO3dapD (3J) um
Wildtyp dapD gegen lacZ-dapD in S. typhimurium SL3261 auszutauschen.
Der resultierende Stamm ist SL3261dapD.
-
Verwendete
PCR Primer
-
SphI
und NotI Stellen sind fett dargestellt, NsiI Stellen sind unterstrichen.
-
- 5STdapD (39 nt)
CGAATGGCATGCGGCCGCAGCTATTTTTATCAGGATTTG
- LST2dapD (35 nt)
GCGAATGCATAGCGGGGGCGACAGCCCCCCTTTGC
- 3STdapD (39 nt)
TGTGGGGCATGCGGCCGCAGTGGTCGCACATCGTCGGAC
- RSTdapD (46nt)
GCTTTTCACTCGATGCATCTACCCTTTATCGTTTGGATTGAGGGCC
-
Beispiel 2: Umwandlung
von Salmonella typhimurium SL3261 in einen fabA ORT® Stamm
-
Essentielles fabA Gen,
das durch lacO/P kontrolliert wird
-
Ein
alternatives Gen, das für
die Verwendung in einem ORT® Stamm geeignet ist, ist
fabA, das 3-Hydroxydecanoyl-ACP Dehydrase kodiert, das die Einführung einer
Doppelbindung in die wachsende Fettsäurekette an dem Punkt katalysiert,
wo sich die ungesättigte
und gesättigte
Fettsäure
Biosynthese teilt (Cronan und Rock, 1987, Biosynthesis of membrane
lipids. In "Escherichia
coli and Salmonella typhimurium: cellular and molecular biology", Neidhardt, F.C.
(Hrsg.). American Society of Microbiology, Washington DC). Der chromosomale
fabA Locus ist in 4A gezeigt. Das Enzym ist in
einer relativ hohen Konzentration anwesend, und fabA Mutanten lysieren,
es sei denn sie sind mit einer ungesättigten Fettsäure, selbst
in LB Medium, ergänzt. Dies
macht fabA zu einer geeigneten Wahl für einen ORT® Stamm.
-
Ein ähnliches
Verfahren zu jenem, das in Beispiel 1 beschrieben wird, wird verwendet,
um einen fabA ORT® Stamm zu erzeugen, aber
anstelle die zwei flankierenden Regionen des Gens als getrennte
PCR Produkte zu amplifizieren, wurde eine einzelne Region, die den
gesamten fabA Locus enthält,
durch PCR amplifiziert und kloniert. fabA wurde anschließend ausgeschnitten
und gegen die lacIq und lacO/P-fabA Kassette ausgetauscht.
Das PCR Produkt, das von dem fabA. Locus für das Klonierungsverfahren
erzeugt wurde, ist in 4B gezeigt.
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Detaillierte Klonierungsstrategie
für die
Bildung eines ORT® Stammes, der auf fabA
beruht
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- 1. Ausschneiden von pTrc99 (3A) mit
Pf/MI und Erzeugen von stumpfen Enden (mit T4 DNA Polymerase).
- 2. Entfernen der E. coli lacZ-fabA Expressionskassette aus placfabA
(5E) als ein EarI-DraIII Fragment und Erzeugen
von stumpfen Enden.
- 3. Ligieren, um pTrc99fabA (5F) zu
erzeugen (die Orientierungen von fabA und lacIq müssen entgegengesetzt
sein).
- 4. Amplifizieren des fabA locus aus Salmonella typhimurium SL3261
chromosomaler DNA durch PCR (Taq Polymerase) unter Verwendung der
Primer 5STfabA und 3STfabA (diese enthalten SphI und NotI Stellen,
das PCR Produkt beträgt
4713 bp).
- 5. Klonieren des PCR Produkts in pCR®2.1-TOPO
(Invitrogen), um pCR2.1 StfabA (5C) zu
erzeugen.
- 6. Ausschneiden des fabA Locus aus pCR2.1 (5A)
als ein NotI Fragment und Klonieren in pORT1 (5B),
der mit NotI geschnitten wurde, um pORfabA (5D) zu
erzeugen.
- 7. Ausschneiden von lacZ-fabA und lacIq aus
pTrc99fabA (5F) als ein Smal-BsaBI Fragment.
- 8. Ausschneiden von pORfabA (5d) mit
PmlI-BsaBI, um die N-terminale kodierende Region von fabA zu entfernen
und Ligieren des SmaI-BsaBI Fragments aus pTrc99fabA (5F),
um pORIacfabA (5G) zu erzeugen.
- 9. Ausschneiden des Inserts aus pORIacfabA (5G)
als ein NotI Fragment und Ligieren in NotI-geschnittenen pKO3, um
pKO3fabA (5H) zu erzeugen (die Insertorientierung
ist nicht wichtig).
- 10. Verwenden von pKOSfabA (5H) um
Wildtyp fabA durch lacZ-fabA in S. typhimurium SL3261 auszutauschen.
Der resultierende Stamm wird als SL3261fabA bezeichnet.
-
Verwendete
PCR Primer
-
SphI
und NotI Stellen sind fett dargestellt.
-
- 5STfabA (41 nt)
CACCGCGCATGAGGCCGCCCGATGCCAAAGGTATTCGTGTG
- 3STfabA (41 nt)
TTTGCAGCATGCGGCCGCGTGTGCAGCGTGACGGGTTAGGC
-
Beispiel 3: Wachstumsprofile
von SL3261 und SL3261dapD
-
Die
Wachstumsgschwindigkeit von SI3261 in LB wurde mit jener von SL3261dapD
in LB-IPTG verglichen.
-
Drei
SL3261 und SL3261dapD Klone wurden in 5 ml Kulturen inokuliert und über Nacht
bei 37°C
in einem sich kreisförmig
bewegenden Schüttler
bei 200 rpm angezogen. Die Vorkulturen wurden verwendet, um 50 ml
Kulturen in einer ausgangsoptischen Dichte von 0,01 O.D.600 zu inokulieren, und Messungen wurden stündlich durchgeführt (6).
-
Die
Wachstumskurven zeigten keinen signifikanten Unterschied, was anzeigte,
dass das Wachstum des ORT Stammes nicht negativ durch die Modifikationen
in dapD beeinflusst ist.
-
Beispiel 4: In vitro Plasmid
Aufrechterhaltung von pUC18I in SL3261dapD
-
Das
pUC18I Plasmid (7) weist den pMB1 Replikationsursprungspunkt
und bla (Ampicillinresistenz) aus pUC18 ebenso wie einen idealen
palindromen lac Operator auf. Der lac Operator erlaubt ORT, der es
der Zelle erlaubt auf einem DAP/IPTG freien Medium zu wachsen.
-
Die
Plasmid Stabilität
von pUC18I in SL3261dapD wurde wie folgt untersucht. Drei Klone
wurden in 50 ml LB Ampicillin (25 μg/ml) über Nacht bei 37°C in einem
sich kreisförmig
bewegenden Schüttler
bei 200 rpm inkubiert. Die optische Dichte wur de bestimmt und ergab
Werte für "Tag 0", anschließend wurden
50 ml frisches LB in der Abwesenheit von Ampicillin auf 0,001 OD600 inokuliert, wobei wie zuvor beschrieben
inkubiert wurde, was "Tag
1" ergab. Der Vorgang
wurde bis zum "Tag
5" wiederholt.
-
Die
Zellen wuchsen ungefähr
11,6 Generationen pro Tag während
fünf Tagen,
also ungefähr
59 Generationen während
des Experiments. Zahl der Generationen jeden Tag = ln(EndOD/AnfangsOD)/ln2.
-
Um
die Plasmid Aufrechterhaltung zu vergleichen wurden jeden Tag 10-7 OD ml auf permissive und nicht permissive
Medien ausplattiert, und die Klone wurden gezählt (8).
-
Täglich wurden
2 OD ml Proben durch Minipräp
untersucht, und die Plasmide wurden durch Agarosegel Elektrophorese
untersucht. Wie in 9 gezeigt ist, ist pUC18I in
allen Proben von allen Zeitpunkten in einem hoch multimerisierten
Zustand eindeutig sichtbar (dies wird erwartet, weil der Stamm rekombinationsprofizient
ist, und das Plasmid die korrekten Stellen nicht aufweist, die Reversion
zu dem monomeren Zustand erlauben).
-
Beispiel 5: In vivo Plasmid
Aufrechterhaltung von pUC18I in SL3261dapD
-
Verfahren
-
S.
enterica servovar Typhimurium Stämme
SL3261, SL3261(pUC18I) und SL3261dapD(pUC18I) wurden in LB Nährlösung kultiviert,
die mit 1 % (v/v) Histidin, 1 % (v/v) "Aromix" (4 mg/ml Tyrosin, 4 mg/ml Phenylalanin,
1 mg/ml p-Aminobenzoesäure, 1 mg/ml
Dihydroxybenzoesäure)
(um den aro his Genotyp von SL3261 zu ergänzen) ergänzt war. 0,1 mM IPTG wurde
zu den SL3261dapD(pUC18I) Kulturen zugegeben. Weil SL3261(pUC18I)
und SL3261dapD(pUC18I) beide ein Gen enthalten, das Resistenz gegenüber Ampicillin
verleiht, wurden diese Stämme
in Medium kultiviert, das auch mit 25 μg/ml Am picillin ergänzt wurde.
Um Inocula herzustellen, wurde S. enterica serovar Typhimurium statistisch über Nacht
bei 37°C
kultiviert, anschließend zentrifugiert
(6000 g, 20 min, 4°C),
einmal in PBS gewaschen und erneut zentrifugiert und in PBS in einer
Endzelldichte von ungefähr
5 × 109 cfu/ml resuspendiert. Lebende Bakterien
wurden auf LB Agarplatten, die IPTG/Ampicillin, wo geeignet, enthielten,
ausgezählt.
-
Gruppen
von 30 weiblichen Balb/c Mäusen
wurden intragastrisch mit ungefähr
5 × 10
8 cfu/100 μl
Dosierung von Salmonella unter Verwendung einer Sondennadel inokuliert.
An den Tagen 8, 12 und 16 nach der Inokulation wurden 10 Mäuse durch
zervikale Dislokation geopfert, und aus jeder Maus wurde die Milz
und 6 Peyersche Plaques (PP) entfernt. Der verwendete Behandlungsplan:
-
Die
Milz oder 6 PP wurden in 1 ml sterilem PBS unter Verwendung von
50 μm Zellsieben
(Becton Dickinson Labware) homogenisiert, und geeignete Verdünnungen
wurden auf geeigneten Agar für
das Auszählen
ausplattiert. Insbesondere wurde SL3261 nur auf LB Agar ausplattiert,
SL3261(pUC18I) wurde auf LB Agar und LB Agar mit Ampicillin ausplattiert,
und SL3261dapD(pUC18I) wurde auf LB Agar mit IPTG oder LB Agar mit
Ampicillin ausplattiert.
-
Ergebnisse
-
Lebende
Bakterien wurden in den Milzen und Lungen aller Gruppen von Mäusen nachgewiesen,
die in dem Experiment inokuliert wurden (siehe 10).
Die folgenden Beobachtungen wurden gemacht:
- 1.
SL3261 besiedelte die Milzen und die PP's, wie erwartet.
- 2. SL3261(pUC18I) war in vivo instabil. Signifikant niedrigere
Zahlen von SL3261(pUC18I) wurden auf LB Agarplatten mit Ampicillin
im Vergleich zu LB Agarplatten nachgewiesen, was anzeigt, dass das
Plasmid pUC18I aus den Bakterien verloren gegangen war.
- 3. SL3261dapD(pUC18I) war in vivo stabil. Ähnliche Zahlen von SL3261dapD(pUC18I)
wurden auf LB Agarplatten mit IPTG und LB Agarplatten mit Ampicillin
nachgewiesen, was anzeigt, dass das Plasmid pUC18I stabilisiert
war.
- 4. SL3261(pUC18I) und SL3261dapD(pUC18I) (in einigen Fällen) wurde
in signifikant niedrigeren Zahlen in sowohl den Milzen als auch
den PP's im Vergleich
zu SL3261 nachgewiesen. Dies kann die Belastung auf den Salmonel-la, die das Plasmid
pUC18I in hoher Kopienzahl tragen, wiederspiegeln.
-
Schlussfolgerungen
-
- 1. pUC18I war in SL3261 in vivo instabil, aber in SL3261dapD
stabilisiert.
- 2. pUC18I verringerte die Fähigkeit
von SL3261 und (manchmal) SL3261dapD, die Milzen und PP's zu kolonialisieren.
- 3. Es ist wahrscheinlich, dass ein Plasmid mit einer niedrigen
Kopienzahl, wie pAH34L, das den lac Operator enthält, in SL3261
dapD stabilisiert würde,
ohne die nachteiligen Wirkungen auf die Kolonialisierung.
-
Beispiel 6: Wachstumsprofile
von SL3261(pAH34L) und SL3261dapD(pAHL)dapD
-
Das
pAHL Plasmid (11) weist den pSC101 Replikationsursprungspunkt,
einen idealen palindromen lac Operator ebenso wie das thermoregulierte
caf Operon von Yersinia pestis auf. Der lac Operator erlaubt ORT,
was Zellwachstum auf einem DAP/IPTG freien Medium erlaubt. Die Expression
bei 37°C
und nicht bei 28°C
der cafI, cafIA und cafIM Gene wird durch cafIR kontrolliert. Das
pAH34L Plasmid ist der Vorläufer
von pAHL, es verleiht Resistenz gegenüber Kanamycin, aber es weist
den lac Operator, der für
ORT notwendig ist, nicht auf.
-
Die
Wachstumsprofile von SL3261(pAH34L) in LB-Kanamycin wurde mit dem
Wachstumsprofil von SL3261dapD(pAHL) in LB verglichen. Drei SL3261(pAH34L)
und SL3261dapD(pAHL) Klone wurden in 5 ml Kulturen inokuliert und über Nacht
bei 37°C
in einem sich kreisförmig
bewegenden Schüttler
bei 200 rpm angezogen. Die Vorkulturen wurden verwendet, um 50 ml
Kulturen in einer ausgangsoptischen Dichte von 0,01 OD600 zu
inokulieren, und Messwerte wurde stündlich durchgeführt (12).
Die Wachstumskurven zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen
diesen zwei Stämmen.
-
Beispiel 7: In vitro Plasmid
Aufrechterhaltung von pAHL in SL3261 dapD
-
Die
Plasmid Stabilität
von pAHL in SL3261dapD wurde wie folgt untersucht. Drei Klone wurden
in 50 ml LB inokuliert und über
Nacht bei 37°C
in einem sich kreisförmig
bewegenden Schüttler
bei 200 rpm inkubiert. Die optische Dichte wurde bestimmt und ergab
Werte für "Tag 0", anschließend wurden
50 ml frisches LB bis zu einer OD von 0,001 OD600 inokuliert,
wie zuvor angegeben inkubiert, um "Tag 1" zu ergeben. Der Vorgang wurde bis zum "Tag 5" wiederholt.
-
Die
Zellen wuchsen ungefähr
11,6 Generationen pro Tag während
fünf Tagen
(ungefähr
69 Generationen während
des Experiments). Zahl der Generationen pro Tag = ln(EndOD/AnfangsOD)/ln2.
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Um
die Plasmid Aufrechterhaltung zu zeigen, wurden jeden Tag 10-7 OD ml auf permissive und nicht permissive
Medien ausplattiert, und die Kolonien wurden gezählt. Siehe 13.
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Täglich wurden
2 OD ml Proben durch Minipräp
untersucht, die Plasmide wurden durch Agarosegel Elektrophorese
untersucht. Das Plasmid war in den Proben aus allen Zeitenpunkten
(14) eindeutig sichtbar. Alle diese Proben, die
aus Salmonella hergestellt wurden, zeigen eine kleine artifizielle
Bande, die unter der supercoiled Bande läuft, die wahrscheinlich irreversibel
denaturierte DNA darstellt.
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Zusammenfassung
und Schlussfolgerungen
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Der
Stamm SL3261 dapD erlaubt Antibiotika freie Plasmid Selektion und
Aufrechterhaltung in komplexem Medium (LB) von Plasmiden mit hoher
und von sehr geringer Kopienzahl durch ORT. Der Stamm erlaubt auch
die stabile in vivo Aufrechterhaltung von pUC18I in Mäusen, wohingegen
dieses Plasmid aus dem parenteralen Stamm SL3261 verloren gegangen
ist.
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Der
Stamm SL3261dapD(pAHL) erlaubt die Selektion und stabile Aufrecherhaltung
eines Plasmids, welches das caf Operon von Y. pestis trägt. Hiervon
wurde gezeigt, dass es ein vielversprechender Vakzinkandidat ist,
der hohe Mengen an Immunität
gegenüber
Y. pestis induziert (Titball et al., 1997, Infection and Immunity
65: 1926-1930).
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Die
ORT Technologie wird deshalb die Konstruktion von rekombinanten
Stämmen
von Salmonella erlauben, die für
den Antigentransport durch eine lebende Vakzine verwendet werden
können.
Diese Stämme werden
keine Antibiotika-Resistenzgene
für die
Plasmid Aufrechterhaltung benötigen.
Sie werden auch den Vorteil einer großen Menge von Antigenexpression
aufweisen, als dies durch chromosomale Integration des Antigengens
möglich
wäre. Weiterhin
wird der Stamm einfach für
den Transport von verschiedenen Antigenen durch Transformation mit
geeigneten Plasmiden umgewandelt.
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ANDERE AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Andere
Ausführungsformen
werden für
den Fachmann offensichtlich sein. Es sollte verstanden werden, dass
die vorherige detaillierte Beschreibung nur für die Klarheit und nur exemplarisch
bereitgestellt wird. Der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung
ist nicht durch die obigen Beispiele beschränkt, sondern er ist durch die
folgenden Patentansprüche
definiert.
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