Kosmetische und/oder pharmazeutische Zubereitungen
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft tensidische Zubereitungen mit einem Gehalt an Glyceridmonoalkylethem sowie die Verwendung von Glyceridmonoalkylethem als Rückfettungsmittel in tensidischen Zubereitungen.
Stand der Technik
Zubereitungen, die zur Reinigung und Pflege der menschlichen Haut und der Haare eingesetzt werden, enthalten in der Regel ein oder mehrere oberflächenaktive Substanzen, insbesondere auf Basis von anionischen oder amphoteren Tensiden. Da die alleinige Verwendung von Tensiden Haut und Haare zu sehr austrocknen würde, ist es im allgemeinen üblich, solchen Mitteln rückfettende Substanzen zuzusetzen. Tensidische Formulierungen sollen jedoch einerseits eine reinigende Wirkung haben, andererseits trotzdem einen rückfettenden Schutzfilm auf der Haut zurücklassen. Insbesondere bei "rinse- off' Formulierungen besteht die Schwierigkeit, dass auch rückfettende Substanzen abgespült werden und in unzureichendem Maße ihre Wirkung entfalten können. Der Austausch von unerwünschten Fettbestandteilen auf der Haut, die dem Reinigungsprozeß unterliegen sollen, gegen rückfettende Bestandteile, die auf der Haut verbleiben sollen oder sich in die oberen Hautschichten einlagern sollen unterliegt einem empfindlichen Gleichgewicht.
In der Patentschrift EP 0 547 727 B1 werden Glycerinmonoalkylether als Rückfetter für Hautdesinfektionsmittel offenbart. Da es sich hierbei um „leave on" - Formulierungen handelt, können Glycerinmono- ether unabhängig von ihrer Lipophilie eingesetzt werden. Kurzkettige Glycerylmonoalkylether in niedrigen Konzentrationen werden in diesen Formulierungen bevorzugt, um eine gute Alkohollöslichkeit und eine zusätzliche antimikrobielle Wirksamkeit auszunutzen. Trotzdem nimmt der Hautfettgehalt nach der Anwendung mit der Zeit deutlich ab und erst bei mehrfacher Anwendung, verbleibt ein höherer Fettgehalt als bei herkömmlichen rückfettenden Desinfektionsmitteln.
Tensidische Formulierungen enthalten vielfach Gycerylmonoalkylester als Rückfetter, beispielhaft zu entnehmen aus den Deutschen Patentschriften DE 41 39 935 C2 und DE 19543633 C2. Diese Zusammensetzungen enthalten relativ hohe Mengen an Fettsäuremonoglyceriden, da ein merklicher Anteil durch die reinigenden Eigenschaften wieder abgespült wird. In der Patentschrift US 4690818 wer-
den in kosmetischen Reinigungsmitteln als Feuchthaltemittel für Haut und Haar ethoxylierte Glycery- lether beschrieben. Jedoch beruht in diesem Fall die feuchthaltende Wirkung auf einem wasserbindenden Effekt, nicht auf einem rückfettenden Effekt, der das Wasser in der Haut durch Okklusion wesentlich länger hält.
Die Aufgabe der Erfindung hat somit darin bestanden, "rinse-off'-Formulierungen mit gutem Reinigungseffekt bei gleichzeitiger gegenüber dem Stand der Technik verbesserter Rückfettungswirkung zur Verfügung zu stellen, die ein angenehmes Hautgefühl hinterlassen, eine gute dermatologische Verträglichkeit aufweisen und sich einfach herstellen lassen. Die in den Zubereitungen eingesetzten Rückfetter sollen dabei nicht viskositätsreduzierend sein.
Beschreibung der Erfindung
Gegenstand der Erfindung sind kosmetische und/oder pharmazeutische Zubereitungen, enthaltend
(a) 0,1 bis 5 Gew.-% Glycerinmonoalkylether und
(b) 0,1 bis 90 Gew.-% anionische und/oder nichtionische und/oder kationische und/oder amphotere und/oder zwitterionische Tenside und gegebenenfalls
(c) 0 bis 10 Gew.-% Fettalkohole sowie die Verwendung von Glycerinmonoalkylethern als Rückfetter in tensidischen Formulierungen.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass die Kombination von Glycerinmonoalkylethern mit Tensiden zu „rinse-off'-Formulierungen mit sehr guter Reinigungswirkung und gleichzeitigen optimalen rückfettenden Eigenschaften führt. Die Mischungen hinterlassen ein angenehmes Hautgefühl und weisen eine besonders hohe dermatologische Verträglichkeit auf. Bei der Anwendung in Haarpflegemitteln wird eine Verbesserung der Kämmbarkeit erzielt. Durch den Zusatz von Fettalkoholen kann die Verarbeitung der Mischungen verbessert werden, ohne dass trotz Veränderung der Lipophilie/Hydrophilie-Ba- lance das Gleichgewicht zwischen Reinigungswirkung und Rückfettungswirkung verändert wird.
Glycerinmonoalkylether
Bei den ausgewählten Glycerinmonoalkylethern handelt es sich um bekannte Stoffe, die nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie hergestellt werden können. Bei der Herstellung fallen in der Regel Gemische von Mono-, Di- und Triethern an. Die in der vorliegenden Erfindung als Glycerinmonoalkylether eingesetzten sind daher solche Fettsäuremono-/di- /triglyceridether, die einen Mono- Anteil von mindestens 80 Gew.%, bevorzugt mindestens 90 Gew. % und besonders bevorzugt mindestens 95 Gew.% enthalten. Sie folgen der Formel (I),
I
CH-OH (I)
I CH∑OH
in der R1 für einen unverzweigten oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen steht, bevorzugt 8 bis 16 Kohlenstoffatomen und besonders bevorzugt 12 bis 14 Kohlenstoffatomen steht.
Die Glycerylmonoalkylether werden in Mengen von 0,1 bis 10 Gew. %, bevorzugt 1 bis 5 Gew. % und besonders bevorzugt 2 bis 3 Gew.% in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzt.
Tenside
Als oberflächenaktive Stoffe können nichtionische, anionische, kationische und/oder amphotere bzw. zwitterionische Tenside enthalten sein, deren Anteil an den Mitteln üblicherweise bei etwa 1 bis 90 und vorzugsweise 5 bis 70 Gew.-% und besonders bevorzugt 10 bis 50 Gew. % beträgt. Typische Beispiele für anionische Tenside sind Seifen, Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Alky- lethersulfonate, Glycerinethersulfonate, -Methylestersulfonate, Sulfofettsäuren, Alkylsulfate, Fettalkoholethersulfate, Glycerinethersulfate, Fettsäureethersulfate, Hydroxymischethersulfate, Monoglycerid(ether)sulfate, Fettsäureamid(ether)-sulfate, Mono- und Dialkyl-sulfosuccinate, Mono- und Dialkylsulfosuccinamate, Sulfotriglyceride, Amidseifen, Ethercarbonsäuren und deren Salze, Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, N-Acylaminosäuren, wie beispielsweise Acyllactylate, Acyltartrate, Acylglutamate und Acyl-aspartate, Alkyloligoglucosidsulfate, Proteinfettsäurekondensate (insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis) und Alkyl(ether)phos- phate. Sofern die anionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können diese eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen. Typische Beispiele für nichtionische Tenside sind Fettalkoholpolyglycolether, Alkylphenolpolyglycolether, Fettsäurepoly- glycolester, Fettsäureamidpolyglycolether, Fettaminpolyglycolether, alkoxylierte Triglyce de, Mischether bzw. Mischformale, gegebenenfalls partiell oxidierte Alk(en)yloligoglykoside bzw. Glucoronsäurederivate, Fettsäure-N-alkylglucamide, Proteinhydrolysate (insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis), Polyolfettsäureester, Zuckerester, Sorbitanester, Polysorbate und Aminoxide. Sofern die nichtionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können diese eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen. Typische Beispiele für kationische Tenside sind quartäre Ammoniumverbindungen und Esterquats, insbesondere quaternierte Fettsäuret alkanolaminestersalze. Typische Beispiele für amphotere bzw. zwitterionische Tenside sind Alkylbetaine, Alkylamidobetaine, Aminopropionate, Aminoglycinate, Imidazoliniumbetaine und Sulfobetaine. Bei den genannten Tensiden handelt es sich ausschließlich um bekannte Verbindungen. Hinsichtlich Struktur und Herstellung dieser Stoffe sei auf einschlägige
Übersichtsarbeiten beispielsweise J.Falbe (ed.), "Surfactants in Consumer Products", Springer Verlag, Berlin, 1987, S. 54-124 oder J.Falbe (ed.), "Katalysatoren, Tenside und Mineralöladditive", Thieme Verlag, Stuttgart, 1978, S. 123-217 verwiesen. Typische Beispiele für besonders geeignete milde, d.h. besonders hautverträgliche Tenside sind Fettalkoholpolyglycolethersulfate, Monogly- ceridsulfate, Mono- und/oder Dialkylsulfosuccinate, Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, Fettsäureglutamate, α-Olefinsulfonate, Ethercarbonsäuren, Alkyloligoglucoside, Fettsäureglucamide, Alkylamidobetaine, Amphoacetale und/oder Proteinfettsäurekondensate, letztere vorzugsweise auf Basis von Weizenproteinen.
Besonders bevorzugte Tenside sind Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside und/oder Betaine und/oder Alkylethersulfate.
Alkyl- und/oder Alkenyloliqoqlykoside
Alkyl- und Alkenyloligoglykoside, die als besonders bevorzugte Tenside eingesetzt werden, stellen bekannte nichtionische Tenside dar, die der Formel (II) folgen,
R20-[G]P (II)
in der R2 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht. Sie können nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten werden, beispielsweise durch säurekatalysierte Acetalisierung von Glucose mit Fettalkoholen.
Die Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside können sich von Aldosen bzw. Ketosen mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise der Glucose ableiten. Die bevorzugten Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside sind somit Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucos.de. Die Indexzahl p in der allgemeinen Formel (II) gibt den Oligomerisierungsgrad (DP), d. h. die Verteilung von Mono- und Oligoglykosiden an und steht für eine Zahl zwischen 1 und 10. Während p in einer gegebenen Verbindung stets ganzzahlig sein muß und hier vor allem die Werte p = 1 bis 6 annehmen kann, ist der Wert p für ein bestimmtes Alkyl- oligoglykosid eine analytisch ermittelte rechnerische Größe, die meistens eine gebrochene Zahl darstellt. Vorzugsweise werden Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside mit einem mittleren Oligomeri-sie- rungsgrad p von 1 ,1 bis 3,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad kleiner als 1 ,7 ist und insbesondere zwischen 1 ,2 und 1 ,4 liegt.
Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R1 kann sich von primären Alkoholen mit 4 bis 11 , vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Butanol, Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinal- kohol und Undecylalkohol sowie deren technische Mischungen, wie sie beispielsweise bei der Hydrierung von technischen Fettsäuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung von Aldehyden aus der
Roelen'schen Oxosynthese erhalten werden. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside der Kettenlänge Cβ- C10 (DP = 1 bis 3), die als Vorlauf bei der destillativen Auftrennung von technischem Cβ-Ciβ-Kokosfett- alkohol anfallen und mit einem Anteil von weniger als 6 Gew.-% Ci2-Alkohol verunreinigt sein können sowie Alkyloligoglucoside auf Basis technischer C9/n-Oxoalkohole (DP = 1 bis 3). Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R1 kann sich ferner auch von primären Alkoholen mit 12 bis 22, vorzugsweise 12 bis 14 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palm- oleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachyl- alkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol, Brassidylalkohol sowie deren technische Gemische, die wie oben beschrieben erhalten werden können. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside auf Basis von gehärtetem Ci2/i4-Kokosalkohol mit einem DP von 1 bis 3.
Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycoside werden in den erfindungsgemäßen Mitteln zu 1 bis 90 Gew.%, bevorzugt 5 bis 70 Gew.% und besonders bevorzugt 10 bis 50 Gew.% eingesetzt.
Fettalkohole
Unter Fettalkoholen sind primäre aliphatische Alkohole der Formel (III) zu verstehen,
R3OH (III)
in der R3 für einen aliphatischen, linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 und/oder 1 , 2 oder 3 Doppelbindungen steht. Typische Beispiele sind Ca- pronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol, Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Linolylalkohol, Linolenylalkohol, Elaeostearylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol sowie deren technische Mischungen, die z.B. bei der Hochdruckhydrierung von technischen Methylestern auf Basis von Fetten und Ölen oder Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese sowie als Monomerfraktion bei der Dimerisierung von ungesättigten Fettalkoholen anfallen. Bevorzugt sind technische Fettalkohole mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Kokos-, Palm-, Palmkern- oder Taigfettalkohol. Um das Gleichgewicht zwischen Reinigungseffekt und Rückfettungswirkung nicht zu stören, werden besonders bevorzugt Fettalkohole mit 12 bis 14 Kohlenstoffatomen eingesetzt.
Diese werden in Mengen von 0 bis 10 Gew.%, bevorzugt 0,5 bis 5 und besonders bevorzugt 0,8 bis 3 Gew. % in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzt.
Die Fettalkohole haben den Vorteil, dass die Einarbeitung der Glycerinmonoether wesentlich verbessert werden kann.
Gewerbliche Anwendbarkeit
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen zeichnen sich durch eine hohe Reinigungskapazität und ausgezeichnete rückfettende Eigenschaften aus. Sie sind gut dermatologisch verträglich, flüssig und pumpbar und lassen sich bei Zugabe von Fettalkoholen in Form einer Vormischung kalt herstellen. Diese Vormischung (Rückfetter-Compound) enthält 50 bis 90 Gew. % Glycerinmonoalkylether und 10 bis 50 Gew. % Fettalkohole, vorzugsweise 60 bis 80 Gew. % Glycerinmonoalkylether und 20 bis 35 Gew.% Fettalkohole, besonders bevorzugt 65 bis 75 Gew. % Glycerinmonoalkylether und 25 bis 40 Gew.% Fettalkohole und speziell bevorzugt 70 Gew.% Glycerinmonoalkylether und 30 Gew.% Fettalkohole.
Die dabei eingesetzten Fettalkohole haben Ketten in einer Länge von 6 bis 22, bevorzugt 12 bis 18 und besonders bevorzugt 12 bis 14 Kohlenstoffatomen.
Der Vorteil einer Compoundierung liegt in der Kaltverarbeitung. Im Gegensatz zur direkten Einarbeitung bei mindestens 60°C wird das Compound ohne Erwärmung einer Formulierung zugefügt. Das Com- pound selber wird bei 40 bis 45 °C gemischt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft daher ihre Verwendung von Glycerinmonoalkylethern und Kombinationen von Glycerinmonoalkylethern mit Fettalkoholen als Rückfettungsmittel in tensidi- schen Formulierungen, beispielsweise für den Bereich der Haar- und Körperpflege. Erfindungsgemäße Ausführungsformen der kosmetischen und/oder pharmazeutischen Zubereitungen enthalten: a) 0,1 - 10 Gew. % Glycerinmonoalkylether b) 1 - 90 Gew. % anionische und/oder nichtionische und/oder kationische und/oder amphotere und/oder zwitterionische Tenside und c) 0 - 10 Gew. % Fettalkohole, insbesondere a) 1 - 5 Gew. % Glycerinmonoalkylether, b) 5 - 70 Gew. % anionische und/oder nichtionische und/oder kationische und/oder amphotere und/oder zwitterionische Tenside und c) 0 - 5 Gew. % Fettalkohole vorzugsweise a) 2 - 3 Gew. % Glycerinmonoalkylether , b) 10 - 50 Gew. % anionische und/oder nichtionische und/oder kationische und/oder amphotere und/oder zwitterionische Tenside und c) 0 - 3 Gew. % Fettalkohole
bevorzugter a) 0,1 - 10 Gew. % Glycerinmonoalkylether , b) 1 - 90 Gew. % anionische und/oder nichtionische und/oder kationische und/oder amphotere und/oder zwitterionische Tenside und c) 0,5 - 5 Gew. % Fettalkohole speziell bevorzugt a) 1 - 5 Gew. % Glycerinmonoalkylether , b) 5 - 70 Gew. % anionische und/oder nichtionische und/oder kationische und/oder amphotere und/oder zwitterionische Tenside und c) 0,8 - 3 Gew. % Fettalkohole
Die genannten kosmetischen und/oder pharmazeutischen Zubereitungen, wie beispielsweise Haar- shampoos, Duschbäder, Schaumbäder, Waschlotionen und dergleichen, können als weitere Hilfs- und Zusatzstoffe Emulgatoren, Perlglanzwachse, Konsistenzgeber, Verdickungsmittel, Polymere, Siliconverbindungen, Lecithine, Phospholipide, biogene Wirkstoffe, Antioxidantien, Antischuppenmittel, Filmbildner, Hydrotrope, Solubilisatoren, Konservierungsmittel, Parfümöle, Farbstoffe und dergleichen enthalten.
Emulgatoren
Als Emulgatoren kommen beispielsweise nichtionogene Tenside aus mindestens einer der folgenden Gruppen in Frage:
> Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/ oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen, an Alkylphe- nole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe sowie Alkylamine mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alkylrest; Anlagerungsprodukte von 15 bis 60 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinu- söl;
> Partialester von Glycerin und/oder Sorbitan mit ungesättigten, linearen oder gesättigten, verzweigten Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Hydroxycarbonsäuren mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen sowie deren Addukte mit 1 bis 30 Mol Ethylenoxid;
> Partialester von Polyglycerin (durchschnittlicher Eigenkondensationsgrad 2 bis 8), Polyethylenglycol (Molekulargewicht 400 bis 5000), Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Zuckeralkoholen (z.B. Sorbit), Alkylglucosiden (z.B. Methylglucosid, Butylglucosid, Laurylglucosid) sowie Polyglucosiden (z.B. Cellulose) mit gesättigten und/oder ungesättigten, linearen oder verzweigten Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder
Hydroxycarbonsäuren mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen sowie deren Addukte mit 1 bis 30 Mol Ethylenoxid;
> Mischester aus Pentaerythrit, Fettsäuren, Citronensäure und Fettalkohol gemäß DE 1165574 PS und/oder Mischester von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Methylglucose und Polyolen, vorzugsweise Glycerin oder Polyglycerin.
> Mono-, Di- und Trialkylphosphate sowie Mono-, Di- und/oder Tri-PEG-alkylphosphate und deren Salze;
> Wollwachsalkohole;
> Polysiloxan-Polyalkyl-Polyether-Copolymere bzw. entsprechende Derivate;
> Block-Copolymere z.B. Polyethylenglycol-30 Dipolyhydroxystearate;
> Polymeremulgatoren, z.B. Pemulen-Typen (TR-1 ,TR-2) von Goodrich;
> Polyalkylenglycole sowie
> Glycerincarbonat.
> Ethylenoxidanlagerungsprodukte
Die Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder von Propylenoxid an Fettalkohole, Fettsäuren, Alkylphenole oder an Ricinusöl stellen bekannte, im Handel erhältliche Produkte dar. Es handelt sich dabei um Homologengemische, deren mittlerer Alkoxylierungsgrad dem Verhältnis der Stoffmengen von Ethylenoxid und/ oder Propylenoxid und Substrat, mit denen die Anlagerungsreaktion durchgeführt wird, entspricht. Ci2/ιs-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von Ethylenoxid an Glycerin sind aus DE 2024051 PS als Ruckfettungsmittel für kosmetische Zubereitungen bekannt.
> Partialglyceride
Typische Beispiele für geeignete Partialglyceride sind Hydroxystearinsäuremonoglycerid, Hydroxy- stearinsäurediglycerid, Isostearinsäuremonoglycerid, Isostearinsäurediglycerid, Ölsäuremonogly- cerid, Ölsäurediglycerid, Ricinolsäuremoglycerid, Ricinolsäurediglycerid, Linolsäuremonoglycerid, Linolsäurediglycerid, Linolensäuremonoglycerid, Linolensäurediglycerid, Erucasäuremonoglycerid, Erucasäured ig lycerid , Weinsäuremonoglycerid, Weinsäurediglycerid, Citronensäuremonoglycerid, Citronendiglycerid, Äpfelsäuremonoglycerid, Äpfelsäurediglycerid sowie deren technische Gemische, die untergeordnet aus dem Herstellungsprozeß noch geringe Mengen an Triglycerid enthalten können. Ebenfalls geeignet sind Anlagerungsprodukte von 1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 10 Mol Ethylenoxid an die genannten Partialglyceride.
> Sorbitanester
Als Sorbitanester kommen Sorbitanmonoisostearat, Sorbitansesquiisostearat, Sorbitan-diisostea- rat, Sorbitantriisostearat, Sorbitanmonooleat, Sorbitansesquioleat, Sorbitan-dioleat, Sorbitantrio- leat, Sorbitanmonoerucat, Sorbitansesquierucat, Sorbitandierucat, Sorbitantrierucat, Sorbitanmo- noricinoleat, Sorbitansesquiricinoleat, Sorbitandiricinoleat, Sorbitantriricinoleat, Sorbitanmono- hydroxystearat, Sorbitansesquihydroxystearat, Sorbitandihydroxystearat, Sorbitantrihydroxystea- rat, Sorbitanmonotartrat, Sorbitansesqui-tartrat, Sorbitanditartrat, Sorbitantritartrat, Sorbitanmono- citrat, Sorbitansesquicitrat, Sorbitandicitrat, Sorbitantricitrat, Sorbitanmonomaleat, Sorbitanses- quimaleat, Sorbitan-dimaleat, Sorbitanthmaleat sowie deren technische Gemische. Ebenfalls geeignet sind Anlagerungsprodukte von 1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 10 Mol Ethylenoxid an die genannten Sorbitanester.
> Anionische Emulgatoren
Typische anionische Emulgatoren sind aliphatische Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure, sowie Dicarbonsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Azelainsäure oder Sebacinsäure.
> Amphothere und kationische Emulgatoren
Weiterhin können als Emulgatoren zwitterionische Tenside verwendet werden. Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine Carboxylat- und eine Sulfonatgruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl- N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosalkyldimethylammoniumglycinat, N- Acylaminopropyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopro- pyldimethyl-ammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethylimidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethyl- carboxymethylglycinat. Besonders bevorzugt ist das unter der CTFA-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat. Ebenfalls geeignete Emulgatoren sind ampholytische Tenside. Unter ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer Cβ/iβ-Alkyl- oder Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -S03H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylgly- cine, N-Alkylpropion-säuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hy- droxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropion- säuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe..
Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das C12.i8-Acylsarc.osin. Schließlich kommen auch Kationtenside als Emulgatoren in Betracht, wobei solche vom Typ der Esterquats, vorzugsweise methylquaternierte Difettsäuretriethanolaminester-Salze, besonders bevorzugt sind.
Perlqlanzwachse
Als Perlglanzwachse kommen beispielsweise in Frage: Alkylenglycolester, speziell Ethylenglycoldi- stearat; Fettsäurealkanolamide, speziell Kokosfettsäurediethanolamid; Partialglyceride, speziell Stea- rinsäuremonoglycerid; Ester von mehrwertigen, gegebenenfalls hydroxy-substituierte Carbonsäuren mit Fettalkoholen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, speziell langkettige Ester der Weinsäure; Fettstoffe, wie beispielsweise Fettalkohole, Fettketone, Fettaldehyde, Fettether und Fettcarbonate, die in Summe mindestens 24 Kohlenstoffatome aufweisen, speziell Lauron und Distearylether; Fettsäuren wie Stearinsäure, Hydroxystearinsäure oder Behensäure, Ringöffnungsprodukte von Olefinepoxiden mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit Fettalkoholen mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Polyolen mit 2 bis 15 Kohlenstoffatomen und 2 bis 10 Hydroxylgruppen sowie deren Mischungen.
Konsistenzqener und Verdickunqsmittel
Als Konsistenzgeber kommen in erster Linie Fettalkohole oder Hydroxyfettalkohole mit 12 bis 22 und vorzugsweise 16 bis 18 Kohlenstoffatomen und daneben Partialglyceride, Fettsäuren oder Hydroxyfett- säuren in Betracht. Bevorzugt ist eine Kombination dieser Stoffe mit Alkyloligoglucosiden und/oder Fettsäure-N-methylglucamiden gleicher Kettenlänge und/oder Polyglycerinpoly-12-hydroxystearaten. Geeignete Verdickungsmittel sind beispielsweise Aerosil-Typen (hydrophile Kieselsäuren), Polysaccha- ride, insbesondere Xanthan-Gum, Guar-Guar, Agar-Agar, Alginate und Tylosen, Carboxymethyl- cellulose und Hydroxyethyl- und Hydroxypropylcellulose, ferner höhermolekulare Polyethylenglycol- mono- und -diester von Fettsäuren, Polyacrylate, (z.B. Carbopole® und Pemulen-Typen von Goodrich; Synthalene® von Sigma; Keltrol-Typen von Kelco; Sepigel-Typen von Seppic; Salcare-Typen von Allied Colloids), Polyacrylamide, Polymere, Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon. Als besonders wirkungsvoll haben sich auch Bentonite, wie z.B. Bentone® Gel VS-5PC (Rheox) erwiesen, bei dem es sich um eine Mischung aus Cyclopentasiloxan, Disteardimonium Hectorit und Propylencarbonat handelt. Weiter in Frage kommen Tenside, wie beispielsweise ethoxylierte Fettsäureglyceride, Ester von Fettsäuren mit Polyolen wie beispielsweise Pentaerythrit oder Trimethylolpropan, Fettalkohol- ethoxylate mit eingeengter Homologenverteilung oder Alkyloligoglucoside sowie Elektrolyte wie Kochsalz und Ammoniumchlorid.
Polymere
Geeignete kationische Polymere sind beispielsweise kationische Cellulosederivate, wie z.B. eine quaternierte Hydroxyethylcellulose, die unter der Bezeichnung Polymer JR 400® von Amerchol erhältlich ist, kationische Stärke, Copolymere von Diallylammoniumsalzen und Acrylamiden, quaternierte Vinyl- pyrrolidon/Vinylimidazol-Polymere, wie z.B. Luviquat® (BASF), Kondensationsprodukte von Polygly- colen und Aminen, quaternierte Kollagenpolypeptide, wie beispielsweise Lauryldimonium Hydroxypro- pyl Hydrolyzed Collagen (Lamequat®L/Grünau), quaternierte Weizenpolypeptide, Polyethylenimin, kationische Siliconpolymere, wie z.B. Amodimethicone, Copolymere der Adipinsäure und Dimethyla- minohydroxypropyldiethylentriamin (Cartaretine®/Sandoz), Copolymere der Acrylsäure mit Dimethyl- diallylammoniumchlorid (Merquat® 550/Chemviron), Polyaminopolyamide, wie z.B. beschrieben in der FR 2252840 A sowie deren vernetzte wasserlöslichen Polymere, kationische Chitinderivate wie beispielsweise quaterniertes Chitosan, gegebenenfalls mikrokristallin verteilt, Kondensationsprodukte aus Dihalogenalkylen, wie z.B. Dibrombutan mit Bisdialkylaminen, wie z.B. Bis-Dimethylamino-1 ,3-propan, kationischer Guar-Gum, wie z.B. Jaguar® CBS, Jaguar® C-17, Jaguar® C-16 der Firma Celanese, quaternierte Ammoniumsalz-Polymere, wie z.B. Mirapol® A-15, Mirapol® AD-1 , Mirapol® AZ-1 der Firma Miranol.
Als anionische, zwitterionische, amphotere und nichtionische Polymere kommen beispielsweise Vinyl- acetat/Crotonsäure-Copolymere, Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere, Vinylacetat/Butylmaleat/ Isobomylacrylat-Copolymere, Methylvinylether/Maleinsäureanhydrid-Copolymere und deren Ester, unvernetzte und mit Polyolen vernetzte Polyacrylsauren, Acrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid/ Acrylat-Copolymere, Octylacrylamid/Methylmeth-acrylat/tert.Butylaminoethylmethacrylat/2-Hydroxypro- pylmethacrylat-Copolymere, Polyvinylpyrrolidon, Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere,
Vinylpyrrolidon/ Dimethylaminoethylmethacrylat/Vinylcaprolactam-Terpolymere sowie gegebenenfalls derivatisierte Celluloseether und Silicone in Frage. Weitere geeignete Polymere und Verdickungsmittel sind in Cosm.Toil. 108, 95 (1993) aufgeführt.
Siliconverbindunqen
Geeignete Siliconverbindungen sind beispielsweise Dimethylpolysiloxane, Methylphenylpolysiloxane, cyclische Silicone sowie amino-, fettsäure-, alkohol-, polyether-, epoxy-, fluor-, glykosid- und/oder al- kylmodifizierte Siliconverbindungen, die bei Raumtemperatur sowohl flüssig als auch harzförmig vorliegen können. Weiterhin geeignet sind Simethicone, bei denen es sich um Mischungen aus Dimethico- nen mit einer durchschnittlichen Kettenlänge von 200 bis 300 Dimethylsiloxan-Einheiten und hydrierten Silicaten handelt. Eine detaillierte Übersicht über geeignete flüchtige Silicone findet sich zudem von Todd et al. in Cosm.Toil. 91, 27 (1976).
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Bioqene Wirkstoffe
Unter biogenen Wirkstoffen sind beispielsweise Tocopherol, Tocopherolacetat, Tocopherolpalmitat, Ascorbinsäure, (Desoxy)Ribonucleinsäure und deren Fragmentierungsprodukte, ß-Glucane, Retinol, Bisabolol, Allantoin, Phytantriol, Panthenol, AHA-Säuren, Aminosäuren, Ceramide, Pseudoceramide, essentielle Öle, Pflanzenextrakte, wie z.B. Prunusextrakt, Bambaranussextrakt und Vitaminkomplexe zu verstehen.
Filmbildner
Gebräuchliche Filmbildner sind beispielsweise Chitosan, mikrokristallines Chitosan, quaterniertes Chito- san, Polyvinylpyrrolidon, Vinylpyrrolidon-Vinylacetat-Copolymerisate, Polymere der Acrylsäurereihe, quaternäre Cellulose-Derivate, Kollagen, Hyaluronsäure bzw. deren Salze und ähnliche Verbindungen.
Antischuppenwirkstoffe
Als Antischuppenwirkstoffe kommen Pirocton Olamin (1-Hydroxy-4-methyl-6-(2,4,4-thmythylpentyl)-2- (I H)-pyridinonmonoethanolaminsalz), Baypival® (Climbazole), Ketoconazol®, (4-Acetyl-1-{-4-[2-(2.4- dichlorphenyl) r-2-(1 H-imidazol-1-ylmethyl)-1 ,3-dioxylan-c-4-ylmethoxyphenyl}piperazin, Ketoconazol, Elubiol, Selendisulfid, Schwefel kolloidal, Schwefelpolyehtylenglykolsorbitanmonooleat, Schwefelrizi- nolpolyehtoxylat, Schwfel-teer Destillate, Salicylsäure (bzw. in Kombination mit Hexachlorophen), Undexylensäure Monoethanolamid Sulfosuccinat Na-Salz, Lamepon® UD (Protein-Undecylensäure- kondensat), Zinkpyrithion, Aluminiumpyrithion und Magnesiumpyrithion / Dipyrithion-Magnesiumsulfat in Frage.
Hydrotrope
Zur Verbesserung des Fließverhaltens können ferner Hydrotrope, wie beispielsweise Ethanol, Isopro- pylalkohol, oder Polyole eingesetzt werden. Polyole, die hier in Betracht kommen, besitzen vorzugsweise 2 bis 15 Kohlenstoffatome und mindestens zwei Hydroxylgruppen. Die Polyole können noch weitere funktionelle Gruppen, insbesondere Aminogruppen, enthalten bzw. mit Stickstoff modifiziert sein. Typische Beispiele sind
> Glycerin;
> Alkylenglycole, wie beispielsweise Ethylenglycol, Diethylenglycol, Propylenglycol, Butylenglycol, Hexylenglycol sowie Polyethylenglycole mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 100 bis 1.000 Dalton;
> technische Oligoglyceringemische mit einem Eigenkondensationsgrad von 1 ,5 bis 10 wie etwa technische Diglyceringemische mit einem Diglyceringehalt von 40 bis 50 Gew.-%;
> Methyolverbindungen, wie insbesondere Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Trimethylolbutan, Pentaerythrit und Dipentaerythrit;
> Niedrigalkylglucoside, insbesondere solche mit 1 bis 8 Kohlenstoffen im Alkylrest, wie beispielsweise Methyl- und Butylglucosid;
> Zuckeralkohole mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Sorbit oder Mannit,
> Zucker mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Glucose oder Saccharose;
> Aminozucker, wie beispielsweise Glucamin;
> Dialkoholamine, wie Diethanolamin oder 2-Amino-1 ,3-propandiol.
Konservierungsmittel
Als Konservierungsmittel eignen sich beispielsweise Phenoxyethanol, Formaldehydlösung, Parabene, Pentandiol oder Sorbinsäure sowie die unter der Bezeichnung Surfacine® bekannten Silberkomplexe und die in Anlage 6, Teil A und B der Kosmetikverordnung aufgeführten weiteren Stoffklassen.
Parfümöle und Aromen
Als Parfümöle seien genannt Gemische aus natürlichen und synthetischen Riechstoffen. Natürliche Riechstoffe sind Extrakte von Blüten (Lilie, Lavendel, Rosen, Jasmin, Neroli, Ylang-Ylang), Stengeln und Blättern (Geranium, Patchouli, Petitgrain), Früchten (Anis, Koriander, Kümmel, Wacholder), Fruchtschalen (Bergamotte, Zitrone, Orangen), Wurzeln (Macis, Angelica, Sellerie, Kardamon, Costus, Iris, Calmus), Hölzern (Pinien-, Sandel-, Guajak-, Zedern-, Rosenholz), Kräutern und Gräsern (Estragon, Lemongras, Salbei, Thymian), Nadeln und Zweigen (Fichte, Tanne, Kiefer, Latschen), Harzen und Balsamen (Galbanum, Elemi, Benzoe, Myrrhe, Olibanum, Opoponax). Weiterhin kommen tierische Rohstoffe in Frage, wie beispielsweise Zibet und Castoreum. Typische synthetische Riechstoffverbindungen sind Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z.B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.-Bu- tylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzylcarbinylacetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenylglycinat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsa- licylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z.B. die linearen Alkanale mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd,
Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z.B. die Jonone, α-lsomethylionon und Me- thylcedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Isoeugenol, Geraniol, Linalool, Pheny- lethylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene und Balsame. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Auch ätherische Öle geringerer Flüchtigkeit, die meist als Aromakomponenten verwendet werden, eignen sich als Parfümöle, z.B. Salbeiol, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzenöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeerenöl, Vetiveröl, Olibanöl, Galbanu- möl, Labolanumöl und Lavandinöl. Vorzugsweise werden Bergamotteöl, Dihydromyrcenol, Lilial, Lyral, Citronellol, Phenylethylalkohol, α-Hexylzimtaldehyd, Geraniol, Benzylaceton, Cyclamenaldehyd, Linalool, Boisambrene Forte, Ambroxan, Indol, Hedione, Sandelice, Citronenöl, Mandarinenöl, Orangenöl, Allylamylglycolat, Cyclovertal, Lavandinöl, Muskateller Salbeiol, ß-Damascone, Geraniumol Bourbon, Cyclohexylsalicylat, Vertofix Coeur, Iso-E-Super, Fixolide NP, Evernyl, Iraldein gamma, Phenylessig- säure, Geranylacetat, Benzylacetat, Rosenoxid, Romilllat, Irotyl und Floramat allein oder in Mischungen, eingesetzt.
Als Aromen kommen beispielsweise Pfefferminzöl, Krauseminzöl, Anisöl, Sternanisöl, Kümmelöl, Eukalyptusöl, Fenchelöl, Citronenöl, Wintergrünöl, Nelkenöl, Menthol und dergleichen in Frage.
Farbstoffe
Als Farbstoffe können die für kosmetische Zwecke geeigneten und zugelassenen Substanzen verwendet werden, wie sie beispielsweise in der Publikation "Kosmetische Färbemittel" der Farbstoffkommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Verlag Chemie, Weinheim, 1984, S.81-106 zusammengestellt sind. Beispiele sind Kochen illerot A (C.l. 16255), Patentblau V (C.1.42051), Indigotin (C.1.73015), Chlorophyllin (C.1.75810), Chinolingelb (C.I.47005), Titandioxid (C.1.77891), Indanthrenblau RS (C.l. 69800) und Krapplack (C.I.58000). Als Lumineszenzfarbstoff kann auch Luminol enthalten sein. Diese Farbstoffe werden üblicherweise in Konzentrationen von 0,001 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Mischung, eingesetzt.
Beispiele
I. Anwendunqstechnische Beispiele - Dermatoloqische Verträglichkeit - TEWL-Ergebnisse
Zur Beurteilung der dermatologischen Verträglichkeit wurde der transepidermale Wasserverlust (TEWL) an einer Schweineepidermis untersucht. Hierzu wurden definierte Hautstücke bei 40°C über einen Zeitraum von 30 min mit den verschiedenen Testlösungen behandelt und der TEWL-Wert gravimetrisch bestimmt. Bei den Testlösungen handelte es sich um Mischungen von 17 Gew.% Plantapon® PS 10 (Natriumlaurylethersulfat und Laurylglycoside, Cognis Düsseldorf) mit jeweils 1 ,5 Gew. % Fettsäurepar- tialglyceriden oder Glycerinethem (siehe Tabelle 1) in konserviertem Wasser (WAS 10 Gew.%). Der pH-Wert wurde mit Citronensäure auf pH 5,5 eingestellt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt. Je niedriger der Wert ist, um so besser ist die dermatologische Verträglichkeit.
Tabelle 1
Transepidermaler Wasserverlust
Die Beispiele und das Vergleichsbeispiel (V1) zeigen deutlich, dass Glycerinmonoether mit 90% Reinheit ebenso wie Monoglyceride mit mindestens 90 Gew. % Monoglyceridanteil einen wesentlich geringeren transepidermalen Wasserverlust bewirken als die Vergleichsmischungen, bestehend aus nur 65 Gew.% Monoether und 35 Gew.% Diether und somit eine signifikant bessere dermatologische Verträglichkeit besitzen.
II. Anwendungstechnische Beispiele - Performance - Daten
Es wurden vier Rezepturen herkömmlicher Art (V1 bis V4) mit den erfindungsgemäßen Beispielen R5 bis R8 in ihren Eigenschaften verglichen.
Zur Bestimmung des Irritationspotentials wurde ein HET-CAM-Test, wie beschrieben in „ Der HET-
CAM-Test", Euro Cosmetics 11/12-99, S. 29 - 33, Köszegi, Dunja et al. durchgeführt.
Zur Untersuchung des rückfettenden Verhaltens wurde die Naßkämmbarkeit behandelter Haarsträhnen untersucht. Hierzu wurden die Strähnen vor der Nullmessung mediumblondiert. Nach einer Einwirkzeit von 5 min wurden die Testformulierungen (1g/1g Haar) unter Standardbedingungen (38°C, 1 Liter/min)
1 min gespült. Die Messung wurde an 20 Haarsträhnen durchgeführt.
Tabelle 2
Vergleich von herkömmlichen Rezepturen (V1 bis V4) mit erfindungsgemäßen Rezepturen mit Glycerinmonocapry- lat (R5 bis R8) (Prozentangaben in Gew.-% Aktivsubstanz)
* nur mit einem Lösungsvermittler klar resp. mit einem Verdicker viskos
** Klarlöslichkeitsgrenze
*** Viskositätsgrenze
**** Viskositätsmessung mit Brookfield RVT, Spindel Nr. 4 bei 10 UpM, bei RT = 23 ö 2°C
Das Glycerinmonocaprylethercompound besteht aus 70 Gew.% Glycerinmonocaprylether und 30 Gew. % Lorol® spezial A (INCI: Lauryl Alcohol)
II. Rezepturbeispiele - Einsatzqrenze bis zur Trübung
Tabelle 3a
Einsatz direkt in eine Tensidformulierung (Prozentangaben als Gew.-%; Wasser + Konservierungsmittel ad 100 %)
Tabelle 3b
Einsatz über ein Compound (Prozentangaben als Gew.-%; Wasser + Konservierungsmittel ad 100 %)
Das Glycerinmonocaprylethercompound besteht aus 70 Gew.% Glycerinmonocaprylether und 30 Gew. % Lorol® spezial A (INCI: Lauryl Alcohol)
Tabelle 4
Anwendungsbeispiele (Prozentangaben als Gew.-%; Wasser + Konservierungsmittel ad 100 %)