DE60014640T2 - Genetische kaskaderegulierte expression von klonierten genen - Google Patents

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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N15/00Mutation or genetic engineering; DNA or RNA concerning genetic engineering, vectors, e.g. plasmids, or their isolation, preparation or purification; Use of hosts therefor
    • C12N15/09Recombinant DNA-technology
    • C12N15/63Introduction of foreign genetic material using vectors; Vectors; Use of hosts therefor; Regulation of expression
    • C12N15/70Vectors or expression systems specially adapted for E. coli
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Description

  • Verwandte Anmeldungen
  • Diese Anmeldung beansprucht die Priorität der Spanischen Patentanmeldung ES-9901383, eingereicht am 22. Juni 1999 im Namen von Cebolla et al. mit dem Titel "Strikt regulierte Überexpression klonierter Gene mittels eines genetischen Kaskadenschaltkreises" sowie der Spanischen Patentanmeldung ES-200001389, eingereicht am 31. Mai 2000 im Namen von Cebolla et al. mit dem Titel "Regulierte Expression klonierter Gene mittels eines genetischen Kaskadenschaltkreises", die beide durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit einschließlich aller Zeichnungen hier einbezogen sind.
  • Gebiet der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft die Konzeption transkriptioneller Kaskadenschaltkreise zur Amplifikation der Genexpression. Sie betrifft ferner die Verwendung dieser Systeme zur Überproduktion von Polypeptiden, wie zum Beispiel therapeutische Proteine, Enzyme, Hormone, Wachstumsfaktoren und Apolipoproteine, in vito und in Zellen, i.e. in Zellkulturen. Dies weist eine hohe industrielle Anwendbarkeit auf, zum Beispiel in der biotechnologischen und pharmazeutischen Industrie.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Die Überexpression klonierter Gene ist sehr zweckmäßig zur Produktion sowohl rekombinanter Polypeptide als auch spezifischer zellulärer Metabolite für die Grundlagenforschung und die pharmazeutische und biotechnologische Industrie im allgemeinen. Die Herstellung großer Mengen klonierter Gene wurde traditionell durch Kombinieren von Genamplifikation mit starken, durch Repressoren regulierten Promotoren erreicht.
  • Diese konventionellen Strategien weisen jedoch typischerweise die Nachteile auf, dass: (1) die Erhaltung von Plasmidexpressionsvektoren üblicherweise die Selektion mit Antibiotika erfordert, was zu einer metabolischen Belastung und zusätzliche Kosten für eine industrielle Produktion im Großmaßstab führt (Nilson and Skogman, 1986); (2) sich ein niedriges Expressionsniveau zeigt, wenn es sich um toxische Proteine handelt sowie zur Vermeidung von Mutationen in den rekombinanten Proteinprodukten selbst (Mertens et al., 1995; Vilette et al., 1995), was schwierig zu erreichen ist, wenn das klonierte Gen aufgrund der multiplen Kopienzahl traditioneller Plasmidvektoren und dem hohen basalen ("leaky") Expressionsniveau der meisten traditionelll verwendeten Promotoren, zum Beispiel tac oder trc, in multipler Kopienzahl vorliegt; (3) traditionelle Induktoren, zum Beispiel IPTG in Iac-Expressionssystemen, teuer sind und ein gewisses Ausmaß an Toxizität besitzen (Figge et al., 1988); (4) gezeigt wurde, dass eine hohe Expression rekombinanter Proteine die Wachstumsrate der Wirtszelle und gleichzeitig die gesamte Proteinsynthese reduziert (Bentley et al., 1990; Dong et al., 1995), vermutlich aufgrund einer erhöhten metabolischen Belastung des Wirts; und (5) eine beträchtliche Anzahl der existierenden Expressionssysteme nur in E. coli repliziert, was die Expression bestimmter Proteine limitieren kann, zum Beispiel derjenigen, die sekretiert werden.
  • Ein alternatives Expressionssystem, das einige der obigen Erfordernisse erfüllt, verwendet Mini-Tn5 Transponsonvektoren (de Lorenzo and Timmis, 1994), um heterologe Gene in das bakterielle Chromosom zu inserieren, wodurch eine hohe Stabilität der Expression ermöglicht wird (Cebolla et al., 1993; Suarez et al., 1997). Suarez beschreibt insbesondere die stabile Produktion von Pertussistoxin in Bordetella bronchiseptica durch Mini-Tn5 vermittelte chromosomale Insertion und Expression mittels eines regulatorischen Salicylat-Systems. Salicylat ist ein Induktor von Benzoat, der 1000 mal billiger ist als IPTG (SIGMA Katalog 1998). Das System basiert auf dem regulatorischen Gen nahR, das einen positiven Regulator, der durch Salicylat aktiviert wird, und seinen Zielpromotor Psal kodiert (de Lorenzo et al., 1993). Die erhaltenen Expressionsniveaus sind jedoch relativ gering (0.1% des Gesamtproteins). Dieses geringe Niveau liegt wahrscheinlich daran, dass die Gene in Monokopie im Chromosom vorliegen.
  • Falls die Ausbeute erhöht werden könnte, während die Vorteile geringer basaler Niveaus, Stabilität, breiter Wirtsbereich und geringe Kosten erhalten würden, würde das nahR/Psal regulatorische System große industrielle Anwendbarkeit besitzen.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Wir haben ein Kaskadensystem konzipiert, das gegenüber dem nahR/Psal Standardsystem eine 10- bis 20-fach höhere Expression erlaubt, während einer oder mehr der immanenten Vorteile dieses Systems im wesentlichen beibehalten werden. Um dies zu erreichen, wird ein weiteres regulatorisches Element, xylS2 und sein Zielpromotor Pm, in einem Kaskadenschaltkreis an die Psal Expression gekoppelt. Das regulatorische Gen xylS2 spricht auf den gemeinsamen Induktor an und weist eine höhere Genexpressionskapazität auf als Standard nahR/Psal. Die synergistische Aktivierung des Pm Promotors durch den transkriptionellen Aktivator XylS2 kann durch die simultane Erhöhung der intrazellulären Konzentration und der spezifischen Aktivität von Aktivator/Repressor in der Gegenwart eines Derivats von Benzoat, zum Beispiel Salicylat, als gemeinsamem Induktor erreicht werden.
  • Dementsprechend weist die Erfindung in einem ersten Aspekt einen genetischen Kaskadenschaltkreis auf, der umfasst:
    • (a) ein oder mehr Nukleinsäurekonstrukte, die den transkriptionellen Regulator NahR oder eine Mutante davon und den transkriptionellen Regulator XylS oder eine Mutante davon kodieren; wobei die kodierten transkriptionellen Regulatoren in hierarchischer Ordnung derart angeordnet sind, dass die Expression des oberhalb gelegenen transkriptionellen Regulators NahR oder der Mutante davon die Expression des transkriptionellen Regulators XylS oder der Mutante davon stimuliert; und wobei der transkriptionelle Regulator NahR oder die Mutante davon und der transkriptionelle Regulator XylS oder die Mutante davon auf den gleichen Induktor ansprechen;
    • (b) einen finalen Zielpromotor; wobei der finale Zielpromotor in dosisabhängiger Weise auf den transkriptionellen Regulator XylS oder die Mutante davon anspricht.
  • In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen kann es sinnvoll sein, den finalen Zielpromotor alleine, beispielsweise via PCR, an die gewünschte Position in einem Wirtsgenom einzubringen, um den Effekt auf die Expression der Sequenz unterhalb (downstream) zu bestimmen. Zu diesem Zweck kann es zunächst erstrebenswert sein, den nativen Promotor, das Gen oder die Nukleinsäuresequenz abzuschalten oder auszuknocken. In anderen bevorzugten Ausführungsformen, wie nachfolgend beschrieben, werden für die Verwendung mit dem Kaskadenschaltkreis heterologe Gene und Sequenzen bevorzugt und können demzufolge eingeführt werden.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst der genetische Kaskadenschaltkreis zusätzlich eine multiple Klonierungsstelle downstream des finalen Zielpromotors.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt der genetische Kaskadenschaltkreis oder zumindest ein Teil davon als chromosomale Integration in einer Wirtszelle vor. In einer anderen, sich nicht notwendigerweise gegenseitig ausschließenden Ausführungsform liegt zumindest eines der ein oder mehr Nukleinsäurekonstrukte als autoreplikatives Plasmid vor.
  • In einer weiteren Ausführungsform spricht der genetische Kaskadenschaltkreis oder zumindest ein Teil davon auf einen Induktor an, vorzugsweise auf einen Induktor, der zur Induktion der Expression von mehr als einem Regulator in der Kaskade imstande ist. In bevorzugten Ausführungsformen ist der Induktor ein Derivat von Benzoat, vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise, Salicylat.
  • In einem anderen Aspekt weist die Erfindung eine Zelle, ein Gewebe oder einen Organismus auf, der den genetischen Kaskadenschaltkreis gemäß einem der vorangehenden Ansprüche umfasst. Vorzugsweise wird die Zelle aus der Gruppe ausgewählt, die aus prokaryontischen und eukaryontischen Zellen besteht. Bei eukaryontischen Zellen werden Säugetier-, Insekten-, Hefe- und Pflanzenzellen bevorzugt. Bei prokaryontischen Zellen werden gram-negative bakterielle Zellen bevorzugt.
  • In einem weiteren Aspekt weist die Erfindung Verfahren zur Regulation der Expression einer Nukleinsäuresequenz auf, das umfasst: Etablieren eines genetischen Kaskadenschaltkreises gemäß einer beliebigen der oben beschriebenen Ausführungsformen eines genetischen Kaskadenschaltkreises; Anordnen der Nukleinsäuresequenz unter die Kontrolle des finalen Zielpromotors; und Induzieren des genetischen Kaskadenschaltkreises, um die Expression der Nukleinsäuresequenz zu stimulieren.
  • Vorzugsweise kodiert die Nukleinsäuresequenz ein Polypeptid, das aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus Enzymen, Hormonen, Wachstumsfaktoren, Apolipoproteinen, therapeutischen Proteinen, diagnostischen Proteinen und Teilen oder Derivaten davon besteht. In anderen bevorzugten Ausführungsformen kodiert die Nukleinsäuresequenz ein Antisense Molekül, ein Ribozym, eine rRNA, tRNA, snRNA oder einfach ein diagnostisches RNA-Molekül. In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen kodiert die Nukleinsäure ein in der Diagnostik verwendbares Reportergenprodukt.
  • Genaue Beschreibung der Erfindung
  • Durch Verwendung regulatorischer Gene von Kontrolschaltkreisen zur Expression katabolischer Operons wurde ein Kaskadenexpressionssystem zur Amplifikation der Genexpression konstruiert. Dieses System basiert auf den Aktivierungseigenschaften des Pm Promotors durch den mutierten transkriptionellen Aktivator XylS2. Die Stärke der Pm Aktivierung hängt sowohl von der Menge an XylS2 Protein als auch seiner spezifischen Aktivität ab, welche durch die Gegenwart von Salicylat und anderer Derivate von Benzoat erhöht wird. Um die Erhöhung der intrinsischen XylS2 Aktivität und die intrazelluläre XylS2 Konzentration zu koppeln, ist die Expression von xylS2 unter der Kontrolle des Psal Promotors und des transkriptionellen Aktivators NahR, der als Antwort auf gemeinsame Induktoren ebenfalls aktiviert wird. Die synergistische Wirkung beider transkriptioneller Regulatoren führt im Vergleich zu jedem individuellen Expressionssystem zu einer 10- bis 20-fachen Amplifikation der Genexpressionskapazität.
  • Eine Ausführungsform des Systems umfasst eine Kassette mit den regulatorischen Genen nahR/Psal::xylS2 flankiert von transposablen Sequenzen, welche die stabile Insertion in das Chromosom einer Zelle, zum Beispiel ein gram-negatives Bakterium, erleichtern. Ein komplementäres Expressionsmodul, das den Zielpromotor upstream einer multiplen Klonierungsstelle zur Erleichterung der Klonierung rekombinanter DNA enthält, wird als ein Teil des Systems verwendet. Das Expressionsmodul kann in Form eines Plasmids mit hoher Kopienzahl (multicopy plasmid) eingebracht oder sonst in das Chromosom transferiert werden, zum Beispiel über Minitransposon-Abgabevektoren (falls entweder die Stabilität der Expression und/oder das niedrigste basale Niveau gewünscht sind). Zu diesem Zweck wird das Expressionsmodul mit dem Pm Promotor und dem (den) heterologen Gen(en) vorzugsweise von seltenen Restriktionsschnittstellen, zum Beispiel NotI, zum weiteren Nutzen bei der Klonierung flankiert.
  • Ein ideales Expressionssystem sollte strikt reguliert sein (i.e. sollte ein sehr geringes basales Expressionsniveau und ein hohes Expressionsniveau in der Gegenwart eines Induktors aufweisen). Für Fermentationen im Großmaßstab ist es sehr zweckdienlich, wenn der Induktor billig ist, und wenn die Überexpression des Gens stabil ist, vorzugsweise ohne Selektionsdruck. Die Kapazität der Kultur, eine hohe Biomasse zu erreichen, sollte so wenig wie möglich beeinträchtigt werden, und sollte zur Anwendung in einer großen Zahl von Organismen geeignet sein. Es wurde nachgewiesen, dass die Salicylat-induzierte Expression mittels nahR/Psal im Chromosom von gram-negativen Bakterien sehr stabil und strikt reguliert ist (Suarez et al., 1996). Das erhaltene Expressionsniveau ist jedoch aufgrund des Vorhandenseins einer singulären Kopie und limitierter Genexpressionskapazität sehr gering.
  • Im Gegensatz dazu wurde gezeigt, dass das xylS/Pm Expressionssystem einen außerordentlichen Aktivitätsbereich aufweist, der sowohl von der spezifischen Aktivität des transkriptionellen Regulators als auch der intrazellulären Konzentration von XylS abhängt; die Manipulation von beiden beeinträchtigt die Expression (Kessler et al., 1994).
  • Die transkriptionelle Aktivität von Pm in vivo scheint nicht sättigbar zu sein, da die Expression ausgehend vom Pm trotz Überexpression von XylS als Antwort auf den Induktor 3- Methyl-benzoat weiterläuft. Die Expressionssysteme basierend auf dem xylS/Pm System halten jedoch konstante Mengen an xylS Expression aufrecht, was die potentielle Erhöhung der Genexpressionskapazität schwächt, wenn die xylS Expression induzierbar gemacht werden könnte. Wie der Anmelder hier zeigt, kann dies durch Kopplung der Expression von xylS an ein anderes Expressionssystem (erstes System) erreicht werden. Falls das Signal, das die Expression des transkriptionellen Regulators induziert, das gleiche wäre wie das, welches es aktiviert, könnte das Signal eine Synergie in der Aktivierung der Genexpression ausgehend vom Pm Promotor erzeugen.
  • Die Erfindung beschreibt diese synergistische Signalamplifikation mit Hilfe gekoppelter Expressionssysteme. Um Regulatoren, die auf ein gemeinsames Signal ansprechen, zu verwenden, wurde nahR/Psal als ein erstes regulatorisches System verwendet und xylS2, eine Mutante von xylS, die auf Salicylat anspricht (Ramos et al., 1986), als ein zweites regulatorisches System. Ein 1.2 kb Fragment mit dem xylS2 Gen wurde mittels Verdau mit HindIII und Partialverdau mit NcoI und Insertion in die gleichen Schnittstellen von pFH2 kloniert (Tabelle 1). Das resultierende Plasmid pNS2 wurde mit NotI verdaut, und das Fragment mit xylS2 wurde in das Plasmid pCNB4 (de Lorenzo et al., 1993) inseriert. Dieser Regulator wird unter der Kontrolle des nahR/Psal Systems belassen und durch die Insertionssequenzen von Mini-Tn5 flankiert. Das erhaltene Plasmid pCNB4-S2 (2a) besitzt einen R6K Replikationsursprung (Kahn et al., 1979), der nur in Stämmen replizieren kann, die das π Protein exprimieren. E. coli λpir lysogen kann dieses Protein exprimieren und somit das Mini-Tn5 Abgabeplasmid replizieren (Herrero et al., 1990).
  • Durch Verwendung des Donorstamms des Mini-Tn5 Vektors S17-1(λpir) kann die regulatorische Kassette durch eine standardmäßige biparentale Konjugation in andere gram-negative Stämme transferiert werden, und Empfängerbakterien können unter Verwendung selektiver Marker, die vom Minitransposon bestimmt werden, selektiert werden (Herrero et al., 1990; de Lorenzo and Timmis, 1994). Um zu verifizieren, dass es sich um eine Insertion durch Transposition handelt, und dass Plasmid R6K nicht inseriert wurde, werden die Kolonien der Transkonjuganten auf den Verlust der β-Laktamase des Suizid-Plasmids hin überprüft. Jeder Stamm mit der regulatorischen Kassette nahR/Psal::xylS2 würde das regulatorische Protein XylS2 als Antwort auf Salicylat erzeugen (1).
  • Dieser Stamm kann anschließend zur Insertion einer zweiten regulatorischen Kassette, die den an das heterologe Gen von Interesse fusionierten Pm Promotor enthält, mittels Konjugation oder Transformation verwendet werden. Ein solches Konstrukt, pTSPm, ist ein Mini-Tn5 Vektor, der innerhalb der Insertionssequenzen ein Streptomycin-Resistenzgen, den Pm Promotor und eine NotI Restriktionsschnittstelle enthält (2a), um das heterologe Gen zu inserieren.
  • Um pTSPm zu konstruieren, wurde ein Fragment mit dem Omega Interposon (Fellay et al., 1987) in die BamHI Schnittstelle des Vektors pUC18Sfi-KmR-xylS-Pm-Sfi (de Lorenzo et al., 1993) inseriert, was ein Fragment mit KmR und xylS entfernte. Das erhaltene Plasmid wurde mit SfiI verdaut, und das größte Fragment wurde in das pUT Grundgerüst eines Mini-Tn5 Vektors (Herrero et al., 1990) kloniert, um das Plasmid pTSPm zu erhalten. Die Hilfsvektoren aus Tabelle 1 können verwendet werden, um die heterologen Gene zu klonieren und im Anschluss in die NotI Schnittstelle von pTSPm subzuklonieren.
  • Ein zweiter Expressionsvektor mit einem ColE1 Replikationsursprung (pCCD5) enthält den Pm Promotor upstream einer multiplen Klonierungsstelle sowie eine gute Translationsinitiationssequenz für die Einfachheit bei der Klonierung heterologer Gene (2b). Das Plasmid pCCD5 wurde konstruiert durch Klonieren eines ApoI Fragments, das den transkriptionellen Terminator rrnBT1 enthält, und das aus pKK232-8 mit den Oligos 5'-GCAAATTTCCAGGCATCAAATAA und 5'-GGGAATTCCCTGGCAGTTTATGG als PCR-Fragment erzeugt wurde, in die EcoRI Schnittstelle von pFH2 (Tabelle 1). Nach Ligation ergibt sich eine singuläre EcoRI Schnittstelle, und die Plasmide mit einer intakten MCS können selektiert werden. Der Pm Promotor wurde mittels PCR unter Verwendung der Oligos A-Pm (5'-GTGTCAAATTTGATAGGGATAAGTCC-3') und Pm-E (5'-GCCTGAATTCAGGCATTGACGAAGGCA-3') als Primer und pUC18Sfi-KmR-xylS-Pm-Sfi als Template erhalten. Ein Verdau des amplifizierten Fragments (0.4 kb) mit ApoI (unterstrichen) ergab ein mit EcoRI Termini kompatibles Fragment, aber nur die Äußerste des Fragments downstream des Pm Promotors regenerierte die EcoRI Schnittstelle in der Verbindungsstelle. Daher hat die Einführung des Pm ApoI Fragments in der korrekten Orientierung in die mit EcoRI linearisierten Plasmidintermediate Vektoren zur Folge, die den Pm Promotor vor einer intakten MCS enthalten, wobei alle Schlüsselelemente von NotI Schnittstellen flankiert werden.
  • Diese letzte Merkmal kann es ermöglichen, in Mini-Tn5 Abgabevektoren zu klonieren, falls eine Monokopie oder die Stabilität des Expressionssystems erforderlich sind. Es gibt bis zu acht verschiedene Marker in Mini-Tn5 Vektoren mit der NotI Schnittstelle, worin die Pm Fusion kloniert werden kann (de Lorenzo, 1994). Die daraus resultierenden Vektoren können im Anschluss mittels Konjugation in das Chromosom der Empfängerbakterien inseriert werden. Alternativ können die in pCCDS unter Pm Kontrolle klonierten Gene in Stämme mit der regulatorischen Kassette im Chromosom transformiert werden, um die heterologen Gene vom Plasmid aus überzuexprimieren.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • 1: Schematische Darstellung einer Ausführungsform eines regulatorischen Kaskadenschaltkreises. Eine Expressionskassette, die das nahR Gen und den Psal Promotor enthält, kontrolliert die Expression von xylS2. In der Gegenwart eines gemeinsamen Induktors aktiviert NahR die Expression von xylS2. Simultane hohe intrazelluläre Niveaus an XylS2 und die Stimulation der XylS2-spezifischen transkriptionellen Aktivität führen zu amplifizierten Expressionsniveaus eines gegebenen Gens unter Kontrolle des Pm Promotors.
  • 2: Schematische Vektorausführungsformen für die Expression in einer Ausführungsform eines genetischen Schaltkreises. (a) Konstruierte Mini-Tn5 Vektoren. Das Schema im oberen Teil stellt das Grundgerüst des Suizid-Plasmids pUT mit dem Replikationsursprung R6K (oriR6K), dem Transposase-Gen (tnp*), dem β-Lactamase-Gen (bla), das Ampicillin-Resistenz verleiht, dem Mobilisierungsursprung (mob) und den Insertionssequenzen (I-Ende und O-Ende) dar, die als horizontale schraffierte Linien dargestellt sind. Die regulatorischen Kassette in pCNB4-S2 und die Expressionskassette in pTSPm sind unterhalb des pUT Schemas dargestellt. Die Restriktionsschnittstelle NotI ist selten, da sie 8 Nukleotide erkennt. (b) Schema des Expressionsvektors pCCDS (linearisiert), der den Pm Promotor upstream einer MCS enthält, in die ein heterologes Gen kloniert werden kann. Er enthält ferner einen M13 Replikationsursprung, der es ermöglicht, einzelsträngige DNA-Plasmide zur ortsgerichteten Mutagenese herzustellen. Als ein Beispiel ist die Klonierungsstrategie verschiedener Fragmente gezeigt, welche die lpp'-'ompA'-'phoA Fusion bilden.
  • 3: Schematische Darstellung eines Beispiels für die Konstruktion von Mini-Tn5 Vektoren für eine Insertion heterologer Gene in Monokopie mittels Transposition. tnp* ist das Transposase-Gen. Die Insertionssequenzenw erden als I-Ende und O-Ende bezeichnet, die das Substrat der Transposase sind. Die durch die Insertionssequenzen flankierte DNA kann in den Rezeptorstamm transponiert werden. Die NotI Schnittstelle dient dazu, innerhalb der Insertionssequenzen ein beliebiges Gen einzuführen, das zuvor in die Hilfsvektoren kloniert wurde, welche multiple Klonierungsstellen flankiert von NotI Schnittstellen enthalten (Tabelle 1 und, zum Beispiel, pUC18Not im Schema).
  • 4: Vergleich der Produktion von β-Galaktosidase in Miller Units (MU) zwischen dem regulatorischen Kaskadensystem und den einfachen Systemen. (a) Kinetik der β-Galaktosidaseproduktion nach Zugabe des Induktors. 2 mM Salicylat wurde zu den Kulturen (OD600 = 0.2) zugegeben, und die β-Galaktosidaseaktivität wurde in unterschiedlichen Zeitintervallen kontrolliert. Leere Symbole: ohne Salicylat. Gefüllte Symbole: mit 2 mM Salicylat. nahR/Psal::trp'::'lacZ (Quadrate), xylS2/Pm::trp'::'lacZ (Dreiecke) und nahR/Psal::xylS2/Pm::trp'::'lacZ (Kreise). (b) Produktion von β-Galaktosidase bei verschiedenen Salicylatkonzentrationen mit nahR/Psal (gefüllte Kreise), xylS2/Pm (Dreiecke), nahR/Psal::xylS2/Pm (leere Kreise).
  • 5: Kapazität zur Regulation von einfachen Schaltkreisen und zwei Kaskaden unter Verwendung einer unterschiedlichen Hierarchie von upstream und downstream Regulatoren. S: 2 mM Salicylat. B: 2 mM Benzoat. 3,5 dClS: 2 mM 3,5-Dichlor-salicylat. Basale Werte der β-Galaktosidaseaktivität von jedem der in E. coli etablierten Schaltkreise waren die folgenden: nahR/Psal (schwarze Balken), 65 MU; xylS2/Pm (offene Balken), 192 MU; nahR/Psal⌀xylS2/Pm (graue Balken), 169 MU; xylS2/Pm⌀nahR/Psal (schraffierte Balken)69 Miller Units. Die Ergebnisse sind Durchschnittswerte aus drei unabhängigen Experimenten. Die entsprechenden Standardabweichungen sind durch Fehlerbalken angezeigt.
  • 6: Kapazität zur Regulation von Einzel- und Kaskadenschaltkreisen in Pseudomonas putida. Stämme, die im Chromosom verschiedene Minitransposons (Spalte 1) tragen, welche das in der Legende beschrieben regulatorische System enthalten, wurden auf ihre β-Galaktosidaseakkumulation als Antwort auf 2 mM Benzoat untersucht. Die vierte Spalte zeigt die Regulatoren und die sequentielle Anordnung im entsprechenden Stamm. Die Ergebnisse sind Durchschnittswerte aus drei unabhängigen Experimenten. Basale Werte in Miller Units sind angegeben.
  • 7: Genexpressionsanalyse des Kaskadensystems in P. putida mit nahR4/Psal als erstem regulatorischem System und xylS/Pm als zweitem. (a) β-Galaktosidaseakkumulation ohne Induktor (-), mit 2 mM Salicylat (S) oder 2 mM Benzoat (B) mit dem Kaskadensystem (links) oder dem einfachen System xylS/Pm::trp'::'lacZ (rechts). (b) Western-Blot zur Detektion der XylS Produktion in Kulturen von P. putida (nahR4/Psal::xylS/Pm::trp'::'lacZ) nach Inkubation mit verschiedenen Effektoren.
  • BEISPIELE
  • Beispiel 1: Vergleich der Überexpression von lacZ in einem Kaskadenschaltkreis relativ zu einem einfachen Schaltkreis
  • Beispiel 1.1
  • Konstruktion eines Kaskadenschaltkreises
  • Dieses Beispiel veranschaulicht die rationale Basis, die Konstruktion und die Validierung eines Kaskadenschaltkreises zur Genexpression relativ zu einem einfachen Regelkreis.
  • Um die Effizienz des genetischen Verstärkerschaltkreises zu untersuchen, wurde ein Plasmid konstruiert, das eine Fusion vom Pm mit trp'::'lacZ enthält. Ein NotI Fragment mit dieser Fusion wurde in die NotI Schnittstelle von pTSPm kloniert, was das Plasmid pTSPm-lacZ ergab. Die Pm Fusion wurde durch Paaren (mating) mit dem Donorstamm 517-1 (λpir), der das Plasmid pTSPm-lacZ enthält, in LB-0.8% Citrat für vier Stunden bei 30°C in das Chromosom von E. coli CC118 (Herrero et al., 1990) inseriert. Der Pool an Bakterien, die auf 25 mg/l Streptomycin und 50 mg/l Rifampicin wuchsen, wurde als Empfänger in einer Paarung mit dem Donorstamm E. coli 517-1 (λpir) (pCNB4-S2) verwendet. Um Transkonjuganten zu selektieren, wurde das Produkt der Paarung auf LB Platten mit Rifampicin, Streptomycin und Kanamycin (25 mg/l) selektiert. Zehn gegenüber Ampicillin (100 mg/ml) sensitive Kolonien wurden für die weitere Analyse der β-Galaktosidaseaktivität selektiert (Miller, 1972). Kulturen aus den Kolonien der Transkonjuganten wurden über Nacht in LB Medium (5 g/l Hefeextrakt, 10 g/l Trypton, 5 g/l NaCl) bei 37°C unter Schütteln angezogen. Die Kulturen wurden 1:100 in frischem Medium ohne Antibiotikaselektion verdünnt und zwei Stunden bei 37°C inkubiert. Salicylat (2 mM) wurde zu den Zellsuspensionen hinzugegeben, die im Anschluss fünf Stunden bei 30°C geschüttelt wurden. Die β-Galaktosidaseproduktion ohne Induktor lag abhängig vom Transkonjugant im Bereich zwischen 100 und 400 Miller Units. Die lacZ Expression konnte dramatisch bis zu 25000–50000 MU induziert werden, wenn die Kulturen mit Salicylat induziert wurden, was abhängig vom Transkonjugant einer Genexpressionskapazität von 150 bis 400 mal entsprach. Die Variation im Expressionsniveau und der Kapazität unter den Transkonjuganten erfolgt wahrscheinlich aufgrund der Nähe zum Replikationsursprung OriC, da es im Durchschnitt mehrere Genkopien pro Zelle gibt (Sousa et al., 1997).
  • Um die Expression von lacZ im Kaskadensystem mit den einfachen Systemen zu vergleichen, welche auf Salicylat ansprechen, wurden E. coli CC118RSL9 und CC118FH26 verwendet, die Insertionen der Mini-Tn5 Konstrukte mit den nahR/Psal::lacZ und xylS2/Pm::lacZ Fusionen umfassten, welche in den Plasmiden pCNB4-lacZ und pCNB2-lacZ (de Lorenzo et al., 1993) enthalten waren. Die Induktionsrate als Antwort auf Salicylat und die in den einfachen Systemen erhaltenen absoluten Werten waren 10–20 mal niedriger als die mit dem Kaskadensystem aus CC1184S2PT32 erhaltenen. Die Akkumulation von β-Galaktosidase erreichte einen Maximalwert nach fünf Stunden, und die effektive Syntheserate war äquivalent zu den einfachen Systemen (4a). Bei einer Konzentration von 0.5 mM Salicylat erreichte die Induktionsrate 90% der maximalen Aktivität. Von den zehn Transkonjuganten-Stämmen mit dem regulatorischen Kaskadensystem wurden diejenigen ausgewählt, welche die maximale Genexpressionskapazität (CC1184S2PT32) und die maximale β-Galaktosidaseproduktion (CC1184S2PT97) hervorbrachten. Mit Hilfe von SDS-PAGE und Densitometrie wurde abgeschätzt, dass die β-Galaktosidaseproduktion 9% des Gesamtproteins in CC1184S2PT32 und 12% in CC1184S2PT97 betrug. Im Gegensatz dazu wurde mit dem einfachen System weniger als 0.6% β-Galaktosidaseproduktion erhalten.
  • Tabelle 1: Hilfsplasmide für die Klonierung in pTSPm
    Figure 00150001
  • Figure 00160001
  • Beispiel 1.2
  • Vergleich eines Kaskadensystems in verschiedenen Konfigurationen mit einem einfachen System
  • Dieses Beispiel veranschaulicht die komparative Verwendung von Kaskadenschaltkreisen zur lacZ Überexpression in einem Chromosom versus in einer Plasmidkonfiguration, um es mit einfachen Schaltkreisen zu vergleichen und die relative Stabilität zu bestimmen.
  • Da sich die Amplifikation der Expression erhöhen könnte, wenn der einfache Regulator/Promotor in einem Plasmid vorläge (aufgrund der Erhöhung der Gendosis), wurde der relative Nutzen der Verwendung verschiedener Konfigurationen von Aktivator/Promotor zur Überproduktion rekombinanter Proteine evaluiert. Zu diesem Zweck wurden die gleichen Plasmide Mini-Tn5, aber der Stamm CC118λpir verwendet, in dem sie replizieren können. Die Stämme mit dem Plasmid pCNB4-lacZ oder pCNB2-lacZ zeigten Zuwachsraten von 10- bis 30-fach mit Bezug zur Expression in Monokopie, was eine erhöhte Gendosis anzeigt. Der Vergleich von einfachen (Nicht-Kaskade) Systemen in Plasmiden mit dem Kaskadensystem im Chromosom zeigte, dass das basale Niveau 3 bis 64 mal geringer ist als in den Bakterien mit pCNB4-lacZ bzw. pCNB2-lacZ. Unter Induktionsbedingungen betrug das Niveau der β-Galaktosidaseproduktion bei dem Kaskadensystem im Chromosom mehr als das 2-fache von dem des einfachen Schaltkreises nahR/Psal and 50–89% des Niveaus des xylS2/Pm Schaltkreises im Plasmid. Um die strikte Regulation mit höheren Werten in der Produktausbeute zu kombinieren, wurde ein Stamm mit der regulatorischen Kassette nahR/Psal::xylS2 konstruiert, der einen lysogenen λpir Phagen tragt, um die Replikation von pTSPm-lacZ zu ermöglichen. Die Plasmidkonfiguration der Fusion von Pm mit dem heterologen Gen erreichte das maximale Niveau der β-Galaktosidaseproduktion und ein niedrigeres Niveau an basaler Expression im Vergleich zu dem Stamm, der pCNB4-lacZ enthält. Die Stabilität des Kaskadensystems in der chromosomalen Konfiguration unter Bedingungen von Überexpression beträgt jedoch nach 40–50 Generationen 100%. Im Gegensatz dazu zeigte das Plasmidsystem bakterielle Populationen, welche die Fähigkeit verlieren, lacZ in einem Ausmaß zu exprimieren, das mit dem Niveau der enzymatischen Aktivität in den ersten fünf Stunden der Induktion korreliert. Unter Induktionsbedingungen war die finale Konzentration lebensfähiger Zellen in der chromosomalen Konfiguration etwa 10 mal höher, als wenn lacZ von Plasmiden überexprimiert wurde. Diese Beobachtung könnte durch die Gegenwart anderer, für die Replikation und Erhaltung erforderlicher Gene im Plasmid erklärt werden, die ebenfalls in multiplen Kopien vorliegen und deren Expression eine metabolische Belastung verursachen könnte.
  • Tabelle 2: Vergleich der β-Galaktosidaseaktivitäten und der Stabilität der heterologen Gene von Kaskaden- und singulären Expressionssystemen in verschiedenen Konfigurationen
    Figure 00170001
  • Figure 00180001
  • Die Kulturen wurden bei 37°C in LB mit (Stämme mit Plasmiden) oder ohne 150 μg/ml Ampicillin angezogen. 1:100 Verdünnungen der Kulturen wurden im gleichen Medium ohne Antibitikaselektion hergestellt und zwei Stunden bei 37°C inkubiert.
  • Beispiel 2: Verwendung des Kaskadesystems zur Überexpression eines Ipp'::'ompA'::'phoA Gens darin
  • Diese Beispiel veranschaulicht die Verwendung eines Kaskadenexpressionssystems mit einem autoreplikativen Expressionsvektor mit dem Pm Promotor zur Überexpression einer rekombinanten DNA, die ein Membranprotein kodiert.
  • Die Expression eines Proteins von einem Plasmid kann auf vielfältige Weise und mit einer Vielzahl von genetischen Hintergründen konzipiert und implementiert werden, wie dem Durchschnittsfachmann bewusst ist. Die hier beschriebenen Plasmide demonstrieren nur eine der vielen Ausführungsformen. Im speziellen benötigen die beschriebenen Plasmide zur Erhaltung einen lysogenen λpir Phagen. Um das Erfordernis des Proteins π für die Plasmiderhaltung zu vermeiden, konstruierten wir ein auf Pm basierendes Expressionsplasmid mit dem autoreplikativen ColE1 Replikationsursprung (Derivate) (2b).
  • Das Plasmid pCCD5 wurde basierend auf pFH2 (Tabelle 1) konstruiert, das eine vielseitige MCS umfasst, welche die einfache Konstruktion trunkierter Gene ermöglicht. pCCD5 enthält einen transkriptionellen Terminator (rrnBT1), um das Durchlesen (readthrough) von Promotoren oberhalb (upstream) vom Pm zu reduzieren. Da die gesamte Expressionskassette von NotI Restriktionsschnittstellen flankiert wird, kann eine einfache Klonierung in die gleichen singulären Schnittstellen einer Vielzahl von Mini-Tn5 Konstrukten (de Lorenzo und Timmis, 1994) und die anschließende Einführung der DNA-Konstrukte in Stämme mit dem CNB4-S4 Minitransposon erreicht werden. Um dieses System zu testen, klonierten wir darin eine lpp'-'ompA'-'phoA Hybridsequenz. Diese spezifische Fusion kodiert ein Protein der äußeren Membran. Diese sind üblicherweise mit Hilfe traditioneller Expressionssysteme schwierig zu klonieren, da sie, wenn überexprimiert, Zellen schädigen. Wir verwendeten pCCD5, um lpp'-'ompA'-'phoA aus pTX101 (Francisco et al., 1991) mittels PCR unter Verwendung der Oligos 5'-GAGGAATTCAATCTAGAGGGTATTAATA und 5'-CGGGATCCCCGTTGTCCGGACGAGTGCC zu klonieren. Dieses Fragment wurde mit EcoRI und BamHI geschnitten und in die gleichen Schnittstellen von pCCD5 inseriert, was das Plasmid p5LOA2 ergab. Ein Gen, das die alkalische Phosphatase phoA kodiert, wurde aus pPHO7 (Gutierrez and Devedjian, 1989) als ein BamHI Fragment in p5LOA2 kloniert (2b). Das resultierende Plasmid p5LOA2-AP wurde mittels Transformation in E. coli CC1184S2 eingebracht. Die bakteriellen Kulturen mit CC1184S2 (p5LOA2-AP) erzeugten nach Zugabe von Salicylat mehr als 20% des Gesamtproteins, ohne Detektion jedweden Produkts in Coomassie-gefärbter SDS-PAGE unter uninduzierten Bedingungen. Das maximale Proteinniveau wurde nach 2–3 Stunden Induktion erreicht.
  • Beispiel 3: Induktion eines Kaskadesystems unter Verwendung von verschiedenen Derivaten von Salicylat
  • Dieses Beispiel veranschaulicht, wie die Effektormoleküle NahR und XylS2 die Genexpression synergistisch amplifizieren können, wenn sie richtig in einen genetischen Kaskadenschaltkreis integriert sind. Exponentielle Kulturen von E. coli CC1184S2PMT32 (Kaskade) und einfache Schaltkreise in den E. coli Stämmen CC118RSL9 und CC118FH26 wurden mit verschiedenen Derivaten von Benzoat fünf Stunden bei 30°C inkubiert (Tabelle 3). Die β-Galactosidaseaktivität der mit den Testverbindungen inkubierten Kulturen zeigte, dass der Kaskadenschaltkreis eine höhere Genexpressionskapazität aufweist als die einfachen Regelkreise (Tabelle 3). Es wurde beobachtet, dass im Vergleich zu Salicylat andere Derivate von Benzoat, zum Beispiel Antranilat und 5-Chlor-salicylat, die β-Galactosidaseproduktion ebenfalls um mindestens 10% erhöhen konnten.
  • Tabelle 3: Induktionsraten der β-Galactosidaseaktivität in der Gegenwart verschiedener aromatischer Verbindungen.
    Figure 00210001
  • Beispiel 4: Die Effizienz der Amplifikationskaskade hängt von den Charakteristika des terminalen positiven Regulators ab
  • Dieses Beispiel veranschaulicht, dass es spezifische Erfordernisse für das zweite regulatorische System gibt, um die Amplifikation der Genexpressionskapazität durch einen Kaskadenschaltkreis zu erzielen. Insbesondere sollte die Aktivität des Zielpromotors über einen weiten Bereich der intrazellulären Konzentrationen des zweiten (oder terminalen) Regulators dosis-abhängig sein.
  • Um die Bedeutung der regulatorischen Hierarchie für den Amplifikationseffekt zu sehen, wurde der Effekt des Vertauschens des oberhalb (upstream) und des unterhalb gelegenen (downstream) Regulators in der auf XylS2/NahR basierenden Kaskade durch Konstruieren von E. coli 2NRSL7 untersucht. Das Chromosom dieses Stammes trägt die DNA-Elemente xylS2/Pm::nahR und Psal::trp'::'lacZ, die von spezialisierten Minitransposons getragen werden, und war somit äquivalent zum E. coli Stamm CC1184S2PT32 mit Ausnahme der Reihenfolge der Regulatoren im gekoppelten System. Wie in 5 gezeigt, erhöhte sich die Kapazität des revers-gekoppelten Systems, das auf Salicylat anspricht (24-fache Induktion) nicht über die Kapazität des singulären nahR/Psal::lacZ Elements. Entlang derselben Linie war das revers-gekoppelte System von E. coli 2NRSL7 vollständig insensitiv gegenüber dem nur-XylS2 Effektor Benzoat. Diese Beobachtungen zeigen, dass die Überexpression von nahR keinen parallelen Anstieg der Psal-Aktivität zur Folge hat, aber einen nicht-produktiven Überschuss des zweiten Regulators, da die gleiche Genexpressionskapazität ausgehend von Psal konnte bei einer relativ geringen Konzentration von NahR erreicht werden. Untersuchungen über den Mechanismus der Psal Aktivierung zeigten, dass die Zielstelle für diesen Aktivator ungeachtet der Induktionsbedindungen besetzt ist (Huang and Schell, 1991). Somit scheint der Psal Promotor ausschließlich von der Gegenwart oder dem Fehlen von Salicylat abzuhängen, und die Überexpression von nahR erzeugt keine höhere Promotoraktivität. Insgesamt zeigen diese Ergebnisse, dass die Effizienz der Kopplung in einer regulatorischen Kaskade spezifische Eigenschaften des downstream Regulators/Promotors erfordert, die zumindest umfassen, dass die Aktivierung des finalen Zielpromotors in einer dosis-abhängigen Weise erfolgt, vorzugsweise über einen weiten Bereich an Regulatorkonzentrationen. Dies trifft für XylS2, aber nicht für NahR zu. Folglich gewährt die bloße Sensitivität der beiden Regulatoren für den gleichen Effektor keinen Verstärkungseffekt, außer die passende Hierarchie wurde etabliert.
  • Beispiel 5: Neukonzeption des Kaskadensystems, um die Genexpression als Antwort auf Benzoat in Pseudomonas putida zu amplifizieren
  • Beispiel 5.1
  • Dieses Beispiel zeigt, dass das Kaskadenverstärkersystem konzipiert werden kann, um auf Signalmoleküle in anderen Mikroorganismen als E. coli anzusprechen. Es wurde die Konzeption eines spezialisierten P. putida Stammes durchgeführt, der einen Benzoat Kaskadenkontrollschaltkreis trägt. Das Grundprinzip des hier beschriebenen Schaltkreises umfasst sowohl einen ersten Regulator als auch einen zweiten Regulator, von denen ein jeder auf Benzoat anspricht. Da der downstream Regulator (XylS2) bereits auf diesen Induktor anspricht (6), umfasste die Konzeption einer neuen Kaskade hauptsächlich die Modifikation upstream regulatorischen Systems. Zu diesem Zweck wurden zwei nahR Mutanten, welche die Benzoat-responsiven Varianten nahR3 und nahR4 kodieren, unter Verwendung von pCNB43 bzw. pCNB44 Plasmiden everwendet (Cebolla et al., 1997). Diese wurden zusammen mit dem Reportersegment Pm::lacZ in die gekoppelten Systeme nahR3/Psal::xylS2 und nahR4/Psal::xylS2 eingebaut und anschließend in das Chromosom des P.putida Stammes KT2442 inseriert, um P. putida 43S2PmL und P. putida 44S2PmL zu ergeben. Die Induktion dieser Stämme durch Benzoat wurde mit der von P. putida Stämmen verglichen, welche entweder die einfachen Elemente NSL7 (nahR/Psal::lacZ), 43L (nahR3/Psal::lacZ), 44L (nahR4/Psal::lacZ) und S2PmL (xylS2/Pm::lacZ) oder die Kaskade mit der Benzoat-insensitiven Wildtyp nahR-Variante 4S2PmL tragen (6). Die Kaskade mit den Benzoat-responsiven nahR Mutanten erhöhte im Vergleich mit den singulären Expressionssystemen mit nahR3, nahR4 oder xylS2 die Genexpressionskapazität als Antwort auf Benzoat von 6-fach auf 35-fach. Im Gegensatz dazu zeigte der Kaskadenschaltkreis mit dem Wildtyp nahR in 4S2PmL (nahR/Psal::xylS2, Pm::lacZ) in Pseudomonas aufgrund des Fehlens einer Antwort des upstream Regulators auf Benzoat eine reduzierte Induktionskapazität durch Benzoat (ungefähr siebenfach). Diese Zahlen entsprechen den Vorhersagen aufgrund der simultanen Induktion eines jeden Regulators nach Erwerb der Fähigkeit, durch NahR auf Benzoat anzusprechen.
  • Beispiel 5.2
  • Dieses Beispiel veranschaulicht Experimente, die konzipiert wurden, um die Möglichkeit auszuschließen, dass die Amplifikationseigenschaft nur ein spezielles Merkmal der Mutante von XylS (XylS2) und nicht des Wildtyps war.
  • Der Wildtyp-Regulator xylS, der durch Benzoat, aber nicht durch Salicylat aktiviert werden kann, wurde als zweiter Regulator verwendet (Ramos et al., 1986). Als ersten Regulator verwendeten wir eine Effektormutante des nahR Regulators, nahR4, die zusätzlich zu Salicylat Benzoat erkennen kann (Cebolla et al., 1997). Um dies zu erreichen, wurde das Plasmid pNS durch Austausch des NcoI Fragments von pCNB1 (de Lorenzo et al., 1993) gegen das entsprechende Fragment aus pNS2 konstruiert. Ein NotI Fragment aus pNS mit xylS wurde in die entsprechende NotI Schnittstelle des Plasmids pCNB44 (Cebolla et al., 1997) kloniert, was zum Plasmid pCNB44-S führte, das nahR4-Psal::xylS und das Kanamycin-Resistenzgen innerhalb der transposablen Mini-Tn5 Sequenzen enthält. Die Pm::trp::lacZ Fusion in pTPm-lacZ und die in pCNB44-S Enthaltene wurden mittels Konjugation durch den Donorstamm E. coli 517-1λpir in das Chromosom von Pseudomonas putida KT2442 inseriert und mit den geeigneten Antibiotika selektiert. Zwei Transkonjuganten mit dem Kaskadesystem wurden auf ihre Fähigkeit untersucht, lacZ mit Salicylat und Benzoat zu exprimieren. Das Expressionsniveau war mit dem Kaskadesystem etwa viermal höher als mit dem einfachen regulatorischen System xylS/Pm (7). Diese Stämme produzierten in der Gegenwart von Salicylat auch ungefähr viermal mehr β-Galactosidase als mit Benzoat. Dies erfolgte aufgrund der Unfähigkeit von XylS, auf Salicylat anzusprechen, wie durch Western-Blot Analyse gezeigt (7). Eine erhöhte Akkumulation von XylS wurde beobachtet, wenn die Kulturen mit Salicylat induziert wurden. XylS besitzt jedoch eine geringe transkriptionelle Aktivität, da es keinen Effektor für XylS gab. Im Gegensatz zur Akkumulation von XylS in Benzoat ist das erzeugte XylS wegen der Gegenwart eines produktiven Effektors aktiver. Daher wird die Gegenwart eines gemeinsamen Effektors für beide Regulatoren für den Amplifikationseffekt bevorzugt.
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  • Alle hier zitierten Referenzen werden hierin in ihrer Gesamtheit einbezogen. Fachleute werden erkennen, dass der Schutzumfang der Erfindung weit über die zahlreichen Ausführungsformen hinausgeht, die hier bereits beschrieben und beispielhaft dargestellt sind.
  • Figure 00300001

Claims (11)

  1. Genetischer Kaskadenschaltkreis, der umfasst: (a) ein oder mehr Nukleinsäurekonstrukte, die den transkriptionellen Regulator NahR oder eine Mutante davon und den transkriptionellen Regulator XylS oder eine Mutante davon kodieren; wobei die kodierten transkriptionellen Regulatoren in hierarchischer Ordnung derart angeordnet sind, dass die Expression des oberhalb gelegenen transkriptionellen Regulators NahR oder der Mutante davon die Expression des transkriptionellen Regulators XylS oder der Mutante davon stimuliert; und wobei der transkriptionelle Regulator NahR oder die Mutante davon und der transkriptionelle Regulator XylS oder die Mutante davon auf den gleichen Induktor ansprechen; (b) einen finalen Zielpromotor; wobei der finale Zielpromotor in dosisabhängiger Weise auf den transkriptionellen Regulator XylS oder die Mutante davon anspricht.
  2. Genetischer Kaskadenschaltkreis gemäß Anspruch 1, der ferner umfasst: eine multiple Klonierungsstelle unterhalb des finalen Zielpromotors.
  3. Genetischer Kaskadenschaltkreis gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei zumindest eines der ein oder mehr Nukleinsäurekonstrukte als chromosomale Integration vorliegt.
  4. Genetischer Kaskadenschaltkreis gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei zumindest eines der ein oder mehr Nukleinsäurekonstrukte als autoreplikatives Plasmid vorliegt.
  5. Genetischer Kaskadenschaltkreis gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Induktor ein Derivat von Benzoat ist.
  6. Genetischer Kaskadenschaltkreis gemäß Anspruch 5, wobei das Derivat von Benzoat Salicylat, Anthranylat, 2-Acetylsalicylat, 4-Chlor-salicylat, 5-Chlor-salicylat, 3,5-Dichlor-salicylat, 5-Methoxy-salicylat, 3-Methyl-benzoat, 2-Methoxy-benzoat, 3-Methyl-salicylat, 4-Methyl-salicylat oder 5-Methylsalicylat ist.
  7. Genetischer Kaskadenschaltkreis gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Expression des transkriptionellen Regulators XylS oder der Mutante davon durch ein Nukleinsäuremolekül moduliert wird, welches die transkriptionsmodulierende Aktivität von Psal aufweist.
  8. Genetischer Kaskadenschaltkreis gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der finale Zielpromotor ein Nukleinsäuremolekül umfasst, welches die Promotoraktivität vom Pm aufweist.
  9. Genetischer Kaskadenschaltkreis gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Mutante des transkriptionellen Regulators NahR NahR3 oder NahR4 ist.
  10. Genetischer Kaskadenschaltkreis gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Mutante des transkriptionellen Regulators XylS XylS2 ist.
  11. Zelle, die den genetischen Kaskadenschaltkreis gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche umfasst.
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