Die Erfindung betrifft ein Wandelement mit mehreren Schichten
aus Holzlamellen, wobei die Holzlamellen über Klebeflächen
miteinander fest verbunden sind und zumindest eine Schicht
vorgesehen ist, in der die Holzlamellen zumindest teilweise quer
zur Längserstreckungsrichtung der Holzlamelle(n) einer benachbarten
Schicht angeordnet sind. Ferner betrifft die Erfindung
auch ein Bauelement mit zumindest zwei Wandelementen nach einem
der Ansprüche 1 bis 4 sowie eine Wand mit Bauelementen nach
einem der Ansprüche 5 bis 9, eine Eckverbindung von zwei Wandelementen
nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und eine Wandverbindung
von zwei Wänden nach Anspruch 10 oder 11.
Ein Wandelement bzw. Holzbauelement der eingangs angeführten
Art ist aus der WO 00/29180 A bekannt, das aus fünf Lagen von
miteinander verleimten, verpressten Flachspanstreifen besteht.
Bei diesem Holzbauelement sind die Faserorientierungen von benachbarten
Lagen senkrecht zueinander angeordnet, und die einzelnen
Lagen des Holzbauelements lotrecht in ihrer Gebrauchsstellung
angeordnet.
Aus der DE 23 45 568 A1 ist noch ein herkömmliches Bauelement
aus Holz in Form eines "Ziegelsteins" bekannt, bei dem die
oberen und unteren Kanten gewellt oder gezackt sind, um die Ausrichtung
der einzelnen Bauelemente zueinander zu vereinfachen.
Es somit sind bereits verschiedene Wandelemente bekannt,
welche aus mehreren miteinander verklebten Holzlamellen zusammengesetzt
sind. Einerseits sind Wandelemente bekannt, die eine
relativ hohe Festigkeit aufweisen, bei denen jedoch Dampf-Diffusion
nur sehr schlecht durch das Wandelement diffundieren kann.
Jene bekannte Wandelemente, bei welchen Dampf vergleichsweise
gut durch das Wandelement erfolgen kann, weisen hingegen eine
relativ geringe Festigkeit auf.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es insbesondere, ein
Wandelement mit einer vergleichsweise hohen Festigkeit zu schaffen,
welches ebenfalls ein vergleichsweise gutes Dampf-Diffusionsverhalten
aufweist.
Dies wird bei dem Wandelement der eingangs angeführten Art
dadurch erzielt, dass alle Klebeflächen des Wandelements in
einer senkrechten Funktionsstellung des Wandelements parallel
zur Dampf-Diffusionsrichtung angeordnet sind.
Durch das Vorsehen von in ihrer Längserstreckungsrichtung
angeordneten Holzlamellen weist das Wandelement eine hohe Festigkeit
auf. Um jedoch eine Dampf-Diffusion möglichst ungehindert
zuzulassen, ist zumindest eine Schicht vorgesehen, in der
die Holzlamellen zumindest teilweise quer zu diesen benachbarten,in
ihrer Längserstreckungsrichtung angeordneten Holzlamellen
vorgesehen sind. Bei einer derartigen Anordnung ergeben sich in
der senkrechten Funktionsstellung des Wandelements lediglich
vertikal und horizontal angeordnete Klebe- bzw. Leimflächen, die
alle in der senkrechten Funktionsstellung des Wandelements parallel
zur Dampf-Diffusionsrichtung angeordnet sind, und somit
keine Barriere für den Dampf-Durchtritt bilden.
Eine besonders hohe Festigkeit und zugleich zufriedenstellende
Dampf-Diffusion ergibt sich, wenn jede zweite Schicht aus
quer zur Längserstreckungsrichtung der benachbarten Holzlamellen
angeordneten Holzlamellen besteht.
Ebenso ergeben sich gute Festigkeits- bzw. Isolierungswerte,
bei welchen jedoch weiterhin Dampf-Diffusion möglich ist, wenn
die Lamellen eine Höhe zwischen 3 cm und 4 cm, vorzugsweise von
3,5 cm, und eine Breite zwischen 7 cm und 9 cm, vorzugsweise von
8 cm aufweisen.
Wenn das Wandelement eine Höhe zwischen 220 cm und 300 cm,
vorzugsweise von 270 cm aufweist, kann das Wandelement auf einfache
Weise für die Erstellung von Gebäudewänden verwendet werden.
Das Bauelement der eingangs angeführten Art ist dadurch gekennzeichnet,
dass die zwei Wandelemente unter Bildung eines
Hohlraums zur Wärmedämmung voneinander beabstandet angeordnet
sind. Durch die Ausbildung eines vorgefertigten Bauelements mit
einem Hohlraum zur Wärmedämmung entfallen bei der Erstellung
eines Gebäudes mühsame Konstruktionsarbeiten zur beabstandeten
Anordnung von zwei Wandelementen.
Für eine zufriedenstellende Wärmedämmung ist es günstig,
wenn der freie Abstand zwischen den Wandelementen zwischen 100
und 180 mm, vorzugsweise 140 mm beträgt.
Auf einfache Weise können die beiden Wandelemente zur Bildung
eines Wärmedämmungs-Hohlraums voneinander beabstandet angeordnet
werden, wenn die zwei Wandelemente durch zumindest einen
im oberen und einen im unteren Endbereich angeordneten Verbindungssteg
auf Abstand voneinander gehalten sind.
Für eine hohe Festigkeit des Bauelements mit zwei in Abstand
voneinander angeordneten Wandelementen ist es von Vorteil, wenn
als Verbindungsstege sich über die gesamte Länge des Bauelements
erstreckende Stegleisten vorgesehen sind.
Hinsichtlich einer Material-sparenden, leichten Ausgestaltung
des Bauelements ist es von Vorteil, wenn als Verbindungsstege
zwischen den Wandelementen an diesen lokal angeordnete
Distanzelemente vorgesehen sind.
Die Wand der eingangs angeführten Art ist dadurch gekennzeichnet,
dass unter Bildung eines Hohlraums für Installationen
eine weitere von einem der Wandelemente beabstandete Innenwand
vorgesehen ist. Um Installationen, d.h. Wasser- und Heizungsrohre
und dergl. verdeckt anordnen zu können, wird einfach eine zusätzliche
von einem der Wandelemente beabstandete Innenwand aufgezogen,
so dass in dem Hohlraum zwischen dem Wandelement und
der Innenwand die Installationen angebracht werden können.
Wenn die Innenwand hochkant angeordnete, an ihren schmalen
Längsseiten miteinander flächig verklebte Holzlamellen aufweist,
wobei die Klebeflächen in der senkrechten Funktionsstellung der
Wand horizontal angeordnet sind, wird auf konstruktiv einfache
Weise eine Innenwand hergestellt, welche keine senkrecht zur
Dampf-Diffusionsrichtung angeordneten Klebeflächen aufweist, so
dass das Dampf-Diffusionsverhalten der Wand nicht negativ beeinträchtigt
wird.
Die Eckverbindung der eingangs angeführten Art ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Holzlamellen der beiden Wandelemente,
welche Holzlamellen in ihrer Längserstreckungsrichtung angeordnet
sind, mit ihren Endabschnitten jeweils anstelle von quer zu
den in ihrer Längserstreckungsrichtung angeordneten Holzlamellen
des anderen Wandelements angeordneten Holzlamellen in das andere
Wandelement eingreifen. Dadurch wird eine konstruktiv besonders
einfache Eckverbindung geschaffen und durch die ineinander greifenden
Endabschnitte der Holzlamellen eine gut abdichtende Verbindung
erzielt.
Auf einfache Weise können die ineinander greifenden Endabschnitte
fest miteinander verbunden werden, wenn die ineinander
greifenden Endabschnitte der Eckverbindung über einen senkrecht
zur Längserstreckung angeordneten, die Endabschnitte durchdringenden,
vorzugsweise aus Holz bestehenden Splint miteinander
verbunden sind.
Für die Wandverbindung der eingangs angeführten Art hingegen
ist es ausreichend, wenn eine Eckverbindung der Wandelemente
nach Anspruch 12 oder 13 und durch einen als einfache Stoßverbindung
ausgebildeten Wandanschluss der Innenwände vorgesehen
ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung
dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispielen, auf die sie jedoch
nicht beschränkt sein soll, noch weiter erläutert. Im Einzelnen
zeigen:
Fig.1 eine perspektivische Ansicht eines Wandelements, bei
der jede zweite Schicht quer zur Längserstreckungsrichtung der
Holzlamellen der benachbarten Schicht angeordnete Holzlamellen
aufweist; Fig.2 eine perspektivische Ansicht einer Eckverbindung von
zwei Bauelementen mit jeweils zwei Wandelementen gemäß Fig.1; Fig.3 eine perspektivische Ansicht eines Distanzelements; Fig.4 eine Vertikal-Querschnittsansicht von einem zwischen
zwei Bauelementen aufgenommenen Deckenelement; Fig.5 eine Draufsicht einer Wandverbindung; und Fig.6 eine
perspektivische Ansicht einer in einem Bodenelement aufgenommenen
Wand.
In Fig.1 ist ein Wandelement 1 gezeigt, bei dem Holzlamellen
2 flächig miteinander verleimt sind. Das Wandelement 1 setzt
sich hierbei aus mehreren Schichten 3, 4 zusammen, wobei jede
zweite Schicht 3 aus in ihrer Längserstreckungsrichtung angeordneten
Holzlamellen 2 besteht, während zwischen zwei Schichten 3
jeweils eine Schicht 4 vorgesehen ist, in welcher die Holzlamellen
2 quer zu der Längserstreckungsrichtung der Holzlamellen 2
der benachbarten Schichten 3 angeordnet sind.
Somit ergeben sich Leimflächen 5, 6, die senkrecht zueinander
angeordnet sind, die jedoch beide parallel zur Dampf-Diffusionsrichtung
7 des Wandelements in seiner senkrechten Funktionsstellung
angeordnet sind, so dass durch die Leimflächen 5, 6
keine Barriere hinsichtlich der Dampf-Diffusion geschaffen wird.
In Fig.2 ist eine Eckverbindung 8 von zwei Bauelementen 9
gezeigt, die jeweils aus zwei Wandelementen 1 bestehen. Je ein
äußeres und ein inneres Wandelement werden hierbei mittels einer
sich über die gesamte Länge des Bauelements 9 erstreckenden
Stegleiste 10 voneinander auf Abstand gehalten. Anstelle dieser
Stegleiste 10 kann jedoch auch ein zumindest im oberen und unteren
Endbereich der Wandelemente 1 lokal angeordnetes Distanzelement
11 (vgl. Fig.3) mit zwei schwalbenschwanzförmigen Endabschnitten
vorgesehen werden.
Bei der Eckverbindung 8 greifen die in der Schicht 3 jeweils
in ihrer Längserstreckungsrichtung in den Wandelementen 1 angeordneten
Holzlamellen 2 angeordneten Holzlamellen 2 in das senkrecht
zu dem ersten Wandelement 9 angeordnete zweite Wandelement
9 ein, wobei die quer zu den in ihrer Längserstreckungsrichtung
angeordneten Lamellen 2 in den Schichten 4 im Endbereich gekürzt
bzw. weggelassen werden, so dass ein Freiraum zum Eingriff der
in ihrer Längserstreckungsrichtung angeordneten Holzlamellen 2
geschaffen wird. Für eine feste Verbindung der beiden Wandelemente
1 miteinander ist ein senkrecht zur Längserstreckungsrichtung
der Holzlamellen 2 angeordneter Holzsplint 12 vorgesehen,
der in eine Durchgangsbohrung 13 in den Endabschnitten der Holzlamellen
2 eingesetzt ist.
In Fig.4 sind zwei vorgefertigte Bauelemente 9 gezeigt, die
aus jeweils zwei voneinander beabstandeten Wandelementen 1 bestehen.
Jedes Wandelement 1 weist dabei eine Wandstärke von im
Wesentlichen 80 mm auf, wobei die einzelnen Holzlamellen 2 (vgl.
Fig.1 und 2) eine Höhe von ca. 35 mm aufweisen. Zur Wärmedämmung
wird zwischen den beiden Wandelementen 1 ein Hohlraum 9' gebildet,
wobei die einander zugewandten Innenseiten der Wandelemente
1 ca. 140 mm voneinander beabstandet sind.
Die beiden Wandelemente 1 sind über ein weiteres Wandelement
14, das einen geringeren Querschnitt aufweist, miteinander verbunden,
so dass eine Ausnehmung 14' zur Aufnahme eines Deckenelements
16 gebildet wird. Zur Abdichtung ist zwischen der Ausnehmung
14' und dem Deckenelement 16 eine Isolierung 15 angebracht.
Auf dem Deckenelement 16, das eine Höhe von ca. 140 mm
aufweist, ist eine ca. 60 mm starke Dämmschicht 16' aufgebracht,
auf der wiederum ein ca. 80 mm starkes Fußbodenelement 16" aufgebracht
ist. Das Deckenelement 16 sowie das Fußbodenelement 16"
bestehen jeweils aus miteinander verleimten Holzlamellen, wobei
es für eine hohe Festigkeit günstig ist, wenn die Längsausrichtung
der Holzlamellen des Deckenelements 16 senkrecht zu der
Längsausrichtung des Fußbodenelements 16" angeordnet sind.
Ferner ist in Fig.4 noch jeweils eine an das innere Wandelement
1 anschließende Innenwand 18 ersichtlich, die aus hochkant
angeordneten entlang ihrer schmalen Längsseite verleimten
Holzlamellen bestehen. In den den Innenwänden 18 zugewandten
Wandelementen 1 ist jeweils in einem Endbereich der Innenwand 18
eine mit quer zu ihrer Längserstreckung angeordneten Holzlamellen
2 vorgesehene Schicht 4 mit etwas längeren Holzlamellen 2
versehen, so dass ein Abstandhalter und zugleich Befestigungsvorsprung
19 für die Innenwände 18 geschaffen wird. An diesen
Vorsprüngen 19 können die Innenwände 18 auf einfache Weise beispielsweise
mittels einer Schraubverbindung befestigt werden.
Zwischen den Innenwänden 18 und den inneren Wandelementen 1 verbleibt
somit jeweils ein Hohlraum 18' mit einem lichten Abstand
zwischen dem Wandelement 1 und der Innenwand 18 von ca. 50 mm,
in dem diverse Installationen, wie beispielsweise Heiz- und
Wasserleitungen aufgenommen werden können. Durch die einfache
Verschraubung der Innenwände 18 an den Vorsprüngen 19 können
diese wieder abgenommen werden und somit etwaige Reparaturarbeiten
an den Installationen durchgeführt werden.
In Fig.5 ist in einer Draufsicht eine Wandverbindung gezeigt,
bei der die Wandelemente 1 von zwei Bauelementen 9 jeweils
über die in Fig.2 im Detail dargestellte Eckverbindung 8
miteinander verbunden sind. Zudem ist ersichtlich, dass die Innenwände
18 durch eine einfache Stoßverbindung 20 aneinander anschließen.
In Fig.6 ist ein Bauelement 9 ersichtlich, das auf einer
Leiste 21 aufgesteckt ist, wobei die Leiste 21 zwischen den
beiden Wandelementen 1 des Bauelements 9 aufgenommen ist. Zur
Aufnahme der Innenwand 18 ist ein Fußbodenelement 22 vorgesehen,
das auf einer Dämmschicht 23 aufgelegt ist und eine Nut 24 zur
Aufnahme eines Endbereichs der Innenwand 18 aufweist. Somit ergibt
sich mit einer äußerst geringen Anzahl an Montageschritten
eine im Wesentlichen aus fünf Lagen bestehende Wand, die sich im
Wesentlichen aus einem äußeren Wandelement 1, einem Wärmedämmungs-Hohlraum
9', einem inneren Wandelement 1, einem Installationshohlraum
18' und einer Innenwand 18 zusammensetzt, wobei
das Wandelement 9 bereits vorgefertigt ist und somit lediglich
auf die Leiste 21 aufgesetzt werden muss. Ebenso ist die Innenwand
18 bereits vorgefertigt und muss lediglich vor Ort in die
Nut 24 des Fußbodenelements 22 eingesetzt werden.